politische Vernichtung Bappetit bei einigen Staatsmännern ver­größert, wir wissen, daß der Magen nach und nach auch alt wird. Ich sage Ihnen aber, er wird uns nicht verdauen, der Herr Ministerpräsident.( Große Heiterkeit.) Ich bitte Sie, schließen Sie die verderbliche Bolen und Katholikenheze, zur Ehre des deutschen   Namens.( Beifall bei den Polen   und im Bentrum.)

Roloniftenfrage selbst geregelt werden soll, darüber fehlt, abge feben von den Auswanderern, jede Andeutung. Bolnisch redende Leute fönnen Sie nicht brauchen, unsere Oberschlefler, obgleich ganz unverbächtig, find daher ausgeschloffen; Sie Tönnen auch feine Katholiken brauchen.( Lebhafter Wider Spruch rechts.) Friedrich der Große   war ehrlicher, der sagte Die fofort: Schafft mir ehrliche protestantische Leute. schwersten Bedenken habe ich gegen die Uebergangszeit zwischen bem Anlauf durch den Staat und den Staat und der Befiedelung. der Beftedelung. Da wird fich ein Heer von Güteragenten, natürlich ganz germanischer Art( große Heiterkeit), einfinden, die werden die beften Geschäfte machen, denn bei hundert Millionen fällt etwas ab. Bis zur Uebergabe an den Kolonisten werd n Bächter die Bewirthschaftung führen müssen und Raubbau treiben, oder es wird ein subhafiirtes, devaftirtes Gut mit großen Kosten als Domanium hergerichtet, mit Bauten und Inventar ausgerüstet, um nach einer Reihe von Jahren wieder zerschlagen zu werden. Das wäre doch eine Verschwendung von Staatsgeldern, wie man fie ärger nicht denken fann. Die Frage der Erbpacht ist gar nicht berührt. Das finanzielle Ergebnis wird das sein, Saß der Staatshaushalt dauernd mit vier Millionen jährlich belaftet bleibt, denn was an Verzinsung herauskommt, soll ja auf ewige Beiten dem Fonds wieder zufließen. Diefer Fonds ist ein Unifum in unserem ganzen Staatshaushalt, denn man wird ihn doch nicht dem Invalidenfonds vergleichen wollen. Und soll die in§ 5 gewährleistete Stempel und Steuer freiheit auch ewig währen? An diesem§ 5 steht man deutlich, wie übereilt die Vorlage gearbeitet ist, er sollte einfach ge­strichen werden. Die Rechenschaft" soll dem Landtage in Gestalt einer einfachen Mittheilung zugehen, die kaum irgend einen Werth für die Landesvertretung hat. Der zahme Ausdrud Stommission" im§ 7 fann uns nicht barüber täuschen, daß sich daraus eine ausgedehnte Staatsbes hörde entwickeln wird, deren Kompetenzen geseßlich festgestellt werden müssen. Was aber die zwei Mitglieder des Landtags anbetrifft, die dieser Kommission als eine geeignete Bertretung" Defelben angehören sollen, so frage ich: Ist das eine geeignete Bertretung, wenn 2 Abgeordnete in dieser Kommission figen und zuhören dürfen? Sollen wir ferner diese beiden wählen oder die Regierung fte berufen? In letterem Falle empfehle tch sofort die Herren v. Tiedemann( Bomfi) und Dr. Wehr. ( Große Heiterfeit.) Das Vorlaufsrecht der Regierung fönnte leicht dahin fübren, daß fie recht viel ausgepreßte Bitronen er werben muß. Rann man ferner hindern, daß einmal ein an geftebelter Bauer eine Bolin beirathet, und das Gut durch Vererbung in polnische Hände zurückfällt?( beiterkeit.) Dann aber suspendirt das Gesetz unser Geldbewilligungsrecht, und wo find die Gründe, die uns zur Gutheigung solcher Maß­nahmen zwingen? Es ist die notorische Ausbreitung der polnischen Nationalität", vide die Bahlen des Herrn Ministers! Woher ferner die Ueberfluthung"? Die Grenzen find gesperrt und werden es bleiben; die Todten müßten also geradezu aus den Gräbern auferstehen, sonst weiß ich nicht, wo die Ueberfluthung herkommen soll. Man scheint aber ben Kulturkampf jest lofalifiren zu wollen, wie ich meine, nicht zum Wohl des Staates. Wenn Sie auch( nach rechts) durch Die nationale Strömung über alle die schweren, ernsten Be­benten gegen das Gesetz hinweggebracht werden, uns steht der Friede tes Vaterlandes und der Gerechtigkeit so boch, daß wir glauben, nur dann unserem Vaterlande zu dienen, wenn wir gegen ein solches Vorgehen Front machen!( Lebhafter Beifall Im Zentrum und links.)

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Abg. v. Tresdow( lons.): Ich muß Ihnen doch, als mit den Verhältnissen besonders vertraut, ein Bild der Zu stände der Proving Posen entwerfen. Ich befinde mich auf beinahe hundertjährigem deutschen   Befit auf meinen Gütern und bin in der dritten Generation. Ich kenne daher die Ver hältnisse. Ich sage Ihnen, der Herr Vorredner hat Unrecht, wenn er sagt. es sei notorisch, daß das polnische Element in der Provinz Posen   zurüdgedrängt wird. Die Bolen haben in unserem Hause einen Theil der besten Pläße belegt.( Heifer feit.) Den übrigen Theil der besten Pläge hat die römisch katholische Partei belegt.( Große Heiterkeit.) Wir befinden uns hier in einer deutschen   politischen Versammlung.( hört, bört!) Beide genannten Parteien find weder politisch, noch deutsch.( Gelächter im Bentrum und links; Rufe: Pfui! zur Ordnung! Sie Ceper! Gemeinheit! frech! wir find Ceper! Gemeinheit! frech! wir find Sie!) Ich habe gesagt, ebenso gut deutsch   wie die eine Partei ist eine religiöse, die andere eine nationale.( Lachen links. Abgeordneter Mosler ruft: Seit

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wünscht, daß der Minister uns auch die volle Wahrheit gelagt und warf in hätte, wer es gewesen, und nicht allgemein ganze Klaffen und bäuden ein. Stände beschuldigt hätte. Wenn diese Verbrechen wirklich be or einiger gangen wurden, dann muß auch eine strenge Untersuchung der gar So und Bestrafung Ber Schuldigen stattgefunden haben, davon ist Unfug nicht. mir aber nichts bekannt. Die itd Solche dunklen Anschuldigungen ohne Beweis find um so mißlicher, als dos der Kriegsminister Stimmen de vor Augen haben muß die ungarische Legion, die fich unter ber Arbe Das Kommando eines Revolutionärs wie tlapfa geftellt. Der fattete Strei Ministerpräsident sprach von dem Geheimrath Krägig, und der Drohung Ge also war die fatholischen Abtheilung, worauf ich nicht eingehe. prach aber auch von den Beziehungen jenes Herrn zu einigen Bollsvertreta groken polnischen Familien. Daher die Nothwendigkeit ber Mufhebung der katholischen Abtheilung und der eigentlide Grund des Kulturfampfes. Warum bas Gute nicht näher fuchen? Nach den Possinger'schen Memoiren hat der Kultur lampf schon lange im Herzen des Fürsten   Bismard geruht das Berschwi Wenn es aber richtig ist, daß die polnischen Familien die Ver Anlagen we anlassung waren, warum bat man uns 8 Millionen Katholiten welches die so schwer mit diesen Gefeßen geschlagen, die wir nichts mit leben Jahre diesen Personen zu thun haben? Eift sollte die Bildung des für die Zes Bentrums der Grund des Kulturkampfs sein, dann nach Roon etil- Beruf die andere eine theilung, dann die Polen  , dann der Kampf gegen Rom  . Welboden weg. das Dogma der Infallibilität, dann wieder die katholische Abbes Großlap ches ist denn nun der Grund? Wenn der Ministerpräfident i verringer wann gehören Sie denn dem Hause an? Große Heiterleit.) dem gewiß sehr berechtigten Gefühl gegen das Spiel Ausdrudinrichtungen Die beiden Parteien baben in einer politischen Versammlung geben wollte, dann bätte er gar nicht erst nach Bofen zu geben on Betriebe brauchen, er hätte hier in Berlin   mit den Spielhöllen auf im Jahre 18 ben Plas eingenommen, den die politische Mittelpartei eins nehmen müßte. Sie sind aber beide oppofitionelle Parteien, räumen tönnen, deren es hier eine große Bahl giebt. im Jahre 18 Buruf: Garde!) 1879 44 206 und als solche müßten fie ihren Plat neben der deutschen  ( Buftimmung links und im Bentrum; Hätte nicht Bismard dieses Gefes webitüble wa Oppofition haben.( Ruf im Zentrum: haben wir ja auch!" gerade Fürst Große Heiterkeit.) Wenn man den Bolen etwas vorhält, dann verlangt, feinem anderen Minifter hätte eine Majorität 1885 504 069 heißt es, thr seid gereizt, ihr wißt blos nicht mit den Polen   ein solches Gesetz bewilligt.( Sehr wahr! im Zentrum.) Organe der reicht weit hinaus über die Lebensdauer des Fürften Bismard, einen zu er umzugehen. Was der deutschen   Nachficht nicht gelingt, das Idem ich im Uebrigen nur ein recht langes Leben wünsche. Die offen anzuerl gelingt der polnischen Ueberrebung; fie fommen von ihrer An ficht zuräd, die Einen schnell, die Anderen langsamer.( Schal mittelparteiliche Mehrheit muß fich doch sagen, daß fie feinen man eben be Obliga lendes Gelächter.) Nach und nach find die Deutschen   geschäs Tag länger dauern wird, als der Fürst Bismard selbst. J für erwachser tole der wir digt worden, und die Polen   haben sich verbittert. Hätte die will nicht prophezeien, aber ich glaube, die Konservativen w preußische Regierung die Polen   mit Festigkeit und Gleichmäßig den dann nicht mehr bei den Ministern sein. Nach Herrn mann und G Arbeitsbüche feit behandelt, so würde ihr das Regieren nicht schwer gefallen foll es sich hier gar nicht um ein politisches, sondern um es soziales Gefeß, die Begünstigung des Ileinen Befizzes Der deutscher sein. Alles ging gut nach der Befizergreifung Polens  , bis die Jesuiten   famen.( Aha! im Zentrum.) Da begannen die Ver über dem großen Grundbefiz, handeln. Warum nimmt m und will ein wirrungen, da floffen Ströme von Blut.  ( Rufe lints und aber nicht in Bommern  , wo der große Grundbeft ebenso Arbeitsbüche Stürmische Heiterleit.) ist wie in Posen, dieselbe Verschiebung des Befiges zu Gu im Zentrum: Hu, hu, bu, hu! Stürmische Heiterleit.) Geruche ber Seit der Insurrektion von 1830 baben sich die Verhältnisse des Ileinen vor?( Sehr gut!) Herr v. Trescow hat Seiten mit fagt, die römisch fatholische Partei flände den büten, auch zwischen Deutschen   und Polen   sehr gelockert, das geschah noch mehr durch die Verschwörung von 1846, nach 1848 haben die bier zur Seite. Er ist wohl noch nicht so lange au helfen. ten im Deut Beziehungen zwischen beiden Nationalitäten faft ganz aufge- Barlament, um zu wissen, daß diese Partei die Zentrumspa hört. Im Jahre 1848 fam furze Zeit eine Verbrüderung beißt. Sie steht nicht auf Seite der polnischen Bestrebung zwischen Polen   und Deutschen  , welche ihre Epige gegen Ruß- sondern einfach auf Seite des Rechts.( Lachen rechts.) Sit dem Sie Mittelpartei find, müssen Sie immer zu land haben sollte. Nachher trug fich ein Ereigniß zu, welches Sachen lachen. Was hat Herr v. Tresdom angeführt? auch den Deutschen   in Bosen die Gewißheit brachte, daß fie nicht vergessen feien: die Aufnahme Bosens in den deutschen   polnische und die römisch- katholische   Partei hätten hier im Haul Bund. Das Bekanntwerden dieser Thatsache wurde von der polnischen Bevölkerung sehr ungünstig aufgefaßt. Für dieselbe haben den Zwiespalt in die polnischen Familien gebracht", habe besteht kein Unterschied zwischen deutsch   und evangelisch. Sie ich mir noch nofirt, dann hat mich meine Heiterleit am glaubte darum, als man ihr sagte, die Nachricht bedeute, daß schreiben gehindert. Ich hätte es verstanden, wenn fie evangelisch werden müsse, und darum strömten damals die Präservatiomaßregeln ergriffen hätte gegen Polen   in bellen Schaaren zu den Sammelpläßen der polnischen herkommende. Aber diese Maßregel gegen die eigenen Armee. Seit dieser Zeit ist ein vollständiger Ris entstanden Landeslinder, welche lediglich mit gefeglichen Mate zwischen der deutschen   und der polnischen Nationalität und es für ihre Sache und Religion eingetreten find, tönnt ift nur wenig Aussicht vorhanden, denselben jemals wieder zu man ebensogut morgen gegen den welfischen Adel, auch schließen, Die Schuld daran tragen die polnischen Frauen. Den rheinischen, westfälischen Adel als Römlinge" ( Große Heiterkeit.) Die hervorragenden Eigenschaften der Reichsfeinde" anwenden. Mit der Kolonisation werden deutschen   Frauen verbürgen uns die Zukunft des Deutschen Reichs. andererseits ein polnisches Proletariat schaffen, denn auf Um ft: werden wir von allen Nationen beneidet.( Heiterfeit.) angetauften Kolonien werden fie doch polnische Arbeiter Wer schöne und edeldenkende Frauen sucht, der wird fich nicht an andere Nationen wenden.( Große Heiterleit.) Die Bolen haben solche Frauen nicht. Die polnischen Frauen machen auch gar keinen Hehl daraus, daß fie Deutschen   weniger als nicht lieben.( Stürmische Heiterleit.) Noch eine Eigenschaft der Bolen mag erwähnt werden, daß ist ihre Opferwilligkeit und

Abg. v. Hols( fonservativ): Die dreitägige Debatte über ben Antrag Achenbach scheint an Herrn v. Huene völlig spurlos vorübergegangen zu sein, fonft hätte er dieses organische Gesetz nicht so fritifiren lönnen, das ein Friedensgesetz eminentefter Art ist; ich finde teine Spur eines Ausnahmegefeßes an ihm, viel eher werden die anderen Provinzen die hier berücksichtigten beneiden.( Lebhafter Widerspruch und Lachen links und im Bentrum.) Es ist ein Stüd Lösung der sozialen Frage, denn es handelt sich um eine Verschiebung des Befisstandes an Grund und Boden und um die Vermehrung des bäuerlichen Standes. Diese Stärkung begrüßen wir mit großer Freude.( Lebhafte Bustim­mung rechts.) In dem ganzen Gesez finde ich einen so schöpferischen Gedanken, der mit feinem einzigen Parteistand puntte hier im Hause im Widerspruche steht( oho! links und im Bentrum; sehr gut! rechts), so daß ich hoffe, daß das Ge set, wenn es entsprechend abgeändert aus der Kommission Tommt, allseitige Bustimmung finden wird.( Oho! Gelächter links und im Bentrum.) Ich beantrage die Verweisung des Entwurfs an eine Kommission von 28 Mitgliedern.( Beifall rechts.)

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In die Kauf- und Bachtverträge werd höglichen, b Sie allerlei Bedingungen aufnehmen müssen, fo z. B. daß die erfelben wi Güter nur in die Hände von Protestanten übergeben dürfen, sonst hat die ganze Maßregel feinen Bwed; fe der Eheschließungen, über Bestimmungen wegen Erbrecht, das Verbot des Religionswechsels, über deuti ibr Eifer für das Vereinswesen. Alle Vereine, die wir in Sprache, namentlich auch über das Wählen der Leute. Natürli muß der betreffende Pächter gut regierungsfreundlich wählen Rennverein find dadurch für Deutsche   unmöglich geworden, daß heute konservatio, morgen vielleicht nationalliberal und über

die Polen   fich der Leitung dieser Vereine bemächtigten. Dieser Eifer für die polnische Bewegung ist jetzt noch weitergegangen. Auf allen Bauten wird jest nur noch polnisch gesprochen, und die polnischen Beitungen und Zeitschriften tragen nicht wenig dazu bei, diese Bewegung zu fördern. Dieselbe lann nur durch drei Mittel belämpft werden: durch die bereits erfolgte Auf hebung der katholischen Abtheilung, durch die Erziehung der polnischen weiblichen Jugend und durch die Wahrung des Rechts der Deutschen in der polnisch- katholischen Kirche. Daß biese dem Deutschthum nicht verloren gehen, deshalb richte ich besonders an Sie, meine Herren vom Bentrum, das Wort. ( Lebhafter ironischer Beifall im Zentrum und auf der Linken.)

Abg. Ostrowis( Pole): Wenn ich auch weiß, es nügt uns nichts, so muß ich Ihnen doch meine Bedenlen aussprechen. Durch Annahme des Antrags Achenbach haben Sie fich schon verpflichtet, für das Gefeß, wie es Ihnen vorgelegt wird, zu ftimmen, monche unter Ihnen mögen dies zwar schon bereuen, aber fie müssen doch in den fauren Apfel beißen. Unferen Landsleuten find wir trotzdem schuldig, hier ihre Intereffen zu vertreten, wenn es auch aussichtslos ist. Der Antrag ist fo schwat, so ich möchte fagen leichtsinnig hingeschmissen ( oho: rechts), daß man fleht, die Herren waren sicher, gerecht ober ungerecht, durchzukommen. Die Ausführungen des Herrn Ministers waren uns nicht angenehm, fe haben und überzeugt, daß wir an Boden an Boden verloren haben, aber er hat zugleich den tlarsten Beweis dafür ge geben, daß nicht wir die Deutschen  , sondern bie Deutschen   uns verdrängen.( Sehr gut! bei den Polen  , im Bentrum und lints.) Das fremde Element unter Ihnen ist Ihnen unangenehm. Können wir etwas dafür? Preußen bat uns dsch annettirt und also gewußt, was es befommt. Der Staat hat doch die Intereffen der ganzen Bevölkerung au fördern, nicht bloß die der deutschen  . Sie wollen die Polen  belämpfen mit polnischem Gelde; ist das nicht eines christlichen Staates unwürdig?( Dho! rechts.) In den 100 Millionen Mart wird der Regierung die weitgehendste diskretionäre Gewalt eingeräumt; die Maßregel ist wirthschaftlich, sozial und politisch furchtbar schwerwiegend. Der eine Theil des Boltes soll aus Staatsmitteln ausgelauft werden, um dem andern Platz zu machen. Helfen Sie nur noch weiter, in dieser Weise die Verfassung zu durchbrechen! Der Vorwurf bes Reichskanzlers, wir wären schlechte Unterthanen, ist eine gehäfftige Infinuation und durch nichts erwiesen. Wir haben ftets unsere Pflicht gethan. Die Projekte des Reichslanglers find in der That würdig eines Pariser Konvents. Mit Dynamit tönnten Sie ja freilich die Polen   am wirksamsten belämpfen.( Große Heiterleit; Beifall bei den Polen  .) Rohe Gewalt foll als Grundlage des Staates jest einge führt werden! Unverfroren durchlöchern Sie königliche Versprechungen, von denen an bober Stelle gesagt wird, baß fie nicht einen Pfifferling werth find! Was dem Sozialis mus bisher noch Widerstand geleistet hat, wollen Sie ihm in die Arme treiben, Sie ftügen fich dabei einfach auf die Macht. Wir haffen die Deutschen   nicht; aber wir lieben auch nicht die Werkzeuge unferer Vernichtung und unseres Martyriums. Man nennt uns einfach Reichsfeinde; denselben Vorwurf hat man aber auch schon den ebelfien Söhnen Deutschlands   ge macht. Was find denn unsere Verbrechen, die wir begangen haben? Ich will fie Ihnen nennen: Die Liebe zu unserem Baterlande, unserer Sprache und unserer Kirche. Das Geset will uns Alles nehmen, wir sollen als Parias betrachtet wer den. Aber es wird vergeblich sein, das Volk erwacht immer mehr. Warum fönnen Sie uns denn nicht ebensoviel Freiheit gewähren, wie die österreichische Regierung ihren polnischen Unterthanen?( Gelächter rechts.) Diese sind gerade jest eine Hauptstüße des Staates.( Lachen rechts.) Aber der Reichs­tangler denkt: Ich bin start, Ihr seid schwach, ich habe Appetit,

eine unvermeidliche Verlegung der Freizügigkeit.

Sätte man

morgen deutschfreifinnig. Das Gesez enthält aber auch zugleld Alles flar und bestimmt ausgesprochen, dann würde man auf einen Widerspruch gestoßen sein. Die Regierung hat fi

freie Hand gelaffen, zu thun, was fie will. Es wäre gewesen, die Regierung hätte ein Gesez gemacht zum der Germanifirung und Proteftantifirung in den Provinzen

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preußen und Bosen" mit der Bestimmung: dem Minifterpa benten werden behuss der Germanisirung und Broteftanti rung in Bofen und Westpreußen   100 Millionen aur Verfügung gestellt, und der Finanzminister wird mit der bringung der Gelder befaßt. Ich sehe auch in dieser lage die Beichen eines absoluteren Regiments, als man

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unter Richelieu   und Mazarin   erlebt hat.( Oho! redi

Wir sollen dies Geses beschließen, aber ganz

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Abg. v. Schorlemer. Alft: Wir treten für das ver Iegte Hecht ein, wenn wir uns gegen die Vorlage wenden. Es find bet derselben brei Punkte zu prüfen: War fie noth wendig? Welche Mittel schlägt fte vor und find dieselben werden die Folgen zu tragen haben und auch die Bera ausführbar? habe nach den Nachweis der Nothwendigkeit gesucht. Wir sind nicht arm an Ausnahme Vaterland und auch für die Dynastie.( Beifall im Bent

gefeßen seit der Gründung des Deutschen Reichs. Wir haben bie Maigesete, das Sosialistengeses, das Diktaturgesez für Elsaß- Lothringen   und dem schließt sich jetzt das Gesetz für die Proving Posen an. Der Eindruck, welchen diese Gesetzgebung

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Minifter Lucius: Das Urtheil des Abg. v. Schol über die Politik Bismards ist so einseitig, daß es nur von getheilt wird.( Widerspruch links und im Bentrum.) große Mehrheit der Nation und des Hauses erkennt im Lande macht, ist fein günstiger. Sie führt zur Störung Bolitit als eine nationale und große an, wie fie früher des Friedens, zu unnatürlichen- Bündnissen will ich nicht bestand; und ich glaube, fein Angriff wird die Dantbarlet welche die deutsche Nation ihm zollt, im Geringften erschütter

fagen, aber Verbindungen, und der Eindruck, welchen dieselben

im Auslande machen, darf auch nicht verkannt werden. Es ist

( Beifall rechts.) Der Nachweis, daß der deutsche Befit

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der Eindruck einer gewissen Schwäche und Zerrissenheit, welche legten 25 Jahren erheblich zugenommen, ist Teineswegs ein

in der That nicht besteht. Denn wenn sich dasselbe gegen uns wenden sollte, so würden sich alle zur Abwehr bereit finden, auch unsere polnischen Landsleute. Dazu kommt daß die Gefahren für den Bestand unseres noch, in ganz übertriebener Weise Vaterlandes dargestellt werden. m 28. Januar Безод ftch Herr Don Rauchhaupt für seine Daten in Betreff der Verschiebung des Verhältnisses zwischen Polen   und Deutschen   auf die Arbeit

Widerspruch gegenüber der Borlage. Ich habe durchaus nicht g fagt, daß die Domainen nicht zur Kolonisation

nutt werden sollen.

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Der Text des Gesetzes ein Dies vielmehr ausdrücklich Dor und Theil der pachifret werdenden Domänen wird dazu werden. Wieso die Theilnahme von Abgeordneten a

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projelirten Rommission eine unwürdige sein soll, ift mic erfindlich. Auch in der Staatsschuldentommission und b

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eines Herrn v. Randow. Nun, derselbe soll nicht zuverläsfig Statißischen Sentrallommission find Abgeordnete. I ho sein. Fürst Bismard sprach neulich von einem Bedientenfiols daß Sie dieses eminent agrarpolitische und nationale Bed

der Deutschen   im Auslande, von dem Fahren aus der eigenen Haut in eine andere. Ich weiß auch von einem Bedientenfiola auf die inländische Livree zu sagen. Den Deutschen   im Aus land aber gebührt das Lob, daß sie das deutsche   Wesen auch im Auslande zur Anerkennung gebracht haben. Dieses Ver dienft haben sich auch die Jesuiten   erworben. Ihnen baben wir es zu verdanken, daß fich die deutsche Sprache im Elsaß  erhielt. Auch der jüngst erwähnte Bater Beil hat sich in dieser Beziehung verdient gemacht. Mit den Liedern, die der Herr Reichskanzler dann weiter angeführt hat, läßt sich auch nicht argumentiren. In derselben Beit, wo hier gesungen sein soll: " Dentst Du daran, mein tapferer Lagienta", sang Frit Reuter: " Was ist des Deutschen Vaterland?" Das war doch eigentlich nur eine Frage.( Ruf rechts: Der hat das Lied doch nicht ge dichtet!) Ich weiß, daß er das Lied nicht gedichtet hat, er hat es gesungen und dafür vier Monate figßen müssen.( Sehr richtig! links.) So wurde damals nationale Gesinnung bes handelt.( Sehr richtig! links.) Als auf der Kaserne meines Ulanenregiments eines Tages die deutsche Fahne aufgezogen war, wurde fie von den Soldaten herabgeriffen, und sie wur. ben belobt dafür, und Herr von Thadden, ein guter Freund des Herrn v. Bismard, war berühmt durch seine große preu Eische Kolarde. Der Kriegsminister machte eine sehr dunkle Andeutung, daß gewiffe Elemente Soldaten polnischer Natio nalität zum Eidbruch, zur Fahnenflucht bewogen hätten. Ich

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unterftüßen werden.( Beifall rechts.)

Um 4 Uhr wird die weitere Berathung bis Dienfa

11 Uhr, vertagt.

Lehte Nachrichten.

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Kraszewsti, der in Italien   zur Herstellung fucht. Wie man vernimmt, ift sein Gesuch abschlägig

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Die Beschlüsse der Regierung von Bürich gege die Heilsarmee  , burch welche die Bersammlungen derfelb verboten worden find, wurden vom Bundesgericht aufgehoben jedoch das Verbot des Besuches der Versammlungen bun

Kinder unter 16 Jahren bestätigt.

Aus einer Londoner   Depesche ersehen wir,

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Arbeitern besucht war, stattgefunden hat. Die Rebner fland auf Wagen, von denen rothe Fabnen flatterten. Die Verfammlun hatte einen ruhigen Verlauf. Es wurden mehrere Refolution angenommen, welche sich gegen die Regierung ausfprech weil fie teine Vorsorge getroffen habe zur Beschäftigung beitsloser Arbeiter, und in welchen die Einführung einer achtfündigen täglichen Arbeitszeit empfohlen wird. der Versammlung aber, als die Menschenmenge fich in

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ich werde Euch aufeffen."( Große Heiterkeit.) Wenn sich auch der halte beides für die fluchwürdigsten Verbrechen und hätte ge Ruhe zerstreute, da fand sich wieder der belannte Mob

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