kannteS Organ der Schutzzöllner. seinen Zweifel au?, ob die Konventionen und Kartelle zur Einschränkung der Fabrikation dauernd Abhilfe schaffen könnten. Das Blatt schreibt dann wörtlich:„Der Standpunkt ist jedenfalls nicht ohne Weiteres zu verwerfen, der in solchen Kartellen und ProduktionSkonven- tionen einen Rückschritt von weiter wirthschaft« licher Bedeutung sieht. Eine eigentlich« Lösung kann die Produktionseinschränkung schon deshalb nicht herbeiführen, weil dadurch eine Verminderung der Arbeits« gelegenhett und damit eine Schädigung der Arbeitnehmer eintritt, gegenüber dem Nutzen der Arbertgedcr. Ein weit größerer Werth sei aber auf die Ausbrettung der Absatzgebiete zu legen, und dazu müsse man d!e neuen deutschen Kolonien denuycn und die politische Machtstellung Deutschlands mehr, als das bisher geschehen, verwerthen. Auf der Balkan « Halbinsel dominir« die englische, in der Levante die fran« zöstsche, in Serbien die österreichische Industrie, nur Deutsch « land habe trotz seines politischen Aaschent die wirthschaftliche Herrschaft in einem anderen Lande noch nicht erringen können, doch scheine sich neuerdings Deutschland in China zu einem solchen Vorgehen aufzuraffen. Jedenfalls werden aber große Anstrengungen erforderlich sein, um durch Erschließung neuer Absatzgeviete den Verlust zu ersetzen, den uns die S ch u tz p o l t t i k gebracht hat.— Wir haben schon oft aus« geführt, daß wir der deutschen Industrie die besten und aus« reichendsten Absatzgebiete wünschen, die allerdings nickt in Kamerun und Angra-Pequena zu suchen sind. Eiserne Energie der Industriellen und zunächst Verzichtleistung auf großen Kapitalprofit könmn die deutsche Industrie konkurrenzfähig der Industrie der übrigen Kulturstaaten machen und Absatzgebiete bei zivilisirten Völkern schaffen. Betheiligung an der Well- ausstellung zu Paris und baldige Weltausstellung in Berlin würden Hebel sein zur Er ingung von wirklichen Absatz- gebieten. Ueberlaffe man doch Angra-Pequena, Kamerun und Neu- Guinea einzelnen Träumem und einigen Spiritusfabri« kanten und Echnapshändlern. Eine generelle LohnrednMou wird in den Chemnitzer Maschirensabrikm nicht eintreten, man wird es„bei einer Ermäßigung der Akkordstücklöhne bewenden" lassen, so daß eS dem Arbeiter möglich wird, durch intensivere Arbeitsleistungen seinen Verdienst annähernd auf der seitheriam Höhe zu erhalten.„Tausende von Arbeitern werden diese Maßregel als ein Glück bezeichnen müsse«"— so lesen wir in dem nationalliberalcn„Chemnitzer Tageblatt".— Wenn da nicht die Berliner Maurer recht haben, indem sie ausrufen: „Akkordarbeit Mordarbett 1"— dann wissen wir's nicht. Für denselben oder'noch für einen geringeren Gesammtlohn sollen die Chemnitzer Maschinenbauarbeiter auf dem Wege deS Akkordlohnes ihre Arbeitsleistung vielleicht um 25 Prozent erhöhen und dabei sich glücklich fühlen I Haben wir eS hier am Ende mit keiner Lohnieduktion zu thun? Die 25 Prozent erhöhter Arbeitsleistung erfordem eine verbesserte Pflege deS Körpers um 25 Prozent deS Preises der Nahrungsmittel oder — der Körper wird vollends ruinirt und früher untauglich zur Arbeit. Der Gesammtlohn, den der Arbeiter für seine ganze Lebenszeit erhalten würde, wird somit durch frühere Arbeits« Unfähigkeit reduzirt, da eS unmöglich sein dürfte, bei dem geaen» wältigen Lohne die Lebenshaltung deS Arbeiters zu erhöyen. Wir halten es für ein Verbrechen an der Nation, wenn die lLöhne, sei eS auf diese oder andere Art noch tiefer herabgedrückt werden.— Der Unternehmerprosit und der Kavitalgewinn, sie allein können das Defizit unserer heutigen«irthschaftlichen Lage tragen, da sie die Ueberschüffe besserer Zeiten auch immer eingeheimst haben. Aus dem eigene« Lager. In dem Organ deS Verbandes deutscher Baugewerksmeister, in der„Baugewerks Zeitung", findet sich eine treffende Darstellung der Echundardeit des modernen BauunternehmerthumS. ES wird darauf hingewiesen, daß die Beruftgenossenschasten zu le�>en haben unter den Ver- pflichtungen,„welche durch die Sorglosigkeit, Leicht« f e r t i g t e i t und den oftmals bis ins U n g l a u b l i ch e ge- steigerten Sparsamkeitstrieb einzelner Berufsgenossen- schafts-Witglieder hervorgerufen werden". Das beißt: die Herren Bauspekulanten spielen mit dem Wohl und Wehe, mit Leib und Leben ihrer Arbeiter auS schnöder Provitsucht Hazard, sie sparen an Sachenmaterial und vergeuden das unter der Herrschaft deS Kapitalismus allerdings sehr billige Menschen- Material. Wie wird aber gebaut!„Wieviel Bauunternehmer, heißt ei in der„Baugew. Ztg.", au bt es, die einen Bau mit wenig hundert Thalern oder gar keinen Mitteln unternehmen" Glückt der Versuch, so bereichert sich der„Meister", macht er Bankerott, so werden am härtesten die dabei um ihr Geld ge« prellten Arbeiter getroffen. Auf jeden Fall aber wird in Bezug auf Arbeitslohn soviel wie möglich geknickert und abgeknapst, während der Arbeitstag wie Kautschuk in die Länge gezogen wird. Der Bauunternehmer, sagt unsere Quelle,„baut nun drauf loS, daß es eine Lust ist, zu sehen, wie schnell der Bau emporwächst. Baugrund und Materialien find jedoch im Preise als ZwangSwetth« sehr hoch, daS pasfive Betriebsmaterial mehrt fich in erschreckender Weise und verdienen will der Unternehmer trotzdem. Da wird nun an dem Material so viel wie möglich «espart biS auf die knappsten Grenzen der baupolizeilichen Vor» hriften herunter und wo eS fich irgend thun läßt, noch ein gutes Stück weiter. So entsteht denn ein Gebäude, welches unter Umständen nicht einmal seine Fertigstellung als Rohbau erlebt; plötzlich klappt das in den Grund« mauern mit ungeeigneten Bruchsteinen ausgemauerte, mit schwachen, unzureichenden Verbänoen und schlechtem Mörtel aufgeführte Mauerwerk zusammen und begräbt so und so viele Arbeiter unter seinen Trümmern." Diese Ausführungen sprechen so deutlich für die Höhe deS stttlichen Standpunktes, auf dem fich ein großer Theil der Bauunternehmer bewegt, daß es übeiflüsfig ist, darüber noch ein Wort zu verlieren. Hören wir nun die„Baugew. Ztg'" weiter über die Kniffe und Praktiken, mit denen fich die Herren„Meister" um ihre Pflicht herumdrücken. Wenn der Betriebsunternehmer nichts zu verlieren bat, spielt er nicht Bauspekulant, sondem Bau- Herr; dann ist er nickt deilragS-, seine Arbetter find nicht ver- sicherungSpflichtig. Geschieht ein Unglück, so verfallen die Ar« better der Armenpflege. Oder aber der Betriebsunternehmer, der sich bisher alS Bauherr gertrt hat,„erklärt nach dem Un> glückSfall, nur Bauunternehmer zu sein und die Anmeldung seiner verficherungSpflichtigm Arbeiter versehentlich unterlassen {u haben, ein Vorgeben, von dem sich nur schwer oder über« aupt nicht daS Gegcntheil deweisen ließe. Dann find die ver« unglückten Arbeiter noch-» priori(von vornherein) verfichcrt, die BerufSgenoffenschaften haben nicht einmal die regelrechten Betträge empfangen und find doch für den ganzen Unfall entschädigungspflichtig. Für den Bauuntemehmer ist das Ganze Spekulation: Verunglückt kein Ardeiter, so hat er die sonst zu zahlenden Beiträge erspart, kommt ein Unfall vor, so droht dem Säumigen nur eine Geldstrafe, letztere zu erlegen ist er nicht im Stande, mithin riskirt er nichts." Diese Kritik der Moral drs BauunternehmerthumS ist um so drastischer, da fie von den eigenen KlaffengenoKen geübt wird. Sie ist ver- nichtend, denn fie kommt auS dem eigenen Lager. In Erfurt hat der Magistrat den dort herrsck enden Nothstand anerkannt. Schon vor einigen Wochen wurden dort vom Stadtverordneten - Kollegium 1000 M. zur Unterstützung brotloser Arbeiter bewilligt und eS wurde auch die Niederlegung einiger FestungSmauern be schloffen. In den letzten Tagen waren nicht weniger alS 135 Familienväter thätig, die Fortifikation am Johannisthor zu Planiren. Der Tagelohn ist durchschnittlich 1,50 M. ES wird im Akkord ge« arbeitet. Da die Gesuche um Arbeit fich täglich mehren, so beantragte der Magistrat, die bewilligte Summe von 1000 M. auf 4000 M. zu erhöhen. Ohne Gegenrede bewilligte die Versammlung, in Anbetracht der herrschenden Roth, die Summe. Der neue Streik i« Deeazeville wird von dem„Cri du Peuple" als sehr ernst hingestellt. Neun Vertreter der Grubenarbeiter wurden von dem Unterpräfetten empfangen, während eine Kompagnie von Soldaten vor dem Direktions. gedäude unter Gewehr stand. Die Deputirten erklärten, wenn die Gesellschaft nicht in drei Tagen fich erkläre, die Löhne voll auszuzahlen, dann würde man die Hochöf-n ausgehen lassen. Die Grubenzesellschast beabfichtigt, alle Arbeiten einzustellen, wenn die Arbeiter bei ihren Forderungen beharren. Der so« zialistische Abgeordnete Baily weilt unter den Streikenden. Zur Berichtigung geht uns die Mittheilung zu, daß die von uns in Nr. 51 des„Berliner Volksblatt" unter„So- ziales und Arbriterbewegung" erwähnte Allgemeine Kranken« lasse zu Altona den Namen führt:„Zentral. Krankenkasse der Maurer , Steinhauer, Gypser und Stuckateure Deutschlands , genannt: Grundstein zur Einigkeit".(Eingeschriebene Hilfskasse Nr. 7.) Vereine«nd Versammlungen. Die Stuckateure Berlius hielten am Sonntag Vor« mittag in Niest's Salon, Kommandantenstraße 71/72, eine so so zahlreich desuchte Versammlung ab, wie fie seit dem Be« stehen ihrer Fachorganisation noch nicht dagewesen. Auf der Tagesordnung stanv:„Bericht über die Verhandlungen der Lohnkommisfion mit der Kommisston der Vleistervereinigung." Der Vorsttzende, Herr Heindorf, verlas daS von der Meiste»« Vereinigung zugegangene Schreiben, worin dieselbe ihr Erstaunen darüber ausdrückt, daß die Gehilfen ihre augenblicklich„doch ganz gute" soziale Lage noch verbeffem wollen; ferner wird mitgel heilt, daß die Meister mit der Maximal-Arbeitszeit von 3'/, Stundm, den Maximal-Löhnen für die Gießer und An« fetzer, sowie mit dem PaffuS des Tarifs, daß von Seiten der Gehilfen keine Rüstung mehr gestellt werden soll, nicht einver- standen sein könnten, daß fie jedoch die Lohnkammisston zu einer Verhandlung einläse. Der Vorsttzende theilte der Ver- sammlung mit, daß am Freitag, den 26. Februar, bereits eine Sitzung der Lohnkommisfion mtt der Kommisston der Meister« Vereinigung stattgefunden habe und daß er aus dem Verlauf dieser Verhandlung wahrgenommen hätte, daß die in dem Schreiben ausgedrückte Meinung nur Meinung der Minorität der Meister wäre, und unterwarf die in demselben bekannt gegebenen Motive für die Nicht» bewilligung einer eingehenden Kritik. Herr Slebenbach, Mtt- alied der Lohnkommisfion, schloß fich den Ausführungen de» Vorfitzmden vollständig an, und theilte der Versammlung mit, daß wohl mt Mehrzahl der Meister für die Abschaffung des Rüstungbauens seitens der Gehilfen wäre, daß aber einige der Herren daS Gießen im Akkord auch fernerhin beibehalten wollen. In der weiteren Diskusfion nahm der Schriftführer das Wort. Derselbe führte an, daß die Stuckateure mit Leichtigkeit einen großen moralischen Sieg errungen hätten, der darin be- stände, daß die Meister. Vereinigung sich so schnell zu einer Verhandlung mtt der Lohn Kommission bereit erkiätt hätte. Es wäre dies wohl theilweise denjenigen human gefi/inten Meistern iu verdanken, welche die Ueberzeugung haben, daß die auf«- teilten Forderungen ganz gerechte find; theilweise hätten sich aber die anderen Meister dazu bequemen müssen und zwar durch die starke Organisation der Ardeiter und durch die bevor« stehende groß: Nachfrage nach Arbeitskräften. Der Redner entwarf der Versammlung ein Bild von der Verhandlung mit der Meister-Kommisfion und führte an, daß ein Abgehen von der festgesetzten Maximal« Arbeitszeit von 3'/, Stunde durchaus nicht möglich wäre, weil sonst diejenigen Kollegen geschädigt würden, welche schon lange nur 3'/» Stunde abeiten; desgleichen müßten die Minimal- Lohnsätze festgehalten werden und rath« er ganz entschieden für die Abschaffung deS GießenS im Akkord. Er forderte die Anwesenden auf, ihre Meinung frei zu äußern, damit die Lohn- kommisston, welche am 10. März wieder eine Verhandlung mit den Meistern hätte, ein klares Bild gewinne. Es entspann fich nun eine über drei Stunden dauernde, sehr rege Diskussion, in welcher sich die Redner für die Aufrechterhaltung deS Lohntarifs und für die Abschaffung der Akkordarbeit in der Werkstatt aussprachen. Eine von einem Redner gemachte Be- merkung, er müsse für die Akkordarbeit stimmen, weil sein Meister einen zu kleinen WerkstattSraum hätte, rief große Heiter- keit hervor; desgleichen die Bemerkung eineS KommisfionS- Mitgliedes, daß, wenn der Minimal- Lohnsatz für die Gießer bestehen bleibe, sein Meister Mädchen(!!) anstellen würde. ierauf wurde folgende Resolution mit allen gegen eine stimme angenommen:„Sämmtliche anwesende Werkstatt- arbeiter verpflichten fich, unter keinen Umständen in Akkord ferner arb iten zu wollen und halten fest an dem aufgestellten Minimal. Lohnsatz von vier Mark." Die Abstimmung erfolgte nur durch Werkstattarbeiter. AlSdann nahm die ganze Ver- sammlung einstimmig eine zweiie Resolution an, welche wie folgt lautet:„Die heuttge Versammlung erklärt fich mit dem Vorgehen der Lohnkommisfion einverstanden und giebt derselben die Vollmacht, nach� ihrem Ermessen im Interesse der gesammten Kollegen die Verhandlungen mit der Meisterkommisfion weiter zu führen, unter der Voraus. setzunz, daß die Kommission streng an dem Tarif festhält. Um Uhr Nachmittags schloß der Vorsitzende die Versammlung, indem er noch bekannt machte, daß die nächste Fachvereins. zung am Montag, den 8. Mär, und die nächste öffenttiche ersammlung am Sonntag, den 14. d. MtS. in Nieft's Salon stattfindet. * Mariendorf bei Berlin , 28. Februar. Am Donnerstag, den 25. Februar hatte der konservative Bürgerverein für Tempel» Hof und Mariendorf , im letztgenannten Orte eine Versammlung einberufen, in welcher der Ada. Cremer einen Vortrag hielt über „Die letzten oder neuesten Vorgänge im Abgeoidnetenhause." Gäste jeder Parteilichtung hatten Zutritt und fand auch eine DiSkusston statt. Die Versammlung war von ca. 500 Personen besucht. Die Konservativen waren nur schwach vertreten. Herr Cremer sprach zunächst über die Polenvorlage im Abgeordneten- hause. Er führte etwa folgendes auS: Nachdem in der kaiser» lichen Botschaft die Polenfrage zum Schutz deS Deutschthums in den östlichen Provinzen besonders hervorgehoben, und diese Frage von averhöchster Stelle als eine der wichtigsten bezeichnet worden war, so halte er(Redner) es nicht für richtig, daß der Deutsche Reichstag sich mit dieser An- gelegenheit befaßt habe. Der Reichstag hätte die Sache einfach dem preußischen Landtag überweisen sollen, da fie nur die Interessen Preußens berühre. AIS die Polen - vorläge im Adgeordnetenhause eingehend behandelt wurde, märe er(Redner) sehr empört darüber gewesen, daß bei den Reden deS Fürsten Bismarck mehrmals gezischt wurde und eine Mißstimmung fich kund that. Die 100 Millionen, die ge« fordert wären für den Schutz deS Deutschthums in den öst- lichen Provinzen, wären für die Bevölkerung nicht bemerkbar. Ein schwacher Beifall, der Herrn Cremer selber stutzig machte war die Belohnung seiner Ausführungm. In der DiSkusston erhielt Herr Krohm aus Berlin daS Wort. Derselbe führte aus, daß gerade der deutsche Reichstag der Ort wäre wo diese wichtige Frage, plie Polenfrage, behondell werden müßte. Preußen märe nickt allein dabei maßgebend. Die Ausweisungen von 40 biß 50000 Polen wäre der Krieg im Frieden gegen eigene Stamsangehonge. Die Konsession scheine indirekt auch eine große Rolle dabei zu spielen. Wenn man diese Maßregeln ergreist und alS Grund anführt, daß die Polen Sondermtereffen verlangen, auf welche fie hartnäckig be- stehen, so wolle er darauf hinweisen, daß eS gerade die Konservativen wären, welche Sondertnteressen verlangen gegenüber anderen Staatsangehörigen. Gleiche» Recht für Alle müsse die Parole sein. Wenn im Abgeordnetenhause gezischt worden ist und dadurch die Mißstimmung anderer Parteien auSgedrüm wurde, so wollte man dadurch jedenfalls andeuten, daß fick Fürst Bismarck mit der Polenoorlaae im Jrrthum befinde. Die 100 Millionen, welche aufgebracht werden sollen, seien eine große Last und namentlich für die Arbeiterbevölkerung, auch wenn dieselben durch eine Anleihe aufgebracht werden!; die Zinsen wird jedenfalls Herr Cremer nicht allein bezahlen, sondern daS Volk. Diese Ausführungen kamen Herrn Cremer sehr spanisch vor. Nachdem Herr Krohm noch aufqefordttt hatte, stets daran zu denken, daß das Volk nicht nur Pflichten zu erfüllen, sondern auch Rechte zu verlangen habe, schloß er unter großem Beifall der Versammelten seine Ausführungen. Die Konservativen machten große Augen und verhielten sich mäuschenstill. * Ardeiter BezirkSveret« für den Osten Berlin ». Mittwoch, den 3. März, Abends 8V, Uhr, Versammlung in Keller'» Lokal, Andreasstraße 21. Tagesordnung: 1 Vortrag deS ReichStagsabzeordneten Heine über:„Die Echulftage- 2. Diskusfion. 3. Verschiedenes. 4. Fragekasten. Gäste, durch Mitglieder eingeführt, haben Zutritt. Neue Mitglieder werden aufgenommen. * Louisenstädtischer Bezirks- Verein„Borwärts". Mittwoch, den 3. d. M., Abends 8'/, Uhr, Versammlung in Krieger'S Salon, Wasserthorstr. 68. Tagesordnung: 1. Vortrag. 2. DiSkusston.#. Verschiedenes und Fragekasten.— Gäste, durch Mitglieder eingeführt, haben Zutritt. * Arbeiter-BeztrkS-Berei« Eüd-Oft. Mittwoch, den 3. d. M, Abends 8'/> Uhr, Mitglieder- Versammlung in Wohl- bauptS Lokal, Manteuffelstr. 3. Tagesordnung: 1. Vortrag. 2. Verschiedenes und Fr«gekästen. * Verband deutscher Zimmerleute(Lokalverband 8«- lln N.) Mittwoch, den 3. März. Abends 8V, Uhr,' im Lokale des Herrn Schramm. Hochstr. 32», Versammlung. Tagesordnung. 1. Vortrag des Herrn Dr. Ge:lach.�2. Lohnbewegung. 3. Verschiedenes. Gäste willkommen. * Kachverein der Mechaniker, Optiker, Uhrmacher,# und anderer Jnstrumentenmacher. Mttrwoch, den 3. Marz Abends 8 Uhr, bei Rieft, Kommandantenstr. 71/72, Mitglieder- Versammlung. Tagesordnung: 1. Vortrag. 2. DiskuM. 3. Verschiedenes. 4. Fragebogen. 5. Ausgabe der Frag' bogen- Ganz besonders werden diejenigen Kollegen, die ihre MitglUJJ- bücher noch nicht in Empfang genommen haben, ersucht, die- selben gegen Rückgabe der Auffiahmescheine einzufordern. M- nahmescheine, die in dieser Versammlung nicht umgetawj werden, verlieren ihre Giltigkeit. Gäste willkommen. A*' nähme neuer Mitglieder. * Oeffentliche Versammlung der Töpfer Berli»* und Umgegend. Mittwoch, den 3. v. MtS.. Abends 6'/, W in Grätz's GesellschaftshauS, Brunnenstr. 140. Tagesordnung- 1. Die Aufgaben unserer gewerblichen Organisation im Ja»; 1886. Referent: Kollege Wolff aus Hamburg . Korrefeient' Kollege Bethke aus Hamburg . 2. Verschiedenes. * Bersammlnng der Platzdeputtrte« der Zimmt«- leute Mittwoch, den 5. März. Abends 8 Uhr, in Grola*«' Bierhallen, Kommandantenstr. 77—73. Tagesordnung: 1.8# Verhalten der Meister Lohnkommisfion, welche am 4. Febru# von den BaugeschäftS-Jnhabern eingesetzt worden ist, gcgenü#1 den Zimmergesellen Berlins . 2. Verschiedenes. * Beret« ehemaliger Schüler der 102. Gemeinde Schule» Jeden Mittwoch nach dem Ersten und Fünfz-Hnt# jeden Monats, Abends 3 Uhr, Sitzung im Lokale Kaiser Frabt- Grenadier-Platz 7. Gäste find willkommen. * Beret« für Technik«ud Gewerbe. Mlttelstcaße<»■ Mitt»och, Abends 8'/, Uhr, Vorttag. Gäste willkommen.: ♦ Kranke«- und Sterbekasse der Kutscher zu Bnll* (E. H. 78). Freitaa, den 5. März, in der Philharmow« zweiter diesjähriger Wiener Maskenball zum Besten der Uni#- stützungilasse. Der Ueberschuß des ersten diesjährigen MaSsts Halles ergab für die UnterstützungSkaffe die Summe von � Mark.| ♦ Bezirktveretn der arbeitende« Bevölkerung d# SW. Berlins . Versammlung Donnerstag, den 4. M% Abends 8 Uhr, in den Kaiserballen, Alte Jakobstraße 1-� Tagesordnung: 1. Vortrag deS Herrn RrrchStagSadgeordne»� Bock. 2. Verschiedene». Neue Mitglieder werden aufgeno# men. Gäste willkommen. * Die Stetnträger Berlin « haben nachstehenden aufgestellt, welcher vom Fachverein der Steinträger und»JJ einer öffentlichen Versammlung der Steinträger angenomw" worden ist: Für den Transport von je 1000 Mauersteinen mit btZ dazu gebörigen Mörtel 1. im Keller oder Kellergeschoß 2,50; 2. Parterre oder Erdgeschoß M. 3,50; 3. Belle E'J oder erstes Stockwerk M. 4.50; 4. Zweites Stockwerk M-G-V. 5. drittes Stockwerl M. 7,00; 6. viertes Stockwerk M- 7. fünftes Stockwerk M. 3,50: 8. für Tremvel, Bo-L Schornsteine u.( w. M. 11,00; 3. für die Quadrattu? Rapvvutz M. 0,75; oder nach Quadratmetern M. 10. Bei Kalksteinen auf gegenseitige Vereinbarung, weil � selben meistens im Tagelohn oder auf verschiedene Alto Anordnungen verarbeitet werden. 11. Ist der Keller von � Kalksteinen oder Banquet bis zur ersten Balken« oder 3%% läge höher als zwei Meter über der betreffenden Erv- Dammhöhe, so erfolgt eine Extta- Zulage pro 1000, M. 0,50, und find die oben angegebenen Etagen-Zulag'N zu halten. 12. Eine Etage von gleicher Eid- oder DawwV� falls dieselbe auch nur drei Meter ist, ist stets als ParteW-.� betrachten. 13. Ist die Etage höher als 4.50 Meter, so er! � ebenfalls eine Eitra - Zulage pro 1000 von M-.» 14. Ist der Stein schwerer alS 3 Kilo oder 6�$� so erfolgt eine Extra- Zulage vro 1C00 von M"« und find die übrigen Etagen- Zulagen inn « halten. 15 Erstreckt sich der Transport deS Materials schnittlich über 50 Schritt, so erfolgt ebenfalls eine Extrazu � pro 1000 von M. 0.50. 16. Bei königlichen oder Bauten, sowie bei Schulm, Kasernen und dergl., bniaß Minimal-AlkordpreiS von den Kalksteinen biS zur Balken� Trägerhöhe 3 M.; für eine sede höhere Etage eine Zula«« � M. 1,50.; für Boden oder Trempel, Schornsteine und 1»„j an i ca sIM.a er. 1..n M. 1,50. Die übrigen vorher a- grsührten Bedingung«" genau inne zu halten. 17. Bei Kirchen« oder Saal- v Ty beträgt der Minimalpreis von den Kalksteinen biS Äj oder Dammhöhe pro 1000 Mauersteine M. 3,50. flyLajf jede Rüstungsböhe«ine Zulage von M. 0,60. 18. Lei-> � den mit Verdlendsteinen(von Vollsteinen), wenn dieselv � rn�rVn mftfff«. ein Mtlfdbfoa UTO. P genommen werden müssen, erfolgt ein Zuschlag pro 10�. M. 0,50. Bei Hohlsteinen gegen freie Vereinbaning�� find aber mindesten» zwei„Riemchen" sür ganzen Stein zu rechnen, die übrigen, sowie halbe ove» y viertel Steine für voll. 13. Ist ein Träger im Tagelov � schäftigt, z. B. beim Tragen in den Grund oder da»»Ajck ment, so erhält derselbe einen Stundenlohn von 50 vi-,«jj ein Bau gänzlich im Tagelobn hochgetragen, so«"« Träger pro Stunde 60 Pf. 20. DaS Einbehalten dienten Lohnes alS Kaution wird nicht geduldet,** derselbe jeden Eonnabend richtig ausgezahlt werden- Arbeitszeit ist so zu regeln, wie fie bei allen üblich ist, höchstens eine halb« Stunde vor Anfang drtjp fjj Dieselbe ist aber Abends nicht länger auSzudebn-"-«Z BercutwarUrch« Redaüem tzt. Crvuhetm in Berlin . Druck und Verlag von Mar vadtug In Berlin 8W„ veuthstraße 2. Sonntagsarbett ist gänzlich ,u unterlaffm. 22. tritt mit dem 1. Mai 1886 in Kraft. Der Vo#" Fachvereins der Steinträger Berlins . )* «to r»grn kr. §1 Ii fe Cb# I Hier»« ein» 1
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