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Wir geben zu", sagt das Blatt, daß die Arbeiter denjenigen zu Dant verpflichtet find, welche fich ihrer mit warmem Herzen angenommen haben und mit dem Muth der Ueberzeugung für sie einge treten find. Kein Dank dagegen gebührt jenen Agitatoren, welche die schlimme Lage der Arbeiter nicht verbessern', sondern nur für andere poli tische Zwecke ausnußen wollten, welche gar so weit gehen, in der Verschlimmerung der Lage der Arbeiter eine Vermehrung der Bahl der Unzufriedenen und somit eine Verstärkung der revolutionären Bewegung gewinnen zu wollen."
Wer mögen wohl die ersten, wer die legten sein? Die Sache ist zu durchfichtig, um damit Jemand dupiren zu tönnen, es verlohnt auch nicht der Mühe, diese gewohnbeitsmäßigen und feige versteckten Angriffe zu widerlegen. Eins möchten wir jedoch gerne wissen: ft die Staatsbürger- 8tg." wirklich so naio, zu glauben, daß nur ,, Unzufriedene" das revolutionäre Element" verstärken? Nimmt die ,, Stb. 8tg." ferner in ihrer unendlichen Weisheit an, daß irgend einer der Agitatoren, dem an der Verstärkung des revolutionären Elementes gelegen sein fönnte, die Abficht hat, die ohnehin schon äußerst mißliche wirthschaftliche Lage der Arbeiter noch mehr herabzudrücken, um fte vielleicht durch Hunger zur Revolution zu reizen? Wir unfererseits halten Niemand für so thöricht, es gilt uns als ficher, daß ein durch Entbehrungen geschwächtes Proletariat zu irgend einer nachhaltigen politischen Attion überhaupt unfähig ift. Die Hebung der wirthschaftlichen Lage der arbeitenden Klaffen ist die erste Forderung, die vor allem Anderen aufge stellt werden muß; der wirthschaftlich gut fituirte Arbeiter wird auch im Stande sein, für seine geistigen Bedürfnisse in genügender Weise Sorge tragen zu können, und nur einer geistig und körperlich gleich gut ausgestatteten Arbeiterschaft werden diejenigenErrungen schaften zufallen, welche ihr überhaupt erstrebenswerth erscheinen. 3tg"
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sein sollte( der Weftf. Mert." batte bekanntlich behauptet, die Berliner liberale Presse würde von Louis" redigirt), hat das tönigliche Schöffengericht heute verhandelt. Der Prozeßbevoll mächtigte der Brivatlläger, Rechtsanwalt Michaelis zu Berlin , hatte einem hiefigen Anwalte Substitutions Vollmacht ertheilt. Der Gerichtehof nahm in Uebereinstimmung mit den seitberi gen Entscheidungen der Straftammer des bieftgen föniglichen Landgerichts an, daß der Prozeßbevollmächtigte in Privattlage fachen nur dann befugt fet, einen Anderen zu fubftituiren, wenn ihm diese Befugniß in der Prozeßvollmacht ausdrücklich beigelegt sei. Da dieses hier nicht der Fall war, so wurde auf Antrag unseres Vertheidigers, Rechtsanwalts Beus hier selbst, das Verfahren eingestellt."
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Polizeibericht. Am 2. d. M. Nachmittags fiel eine in der Bülowstraße wohnhafte 80 Jahre alte Wittwe beim Herausfteigen aus dem Bett zu Boden und zog fich dabei einen Schädelbruch zu, so daß fie mittelst Krantenwagens nach dem Elisabeth Krantenbaufe gebracht werden mußte. Am 2. d. M. starb in der Ackerstraße eine feit langer Beit an Lungens schwindsucht tranke Frau am Gehirnschlag, nachdem fte turs vorher den Versuch gemacht hatte, fich durch Berschneiden der Am Bulkader an der linken Hand das Leben zu nehmen. 4. b. M. früh gerieth ein Arbeiter in der Chamottefabril der Gebrüder Oppdenhoff. Werftstr. 3, aus Unvorsichtigkeit mit der rechten Hand in das Getriebe der Chamottewalze und erlitt eine Bedeutende Quetschung, so daß er nach dem städtischen Krankenhause nach Moabit gebracht werden mußte. An demselben Tage Vormittags wurde ein Mann in seiner Woh nung in der Memelerstraße erhängt vorgefunden. Die Leiche wurde nach dem Leichenschauhause gebracht. An demselben Tage Vormittags brannte die Baltenlage in einer Küche des Grundstücks Elsafferstr. 78 und Abends ein Theil des Dachstuhls im Seitenflügel des Hauses Drensestr. 21. Beide Feuer wurden bald gelöscht.
Tag der Finanzminister fich selbst den Kopf zerbrechen!| find ferner die folgenden Ausführungen der Staatsbürger| Führen Sie doch nicht die parlamentarische Regierung bei uns ein, vor der die Herren ja sonst einen solchen Horror haben! Monopole werden bei uns nicht mehr eingeführt werden; auch Das Robfpiritus Monopol wird nicht kommen. Leider hat fich auf die legten Tage des großen Königs Friedrich des Einzigen jener Schatten gelagert, daß er in schweren Beiten durch das Raffeemonopol besonders hohe Intraden aus dem Volt herauspreffen wollte; und das Volk jubelte auf, als sein Nachfolger den Kaffeertechern" ein Ende machte. Den Herrn Finanz minifter frage ich: Wie vereinigt es sich mit der von ihm be anspruchten Objektivität, wenn er heute die ganz unbegreifliche Beschuldigung gegen die Linke bezüglich der Veröffent lichungen über das Monopol ausspricht durch ungetreue Beamte, deren Verbindungen bis zum Abg. Richter reichen? Bie tommt der Herr Finanzminister zu solcher unerhörten Be hauptung? Schon vor Monaten war befannt geworden, daß der Prof. Alglave in Frankreich durch den Botschafter Fürsten Hohenlohe darüber ausgefragt wurde, wie er zu einem deutschen Monopol ftebe. Es wundert mich, daß der Finanzminister das nicht weiß, daß er nicht weiß, daß Graf Herbert Bisma: c schon bor langen Monaten flar und deutlich in einer Rede erklärt bat, daß die Einführung des Branntweinmonopols beabsichtigt werbe? Wie tommt es denn, daß eine offiziöse Korrefpendenz der Minister weiß wohl, welche ich meine schon am 8. Januar den preußischen Monopolgese Bentwurf verbotenus veröffentlicht hat, während erst am 14. Januar der Bundesrath von diesem preußischen Antrage Kenntniß erhielt? Angesichts deffen will der Minister von der Untreue der Beamten sprechen? Man fagt jener Rorrespondenz direkte Verbindungen mit dem Minister nach. Woher hat denn diese den Wortlaut? Doch wohl aus dem Finanzministerium! Ob der Minister das billigt, weiß ich nicht; jedenfalls hat er teine Schritte gethan, um es u verhindern. Der Chef dieser Behörde sollte doch die armen Beamten mit solchen Angriffen verschonen, wenn die Thatsachen berartig gegen ihn sprechen.( Bustimmung links.) Herr v. Kar doff meint, wir feien über die neueste Wendung der Kirchenpolitit ärgerlich, und deshalb gerade freut er sich. Warten Ste boch ab, wie wir uns dazu stellen werden. Bringt die Vor lage den Frieden und das Ende der Verhegungen, die wider unferen Willen jahrelang getrieben worden find, dann werden wir damit ebenso zufrieden sein, wie er. Herr v. Wedell und auch der Herr Finanzminister haben in einem verächtlichen Tone on den Schankwir hen gesprochen. Wir tennen diese Methode hon. Bei den Getreidezöllen waren es die Bäder, die so be bandelt wurden, bei der Börsensteuer die Kaufleute, die in dhnlicher Weise behandelt wurden. Aber ist es despektitlicher, Snaps zu verkaufen, als Schnaps zu brennen? Der Herr Finanzminister hat gemeint, daß wir der Regierung getrost das Bertrauen schenken dürften, daß fie bei der Bergebung der Agenturen und Verschleißerposten nicht willkürlich verfahren werde. Ich erkläre offen, daß wir, soweit Breußen in Betracht lommt, dieses Vertrauen nicht haben. Und wie sollten wir das nach der Erklärung des Herrn v. Buttkamer, daß die Regierung icht Wohlthaten an Beamte ertheilen tönne, die ihr politisch gegenüberständen. Herr v. Scholz meinte weiter, daß wir dem Zabat leinen größeren Schuß gewähren könnten, als wenn wir Das Branntweinmonopol bewilligten. Ich behaupte, daß Die Bewilligung dieses Monopols uns mit Nothwendigkeit zu dem Tabaks und Biermonopol oder zu einer erhöhten Steuer für dieselben führen, wird. Denn wie fönnen alle die Beträgen des Branntweinmonopols befriedigt werden? So lange dürfnisse, die der Minister uns aufgezählt hat, mit den Erwir hier find, werden wir eine Methode bekämpfen, die uns Bewilligungsmaschinen für die Einzelstaaten herabbiüden will. Ich warne gerade die Föderalisten auf diesem Wege weiter zu gehen, der zum Unitarismus führt. Der Minister bat teichischen Blatte, deffen Namen er gar nicht genannt hat ,, Neue freie Preffe"!), davor gewarnt, ausländische Bolitit au treiben. Ich möchte diesem Artikel den eines nationalliberalen Blattes, der Magd. Btg.", entgegenhalten, in dem bemerkt wird, daß das Einbringen solcher Borlagen, wie das Branntweinmonopol, auf unsere Industrie schlimmer inwirken, als der äußere Feind. Ich freue mich daher darauf, daß der Reichstag auch dieser Vorlage ein kräftiges Nein entgegenstellt.( Beifall links.)
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Darauf wird die Debatte vertagt. Bersönlich bemerkt Abg. Meyer( Halle ), daß er allerdings in seiner vom Finanzminifter sitirten Rede die Schwierigkeiten einer Fabrikatsteuer
bedeutend, daß fich deshalb ein Finanzminister hinseßen müßte, ( beiterfeit.) mschließlich ein so unbrauchbares Wert zustande zu bringen.
Abg. Richter( persönlich): Der Herr Finanzminifter
bat die Bermuthung ausgesprochen, daß meine vorzeitige Alar mirung gegen das Branntweinmonopol verschuldet sei durch die Indiskretion oder Untreue eines Beamten. Diese Beschul bigung gegen die Dienstehre des gesammten Beamtenstandes und der Beamten des Finanzrefforts im Besonderen ingt mich folgendes zu erklären: Ich habe weder mittelbar noch unmittelbar irgend eine Andeutung seitens irgend eines Beamten, irgend eines Refforts erhalten mit einer Ausnahme. Diese Ausnahme bildet der Sohn des Reidstanglers, der in einer für die Regierung allerdings vor eitigen Weise in einer Wahlversammlung in Lauenburg auf muß es banach dem Herrn Finanzminister überlassen, ob und das Monopolprojekt öffentlich aufmerksam gemacht hat. Ich Ich was er nach Maßgebe seiner Ansichten gegen den genannten
Beamten
veranlassen will.
Schluß 5% Uhr. Nächste Sigung Sonnabend 1 Uhr. Forthegung der Berathung des Branntweinmonopols und der Berathung des Antrages Reichensperger wegen Wiedereinführung
Der Berufung.)
Lokales.
er. Das wiedererwachte Selbstbewußtsein der Ar
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beiter, überschreibt die Staatsbürger- Stg." in ihrer gestrigen Nummer einen Leitartikel, aus dessen verschwommenem Inhalt man eigentlich nicht so recht flug wird, der aber doch einige Stellen enthält, die ein draftisches Licht auf die sozialpolitis Iden Renntniffe gewiffer geistig besonders bevorzugter Kreise wirft. Die Staatsbürger. 8tg." spricht zunächst von den Ars beitseinstellungen, fie bat, wie fie selbst gütiger Weise zugiebt, Den Arbeitern niemals das Recht beftritten, durch Arbeitsein tellungen einen höheren Lohn zu erzielen. Wir find nicht boshaft genug, um die Folgen zu erwägen, die wohl entstan nothwendig gewordenen Streits ihre Sympathien versagt hätte;
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Daran wird und fann weder die, Staatsb. Big" noch sonst irgend Vereine und Versammlungen.
Jemand etwas ändern. Nur das einmüthige Busammengehen Aller, die an ein und demselben Werte arbeiten. tann eine Befferung der Zustände herbeiführen," meint die ,, Staatsbürger- 8tg." wetter; wir find hierin ganz ihrer Meinung. Weniger freilich imponirt uns das Folgende, was das genannte Blatt seinen Lesern auftischt. Man höre:
Alles, was zum Bau gehört!" Diese Worte, die wir vor einigen Tagen aus dem Munde eines Maurer gesellen vernahmen, enthielten weiter nichts als den Wunsch, daß Meister und Gefellen ihre Angelegenheiten unter fich regeln und jede fremde Einmischung energisch zurüdweisen möchten.
Diese Aeußerung steht nicht vereinzelt da, fie findet ihre volle Bethätigung in den Vereinbarungen awischen Meistern und Gesellenim Tisch. fergewerbe, die für Meister und Ge fellen im Bauhandwert als Muster ge bient haben, um eine gemeinsame Lohntommission einzuseßen. Zwar find wir nicht so sanguinisch, um daraus die Unmöglichkeit weiterer Arbeitseinstellungen zu folgern, aber wir find der Meinung, daß wenigstens der Anlauf zum befferen genommen und der Weg zum gewünschten Biele freigelegt worden ist."
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Darüber wollen wir nicht streiten, was jener Maurergefelle in die Worte, die er zu dem Artikelschreiber der Staatsbg. 3tg." geäußert haben soll, hineingelegt haben wollte, höchft wahrscheinlich nicht das, was der Schreiber obiger Beilen her ausgehört hat. Uns scheinen die schmeichelhaften Bemerkungen über die Lohnkommission der Tischler viel intereffanter. Die Berliner Tischler lennen ja den alten Schüßling der Staatsbg. Btg.", wir fönnen darüber also rubig zur Tagesordnung über geben. hat aber die Staatsbg. 8tg." teine Ahnung von den hier in Berlin so mannigfaltig ristirenden Fachvereinen? Wie es scheint, nicht, denn sonst würde fie diese Inftitutionen doch nicht so gänzlich mit Stillschweigen übergehen. Genügen etwa bie Statuten der Fachvereine nicht, um ein einheit liches Vorgehen Meister und Gesellen ermöglichen? Die ,, Staatsbürger Beitung" exemplifigirt in ihrer Unflugheit auf die ehemalige Lohnfommission der Tischler. Nun gut, wir find so frei, bagegen den Fachverein der Tischler ins Feld zu führen. In den Statuten dieses Vereins heißt es unter Erlangung der Mitgliedschaft" wörtlich:
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Mitglied fann jeder in Berlin wohnende oder be schäftigte Tischler und Berufsgenoffe( Arbeitgeber wie Arbeitnehmer) werden."
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th. Der Bezirksverein der arbeitenden Bevölkerung des Südwesten Berlins hilt an 4. d. M. in den Kaiser ballen eine sehr gut besuchte Versammlung ab, welcher auch die Reichstagsabgeordneten Rödiger, Kayser und Bod beiwohnten. Leider war Herr Abg. Bock durch Heiserkeit verhindert, den. zugesagten Vortrag zu halten. Der Abg. Rödiger beleuchtete die Verschwommenheit in den wichtigsten Fragen der Politit, Die durch die rüdichtslos befolgte Intereffenpolitik hervor gerufen werde. Den gerechten Forderungen der Arbeiter gegen über hätten diese Stüßen der Gesellschaft nur die stereotype Antwort: non possumus! An den bestehenden wirthschaftlichen und politischen Verhältnissen sei im Grundprinzip nichts zu ändern, obgleich fie feinen Augenblick zögerten, die größten Aenderungen vorzunehmen, wenn es fich darum handele, für fich Vortheile zu erringen. Unter der Srismarke: Schuß der nationalen Arbeit" würden neuerdings alle fozialpolitischen Maßnahmen in Szene gesezt und doch sei zu konstatiren, daß die Regierung ihre Eisenbahnwaggons für den Eisenbahnbetrieb aus dem Auslande beziehe. So befremdend dies auch erscheinen möge und wie sehr auch die deutschen Arbeiter dadurch beeinträchtigt würden, so könne man doch nicht umhin, diesem Verfahren zu zustimmen, da die Eisenbarone fich auf Roften der Allgemeine heit, aus den Taschen der Steuerzahler zu bereichern suchten, indem fte ihre nationale Arbeit der Regierung zu einem weit böheren Preise anböten, als wie fte dieselbe an das Ausland abgeben. Durch das Branntweinmonopol würden ebenfalls Die Schnapsbarone auf Kosten der Allgemeinheit bereichert und aus diesen, sowie anderen bekannten Gründen müsse ent ſchieden gegen die Einführung des Monopols Front gemacht werden. Bezeichnend dafür, wie für das Monopol Stimmung. gemacht werde, sei das Verhalten der Rageburger Wähler, welche nach einem wohlwollenden Winte ihre Petition gegen das Monopol zurücknahmen und dafür eine Petition zu Gunsten des Monopols einschickten. Auch bezüglich des Sozialistengesetzes herische eine große Verschwommenheit, deffen Wirkung allerdings eine andere sei, als dessen Väter vermuthet hatten. Man hätte erwarten sollen, daß Alles, was nur eine liberale Ader in fich trüge, fich dagegen erhoben hätte. Die Berwässerung des Liberalismus werde fich auch wieder bei der neuen Berathung Das zeigen. feudale Element habe fich gegenwärtig über Das liberale aufgeschwungen und suche nun seine Bofition zu bes festigen durch Schutzölle, Monopole, Jnnungen und derbie Arbeiterpartei nur das Bestreben haben, fich immer mehr gleichen mehr. Allen diesen Experimenten gegenüber könne an der parlamentarischen Thätigkeit zu betheiligen. Eine Partei, die sich nicht am politischen Leben und an der parla mentarischen Thätigkeit beibeiligt, würde nur an Bedeutung und Einfluß verlieren und sei in dieser Beziehung das Beispiel der Demofraten nach Einführung des Dreitlaffenwahlsystems sehr lehrreich. Deshalb feien die Anträge der Sozialdemofraten zum Wahlgesete sehr berechtigt. Diese Anträge im Einzelnen näher erörternd, tommt Redner zu dem Schluffe, daß die bisher verfolgte Tattit der Partei eine richtige war und auch fernerhin zu verfolgen set.( Lebhafter Beifall.) Die Ausführungen des Herrn Vogt führten sodann eine sehr intereffante Debatte herbei. Herr Vogt gab seiner vollsten Buftimmung dazu Ausdruck, daß sich die Arbeiter an allen Wahlen zu betheiligen hätten, auch an den Landtagswahlen, war auch mit der par lamentarischen Thätigkeit der Abgeordneten einverstanden, wünschte aber, daß dieselben sich mehr von den Kommiffionen fern hielten!! Auch hielt er es für einen Fehler, daß das Wabllokal lein abgeschloffener Raum, sondern für Jedermann zugänglich sei. Durch die Anwesenheit maßgebender Personen und Durch die Beobachtung der Wähler würden Wahlbeeinflussungen schlimmster Art ausgeübt. Diese Ansichten wurden von den Abg. Rödiger und Kanser auf's treffendste widerlegt. Abg. Rötiger wies darauf hin, daß die sozialdemokratische Partei nach ihrer Fraktionsstätte im Reichstage das Recht habe, fich an den Kommiffionen zu betheiligen und daß es ein großer Fehler sein würde, wenn sie von diesem Rechte keinen Gebrauch machte, da fie in diesem Falle von Vielem nicht unterrichtet fein würde. Die Kontrole der Wähler im Wahllokale fei awar wahr, aber nicht in der gewünschten Weise zu beseitigen, denn wenn der Wahlalt unter Ausschluß der Deffentlichkeit stattfände, wäre die Gefahr noch viel größer. Die Partei sei ja deshalb bemüht, erzieherisch zu wirken und jeden Wähler darüber auf auflären, wie er sich bei der Wahl zu verhalten habe. Außer dem seien die Anträge zum Wahlgefeß zu dem Swede gestellt, die Geheimheit der Wahl nach Möglichkeit zu sichern. Abg. Kayfer war der Meinung, daß es Pflicht der Abge ordneten sei, die durch das Vertrauen des Volles in den Reichstag gesandt würden, jede gebotene Gelegenheit zu benusen, um im Interesse der Wähler zu wirken, set es im Plenum, in den Kommissionen oder sonst wo. Es wäre verkehrt, wenn die Abgeordneten der Arbeiterpastei nicht jede veifaffungsmäßige und geschäfte ordnungsmäßige Möglichkeit benußten, um ihren Einfluß in irgend einer Weise geltend zu machen. Sie müßten vielmehr überall dabei sein, wenn der Kuchen gebacken merde, um zu sehen, was in den Teig hineinfomme und das wären mitunter sehr merkwürdige Dinge. Betreffs der Wahlen war anch er der Meinung, daß alle öffentlichen Handlungen unter der Kontrole der Deffentlichkeit stattzufinden hätten. Sehr viel würde schon erreicht werden, wenn nur ein Theil der gestellten Abänderungsan träge zum Wahlgefes angenommen würde. Der größte Schuß sei der, daß die Wahl an einem Sonntag stattfinde. Doch tomme es bei den Wahlen weniger auf die technischen Hilfs. mittel, als auf die Energie und die Gesinnung der Wähler an. In dieser Beziehung hätten die legten Stadtverordneten
Ist das llar oder nicht? Wenn die Arbeitgeber mit den Arbeitnehmern ins Einvernehmen treten wollen, so steht ihnen bas jeder Zeit fret, indem fie Mitglieder des Fachvereins werden. Dort können die beiderseitigen Interessen fortwährend biskutirt werden. Aller Wahrscheinlichleit nach wird die bei Weitem größte Anzahl der Herren Arbeitgeber über diesen Vorschlag lachen, es beweist das aber nur, daß gerade fte es find, welche einer planmäßigen und fachlichen Erörterung der Lohnfrage abgeneigt find. Die Fachvereine bilden neben den Bezirksvereinen die starke und widers ftandsfähige Drganisation der Berliner Arbeiter, und diese wird von den Arbeitgebern und der Staatsbg. Btg." gleich mäßig gefürchtet.- Bum Schluß aber wollen wir es nicht unterlassen, unseren Lesern das Ideal der Staatsbg.- 3tg." vorzuführen. Das genannte Blatt sagt:
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Unsere Vorfahren, bei denen das Handwerk hoch in Ehren stand, find stets der Meinung gewesen, daß Meister und Gefellen im besten Einverständniß mit ein ander bleiben müßten, wenn das gemeinsame Wert ge deihen solle. Sie standen sich wahrlich nicht schlecht dabei, die mittelalter lichen Bunfigenossen".
Das genügt!
Im Gerichtsgebäude zu Alt- Moabit herrscht jetzt wie. der ununterbrochen ein überaus reges Leben, da die Straf lammer und verschiedene Abtheilungen des Schöffengerichts wieder berartig mit Prozessen überhäuft find, daß die Vers handlungen häufig bis in die späten Nachmittagsstunden bauern. Es ist nichts seltenes, daß Termine, welche um 10 Uhr Vormittags angelegt waren, erft Mittags gegen 1 oder 2 Uhr zur Erledigung kommen. Im Intereffe das Publikums wäre es geboten, wenn der betreffende Gerichtshof die Termine nicht, wie bisher, in Bwischenräumen von 1 bis 1 Stunde an feste, sondern bei Berathung über die Erhebung der Anklage dem Gerichtsschreiber gleich angeben würde, wie lange die an demselben Tage zur Verhandlung fommenden Projeffe in
wir mödfen aber doch betonen, daß es überhaupt garnicht Verhandlung ungefähr dauern würde, damit dieser dann die Darauf antommt, wie Dieser oder Jener über Arbeitseinstel lungen denkt, sondern daß die Arbeiter bei gemeinschaftlicher größeren 8wischenräumen anseßen fann. Eine noch viel Rieberlegung der Arbeit sich in der Ausübung eines ihnen ärgere Anordnung besteht bei unserem Land- und Amtsge gefegmäßig zuftehenden und gewährleisteten Rechtes befinden. ticht I. Hier werden z. B. um 10 Uhr 16 Sachen angesezt, Das ist die Hauptsache. Ob in Folge der gedrückten Lohn
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Umstände eine Umstände eine Arbeitseins
erfcheint, ift einzig und betheiligten Arbeiter
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um 10 Uhr 12 Sachen und so jede halbe Stunde eine größere Anzahl von Prozessen. Da es nun ganz unmöglich ift, in einer halben Stunde 12 bis 16 Sachen zu erledigen, so tommt es täglich vor, daß die betreffenden Parteien stunder lang warten müffen, ebe fie abgefertigt werden. Es ist daher durchaus wünschenswerth, Баб vom Gerichtspräsidenten eine Regelung in der Besetzung der Termine angeordnet
werde.
Beftellt, und von Rechtswegen hat Niemand die Befugniß, auf freilende Arbeiter irgend welchen Drud auszuüben. Das be lagt ber§ 152 der Gewerbe- Ordnung für das Deutsche Reich, Den wir hiermit der Staatsb. 8tg." zur gefälligen Durchficht anempfehlen. Es steht also einem Blatte, welches ausge forochen arbeiterfeindliche Tendenzen verfolgt, schlecht an, fich einer zu Recht bestehenden geseglichen Bestimmung gegenüber Berliner Tageblatts" gegen unser Blatt wegen Beleidigung, in ein gewiffes Wohlwollen zu hüllen, durch welches fich höchft
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Aus Münster schreibt der Westf. Mert." in eigener Angelegenheit: In der Privatllagefache der drei Redakteure des
wahrscheinlich doch kein Mensch täuschen läßt. Recht intereffant tung der liberalen Beitungen in dem Prozesse Graef begangen
welche durch unseren bekannten Artikel über die Berichterstate