% "d ,# % jedoch die Stellung des MinisteiiumZ Gladstone keineswegs gefichert worden die Tones hatten sich nur in dem richti- gm Moment verrechnet: fie griffen zu früh an, und einZu früh" ist wieder aut zu machen, während einZu spät" die Möglichkeit des Erfolges ausschließt. Die Birne war noch nicht reif. Sie reist aber, und, wenn nicht alle Anzeichen trügen, so wird fie bald geschüttelt werden können. Sir Ran- dolph Churchill, derHeißsporn" der konservativen Partei, hat dm Schlachtplan gegen das Ministerium Gladstone bereits ent- hüllt. Die Whigs und Tor es sollen fich mit denjenigen dür- gerlichen Liberalen und Radikalen, welche das britische Reich nicht zerstückeln wollen, zu einer großenUnionsvartet" «reinigen. Da hätten wir eine ganz neue Partei- gestaliung Ausgehen der zweihundertjährigen Gegen- mßler Whigs und TorieS in eine gemeinsamenationale" Partei, mit einem Programm, liberal und radikal genug, um auch den bürgerlichen Liberalen und Radikalen den Zutritt zu der neuen Partei zu ermöglichen. DaS ist der Plan, deffen Gelingen von der Haltung der bürgerlichen Liberalen und Radikalen abhängt. Stehen diese fest zusammen und schaaren sie sich um die Fahne der irische Dome Rais. Politik Gladstones, so haben fie, mit den Parnelliten vereinigt, eine kleine, jedoch Mi Regieren ausreichende Majorität gegen die vereinigten Whigs und TorieS. Werden fie zusammenstehen? Das ist die Frage. Oder richtiger: es ist nicht mehr die Frage, denn in den Reihen der bürgerlich Liberalen und Radikalen hat die irische Frage schon offenen Zwiespalt hervorgerufen. Selbst so weitgehende Radikale wie Chamberlain wollen in die Bildung eines besonderen irischen Parlaments nicht willigen, obgleich fie da» Anrecht der Jrländer aus Selfgovernment(Selbstverwaltung) sonst nicht bestreiten. Chamberlain will nicht länger im Kabinet dleiben, und noch ein zweites Mitglied des Ministeriums hat für den Fall, daß Gladstone an die Verwirklichung des irischen vome Rule gehen werde, sein Ausscheiden angekündigt. Wenn solche Differenzen im Schooße de» Ministeriums auftauchen, muß man schlußfoloem, daß im GroS der Partei die näm- nchen Differenzen ovr ............. walten und zu einem Bruch führen müffen, sobald mit der Verwirklichung dcS Home Rule Ernst gemacht wird. und Ernst muß Gladstone machen; denn er ist abhängig von Parnell, und muß im Augenblick fallen, wo dieser die Hand von ihm zieht. Herr Marlcp, der neue Staatssekretär für Frland, hält die Situation deS Ministeriums auch sehr prekär. gn einer Versammlung liberaler Deleairten sagte er:Wir stehen am Vorabend von Ereigniffen, die unsere Partei spalten werden." Und er forderte die Delegirten auf, fich für eine Parlamentsauflösung vorzubereiten. Da die Vereinigung oer WhigS und TorieS eine vollendete Tbatsache ist und die vpaltung der bürgerlichen Liberalen und Radikalen schon be- Sonnen hat, so wird Herr Gladstone, will er fich nicht das Steuerruder entschlüpfen lassen, allerdings zu einer Auflösung des Unterhauses zu schreiten aenöthigt sein. Und dann wird England eine stürmischere Wahlbewegung erleben, alS seit den dreißiger Fahren. Neben dem Kampf um die irische «rage wird der Kampf um die soziale Frage die Leidenschaften entflammen und vorausfichtlich in einem Grade, daß jener andere Kampf verdunkelt wird. Wer Augen hat zu jrhen und Ohren zu hören, kann fich der Eckenntniß nicht vrr» Vließen, daß die beispiellose wirthschastliche KrifiS, in der England fich befindet, die englischen Arbeitermaffen mit Ele- Mentargewalt in die politische Bewegung treibt und zum sozialen Emanzipationskampf zwingt. Balkanländer.  - Von dem Gebiete der Orientsragen ist die wichtigste vor- liegende Nachricht die, daß die Pforte die Ernennung des Fürsten Alexander zum Gmeralgouverneur von Ostrumelim «n Sinn« des von den Mächten genehmigten türktsch-bulgiri- schen AbkommmS bereits notifizirt hat. Damit ist die oft« rumelische Angelegenheit eigentlich de facto zum Abschlüsse gebracht. Denn ungeachtet des provisorischen Charaktert!, welcher der Genehmigung deS erwähnten Abkommens dadurch wird, daß fich die Mächte die Zustimmung zur lievifion deS ostrumelischen Statuts vorbehalten, hat man es Mit einem Definitivum zu thun. Die eventuelle Nlchtgutherßung des revidirten Statuts kann auf die Ernennung deS Fürsten Alexander zum Generalgouverneur nicht rückwirken, und obgleich diese Ernennung nur für 5 Jahre erfolgt, ist wohl auch an *lne Aenderung nach Ablauf der fünf Jahre kaum'zu denken, da nicht Fürst Alexander alS solcher, sondern der Fürst von Bulgarien   zum Generalgouverneur ernannt worden, mithin nicht bloß die Ernennung deS Fürsten Alexander, sondern die vstrumeltsche Union   überhaupt rückgängig gemacht werden Aüßte, wenn man eine Veränderung eintreten laffen wollte. Hatten die Möchte eine solche aber im Sinne, so würden fie W wobl vorgezogen haben, die Schaffung der Union   jetzt nicht Zuzulassen, wo, wenn fie überhaupt zu verhindern wäre, dieS Achter sein würde, als nach Jahrm, während welcher fich die- Klbe eingelebt und ausgestaltet haben wird. hierher, um hier Vorstellungen zu geben. Unter den Mtg liedein defand fich auch ein sehr jungeS Mädchen von hervorragender Schönheit, Fräulein B., aus gutem, aber später »»wurCuflCnucv CUjÜiilJCUp lylUUltUI UU» uuimif uvtv(puic-v perarmtem Hause in Budapest  , welches als Operettmsängerin danralz zum ersten Male ibr ffltftrf nuf den weltdedeutenden ar-'�v zum uutn ihr Glück auf den weltdedeutendm ?restern versuchen wollte. Ihre Schönheit zog die Aufmerk- �Mkeit des SohneS einer in Wimer Finanzkreisen Wohlde- '.annten Persönlichkeit auf fich und die jungen Leute traten ?ald zu einander in ein näheres Verhältniß; in Kurzem sollte ftteitz die Hochzeit stattfinden, sogar da» Brauttleid war schon alS ein Schwager des jungm Herrn vor einigen Tagm 5°n Wien   hier eintraf, und zwar mit dem definitiven Veto Eltern und dafür mit dem Antrag einer bedeutendm Ab- Mungssumme für Fräulein B-, welchen dieselbe jedoch auS. �lug. Die Sängerin nahm eine Phosphorlösung und. liegt Die Sängerin nahm eine Phosphorlosung und bereits als Leiche in demselben Brautkleid aufgebahrt, Seches fie auf ihrem Gang zum HochzeitSaltar zu schmücken be. Wirnt war. k, Ein Opfer de» Karnevals. Aus Tarmstadt schreibt Sj? unterm 9. März: Unser Karneval hat ein furchtbares yvstr gefordert. Schon gestern Nachmittag erregte ein Bär, mit einem Bärenführer und einem G-ldeinsammler durch �Straßen tanzte, ein heiteres Aufsehen. In der MaSke '' Bären stak ein Arbeiter Namens Amend. Derselbe pro- k. Bären stak ein Arbeiter Namens Amend. Derselbe pro- Utte fich am Abend nach 10 Uhr in seinem Kostüm in einer �whschaft. AlS er fich dabei zum Tanz einm Stock ins sft.- v'«arr. A,g er nw vaor. zu».»wu» »-nick klemmen wollte, kam er mit der rechten Hand der Gas Zyme ,u nah, der»ermel fing Feuer, und als er mit der Hand jum Löschen zuschlug, flammte .........- auch der linke j)a wollte der Unglückliche daS Kostüm auf der NiUdst seine Freunde ließen ihn im Stich. Nur ein ein- k&.-LaaMm? särga fc ki%'S«ufffeSR'wffiS"«» ml! ÄÄÄ Ä Ä!«&!& inp in' unpassen d er� Scherz. Die Gattin eweS Fabrikanten GriwB-nhn,* w Nil  -n. erbst Hm*. wvendoif"bet'Wien  .' erhielt Dtenstag Abend ein Tele- Parlamentarisches. Die Ardeiterschutz-Kommission begann gestern die Berathung der Anträge über die Frauenarbeit, und zwar wrrrden zunächst folgende Anträge diSkutiit: Antrag Auer: Wöchnerinnen dürfen vor und nach der Riede. kunst, im Ganzen 8 Wochen, in Fabriken nicht beschäftigt werden. Der Wiedereintritt in die Arbeit ist an den AuSweiS geknüpft, daß seit der Niederkunft wenigstens 6 Wochen verflossen find. Diese Frist kann durch ärztliches Zeugniß abgekürzt werden. Kündigung oder Entlassung auS der Arbeit ist während dieser Zeit nicht zuläfig. Der Antrag Lieber unterscheidet fich von dem Antrag Auer nur dadurch, daß er eine Abkürzung der Frist nicht zulaßt. Der Antrag Haibm schlägt nur eine Schon- zeit von vier Wochen nach der Niederkunft vor. Die Abgg. Hitze, Letocha und Graf Galen(Zentrum) halten eine Scho- nuna von sechs Wochen nach der Niederkunft im Anschluß an die Bestimmungen der katholischen Kirche für wün'chenSwerth und eine Entlassung vor der Niederkunft, namentlich für die Arbeiterinnen in Bergwerken, nöthig. Die Abgg. Baumbach und Schneider(d.s.) und von Oertzen(Reichspartei) bestreiten, daß die bisherige Frist von drei Wochen durch die Erfahrung als ungenügend nachgewiesen sei. Geh. Rath Lohmann macht darauf aufmerksam, daß auch daS Krankenkaffengesetz eine Unter- stützung nur für drei Wochen gewahrt. Die bisherigen Er- fahrungen seien nicht ausreichend zu einer Abänderung. Abg. Haarmann(nat.) weist darauf hin, daß bei Annahme deS An« tragS Auer auf ärztliches Zeugniß die Schonung auf weniger als drei Wochen festgesetzt werden könne. Abg. Hitze beruft fich für die Nothwendigkeit der Verlängerung der Frist auf Band 18, Hest 1 der Deutschen Vierteljahresschrift für öffent- liche Gesundheitspflege und den darin enthaltenen Bericht des schweizerischen Fabrikinspektors, sowie Urtheile ärztlicher Auto- ritäten. Abg. Halben(d.f.) hält vier Wochen als Regel, sechs Wochen als Ausnahme genügend. Abg. Auer(Soz.) läßt den Theil seines Antrages fallen, der fich auf Schonung vor der Niederkunft bezieht. Abg. Cepieliki(Pole) befürwortet, eine Abkürzung der sechswöchigen Frist auf eine vierwöchentliche durch ärztliches Zeugniß zuzulassen. Abg. Halben verzichtet für die erste Lesung auf die Schonung vor der Niederkunft. Die bisher gewährte Schonung von drei Wochen nach der Nieder- kunft halt er nicht für genügend: über vier Wochen hinaus- zugehen, sei im materiellen Interesse der Arbeiterinnen unthun- lich. Dadurch würde auch die eventuelle Ausdehnung der Frist im Krankenkaffengesetz allzusehr erschwert. Die Weiterderathung wird vertagt. DaS dem Reichstage zugegangene Gesetz, betreffend die Erhebung einer SchrfffahrtSabgabe auf der Unterweser  , lautet:§ 1. Falls die freie Hansestadt Bremen   eine Korrettion der Weser in der Strecke von Bremen   bis Bremerhaven   ausführt, welche Schiffen bis zu 5 Reter Tiefgang die Fahrt auf dieser Flußstrecke ermöglicht, so kann dieselbe von den Ladungen der die korrigirte Waffer- straße benutzenden auS See nach Bremischen   Hafen oberhalb Bremerhavens   oder von denselben nach See gehenden Schiffe, welche einen Raumgehalt von mindestens 300 Kubikmetern haben, eine Abgabe nach Maßgabe der für künstliche Waffer« straßen im Art. 54 Abs. 4 der Reichsoerfassung getroffenen Be- stimmungen erheben.§ 2. Der Reichskanzler bestimmt den Zeitpunkt, von welchem an die Abgabe erhoben werden darf. DieBegründung" führt u. A. aus, daß aus den einschlagen- den Bestimmungen der Reichsverfaffung begründete Einwen- düngen gegen die Zulaffung einer Abgabenerbebung im vor- liegenden Falle nicht herzuleiten sein. Die Reichsverfaffung hat verhindern wollen, daß die natürlichen Waffelstraßen jemals zum Gegenstande fiskalischer Ausdeutung gemacht würden, und fie hat daher auch einen auf dem Abaadenwege zu erlangenden Ersatz für die Kosten der gewöhnlichen Unterhaltung solcher von der Natur geschaffener Verkehrswege ausgeschlossen. Daß sie aber nicht prinzipiell jede Abgabenerhebung vom Wassertransport hat verbieten wollen, zeig; der zweite Satz des Artikels 54 Absatz 4, welcher von den künstlichen Wasserstraßen handelt und weicher in Betreff dieser die Aufdringung der Herstellungs- und Unterhaltungskosten vermittelst einer Abgabenerhebung ge- stattet. Der leitend« Gedanke ist augenscheinlich der gewesen, daß für die bloße Nachhilfe, welche erforderlich ist, um die natürlichen Wafferläufe in fahrbarem Zustande zu erhatten, der Verkehr nicht belastet werden sollte, daß dagegen da, wo durch Anwendung künstlicher Mittel eine Fahrbahn erst ge- schaffen wird, die Deckung der alsdann in der Regel aufge« wandten außerordentlichen Kosten durch eine Benutzungsgebühr innerhalb gewisser Grenzen berechtigt sei. Unter diesem letzteren GestchtSpuntte wird das Projekt der Weservettiefung zu subsumiren sein, da zwar nicht eine durchgängig neue, aber doch an Stelle einer höchst mangelhaften, steter Verschlechterung ausgesetzten und nur in beschranktem Maße brauchbaren, eine allen Anforderungen entsprechende, die erheblichsten, jur Zeit ... PA, j: nicht vorhandenen Verkehrserleichterungen bietende Wasserstraße treten soll, welche für die Praxis als eine ständige Schöpfung anzusehen ist neue und selbst- und welche auch wegen des verheirathet ist, erschrak über den Inhalt deS Telegramms der- art, daß fie sofort in Ohnmacht fiel und später unter Krämpfen von einem Blutsturze befallen wurde. Der Gatte der jungen Frau eilte noch in derselben Nacht besorgtzu seinem Schwiegervater und erfuhr dort, daß fich derselbe ganz wohl- behalten im Kostüm eines Bauern auf einem Kostümkränzchen befinde, und daß das Telegramm mit der ominösen Mitthei« lung vomwitzigen" Neffen der Frau Widerer ausgegeben sei, damit diese ihren Vater im Kostüme sehen solle. Die be- dauemswerth« junge Frau liegt jetzt schwer krank darnieder und ist von den Setzten bereits aufgegeben worden. Verhafteter Brandstifter. Au» Deutsch-Umbrach(Elsaß  ) wird gemeldet: Vor etwa 10 Jahren war eine ganze Reihe einzelfithender Bauernhöfe in Flammen aufgegangen, ohne daß eS gelungen wäre, dem Brandstifter auf die Spur zu kommen. Damals war ein Waisenknabe bei einem Bauern untergebracht worden, bei dem er bi» zu seinem 17. Lebensjahre alle vor­kommenden Arbeiten verrichten half. Dann verließ er seinen Pflegevater, ging unter die Fremdenlegion und kam mit dieser nach Tongtmg. Hier nun hat er seinen Waffengefährten in prahlerischer Weise erzählt, in welcher Weise er vie Bauern seine» HeimathSdorfeS durch Aufpflanzung des rotheS Hahnes in Verzweiflung gebracht habe. Diese Erzählungen wurden der Behörde hinterbracht und auf deren Veranlassung de» Brand- ftister ausgeliefert- Eine versuchte Entführung. Au« Rom wird geschrieben: Eine geheimnißvolle Entführungsaeschtchte macht hier unge- heures Aufsehen. Vor zwanzig Jahren nahm ein armer Land- mann auS der Romagna ein Mädchen aus der Findelanstalt, Namens Glulietta, an KindeSstatt an. DaS Kind wuchs heran und gatt in Vicooaro, dem Heimathsorte des Landmannes, als daS schönste Mädchen der Kampagna. Natürlich fehlte eS dem Mädchen nicht an Bewerbern; die römischen Aristokraten verweilten oft wochenlang in dem armseligen Dörfchen Äicovaro der schönen Giulietta halber, aber alleS vergebens, keiner der jungen Dandies konnte fich auch nur des kleinsten Gunstbe- weises deS Mädchens rühmen. Da, Ende Januar dieses JahreS, lief bei dem Bürgermeister deS Fleckchens die Nachricht ein, daß fich bei der Direktion der Findelanstalt der Vater und die Mutter des KindeS, welches seinerzeit dem Bauer Palombaro übergeben worden ist, gemeldet hätten, und daß der Vater. Kommendatore Girardo, daS Mädchen zu fich inS HauS »u nehmen wünsche. Wenige Tage darauf erschien euch schon der Kommendatore beim Adoptivater GiultettaS und nahm trotz dem Weinen und Sträuben des aufzuwendenden Kostenbetrages und deS UmfangeS der Ar- beiten einer künstlichen Wasserstraße gleich zu achten ist. ES dürste daher dem Geiste der Reichsverfaffung durchaus ent« sprechen, wenn das für die künstlichen Wasserstraßen gewährte Abgaberecht auf die korrigirte Unterweser   angewandt und Bremen   im Wege deS Spezialgesetzes ermächtigt wird, für den Fall der Ausführung des KorrettionSprojektes auf seine Kosten eine Abgabe für die Befahrung deS Stromes nach Maßgabe der für die Auslegung solcher Abgaben in dem Artikel 54 der Reichsverfaffung aufgestellten Grundsätze zu erheben. soziales und ArveiterbeWegung� Ttschlerftreik in Lübeck  . An die Tischler Deurschlanvs ergeht folgender Aufruf: Kollegen l Die Tischlergekcllen Lübecks stehen mit den Zünslern auf dem Kriegsfüße. Tischlermeister Timm stellte seine Arbeiter vor die Alternatiae, enteder aus dem Fachverein auszutreten, oder die Werkstätte sofort zu ver« lassen. Dem letzteren folgeleistend, legten alle 8 Mann die Arbeit nieder. Wir wollen keine pekuniären Vortheile, nur daS Recht der freien DenkungSart wollen wir uns flchern. Man mag uns verleumden und verhöhnen, wie wir es alle Tage erleben, aber wenn man sagt: Arbeiter, du darfst daS oder jeneS�nicht denken, dann halten wir es für unsere Pflicht, derartige Bevormundungen energisch zurückzuweisen. Arbeiter handelt. Echt die Listen ibr seht um was es fich handelt. Seht die Listen ftüherer Streiks nach, die beweist n wer wir find. 5 Wochen konnten wir die Kosten für die Streikenden zahlen, jetzt find unsere Mittel erschöpft, wir find gezwungen an Eure Hilfe zu appelliren. Arbeiter, zeigen wir, daß daS Solidaritätsaefübl stärker ist als der reaktionäre Zunstzopf. Mit Gruß: Die Tischler Lübeck  ?. Freiwillige Beiträge zur Unterstützung der Streikenden sende man anZ den Vereinkasstrer Wichmann. An der Mauer 62, Briefe an Kretzschmann. Weberstr. 12 in Lübeck  . Auch ein Zugeständniß. Die Herren Untemehmer lieben es oft, die Ardeiterftage überhaupt zu leugnen. Um so interessanter ist eine Acußerung desZentrabl. f. v. Text.. Ind.", eineS Fabrikantenorgans sans phrase, die eS bei der Be- sprechung deS Schmölke'schen Buche»:Das Wohnhaus des Arbeiters" macht. ES heißt da:Wer kennt nicht dir elenden Wohnungen und Häuser(wie oft verdienen fie kaum diesen Namen), in denen der oft mit einer zahlreichen Familie woh« nende Arbeiter seinen Aufenthalt hat. Krankheit ist häufig ein ständiger Gast hei diesen Leuten." Bravo  , bravissimo! Ja, die Wohnungsverhältnisse der Proletarier find erbärmlich, find kulturwidrig, find menschenunwürdig; jetzt haben wir eS schwarz auf weiß, sogar in einem Moniteur der Textildarone. Freilich in der verborgenenLiteratur". Ecke nur, aber wir werden nie- malS versäumen, auch solche im Irrgarten deS Kapitalismus  bescheiden blühende Veilchen zu pflücken, damitdiese Leute" fie als Trumpf gegen die AbleuanungSversuche der Bourgeoiste zur richtigen Zeil ausspielen können. Nur weiter so im Text! Der Niedergang de» Kleingewerbe» vollzieht fich rasch. Allüberall da, wo fich die G.oßindustrie irgend eineS beliebigen Gewerbzweiges bemächtigt. bleibt kein weiterer Raum mehr für den Kleinbetrieb. Die Maschinen machen die Arbeitskräfte überflüsfig, die mechanische Kraft verdrängt die Kraft der Menschenhände. So hört man aus dem Kreise Erkelenz   im Rheinlande, daß dort die Zahl der Webstühle von 1200 auf 200 herabgesunken ist. Die arbeitslos gewordenen Weber aber müffen in diesem Winter mit Gememdearbeiten beschäftigt werden, um den Hunger fern zu halten. Die Noch ist groß in allm dortigen Arbeiterfamilien. Die Trikotfabrikatio« ist wohl derjenige Zweig der Textilbranche, der in den letzten Jahren in Deutschland   den größten Ausschwung genommen hat. Die Zahl der Fabriken hat fich in den letzten 20 Jahren verdoppelt und gleichen Schritt in der Ausdehnung hat die Hausindustrie gehalten. Ader auch in dieser Industrie macht fich, wie daS bekannte Unternehmerorgan, dasZentral- Blatt f. d. Text.. Ind.", mit- thetlt, daS Uedel der Ueberproduttion geltend.Absatz, heißt es da. ist für den Artikel zwar genügend vorhanden, fast jede Fabrik arbeitet heute noch mit Ueberstunden, aber die Preise find außerordentlich gedrückt und lassen nur wenig Ver- dünst." Welch charakteristisches Zugeständniß, daß die Arbeiter Ueberstunden mechen müssen, das beißt, daß eine kleinere An- zahl Ärbeitskräst« ein übergroßes Ardeitkquantum leisten muß, während Tausende von Arbeitslosen auf den Landstraßen walzen"; würden diese in den Fabriken eingestellt, dann wäre keine Ueberarbeit nöthig, dann würde eine normalere Arbeits« zeit herrschen. Die Harmonieduseler schwätzen so viel von der freien Vereinbarung, vermittelst derer die Kapstaltstenllasse den Arbeitstag regeln könne. Wie die Unternehmer ohne gesetzlich!» Zwang diese /.Regelung" auffassen, daS beweisen die Ueber- stunden in der Trikotagenfabrikation. Wie noth thut ein gesetz- ticher MaximalardeitStag! Der Sieg der Dampfer i« uns erst vor kurzem auf Grund worden. Unser Nachweis findet eine weitere Bestätigung durch den Bremer   Handelskammerbericht, in dem eS heißt:DaS auf Mädchens dasselbe mit fich nach Rom in sein PalaiS. Allein plötzlich in der Nacht noch zwei Tagen erschien Giulietta in zerrissenen Kleidern mit unbekleideten Füßen in dem Dörfchen und erzählte ihren erstaunten Pflegeeltern, daß ihr angeblicher Vater in der Nacht einen Angriff auf ihre Ehre unternommen bade. Mit Mühe habe fie fich seiner erwehrt und sei durch daS Fenster geflohen. Die Geschichte brachte daS ganze Dörfchen in Aufregung und entrüstet schwuren die Landleute. Giulietta vor den Angriffen de» falschen VaterS zu beschützen. Und wirk- lich erschienen auch schon am Morgen des nächsten TageS zwei Abgesandte der römischen Polizei rn Vicooaro und verlangten energisch daS Mädchen für den Kommendatore. Allein bei der drohenden Haltung der Landleute mußten die Polizisten von ihrem Vorhaben ablaffen. Die Staatsanwaltschaft, vom Pflege« vater GiultettaS verständigt, verhaftete den Kommendatore Gi- rardo und nach längerem Leugnen gestand derselbe, daß er, be- zaubert von den Reizen Giuliettas, fich den Plan auSgesonnen habe, alS ihr Vater aufzutreten und eine in Rom allbekannte Gelegen hertSmacherin fungirte dabei alS angebliche Mutter. Die Affaire macht, wie schon gesagt, ungeheure Sensation, umsomehr, als Kommendatore Girardo seit längerer Zeit ver- lobt ist. Verwendung von Buchenholz zu Bauzwecken. Neuer« dings angestellte Nachforschungen haben ergeben, daß in früheren Zeiten vielfach Buchenbolz zu Bauzwecken oerwendet worden ist. Eo soll z. B. im 17. Jahrhundert ein ganzes durch FeuerS  - brunst zerstörtes Dorf in Thüringen   aus Buchenholz wieder aufgebaut worden sein. ElwaS Sicheres hat fich zwar ttotz aller Bemühungen nicht feststellen lassen; eS spricht indeß Manches dafür, daß der betreffende Ort mit rem Dorfe Lenterode im Eichsfeld   identisch ist, in welchem fich eine Anzahl angeblich nach dem 30jährigen Kriege aus Buchenholz erbauter Häuser vorfindet. Näheres hierüber enthält ein sehr eingehender Auf- satz des Obersörsters Klauprecht zu Worbis  , betitelt:Ersah. rungen über die natürliche Verwendbarkeit der Buche zu Bau- zwecken", in welchem mebr alS 30 Ortschaften mit vielen auS Buchenholz bestehenden Gebäuden namhaft gemacht werden. BeachtenSwerth ist ferner die Mittheilun, eineS ZtmmermeisterS in Gumpelstadt   bei Salzungen  , daß er früher in OepferShausen in einem Hause gewohnt habe, dessen ganzer Dachstuhl auS Buchenholz bestehe. Der Genannte will bei Niederlegung ganz alter Häuser vielfach die Wahrnehmung gemacht haben, daß ein großer Theil der Träger und Pfetten aus Buchenholz   be- standen habe.