den meisten Gebieten des heutigen Erwerbslebens beobachtete Mißverhältniß zwischen Angebot der Nachfrage hat fich im ver floffenen Jahr in hervorragendem Maße auch in der See fchifffahrt geltend gemacht, tritt doch hier als das Angebot von Schiffsräumten steigernder Faltor hinzu, daß die Entwide. lung immer mehr auf den Uebergang von der Segel zur Dampffchiffstheberet hinweist." Die maschinelle Technit, die gehorsame Magd des allmächtigen Großlapitals, fegt allmälig den Kleinbetrieb und das Segel Und das von aus der Rhederet mit eisernem Besen fort. Rechts wegen.

Dienstag Abend bei Gratweil. Die Diskussion über Gewert schaftsangelegenheiten leitete Herr Darge durch ein Referat über die neuesten Verhältnisse der Bimmerleute in Hamburg und Umgegend ein. Hiernach hat sich in den dortigen Lohn verhältnissen des Gewerks, nachdem daselbst schon seit Jahren ein Stundenlohn von 50 Bf. errungen und aufrecht gehalten

ebenso offene Antwort) ia, ich habe von oben einen Wink erhalten und zwar von dem Herrn Obermeister." Die Herren Reuter, Kurth, Brofmann, Gräbert, Beerenkamm und Andere fritiftrten mit scharfen Worten das Verfahren des Obermeisters und bezeichneten das Vorgehen gegen Kollegen, die für Pünktlichkeit und Drdnung eintreten, für inhuman. Herr Weber machte den Vorschlag, daß sich die Fachkommission per eingeworden, in der legten Beit eine ungünstige Veränderung be schriebenen Brief, unter Darlegung des Sachverhalts, an Herrn schriebenen Brief, unter Darlegung des Sachverhalts, an Herrn Kommerzienrath Pfaff wenden solle und falls eine Remedur, d. h. Zurücknahme der Kündigung nicht eintritt, im Laufe der nächsten Woche eine Versammlung sämmtlicher in genannter Fabrit beschäftigten Arbeiter als Tischler, Polirer, Drechsler, Bildhauer, Fraiser u. f. w. einzuberufen, um zu ſehen, ob fich die verwandten Berufsgenossen solidarisch erklären. Der Vor schlag wurde einstimmig angenommen. Nachdem noch Herr Frohmann die Kollegen, welche Billets vom Maskenball haben, aufgefordert hatte, balbigft abzurechnen, schloß der Vorfißende mit dem Bemerken, daß am 14. d. M. die General Bersamm lung der Krantentaffe in demselben Lokale, daß ferner die nächsten Verbandsversammlungen am 22. b. M. Röpnider ftraße 150 und am 29. b. M. Linienstr. 44, und die General Versammlung am 5. April Grüner Weg 29 stattfinden, die von ca. 200 Personen besuchte Versammlung.

Ueber die Wirkung des neuen Schutzolltarifs äußert fich die Lübecker Handelskammer folgendermaßen: Die Fracht verhältnisse liegen im Jahre 1885 für die Schiffsørhedereien sehr ungünftig. Die höheren Getreide und Holzzölle wirtten. nachtheilig auf den Stand der Frachten. Mit dem Eintritt der Erhöhung der Holzzölle fielen die Frachten hier fofort ungefähr 20 pCt. und haben sich seitdem nicht wieder erbolt." Und der versprochene ,, wirthschaftliche Aufschwung"!!?

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Siegreicher Streit. In den bret bedeutendsten Kohlen gruben von Monmouthshire haben die Bergleute, wie aus Liverpool gemeldet wird, die Arbeit wieder aufgenommen, nachdem die Grubenbefizer die angekündigte Lohnreduktion von 5 Prozent wieder zurückgezogen haben. Die Grubenbefizer wurden zum Nachgeben gezwungen, well fich Mangel an Ar beitsträften sehr fühlbar machte. Nach Bekanntgeben des Ent. schluffes wurde sofort eine Versammlung einberufen und die Resolution angenommen, die Arbeit zu den alten Säßen wieder zu beginnen. Durch die Wiederaufnahme ist ca. 3000 Arbeitern dauernder Verdienst auf lange Beit gefichert.

Die Seidenausfuhr aus Italien belief sich im Jahre 1884 auf einen Werth von 162 000 000 Lire

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Der Export nach Deutschland " hat sich um 28 000 000 Lire gegen das Jahr 1883 gehoben.

Ruffifches. Die Gesellschaft für Hebung des ruffischen Handels und der tufftchen Induftiie will fich bei der zaaris schen Regierung dahin verwenden, daß es in Bukunft aus ländischen Fabrikanten nicht gestattet set, mehr als ein Viertel ausländischer Unterthanen unter ihrem Arbeitspersonal zu haben; drei Viertel der Arbeiter und der Direktor der Fabrik sollen unbedingt ruffische Unterthanen sein. haust Du meinen Ruffen, so hau' ich Deinen Deutschen ", die Polenaus weisungen Preußens erzeugen natürlich Gegenmaßregeln. Wie herrlich weit in Nationalitätenbat und Chauvinismus hat es doch unser erleuchtetes Jahrhundert gebracht!

Vereine und Versammlungen.

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merkbar gemacht und haben vielfach Lohnreduktionen, sowie ein Wegfall der bis dahin üblichen halbstündigen Vesperpause ftattgefunden. Doch wird unter allen Umständen mit Beginn des tommenden Frühjahrs die Herstellung des früheren Lohnfazes von 50 Pf. für die Arbeitsstunde, sowie der verlorenen Besperpause energisch in Angriff genommen werden. Ferner wurde von dort gemeldet, daß die Bemühungen der Innung, die Wahl eines Gesellen- Ausschusses zu Stande zu bringen, gleichwie in den Vorjahren auch in diesem Jahre gescheitert sind. Die Innung hatte zum Bwede einer solchen Wahl Verhandlungen mit dem dortigen Lolalverband des Verbandes deutscher Zim merleute angeknüpft, aber, weil fte auf die verlangten Ron effionen nicht im vollen Umfange eingegangen, ein abermaliges Fiasto erzielt. Die ftattgehabte Wählerversammlung lehnte die Vornahme der Gesellen- Ausschuß. Wahl mit Entschiedenheit ab. Ganz so soll es, wie Referent und sämmtliche in der Disfuffion sprechende Redner bemerkten, auch hier in Berlin gehalten werden, falls die Jnnung nicht von der bekannten ftatutarischen Wahlbeschränkung Abftand nimmt. Der vom Hamburger Lokalverband errichtete Arbeitsnachweis habe fich vollkommen bewährt. Ganz daffelbe sei auch in Berlin zu er warten; man werde daher nicht säumen, auch hier einen Verbands Arbeitsnachweis ins Leben zu -Unter Verschiedenes" theilte der Schriftführer Herr Loß mit, daß der Vorfland des hiesigen Lolalverbandes Berlin W. in der bekannten, die Wilmersdorfer Badeanstalt von Schramm betreffenden Angelegenheit, beim Rommandeur des Eisenbahn- Regiments vorstellig geworden ist, um denselben zur Rüdberufung der zum Ersaß der Bimmerleute ablomman birten Mannschaft zu veranlassen und daß hierauf bereits ein Antwortschreiben des Regiments Rommandeurs an den Bor ftand eingelaufen ist, worin ersterer das Gesuch abschlägig be schied, da zwischen dem Kommando des Regiments, das in der betreffenden Badeanstalt den Schwimmunterricht genießt und dem Badeanstaltsbefizer Schramm schon von langer Zeit her gewiffe, auf den Fall bezügliche Abmachungen bestehen, welche das Verhalten des Regimentsfommandos als vollständig forrett und obligatorisch erscheinen laffen. Die Versammlung beschloß, die in Rede stehende Angelegenheit refp. die von der jüngsten Blazdeputirten Versammlung beschloffene Beschwerde beim Kriegsminister auf die Tagesordnung der nächsten Generalver sammlung der Berliner Bimmerleute zu segen, welche am nächsten Sonntag in der Tivoli Brauerei stattfinden wird. Da, wie der Vorsitzende bemerkte, in nächfler Zeit auch der von der Lohnfommission erlassene Aufruf an die deutschen Bimmerleute in Geftalt von Flugblättern versandt werden soll, ersucht die Kommission alle auswärtigen wie hiesigen Kameraden, thr ohne Aufschub geeignete Adreffen von Kameraden zugeben laffen zu wollen, an welche das Flugblatt behufs Vertheilung und Weiterverbreitung in allen Provinzialorten verschickt were den kann. Derartige Adressen wolle man an Herrn Seißt, Berlin N., Schönholzerstr. 10a gelangen laffen. Schließlich wurde auch noch ein betrübender Fall von Inhumanität eines biefigen Raths- Bimmermeisters T. gegen einen, durch einen Sturz in's Waffer von einem Unfall betroffenen Gesellen zur Sprache gebracht und einer herben Kritit unterzogen.

Der Fachverein der Tischler hielt am Montag, den 8. März, eine öffentliche Mitgliederversammlung in Jordan's Salon, Neue Grünftr. 28, ab. In derselben referirte Herr Dr. Gerlach über ,, Arbeiter- Hygiene". In flarer, ausführlicher Weise schilderte derselbe die Ursachen der verschiedenen, bet den Arbeitern am häufigsten vorkommenden Krankheiten, sowie die kurze Lebensdauer der meisten Arbeiter. Er führte sodann der englischen Statiftit entnommene Bahlen über die Lebens Dauer der dortigen Stände an. Nach denselben erreichten die Arbeiter eine Lebensdurchschnittsbauer von 22 Jahren, während Die beffer fituirten Stände eine solche von 44 Jahren erreichten. Der Referent detailirte sadann die Ursachen der Schwindsucht. sowie der Augen und anderer Arbeiterkrankheiten. Viele Krankheiten entständen durch das Einwirten von Staubtheilen und durch die Giftlosigkeit der zu verarbeitenden Stoffe, sowie durch die Einwirkung der bei verschiedenen Arbeiten nothwen digen Körperhaltung des Arbeiters auf die Athmungs- und Echorgane sc. Als ein Hauptübel bezeichnete Redner die durch das Zusammenpresen einer großen Anzahl Arbeiter in enge, ungenügend ventilirte Arbeitsräume entstehende schlechte Luft. Um nun diese Misstände, die so verheerende Krankheiten und eine allgemeine Entfräftung der Arbeiter herbeiführen, zu beseitigen, sei es Pflicht der Regierung, eine Arbeiterschußgefeß gebung zur Wahrheit werden zu laffen, da der Arbeiter gegen Die Uebermacht des Kapitals, das mit eiserner Hand jeden Nothschret der unteren Volksschichten niederdrücke, auf dem Wege der Wege der freien Selbsthilfe" nichts er reichen tann. Der Referent ging Dann weiter auf die jammervollen Gesundheitszustände der arbeitenden Frauen und Kinder über, deren Ursachen nur zu nennen schon bei jedem ehrlich denkenden Menschen Entrüftung hervorrufen müffe. Die Frau gehöre, um eine gesunde Generation zu er sieben, ins Haus, in die Familie, und nicht am Tage und was sogar oft vorkomme felbft Nachts in die Fabrilräume. Der jezige Bustand wirke demoraliftrend auf Frau und Kinder, Wenn, welche einem frühen Siechthum überliefert werden. wie von verschiedenen Seiten und sogar von Vollsvertretern angeführt wurde, dieser oder jener Industriezweig ohne Frauen und Kinderarbeit nicht bestehen tönne, so wäre es, vom hygienischen sowohl wie vom allgemeinen menschlichen Stand punkte betrachtet, ein Segen für die Menschheit, wenn ein folcher Industriezweig verschwindet. Selbst die Sonntagsruhe, eine Forderung der Humanität und der Menschlichkeit, würde ben arbeitenden Klaffen durch die Willtür des Kapitals geraubt. Redner wünschte in dieser Beziehung, daß die Ausführungen des Divifionspfarrers Rocholl über die Sonntagsruhe( diesel ben find fürzlich im Berliner Voltsblatt" veröffentlicht wor den) von der Regierung und der Voltsvertretung bes herzigt würden. Stürmischer Beifall lohnte den Referenten für seinen interessanten und lehrreichen Vortrag. Nach kurzer Distuffton beantwortete der Vortragende die vielen von Bu Der hörern geftellten, auf den Vortrag bezüglichen Fragen. diesjährige vom Verein arrangirte Wiener Mastenball findet am nächsten Sonnabend, den 13. März, in der Berliner Reffource", Rommandantenftr. 57, statt. An der Kaffe, sowie Reffource", Kommandantenftr. 57, statt. An der Kaffe, sowie überhaupt im Lotale werden teine Billets ausgegeben; nur Diejenigen haben Butritt, welche fich vorher Billets gelöst haben. Billets find nur noch bis Freitag Abend zu haben bei den Vereinsmitgliedern Böhm, Johanniterftr. 10, Hof 3 Tr.; Feft, Bollmannftr. 1a; Gruenwaldt, Prinzenftr. 6, 4 Tr. bei Krause; Thumann, Naunynftr. 77, 3 r.; Rista, Wienerfir. 42, 1 Tr.; Thierbach, Neue Königstr. 72, Hof 3 Tr.; Witte, Invaliden ftraße 21, 2 Tr., sowie Abends bei den Arbeitsvermittlern, Blumenftr. 56( Tischlerherberge). Die nächste Vereinsversamm lung im Dften Berlins findet am Montag, den 15. d. M., in Saeger's Lokal, Grüner Weg 29, statt.

Der Verband der Möbelpolirer Berlins und Umgegend bielt am Montag feine regelmäßige Versammlung bei Seeger, Grüner Weg 29, ab. Der Vorfigende eröffnete die Versamm lung mit dem Bemerken, daß der Herr Reichstagsabgeordnete Frohme als Referent über das Arbeiterschußgeses noch nicht erschienen set und somit der erste Punkt der Tagesordnung übergangen werden müsse. Sum zweiten Punkt der Tages­ordnung erklärte der Vorsigende, daß in der lesten Verbands­Versammlung am 22. v. Dt. ein Antrag angenommen worden ift, Grund deffen die Fachkommission aufgefordert wurde, eine Lohnstatistit zu veranlassen. Der Vorsitzende der Fachfommiffion verlas hierauf zwei von der Kommission ausgearbeitete Frage bogen, von denen der eine allgemeine Fragen enthielt, während der andere sämmtliche Spezialarbeiten aufführte. Herr Reuter legte llar, wie nothwendig die Lohnftatistit set und empfahl, den spezialifirten Fragebogen anzunehmen. Nachdem noch Herr Kurth ebenfalls für diesen Fragebogen plaidirt hatte, mit der Motivirung, daß dadurch der Kommiffion die Aufstellung eines Lohntarifs leichter gemacht werde, beschloß die Versamm lung demgemäß und beauftragte die Fachlommission, ben Fragebogen baldigst drucken und zur Versendung gelangen zu laffen. Hierauf fam eine in der Möbelfabrit des Herrn Kom merzienrath Pfaff. Engel Ufer 1c, demnächst bevorstehende Maß regelung von 13 Kollegen zur Sprache. Der Sachverhalt, welchen mehrere Polirer dieser Fabrit erklärten, ist folgender: In genannter Fabrit, wo zur Beit 33 Möbelpolirer arbeiten, ift schon zu wiederholten Malen versucht worden, die Polirer au veranlaffen, Ueberftunden zu machen und des Sonntags zu arbeiten. Die Kollegen des Herrn Schubert( Polirermeister in dieser Fabril) weigerten fich stets standhaft, darauf einzu gehen, mit dem Hinweis, daß noch mehrere Boltrer eingestellt werden könnten und somit einige Arbeitslose von der Straße tämen. weg Der Obermeister behauptet, es set fein Blas vorhanden, um noch mehr Arbeiter ein Am 26. v. M. erklärte der Polirermeister Herr zustellen. Schubert seinen Gehilfen: Ihr müßt heute eine Stunde länger und auch am Sonntag arbeiten, der Obermeister ver Tangt es." Als die Arbeiter fich weigerten, erklärte der Meifter: Dann seld Jhr entlassen." Einmüthig packten die Arbeiter ihre Sachen ein und besprachen sich alle zusammen, nur dann wieder anzufangen, wenn die Arbeitszeit wie bisher bestehen bleibt. Unterdeffen hatte man fich aber im ,, Komtoir" besonnen, daß die 13 Kollegen auch ihre Unterschrift in Betreff Der Ründigung verweigert hatten. Um nicht in die Lage ver fest zu werden, Jeben für 14 Tage Lohn zahlen zu müssen, legte fich der Herr Obermeister auf's Parlamentiren und ließ Die Arbeiter durch den Meister Schubert bitten, doch noch ein mal nach der Warkstatt zu kommen, was auch geschah. Hier fagte der Obermeister: Meine Herren, thun Sie mir den Gefallen und arbeiten Sie eine Stunde länger und auch am Sonntag, die Arbeit muß fertig und der Herr Rath wünscht immer am 1. jeden Monats die Ab rechnung." Man erwiderte: Wir haben uns gegenseitig verpflichtet, unserm Programm treu zu bleiben und gehen davon nicht ab, denn als die Fraiser vor Weihnachten allabendlich eine Ueberftunde machen mußten, verlangte man nach Weih. nachten, daß dieselben jezt für denselben Lohn überhaupt eine Stunde länger arbeiten sollen, was nur durch deren Bu fammenhalten gescheitert ist und so würde es jetzt auch den Bolirern ergeben; dann kommen die Drechsler, Bildhauer und gulegt die Tischler an die Reihe." Mit den Worten: Nun, wenn Sie nicht wollen, tann ich Sie nicht zwingen," verließ der Obermeister die Werkstatt. Der Meister sagte dann, daß Die Kollegen wieder weiter arbeiten sollten, was diefelben auch thaten. Jedoch der hinkende Bote tam nach. Am 6. d. M. fündigte Herr Schubert seinen 13 Gehilfen mit der Motivirung: Sie leiften nicht mehr genug." Die Arbeiter hatten fich aber fchon vorher mit den Bolirern der andern beiden Werkstätten in derselben Fabrik dahin verständigt, daß sich diese im Falle einer Maßregelung der Kollegen, die für eine geregelte Arbeitszeit eingetreten find, sofort mit den Gemaßregelten solidarisch erklären würden, was durch Unterschrift und Handschlag bekräftigt wurde. Diefe Angelegenheit wurde nun von Kollegen der Kommerzien. rath Pfaff'schen Möbelfabrit zur Sprache gebracht und von den in der Versammlung anwesenden zirka 20 Polirern dieser Fabril erklärten sich alle mit Ausnahme eines Herrn Streit, welcher in der Kündigung der 13 Kollegen teine Maßregelung fab, einverstanden damit, falls die Polirer des Herrn Schubert am 20. b. M. wirklich entlassen werden sollten, auch sofort die Arbeit niederzulegen. Der Vorfißende Herr Weber fragte den Meifter Herrn Schubert, ob er vielleicht von oben einen lleinen Wint mit dem Baunpfahl erhalten habe, oder ob seine Ge hilfen in Wirklichkeit nicht mehr soviel leisten wie früher, wo­rauf der Befragte frei und offen erwiderte: Meine Gehilfen leiften nach wie vor daffelbe wie früher, ich habe nichts an den selben auszuseßen und( auf eine offene Frage gehört eine

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be. Der Arbeiter- Bezirksverein der Dranienburger Vorstadt und des Wedding hielt am Montag, den 8. D. M., eine Versammlung ab, um die in voriger Versammlung nicht zu Ende geführte Tagesordnung: Wie stellt sich der Verein zu ben Kommunalwahlen? von neuem zu erörtern. Eingeladen waren sämmtliche Stadtverordnete der Arbeiterpartei, erschienen Herr Tupauer. Der Referent, Herr G. Voigt, erklärte fich im allgemeinen gegen eine Betheiligung an der Kommunalwahl, er meinte, Reichstags- und Stadtoerordnetenwahl folgten zu dicht auf einander, und die Arbeiter würden dadurch wahlmüde werden. Auch lönne man mit dem Gelde, was die Kommunal wahl lofte, bei der Reichstagswahl mehr erzielen. Mindestens sei es falsch, in allen Bezirlen Kandidaten aufzustellen, auch in solchen, wo gar teine Aussicht auf Erfolg sei. Die öffentliche Stimmabgabe hätte zahlreiche Maßregelungen im Gefolge und viele Arbeitereristenzen würden durch fie vernichtet; Das allein fei Grund genug, fich nicht zu betheiligen. Diese Ausführungen bezeichnete Herr Tugauer als doch nicht genügend, um eine Nichtbetheiliaung an den Kommunalwahlen zu rechtfertigen. Gerade im Norden solle man von Wahl müdigkeit gar nicht sprechen, man folle fich lieber Mühe geben, die Bürgerpartei, welche bei der letzten Reichstagswahl eine so große Stimmenzahl auf ihren Kandidaten vereinigte, aus dem Felde zu schlagen. Wenn man ferner sage, die wenigen Vertreter der Arbeiter in der Stadtverordneten- Versammlung würden verlacht, so solle man an das Schicksal der ersten Ver treter der Arbeiter im Reichstage denken. Spreche man aber von der Nothwendigkeit, fich an einer Bensus und Klaffenwahl als Anhänger der direkten, geheimen und gleichen Wahl nicht au betheiligen, so müffe man fonsequent sein und fordern, daß auch die Genoffen in Sachsen sich nicht an der Land Wenn Die Arbeiter Bezirks tagswahl betheiligten. fo treiben Vereinsspielerei wollten, vereine wäre es beffer, fte zu schließen. Inzwischen war eine Resolution eingelaufen, welche babin ging, fich gegen fernere Bethelligung an den Kommunalwahlen zu erklären. Der Vorfigende, Herr Kunkel, begründete diesen Antrag unb hob sein volles Einverständniß mit den Ausführungen des Referenten hervor. Aaf die legten Worte des Herrn Zugauer erwiderte er, daß der Arbeiter Bezirksverein für den Wedding feine Vereinsspielerei treibe, sondern Bolitit, und zwar nicht die Politik Bismards, sondern raditale Politit, welche die Biele der Sozialdemokratie zur Durchführung zu bringen fuche. Hier erhob fich der überwachende Polizeibeamte, um die Ver fammlung aufzulösen, allein der 2. Borsigende tam dieser Ab ficht zuvor und schloß die Versammlung. Auf Grund des§ 9 forderte der Beamte die Anwesenden auf, den Saal zu ver laffen.

hfs. In der Werkstatt- Delegirten- Versammlung der Drechsler und verwandten Berufsgenossen, welche am Dienstag, den 9. d. Mits., Abends, in den Gratweil'schen Bier hallen unter Leitung des Herrn Sündermann ftatifand, leitete Der Vorfitende die Diskussion mit einer eingehenden Erläute rung des Programms der diesjährigen Lohnbewegung ein. Um dasselbe voll und ganz zur Durchführung bringen zu lön nen, sei es durchaus nothwendig, Alford- Minimal- Lobntatife für jede einzelne Branche auszuarbeiten. Das leitende Prinzip der bevorstehenden Lohnbewegung müsse sein, durch ange. meffene Regelung und Begrenzung der Arbeitszeit, sowie durch allgemeine Durchführung eines dementsprechenden Altorblohn tarifs auch dem sogenannten Schwachen" Arbeiter- d. h. dem von den Meistern und Fabrilanten so bezeichneten, minder gewandten, langsamer Arbeitenden eine auslömmliche, menschenwürdige Eriftens zu verschaffen. Unbefümmert um bas Betergeschrei der Meister und Fabrikanten habe man die Rechte der Arbeit zu vertreten und nur durch Energie und Besonnenheit werde man zum Biele gelangen. Nach einer leb haften, dem Referenten durchweg zustimmenden Diskussion wurden folgende Anträge angenommen, bezw. begutachtet, um Der nächsten Generalversammlung der Drechsler und Berufs­genoffen zur endgiltigen Beschlußfaffung unterbreitet zu werden. Dieselben lauten: 1. Die heutige Delegirten- Versammlung 2c. ftellt zur nächsten Generalversammlung folgenden Antrag: Erstens, den ersten Buntt unseres Programms wie folgt zu ändern: Forderung einer begrenzten täglichen Arbeitszeit von höchstens 9 Stunden( bis zu 10 Stunden); zweitens, den höchftens 9 Stunden( bis zu 10 Stunden); aweitens, ben weiten Bunft unseres Programms dahin zu ändern: Forde rung eines wöchentlichen Arbeitsverdienstes für den foge nannten schwachen Arbeiter", bei obiger Arbeitszeit, im Betrage von 21, anstatt wie bisher 18 M. 2. Die heutige Delegirten versammlung erklärt fich mit der Ausarbeitung der Alford. und beschließt demgemäß auf die Tagesordnung der nächsten Werkstatt Delegirten Versammlung zu feyen: Wahl einer Tarif Kommiffion für jede einzelne Branche, behufs Ausarbeitung Beim Puntt Verschiebenes" der genannten Lohntarife.

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* Allgemeine Kranken- und Sterbefaße der Metall arbeiter( E.. 29, Hamburg ), Filiale 4. Sonnabend, den 13. März, Abends 81% Uhr, Andreasstraße 26 Versammlung. 2.D.: Statutenberathung.

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* Allgemeine Kranken- und Sterbekasse der Metall H. arbeiter( E.. 29, Hamburg ), Filiale 5. Sonnabend, ben 13. März, Abends 8% Uhr, Versammlung Lothringerstr. 81. Z.- D.: Statutenberathung und Wahl eines Delegirten.

* Allgemeine Kranten- und Sterbekaffe der Metall arbeiter( E.. 29, Hamburg ), Filiale Berlin 6. Sonnabend, ben 13. b. M., Abends 8, Mitgliederversammlung Garten ftraße 123, bei Herrn Krüger. T.D.: Fortsetzung der Statuten­berathung, Verschiebenes. Die Bahlstellen find an diesem Abend geschlossen. Beiträge werden in der Versammlung ent gegengenommen.

statt. Herren haben Zutritt.

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Eine öffentliche Versammlung der Mäntel wurde der in der Siegel'schen Steinnußincpf- Fabril ausge. näherinnen findet beute, Freitag, den 12. März, Abends brochene Streit erörtert und thatkräftige Unterstüßung zuge 8% Uhr, im Louisenstädtischen Konzerthaus, Alte Jakobftr. 37, sagt. Sodann forderte der Borfigende die Delegirten auf, für zahlreichen Anschluß der Gemertsgenoffen an den Fachverein Bolts Versammlung am Dienstag, den 16. März fämmtlicher im Drechslergewert beschäftigten Gewertsgenoffen zu agitiren, und knüpfte hieran die Mittheilung, daß die Ver Referent: Reichstagsabgeordneter Herr W. Hafenclever. fammlung des Fachvereins am Montag, den 15. b. M., bei Die Schloffer Berlins werden ganz besonders hierauf aufmerk Gratwell, Rommandantenstraße 77-79, im unteren Saale statt fam gemacht. findet.

hfs. Eine zahlreich besuchte Versammlung des Ver­bandes der deutschen Bimmerleute( Berlin C.) tagte am Verantwortlicher Redakteur R. Gronbeim in Berlin . Drud und Berlag von Mar Bading

im Lofale von Wolf und Krüger, Staligerfir. 126, Versamm Fachberein der Rohrleger. Sonntag, den 14. Mär lung. Näheres im Inseratentheil d. Blattes.

in Berlin SW., Beuthstraße 2.

Sieran eine Beilage.