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Resultate; wir find diesmal unterlegen und beklagen dies von Herzen. Denn muß es nicht im höchsten Grade be­trüben, daß die Träger der Intelligenz und die Vertreter ber Drdnung in einem ganzen Bezirke, der in verhältnismäßig hoher Kultur steht, doch den weniger gebildeten Maffen unter liegen mußten? Aber deshalb verzagen wir nicht, sondern ftehen unentwegt zu Kaiser und Reich, zu König und Vater land; wir balten auch weiter fest mit der alten deutschen Treue an unserem Glauben, unserer Hoffnung und Liebe; wir er tennen auch fernerbin in unsern sozialen und wirthschaftlichen Verhältnissen die Wirkungen der geschichtlichen Entwidelung von Jahrtausenden und einer höheren Leitung und werden allezeit das denkende haupt höher schäzen als die schwielige Fauft, deren Werth und Bedeutung wir barum nimmermehr verkennen wollen. Aber das arme Bolt, unsere irregeleiteten Mitbürger bedauern wir am meisten. Wo werden die goldenen Berge bleiben, die man thnen versprochen hat? Noth und Mühe werden ja doch nies mals auf dieser Erde aufhören, so lange der Ader Dornen und Difteln trägt; aber ein zufriedener, gottergebener Sinn und die Hoffnung auf eine beffere Butunft erleichtern alle Mühen. Was frag ich viel nach Geld und Gut, wenn ich aufrieden bin?" Wird dagegen dem Armen auch noch das bischen Bufriedenheit und Gottvertrauen geraubt, so fühlt er seine traurige Lage nur noch viel schmerzlicher und geräth durch Heßereien und Wüblereien in immer tieferes Elend. Auch das war recht betrübend für uns, daß Sie als ein Mann des Friedens und der Drdnung, der im hiesigen Bes sirte lebt und wirkt und allgemein in hohem Ansehen steht, einem fremben, Boltsbeglüder" gegenüber unterliegen mußten, trog unserer Bemühungen und Ihrer edlen Gesinnung, die Sie bei ihrer angestrengten Thätigkeit der legt vergangenen Wochen durch Wort und That in so reichem Maße an den Tag gelegt haben. Empfangen Sie daher, hoch verehrter Herr und theurer Freund, den innigsten und aufrichtigsten Dant aller reichstreuen Wähler des Bezirks und ganz ganz besonders des unterzeichneten Haupt Wahlausschusses für alle Ihre Be mühungen um die gute Sache, und geftatten Sie uns noch fetei lichft zu bezeugen, daß Sie als ein Mann von Ehre und Ruth mit ihren reichen Kanntnissen und Erfahrungen nach Bfl cht und Gewissen für das Wohl des Vaterlandes gearbeitet und den vereinten Ordnungsparteien immerhin, obgleich Sie bei der Wahl unterlegen find, große Dienste ge leiftet baben.

Mit innigstem Danke und vorzüglichster Hochachtung Schneeberg, im März 1886. Das Bentral- Wahl Komitee.

barauf hingewiesen, die Freigabe des Brobes event. mit Ge walt zu fordern. Der Magiftrat in Gera zog es nunmehr vor, die Lieferung ohne Anwendung von Gewalt frei zu geben; er hat aber den Rechtsweg beschritten.

,, Bayrische Voltsstimme." Wir haben schon mitgetheilt, daß das frühere Arbeiterblatt ,, Bayrischer Landbote" in andere Hände übergegangen ist und eine andere Richtung eingeschlagen hat. Vom ersten April aber erscheint täglich in München ein neues Blatt, die Bayrische Voltsstimme", herausgegeben von G. v. Vollmar, redigirt von Friedrich Löbenberg. Aus dem Profpelt, der in der Probenummer fich befindet, wollen wir die Schlußfäße hier mittheilen:

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Bir verkennen nicht die Schwierigkeiten, welche wir zu überwinden haben; aber wir vertrauen auf das Volt, deffen Sache wir vertreten. Die Erfüllung unserer Aufgaben, unserer eminent fulturellen Bestrebungen wird uns besonders schwierig gemacht durch die auf dem politischen Leben Deutschlands wie ein Alp liegende Ausnahmegesetzgebung, welche auch die Presse empfindlich einengt. Es gab eine Beit, wo der Bestand eines unabhängigen Arbeiterblattes neben diesen Bestimmungen un­möglich schien. Der Druck der fich entwickelnden sozialpolitischen Verhältnisse hat hierin einige Aenderung geschaffen. In einer Reihe von Orten Deutschlands erscheinen Blätter auf Grund des gleichen Programmes. welches uns leiten wird. Erft neulich erklärte der preußische Minister des Innern v. PButtfamer in der 50. Sigung des Reichstages vom 19. Februar-, daß eine unabhängige Arbeiterpreffe feineswegs unmöglich gemacht sei. Es bestehe vielmehr eine solche, und dieselbe müffe gegen über den früheren Blättern als eine andere, beffere Kategorie" genannt werden:

Hier in Berlin erscheinen drei sozialdemokratische Blätter. Die Herren scheinen das gar nicht zu wiffen. Ich erinnere an das Berliner Volksblatt" und zwei Wochenblätter, die seit 1. Januar erscheinen. Sie huldigen offenfundig sozialdemokratischen Tendenzen- allerdings unter der Herrschaft des Sozialistengefeges, welches fte zur Mäßigung zwingt, in einer Form, an der fich manche andere Blätter ich will nicht wieder auf die freisinnigen exemplizifiren- ein Beispiel nehmen Tönnen!"

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Was in Berlin recht ist, wird wohl in München billig fein!"

Wir begrüßen unsere neue Kollegin mit Freuden.

Frankreich .

Sieben mal: leider", bedauern", beflagen", betrüben", das ist genug und sonst Alles. Und dazu noch das schöne Verschen: Was frag ich viel nach Geld urd But, wenn ich zufrieden bin." Ja, wahrhaftig: Mein 3schterthums befennt, gleichzeitig aber die Nothwendigkeit der Re lih, was willst Du noch mehr?"

Das Sozialistengeset soll, nach den Behauptungen des parlamentarischen Korrespondenten der Breslauer Beitung" ( Dr. A. Meyer), diesmal abgelehnt werden. Der Korte­pondent ist nämlich der Meinung, daß sich aus dem Bentrum bie erforderliche Babl von Mitgliedern nicht finden werde, um Dem Beses eine Majorität zu verschaffen. Herr Dr. Meyer befindet sich in einer großen Täuschung.

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Tempora mutantur! Der fonservative ,, Reichsbote" ift in Boin entbrannt über die gouvernementalen Blätter, welche fest den Papft Leo verhimmeln. Das Blatt schreibt: Die felben Leute, welche einst mit nationalem Stolz nach der Ranofasäule auf dem Harzberg gepilgert, erfterben jest in in brünstiger, staunender Verwunderung vor dem Glanze des Chriftusordens auf der Bruft des Kanzlers, in welchem Glanze fie die Weisheit von Bapft und Kanzler vereinigt ftrahlen fehen aur Herbeiführung einer neuen Beit." Wenn der Reichs. bote" Muth hätte, so würde er seinen Berger an die direkte breffe richten.

Das Dynamitgeset zeigt sich in seiner gegenwärtigen form als unhaltbar. Daffelbe enthält in der That juristische Ungeheuerlichkeiten. Einem in Halle zu drei Monaten Ge fängniß dem geringften Straffaße verurtheilten Arbeiter ist die Strafe bis auf eine Woche Gefängniß im Wege der Gnade erlaffen worden. Bei Berathung des sozialdemo ratischen Antrages im Reichstage werden die unverständlichen Särten, die dieses Gesez birgt, jedenfalls die eingehendste Be leuchtung erfahren.

Mit Gewalt! Aus Sera schreibt man der Freis. 8tg." folgendes: Das für die hiesige Garnison benöthigte Rom mißbrod wurde bisher von einheimischen Bädern geliefert. Es soll aber die Qualität nicht genügt haben, weshalb Anord­nung ergangen war, daß das Brod durch die Garnisonbäderei su Erfurt bezogen werden sollte. Als nun dieser Tage die trfte Lieferung in Gera einging, belegte der Stadtrath dieselbe mit Beschlag, weil die übliche Eingangssteuer nicht be richtigt war. Das Garnison- Kommando erbat sich telegraphisch Dom Herrn Kriegsminister Verhaltungsmaßregeln und wurde hach und nach eine Strede von einigen Stunden zurückgelegt. Daß es bei diesem Gange an förperlichen Erfrischungen ver schiedener Art nicht fehlen darf, ist selbstverständlich, deshalb find auch gewöhnlich mehrere Marketender im Zuge. Die Spannung unter den Zuschauern steigt, je näher man dem Biele tommt. Endlich ist letteres erreicht; die Sieger, d. h. die Werfer der flegenden Partei, werden geschmückt, und es entftebt eine fröhliche festliche Bewegung, die schließlich in einer Nachfeier bet Punsch, Wein u s. w. ihren Höhepunkt erreicht. Der Besuch dieser Nachfeier ist meistens ein so großer, Daß selbst die geräumigften Dertlichkeiten die Menge laum faen tönnen. Bur Dedung der Roften dient der von der flegenden Bartet gewonnene Betrag.

Der beraubte Bräutigam. Der Bauer Johann Mayer aus Senning( Defterreich) sollte Montags in dem benachbarten Grafen dorf feine Hochzeit mit einem Mädchen feiern, welches

Die Umst ur sparteien machen fich schon wieder recht breit. Der als eifriger Vertreter der Kirche und des König thums in Frankreich bekannte Journalist Henri des Hour ( früher am Univers", dann in Rom Herausgeber des Journal de Rome") veröffentlicht im ,, Matin", wie wir schon mittheilten, eine Reihe von Artileln, worin er fich zur Sache des Papst publik zugesteht. Es lam darin u. A. der Paffus vor: Am 14. Juli 1881 hatte ich die Ehre, im Schloffe En Seiner R. H. dem Grafen von Paris vorgestellt zu werden. Dieser Bring sagte zu mir und seine Worte find genau in meinem Gedächtnisse eingeprägt geblieben: Es ist ganz richtig, daß ich meinen Freunden den Rath ertheilt habe, für die Verfassung von 1875 zu ftimmen, welche ganz aus monarchischen Elementen bestand. Ich glaubte, beim Versuche derselben würde das Land zu der Wahrnehmung gelangen, daß etwas an ihr fehle, ein wesentliches Getriebe: der König, und es würde von selbft dieses Stück zu ihr hinzufügen. Ich habe mich freilich getäuscht."

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Diese Stelle hat zu folgender Depesche Anlaß gegeben, die der Graf von Paris an einen seiner Pariser Freunde gerichtet hat und die von demselben dem Figaro"," Gaulois", So. leil", dem XIX. Siècle" und einigen anderen Blättern mitge theilt worden ist: Cannes , 8. März 12 Uhr 30 Min. Nachts. Ich habe niemals vie Sprache geführt, die mir Herr Henri des Houg zuschreibt. Graf von Paris ." Herr des Hour antwortete nun auf diese Depesche im Matin"; Angesichts der Berneinung, die das Telegramm des Herrn Grafen von Paris enthält, verpflichteten mich meine Achtung vor der Ber fon und dem Charakter dieses Prinzen dazu, die Genauigkeit meiner Erinnerungen in Bweifel zu ziehen. Nach aufmerksamer Prüfung ist es mir aber leider unmöglich, jener Verneinung beizutreten, und ich muß zu meinem großen Bedauern nicht bloß den Sinn, sondern sogar den Wortlaut der von mir im Matin" angeführten Aeußerungen aufrecht erhalten. In meinem innersten Gewissen fann ich nicht anders. Henri des Hour." Ueber die Geschichte von 1881 lönnte allen­falls Gras gewachsen sein. Ernster jedoch ist folgender, von der République française " an bervorragender Stelle gebrachte Auszug eines Briefes, den der bonapartistische Abg. Baron Du four an seinen Kollegen Paul de Caffagnac in der Gironde " gerichtet hat, und der sich auf die vorjährigen Wahlen bezieht: haben Sie nicht vor zweten unserer ehrenwerthen Kollegen, Haben Sie nicht vor zweten unserer ehrenwerthen Kollegen, den Herren Martin d'Auray, Vertreter des Morbihan , und Benazet, Vertreter des Jndre, erzählt, daß Sie, als Sie mit den Royalisten wegen Aufstellung der Lifte im Gers- Departe ment in Unterhandlung und Streit waren, den Grafen von

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Hautrigungen und der Bräutigam fagte lleinlaut: ,, Laß mer's geben!" Die Erbschaft hatte er längst durchgebracht, und so lies man's in der That geben, nämlich die Hochzeit, und der Echwiegerpapa den Schwiegersohn.

Literarisches.

Die Ueberwindung des Krieges durch Entwicklung des Bölkerrechts. Bugleich eine Beantwortung der Frage, wie eine internationale Friedensgesellschaft eine Kulturmacht werden kann. Von Bruno Getfer.( Stuttgart , J. H. W. Diep. Preis 1 Mart.)

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war Geld oder sonstige zeitliche Güter in die Ehe nicht mit glaubt, als unabänderliche Fatalität auf immerdar fortbe bringen konnte, dafür aber bei den Vorzügen ihres Herzens dem Bräutigam um so dankbarer in Liebe ergeben war, weil biefer für den anderen Theil gesorgt, und eine für die bes Scheidenen Verhältniffe des Dorfes immerhin beträchtliche Mit Aift, die er ererbt, mitbrachte. Der Schwiegerpapa hatte daher mit regem Eifer nicht nur für die nöthigen Formalitäten und

Einladungen, sondern auch für einen opulenten Hochzeits selbst reben und mit unwidersprechlichen Dokumenten darthun,

ihmaus mit einem Schwein und dem nöthigen Wein gesorgt, obne fich gerade besonders einzuschränken, da ja alles auf Ronto Der Mitgift ging, die der Bräutigam rechtzeitig, wie verabredet, erlegen sollte.

mehrere Hochzeitsgeschenke

ins Bimmer.

Es waren auch bereits

eingelaufen und so schwamm

Sein Geficht war mit Blut und Wunden bes

Borliegende Schrift betrifft die Streitfrage, ob der Krieg, diese Schmach der Menschheit", auf dem Weg der fortschreiten ben Kultur allmälig in Wegfall tommen fönne und werde ( wie z. B. auch die Sklaverei) oder wie man gewöhnlich fteben müffe. Indem der Verfasser entschieden für die erstere Löfung eintritt, wahrt er fich gleichwohl den wesentlichen Vor zug für seine Betrachtungen, nichts Träumerisches oder Uto pisches einzumengen, sondern diefelben streng nur auf der feften Bafts der historischen Untersuchung zu begründen. Er läßt baber, statt eigenen Meinungsausbruds, mehr die Weltgeschichte wie sehr in ihrem Lauf die Kriege, sowohl an Bahl wie an Schrecken, fich doch minderten und im gleichen Maaß Friede und Völkerrecht an ihrer statt sich feststellten, so der logische Schluß auf ein endliches Verschwinden der Kriege überhaupt sich ungezwungen von selbst ergiebt. So erseben mir. B., wie der immerwährende kleine Krieg im Innern der Staaten, der Fehdezustand, zuerst vom Gottesfrieden" durch brochen wurde, dann aber in immerwährenden Rechts- und Friedensstand sich umlehrte( in Deutschland : der ewige Land­friede" Kaifer Marimilians, 1495), ferner wie auch die inter nationalen Rechtsverhältnisse( Wölferrecht) immer weiter fich aus Friedensvereine fich fonftituitten und endlich auch thatsächlich

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Alles in der freudigen Erwartung des Hochzeitsfestes, bis zur Stunde, wo man den Bräutigam mit dem vielen Gelde wartete. Bum größten Schrecken der Braut und deren Eltern fürste dieser plöglich in einem entseglichen Buftand weinend bec aus den vom Straßenschmuß und Schnee bedeckten Kleidern waren die Taschen herausgeriffen; auf offener Straße bildeten, hervorragende Denker und Staatslehrer dafür wirkten, am lichten Tage hatten zwei unbekannte Strolche den Unglüd lichen überfallen, verwundet und seiner ganzen baaren Mitgift schon internationale Schiedsgerichte, Weltverträge und allge Dan 800 Gulden beraubt, so jammerte der Aermfte. toufch und verband zunächst die Wunden. Der besorgte gemeingiltiger Friedensgefeße für die zivilifirten Staaten leines Schwiegerpapa aber schleppte den Unglücklichen auf die Bendarmerie, um durch die Anzeige möglicherweise noch das Geld oder einen Thell zu retten; man sollte sofort Jagd auf Die Strolche machen. Nach Aufnahme des Protokolls drang aber der Gendarm in den Unglüdlichen, ob das auch Alles

Man

meine Staatentongreffe ins Leben traten, weshalb die Jdee wegs in unerreichbarer Ferne erscheint.

Die vorliegende Arbeit zeichnet sich sowohl durch ihre Dri­ginalität, sowie durch die Fülle und Uebersichtlichkeit des ge­brachten historischen Materials aus. In dieser Beziehung wird Dieselbe für die weitere Entwickelung und Erplikation der

wahr fei. Und siehe da, die Wunden waren selbstbeigebrachte Friedensidee wohl von einschlagender Wirkung sein.

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| Paris zum Schiedsrichter nahmen, daß Sie ihn besuchten und daß der Graf von Paris , nachdem Sie ihm ihre Vorschläge für die Busammenseßung der Lifte mitgetheilt, erklärte, er habe nur eine einzige Frage oder Einwendung an Sie zu richten, nämlich die folgende: Sind die von Ihnen Vorgeschlagenen erbötig, das Königthum anzuertennen, wenn das selbe vor dem Kaiserreiche hergestellt ist?" Und Sie hätten darauf geantwortet: Hoheit, Sie verlangen nicht genug von mir; die auf meiner Lifte Stehenden find nicht blos erbötig, die Monarchie anzuerkennen, wenn dieselbe vor dem Kaiser reiche hergestellt ist, sondern sogar thr zu helfen, das Bes ste bende zu stürzen". Dieser Bericht wurde von Herrn de Caffagnac in meiner Gegenwart an einem Abende des Jah res 1885 erstattet; ich fann, wenn Sie es wünschen, Tag, Stunde und Ort angeben." Die Rep. franc." schließt aus diesem Schreiben, daß der Herr Graf von Paris an der Bildung der Kandidatenliften theilgenommen hat, daß er ferner auf diesen Liften nur Kandidaten zuließ, die gewillt waren, ihn als König anzuerkennen, und endlich, daß ihm diese Kandidaten besonders gefielen, wenn sie sich bereit erklärten, die Monarchie, b. h. dem fünftigen König zu helfen, das Bestehende umzus stürzen. Wir wußten es wohl, denn tausend Indizien bes wiesen es; aber diesmal haben wir das ausdrückliche Eins geständniß eines Mitschuldigen des Herrn Grafen von Paris ."

Herr Paul de Caffagnac erklärt nun in seiner Autorité" So wie jene Unterredung berichtet wird, ist sie gefälscht, ver ftümmelt und sagt sogar das Gegentheil von dem, was wirklich gesprochen worden ist. Alle meine Freunde im Gers, welche den Schritt gebilligt und verlangt hatten, wissen, daß es fich einfach darum handelte, das Bahlenverhältniß zu regeln, in welchem die reyalistische und die imperialistische Partet unter fich die Kandidaturen für beide Kammern billig theilen sollten. Unser Beschluß war so wenig geheim, daß ich später sogar den Prinzen Bittor Napoleon selbst davon in Kenntniß septe Die Antwort des Grafen von Paris war se ritterlich und uneigennüßig, daß ich nicht so diskret war, fie zu verschweigen, sondern fte Jedem, der sie hören wollte, mittheilte, so chren voll fand ich fie für ihn und für mich." Die Republ. fre," bleibt dabei, es ergebe fich flar, daß der Graf von Paris ein sehr thätiger Parteichef sei, und daß seine Partei zum einzigen Smed den Umstura der bestehenden Vers fassung habe.

Holland.

In Amsterdam hat am 9. d. M. eine großartige Arbeiterbemonstration stattgefunden. Ein mächtiger Aufzug wurde arrangirt, der an verschiedenen Stellen hielt, wo man Reden hielt des Jnbalts, Staat, Proving und Ge meinde hätten die Pflicht, dem Elend der Arbeiter ein Biel zu feßen; augleich wurde den Arbeitern empfohlen, nicht zu betteln, sondern nur Arbeit zu verlangen. Schließlich wurde durch Afflamation eine Resolution angenommen, die folgende Forde rungen stellt: 1. Ausführung großer öffentlicher Arbeiten, 2. Herstellung gesunder Arbeiterwohnungen, 3. Einführung des Arbeitstages von 10 Stunden und eines Minimallohnes von 40 Centimes pro Stunde, 4. Unentgeltlichkeit der Pfand leihung und Herausgabe aller für weniger als 20 Frs. vers pfändeten Gegenstände, Einführung der Einkommensteuer und Bertheilung von Lebensmitteln an die beschäftigungslosen Ar better." Die Polizei war zahlreich auf den Beinen, belam aber nicht viel zu thun; nur an einer Stelle, wo die Agenten gegen den Bug die Paffage offenhalten wollten, fam es zu einem fleinen Handgemenge, in Folge deffen zwei Polizeibe amte verlegt und brei Verhaftungen vorgenommen wurden. Sonst verlief die Riesendemonstration ganz ruhig.

Schweden und Norwegen .

Wir haben seiner Beit mitgetheilt, daß die erste Kammer Die Getreidezölle abgelehnt, während die zweite fie an genommen hat. Es muß nunmehr, um zu einem Resultate zu fommen, eine gemeinsame Abstimmung stattfinden. Von verschiedenen Seiten werden Wahrscheinlichkeitsberechnungen des Resultats angestellt. Nimmt man an, daß jeder Abgeordnete den bei der Einzelabftimmung eingenommenen Standpunkt bei behält, so ergiebt sich, daß die Bölle etwa 180 Gegner und 170 Freunde finden und demnach voraussichtlich mit einer Majorität von etwa 9 bis 11 Stimmen abgelehnt werden, sofern fich obige Boraussetzung als zutreffend erweist. Die Organe ber Bauernpartei hegen noch einen gewiffen Grad von Hoffnung, daß eine Anzahl der Gegner der Bölle umfällt". Eines dieser Blätter meint, die Lage sei eine derartige, daß man auf fte bad bekannte Sprüchwort anwenden tönne: Das Vaterland er wartet, daß Jeder seine Pflicht thut." Also auch im hohen Norden die reine Intereffenpolitit!

Amerika.

Der Senat der Vereinigten Staaten hat das Unter richts gefet angenommen, nach welchem im Laufe der näch ften acht Jahre aus den Einnahme- Ueberschüffen 79 Millionen Dollars zur Förderung des allgemeinen Schulwesens unter die verschiedenen Staaten und Territorien vertheilt werden sollen. Jeder Staat muß für diesen Zweck ebenso viel oder mehr aus seinen eigenen Einnahmen zuzahlen. Bu dieser Nachricht sagt ein deutschfreifinniges Blatt: Glückliches Land, dem solche Mittel zu Gebote stehen!" Wir möchten diesen Ausruf forrigiren dahin: Güdliches Land, das seine Ein­nahmen so trefflich verwendet!"

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Parlamentarisches.

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Die XV. Kommission des Reichstages er ledigte gestern in einer furzen Sigung die zweite Lesung der Anträge Aderman zu den§§ 100e und 100f der Gewerbeord nung. Die Dppofition verzichtete darauf, nochmals in eine materielle Distuffton einzutreten, und so wurden denn die beiden Baragraphen, mit geringen Aenderungen von lediglich redaktioneller Bedeutung, mit 10 gegen 5, die Strafbestimmungen mit 10 gegen 6 Stimmen angenommen. Damit hat die Kom­mission thre Arbeiten beendet. Zum Berichterstatter für das Plenum ist Abg. Gerlich ernannt.

Gerichts- Zeitung.

Verhandlung

des 3. Zivil- Senats beim Oberlandesgericht Naumburg am 11. März 1886 in Sachen Fistus gegen eine wegen Nüdforderung von Diäten. Gerichtshof: Oberlandesgerichtsrath Heffe, Vorfigender; Oberlandesgerichtsräthe Chop, Dr. Ende, v. Klode, Müller,

Beiftger.

Bertreter des Klägers: Juftiarath Kortum. Vertreter des Verklagten: Rechtsanwalt Tollliemitt. Der Klägerische Anwalt trägt den Inhalt seiner Berufungs schrift gegen das ihn abweisende Urtheil des Landgerichts Halberstadt vor und beruft sich gegenüber dem Einwande des Verklagten: da den Fistus nichts hindert, seinen angeblichen schon jetzt fefiftehenden Anspruch zahlenmäßig auszusprechen, so fet eine bloße Feftftellungsklage, wie fie bier vorliege, nicht zu läffig" auf die Reichsgerichtserkenntnisse vom 21. November 1882, 19. Dezember 1883, 24. Oftober 1883 und 28. Dltober 1884 und begründet die Schwierigkeit, die Höhe feiner An sprüche schon jest anzugeben, mit der wechselnden Höhe der von Der sozialdemokratischen Partei beschlossenen Diäten, sowie mit Der Schwierigkeit, die Tage der Anwesenheit Heines in Berlin festzustellen. Er sucht sodann eingehend aus der Geschichte des Artikels 32 der Verfassung nachzuweisen, daß der erste Richter irre, wenn er die Worte Besoldung oder Entschädigung lediglich auf staatliche ftaatliche Bezüge- nur jenes ala