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die Beschäftigung einer großen Anzahl fremder Matrosen pro­teflirt, während englische Matrosen arbeitslos seien.

Schweden und Norwegen .

Der Reichstag hat in gemeinsamer Abstimmung den Einfuhrzoll auf Betreibe mit 181 gegen 164 Stimmen abgelehnt.

Rußland.

Raum vergeht ein Tag, ohne daß von einer neuen Gewaltmaßregel der russischen Regierung gegen ihre deutschen Unterthanen" in den Ostseepro pingen berichtet würde. Es scheint, so meinen die fon fervativen Dresd . Nachr.", als ob das Barenthum diese Kron länder um jeden Preis ruffiftziren wolle. Die feier lichsten Versprechungen früherer russischer Herrscher find leinen Pfifferling mehr werth; in die Kirchen, Schul und Gemeindeverfaffungen, so verbrieft fte find, wird rücksichts. Jos eingegriffen; mit falschen Vorspiegelungen und sogar Be trug werden die Leute aus der evangelischen Kirche herausgewesens trägt gleichfalls dazu bei, die Zahl der Arbeitslosen ganz lodt; sogar die Unterfügung des Nihilismus verschmähen die Rusfifizirer nicht. Im Allgemeinen find leider Deutsche leichter zu entnationalistren als Angehörige anderer Nationalitäten; zudem ist der Posten, auf dem unsere Brüder in den Ostsee provinzen stehen, sehr exponitt. Diese liegen geographisch so weit vom Körper der deutschen Nation entfernt, daß die Hoff­nung, fte iemals wiederzugewinnen, also ein greifbares praktisches Interesse an der Wahrung der deutschen Nationalttät dafelbft, für uns nicht vorliegt. Das wissen die Ruffen selbst febr genau. Deutschland hat jedoch aus hohen fulturellen Rüdfichten dringendes Intereffe daran, daß seine Stammesan gehörigen in den Dftseeprovingen nicht ihrer Nationalität be­raubt werden. Ein Grund zur Ruffifizirung liegt nicht vor. Nicht der leiseste Verdacht läßt sich begründen, daß die Deutschen in Rußland von dem Barenreiche loswollten; fie find von je ber die loyalften, treuesten Anhänger Rußlands gewesen; der deutsche Abel speziell stellte dem ruffischen Reiche ununter brochen die vorzüglichsten Beamten und Offiziere. Was wäre Rußland ohne die Deutschen in seiner Sivil- und Militärver waltung Gelänge es dem Barenreiche, das Deutschthum in seinen Ostseeprovinzen zu vertilgen, so würde es selbst den schwersten Nachtheil davon tragen.

Parlamentarisches.

fichern. Berschlimmern müßten müßten fich diese Folgen aber noch für die betroffenen betroffenen Arbeiterfamilien, fofern Die Frauenarbeit in den Fabriken noch weiter bezw. unter die Arbeitszeit der Männer beschränkt werden sollte." Wen glauben die Herren Fabrikanten mit solch handgreiflichen Thorheiten noch düpiren zu können? Jedenfalls wird jeder auch nur halbwegs nationalökonomisch gebildete Mensch, der fich Rechenschaft zu geben weiß über die winhschaftlichen Bu fammenhänge, derartige Ausführungen nicht ernst nehmen. Sehr ernst hingegen ist eine von Angehörigen des Buchdruckgewerbes in Dresden ausgehende Betition zu nehmen, welche einen gefeßlichen Marimalarbeitstag in Höhe von neun Stunden für Sie gesammten industriellen und gewerblichen Arbeiter des Deutschen Reiches" verlangt. Zur Begründung dieser Forde rung erklären die Betenten u. A.: Es ist eine unumflößliche Thatsache, daß durch eine lange Arbeitszeit einer großen Anzahl von Arbeitern die Möglichkeit genommen wird, Beschäftigung und Verdienft zu finden. Die verbesserte Technit des Maschinen­außerordentlich zu vermehren. Durch die vermehrte Arbeits­lofigkeit aber wird das Wohl der Gesammtheit in hohem Grade geschädigt und zwar einerseits dadurch, daß die in Arbeit Ste­henden nicht Beit haben, fich von den förperlichen Strapazen zu erholen, noch weniger, fich geistig auszubilden und so phyftich und moralisch zu Grunde gehen; andererseits dadurch, daß die Arbeitslosen der Noth und dem Elend und in Folge dessen nicht felten dem Lafter und Verbrechen in die Arme getrieben werden, weil ihnen irgliche Existenzmittel fehlen. Die Arbeitslosigkeit hat aber auch noch ein anderes Uebel im Gefolge. Sie ist die Urfache der maßlosen Konkurrenz der Arbeitskräfte unter sich, und diese wieder bedingt ein bedeutendes Sinten der Löhne, so daß dieselben unter den gegenwärtigen Verhältnissen nicht ausreichen, die nothwendigen Lebensbedürfnisse zu befriedigen. Die lange Arbeitszeit ist also die Ursache der geringen Kauf­fraft der Maffe, fie ist die Ursache der Massenarmuth und des Maffenelends. Die Unterzeichneten erbliden in einer gefeß. lichen Regelung der Arbeitszeit das einzige Mittel wirksamer Abhilfe. Die Gewerkvereine find unter den gegenwärtigen politischen Verhältniffen außer Stande, fich genügend zu organisiren, um eine solche tiefeinschneidende Maßregel selbst Durchführen zu können, fte find es unter den bestehenden fozialen Verhältniffen noch weniger, das beweisen die vielen verunglückten Lohnkämpfe."- Schließlich erklären die Betenten, daß fie einen neunstündigen Marimalarbeitstag für alle industriellen und gewerblichen Arbeiter deshalb fordern, weil es nicht im Interesse der Arbeiterschaft liegen könne, daß einzelnen Arbeiterklaffen gefeßliche Vorrechte geschaffen werden, welche die anderen entbehren. Durch solche Vorrechte würde die Konkurrenz der Arbeitskräfte in den bevorzugten Gewerben durch aus nicht beseitigt, sondern die Arbeiter der minder begünstigten Gewerbe würden sich den begünstigteren zudrängen und so den alten unerträglichen Bustand konserotren. Als Beweis hierfür wird angeführt, daß das deutsche Buchdrudgewerbe bei etwa 19 000 Gehilfen 8000 Lehrlinge zählt. Dieses Verhältniß ist ein durchaus unnatürliches und wirthschaftlich ungesundes. Es muß durch möglichste Gleichstellung der Arbeitsbedingungen den Arbeitgebern die Möglichkeit gegeben werden, ihre Leute gesunde Konkurrenz der Arbeiter unter sich aufhören und Wohl ordentlich für ihre Arbeit zu entschädigen, dann wird die un befinden und Gesundheit da einlehren, wo iept Noth und Krankheit geherrscht haber." Möge der Wunsch der Dres Dener Buchdrucker recht bald erfüllt werden. Schon der in bim bekannten Arbeiterschußgefeßentwurf geforderte 10 stündige Marimalarbeitstag wäre ein sehr glücklicher Schritt vorwärts auf dem guten Wege. Das, beiläufig bemerkt, ist dabei wohl jedem Denkenden flar, daß die Lösung der sozialen Frage" weder durch den zehn, noch durch den neun, noch durch den achtstündigen, noch überhaupt durch irgend einen Normal­arbeitstag direkt und allein herbeigeführt wird. Dieselbe fann überhaupt nicht durch irgend einen gefeggeberischen Akt, gleich­fam mittels Alladins Wunderlampe, furzer Hand dem Volte auf den Geburtstagstisch gesetzt werden. Sur wirklichen Lösung der sozialen Frage" gehört die organische Ausbildung der Gesellschaft auf einer neuen gefunden wirthschaftlichen Grund­lage. Bur Beförderung dieser Ausbildung, zur Sicherung des Gedeibens einer gefunden, fraftvollen Pflanze, ist ein rationeller Normalarbeitstag, einer, der den speziellen Verhältnissen entsprechend etwas Reelles leistet, ein äußerst werthoolles, vielleicht unentbehrliches Mittel, und deshalb verdienen gerade im gegenwärtigen Stadium die Bestrebungen, einen derartigen Normalarbeitstag einzuführen, die kräftigste Förderung.

- Das Petitionsmaterial des Reichstages, betreffend die Arbeiterschußgesesgebung, wächst noch immerfort an. Unter Anderem hat sich auch die Pfälzische Handels- und Gewerbekammer" berufen gefühlt, in der Frage der Sonntags ruhe, der Kinder und Frauenarbeit und des Marimalarbeits tages ein Urtheil abzugeben. Selbstverständlich weist die die Intereffen der großen Unternehmer vom echt manchesterlichen Standpunkte wahrende Petition alle in Bezug auf vorgenannte Puntte gemachten Reformsorschläge zurüd. Betreffend die Sonntagsrube wird u. A. mit wahrhaft rührender Naivetät behauptet: das Gesez habe tein Recht, dem Arbeiter, welcher im Bewußtsein seiner Verpflichtung nach Kräften für seine Familie zu sorgen fich bemüht", die Sonntagsarbeit zu ver bieten; selbstverständlich" müßte der Arbeitsunternehmer selbst zu beurtheilen haben, was ihm in seinem Geschäfte hinsichtlich der Arbeitszeit, nothwendig bünte". Gegen die Kinderarbeit wird die alte dumme Phrase, daß, wenn die jungen Leute von gewerblicher Arbeit fern gehalten würden, fie schlechthin zum Nichtsthun, d. h. zum Verlommen, gezwungen wären", wieder aufgetischt. Von der Frauenarbeit in der Textil- Industrie aber wird led uud kühn behauptet, daß diefelbe, wenn auch Nachts verrichtet, die Gesundheit nicht schädige, Da

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die Arbeit nichts weniger als anftrengend sei". Eine Reihe Don Textil Industriellen Elberfelds wendet fich in einer langen Betition gegen den Blarimal­arbeitstag; fie fordern den Reichstag auf, den Anträgen der Sozialdemokraten und des Bentrums, soweit solche eisen Marimalarbeitstag von 11 bezw. gar von 10 Stunden für den erwachsenen Arbeiter in der gesammten deutschen Industrie bezw. in der Textil Industrie erstreben, die Annahme verwei gern zu wollen."- Diese Forderung suchen fie besonders Durch die Behauptung au rechtfertigen, daß die Textil- In­dustrie, insbesondere die Weberet, auf einen intenfiven Be trieb" angewiefen fet und ,, Stücklöbne" zable, bei welchen Ein richtungen, ihrer Ansicht nach, der Arbeiter fich sehr wohl fühlen soll. Die wadern Manchestermänner sagen bann: Wie würde bie Einnahme des Arbeiters fich bei beschränkter Arbeitszeit ge stalten?" Und fie antworten darauf: Belaffung der alten Stüdlöhne würde als der für den Arbeiter denkbar günftigfte Fall zu betrachten sein, seine Ginnahmen allerdings bei Be fchränkung der Arbeitszeit auf 10 Stunden voraussichtlich um ein Elftel bis ein Sechstel heruntergedrückt werden, je nachdem er bisher 11, 11% oder 12 Stunden pro Tag arbeitete. Arbeiter aber würden in den meisten Fällen auf den Lohn ver sichten müssen, den fie jest über den Standard of life bes ziehen und der gerade dazu dient, ihnen das Leben behaglicher gestalten und ชน für die Zukunft zu

Die

Michels Knieen. Dann reichte einer der Leute Fairmount eine alte grobe Jacke, die er über seine naffen Kleider zog. Der Dampfer hatte gewendet, bis seine Breitseite nach dem Boote zu lag, und da er alfo seinerseits die Entfernung nicht verringern fonnte, mußten die Leute im Boot umso stärker rubern. Sie famen nur langsam weiter, benn das Wasser war etwas bewegter geworden, und das Tageslicht nahm ab. Der Kapitän stand noch auf der Brüde der Atalanta" und beobachtete das Boot durch sein Fernglas. Er sah, wie der Mann und der Knabe ins Boot gezogen wurden, und tanach konnte er nur wahrnehmen, daß die Leute sich mit etwas auf dem Boden des Bootes zu thun machten; her nach sah er Fairmount aufrecht fizen und ein braunes Bündel in den Armen des Heizers. Er wußte, daß dies Er wußte, daß dies Tein Junge war, in irgend etwas eingewidelt; wie fonnte er fich der bangen Frage erwehren, ob lebend over todt?

Frau Fairmount stand noch neben dem Kapitän und errieth, was ihn bewegte, Das Boot kam näher; fie sahen beibe scharf hin, aber es wurde zu dämmerig, um genau zu unterscheiden. Jetzt gewahrten fie beide, daß Herr Fairmount aufstand und mit der rechten Hand eine eigenthümliche Be wegung in der Luft machte.

Das war ein Signal; was bedeutet das? fragte der Rapitän.

Warten Sie einen Augenblid, bis er es wiederholt. Ja jetzt sehe ich es deutlich. Es soll heißen: Alles wohl! entgegnete Frau Fairmount.

Diefe Worte wurden von einigen Schiffsoffizieren und Reisenden, die in der Nähe standen, aufgefangen, und sie ftießen einen Jubelruf aus, der auf dem ganzen Schiff widerhallte und bis an das herankommende Boot brang.

Gott sei Dank! sagte Kapitän Hood. Nun haben wir sie gleich an Bord. Er ließ dann den ersten Offisier an seiner Statt auf der Brüde zurück und ging mit Frau Fairmount nach dem Hinterded, wo das Boot anlegen mußte. Hier wurde ihnen auf einen Wint Raum gemacht und die Stewardeß her beigerufen, während ein Steward den Auftrag erhielt, fofort ein warmes Bad für den Knaben zurecht zu machen.

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Die Kommiffion des Reichstags für den Antrag Rin telen, betr. die Wahlbeinflussungen, bat die erste Lesung beendigt und folgende vom Abg. Letocha( Bentr.) bean­tragte raffung angenommen: Wer einen Deutschen durch Gewalt oder durch Bedrohung mit einer strafbaren Handlung oder mit Nachtheilen für Leben, Gesundheit, Freiheit, Ehre oder Vermögen verhindert, in Ausübung seiner staatsbürger­lichen Rechte nach seinem freien Willen zu wählen oder zu ftimmen, wird, gleichviel ob die Drohung ausdrücklich ausges fiimmen, wirb, gleichviel ob die Drohung ausbrüdlich außges sprochen oder aus Umständen zu entnehmen, ob sie gegen den

Jett lag das Boot an der Schiffsseite unter den Davits. Die Haten zum Aufwinben wurden in die Ringe gehängt, um das Boot empor zu heben; alle Seeleute, die brin faßen, bis auf zwei, fletterten an den Tauen in die brin saßen, bis auf zwei, kletterten an den Lauen in bie Höhe, um es zu erleichtern, und eine Menge williger Hände an Deck halfen die Taue aufholen. Das Boot verließ das Wasser und erhob sich langsam in die Luft, bis es über bem Geländer des Schiffes schwebte; die Davits schwangen fich herum, und dann wurde es behutsam auf Dec nieder gelaffen. Da erscholl ein gewaltiges Jubelgeschrei, Hüte gelaffen. Da erfcholl ein gewaltiges Jubelgeschrei, Hüte und Taschentücher wehten, und ein Hurrah nach dem andern braufte über das Wasser hin.

Der fleine Hans blidte mit lächelndem Gesicht aus seinem Plaid heraus, als Michel sein kostbares Bündel dem Kapitän auf die Arme legte; gleich darauf steckte Hänschen, unter der Obhut seiner Freundin, der Stewardes, in einem warmen Babe, und ein Biertelstündchen später sprang er in trodenen Kleidern, mit vergnügtem Gesicht, als sei nichts trockenen Kleidern, mit vergnügtem Gesicht, als sei nichts vorgefallen, im Salon umber.

Sobald Fairmount das Deck unter den Füßen hatte, streďte er seiner Frau die Hand hin; dann aber drängten sich die Umftehenden von allen Seiten herzu und schüttelten ihm beide Hände mit Macht, bis der Rapitän ihn befreite und auch in ein Badezimmer führte, wo ein warmes Bad und trodene Kleider ihn erwarteten. Als er nach einer halben Stunde im Salon erschien, begann das Händeschütteln von neuem. Der Rapitän sagte ihm, was er zu sagen hatte, mit wenig Worten, aber mit einem Händedrud, der mehr sagte, wenig Worten, aber mit einem Händebrud, ber mehr fagte,

als Worte.

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des Schiffes, und als die Atlanta " in den Hafen von Von da an war das einfältige Ehepaar" die Helden New York einlief, entging John Fairmount nur mit Hilfe des Rapitäns dem Schicksal, von den amerikanischen Bei des Rapitäns dem Schicksal, von den amerikanischen Bei tungsschreibern interviewt" zu werden. Die Beitungs­schreiber indessen hörten die Geschichte von den Offizieren und den Reifenden, und die beiden Fairmounts wurden berühmte Leute in New- York , ehe sie noch gelandet waren.

The die Reisegesellschaft auseinander ging, hatten fie so viele Einladungen, daß sie sich ganz gut ein Jahr oder länger mit Besuchemachen in Amerita hätien aufhalten

Wähler oder Stimmberechtigten selbst oder gegen einen seiner Angehörigen gerichtet ist, mit Gefängniß oder mit Festungshaft bis zu fünf Jahren bestraft. Ist die angedrohte strafbare oder nachtheilige Handlung zur Ausführung gebracht worden, so ist auf Gefängniß nicht unter 1 Monat zu erkennen. Neben der Gefängnißftrafe tann auf Verlust der Ehrenrechte erkannt werden. Der Versuch ist strafbar.

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Gerichts- Zeitung.

o. k. Die Frankfurter Friedhofs- Affäre vor Gericht. Frankfurt a. M., 15. März 1886. Erster Tag der Verhand lung. Die Frankfurter Friedhofs- Affäre, die seiner Beit allge meines Aufsehen erregte, gelangt beute vor dem Forum der Straflammer des königl Landgerichts zur Verhandlung. Am Morgen des 23. Juli 1885 fand hier selbst das Leichenbegäng­niß des Sozialdemokraten Biseleur Hugo Hiller statt. Die Behörde vermuthete, daß anläßlich dieser Beerdigung eine große Demonstration stattfinden würde. Das hiesige fönig­liche Polizei Präsidium ordnete deshalb zur Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung 38 Schußleute zu Fuß und 5 zu Bferde ab und übertrug dem Polizei Kommiffar Mener das Oberkommando. Lepterer erhielt die Weisung, jede Demon stration bei dem Zeichenbegängnisse zu verhindern, und außer einem Geistlichen, Niemanden am Grabe sprechen zu laffen. Hiervon hatte Polizei Kommissar Meyer Die Angehörigen des Verstorbenen zu verständigen. Er hatte außerdem die Weisung: wenn diesen seinen Befehlen zuwider gehandelt werde, die Versammlung am Grabe, auf Grund des Sozialistengefeßes, aufzulösen und seine Anordnungen event. unter Anwendung von Gewalt zur Geltung zu bringen. Bolizei Kommiffar Meyer war mit den ihm unterstellten Schutleuten vor dem Friedhofs- Portal ftationirt. Als nun der Leichenkondukt an dem Friedhofs. Portal angelangt war, eröffnete der Bolizei Kommiffar dem Bruder des Vera storbenen, daß weder Reben noch sonstige Demons firationen auf dem Friedhofe zugelassen werden wür Dieselbe Mittheilung machte er er dem Kaufmann Dstar Füllgrabe, welcher sich im Buge befand und mit einem, mit rother Schleife versehenen Kranze an ihn herantrat. Füllarabe entfernte die rothe Schleife. Alsdann ließ Meyer Das Leichengefolge in den Friedhof eintreten, obwohl eine ganze. Anzahl von Personen rothe Blumen im Knopfloch trugen. Die etwa 300 bis 400 Personen zählende Menge drängte fich um das unweit vom Portal gelegene Grab des Hiller. An diesem batie fich auch Meyer mit 25 seinem direkten Befehl unterstellten Schußleuten und 13 Polizeibeamten, die der ihm fünf Schußleute zu Pferde, geführt von dem Schußmann beigegebene Kommiffar Koeppe tommandirte, aufgestellt. Die Weiter, batten außerhalb des Friedhofes, seitwärts vom Ein­gange, Bofto gefaßt. Es wurde nun zunächst an der Gruft ein Lied gesungen. Alsdann begann Füllgrabe eine Rede mit den Worten: ,, Geehrte Genoffen!" Polizeikommiffar Meyer unterbrach den Redner, indem er ihn nochmals darauf aufmerksam machte, Folge dessen ab und legte einen Krans am Grabe nieder. daß Reben nicht gehalten werden dürfen. Füllgrabe brach in Daffelbe thaten mehrere andere Sozialdemokraten. Einige warfen auch rothe Schleifen ins Grab. Alsdann begann der Schneider Joseph Leyendecker( Mains) von einem Grabhügel aus eine Rede an die Menge zu halten, indem er das Leben und die Thaten Hiller's für die Sache der Freiheit verherr Itchte. Meyer verbot thm birs . Da aber Leyendecker seine Rede fortsette und den Polizei Kommiffar sogar zu überschreien suchte, so forderte Polizei- Kommissar Meyer, unter Berufung auf§ 9 des Sozialistengesetes, die Menge auf, auseinander au gehen. Da jedoch auch diese wiederholte Aufforderung wirkungslos blieb, so befahl er den Schußleuten, die Menge mit der Waffe auseinander zu treiben. Gleichzeitig zog er seinen Degen, dasselbe thaten die Schußleute, die er bereits vorher angewiesen hatte, auf dieses Kommando hin mit flacher Klinge einzubauen. Die Schußleute sollen nun auf bie dichtgedrängte Menge eingebauen und dieselbe vor sich her getrieben haben, so daß der Friedhof in wenigen Minuten ge räumt war. Bei dieser Gelegenheit soll es nun zu argen Szenen gekommen sein. Ein Schneider Namens Berthold foll in das offene Grab gestoßen und, als er sich herausgearbeitet hatte, von einem Schußmann mit flacher Klinge auf Arm und Rücken geschlagen worden sein. Aehnlich soll es noch mehreren anderen Personen ergangen sein. Dan sprach von zahlreichen, erheblichen Verwundungen. Es sollen auch eine Anzahl solcher Personen verlegt worden sein, die offenbar bemüht waren, dem Befehle zum Berlaffen des Friedhofs so schnell als möglich Folge au leiften. Sogar Leute, die lediglich zufällig auf dem Friedhof waren, um die Gräber ihrer Angehörigen zu schmüden und zu begießen, sollen mishandelt worden sein.

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Anläßlich deffen haben sich heute: 1. der Polizei Rom miffar Meyer, 2. der Schußmann Adam Wingleit, 3. der Schußmann Bartholomäus Hohmann und 4. der Schußmann Eduard Schweiger wegen Verlegung des§ 340 des Straf Gesetzbuches zu verantworten. Dieser Paragraph lautet: Gin Beamter , welcher in Ausübung oder in Veranlassung der

fönnen. Die Einladung, welche sie zuerst annahmen, war die von Kapitän Hood nach seinem Hause am Hudson, wohin Hänschen seiner Mutter die erste Nachricht von dem Abenteuer brachte, welches seine erste Seereise ausges zeichnet hatte.

Aus Kunst und Leben.

Im Alhambratheater hat das Volksschauspiel: Der Dämon des Spiels" eine freundliche Aufnahme bei dem am Sonntag fast ausverkauften Hause gefunden. Die Darsteller, hauptsächlich die Herren Seefeld und Geride, spielten unter großem Beifall des Publikums.

Erdsenkungen. Man schreibt der N. Fr. Pr." aus Nassau: Die Bewohner des naffaischen Amtes Hadamar wer den durch fortgesette, in der Nähe des Ortes Dorndorf statt findende Erbsenkungen in Aufregung verfest. Bu hunderten ftrömte die Bevölkerung aus der näheren und weiteren Um gebung zusammen, um die seltsame Naturerscheinung zu bes trachten, über deren Ursachen noch feine zuverlässigen Er hebungen veranstaltet worden find und deren schließlichem Ausgange man nicht ohne Besorgnis entgegensteht. Schon im Dezember vorigen Jahres wurden in der Näbe eines isolirten Berglegels von unzweifelhaft vulkanischem Charakter bei dem Orte Dorndorf Erbrisse bemerkt, die sich von Tag zu Zag erweiterten und nach den Häusern des Dites fortfesten, bis schließlich erhebliche Senlungen des Bodens konstatirt wur den. Die unmittelbare Gefahr für den Ort selbst ist neuerdings geschwunden, da etwa 100 Meter vor den ersten Häusern der Erdriß eine andere Richtung an nabm, fich aber auch nach dieser hin beständig verlängernd und verbretternd. Die ganze Einbruchsstelle bat bereits die Länge von einer halben Stunde; dieselbe scheint eine Kreisform von etwa 20 Minuten Durchmesser annehmen zu wollen, innerhalb beren sich stündlich vermehrende beträchtliche Hebungen und Senkungen des Bodens bemerklich machen. Während man einerseits das merkwürdige Phänomen durch den vullanifden Charafter der Gegend erklären und die Erscheinung auf Bor tommniffe im Erdinnern zurückführen will, bie fich während der legten Wochen durch anhaltende Erdstöße und anhaltendes unterirdisches Getöse bemerllich machten, suchen Andere die Sentung des Bodens durch Annahme einer unter der Ober­fläche herführenden Sanddüne, wie sie am Südabhange des Westerwaldes häufig vorkommen, die durch eindringende Ge wäffer ausgespült wurde, erklärlich zu machen.