mals die Rede gewesen, sondern nur davon, daß die Bresse unabhängig werden soll von den reklamebedürftigen Rapita liften, nur davon, daß der Preffe der Charakter eines Spelu lationsinftituts genommen werden soll. Wüste das ber Korrespondent", so würde er auch zweitens nicht behaupten, wir wollen den Buchdruckern die Arbeit rauben. Wir wollen nöthigen Falles- denn vor der Hand handelt es sich ja nur um individuelle Wünsche, nicht um einen Bunkt des Parteiprogramms -bas Annonzenwesen nicht aufheben, sondern in die Hände der Ge meinden legen, wir wollen den dadurch erzielten Gewinn der Allgemeinheit zuwenden, aber auch nicht eine Annonze aus Der Welt schaffen woher soll also die Schädigung einer so ausgezeichneten Arbeiterklasse, wie die der Buchdrucker kommen? Und endlich eine„ reaftionäre", fogar eine erzreaktionäre Maßregel soll es sein, die wir befürworten? Hat denn der Rorrespondent" nie etwas von 2 assalle gehört, der zuerst bas Inseratenwesen den Privaten entziehen wollte oder war Laffalle auch ein Erarealtionär? Also etwas mehr Bescheidens heit und Versöhnlichkeit!
-
-
-
Auf die Verbindung zwischen Unternehmern und Arbeitern in der voigtländischen und erzgebirgischen Schiffchens ftiderei haben wir seiner Beit schon hingewiesen. In einer Hauptversammlung find nunmehr die zohn- und Arbeitsbedingungen zwischen den Mitgliedern geordnet worden und awar in folgender Weise: 1) Das Minimum des Preises für Lohnarbeit wird auf 4 und 1/4 Rapport 8ellig auf 75 Bf. pro 1000 Stiche und per Wagen feftgefest. Der Minimal Lohn versteht sich gegen baare Kaffe ohne Stonto. 2) Mits glieder des Vereins dürfen nur an Vereinsmitglieder Arbeit ausgeben und nur solche von Mitgliedern annehmen. 3) Es wird eine Normalarbeitszeit von 11 Stunden täglich( mit Ausschluß der Pausen) festgesezt. Hinsichtlich etwaiger Ueberftunden wird das Nähere vorläufig dem Vorftande überlassen. 4) Im Falle der Buwiderhandlung gegen die vorstehenden Bestimmungen unter 2 und 3 tritt die Strafvorschrift des§ 13 der Statuten in Kraft. ( Diefelbe beftimmt Ronventionalstrafen in Höhe von 50 bis 500 m., bestehentlich Ausschluß aus dem Vereine.) 5) Vorstehende Beschlüsse treten mit dem 31. März Dieses Jahres in Kraft. Die wichtigsten Bestimmungen dieser Vereinbarung zwischen Arbeitern und Unternehmern find offenbar Die Festlegung einer Marimalarbeitszeit und eines Minimallohnes. Diese soll durch Strafen gegen Ueber tretungen gefichert werden. Db das gelingen wird, ist freilich mehr wie fraglich. Man muß bedenken, daß jeder Fabrikant, welcher feine Arbeiter mehr brücken will, als ihm das Statut erlaubt, einfach aus dem Verein austreten fann, und daß außerhalb des Vereins viele Fabrikanten stehen, welche an den Tarif nicht gebunden find und durch ihre Konkurrenz vielleicht den Verein selber noch untergraben. Außerhalb Blauens find allerdings die Befizer von dreiviertel aller Maschinen im Vereine vertreten, in Blauen waren aber bisher nur 21 Befiger mit 78 Maschinen beigetreten; 53 Lohnmaschinen steben dem Berein noch fern. Das alles beweift, daß nur eine öffentliche Organisation der Unternehmer und Arbeiter, wie fie der sozialistische Arbeiterschußgefeßentwurf in den Arbeits. tammern verlangt, nicht eine private Vereinigung, in der Die Mitglieder wie in einem Tauben schlag kommen und gehen, eine dauernde Regelung des Arbeits- und Lohnverhältnisses treffen kann.
Ueber die Ausdehnung der Kruppischen Ctablissements erfährt man, daß nach den neuesten Angaben die Arbeiterzahl 24 000 überschreiten soll; von dieser Bahl find 12 800 in der eigentlichen Fabrik in Essen thätig, während die anderen in den verschiedenen Bergwerken Krupp's, in Neuwild, Sage und Bilbao in Spanien , von welch' legeren er sein beftes Era besieht, beschäftigt find. Sein Reich, deffen Einwohnerzahl jest wohl 80 000 beträgt, verfügt über 4 große Dampfer, 42 Mellen Eisenbahnen mit 29 Lokomotiven und 888 Waggons, 40 Meilen Telegraphenlinien mit 33 Stationen und 50 orse.pparaten. Wie toloffal felbft die Nebenbetriebe in diesem Riesenetabliffe ment find, die mit der Fabrikation felbft gar nichts zu thun haben, biene als Beispiel, daß für die Drudarbeiten allein 3 Rotationsmaschinen und 6 Handpressen nothwendig find. 439 Dampflefsel und 450 Dampfmaschinen entwideln in diesem Gtablissement die erstaunliche Summe von 18 880 Bferdelräften. Der Tagesverbrauch von Roats und Rohlen beträgt 3100 Tonnen, der des Waffers, was von der Muhr in die Fabrit geleitet wirb, 24 700 Rubikmeter. Diese Bablen genügen, um fich einen Begriff von der Leiftungsfähigkeit des Krupp'schen Etabliments und dem Abfatmarkte zu machen, welchen daffelbe, um unaus gefeßt, wenn auch nicht immer in gleicher Intensität, in Thätig Leit zu bleiben nothwendig hat.
Den
"
#
einer Rommiffion" aur Regelung des Streitwefens in Berlin vollziehen. Der Referent über diese Angelegenheit, Hers Michelsen, befürwortete unter Hinweis auf die Beschlüsse der beiden Baugewerbshandwerker- und Arbeiter Vorversammlungen im Monat Februar ds. Ja. die Erweiterung der gegenwärtig beftehenden Brovisorischen Maurer Rommission" bebuts Rege lung der Streifangelegenheiten zu einer Streit. Regelungs. Rommiffion der Arbeiter aller Berliner Gewerbe. Indem er der Versammlung empfahl, die Einfegung einer sol chen Kommiffion zu beschließen, aber die Wahlen zu derselben in einer demnächst zu veranstaltenden allgemeinen Handwerker und Arbeiterversammlung aller Gewerbe vorzunehmen, erörterte er eingehend die Vortheile, welche das Wirken einer der artigen, das Streitwefen regelnden Kommission zur Folge haben müßte, und schilderte er die vielfachen Kalamitäten und ner bängnißvollen Unzuträglichkeiten, durch welche die hiefige Gewerkschaftsbewegung in Folge des planlosen, oft gleichzeitigen Streifens in den verschiedensten Gewerken oft schwer geschädigt worden sei. In der darauffolgenden lebhaften Diskussion, an ber fich besonders die Herren Reg.- Baumeister Resler, Birch ( Schloffer), Baumgarten( Bauanschläger), Negband( Klempner), Frigge( Bautischler), Krantemann( Maurer), Strelow und Mettel( Tischler), Marg( Bauanschläges) sc. betheiligten, gab ber erfte Redner, Herr Keßler, dem Referenten zwar zu, daß, um Didnung in die Streifangelegenheiten zu bringen und die nuglose Verschwendung von Streifunterfügungen und daraus entstehende Gelbtalamitäten bei aussichtsvollen Streiffällen zu vermeiden, es fich allerdings empfehle, eine zwedentsprechende Rontroleinrichtung zum Wohle der Gesammtheit zu treffen, bagegen aber müßten, um bei dem vom Referenten angeführten Gleichniß von dem vereinigten Bündel Pfeile zu bleiben, e: ft Pfeile da fein, bevor man fie zu einem Bündel vereinigen tönne. Daber müffe erst die Organisation der einzelnen Gewerbe binlänglich gestärkt werden, ebe man baran denken fönne, die Organisationen zu zentralisiren respektive eine einheitliche, zentralisirte Organisation zu errichten. Doch sei, feiner Anficht nach, hierbei nicht ausgeschlossen, daß sich ein elne fleinere Gewerke, die für fich teine genügende Anzahl von Theilnehmern an der ständigen Fachvereinigung aufzubringen vermögen, zu einer gemeinsamen Drganisation zusammen. schließen. Auch wäre es nothwendig, die Sammlungen für Streits planmäßig au gestalten. Unter allen Umständen aber dürfte eine Vereinigung der Drganisationen sämmtlicher Ge werbe, wie fte vom Referenten im Namen der bestehenden provisorischen Neuner- Kommiffion der Baugewerbe vorgeschlagen sei, noch verfrüht sein. Statt dessen beantrage Redner die Annahme folgender Resolution: 1. Es sollen öffentliche Ber sammlungen berufen werden, um die gewerkschaftliche Bewe gung in fleineren Gewerkschaften zu fördern, besonders um die Fachvereine zu ftätfen. 2. Bei vorkommenden Ausfiänden ( Streits) sollen öffentliche Versammlungen einberufen werden, um die Unterstügung zu regeln. 3. Die bestehende proviso. rische Neuner Rommission bleibt vorläufig bestehen." Herr Fr. Winter hatte beantragt, zu beschließen, daß vor Ausbruch resp. Brollamitung eines Streits jede betreffende Gewerkschaft ver pflichtet sein solle, die Beschlußfaffung hierüber einer einzuberufenden allgemeinen Versammlung aller Gewerkschaften zu unterbreiten. Doch wurden, ebenso verschiedene andere, der Bersammlung vorliegende Resolutionen und Anträge gleich biefem binfällig, da die Versammlung mit überwältigender Rajoritat die oben mitgetheilte Regler'sche Resolution zum Be schluß erhob. Selbstverständlich fonnte baber auch von der schluß erhob. Selbstverständlich fonnte daher auch von der Neuwahl bezw. Ergänzung einer für sämmtliche Gewerbe ein zuseßendenden Streit Regulirungs- oder Kontrol- Kommission nicht mehr die Rede sein.
Die bejammernswerthe Lage der niederrheinischen Hausweber ist ebenso bekannt wie ohne tiefgreifende Maß regeln unheilbar. Auch der jüngst in Berlin gewesenen De putation der niederrheinischen Weber hat bei allen Sympa thien für ihre Intereffen von der Regierung feine Hoffnung gemacht werden tönnen. Der Kampf bes mechanischen Web ftuhls gegen den Handstuhl ist einmal ein Vernichtungslampf, in dem der Untergang der Hausindustrie beftegelt ift. Vertretern des einst so blühenden Hausweberstandes bleibt nur übrig, fich auf andere Beschäftigungen einzurichten. Je cher Dies geschieht, desto besser. Mehrere alte Strefelder Firmen voran haben bereits namhafte Summen zur Abwendung der Noth gespendet, aber fte vermögen dadurch das lebel nur vor übergebend zu lindern, nicht zu beseitigen. Den Webern den Uebergang zu anderen Geschäftszweigen zu erleichtern, hat neuerdings eine alt renommirte Firma( Niedid u. Ko.) in Lobberich einen Fonds von 26 000 tart geftiftet, aus welchem solchen Webern, die sich einer anderen Beschäftigung zuwenden, zur Erleichterung dieses Schrittes Prämien gewährt werden jollen.
In einer Versammlung der Tischler in Barmen wurde fonftatirt, daß die Gesellen bei einer mehr als zehnftündi gen Arbeitszeit durchschnittlich nur 2,50 Mart pro Tag ver Sienen. In einer bis in das Kleinste ausgearbeiteten Berech nung wird nun der Nachweis geführt, daß bei diesen Lohne verhältnissen eine Familie nicht eristiren tönne. Nach den Vorschlägen einer Kommission beschloß deshalb die Bersamm lung, dahin wirken zu wollen, daß vom 1. April ab: 1) die Ar beitszeit auf 10 Stunden pro Tag und zwar von 7 Uhr Mor gens bis 7 Uhr Abends einschließlich 2 Stunden Bause festgestellt werde, 2) die Auslöhnung statt wie bisher am Sonnabend, wöchentlich am Freitag geschehe. 3) die Stellung von Licht, die bis jetzt noch in 30 von 96 Werkstätten den Gesellen obliegt, fernerhin vom Meister zu verlangen, und endlich 4) einen Minimollohnsas von 3 Mart pro Tag zu forbern. Eine Kommission von sieben Mitgliedern wurde mit der Vollmacht versehen, eine Einigung mit den Meistern auf gütlichem Wege anzuftreben. Da faft mit Sicherheit anzu nehmen ist, daß die Meister in dem einen ober dem anderen Punkte die Forderungen der Gesellen bewilligen werden, wird ein allgemeiner Streit wohl vermieden werden.
500 beschäftigungslose Arbeiter in Nizza sogen am 16. März vor das Stadthaus. Eine Deputation derselben wurde vom Bürgermeister empfangen, der ihnen versprach, bemnächst einige öffentliche Bauten zu vergeben, um dadurch Arbeitsgelegenheit zu verschaffen.
Vereine und Versammlungen.
hfs. Die dritte Versammlung fämmtlicher Handwerker und Arbeiter der Baugewerbe fand am Sonntag Bormittag Rottbuserfir. 4a unter dem Vorfige des Bautischlers Herrn Fride und des Anschlägers, Herrn Baumgarten, statt. Dieselbe war von ca. 450 bis 500 Theilnehmern aus den ver schiedensten Baugewerbsbranchen besucht. Laut bekannt ge machter Tagesordnung sollte die Versammlung die Wahl
sollen, damit nicht etwa durch den Ausbruch mehrerer größeren Streits zu gleicher Beit der Arbeiferftand geschädigt wird. Vor allem set es Pflicht der organisirten Arbeiter, in den Fachvereinen die Regelung des Streits au vetanlaffen; obne Organisation sei jeder Streit verloren. Jeder Arbeiter müsse den Fachvereinen beitreten. An der Distuifion betbelligte fich nu: der Vorsitzende im Sinne des Referenten, indem auf derselbe, eingebend den Streit Der Arbeiter in der Steinnußinopffabrit von Siegel, fonstatirte, daß in auch diesem Streitfalle der Arbeitslohn berart beruntergegangen sei, daß die Berechtigung dieses Streits von jedermann anerkannt werden müsse. Es sei Pflicht der Ges werlagenoffen, mit aller Kraft die Streifenden zu unterstützen. Hierauf machte der Vorftzende bekannt, daß Sammellisten für die streitenden Knopferbeiter beim Rafftrer zu haben fird und ersucht um rege Verwendung derselben. Das vierte Stiftungs feft des Vereins findet am Sonnabend, den 27. März, in Krieger's Salon, Wafferthorstr. 68, ftatt. Billets find bei fol genden Mitgliedern zu haben: Sündermann, Gitschinerstr. 61 I., Ehlert, Alte Jakobftr. 133 of I. bei Prüßmann, Buchmann, Naunynftr. 4 III., Kollebn, Adalbertstr. 72, Pietsch, Geor ens fitchftr. 53, Siemer, Admiralftr. 13, Geride, Borfiaftr. 19, Schulz, Bucklerstr. 60, Schröder, Lübbenerstr. 3 bei Refihn. Nächste Vereinsversammlung am 5. April. Delegirten. Ver sammlung der Drechsler und verwandten Berufsgenossen am Mittwoch, den 24. März, bei Gratweil, Kommandanten firaße 77-79.
In der Gewerkschaft der Metallarbeiter sprach am 16. b. M. im Weddingpart der Stadtv. Herr Görcki über die Bestrebungen des Vereins. Derselbe führte aus, daß alle Rißgefchide der legten Beit die Metallarbeiter nicht abhalten tönnen, ich immer wieder von Neuem zu organifiren, um Bu stände herbeizuschaffen, unter denen dem Arbeiter ein für ihn und seine Familie zur Friftung eines menschenwürdigen Daseins ausreichender Lohn gesichert wird. Dieses sei jedoch nur zu erreichen, wenn die Kollegen auch außerhalb der Gewerkschaft immer wieder mahnend an den Gesetzgeber herantreten, damit dieser Geseze schaffe, welche nugbringend für den Arbeiterstand find. Die Krifts in der Montanindustrie ruhe schwer auf den Metall arbeitern. Wo früher rauchende Echornsteine verkündeten, daß fleißige Hände schaffen, sei es heute ftill geworden. Der Fabrikbefizer lebt von dem Entbehrungslohn", welchen er fich in den fetten Jahren abgebarbi" habe. Welchen Kontrast biete biergegen Der Arbeiter, welcher jest frierend und hungernd vergeblich nach Arbeitsgelegenheit umschaut. Redner weist ferner darauf hin, daß mit Erhöhung des Lohnes noch sehr wenig erreicht hin, daß mit Erhöhung des Lohnes noch sehr wenig erreicht fet, sondern daß Die Arbeiter thre ganze Kraft einfegen müssen, um den vollen Arbeitsertrag zu er langen. Wenn man die Organisation der Metallarbeiter auch aufgelöft habe, so würden die Arbeiter mit Bergnügen von neuem anfangen. Ein Mißerfolg darf die Mrbetter nicht hindern, denn der Regulator ihrer Thätigkeit sei ihre Ueberzeugung, deshalb müßte jeder agitiren, damit die Gewerkschaft groß werde und gute Früchte trage. Hierauf wählte die Versammlung Herrn Lenzner als ersten Rafftrer an Stelle des ausscheidenden Herrn Wolf. Der Borfigende theilte bann ein Schreiben des tal. Bolizeipräfidiums mit, welches den §1, Abfas e unde und§ 3 und 4 des Statuts beanstandet, und auffordert, entweder die staatliche Genehmigung nachzu suchen, oder ein verändertes Statut vorzulegen. Der Vorstand hat die staatliche Genehmigung des Statuts nachgesucht, und beschloß die Versammlung, fich abwartend zu verhalten.
* In der öffentlichen Versammlung der Schmiede forach am 14. b. M. in Kellers Lotal, Andrea ftr se 21, Herr Reichstagsabgeordneter Meister über: Die Lage des Hands werls und welche Mittel find anzuwenden, dieselbe zu vers beffern? Referent führte ungefähr folgendes aus:„ Es gab wohl eine Beit, wo das Handwert noch einen goldenen Boden batte, heute sei es aber ganz anders geworden. Seit der Er. findung der ersten Maschine fet es unaufbaltsam bergab ge gangen. Mehr und mehr Erwerbezweige verfallen der Groß industrie, mit welcher naturgemäß der kleine Handwerker nicht tonfurriten tönne. Viele Meister würden schließlich gezwungen, in die Fabriken zu geben, um dort ihre Erifters au fristen. Die erste Mtafine war zugleich der Nagel zum Sarge des Handwerks. Nun wolle man dem Handwerk wieder durch die alten Jnnungen zu Hilfe lommen, was aber ein vergebliches Beginnen sei. Heute fragt Niemand mehr danach, ob Jemand sein Meisterstück gemacht habe ober nicht, fondern Jeder laust da, wo gute Arbeit geliefert wird. Früher waren ja die In nungen wedmäßig, damals dienten dieselben zugleich zum Schutz gegen das Raubritterthum. Damals tannte man noch nicht die furchtbare Konturrenz der Maschinen, welche heute zu Tausenden die Arbeiter brodlos macht und könne deshalb bie schönste Jnnung nicht helfen, denn die Maschine, welche aum Segen der Menschheit erfunden wurde, sei durch die verkehrte An wendung im Intereffe der Kapitaliften zum Fluch für den Arbeiter geworden. Eine Hilfe set nur auf dem Wege der Sozial reform zu erwarten, z. B. Abschaffung der Sonntagsarbeit, Einführung des Normalarbeitstages u. f. w. Frete Ver einigungen feien die Mittel, den Weg bazu zu babsen.( Leba hafter Beifall.) An der hierauf folgenden Distuffton bes theiligten fich die Herren Menzel, Mathees und Löschke. Letterer beleuchtete besonders die Verhältnisse in der Edert schen und Beermann'schen Fabril. Von den anwesenden fchen und Beermann'ichen Fabril. Meistern betheiligte fich Herr Heidenreich an der Debatte. Hierauf wurde folgende Resolution ohne Debatte einstimmig angenommen: Die heute in Reller's Salon tagende Versamm lung der Berliner Schmiede erflärt fich mit den Aus führungen des Referenten voll und ganz einverstanden, nament lich aber gegen jede Einführung obligatorischer arbeitsbücher, weil dadurch die Arbeiter zu Staatsbürgern 2. Klaffe berab gedrückt würden, und hält eine Hebung des Handwerks resp. des Arbeiterstandes nur durch Einführung des Arbeiterschut Gesezes, wie dieses von Seiten der sozialdemokratischen Fraktion dem Reichstage vorgelegt ist, für möglich. Nur durch Hilfe der Gesetzgebung fann der Arbeiter gegen Ueber vortheilung geschügt werden. Hierauf wurden noch verschiedene Wertstellen- Angelegenheiten verhandelt. Schluß der Versamm lung 11 Uhr.
Im Fachverein der Metallschleifer referirte Herr Krohm am 15. o. Mis. über den Arbeiterschußgefegentwurf. Redner schilderte die heutigen sosialen Uebelstände und be leuchtete die fich ftets fteigernde Beschäftigungslosigkeit der Arbeiter. Daß die jetzige Majorität des Reichstages trop thres scheinbaren Arbeiterfreundlichkeit den sozialen Mißständen nicht ernstlich zu Leibe geben wolle, zeige ihre Stellung aum r beiterschußgefeßentwurf, burch beffen Annahme viele Misstände beseitigt werden könnten. Sehr segensreich würden sich die Wirkungen der von der fojialdemokratischen Frattion in ihrem Entwurf geforderten Regelung der Buchshausarbeit, Einschrän fung der Ausnutzung der Lehrlinge, Abichaffung der Kinder und Beschränkung der Frauenarbeit in den Fabriten für den Arbeiter geftalten. Die Frauen würden in Fabriken nur des halb beschäftigt, weil ihre Arbeitstraft billiger zu haben if als die des Mannes. Die Regelung der Arbeitszeit durc Einführung eines geseglichen Normalarbeitstages sei vor allen Dingen dringend erforderlich; wenn derselbe auch nur auf zehn Stunden vorläufig festgesetzt würde, müßte fich die Nachfrage nach Arbeitskräften wesentlich steiger Daburch würde aber auch der Lohn in die Höhe gehen und der Arbetter fonsumtionsfähiger werden. Von der Zentrums frattion jei ja ein Antrag gestellt auf Abschaffurg der Frauen arbeit, aber man wiffe nur allzu gut, was davon zu halten set, ba es ja belannt fei, wie diese Herren über die Klagen der Arbeiter denten und darum ist es Pflicht aller Arbeiter, dafür au sorgen, daß der von der sozialdemokratischen Fraktion einges brachte Gefeßentwurf zum Gefeß erboben werde. In der Dis luffton, an welcher sich die Herren Duinter, Redner u. A. bes theiligten, sprachen fich sämmtliche Rebner im Sinne bes Referenten aus. Bu Berschiedenes" beschloß die Versammlung, den Streit in der Werkstelle von Wolther aufrecht zu erhalten und für die Streitenden eine Tellersammlung zu veranstalten. Außerdem machte der Vorsigende befanni, bak bie Streit unterstüßung nach wie vor bet Godtle, Ritterstr. 123 in Em pfang genommen werden kann.
Im Louisenftädtischen Bezirksverein Vorwärts" hielt am 17. b. M. der Reichstagsabgeordnete Kayser vor einer zahlreich besuchten Versammlung einen Vortrag über„ Die jebige politische Lage." Redner Iritiftrte zunächst das Verbalten einzelner Beitungen und Boltsklassen dem Reichstage gegenüber, welcher sich, seiner oppofitionellen Stellung wegen, die mit den Polenausweisungsdebatten begonnen haben soll, einer allgemeinen Unbeliebtheit in jenen Kreisen au erfreuen hätte. Seiner( Rebners) Meinung nach gehöre die Polenange legenheit vor das Forum des Reichstages, da etwaige aus diesen Maßregeln fich entspinnende Folgen nur durch den Reichstag geregelt werben lönnten. Redner beleuchtete dann die Stellung der einzelnen Barteien den sozialreformatorischen An trägen gegenüber, speziell die Stellung des Zentrums. In der Hand dieser Bartei läge auch die eventuelle Berlänge rung des Sozialistengesezes. Er( Redner) zweifele nicht daran, das Herr Windthorft Mittel und Wege finden wird, das Ge fet wieder durchzudrücken. Die allgemeine Nathlosigkeit und Berwierung, welche fich im Reichstage geltend mache, würde fich nur zu Gunsten der mehr linksstehenden Parteten flären. ( Beifall.) Nach dem Vortrage lud der Vorfigende die Mitglieber nebft Familien zu einem gemüthlichen Zusammensein am Sonntag Abend 6 Uhr in Gratweils Bierhallen, Rom mandantenftr. 77/79( oberer Saal) ein. Die nächste Versamm lung findet am 7. April ftatt.
* Fachverein der Former und verwandten Berufsgenoffen. Sonntag, den 21. März, Vormittag 10 Uhr, in Rieger's Salon, Wafferthorstr. 68, Mitglieder. Versammlung Tagesordnung: Vortrag. Disluffton. Verschiedenes. Kaffenbericht. Frage lasten. laften.- Gäfte willkommen.- Neue Mitglieder werden auf
genommen.
Verein der Sattler und Fachgenofen. Sonnabend, den in Gratwell's Bierhallen, Rommandantenstraße 77-79. Lage Ordnung: 1. Stellungnahme der Täschner und Kofferarbeiter zur Lobnbewegung. 2. Distuffton. 3. Verschiedenes.
* Vereinigung deutscher Stellmacher( Mitgliedschaft
mandantenftr. 20, Versammlung Tagesordnung: 1. Vortag. Bachberein sämmtlicher an Holzbearbeitungs- Ma
Im Fachverein fämmtlicher im Drechslergewerbe beschäftigten Bewerksgenossen sprach am 15. b. Mts. in ben Gratwell'schen Bierhallen Herr Michelfen Ueber Streiks, ihre gehender Weise die heutige Broduktionsweise und die fich bar Tagesordnung: 1. Bortrag. 2. Berichtedenes. Gäſte will
aus ergebende traurige Lage des Arbeiterstandes, welche es bem Arbeiter zur Pflicht macht, energisch für seine soziale Befferstellung au ringen. Wenn nun, wie zur Beit, oft der Lohn für geleistete Arbeit ein derartig niedriger ist, daß der felbe faum für den nothwendigsten Lebensunterhalt ausreicht, Der Arbeiter zum Streit greift, dann sei ein solches Vorgehen voll und ganz gerechtfertigt. Es entsteht für den denkenden Arbeiter nun die Frage, wie diese Streits geregelt werden
tommen.
* Verein der arbeitenden Bevölkerung des SüdWesten Berlins . Montag, den 22. b. M., 8% Uhr, in den ,, Kaiserhallen", Alte Jalobftr. 120, Versammlung. Lages oronung: 1. Vortrag des Herrn Krohm über:" Der Einfluß der Metalle auf unsere Kultur." 2. Berschiedenes. 3. Frage faften. Gäste willkommen. Neue Mitglieder werden aufge
nommen.
Berantworuide: edafieur S. Gronheim in Berlin . Drud und Verlag von Mar Bading in Berlin SW., Beuthstraße 2.
Sierau eine Beilag!.
S
BR
fi
bi
KENNEDERSTEAKKSOSES RAMEARSOMERSET OBECNE& ENESESS 21
8
un
ใน
( 9
ni
6
ge
un
La
Ta
fl
lic
ge
Re
ich
ba
au
ha
fet
au
tei
bu
bo
ENCORES SERESET
fa
id
au
be
ta
be
gir
ter
pe
tem
# 8539INS E 927
fol
ita
試試
St
Lid
fru
fic
jeb