-
es für nothwendig finden sollte, an das Land zu appelliren, fte traft thres Einfluffes auf die irischen Wähler im Stande sein werden, thm 58 Stimmen zu gewinnen, die jest in Händen fein werden, thm 58 Stimmen zu gewinnen, die jest in Händen von Zories oder Whigs find.
die Vorlage im Reichsrath in derart veränderter Gestalt, daß Diese darauf hinausläuft, die Arbeiter vor der Willkür der Gutsbefizer in Schus au nehmen". Es soll nun, wie der Grafbdanin" meldet, bereits in der Montagsfizung zu scharfen Debatten gekommen sein, da die Majorität der Reichsraths mitglieder aus Gutsbeftzern besteht. Das schließliche Resultat ist nicht abzusehen.
diejenigen Arbeiter und Bauern zu erschrecken, die unsere| Politit Gladstones hin und behaupten, daß, falls der Bremier| Ergänzung sc. zu. Aus dem Domänen Minifterium erschien Grundige nicht theilen. Es sind rein anarchistische Unruben, für die wir alle Verantwortlichtett ablehnen. Immerhin mögen unsere Regierer fich hüten, aus den Ereignissen den Schluß zu ziehen, daß das Volt noch zu viel Rechte und Freiheiten befigt, denn derjenige, der außer halb des Gesetzes fteht, fann leicht versucht werden, ungefeßlich zu handeln." Noch ein Wort zur Rennzeichnung der Berichte der deutschen Presse! Nach legteren befanden sich mehrere ,, deutsche Sozialisten" unter den Verhafteten. Doch wohl auch noch viel mehr belgische ultramentane und liberale Arbeiter? Was ist also an der Meldung besonders dabei? Welcher Art Diese deutschen Sozialisten" übrigens find, ergiebt fich aus der Mittheilung, daß man bei einem der Rädelsführer, wie ausdrücklich betont wird, die Bilder von Pius IX. , Luther und Blanqui " fand. Ein sonderbarer deutscher Sozialist, der diese Männer zu Schußheiligen hat! Aber einer gewissen Preffe ift Alles willkommen, was dazu dienen lann, in den anderen Klaffen Unfrieden und Haß gegen die Arbeiter und Speziell die sozialistischen Arbeiter zu fäen!
Schwere Anklagen gegen die berrschende Privatbahn. wirthschaft erhob der Abg. Trialou in der Debatte über Die Eisenbahntarife. Trialou bemerkte, man vermindere bie
Gehälter der Löhne, während man gleichzeitig die Frachttarife erhöhe. Die Rangirer würden erst nach zehnftündiger Arbeit abgelöst. Es sei ein Fehler, daß die Bahnverträge in dieser Beziehung teine Vorschriften enthielten. Diese Verträge hätten das Land eben so sehr geschädigt, wie der Krieg von 1870. Eine Herabseßung der Tarife würde übrigens die Einnahmen der Bahnen steigern. Die Bahngesellschaften erhöhten fünftlich ihre Ausgaben, um den Staat zur Leiftung von Bu schüssen und Binsgarantien zu veranlaffen, deshalb wollten fie Ein auch von einer Theilung des Ertrages nichts wiffen. Bahnverwaltungsrath babe gesagt: Wir wollen lieber Lotomotiven aus Gold und Silber bauen. Wie tönne man übri gens Vertrauen zu Gesellschaften haben, die dem Staate auf betrügerische Weise gegen 18 Millionen Frants für nicht geleiftete Truppenbeförderungen auszupressen versucht hätten. Derartigen Leuten dürfe man nicht die Vertheidigung der na tionalen Straßen anvertrauen. de Kerauson:„ Die Regierung Der Nationalvertheidigung hat es ebenso gemacht!" Boscher Delangle: Unter Gambetta's Dittatur wurden überall unge segliche Gelder eingezogen!" Lärm. Erst nach längerer Beit tonnte Trialou seine Rede fortseßen und die Verstaatlichung der Bahnen für nothwendig im Interesse des Handels, der Industite und der Nationalvertheidigung erklären.
Die Bureaus der Deputirtentammer wählten heute die Budgettommission; sämmtliche Gruppen der Linken hatten fich über die zu wählenden Kommissionsmitglieder ge einigt und verhinderten dadurch iede Wahl eines Mitgliedes der Rechten. Unter den in die Kommiffion gewählten Republikanern herrscht indeß über die einzuschlagende Finanzpolitik und über die vorgeschlagene Anleihe noch große Meinungsverschiedenheit.
Einen sehr beachtenswerthen Antrag stellte Depaffe im Pariser Gemeinderath. Bekanntlich sollen in Paris große öffentliche Arbeiten unternommen werden, und, um den dabei betheiligten Arbeitern ein anständiges Einkommen zu sichern, sollen nach Depaffe von jest ab die Unternehmer zur Gewinntheilung mit den Arbeitern verpflichtet wer den. Der Antrag wurde einem Ausschuffe zugewiesen.
Sämmtliche Genossenschaften der Grubenarbeiter Frankreichs werden demnächst einen gemeinsamen Kongreß in Baris beschiden, um über die Vertretung ihrer Interessen zu berathen. Die Soldaten des 77. Infanterie- Regiments Eine Pariser fammelten 53 Franken für die Decazeviller.- Arbeiter- Versammlung unter Vorfis des Arbeiter- Deputirten Boyer sprach den deutschen Sozialisten, welche 1500 Frants nach Decazeville gesandt haben, ihren Dant aus.
Der zwischen Gladstone und der Minorität des Rabinets entstandene Bruch erwies fich als unheilbar und es handelt fich jest um die Frage, welche Haltung die verschiedenen Ab. zweigungen der liberalen Partei in der irischen Frage einnehmen werden. Chamberlains radikale Freunde glauben, daß die Regierung eine Niederlage erleiden werde, während die wallifischen und schottischen Liberalen, sowie auch die Ab.
geordneten von Lancashire in ihrer Meinung darüber getheilt find. Die englischen Liberalen dürften mit Ausnahme der Mitglieder der Birminghamer Schule und Jener, deren politische Anschauungen mit denen des rechtsstehenden Lord Hartington übereinstimmen, die Regierung unterstügen. Lord Spencer, John Morley , Childers, Lord Kimberley und Campbell Bannerman billigen angeblich Gladstone's Plan. Gewisse von den übrigen Ministern betrachten ihn nicht mit völliger Befriedigung, aber sie werden demselben wahrscheinlich leine Oppofition bereiten. Barnell und sein Anhang begnügen fich damit, ihre abwartende Haltung zu behaupten. Sie geben fich fanguinischen Hoffnungen betreffs des Erfolges der irischen
der Jugend entrücken und in's reelle Leben führen, sondern ihnen in dieser schönen Erinnerung auch einen Mahner auf den Lebensweg geben. Schäßlein war überzeugt, daß, wenn nicht das Andenken an diese Abschiedsftunde von Mathilde, ihnen Allen, von seiner Jugend im Stande sei, Edmund zu ernstem Ringen zu vermögen, seinem Charakter und Willen einen Halt zu geben, ihn alle Verfuchungen überwinden zu lassen, denen er sich fortan ausfegen müsse, Edmund entschieben verloren sei.
Mathilde bedurfte für sich zwar eines solchen Talismans nicht, wohl aber des Troftes, der Hoffnung und des innigsten Anschlusses an die Eltern. Dies hatten lettere gerade durch diese Art des Abschieds erreicht, hatte sich doch Justus felbst durch denselben zu ihrem Berirauten gemacht. Trotz seines Sarkasmus, feiner Eigenwilligkeit und so mancher Schwäche liebte Mathilde ihren Vater inniglich, aber nie hatte sie seine Aufopferungsfähigkeit, seine reinen Wünsche für ihr Glück mehr verehren, in ihm den Vater flärter lieben gelernt, als an jenem unvergeßlichen Tage. Sie schmiegte fich fortan fester an ihn, denn sie hätte es für ein Verbrechen gehalten, ihm irgend eine Nachricht über Edmund zu verschweigen.
Justus spürte weber nach des jungen Mannes Briefen, noch fragte er nach seinem Wohlergehen, empfing aber auch jebe Mittheilung über ihn mit dem alten Wohlwollen, be handelte ihn bei allen Gesprächen wie seinen Pflegefohn, ben Gespielen seines Rindes, den blonden Knaben von ehemals, an beffen Thun und Lassen er den größten Antheil nahm, ohne doch zu vergessen, daß derselbe leider seinen Mahnungen entwachfen sei. Im Uebrigen war Schäßlein viel zu beschäftigt und ließ die Frauen machen, was sie
wollten.
Herr Josua Hennings hatte, wie wir wissen, beim Scheiben feines Sohnes höchst schwermüthige Gedanken. Es ging ihm wie Jebem, der ein Gut befißt, ohne es sonderlich zu achten, und dessen Wichtigkeit erst einzusehen anfängt, wenn er es plöglich entbehren muß. Dann tritt es in den Vordergrund, erst bann fällt Einem ein, was man bamit beginnen, wie man sich baburch das Leben hätte verschönern lönnen, und ach, wie wenig man's gethan!
Der Untergang des Dampfers Oregon " ist noch immer mit einem dichten Geheimniß umkleidet, und man neigt jest mehr und mehr der Meinung zu, daß das Schiff das Opfer eines enter. Torpedo Attentats geworden sei. Daily News" widmen der Sache einen Leitartikel und fommen au dem Schluffe, daß die Annahme, daß der Dampfer Dampfer Oregon" burch ein fenisches Attentat zum Sinten gebracht ist, den bisher bekannten That fachen fich beffer anpaßt, als die der Kollision mit einem Schuner. Dieser gespenstische Schuner, schreibt ,, Daily News", ist, soweit die Aussagen reichen, niemals gesehen. Der Aus gud meldete ihn nicht. Der erste Offizier nahm das Aufbligen eines Lichtes für das Licht eines Lootsenbootes. Dann fam die Kollifion und als er im Begriff ist, den Dampfer zu wen Den, um nach dem Schiffe zu sehen, war es verschwunden und von diesem Augenblide an ist jede Spur von dem Schiffe vers loren. Die Poftsäcke des gesunkenen Dampfers tommen wieder zu Tage und die Lage deffelben auf dem Grunde der See auf zwanzig Faden Tiefe ift genau feftgestellt, aber von dem ver unglüdten Schuner tommt feine Spiere, fein Boot, teine Leiche zum Vorschein. Das Geräusch bei dem Zusammenstoß
"
wird nicht als das Krachen und Klirren von Eisen, Holz und Glas, wie gewöhnlich in solchen Fällen, geschildert, sondern wie der Schall eines abgefeuerten Geschüßes, und es folgte nun das Aufblizen des weißen Lichtes. In Newyork , fahren Daily News" fort, schließt man fich nicht der Ansicht von der Explofton an, fühlt aber täglich mehr den geheimnißvollen Charafter in dem Unglüdsfalle. Daily News erwarten, daß die Untersuchung über die Sache Licht verbreiten wird.- Jedenfalls tonnten die irischen Fenier nichts Unflügeres thun, als jest, wo die Stimmung in England den Jren günstig ist, wiederum den alten nationalen Groll der Briten zu weden.
Mr. B. Knauerbase, einer der Anarchistenführer in England, starb am legten Sonnabend im Middlesex Hospital in London . Die Pall Mall Gazette " bemerkt zu dieser Todes anzeige: Nach der Auswanderung von Most nach Newport lag Mr. Knauerhaufe die Aufgabe ob, die Freiheit" nach dem Kontinent einzuschmuggeln, und in der Umgehung der Wachsamkeit der verschiedenen Grenzbehörden erwies er fich als äußerst schlau."
Die Regierung hat der Kammer eine Vorlage unterbreitet, welche die Einführung einer neuen postalischen Einrichtung, sogenannter Poft billets betrifft. Diese Bofibillets werden aus einem Blatt mit eingedrücktem Poststempel bestehen, welches zum Beschreiben einen doppelt so großen Raum als die gegen wärtigen Korrespondenstarten enthalten und derart toupirt sein wird, daß man demselben durch Busammenfalten die Form eines Briefes geben kann, ohne daß eine Rouvertirung nöthig ift. Das Poftbillet wird daher den Vortheil gewähren, daß fein Inhalt geheim bleiben und ein nüßliches 8 wischenglied zwischen Korrespondenztarte und Brief bilden wird. Die Poftbillets eristiren noch nirgends und Italien ist der erste Staat, der dieselben einführt. Der Preis des Boft. billets wird höher als derjenige der Korrespondenstarten und niedriger als derjenige der Briefmarken sein.
Rußland.
Petersburger Blätter theilen verschiedene die Ostseeprovinzen betreffende Einzelheiten über die Burüddrängung der Deutschen im Unterrichtswesen und in der Verwaltung mit. Unter Anderm wird berichtet: In Niga soll mit dem kommen den Semester die daselbst bestehende zweite Kreisschule auf Koften des Budgets des Ministers der Bollsaufklärung in eine russische Realschule verwandelt werden. Ein Birkular ber esth ländischen Gouvernements- Regierung hält alle Hafenrichter an, in Grund des allerhöchsten Befehls vom 14. September v. J. mit den Gefängniß- Inspektoren in russischer Sprache zu verkehren.
Aus der Staatsrentet in Aleksandria( Gouvernement Cherson, Süd- Rußland) wurden in der Nacht zum 18. b. M. 10 000 Rubel in Baarem gestohlen. In der ausgeraubten feuerfeften Raffe fand sich nur ein Bettel mit der Aufschrift: Auf Befehl und für die Zwecke des Exekutiv Komités der Narodnaja Wolja "" vor. Man vermuthet, daß der Raub
durch Nihilisten bewerkstelligt wurde. Die Kaffenwächter wur
den verhaftet.
Die Regelung der Landarbeiterfrage macht der Regierung viel Schmerzen, weil in den verschiedenen Ministerien bald das Intereffe der Grundbefizer, bald das der Arbeiter mehr berücksichtigt wird und es somit zu feinem einheitlichen Beschluß kommt. Seitens des Minifterius des Innern wurde durch eine Vorlage angestrebt die Gutsbefizer vor der Willkür Der Landarbeiter zu schützen"(!). Nach altem Brauche ging die Vorlage, vor der Einreichung im Reichsrathe, dem dabei be theiligten Domänen Ministerium zur eventuellen Begutachtung,
3um Gefühl der Traurigkeit und Bitterkeit tommt noch gewöhnlich die Furcht vor den Folgen, die aus solcher Acht lofigkeit entstehen müssen.
Eine Frucht der geringen Aufmerksamkeit, die Hennings feinem Sohne von jeher gewidmet, war zunächst die, daß Edmund sich selbst, den Dienstboten, seinen Lehrern und ben zufälligen Einwirkungen Schäßlein's überlassen war. ( Fortseßung folgt.)
Aus Kunst und Leben.
Aus dem Bureau des Ohend- Theaters geht uns soeben die Nachricht zu, daß Dienstag lommender Woche das schon seit längerer Beit avifirte romantische Schauspiel von H. Hersch " Die Loreley" in Szene geht. Die Anfertigung der vollständig neuen Kostüme und Deforationen, sowie die Aufstellung der Maschinen haben tros Tages- und Nachtarbeit die Aufführung
bis jetzt verzögert.
Edmund Audran hat seine neueste Operette ,, Der Liebes. schwur" dem Walhalla Theater zur Aufführung übergeben. Diese Bühne bringt auch die Operette Josephine vendue par ses soeurs". Beide Operetten hatten in Paris einen sensatio nellen Erfolg.
-
Pasteur der Quacksalberet angeklagt. Der durch seine früheren Arbeiten und seine Impfmethode gegen die Hundswuth weltberühmt gewordene Pariser Gelehrte Pasteur hatte fich dieser Tage vor dem Pariser Gerichtshof wegen Quad falberei zu verantworten. Pasteur ist nämlich nicht im Befize eines ärztlichen Diploms und da er ohne ein solches nur Thiere, nicht aber Menschen behandeln und operiren darf, erhoben wie aus Paris berichtet wird einige neidische Wunderdoktoren die Anklage der Quacksalberet gegen ihn. Da jedoch Basteur bewies, daß er feinen einzigen Stranten direkt behan delte, sondern bei den Impfungen blos afftftirt habe, wurde er freigesprochen. Um dieser eigenthümlichen Situation ein Ende zu machen, wurde in der ärztlichen Fakultät der Pariser Uni verfität der Antrag geftellt, es möge dem Gelehrten ein ärat liches Diplom verehrt werden. Auf diese Weise dürfte Pafteur bald vom Assistenten zum Profeffor avanziren.
Ein Rabenvater. Aus St. Veit an der Triesting, 21. b., schreibt man der Deutschen Beitung": Ein merkwür biger, noch keineswegs aufgehellter Fall nimmt gegenwärtig bier und in der ganzen Umgebung das Intereffe der Bevölle rung in hohem Maße in Anspruch. Schon seit einiger Zeit rung in bohem Maße in Anspruch.
Die Bewegung gegen die drückende Konkurrenz der billigen Chinesenarbeit schwillt mit jedem Tage mehr an. Ueberall bilden fich lokale antichinesische Organisationen, welche durch ein energisch durchgeführtes Boylotisystem die Arbeitgeber der Chinesen lahmlegen; lettere befommen einfach teine anderen Arbeiter und keine Abnehmer für ihre Waaren. So wurde in Zurlee die reiche und mächtige Firma von Siffon, Wallace u. Ro. bei einem Verluft von vielen Tausend Dollars ge nöthigt, auf Rontratte zu verzichten, die sie mit chinesischen Bandenführern abgeschloffen, für das Fällen und Schneiden von Holz. Die Bewegung dehnt fich jest bereits über das ganze Staatsgebiet aus. In der Sierra, in den Brovinzen am Fuß der Gebirge, im Tulare Thal, in verschiedenen der füblichsten Kountys find die Chinesen gezwungen worden, auss zurüden. Das allgemeine Resultat besteht in einer Anzahl auf San Franzisto, zuftrömen, welches zugleich auch noch als auswandernder Chinesenzüge, die alle auf einen Buntt, Sammelbeden für das ausgedehnte Washington Territory Haß und Erbitterung gegen die Mongolen vorhanden, als an dienen muß. Nun war aber in San Fransisto bereits mehr den Drten, wo fie jest vertrieben werden. In San Franzisto find Tausende weißer Handwerker durch die Schärfe chinesischer Konkurrenz um Verdienst und Brod gebracht worden. Sie und ihre Familien haben viele und wirkliche Entbehrungen leiden müffen, die ihnen die gelben Rivalen verursacht haben. Auch giebt es eine beträchtliche Babl fleiner Kapitalisten, die, in der Abficht, an der billigen Arbeit einige Dollars verdienen zu können, zu spät einsahen, daß die schlauen Mongolen fich nur einschlichen, um die Arbeit zu lernen, und sobald als möge lich hingehen und sich ein Konkurrenz Fabritchen aufthun. Man fürchtet, daß die neue Einwanderung der verhaßten Fremden zu den schlimmsten Verwickelungen führen wird.
-
Parlamentarisches.
Welches Interesse die Mitglieder des deutschen Reichstages an der Arbeiterschußgesezgebung haben, geht Daraus hervor, daß der Vorftzende der Kommission des Reichs tages, welche fich mit den Anträgen auf Einführung eines Marimalarbeitstages, des Verbotes der Kinderarbeit und der lung der Gefängnißarbeit beschäftigt, jegt dreimal hinter Sonntagsarbeit, Beschränkung der Frauenarbeit und Reges einander versucht hat, die Mitglieder der Kommission zu einer beschlußfähigen Sigung zusammen zu bringen. Dreimal ist der Vorfigende mit seinem Versuche gescheitert. Das verdient, vor dem Bolle fonstatirt zu werden.
-Aus den Verhandlungen der Betitions Rom. mission über fünfaig gegen den Jmpfawang ge richtete Petitionen geht über diese Angelegenheit folgendes hervor: Von den im Deutschen Reiche 15 700 zur Braris augelaffenen Aerzten bekennen fich nur 17 zu den Impf gegnern. Die Mortalitätsziffer weist nach, daß im vorigen Jahrhundert auf 100 000 Menschen im Jahre 100-700 Boden todesfälle tamen, speziell in Berlin vor 1810 200-400; nach Einführung der Impfung fant in den Ländern, welche die Balzination annahmen, die Sterblichkeit auf 1/10 der bisherigen. In Preußen fiel die Bahl der Bodenfälle nach Einführung des Smpfgesezes von durchschnittlich 11 000 auf 1000 und tommen Diese eigentlich nur noch in Grenzbistrikten vor, in deren Nach barschaft Länder obne Impfawang liegen. Die Aufhebung des Jmpfzwanges im Deutschen Reiche würde eine Sterblichleit an Boden von 20 000 Menschen in Aussicht stellen. Die Kom misfion beschloß mit 12 gegen 2 Stimmen, die Petitionen vor das Plenum des Reidstages zu bringen mit dem Antrage, über dieselben zur Tagesordnung überzugehen, nahm aber einstimmig eine vom Abgeordneten Dr. Haarmann eingebrachte und vom Abgeordneten Liple und v. Goldfus amendirte Res solution dahin an: Den Reichslangler zu ersuchen, dem Reichstage bis zur nächsten Session Mittheilung zu machen über das Ergebnis der Ermittelungen, welche durch die im Reichsgesundheitsamte tagende Sachverständigen- Kommission über den Nugen der Schußpocken Impfung gemacht worden find, nm untabelige, insbesondere animale Lymphe zum Zweck der Impfung zu beschaffen.
- Die Wahlprüfungs- Kommission hat in ihrer geftrigen Sigung endlich die Berathung über die Wahl des Abg. Dr. Los( Kaffel) zum Abschluß gebracht, nachdem in einer langen, mehrere Sigungen in Anspruch nehmenden Distuffton die zur gerichtlichen Erhebung gestellten Protest punkte erörtert waren. Die Kommission beschloß auf Antrag des Referenten Abg. Singer. beim Reichstag die Ungiltig
zirkulirten hier unbestimmte Gerüchte, daß ein Bursche aus dem Drte in Abgang gekommen sei. Ein Bichhändler erzählte, er habe in dem Stalle eines hiesigen Bauers ein Wesen ge fehen, welches einem Menschen gleichsah, aber auf allen Bieren ging, gleich einem Stalbe. Vor einigen Tagen nun kam dem Bezirksgerichte Pottenstein eine anonyme Anzeige zu, worin zum ersten Male in ganz bestimmter Weise ausgesprochen wurde, daß in dem Hause eines hiesigen Bauers, dessen Hauss nummer genau angegeben war, seit langem ein Bursche in menschenunwürdiger Weise im Stalle gefangen gehalten werde. Auf dieses hin entsendete das Gericht eine Kommission, welche in dem Hause des Bauers Huber eine genaue Durch suchung vornahm. In der That wurde von derselben in dem Stalle dieses Bauers ein Wesen aufgefunden, welches mit einem Menschen laum mehr eine Aehnlichkeit hatte; das Geficht war durch eine unglaubliche Schmuskrufte ganz untenntlich, die Augen durch den langen Aufenthalt im Dunkeln faft er blindet, die Füße waren in Folge des heurigen strengen Winters halb erfroren, so daß er nicht aufrecht fiehen konnte. Der Beamte, bei dem Anblick dieser Jammergeftalt von tiefftem Mitleid erfaßt, richtete mehrere Fragen an den Burschen, welche aber alle unbeantwortet blieben; derselbe derselbe scheint das Sprachvermögen eingebüßt au haben und auch taub au fein. Der Vater, gefragt, wie er denn seinen eigenen Sohn( aus erster Che), eben diesen Burschen gleich einem Viehe habe in den Stall sperren tönnen, antwortete darauf, derselbe babe fich derart betragen, daß er ihn nicht mit seinen anderen Kindern im selben Bimmer habe belaffen kön nen. Der Kommissar ließ einen Arzt holen, welcher den Burschen vor allem in ein Bad bringen ließ, um denselben von dem starrenden Schmuße zu reinigen, sodann aber verord nete er mit Rücksicht auf den täglichen Körperzustand des dem Lichte Wiedergegebenen, daß derselbe sofort zu Bette gebracht werde. Der Wermste ist gegenwärtig 21 Jahre alt und ist seit 11 Jahren, seitdem der Bauer zum zweiten Male geheirathet, in dem Stalle gehalten worden. Die Untersuchung, welche über diesen, großes Aufsehen erregenden Fall eingeleitet wor den ist, wird wohl noch manchen dunklen Punkt aufhellen, der Schuldige und die Mitwisser werben der verdienten Strafe nicht entgehen.
Der gesuchtefte Orden in Persien ist nach Henri Mofer Derjenige der Ehrenlegion. Warum? In Folge eines zwischen Frantreich und Perften abgeschloffenen Vertrages dürfen die Inhaber deffelben nicht die Bastonnade erhalten, und das ist im Reiche des Schah ein großer Vortheil.