« bö­te in i das eifels. icffuß achen. ini« ach» teresse galten Kreits Zsbl." angt» flcnen Iber w e- Ziseleur, der Mann durfte aber nicht fort. WaS sollte er da ihun? Betteln durste er auch nicht. Sein Arbeitgeber hat ihm aus Wien   die Arbeit nachgeschickt, allein unsere allwiffende Polizei hat fich gleich darein gemischt(hört! Hört! links) und hat dahin gewillt, daß man dem Ziseleur die Arbest nicht hin- ausschickte. Jeder Brief an ihn wurde aufgebrochen- Ich ae- höre weder der schärferen, noch der schärfften Tonart an, aber da» verdient keine andere Bezeichnung alsInfamie". (Bravo  ! links.) In FloridSdorf   wurde ein Weber ausgewiesen, der ging nach Winbenthal. Da er ein gischickter Mann ist, «urde er dort alS Werkmeister angestellt. Ader da hat ihn ein Gendarm bei dem Fabrikanten denunzirt, er solle doch nicht einen Dieb in seinem Hause behalten. Der Mann hat dem Fabrikanten betheuert, daß er kein Dieb sei. Darauf wurde der Fabrikant zur Bezirkshauptmannschast vorgeladen und dort wurde ihm vorgestellt, er solle doch aus Patriotismus einen solchen Mann nicht länger behalten.(Hört! Hört! links.) Sind diese Bngdegenheiten der Regierung bekannt oder nicht? Ich kann mir gar nicht denken, daß so etwaS möglich sein soll. Die Freiheit der Person ist unS nach den Gesetzen auch ge- währleistet. Aber da wird in willkürlichster Weise vorge« gangen. Ohne Vorweisung eines gerichtlichen BefeblS kommt eine ganze Kompzgnic roher Polizeileute mitten in der Nacht. Diese werfen Weiber und Kinder auS den Betten heraus, de- nehmen fich in der unanständigsten Weise.(Hört! Hört! links.) Da werden die Strohsäcke herausgeworfen und nach- gesehen, ob nicht ein Exemplar derWahrheit" darunter ist. (Hört! und Rufe links: Pwi!) Die österreichischen Staats­bürger haben da« Recht, Vereine zu bilden und Verfamm- lungen zu halten. Die harmlosesten dieser Vereine find die nichtpolitischen. In welcher Weise wird nun aber mit denen' vorgegangen? Wir haben einen Arbeiter-Sängerdund in Wien  für ven wird eine eigene Zensur gemacht. Lieder, die überall gesungen werden dürfen, darf er nicht fingen. WaS die Per- sammlungin betrifft, da geht es in ganz sonderbarer Weise zu. Man verlangt die Mitibeilung des Programms, und überhaupt ist eine solche Versammlung vollkommen der Willkür des am» tirenden Polizei-Kommiffär« anheim gegeben. Alle Augenblicke unterbricht derselbe einen Redner und giebt ihm Belehrungen, während er doch nach dem Gesetze dazu absolut kein Recht hat. Er hat zu schweigen und daS Maul zu halten(laute Heiterkeit) und darf nur sprechen, wenn eine gesetzwidrige Handlung vor» gekommen ist Warum soll ein Kommiffär, der in dieser Weise selbst das Vereinsgesetz überschritt, nicht gestraft werden? Bei den Arbeiterversammlungen, da herrscht eine ganz besondere Praxis in neuester Zeit. Bevor fich Einer zum Worte meldet, wird er immer gefragt:Wohin find Sie zuständig?"(Hört! Hört! links.) Wenn der eine Nase hat, welche dem Polizei- kommiffär staatsgefährlich vorkommt(Heiterkeit) und er hat fich zum Worte gemeldet, ohne daß er irgend etwas noch gesprochen hätte, und ist nicht in Wien   zuständig, wird er gleich nach der Versammlung abgeschoben.(Hört! Hört! links.) Am 13. Marz haben fich Gruppen von Arbeitern um da» Denkmal der März- gefallenen reiht. Einer von den Detektivs, die da waren, schrie: WaS macht'S denn da? Henkl's Euch lieber auf!"(Hört' Hört! links.) Einer von den Arbeitern hat demselben zuae- rufen:Sie brutaler Mensch, Sie verdienen tausend Mal eher den Strick als wir I" und hat dann ein Hoch auf die Gefallenen ausgebracht. Gleich darauf wurden die Leute von der Polizei hinausgedrängt. So wird die Erinnerung an die glorreichsten Tage Wiens gefeiert."(Hört! Hört! links.) Franrreich. Die Finanzfrage ist jetzt der Kernpunkt aller politi« schen Erörterungen. In der Budgetkommisfion haben bereit? Radikale und Äambettrsten ihre Kräfte gemeffcn und mit der Wahl Rouviers zum Vorfitzenden ist der Sieg auf die Seite derGemäßigten" gefallen, d. h. derjenigen Staatsmänner, welche lieber die Staatsschulden ins Endlose vermehren, als daß ste, wie die Radikalen es verlangen, durch eine Einkom- mensteuer die Reicheren etwas stärker heranziehen. Den großen Eisendahngesellschaften dürfte die Entscheidung in der Budgetkommisfion sehr willkommen gewesen sein, denn fie stehen fich bei der Fortsetzung de» alten Finan,schlendrianS ganz ausgezeichnet. Die Garantiezuschüsse für die Eisenbahnen steigen mit erschreckender Schnelligkeit und dürf- ten nächstes Jahr 100 Millionen erreichen. Haben doch die sechs großen Bahngesellschasten während der ersten zwei Mo- nate einen EinnahmeauSfall von 7 800000 Franks gegen daS Vorjahr herausgerechnet, welches selbst schon mit einem solchen von nahezu 40 Millionen schloß. Das wird also den Staats- schätz ein hübsches Stück Geld kosten. Ferner aber w«rden kraft der mit den sechs großen Bahngesellschasten getroffenen Abkommen immer noch weitere ertraglose, ja meist unbedingt «rtragunfähige Strecken gebaut. Da» ergiedt jährlich 200 bis 250 Millionen mehr, für deren Verzinsung der Staat auf- kommen muß. So, wie die großen Bahngesellschaften und das Eisenbahnwesen in Frankreich   fich überhaupt seit 30 Jahren entwickelt haben, find fie zu einem unersättlichen Blutsauger deS Staates geworden. Wird dieser Lindwurm nicht umge- bracht, so wird er dem Staate immer mehr Mark und Bein aussaugen. thun! Hölle und Teufel, Du wirst es thun I Math lde hör' mich an!" Er stürzte ihr nach. Mathilde hatte eisen Lohnwagea genommen, der zu» fällig vor dem Kirchhofe stand, und fuhr bereits nach der Stadt znrück..._ Und Du wirst es thun!' murmelte Edmund düster vor sich hin und starrte fortwährend in'» Leere. Mehrere Versuche, welche er machte, Mathilden wäh» rend seiner Besuchszeit zu spreche», prallten an Beaten« und Mutter Christinen« Hartnäckigkeit ab. Sie wiffe» Mathilden« Meinung. Herr Edmund," sagte letztere,.quälen Sie sie nicht. WaS Sie au« ihr machen wollen, kann S-e nie werde«, und mein Mann wie ich würde« e« weder dulde«,«och ausführe» können. Wir find eben nur einfache Leute. Sie könne« Ihre Bekannt- schaste« und neue« Genüsse nicht aufopfern, wozu soll also da« Rede« führe«? Wäre Alle« auch zwischen Euch in Ordnung, vergessen Sie doch Ihre« Herrn Vater nur nicht. Lassen Sie die Dinge nur gehe«, vielleicht be- kommen S:e einmal die vornehmen Leute und das lustige Leben satt und denken, daß der alte Justus mit seinem dummen Liebe doch wohl recht gehabt hat!" Während Herr Zosua seines Sohnes nun auch recht vo« Herzen genoß, mit ihm alle Bekannte und Freunde besuchte und nichts unterließ, wa» demselben angenehm sein konnte, ging ihm doch daS erste Gespräch mit ihm und die bewußte Baronesse sehr im Kopfe herum. Er fand fich de«- halb veranlaßt, briefliche Nachrichten unter der Hand über die Dame eiozuz'ehe«. Die Aufklärung, welche ihm Herr Toldt, de« er damit betraute, gab, war für Zosua nicht« weniger als an­genehm.___ Baronesse Altarte hatte entschieden kein Vermögen, obwohl sie höchst aristokratisch lebte und fich nicht wenig auf ihre Geburt einbildete. Dies war für den Alten genug, Furcht vor einer solchen Wahl seines Sohnes zu hegen... Als der Tag der Abreise kam, litt«s sein Vater In Decazeville   soll der Streik neuerdings an Ausdehnung noch gewonnen haben. (8» o tz ü r i t a»« i e«* Mr. James Stansfeld, Parlamentsmitglied für Halifax  , ward, wie wir schon meldeten, an Stelle Chamberlain's zum Präfidenten deS LokalregierunaSamteS, und Lord Dalhoufie als Nachfolger Trevelyan'S zum Sekretär für Schottland   ernannt, letzterer indeß vorläufig ohne Eitz im Kabinet. Stansfeld ist ein erfahrener Staatsmann, der seit 1863 verschiedene Re­gierungsämter bekleidet, und den Posten, zu dem er jetzt be» rufen wird, schon von 18711874 im damaligen Gladftone- schen Kabinet inne hatte. Lord D a l h o u s i e ist ein verhält- nißmäßig junger schottischer Pair, der bislang keinem Re- gierungsamte vorgestanden hat. Erst vor wenigen Tagen kehrte er von einer langen Rundreise in Australien   nach Eng- land zurück. Wettere Rücktritte von Ministern find noch nicht erfolgt, doch verlautet, daß Lord Spencer, der KonseilSvräfident, das Kabinet verlaffen wird, falls, wie vielfach gemunkelt wird, da« irische LandankaufS. Projekt fallen gelassen wird. Außerbalb des Kabinet« werden wahrscheinlich drei Mttglieder der Re- gierung dem Beispiele Chamberlain's und Trevelyan'S folgen, sobald der Premier seine Pläne öffentlich erklärt hat, nämlich der Oberstkämmerer Lord Kenmare, der Oberjägermeitter Lord Cork und der Kanzler des Herzogthums Lancaster. Chamber- law soll zu rückstchlsloser Oppofttion gegen Gladftone entschloffen sein, und hofft hierbei Unterstützung sowohl bei den rechtS- stehenden Whigs vom Schlage Hartinatons und GoschenS. wie bei den Radikalen von der Stellung Dtlkei zu finden. Trifft da« zu. so würde Gladftone allerdina! keine Majorität für seine Pläne erhalten, nicht einmal im Unterhause. Heaton beantragte am 30. im Unterhause die Anknüpfung von Unterhandlungen mit den anderen Regierungen behufs Einführung des Weltpenny PostsystemS. Hutton stellte den Unteranttag, wodurch die Neuerung auf daS ge- jammte britische Reich beschränkt wird. Fowler bekämpfte beide Anträgt, da der Staatsschatz jährlich an dem fremden Post- verkehr bereits 356 000 Pfund verliere. Die beantragte Neuerung würde den Verlust um zirka eine halbe Mrllion steigem. HuttonS Unteranttag wurde abstimmungiloS, HeatonS Antrag mit 258 gegen 127 Stimmen verworfen. Lord Sudleu erklärte im Oberhause, die Regierung sei bereit, den Tabakbau in England als Experiment zu ge- statten unter der Beschränkung, daß der Steuerbehörde vorder die Quantität der Aussaat angezeigt werde, ferner, daß der Platz deS Anbaue« den Akzisedeamten leicht zugänglich ist, und daß für alle als brauchbar erwiesenen Produkte eine Steuer bezahlt wird. Balkanläuder. Au« Griechenland   lauten die Nachrichten immer kriegerischer. So wird derFranks. Ztg." aus Athen   gemeldet: Die Regierung wird von der Kammer die Erlaubniß zu einem Zwangtanlehen und Aufnahme fremder Offiziere verlangen. In Volo find die Befestigungen fertig. Die Vertheilung der Streitkräfte ist folgende: Bei Lartfsa stehen 25000 Mann, in Trikala   und Arta   je 16 000 Mann, in zweiter Linie 15000 Mann. Die kürzlich einberufenen Reserven ergeben 20000 Mann. Auch in Bulgarien   scheinen Ueberraschungen nicht ausgeschlossen. Man befürchtet vielfach den Eintritt einer Kata- strophe in Sofia  . Der Wunsch von rusfischer Seite geht dahin, ein Königreich Bulgarien   ohne dem Fürsten Alexander zu bilden. Man erachtet den Moment für nahe bevorstehend, wo Rußland  die Herstellung der Ordnung in Bulgarien   energisch in die Hand nehmen müsse. Man hofft(d. h. in Petersburg  !) Deutsch  - land und Oesterreich   würden keine Hindernisse bereiten und England nur protestiren. In Pest   hinwiederum glaubt man, nach demHamb  . Korresp.", daß die übrigen Mächte, da Ruß- land augenblicklich gänzlich isolirt ist, wenigstens stillschweigend zusehen würden, wenn der Fürst von Bulgarien   die Union  faktisch durchführe. Die Kabinette in Wien   und Berlin   seien bezüglich der Gestallung der Dinge im vollsten Einvernehmen. Amerika. Wie derTimeS" aus Philadelphia   vom 28. v. Mi«, be­richtet wird, soll unter denRittern der Arbeit" Uneinigkett ausgebrochen sein. Der Großmeister des BundeS, Powderley, soll fich jetzt mißbilligend gegenüber den Zweigvereinen ausge« sprachen haben, daßunauloristrte" Streiks" in Scene gesetzt wurden; die Subordination soll aber noch nicht hergestellt sein. Ob diese Nachricht begründet ist, muß freilich noch dahinge- stellt bleiben. Parlamentarische». Seit vorigen Sonnabend zirkulirte das Gerücht und ist dasselbe auch vomBerl. Volksbl." gebracht worden, daß der Abgeordnete W i n d t h o r st seine AbänderungSanträge zum Sozialistengesetz bei der zweiten Berathung deffelben im Reichstage nicht wieder einbringen wolle. Das Gerücht ist entstanden durch eine ausdrückliche dahin zielende gefühl nicht, ganz davon zu schweigen, obwohl nichts an- deutete, Edmund habe sich wirklich in die Dame verliebt. Wenn Du jemal« ei« Mädchen hettathest, Edmund, so wähle die Tochter eine« angesehenen, vielvermögenden Hauses, die aber immerhin bürgerlich genug erzogen ist, um an de» Mann, welchen fie wirklich liebt, nur ver» «ünftige Anforderungen zu stellen, eine Frau, die in ihrer Familie allein de« Himmel sieht uvd de« allzugroße» Glanz meidet, nicht weil sie ihn nicht bezahle», sondern zu ihrem Glücke vollständig entbehren kann! Wähle keine Baronesse ohne Vermöge», aber auch keine Millionär»«, die nicht« Edleres kennt, als KouponS abzuschneiden oder die größte« Brillanten zu trage«!" (Fortsetzung folgt.) Erklärung de« Abgeordneten Windthorst einigen sozialdemokra» tischen Abgeordneten gegenüber. Wie wir nun erfahren, ist der Abgeordnete Windthorst am 28. v. M. in der Fraktion«- fitzung des ZenttumS überstimmt worden, so daß, wie aus den ParlamentSberichten erfichtlich, die AbänderungSanträge doch eingebracht worden find und zur DiSIusfion gestanden haben. Die Budgetkommission deS Abgeordneten­hauses beschäftigte fich heute Vormittag mit einer Petition der Lokomotivführer undHeizer der Köln-Mindener Eisenbahn, welche fich darüber beschweren, daß fie bei der Verstaatlichung der genannten Bahn eine Benachtheili- gung insofern erfahren hätten, al« die Staatsverwaltung die außerordentlichen Unterstützungen um 30 pCt. gekürzt und den Beitritt zur UnterstützungSkaffe der Lokomotivführer und Heize!.- freigegeben habe. Die RegierungSkommissarien erklärten, daß die Maßregel der Kürzung wegen der Insuffizienz jener Kasse nothwendig gewesen sei und daß man, um den Wünschen der Beschwerdefübrer gerecht zu werden, in den Etat eine Summe von 10000 M. zur Subventionirung jener Kasse eingestellt habe. Die Kommisston war der Anficht, daß nach dieser Er- klärung die Petition ali erledigt anzusehen sei. Aus Kunst und Zeven  . Zum Benefiz für Herrn Eduard Stobbe geht am Sonnabend, den 3. April, im Alhambratheater eine Märchen- poffeDie Räuberherberge im Walde" zum ersten Male in Szene. Von dem Benefizianten, einem langjährigen Mitgliede an diesem Theater, dürften verschiedene Leistungen deffelben noch in bestem Andenken stehen. Wer beispielsweise erinnert fich nicht seiner Leistungen alsTheekeffel" in der alten EalingrS'schen Posse:Berliner   Kinder" und alsArmenvater und Kirchenvorsteher" in dem VolksstückEin Mann aus dem Volke". Wer gedenkt nicht seines köstlichenPaganell" in dem Ausstattungsstück»Die Kinder deS Kapitän Grant". ES find dies Rollen, die von Eduard Stobbe mit großem Erfolg dar« gestellt wurden. Uebrigens repräsentiit die Aufführung des Stücke»Die Räuberherberge im Walde" in gewisser Beziehung eine Art von Jubiläum eS ist da« hundertste Stück, welche« unter der Direktion Strewe im Alhambratheater zur Auf- führung gelangt. Am 8. Oktober 1881 wurde da« Alhambra­theater unter Strewe mit der AuSstattungSpoffe von Hugo Busse und Paul StreweDie sieben Wunder der Welt" er- öffnet. Mit diesem EröffnungSflück hatte die Direktion einen großen Erfolg zu verzeichnen; e« erlebte vor stets gut besuchten Häusern über 70 Wiederbolungen. Aehnliche Erfolge hatten noch aufzuweisen da« Ausstattungsstück von GirsDie drei Gerichts-Jettmig. Der bekannte Pretsrtnaer Carl Wollmann, welcher im vorigen Jahrzehnt im Zirkus Renz wie im Zirkus Sala« monski engagirt war, wurde gestern in bayerischer Gefängniß« kleidung vor die Schranken der dritten Strafkammer hiefigen Landgerichts l gestellt, um fich wegen einer Anzahl im Jahre 1881 hier begangener Betrügereien zu verantworten. Der schon vielfach vorbestrafte Angeklagte befitzt im Schwindeln und im Oeffnen der Gefängnisse ein mindestens ebenso bedeutendes Talent, wie er eS seiner Zeit als Kunst» retter und noch mehr als Ringkämpfer im Werfen der ihm an Körperlraft überlegenen Gegner entwickelt bat. Gegenwärtig verbüßt er eine achtzebnmonatige Gefängnißftrafe in der Anstalt zu Laufen. Einer 2V,jLhriqtn Strafe, welche ihm da« Strafgericht in Berlin   auferlegt hat, entzog er fich durch einen Ausbruch aus dem dortigen Ge» sängniß. Aus Befragen d:S Präfidenten erklärte er, daß er von dieser Strafe ftei sei. Nach längerem Hin- und Heneden wird diese Angade dahin aufgeklärt, daß der Angeklagte nach dem bestehenden Auslieferungsverträge wegen dieser Sache nicht ausgeliefert werden dürfe. Glatt wie ein Aal verstand er e« stets, wie der GerichtSvor sitzende hervorhob, sich den Fingern der Polizeibehörden und Gerichte zu entwinden, bis es gelang, ihn in Linz  , wo er fich einen sal- schen Namen beigelegt und auf denselben Betrüoereien verübt hat, festzunehmen. Von Linz   wurde er nach Stuttgart   und von dorr nach Lausen ausgeliefert. In diesem Orte hat ihn denn auch die hiefige Staatsanwaltschaft ausfindig gemacht und vor die obige Sttafkammer zitirt. Seiner Natur nach sucht er vor Gericht das Blaue vom Himmel herabzulügm und entgegnete er auf den Einwand des Präfidenten:Wenn ich lügen wollte, daS wäre ja dumm von mir; Sie dürfen mir nun wohl alle Schlechtigkeiten, aber keine Dummheit zutrauen." Der Gerichtshof ließ fich durch diese Betheuerunaen aber nicht beirren- er verurtheilte den Angeklagten vielmehr zusätzlich zu ein:m Jahre Gefängniß. Das Nachspiel einer aufgelösten Krauen-Versamm- lung, welche am 1. Dezember v. I. imDeutschen Kaiser", Lothringerstraße 37, unter dem Vorfitze der Fi au Pötting tagte, fand gestern vor der ersten Strafkammer hiefigen Land­gerichts l statt, vor welcher fich der Schlossergeselle Oskar Kerlin wegen Beschimpfung einer Einrichtung der christlichen Kirche zu verantworten hatte. In jener Versammlung hatte den Vortrag der Dr. Stahn über dieEntstehung deS Menschengeschlechtes" gehalten und der Angeklagte fich an der fich daran knüpfenden Diskusston betheiligt. Nach der Be« kundung deS überwachmden Polizeilieutenants Bernhardt hat derselbe die Bibel für unwahr und entfittlichend de» zeichnet und fich als einen Anbänger der Darwin  'schen Theorie bekannt. Die Auferstehung erkläre er fich nach dieser etwa so: Der Mensch sterbe und sein Leib werde zu Staub, dieser werde zurDüngungdeS AckerS verbraucht; in Folge dessenwachse auf dem» selben Gras, da« fresse die Kuh und die sei die Auferstehung. Der Angeklagte bestreitet, den letzten PaffuS ausgesprochen zu haben, da deretts nach dem Worte Kuh der Polizeiojfizier die Versammlung auflöste. In dieser Angabe wird er durch da« Zeugniß der Frau Pötting unterstützt, wohingegen Polizei« lteutenant Bernhardt seine Aufzeichnung im Bericht aufrecht erhält. Staatsanwalt v. d. Reck beantragt 14 Tage Gefängniß. Der Gerichtshof erkannte aber aus Rechtsgründen auf Frei» sprechung de« Angeklagten, der bei seinem Bildungsgrade aller» ding« besser gethan hätte, nicht seine Ungläubigkeit hervorzu» kehren und fich an der Diskusston über ein so heikles Thema zu betheiligen. Das Gesetz bestraft aber nur die Beschimpfung von Einrichtungen, während e« fich vorliegend nur um Lehren der christlichen Kirche bandle. RetchsgerichtS-Entscheidung. Leipzig  , 28. März.(Ver- leitung zum Meineide.) Die Haushälterin Anna Jakob in Rolandsknappcn", von HclmeSberger jun.Der Graf von Gleichen", von BraunDie schwarze Venus", von Dr. Woll- heimUndine  , die Fürstin der Wellen". Ueber einen tragische««nd geheimnißvolle« Borfall wird au« der ungarischen Hauptstadt berichtet:Auf dem Sezirtisch der Todtenkammer deS RochuSspitalS lag am Sonn- abend eines der schönsten Mädchen, welche« die heurigen Bälle mitgemacht hat, die Tochter eines hochgestellten Bahnbeamten, Irma Szerercsenyi. Das Mädchen hat Dienstag einen Selbst» mord verübt aus Verzweiflung über tierhältniffe, die wir hier nicht berühren wollen. Es sei nur soviel gesagt, daß die Arme viel, sehr viel gelitten, bis fie dm Entschluß gefaßt, lieber zu sterben, als fich zu ergeben. Die Eltern, die wohl nicht ge- dacht, daß es so weit kommen werde, boten Alle« auf, um den Todesfall als normal erscheinen zu lassen. Der Hausarzt stellte da« Zeugniß aus. daß Irma am Herzschlage plötzlich verstorben sei. Er sagte am Ende nichts Unwahre«, denn fie starb fak- tisch an gebrochenem Herzen! Der Todtendeschauer bestätigte diese Todesursache und Jrma's Leiche wurde in ihre schönsten Kleider-" w""....... gelegt Da er !a erschien.................... wies die Ordre des Ober Stadthauptmanns vor, demgemäß die Leiche obduzirt werden müsse. Eine anonyme Anzeige war an die Polizei gelangt, in welcher der Selbstmord de« Mäd» chen« milaetheilt wurde. Der Polizribcanfte ließ die Leiche au« dem Sarge heben, entkleiden und mtttelst Tragkorbe« nach der Todtenkammer de« Rochusspitals ttagen. Donnerstag ae- garin Dr. Ajtay die Leiche in Anwesenheit der Polizeiä, sie und Studirenden zu seziren. Da erschien derselbe Polizei� amte und ließ die Obduktion suspendirm, da, wie er ang... der Verdacht vorlag, daß ein Verbrechen mit im Spiele sei. An der Leiche waren nämlich kleinere Kontustonen und Haut» abschürfungcn wahrnehmbar, in Folge deren die gerichtliche Obduftion angeordnet wurde. Dieselbe fand mit Ausschluß aller nicht amtlichen Personen statt. Das Resultat war: TodeS« Ursache Vergiftung durch Phosphor; aller Wahrscheinlich» keit nach: Selbstmord.   Gegen die Aerzte wird nun die Untersuchung eingelettet." Einen«ene« Ausbruch de« Aetna   befürchtet man in Catania  . Aus dem Krater wirbelt fortgesetzt eine dicke Rauchwolke auf und betäubendes Geräusch läßt fich hören.