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berlain zu sprechen, dessen Motive zum Austritt aus dem Ras binet, oder deffen Recht zu einer unabhängigen Ansicht über Die irische Frage er nicht beftritt. Die Jrländer hätten auf den ehrenwerthen Herrn als einen Freund Frlands geblickt, und der von ihm entworfene Plan sei großherzig, aber er lönne nicht das irische Voll befriedigen. Er appellitte an ihn, Mr. Gladstone bei dessen Versuch, einen unheilvollen Rampf zwischen England und Frland, der so viele Jahrhunderte gedauert habe, zu beendigen, nicht zu freuzen. Der Bürgermeister befand sich gleichfalls unter den Anwesenden, und es gelangte eine Resolution zur Annahme, welche die hoffnung ausdrückte, daß Mr. Gladstone im Stande sein werde, eine Maßregel burchzubrin gen, welche die Jiländer befähige, ihre nationalen Hilfsquellen in ihrer eigenen Weise zu entwideln.
- Unregelmäßigteiten bei den Parla. mentswahlen werden in England nicht von dem Unterhause selbst, sondern von einem für diesen Zwed bestimmten Gerichtshofe untersucht. Dieser Gerichtshof hat auch das Recht, Wahlen für ungiltig zu erklären. Das ist nun in Betreff der beiden liberalen Unterhausmitglieder für Ipswich , des königl. Rathes Mr. We ft und des Sekretärs des Lolal. Regierungs. amtes Mr. Jesse Collings geschehen, welche ihrer ManDate verlustig erklärt worden find, da fich ihre Agenten bei der Wahl der Bestechung und ungebührlicher Beeinflussung von Wählern schuldig gemacht haben. Die Gewählten selbst haben davon nichts gewußt, verlieren aber trotzdem nicht nur ihre Size, fondern auch das Recht, im Wabltreise von Jpswich während der nächsten fieben Jahre wieder als Randidaten auf zutreten. In Mr. Collings, beffen Antrag zu Gunfien einer burchgreifenden Bodenparzellirung bie legte fonservative Re gierung zu Falle brachte, verliert Gladstone einen warmen An hänger seiner trischen Reformpolitit. Mr. Collings wurde als Belohnung für den der liberalen Partei geleisteten Dienst zum parlamentarischen Selretär des Lokal- Regierungsamtes, dessen Chef bis vor Kurzem Chamberlain war, ernannt, welcher Boften nunmehr in Folge seines Rücktritts erledigt ist. Bei der Erfagwahl für Spsmich werden Sir H. Davey, der neue Generalfiskal, und Lord J. Hervey die liberalen, und die Herren Jnd und Dalrymple die tonservativen Kandidaten sein. Dalrymple war der Gegenkandidat Gladstone's bei der Wahl für Midlothian.
In der Deputirtenlammer wünscht Ballue Auskunft über die angekündigte Burückziehung der der Kammer gemachten militärischen Vorlagen. Der Kriegsminister Boulanger er wibert, er wolle der Kammer die Militärgesese in einer umgearbeiteten Geftalt vorlegen und hoffe, diese Vorlage im Laufe des nächsten Monats einbringen zu tönnen. Er rechne auf die Herbeiführung einer Ersparniß von etwa 12 Millionen beim Kriegsbudget; dieselbe werde bastet sein auf dem Brinzip der Gleichheit der Militärlaften und auf einer Reduktion des Dienstes bis zu dem für die Sicherheit des Landes unerläßlichen Minimum. Vom Handelsminister Lockroy wurde die Vorlage über die im Jahre 1889 zu veranstaltende Aus ftellung, vom Arbeitsminister wurde die Vorlage über den Bau der Stadtbahn eingebracht. Der Berichterstatter der Budgetlommission, Wilfon, verlas den Bericht über die Anleihevorlage, beren Annahme beantragt wird. Die Be rathung dieser Vorlage wurde auf nächsten Montag feftgefeßt.
Aus Decazeville, 2. April, wird dem ,, Temps " teles graphirt: Die Lage bleibt noch immer sehr gespannt. Heute Nachmittag findet in Firmy eine große Versammlung unter Theilnahme von Basly, Duc- Quercy und Roche statt. Die Behörden hegen ernftliche Besorgnisse deshalb. Eine in Caftres in Garnison liegende Schwabron Dragoner soll heute Nacht in Decazeville eintreffen. Heute Abend wird der Staatsanwalt Barabat erwartet." Aus Lille wird telegraphirt: In der Nähe von Roubaix hielten belgische Anarchisten eine Bersammlung. In Armentières herrscht etwas Aufregung. In Avesnes brachen gestern drei Arbeitseinstellungen aus. In einem Walzwerte zu Louvroil dei Maubeuge endlich haben 150 Arbeiter unter Forderung einer Lohnerhöhung die Arbeit eingestellt."
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Das Ministerium läßt die Zahl der unbeschäftigten Ar beiter feststellen. Die geplante Arbeiter Manifestation für Erlang ung des allgemeinen Wahlrechts wird verboten.
Rußland.
Verschiedene arge Mißbräuche in den Landschafts- Inftitu ten der furstschen und anderer Statthalterschaften veranlaffen die Mostowsliga Wedomosti" mit der Selbstverwal tung fireng ins Gericht zu geben. Der Thatbestand ist fol gender: Der Präfident des Landschaftsamtes in Ssurash, Tschernjawstij, hatte fich geweigert, der Landschaftsversamm lung über die Verfügungen des Landamtes, bas mehr als 10 000 Rubel zu viel verausgabt und eine Anleihe von 15 000 Rubel abgeschloffen hatte, Rechenschaft abzulegen. Er hatte einfach erklärt, er erlenne die Revisionskommiffion nicht an und hat hierauf eine Sigung einberufen, zu der 16
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anseht als die eines rechtschaffenen, alten Freundes seines tobten Vaters. Ich allein weiß, was der Alte gewollt hat, und soll durchaus einmal unheil geschehen, so gescheh's schnell daß es bald vorbei ist! Mein Richter ist dort oben! Ich bin beshalb dem jungen Manne scharf begegnet, und werd's ferner, damit er nicht denkt, ich will ihm mein Kind aufieufeln. Ein Kerk wie er, und fäß' er in Brillanten, ift für meine Tochter zu schlecht 1"
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Der Tag der Teftamentseröffnung kam.
Edmund Hennings, dann Schurrig, Gerbert, Beate und wer von dem Hauspersonal fich etwa auf eine kleine Erb schaft Rechnung machte, waren zugegen.
Die Eröffnung erfolgte in der herkömmlichen Weise. Des verstorbenen Sohn, Edmund, war nach dem eigenhändig abgefaßten Testamente Josua's Univerfalerbe der Maffe, er hielt das Haus, das Waarenlager, so wie die vorhandenen Kapitalien in Staatspapieren.
Das Haus hatte einen Tagwerth von dreißigtausend Thalern, die Aktiva des Geschäfts betrugen fiebenunddreißig tausend Thaler, und etwa breitausend Thaler der Werth des gesammten Inventariums. Die Gesammtverlassenschaft er reichte mithin die Höhe von siebenzigtausend Thalern
Dem unerfahrenen, leichtblütigen Sohne wirbelte vor den Augen beim Anhören dieser Zahlen. Indeß erstaunte er boch ungeheuer, und die umstehenden brachen in ein unwillkürliches Gemurmel der Verwunderung aus, als bas Testament ferner besagte, daß sich der Werth des „ talten Steins" um zwanzigtausend Thaler verringere, welche, als dem Tröbler Schäßlein gehörig, zur ersten Hypothet feit einem Vierteljahre darauf fänden und während der erften fechzehn Jahre vom Erben nicht fünbbar feien, auch mit fünf Prozent verzinst werden müßten. Der Verstorbene legte Edmund noch die Pflicht auf, der Tochter besagten Schäßlein's, Mathilde, den vorhandenen Brautschmud ber verstorbenen Frau Helene Hennings, ein ein werthvolles Brillantgeschmeide, als Andenken auszuhändigen, da der Erblaffer dieses Mädchen wie seine Tochter geliebt und es feine letzten Lebenstage verschönt habe. Endlich war noch die Bedingung gestellt, daß Herrn Schäßlein, so lange der
betrunkene Abgeordnete zusammen gelommen waren. Diese fanden sämmtliche Finanzoperationen Tschernianstijs durchaus richtig, sprachen ihm sogar ihren Tant aus und be fchloffen, sein Bild in Lebensgröße im Hospital aufzustellen.(?) In derselben Versammlung vernichteten fte bei dieser Gelegen heit noch die Landschaftsmedizin, vertheilten unter fich Beloh nungen und wählten zulegt Tschernjawslij einstimmig zum Ehrenfriedensrichter. Auch die Fortsegung des Standals, fährt bas Blatt fort, zeige die ganze Troftlosigkeit der Lage, in welcher fich die Regierung gegenüber den Blutsaugern befinde, bie unter dem Schuße der liberalen Selbstverwaltung ständen. Als der Gouverneur von den Beschlüssen der betrunkenen Ver sammlung, die so leichtfinnig über die Gelder der Landschaft verfügt batte, Renntniß erhielt, erachtete er es natürlich für feine Pflicht, Einspruch zu erheben. Ihm fehlt aber hiezu der formelle Grund, denn die Beschlüffe waren mit der gesetzlichen Minderzahl von 15 Stimmen zustande gekommen, und ein Gouverneur tann es doch unmöglich wagen, den geheiligten Grundsatz der Stimmen anzufechten. Glücklicherweise fonnte aber nach langen Untersuchungen fonftatirt werden, daß einer ber 16 Abgeordneten während der Sigung finnlos betrunten, also vollständig unzurechnungsfählg gewesen war. Auf diese Weise erhielt der Gouverneur die Möglichkeit, seinen Einspruch gegen die Beschlüsse der Versammlung zu begründen und Tschernjawskij wurde laut allerhöchstem Befehl von seinem Boften als Präfident des Ssurashschen Landschaftsamtes abge. fest. Echt ruffisch!
Balkanländer.
Die bulgarische Frage wird vom Bekher Lloyd" sehr ernft beurtheilt. Die Meldungen aus Sofia - schreibt das einflußreiche ungarische Blatt- laffen leinen Sweifel mehr barüber bestehen, daß Fürst Alexander von Bulgarien den unabänderlichen Entschluß gefaßt bat, den Kampf gegen die Brätentionen des Czars sowohl bezüglich der seiner Berson wie seinem Lande infinuirten Unterwürfigkeit aufzunehmen und in Diesem Rampfe entweder zu stehen oder zu fallen. Das ist der Kardinalpuntt, welcher für die ferneren Entschlüffe des Czars in der bulgarischen Frage maßgebend geworden ist. Sie ist in das Stadium des Kampfes des Niesen gegen den Bwerg getreten, ben zu zermalmen im Augenblide der thatsächliche Gegenentschluß des Raisers Alexander ift. Ob die Ausführung dieses Entschlusses das Verbleiben Rußlands im Rahmen des europäischen Konzerts möglich macht, die Entscheidung über diese Frage wird uns vielleicht schon die nächste Bufunft brin gen." An einer anderen Stelle spricht es das Befter Blatt offen aus, daß ein bewaffnetes Einschreiten seitens Rußlands mit der Kriegserklärung an Desterreich gleichbedeutend wäre. ,, Es giebt keinen Minister in Desterreich Ungarn , für welchen ein Einmarsch von rufftschen Truppen in Dftrumelien nicht gleich bedeutend wäre mit einer Kriegserklärung, und wer auch immer in Downing Street am Ruder ist, er wird nicht umbin tönnen, fich an die Seite Defterreichs. Ungarns zu stellen. In Ruß land aber ist Niemand so thöricht, au glauben, daß das ruffische Reich, wenngleich es über eine tapfere Armee und über eine ansehnliche Flotte verfügt, im Stande sei, es mit allen Ballanftaaten, mit Defterreich- Ungarn und mit England zugleich aufzunehmen, zumal da in einem solchen Falle das österreichischungarische Bündniß mit Deutschland seine Probe bestehen würde. Rußland würde unter allen Umständen sämmt liche auf der Ballanbalbinsel bereits gebildeten selbstständigen Staaten( etwa Montenegro ausgenommen), Defterreich- Ungarn und England bewaffnet auf seinen Wegen finden. Eine Niederlage aber hätte im Innern von Rußland eine Revolution zur Folge, furchtbarer und folgenschwerer, als es die vom Jahre 1789 in Frankreich gewesen ist....... Versucht es Raiser Alexander, dem Fürsten Alexander mit den Waffen in der Hand seinen Thron zu nehmen, dann spielt er um den eigenen Thron. Diesen Einsatz wagt weder Herr v. Giers noch auch ber Czar."
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Versucht es Kaiser
In der Antwort, welche Fürft Alexander dem Groß vezier ertheilt hat, heißt es: Seine Wünsche und seine Be mühungen gingen dahin, die Erfolge und die Bestrebungen der Bulgaren entsprechend den von ihnen gebrachten Opfern ficher zu stellen, sowie die einzige gefeßmäßige Souveränetät des Sultans aufrecht zu erhalten. Er werde seine Hände nicht der Wiederherstellung eines Bustandes leihen, welcher den Interessen des Friedens schädlich sein würde; er halte das türkisch- bulgas rische Ablommen vom 1. Februar d. J. aufrecht und lehne tas türkisch europäische Arrangement ab, wenn seine Forderung hin fichtlich der Form seiner Ernennung nicht in Erwägung gezogen werde. Er erfülle eine heilige Pflicht gegen sein Bolt und glaube das Interesse feines Souzeräns zu vertreten. Er babe zahlreiche Beweise seiner Ergebenheit gegenüber seinem Suze rän gegeben, um glauben zu dürfen, der Sultan werde seine Weigerung, die durch des Sultans eigene Intereffen diftirt Weigerung, die durch des Sultans eigene Intereffen diftirt werde, würdigen.
-In Athen ift am 3. b. M. die Deputirtenkammer aufammengetreten. Der Minister Präsident Delyannes legte brei Gefeßentwürfe vor, betreffend den Abschluß einer Anleihe Don 25 Mill. Drachmen, sowie über Vermehrung der Kadres der Land- und Seestreitkräfte. Der Abg. Tiilupis erklärte, er
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selbe lebe, der Laden nie gekündigt, noch dessen Miethe erhöht, oder der Tröbler im Besitz der Räume, welche er inne hatte, beunruhigt werden dürfe. An Schurrig, die alte Beate und verschiedene andere Leute waren Legate ausgesetzt. Die reelle Erbschaftssumme, welche somit an Edmund fiel, war immerhin noch eine große, obwohl sie nunmehr bedeutend unter der ursprünglichen Annahme des Erben stand.
( Fortsetzung folgt.)
Aus Kunst und Leben.
Das Walhalla Theater hatte am Freitag für„ Das lachende Berlin " feinen 50. Ehrenabend. Sowohl die Ver faffer Jacobson und Willen, als auch die Direktion des Theaters in der Charlottenstraße haben auf eine große Bahl
ausverläufter Häuser zurückzubliden. Das Publikum bat fich seit vielen Jahren in keiner Lokalpoffe so vortrefflich unter balten und so viel gelacht, als in dieser, von Wiz und guter Laune sprudelnden Arbeit. Wer es versäumt, Das lachende Berlin " anzusehen, versagt sich einen Genuß.
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Zod während eines Ningkampfes. Aus Mannheim , 29. März, wird geschrieben: Der hiesige Athletenllub„ Ger mania" feterte sein erftes Stiftungsfest, wobei unter anderm Der Meggermeister verschiedene Ringkämpfe ftattfanden. Schäfer aus Karlsruhe , ein herkulisch gebauter Mann, der schon Schäfer aus Karlsruhe , ein bertulisch gebauter Mann, der schon in manchem Birtus als Ringkämpfer aufgetreten war, rang längere Zeit mit einem fräftigen Gegner, als er plöglich wanite und zu Boden fiel. Noch einmal erbob er sich und fiel bann tobt zur Erde. Bie die heute stattgehabte gerichtliche Seltion ergab, hatte eine herzlähmung dem Leben des Ringkämpfers ein plögliches Ende bereitet. Jedenfalls war die enorme förperliche Anstrengung die unmittelbare Ursache des Todes.
Statt auf die Anklagebant ins Irrenhaus. Hamm in Westfalen , 30. März. Die Leser werden sich noch des schrecklichen Vorfalls enifinnen, der fich am Morgen des 22. Dezember v. J. bier ereignete. Der Händler Mudelmann hatte nämlich seiner Frau und fünf Kindern den Hals abgeschnitten. Seit der Beit ist Mudelmann im Gefängnisse zu Dortmund von drei Aerzten auf seinen Geifteszustand beobachtet worden. Mudelmann behauptet nach wie vor, vollkommen geistig gesund zu sein und die That ausgeübt zu haben, um seine Kinder
sel überrascht, daß der Ministerpräsident der Rammer feine Mittheilung über die Politit mache, welche die Regierung gegenwärtig verfolge und in Bukunft zu verfolgen gedente. Er febe dies als eine Frage an, welche für den Fortbestand des Rabinets entscheidend sein müsse. Trikupis bezeichnet die bidberige Politit des Minifteriums als durchaus unzureichend, um ben nationalen Bestrebungen gerecht zu werden. Der Mis nifterpräsident Delyannis flagie in feiner Erwiderung das frühere Kabinet an, die gegenwärtige fritische Finanzlage ver schuldet zu haben. Die Debatte soll am nächsten Montag wie der aufgenommen werden. Die Engländer verftätten unters deß ihre Flotte, welche Griechenland im Baume halten soll. In Portsmouth sollen bis zum 7. April vier Torpedoboote in Dienft geftellt werden, um zum englischen Mittelmeergeschwader abzugeben.
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Unüberwindliche Hindernisse innerer und äußerer" Natur bewogen Riftic, von der Miffion zur Bildung eines serbischen Rabinets jurüdzutreten. Garafchanin wurde abere mals zum König berufen und hat die Bildung des neuen Kas binets übernommen.
Amerika.
An der Missouri Pazifit Eisenbahn ist die Arbeit wieder aufgenommen, die Frachtzüge fahren hier ungehindert und der Verkehr hat seine normalen Verhältnisse nahezu wieder aufge nommen. Im Repräsentantenhause wird seit einigen Tagen über die Vorlage verhandelt, welche Bestimmungen über die Ausgleichung von Arbeitseinstellungen durch Schieds. gerichte trifft. Es ist die bedeutungsvollste Debatte in dieser Seffion. Die Redner machen im Allgemeinen geltend, daß die Gesetzgebung nicht befugt sei, Arbeiterstreitigkeiten beizulegen, daß vielmehr die öffentliche Meinung(?) in letter Instanz Darüber entscheiden müsse; fte find indeffen gewillt, der Vorlage zuzuftimmen, um eine Probe der Wirksamkeit zu ermöglichen. Man nimmt deßhalb an, daß die Vorlage angenommen wird. Die Arbeitseinstellung unter den New- Dorter Mörtelarbeitern ift durch einen Vergleich beendet, der nicht zu Gunsten der Arbeiter ausgefallen ist. Auch auf Neufundland find Arbeitseinstellungen vorgekommen. In St. John umringte ein Haufe beschäftigungsloser Arbeiter, welche Banner trugen, Das Parlamentsgebäude und verlangte Arbeit. Einige Arbeiter brangen in den Sigungsfaal und pflanzten ein Banner auf dem Tische des Hauses auf. Die Kundgebung wurde veranlaßt burch die Niederstimmung einer von Sir Ambrose Shea einges brachten Resolution zu Gunsten des Baues neuer Eisenbahnen. Als der hauptsächlich aus Eisenbahnarbeitern zusammengefeste Boltshaufen in den Sigungssaal der Legislative eindrang, verließ der Präsident die Tribüne und die Deputirten ent fernten fich schleunigft. Die Führer der Bewegung wurden unverzüglich verhaftet und nach dem Gerichtshause abgeführt. Darauf rottete fich eine große Boltsmenge um das Gebäude zusammen und der Richter wurde gezwungen, zur Beschwich tigung der Boltsmenge einen der Berhafteten auf freien Fuß zu feßen.
Parlamentarisches.
- Die Betitionskommission des Reichstags hatte in der legten Seffion durch den Abg. Strudmann einen sehr ums faffenden Bericht über zahlreiche Petitionen gegen die Truntsucht erstatten lassen, in welchem der Antrag geftellt war, Erhebungen darüber zu veranstalten, in welchem Umfange die Gemeinden von dem ihnen zustehenden Rechte der Bes schränkung der Schantstätten bisher Gebrauch gemacht haben, und nach Prüfung der weiteren Anträge der Betenten auf Bestrafung der Trunksucht, Verbots des Ausschants an Minorenne ac. dem Reichstage eine bezügliche Vorlage au machen. Der Kommission lagen dieselben Eingaben zur noch maligen Erörterung vor. Der Regierungskommissar erklärte, daß, obgleich der damalige Bericht der Kommission im Plenum nicht zur Erörterung gelangt sei, die Reichsregierung, da zudem gleichlautende Betitionen an den Reichslangler und Bundes rath gerichtet worden, die gewünschten Erhebungen eingeleitet habe. Dieselben seien zur Belt im Gange. Ueber den Inhalt einer eventuellen Vorlage fonnte der Regierungskommissar teinen Aufschluß geben. Unter diesen Umständen beschloß die Kommiffion, über die Petitionen zur Tagesordnung über augehen.
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In der Petitions - Kommisfion des Abgeordnetenhauses find vor einigen Tagen die Petitionen, betr. die Beseitigung resp. Beschräntung der Gefängnißarbeit, zur Verband lung gelangt. Von allen Seiten wurde angenommen, daß die Beschwerden nur in so weit fie eine von den einzelnen Strafanstalts. Verwaltungen durchgeführte mißbräuchliche Ausdehnung einseitiger Gewerbebetriebe betreffen, Anspruch auf Beachtung haben, dagegen die Unerläglichkeit einer nüglichen und die Roften des Strafvollzugs wenigfteus theilweise dedenden Befchäftigung der Gefangenen nicht in Frage tommen fönne. Namentlich wurde die Arbeit für den eigenen Bedarf, für die Armee we nach Mittheilung aus dem Ministerium des Innern ein Erfolg versprechender größerer Anfang mit der Herstellung von Stiefeln gemacht worden ist- für Waisen
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und seine Gattin, die er über alles geliebt habe, zu Engeln zu machen, damit es denselben nach seinem Tode nicht etwa schlecht gebe. Beugt schon die schredliche That allein dafür, daß der hältnisse nicht so schlecht waren, bei der Ausübung derselben in Wirklichkeit gute Gatte und Vater, dessen petuniäre Ver von einer firen Jdee geleitet gewesen ist, so bat die ärztliche Beobachtung dies bestätigt. Die Werzte haben jegt die Ueber führung des Mudelmann in die Frrenanstalt angeordnet, in Der er wohl sein Leben beschließen wird, da eine Anflage gegen ihn nicht zu erwarten ist.
Aufruhr in einem Arbeitshause. Man telegraphirt aus Florenz : Jm biefigen Bwangsarbeitshause brach eine Revolte aus. Die Häftlinge zerschlugen die Einrichtung und bedrohten den Auffichtstörper. Sofort wurden die Wachen und Karabinieri zu Hilfe gerufen. Die Rebellen hatten sich im Hofraume eingeschlossen und mit den Rufen: Es lebe die Re publit!" um eine improvifirte rothe Fahne geschaart. Die schüchtern; endlich wurde der Hof gestürmt und es tam dabet Truppen feuerten in die Luft, ohne die Auswiegeler einzus
zu einem ernstlichen Kampfe, bei welchem beiderseits Todte und Verwundete blieben.
Eine Standalgeschichte wird aus München berichtet. Es heißt: Die Frau eines biefigen Meggermeisters, Mutter von 4 Rindern, deren ältestes bereits 18 Jahre alt, ist mit einem 22jährigen Megger burschen durchgegangen, nicht ohne des Gemahls Kaffe um ein Bedeutendes, man spricht von M. 20 000, erleichtert zu haben. Bei dieser Gelegenheit will ich, obwohl es mit dem Gegenstande nur lofe zusammenbängt, eigenthümlichen Beigefchmadt hat. Die Herren beantragen eine Praxis mehrerer biefiger Anwälte erwähnen, die einen regelmäßig bei Ebescheidungs- und ähnlichen Prozeffen den Ausschluß der Deffentlichkeit, wenn es hochgestellte Personen find, beren Angelegenheit zur Verhandlung steht, z. B. Leute, wie der Rammerarchivar Herr von Hertlein. Handelt es sich um gewöhnliche Sterbliche, so lommt der betr. Antrag höchft felten zu Tage. Da lann Alles rubig zuhören. Da ja an andere Mottoe gar nicht zu benten ist, so muß man annehmen, daß die hochgestellten" Angelegenheiten das Sittlichkeitsgefühl, um deffen Verlegung es fich doch bet Ausschluß der Deffents lichkeit handelt, nach Ansicht der Anwälte viel mehr verlegen als andere. Eigentlich ein schlechtes Rompliment, das die Herren ihren Klienten machen.