brängen. Denn mit den Mitteln ber Bropaganda, die der Demokratie zur Verfügung stehen, mit den Entbedungen und Erfindungen, mit der Industrie und dem Handel, welche die Intelligenzen und die Völker zusammenbringen, gehen die Ideen schnell und find noch nie schneller gegangen. Wie sollte man fie aufhalten? Sie werden in all Winde geworfen durch die Breffe, fie fliegen auf unseren elektrischen Dräbten, fie fahren mit Dampf auf unseren Eisenbahnen und Schiffen, ft: Frachen in den Bomben aller unferer Schlachtfelder. Ja, wir find feft überzeugt, in wenigen Jahren wird die Demo fratte mit unserer chriftlichen Zivilisation die Reise um die Welt gemacht, fie wird die alten oder barbarischen Völler ge weckt und fie von ihren Leiden und ihrer Knechtschaft befreit haben!"
Ju Kamerun ist wieder Blut geftoffen. Nach einer Nach einer Nachricht des Wolff'schen Telegraphenbureaus aus Berlin meldet der Kommandant des Ranonenboots Cyclop", Rapitän Lieutenant Stubenrauch, telegraphisch von der weflafrikanischen Station: Beschoß Money Bimbia, habe gelandet und Stadt zerstört. Vom Cyclop" teiner verwundet. Gouverneur anwesend. Weitere Meldungen liegen noch nicht vor. Das Gebiet von Bimbia ist den hamburger Firmen Woermann und Janzen und Thormählen von den Eingeborenen abge treten, die ihrerseits unter Kleinen Dorfhäuptern steben; doch beanspruchte der vielgenannte Rönig" Bell die Oberhoheit über fie.
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Aus der Berathung des ländlichen Unfallversiche rungsgesetzes erkennt man so recht deutlich wieder, daß der Bartilularismus über die Reichsidee geftegt hat. Die ganze Organisation der ländlichen Unfallversicherung ist für die näch ften drei bezüglich fünf Jahre der Gesezgebung der Einzelftaaten überlaffen. Erst wenn fie von ihrer Vollmacht leinen Gebrauch macht, tritt das Reich ein. Das ist partikularistisch Tenfus. Die Regierungsvorlage war in diesem Punkte flarer und beffer. Aber auch die Nationalliberalen haben in der Kommiffion dem Bartikularismus gebuldigt, nur damit etwas zu Stande tommt". Diese Mannesseelen! id
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Ueber die vollständige Nachgiebigkeit des Kanglers gegen die Forderungen des Papstes in Bezug auf die firchenpolitische Vorlage berricht nach der Freis. Btg." beute lein Bweifel mehr. Die Kirchenpolitit des Kanglers ift eine berartig verfahrene, daß derselbe in feiner Weise mehr zurüc Tann, sondern ben vollständigen Rückzug antreten muß. Selt vor. geftern Nachmittag ist auch der Wortlaut der Erklärung des Kultus minifters in der tirchenpolitischen Kommission belannt geworden. Die Erklärung des Papftes, daß es der Regierung freistehen solle, thre Gründe für die Ausschließung des vom Bischof vorge fchlagenen Individuums geltend zu machen, im Falle fie die Bulaffung deffelben wegen wichtiger ihr nachgewiesener That fachen mit der öffentlichen Drdnung für unverträglich erachte, bedt fich mit der württembergischen Gesetzgebung, welche einen Einspruch gestattet gegen die in bürgerlicher oder politischer Beziehung mißfälligen Personen". Die Hauptsache ist, daß bas Einspruchsrecht nach der Forderung des Papftes abge. schwächt wird zum Recht, den Bischöfen Vorstellungen zu machen, während nach den Maigefeßen die Erhebung des Einspruchs strafrechtliche Konsequenzen gegen Die im Widerspruch damit erfolgten geistlichen Amtshandlungen nach fich 300.
Zur Polenfrage. Einigen Handarbeitslehrerinnen polnischer Nationalität, welche in den posenschen Volksschulen ben Mädchen Unterricht ertheilten, ist, wie der„ Dziennit Bozn." mittheilt, zum 1. Juli d. J. gekündigt worden.
In Beschimpfung des Reichstags überbieten die sächftschen Amtsblätter doch bei weitem die preußischen Kreisblätter. So lesen wir im Erzgebirgischen Bollsfreund", amtliches Blatt für die föniglichen und städtischen Bebörden in neun Deten, Redaktion und Verlag von C. M. Gärtner in Schneeberg : Der deutsche Reichstag- Schande, daß man es aussprechen muß verweigerte dem Retter Deutschlands alles und jebes, worum er bat, jebes Hilfsmittel, jebe Machtbefugniß." Weiter erzählt Herr C. M. Gärtner in seiner Wochenschau, daß die Reichstagsabgeordneten dem Reichstag Subeleien von Beti tionen als Trumpf gegen die Monopolvorlage übergeben hätten, welche mit Theodor Rognat, Lisbeth Bomeranze u. f. w. unterschrieben gewesen seien. Während Minister v. Scholz im Reichstage also nur anführte, daß in einer Frant furter Schantwirthschaft eine solche Petition auf dem Tisch gelegen hätte, ftellen es diese Reptilienblätter so dar, als ob Die an den Reichstag felbft gelangten Petitionen solche pseudonymen Unterschriften gehabt hätten.
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Zur Verlängerung des Sozialistengesetes schreibt ber national liberale Dannoversche Courter": Der Reichstag hat damit sicherlich nicht wenig zur Beruhigung vieler Abgeordneten beigetragen, deren Gesinnungstüchtigkeit es nicht zuließ, ihren innersten Gefühlen dadurch einen offenen Ausdrud zu geben, daß fie für das Gesetz stimmten. Die Herren vom Fortschritt, welche wie Profeffor Hänel mit un nachahmlichem Pathos das Debattirfeld als die eigentliche Arena bezeichneten, in ber die Sozialdemokratie überwunden werden müßte, haben sicherlich im Stillen der Mehrheit von
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Astarte! Mögen Sie mir zürnen, sich von mir wenden, mit faltem Worte mir alle Lebenshoffnung rauben, ich liebe Sie und tomme heut' zu Ihnen, das Geringe, das Einzige zu bieten, was mein ist, mich selbst! Genügt Ihnen meine rebliche, treue Liebe, bas Lebensloos, welches ich Ihnen im fteten Ringen zu schaffen hoffe, und ist Ihr Herz noch fret Aftarte!" Er lag vor ihr und starrte in ihr Antlig mit der Spannung eines Verzweifelten. Alle seine Pulse schienen till zu stehen!
Edmund, wollte ich ganz allein nur meinen Gefühlen folgen, ich würde Ihnen unbedenklich mein Jawort geben." in food and
Mädchen, mein füßes, holdes Mädchen!" Nicht! Nicht so, lieber Edmund! Seien Sie nicht vorschnell, um Gottes willen! Es könnte Sie und mich reuen! Ich würde, stände ich allein und wäre ganz frei, Ihnen gewiß mein Jawort geben, denn Alles spricht in mir zu Ihren Gunsten, aber ich bin eben nicht frei, weber meiner äußeren, noch inneren Lage nach. So fehr mein Verstand darüber hinweg ist, bin ich doch von Geburt, Neigung und Erziehung die Tochter eines vornehmen Mannes, habe bei meiner Wahl die Wünsche meiner Mutter, meiner Verwandten zu Nathe zu ziehen und befize einen Ehrgeiz, der mir im Blute liegt. Lassen Sie mich mit Mama zu Rathe geben, legen Sie ihr selbst ihre Wünsche vor, und wenn meine Mutter, die für mich in jeder Beziehung Auto rität ist, ihren Segen giebt, bann, Edmund, werde ich Ihnen nichts als ein" Ja" zu erwidern haben. Bis dahin aber gehen Sie schonend mit meinen Gefühlen um, fordern Sie feine Beweise von Neigung, laffen Sie sich zu feinen Extravaganzen hinreißen, die mich verlegen machen und unser Blüd nicht fördern können." Em
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Edmund war an die Baronesse durch seine Erklärung gebunden, fie- noch nicht. Selige Hoffnung und nagender 3weifel rangen in ihm, als er, mit einem verstohlenen Ruß vertröstet, von ihr ging, und noch ein anderer Dämon war in ihm wach, das Gewissen, welches ihm mit plöglicher Klar heit die vergangenen Tage vor die Seele rief. Er mußte fich zerstreuen, deshalb suchte er einige Bekannte, Rünstler
Bergen gedankt, daß fie durch Annahme des Gesezes die Deutschfreifinnigen wenigftens noch auf zwei Jahre hinaus vor dem Knüppel Töldes bewahrt hat, der belanntlich seinerzeit in den fortschrittlichen Bersammlungen von den Sozialdemokraten als schlagender Beweis ihrer Auffassung von der Lehre der Gleichheit, Freiheit und Brüderlichkeit geschwungen wurde." Die Deutschfreifinnigen mögen fich bei ihren Mit liberalen bebanten. Den Unfundigen aber diene aur Nachricht, daß Herr Tölde feinen Knüppel nur einmal in Berlin geschwun gen bat und zwar im Konzerthause als Borfigender in Er mangelung einer Glode, welche der damalige Fortschrittler Dr. Löwe beim Ausreißen mit fortgenommen hatte.
Ueber die Arbeiterschutzgesetzgebung im Deutschen Reichstage äußern fich die tonservativen Dresdener Nach richten" in folgender Weise: Sehr zu bellagen ist, daß die Anträge und Gesezentwürfe betreffs des Arbeiterschutes in dem Ausschusse steden bleiben. Aus dem Mermel laffen fich diese Geseze freilich nicht schütteln; die einzelnen Vorschriften der felben greifen zu tief ins gewerbliche Leben ein, als daß man über fte sofort fich verständigen lönnte, selbst beim besten Willen der Betheiligten. Aber auch mit dem letteren steht es nur soso. Der betreffende Ausschuß, in den 28 Abgeordnete gewählt worden find, bat faft nie mehr als 15-16 Mitglieder versammelt gesehen. Große Förderung hat das Unternehmen seitens der Bundesfommiffare bisher nicht erfahren; das Ge fühl, vergeblich zu arbeiten, lähmte den Eifer auch Derer, die von der Nothwendigkeit eines ausgedehnteren, gefeßlich genau umschriebenen Arbeiterschußes überzeugt find. Nicht einmal betreffs der Sonntagsrube ist es zu festen Vorschriften ge lommen, obwohl Konservative, Kleritale und Sozialdemokraten dafür begeistert find. Die Geheimräthe im Reichskanzleramt dafür begeistert find. Die Geheimräthe im Reichsfangleramt des Innern find eben im Buntie des Arbeiterschutzes und be sonders der Sonntagsruhe noch zu sehr von manchesterlichen Anschauungen erfüllt und fie finden darin bei der öden Blusmacherei der freihändlerischen Grund. fäße der Fortschrittspartei wie dem einseitigen, furafichtigen Fabrilantenstandpunkt der Nationalliberalen Unterfügung."- Das ist wahrlich so übel nicht. Doch angesichts der Getreide und Fleischzölle, dieser den Plusmacherei agra, riser Grundsäge thäten die Konservativen gut daran, auch vor ihrer eigenen Thüre au tehren.
Echt nationalliberal! Vor einigen Tagen schrieb das Leipz. Tagebl.", daß die Sozialdemokraten das allgemeine gleiche Wahlrecht überall dazu benußten, Unzufriedenheit in die Maffen zu tragen, den Aufruhr zu schüren und dergleichen mehr. Jest erzählt dasselbe Blatt seinen Lesern, daß Belgien eine ausnahmsweise günstige Beschaffenheit für die Entwidelung der Sozialdemokratie zeige, unter anderem deshalb, weil das allgemeine Stimmrecht fehle. Und die Leser des Blattes, Die gebildeten" Nationalliberalen laffen fich das bieten!
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zu sprechen, welche die Unruhen von Lütlich und im Hennegau geschürt, dirigirt und organifirt hätten. Seit langer Beit ver langen wir, daß man uns diese Anftifter oder wenigftens einen derselben vorzeige. Man hat so viele Hunderte von Verhaf tungen vorgenommen, daß, sofern man nicht vorbei gehauen bat, man wenigstens einige anarchistische Anstifter in jenen Ge fängnißfen hätte einschließen müffen, aus denen man die Diebe und die Prostituirten entlieb, um die Arbeiter dort einzusperren. Da man die Anftifter hat oder fie wenigftens haben sollte, verlangen wir, daß man uns dieselben vorlege. Herr Ministerpräsident Beernaert hat felbft in der Rammer ettlärt, daß es Anfifter gegeben hätte. und er mußte wohl diese Erklärung abgeben, denn wenn die Arbeitseinstellungen und die Unruben nicht ein unerträgliches Elend zur Ursache batten, muß man fte auswärtigen Agenten auschreiben agents provocateurs, fagen Einige bärtigen Männern, sagen Andere, deren Scandthaten man überall, aber Deren Bart man nirgendwo erblickt. Man hat selbst von Agenten fremder Nationalität gesprochen. Und man hat viel von denselben gesprochen. Die fonservative Breffe glaubt, daß Alles den verbrecherischen Umtrieben von fremden Anarchifien zu verdanken ist, welche, wie es scheint, in unserem Lande prächtig gedeihen. Aber wozu diente dann eigentlich der Chef der öffents lichen Sicherheit, der niemals zartfühlend den Fremben gegen über gewesen ist, und wie fonnten diese gefährlichen Verschwörer fich vermehren, ohne daß die Regierung etwas davon merite? beute muß diefelbe die Anftifter in ihrer Gewalt baben; man verhaftet und hält gefangen in unferen Induftriebezirken so zu sagen, sen man will. Die Regierung wird uns also innerhalb acht Tagen den Beweis von der Existenz fener famofen Anftifter erbringen fönnen, welchen alles Unheil zu ver banken ift. Und wenn wir fie gesehen haben, werden wir an dieselben glauben. Aber bis dahin glauben wir, daß die kle rifalen und boltrinären Zeitungen das Publikum zum Natren gehalten haben, und daß der Minister Beernaert die Kammer zum Besten hielt, indem er versuchte, chimärischen Anstiftern Dasjenige in die Schuhe zu schieben, was durch das tiefe Elend der Maffen und die Fahrlässigkeit der Regierung leicht er flärt wird!" Wir können hier dem bürgerlichen Blatt voll und ganz belftimmen.
In der Kammer interpellirte Bara( liberal) die Regie rung wegen des Befehls des Generals Bandersmissen, bekannte Anarchisten, welche ihren gewöhnlichen Wohnort verlassen, zu arretiren; das sei ungefeßlich. Der Minister erwiderte, die Regierung habe den Befehl nicht gegeben; der General habe im Eifer vielleicht die Ausdrüde nicht genau abgewogen. Der Bwischenfall ward hierauf gefchloffen.
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In Augsburg wurden dieser Tage, wie bie ,, Elb. 8tg." meldet, awei Arbeiter wegen Verbreitung der Moft'ichen Freilaufen. beit" zu mehrmonatlichem Gefängniß verurtheilt; awei weitere Angeflagte wurden wegen beffelben Reates freigesprochen. Be merlenswerth ist bei diesen von Zeit zu Beit vorkommenden anarchistischen Prozessen, daß die Betroffenen fast stets Defter reicher find, selten Norddeutsche, faft nie Bayern .
Eine taum glaubliche Verfügung. Uns wird fol zugesandt, batirt Weißenfels , den gendes Schriftflüd zugesandt, 2. April 1886, und gerichtet an einen dortigen Bigarren händler: s
d Sie bekoriren seit einiger Zeit das Schaufenster Shres Bigarrenladens bei eintretender Dunkelheit mit einem blutrothen Borhang, welchen Sie intenfio beleuchten.
Bet Shrer notorischen Stellung als einer der Parteiführer ber biefigen Sozialdemokraten tann es nicht zweifelhaft sein, daß Ihre obige Handlungsweise den Charakter einer fortge. fetten Demonstration trägt, weshalb das öffentliche Interesse ein Einschreiten unsererseits gebietet,
Da Sie nun auf eine dahin gebende mündliche Aufforde rung nicht reagirt haben, werden Sie hiermit veranlagt, vom Empfang dieser Verfügung ab das Aufhängen des erwähnten rotben Vorhanges zu unterlassen, resp. denselben von der in Rede stehenden Stelle zu entfernen, widrigenfalls gegen Sie auf Grund des§ 132 des Gefeßes über die allgemeine Landes60verwaltung vom 30. Juli 1883 eine Eretutioftrafe von 60 sechsaig- Mart, im Unvermögensfalle eine Haftstrafe von 1- einer Woche festgelegt werden wird.it sonondal atto sin Die Polizei Verwaltung.uni sta( Unterschrift unleserlich
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Ein rother Vorhang dient faft überall als Reklame. An den Thürfenstern der Deftillationen, der Reftaurationen mit Damenbedienung in Berlin findet man faft ftets rothe Bor hänge. Einem Sosialdemokraten soll also diese Retlame ver boten werden! Wie wir hören, hat der Betroffene die gericht liche Entscheidung angerufen, welche eine derartige polizeiliche Auslegung ficherlich rettifiziren wird.dm of dur asid among
traded queBelgien.
Die radilale Brüffeler Reform" des bekannten Advokaten Janson schreibt über die Ursachen der Tumulte sehr vernünftig: Man fährt fort, von ,, anarchistischen Anstiftern"
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und junge Gelehrte, die neuen Freunde seines Reichthums, auf, um mit ihnen bis spät in die Nacht im Weine seine tobenden Gefühle zu erfäufen. Seine Herzensangelegen heit bei Astarten ward aber unvermuthet auf eine längere Folter der Erwartung gespannt, denn das Unwohlfein ber Oberhofmeisterin Gräfin Weigelsberg, der Schwefter des verstorberen Barons, verwandelte fich in eine furze, aber sehr ernste Krankheit. Die Dame ftarb, ehe fie ihrer einflußreichen Stellung recht froh geworden und für das Glüd ihrer Schwägerin wie Nichte hätte forgen fönnen. Das Schwinden fämmtlicher brillanter Aussichten versette bie alte Baronin in tiefste Melancholie, und erwägend, daß fie auch mit ihrem Bruder, dem Senator Wulfens, nicht mehr so gut wie ehemals ftand, wurde sie geneigt, den Anträgen des jungen Hennings Gehör zu fchenfen, welche ihr erft privatim burch die Tochter und bei schicklicher Gelegen heit nach den ersten Wochen der Trauer von Edmund selbst gemacht wurden.es oid gaumisol and
Bei dieser Unterredung wußte es die Baronin so ein zurichten, daß Astarte fich auf Besuch zu einer Freundin zurichten, daß Astarte fich auf Besuch zu einer Freundin begab, denn sie wollte weder das Gefühl der Tochter vers leßen, noch Erörterungen unterlassen, welche fie für das fünftige Wohl ihres Kindes nöthig hielt.d
Lassen Sie uns jetzt, wo es noch Beit ist, lieber Ebmund, Alles wohl überlegen, denn es ist besser, Sie kennen mund, Alles wohl überlegen, denn es ist besser, Sie kennen die Schwierigkeiten, welche fich Ihnen an Astartens Seite bieten werden, vorher, als daß Sie später auf Dinge ftoßen, die sehr geeignet sein können, Euer beiderseitiges Glück zu üben. Eine Mutter, wer fie auch sei, will möglichst hoch mit ihrem Kind hinaus. Dieser Fehler ist zu gerecht, um nicht verzeihlich zu sein. Ich weiß bereits lange, daß Astarte Sie liebt, aber bie Liebe ist es wahrlich nicht allein, was die Zukunft einer Familie verbürgt. Der alte Abel meines Mannes, unsere Verbindungen in aristokratischen Kreisen nöthigen mir die Pflicht auf, mein Rind keinem Manne zu geben, der nicht Karriere im Staate und ein felbstständiges Vermögen aufzuweisen hat. Nang und Namen befißt Graf Gildern, ber, wie Sie bemerkt haben werden, Thr Nebenbuhler ift, gewiß, aber er vermag das weder mit einem Rapital zu unterflügen, noch ist, troßdem er hier
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In einem am Montag ftattgehabten Minifterrathe ift auf des Königs Befehl eine Kommifffon behufs Einführung eines persönlichen obligatorischen Militärdienstes eingeset worden. Jn Belgien tann man fich jest bekanntlich noch los mada sid madgast and dru Bweitausend in den Steinbrüchen von Quenaft bes schäftigte Arbeiter ftreiten. ne sist red patio stoletas Frankreich.dll du sidde In Decazeville ist nicht mehr davon die Rede, daß die Soldaten mit den Arbeitern ihre Suppe theilen. Der schöne Ausbrud hat in der Kammer seine Schuldigkeit gethan und die Truppen find nun angewiesen, jeden näheren Verkehr mit den Streifenden zu vermeiden. Schildwachen, welche Unbes fannte anschoffen, die auf fie zugeben wollten, wurden belobt; Genie Soldaten, die Nachts ihren Boften am Schachteingang verließen, in Retten abgeführt, um vor ein Kriegsgericht gestellt zu werden; Kompagnien, die mit der Bevölkerung schon zu belannt schienen, durch frische Truppen ersetzt. Die Decazeviller batten also Unrecht, im Vertrauen auf die republikanischen Ges finnungen des Generals Boulanger von den Truppen ge gebenen Falls brüderliche Behandlung zu erwarten. Noch mehr, die militärische Leitung ist bereits zu direkt feindseligen Maßregeln gegen die Grubenbevölkerung geschritten. Der in Decazeville fommandirende General Borson warnt in Mauer Anschlägen alle im Reservisten- oder Zerritorial- Armee. Bere hältniß stehende Individuen, somit die ganze männ liche Bevölkerung bis zum Alter von vierzig Jahren, vor der Theilnahme an Versammlungen, da fte sonst vor's Kriegsgericht gestellt und wegen Rebellion ver urtheilt würden. Eine schöne Versammlungsfreiheit! Die Maßregel foll offenbar die Wirkung haben, die Organisation Der Streifenden zu schwächen und zu zersprengen. Auch nur aus der Abficht der Einschüchterung ist die Art der Verhaftung der Berichterstatter des Eri du peuple" und In tranfigeant" Duc Quercy und Ernst Roche zu ertia ren. Die Verhaftung wird folgendermaßen erzählt: Um 5 Uhr Morgens war schon die ganze Besagung von Decazeville auf den Füßen; eine Rompagnie Infanterie mit aufgepflanz tem Bajonnet und eine Schwadron Dragoner waren auf den beiden Hauptplägen, Place du Decazes und vor der Kirche, aufgestellt. Die Truppen hatten Befehl, bei der ersten Ruhe ftörung Feuer zu geben. Gegen 7 Uhr wurden die Häuser, in benen Duc und Roche abgestiegen waren, umzingelt und acht Gendarmen mit einem Brigadier verlangten Einlaß. Das dem Generalstabe nunmehr attachirt ist, vorauszusehen, daß er rasche Karriere machen dürfte. Sein Bruder, Rammerherr, bisher seine einzige Hoffnung, hat seit lange jeben Einfluß verloren; ein Glück für denselben, daß er eine vornehme und reiche Frau befigt. Auch Sie wollen erft Nang und Namen erwerben, und wenn ich dabei meinen Schwiegersohn auch mit Ronnaissancen vortheilhaft unterfüßen tönnte, ist das doch nicht so rasch gethan, erfordert Ihrerseits ebenso bedeutende Anstrengungen. Ihr Vermögen, lieber Hennings, ist sehr hübsch, zumal für einen Bourgeois, aber faum groß genug, um bei allen Erfordernissen des nobles Lebens auf längere Seit gegen alle Chanzen der Intrigue Ihrer muthmaßlichen Gegner ungeschwächt vorhalten zu fönnen. Sie selbst find ein liebenswürdiger, vortrefflicher junger Mann, der meine Tochter so leidenschaftlich verehrt, wie fie es verbient, aber Sie find leichtblütig, exzentrisch, ebenso fühn wie unvorsichtig, ebenso schwärmerisch wie auf jenem glatten Parquet unerfahren, das Sie treten lernen müssen, wollen Sie Ihr Ziel erreichen. Bei aller Freund schaft für Sie bin ich doch zu sehr egoistische Mutter, als baß mir Aftartens Loos nicht Alles gälte, ich nicht mit schwerster Besorgniß Eure Hände vereinen müßte. Ich weise Sie nicht ab, Edmund, Gott bewahre. Aber ich ftelle Ihnen eine Alternative, deren Erfüllung allein in Ihrer Hand liegt! Ift Astarte einmal Ihre Gattin, so hat meine mütter liche Macht über Ihr Geschick ein Ende, fie muß Ihnen folgen, fet's auch zum Schlimmsten, und jeder Eventualität vorzubauen ist mine Pflicht!" vorzubauen ist mine Pflicht!" dialo di Edmund füßte brünstig der alten, stoljen Dame bie Hand. D, reben Sie, verehrungswürdige Frau! Was soll ich thun? Welche Sicherheit Ihnen für Aftartens Glüd bieten? Blindlings will ich mich Ihren Wünschen und Anordnungen, selbst der härtesten Bedingung unterwerfen, um Ihnen einen Beweis der Leidenschaft zu geben, welche ahne den Befit Ihrer Tochter mich nur in Verzweiflung fürzen muß. O, fprechen Sie, zögern Sie nicht!"
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Auf die Gefahr hin, daß Sie mich gröblich mißvers stehen, Comund, muß ich Ihnen zwei Bedingungen stellen, unter benen Sie zu wählen haben. Entweder fühlen Sie fich start genug, so lange warten, Ihrer Leidenschaft den
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