Geschäftsstille andauere, von der neunftündigen täglichen Nor malarbeitszeit Abstand zu nehmen, fich auf die Forderung des Stundenlohnes von 50 Bf. zu beschränken und der Sonntags, Nacht und Ueberstundenarbeit durch höhere Lohnforderung einen Damm zu seßen. Für die Ueberstunde möge man 75 Bf., für Sonntags und Nachtarbeit 1 M. pro Stunde fordern. Schließlich nahm die Versammlung nahezu einstimmig eine Resolution an, der gemäß an den früheren Beschlüssen der Generalversammlung der Berliner   Bimmerleute am 9. Dltober v. J. festgehalten wird. Ferner wurde beschlossen, bebufs genauer Information der Lohnlommission über die in der Ge fammtheit der Gesellenschaft herrschenden Wünsche und Met nungen auf allen Bimmerplägen Fragebogen zu vertheilen, welche innerhalb drei Wochen gewiffenbaft beantwortet, der Lohnkommission zuzusenden find, die dann wieder eine General versammlung einzuberufen hat, welche endgiltig Beschluß faffen soll. Bei der dann vorgenommenen Wahl des General fonds Raffirers fiel dieselbe auf Herrn Rudolph. Ein Antrag auf Erhöhung der Beiträge zum Generalfonds von 20 auf 50 Bf., ben mehrere Redner bekämpften, wurde abgelehnt. Auch lagen Streit Unterstüßungsgesuche der Berliner   Tapezirer, Möbelpolirer, Töpfer und Mäntelnäberinnen vor. Den Zape zirern wurden 200 Mt. bewilligt, die anderen Gesuche der Lohnkommisfion überwiesen.

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Der Bezirks Verein der arbeitenden Bevölkerung des Südwestens Berlins   hielt am Montag, den 5. Mts., feine Versammlung ab. Auf der Tagesordnung war als erfter Punkt ein Vortrag angesagt, zu welchem der Reichstagsabges ordnete Herr Stolle als Referent zugesagt hatte. Derselbe war jedoch am Erscheinen durch andere wichtige Sachen ver hindert gewesen und wurde dieser Punkt von der Versamm lung fallen gelaffen. Der zweite Punkt der Tagesordnung war: Wahl eines Borstandsmitgliedes. Gewählt wurde herr Hoffmann II. Bei Verschiedenes" wurde über die zunehmende Verwendung von Fremdwörtern sowohl in den Beitungen wie auch in den Barlamentereden geflagt. Ein Nichtmitglied, Abonnent des Berliner   Voltsblatt", wies darauf hin, daß auch das Arbeiter Organ fich nicht ganz von diesem Fehler freisprechen tönne.( Wir möchten dem gegenüber darauf auf merksam machen, daß wir nach Kräften bemüht find, alle frem den Ausdrücke aus unserem Text auszumerzen. Es giebt jedoch, toie auch von Herrn Krohm betont wurde, einzelne Fremd worte, die fich durch deutsche Worte garnicht wiedergeben laffen. D. Red.) Ferner wurde beschlossen, am 18. April eine Herrenpartie zu unternehmen. Näheres wird in einem Inserat belannt gemacht werden. Es wird ersucht, daß sämmtliche Mitglieder Notiz davon nehmen möchten. Ein Antrag des Herrn Hoffmann, eine Tellersammlung au veranstalten für die Vereinsbibliothet wurde angenommen. Bum Schluß forderte Der Vorfizende Herr Krohm auf, dem Verein beizutreten und ersuchte die Mitglieder, fich etwas mehr an den Versamm lungen zu betheiligen. Hierauf schloß derselbe die Versamm lung um 11% Uhr.

hfs. Der Verein zur Wahrung der Interessen der Berliner   Maurer hielt am Dienstag, den 6. d. M., Abends, im Louisenstädtischen Konzerthause, Alte Jakobftr. 37, unter Vorfit des Herrn Grothmann eine gut besuchte Mitglieder versammlung ab, welche fich hauptsächlich mit der Stellung nahme zur Lohnbewegung der Berliner Maurer" beschäftigte. Als Referenten sprachen die Herren Grothmann und Behrend. Den Ausführungen des Erstgenannten entnehmen wir, daß Derselbe die Nothwendigkeit betonte, die Bahlung des Stunden lohnes von 50 Bf. auch für die Wintermonate burch schriftliche Abmachung mit Namensunterschrift von den Meistern resp. Baugeschäftsin habern fich garantiren zu laffen. Herr Behrend gemahnte an die jedem Berliner   Maurer und waderen Rameraden obliegende Verpflichtung, den Beschluß der General Versammlung vom 17. Juni v. J. streng aufrecht zu halten. Der Verein müsse bewirken, daß durch Verkürzung der üblichen Arbeitszeit Die Babl Der Beschäftigungs

Losen, dem Bagabundenthum" überanworteten Kameraden vermindert und die Zeit der Arbeitslosigkeit verkürzt werde. Herr Karl Schmidt forderte alle Mitglieder auf, energisch und unaufhörlich für die Stärkung und Ausbreitung der Drgani fation au agitiren, damit der schrankenlosen Ausnuzung der Arbeiter und ihrer Degradation zu einer Maschine mit Erfolg entgegen gewirkt werden fönne. Aehnlich sprachen fich auch die Herren Herrmann Schulz, Kliemann und Pfeifer aus. Hierauf erstattete Herr Woitschad den Revistonsbericht dahin ab, daß alles ordnungsmäßig befunden wurde. Beim Punkt Berschiedenes" Iritifitte der Vorfigende den neuesten Situations artikel der Baugewertszeitung", welcher ausführt, daß die Einundzwanziger Kommiffion der Gesellenschaft von den Meistern nicht als geeignet zu Unterhandlungen mit der Meister Rommiffion anerkannt werden könne, daß ferner die Verwerfung Der Affordarbeit und das Bestreben, fie möglichst einzuschränken und zu beseitigen, niemals die Buftimmung der Meister zu er langen vermöge und somit eine gütliche Einigung auf diesem Wege überhaupt unmöglich set.

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In der am 7. d. M. abgehaltenen Versammlung des Arbeiter Bezirksvereins Süd Dit" wurde zunächst an Stelle des ausscheidenden 2. Schriftführers Herr Braufendorf gewählt, ferner wurde der Kaffenbericht verlesen, der ein Defizit von 1,20 M. ergab. Alsdann hielt Herr Jul. Ephraim einen Bor trag über die Stüßen der modernen Weltanschauung. Seit alten Beiten, so ungefähr führte der Redner aus, galt es als fefiftebend, daß die Welt, so wie es das Christenthum lehre, ein von einem höheren Wesen geschaffenes, vollständig fertiges und nicht mehr entwidelungsfähiges Wert sei. Dieser Glaube erhielt fich auch durch das ganze Mittelalter hindurch, bis auf unsere Beit, und erft Charles Darwin   war es, der durch seine Lehre von der Bewegung diese Annahme berichtigte und den Grund zu der heutigen Weltanschauung legte. Darwin   lehrte, daß die Welt nicht erst einige Jahrtausend alt sei, sondern fich schon seit Millionen von Jahren stetig entwidelt habe. Daß diese Entwidelung aber nicht von selbst lomme, sondern Ursache und Wirtung babe, sei doch ganz erklärlich. An vielen intereffanten Beispielen zeigte Redner, daß nichts im Weltall  geschaffen oder vernichtet werden kann, sondern daß Alles durch Die Entwickelung entstehe. Durch diese Lehre, so führte Redner weiter aus, würden auch alle Lehren von der Verschiedenheit Der Kraft und des Stoffes als veraltet hingeftellt und flar und deutlich die Einheit derselben bewiesen. Sur Distuffton über diesen wirklich lehrreichen und unterhaltenden Bor trag nahm zunächst Herr Gerisch das Wort und wies nach, daß die moderne Weltanschauung im Gegen­sat zu der Lehre von der Erschaffung der Welt das Produkt der direkten Sinneswahrnehmung set. Daß diese Lehre vor der Wissenschaft nicht bestehen kann, hindert allerdings ihre Lehrer, bie Geistlichkeit, nicht, den Glauben an dieselbe ers zwingen zu wollen, weil durch diesen Glauben die Macht der Kirche begründet ist. Im weiteren Verlauf der Ausführungen Dieses Redners fand der überwachende Bolizeibeamte Beran laffung, die Bersammlung wegen Beschimpfung der Religion" aufzulösen. Durch diesen Schluß der Versammlung wurde der Vorstand verhindert, den Mitgliedern mitzutheilen, daß am Sonntag, den 11. d. M., eine Herrenpartie ftatfindet, das Nähere wird durch Annonsen belannnt gemacht.

Brandenburg   a. H. Am 6. Dezember 1885 machten einige bekannte Arbeiter eine Fußpartie nach dem dreiviertel Stunden von hier entfernten Neuendorf. Dies hatte sich herumgesprochen, so daß sich auf dem Wege dorthin noch viele Arbeiter anschloffen resp. nachlamen, bis schließlich ca. 150 Ber sonen zusammen waren. Man unterhielt fich durch Spiele und bergleichen, wie man fich überhaupt an einem schönen Winters tage im Freien unterhalten tann; dies wurde aber von gewiffen Leuten für staatsgefährlich gehalten. Genug, es wurde denun

sirt und ftanden beshalb als Angeklagte wegen Uebertretung ber§§ 1 und 17 des Vereins.Gefeßes vom 11. März 1850 1. Maurer Kluge, 2. Vergolder Ewald, 3. Arbeiter Beyer, 4. Thiele, 5. Fischer, 6. Bühr, 7. Segeler, 8. Meier, 9. Han delsmann Dommersdorf, 10. Bimmermann Müller vor dem blefigen Schöffengericht. Als Belaftungszeugen fungirten: 1. Bauerngutsbefizer Wesenber aus Neuendorf, 2. Bolizeifom missar Härder, 3. Polizei Sergeant Maurer, 4. Maurer Seller aus Brandenburg   und 5. Maurer Klahn aus Neuendorf. weiter Sämmtliche Beugen konnten nichts aussagen,

als daß fie von weitem einen Haufen Menschen gesehen haben, welche aum Theil in Der Forst hin und her Itefen, theils auf einen Haufen zusammen ftanden. Nur der Beuge Wesenberg   will, nachdem er von Seiten des Richters, Affeffor Bötticher, mehrmals gefragt wurde, ob er denn gar nichts von dem, was gesprochen wurde, gehört habe, vernommen habe, daß beim Auseinandergeben gerufen sein soll: Unser Reichetagsabgeordneter soll leben!" Tros dieser recht aweifelhaften Aussage nahm der Gerichtshof als erwiesen an, daß die Theilnehmer an der Partie Sozialdemokraten waren, welche eine geheime Versammlung abgehalten haben, in welcher öffentliche Angelegenheiten berathen und erörtert wurden. Neun Angeklagte wurden dann auch verurtheilt, und zwar Ewald, von welchem angenommen wurde, daß er der Einberufer, Leiter und Redner der Versammlung war, au 50 M.; Meier, weil er beweisen fonnte, daß er überhaupt nicht dabei war, wurde freigesprochen; die übrigen Angeklagten aber zu je 5 M. ver urtheilt. Sämmtliche Verurtheilte haben sofort Berufung an gemeldet.

Zentral- Kranten- und Sterbekaffe der Drechsler und verw. Berufsgenossen.( E. H. 48) Bezirk C. Am Sonntag, den 11. April, findet Vormittags 10% Uhr die vierteljährige Mitgliederversammlung in den Arminhallen, Kommandanten ftraße 20, mit folgender Tagesordnung statt: 1. Vierteljähr licher Kaffenbericht. 2. Wahl eines Delegirten aur außer ordentlichen Generalversammlung. 3. Verschiedenes. Mit gliedsbuch legitimirt. Bahlreiches Erscheinen ist dringend er­forderlich.

Verein für volksverständliche Gesundheitspflege und Naturheilkunde, Dorotheenstraße 57. Freitag, den 9. April, Abends 8 Uhr, Vortrag des Herrn Canis über die Nerven, ihre Erkrankung und naturgemäße Pflege.

Gefangverein Sängerluft, Landsbergerstr. 80, Sonn abend 9 Uhr. Gäfte willkommen.

Der Verein sämmtlicher Berufsklassen Berlin I  , eingeschriebene Hilfskaffe, hält Sonnabend, den 10. d. M., Abends 8 Uhr, Münzstraße 5 seine Versammlung ab. Neue Mitglieder werden in jeder Versammlung, sowie beim Rafftrer Schilling, Koppenftr. 48, aufgenommen.

Im Deutschen   Privatbeamten- Verein( Bweigverein Berlin II) spricht heute Abend, 8% Uhr, in der Schultheis'schen Brauerei, Neue Jalobftr. 24, Herr Dr. jur. Graubenz über ,, Schöpfung und Leben." Gäfte haben Butritt.

* Allgemeine Kranken- und Sterbekasse der Metall­arbeiter( E.. 29 Hamburg  ), Filiale Berlin   III, Versammlung Sonntag, den 11. d. M., Vormittag 10 Uhr, Manteuffelstr. 90. Berathung der Anträge zur Generalversammlung, eventuell Stichwahl der Delegirten zu derselben.

* Verein sämmtlicher Berufsklassen, Berlin   II. Sonnabend, den 10. d. Mis., Abends 8 Uhr, im Restau rant Lösdom, Prinzenftr. 79, Versammlung. Aufnahme neuer Mitglieder, ebenso beim Kafftrer Schumacher, Mariannen­straße 8, H. III.

Allgemeine Kranken- und Sterbefaffe der Metall­arbeiter. Der Rechnungsabschluß dieser Kaffe weist folgende 8ffern auf: Baarer Raffabeftand Ende 1884: 51 119 m. 43 f., Beiträge 656 509 D. 7 Bf., insgesammt Einnahmen 745 842 Dr. 98 Pf. Diesen stehen 672 845. 3 Bf. Ausgaben gegenüber, von den auf Strantenunterfügung 629 680. 29 Bf. und auf Sterbegelder 18 075 W. entfallen. Die Verwaltungskosten be­siffern fich nur auf 3 pt. der Gesammteinnahmen und charakterifirt fich hiermit die Verwaltung unbedingt als eine billige. Die Gesammtmitgliederzahl beträgt 33 103.

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Letzte Nachrichten.

Der Pariser Stadtrath lehnte, so berichtet die ,, Voff. 8tg.", mit großer Mehrheit einen Antrag Vellant's ab, Drei Stadträthe zur moralischen Unterflüßung der Bergleute nach Decazeville abzuordnen, nahm dagegen einen Antrag an, welcher den Decazevillern wiederholt das Mitgefühl des Pa riser Stadtraths ausdrückt. Im Faviesaale fand eine von 3000 Personen besuchte Entrüfungsversammlung statt, wo Rochefort erklärte, er sei unterm Kaiserreich wiederholt verhaf tet, aber nie gefesselt worden, und die Decazeviller Vorgänge seien schändlicher als irgend etwas, was die despotischen Re­gierungen jemals gewagt hätten. Nach vielen heftigen Reden wurde eine Tagesordnung angenommen, welche die Decaze viller aufmuntert, auszubarren, bis man Léon Say, Freycinet und Lockroy ebenso behandeln könne, wo fte Roche   und Duc. Quercy behandelt hätten. Den legten Depeschen zufolge, for­dern die in Decazeville   anwesenden Deputirten die Grubenar­beiter auf, in ihrem Widerstande auszubarren sowie den Streit fortzusehen, zugleich aber die Rube nicht zu stören, um der Regierung nicht die erwünschte Gelegenheit zum Einschreiten des Militärs zu geben.

Fürst Alexander meldet nach Darmstadt  : Er habe das am 5. b. M. in Ronftantinopel von sämmtlichen Mächten unter­zeichnete Dolument erhalten. Da fich daffelbe nicht als türkisch­bulgarisches Abkommen, sondern als Machtspruch Europas   bes zeichne, so habe er beschlossen, dasselbe anzuerkennen unter Wahrung seiner Rechte in Bezug auf§ 1.

-Aus Rom   wird telegraphisch gemeldet, bem Bopolo Rom." zu Folge glaube man, daß das Ministerium seine Ent laffung einreichen werde. Tritt dieser Fall wirklich ein, so darf man auf eine Wiederholung des seit Jahien mehrfach Ge schehenen gefaßt sein; Herr Depretis wird von Neuem mit der Rabinetsbildung betraut werden, sein gegenwärtiges Rabinet etwas ummodeln und sodann mit der Auflösung der Kammer vorgehen, die bereits seit längerer Beit ins Auge gefaßt worden ift und, wie wir erft gestern mitgetheilt haben, im legten Rabinetsrathe beschlossen sein soll.

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Es ist davon die Rede, daß die für Sonnabend bevor­stehende Vertagung des Reichstags nicht durch Be schluß deffelben, sondern durch kaiserliche Verordnung erfolgen werde, so daß in dieser der Tag des Wiederbeginnes der Ver handlungen bestimmt werden würde.

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Die konservative Frattion des Abgeordnetenhauses bat einen neuen agrarpolitischen Vorftoß unternommen; fte hat

Anlaß zu der Annahme ergeben haben, daß der fragliche Brand mit der Thätigkeit der sozialdemokratischen Bartel in Berbin dung ftebe.

Kleine Mittheilungen.

Wien  , 6. April.  ( Konfiszirte Platate.) Heute Morgen wurden in mehreren Bezirken, namentlich in der Leopoldstadt, zahlreiche Blafate mit aufreizenden Gedichten affichirt gefunden und von den Polizeiorganen beseitigt. Die Blalate batten bie Größe eines halben Bogens, und der Tegt war auf denselben in großen lateinischen Buchstaben mit Hilfe ausgeschnittener Batronen aufgetragen worden. Man schließt daraus, daß die Agitatoren, von denen diese Blafate ausgingen, leine Drud preffe zu ihrer Verfügung haben.

Butareft, 4. April.  ( Entgleifung des Blizzuges.) Der fahrplanmäßig Morgens 4 Uhr von Verciorooa aus fällige Orient Blizzug ist heute erft um 11 Uhr Vormittags, also mit einer Verspätung von sieben Stunden, in Bulareft angelangt. Ursache dieser Verspätung ist, wie der N. fr. Br." geschrieben wird, eine unweit der legten Station vor Slatina stattgehabte Entgleisung gewesen, durch welche die Lokomotive aus den Schienen geschleudert und umgestürzt worden war. Sum Glad wurde durch das von der Lokomotive gebildete Hindernis det Bug sofort zum Stehen gebracht, so zwar, daß die Baffagtere in ben Personenwagen mit dem bloßen Schreden davontamen Doch hat leider bei diesem Eisenbahnunfalle ein Mann vom Fahrpersonal einen Fuß verloren. Ueber die Veranlaffung des Bahnunfalles gehen die Meldungen sehr auseinander. Während von der einen Seite behauptet wird, daß die Schienen an der Stelle, wo die Entgleisung erfolgte, von böswilliger Hand ausgehoben gewesen seien, wird von anderer Seite angenommen. daß die heutige Entgleisung einer bei Ueberwachung des Bahnlörpers begangenen Unterlassungsfünde zuzuschreiben sei.

London  , 6. April.  ( Schiffsunglüc.) Der britische   Boft Dampfer Aby finia" ist bei Pinda Shoal, 50 Mellen nördlich von Mozambique  , gescheitert. Alle Passagiere und Mann schaften wurden gerettet. Die Abyssinia", ein 1868 erbauter elferner Schraubendampfer von 1126 Zons  , gehört der British India Steam Navigation Kompagny.

Die märchenhaft klingende Thatsache, daß das König reich Sachsen   im Winter über eine deutsche   Dietle weniger Eisenbahnschienen beftzt, als im Sommer, bewies Direktor Klauß in Dresden   in einem Vortrage über die Ausdehnung der Körper durch die Wärme, welchen er fürzlich im Gewerbe verein zu Dresden   hielt. Eine Eisenbahnstahlschiene von 7 m Länge sieht sich bei 15 Grad Kälte um 8 mm zuſammen; da Sachsen   nun 7 438 000 m Schienen( nicht Glete) Länge te fist, so beträgt die Zusammenziehung überhaupt 7900 m.

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Briefkasten der Redaktion.

D. Sch., Wollinerstr. 52. Ist uns nicht bekannt. E fundigen Sie sich bei Herrn J. Schindler, SO Adalbert Straße 22, III.

S. V., Müllerstr. Breslau   wird im Reichstage burd bie Abgeordneten Hasenclever und Sträder vertreten.

F. B. Pioniere, Jahrgang 1873 im Ereizierhaus de 3. Garde Regiments zu Fuß. Wcangelfir. 102-4, Dienstag 13. April, Vormittags 8 Uhr.

2. 100. Sie tönnen, da Jhr Schuldner fich nur au ratenweisen Rückzahlung des Darlehns verpflichtet hat, nur bi fälligen Raten eintlagen. Wenn aber im Laufe des Projeffe eine weitere Rate fällig ist, so tönnen Sie den ursprünglichen Klageantrag entsprechend erweitern.

5. S. 10. 1. Beantragen Sie im Sühnetermin, Ihnen möglichst bald Ausfertigung der Verhandlung zu ertheilen 2. Diese Ausfertigung schicken Sie dann dem Magiftrat un Bezugnahme auf beffen an Sie gerichtete Verfügung und unte Angabe des betreffenden Attenzeichens.

R. N. 1500. Die gedachte Abmachung würde recht giltig sein und auch vor Gericht zur Geltung gelangen.

E. P. 1861. Wegen Ihrer Schulden können auch n Ihnen gehörige Gegenstände gepfändet werden. Wenn dah Ihnen ein Verwandter Jhre Wohnung mit vollständig Mobiliar ausstattet, ohne Ihnen aber die Gegenstände schenten, so fann der betreffende Verwandte gegen jel Pfändung derselben interveniren. Schließen Sie in Beuge gegenwart einen schriftlichen Vertrag ab, in welchem Ihr We wandter Ihnen die einzeln aufzuführenden Sachen u unentgeltlichen Gebrauche überläßt, fich aber sein Eigenthu ausdrücklich vorbehält. Wenn Sie Geld übrig haben, tönne Sie diesen Vertrag auch vor dem Notar abschließen; nöthig Das aber feineswegs.

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Erbschaftssache. Wenn Sie gleich nach Ihrer B heirathung hier Ihren Wohnfit hatten, so beerben Sie J verstorbene Frau nur zur Hälfte, die andere Hälfte belomme deren Verwandte. Die Art der Auseinandersetzung ist se verwidelt und lägt fich mit turzen Worten nicht erklären. Da die Sparkasse auf Ihren Antrag, Ihnen den Sparlassenbetra Shrer Frau herausgegeben, nicht eingehen wird und darf, we den Sie nach Dbigem wohl begreifen.

G. B., Adalbertstraße. Für die Gemeindekrankenkaffe beginnt die Bildung eines Reservefonds erft dann, wenn Uebe schüsse vorhanden find. Dagegen müssen die Onistrantentaff von ihrem Bestehen an so lange den zehnten Theil der Kaffen beiträge zum Refervefonds geben, bis dieser die Höhe der dur schnittlichen Jahresausgabe erreicht.

Vergolder J. Da der Möbelfubrbert am 1. April ftal wie er versprochen, Morgens um 9% Uhr, erft Nachmittags 5 Uhr den Möbelwagen geschickt bat, Sie aber inzwischen 4 Uhr einen anderen Wagen bestellt haben, fann der erfte nichts von Ihnen verlangen und Sie tönnen ihn auf Herau zahlung der angezahlten 6 M. verllagen.

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R. W. 311. Wenn der neue Termin vor dem Am S reif gericht in Ihrer Gegenwart verkündet ist, so erhalten leine Vorladung mehr und müssen sich, da Ihnen der Term entfallen ist, auf der Gerichtsschreiberei des betreffenden Amt gerichts erfundigen. Sie tönnen auch unter Angabe b feßigen Wohnung schriftlich den Antrag stellen, Shnen schrift des legten Terminsprotokolles zu ertheilen und lönne Daraus den Zeitpunkt des neuen Termins ersehen.

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A. 100. 1. Wenden Sie sich an das hienge Amtsgeric

Ihren Willen weggegangen ist, brauchen Sie ihr feinen Unter halt zu gewähren; Ihr Kind müssen Sie aber natürlich nähren.

ausgemacht haben, daß Jeder von Ihnen sowohl am 1. F. J. 52. Da Sie als Schlafbursche mit Ihrem Wid am 15. jeden Monats mit 14tägiger Frist fündigen lann, fin Sie in Folge der am 1. b. M. erfolgten Kündigung nur von der gesammten Fraktion unterstüste Interpellation einge Bahlung des Schlafgeldes bis zum 15. b. M. verpflichte Ueber jene Verabredung fönnen Sie dem Wirth den Eid Staatsregierung, die Anfrage zu richten, ob die königliche schieben. Daß Sie die Kündigung nicht Ihrem Wirth, Frau gegenüber ausgesprochen haben, schabet nichts. der Wirth am 15. Sie nicht ziehen läßt und Ihre Sachen geldes hinterlegen und den Erlaß einer einfiweiligen

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Staatsregierung innerhalb des Bundesraths weitere gefeggeberische dern, da dieser den ganzen Tag außer dem Hause ist, eine

Maßregeln anzuregen beabsichtigt, welche darauf gerichtet sind, Maßregeln anzuregen beabsichtigt, welche darauf gerichtet find, dem bedrohlichen Preisniedergange der landwirthschaftlichen Erzeugnisse zu begegnen und eine weitere Steuererleichterung der Kommunen und tommunalen Verbände herbeizuführen."

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Das ist gesetzlich verboten.

behält, so können Sie den halbmonatlichen Betrag des Schlaf - Das Dresd  . Journal" hat sich mit seiner Sensations fügung beantragen, daß die Sachen Ihnen herausgegebe

nachricht über den Crimmitschauer   Brand blamitt! In einem Schreiben des Nathes dieser Stadt an die Redat tion heißt es, daß die über den Brand der Kugler'schen Fabrit angestellten strafrechtlichen Erörterungen bis jest feinen

werden.

G. Hallesches Ufer 27.

Berantwortlicher Rebatteus R. Grenheim in Westin Drud und Berlag von Maz Bading in Balin SW., Bextorage 2.