Fr aurreich. Anfttfichjs des Decazevilltr Streiks find die Abfleordneten noch eifrigere Todtenaräber der Freiheit als die Regierung selber. Der Senat beschloß z. B. mit 153 gegen 102 Stimmen d e Dringlichkeit für die Berathung des Antrages Bojörian, wonach jeder Versuch,die Freiheit der Arbeit zu bceintrach- tigen", bestrast werden soll. Der Justizminister hatte stch gegen die Dringlichkeit der Berathung ausgesprochen und erklärt, die gegenwärtigen Gesetze seien völlig ausreichend. Die Kammer bat natürlich auch die Verhaftung der beiden Sozialisten Duo Quercy und Roche   in Decazeville   gutgeheißen. Schweiz  . Das Militärdcvartement wird dem BundeSrath einen Ge» setzentwurf über den Landsturm vorlegen, um demselben eine krieg». rechtlich geficherte Stellung zu verschaffen. Oesterreich-Ungaru. Am 7. d. M. wurde ein Bericht des Referenten Fürsten  Alois Lichtenstein über die Unfallversicherung der Arbeiter im Parlamente vertbeilt. Wir wiederholen hier nur kurz die grundsätzlichen Bestimmungen de» Gesetzentwurfs: 1. Ausschluß der Privatverficherung und der staatlichen Hilfe in irgend einer Form; 2. Errichtung von obligatorischen, auf Gegenseitigkeit beruhenden territorialen Verficherung». anstalten; 3. Anwendung de» Tarif, und Kapitaldeckunas« verfahren»; 4. Beitraatzleistung der Unternehmer und der Ar« beiter(10 pCt.); 5. vierwöchentliche Karenz und Beschränkung der Verficherungspflicht auf jene Arbeiter, welche in land« wtrthschaftlichen und industriellen Großbetrieben der au» der Anwendung von Kraftmaschinm erwachsenden Gefahr au»ge. setzt find. Die liberale Minderheit des Gewerdeau»schuffes hat Minorats, votum drei Abänderung, antrage gestellt. Der wichtigste derselben geht dahin, an Stelle der territorialen Ver« ficherungsanstalten Berufsgenossenschaften, u bilden, in welchen gleichartiae oder wirthschastlich verwandte Betriede vereinigt werden. Weiter befürwortet fie die völlige Frei- lassung der versicherten Arbeiter von jeder BeitragSleistung, hält aber dabei da» Recht der Arbeiter, an der Verwaltung der Versicherungsanstalten thetlzunehmen, aufrecht. Und end- lich will fie rückhaltSlos ausgesprochen wtffen, daß man auch den land- und forstwirthschaftlichen, sowie auch den gesammten gewerblichen Betried in die Unfallverficherung ohne jede Rückficht auf eine au» Anwendung au» Kraftmaschinen ent« stehende Gefahr einbeziehen müffe. Die Verathungen über die Vorlage werden im Abgeordnetenhaus erst nach Ostern de« ginnen. Im Monat März diese» Jahre» wurden aus den im Reichsrathe vertretenen Königreichen und Ländern 54 Individuen, nämlich 45 Männer und 9 FrauenSpersonen ausgewiesen, und zwar: 13 nach Bayern  , 12 nach Ungarn  , 11 nach Rußland  , 8 noch Preußen, 5 nach Italien  , 2 nach Württemberg   und je ein Individuum nach Afrika  , Sachsen   und der Türkei  . Unter den nach Italien AuSge» wiesenen befindet fich der 44jShrige Ingenieur Bartlmä Conci au» Mailand  , welcher wegen Verbrechen» deL tzochverrathe» vom Landgerichte in Innsbruck   zu einer dreijährigen Kerkerstrafe verurthellt worden war und erst kürzlich die Freiheit erlangt hatte. R u tz l a« d. Ueber die bevorstehende Verstaatlichung der rusfischen Eisenbahnen bringt dieRom  . Wr." folgende intereffante Daten:Es ist bekannt, daß die Konzesfion zum Bau unserer Eisenbahnen auf verschiedene Fristen von 75 bis 85 Jahren verliehen wird. Rur   die Bahn Zarskoje Selo ist ftistlo» kon- zesfioniit. In allen Statuten der Eisendahnen behält fich die Regierung außerdem da» Recht vor. nach Ablauf einer gewissen Reihe von Jahren(gewöhnlich 20 Jahre) die Bahnen anzu« kaufen, wobei die Rnneinnahme der letzten 7 Jahre, mit Abzug der beiden ungünstigsten Jahre, zum Maßstab der Bestimmung einer mittleren Einnahme dient, deren Ertrag den Aktionären di» zum Schluß der Konzesstonifrist auigezahlt wird. 1886 können die Rjahsk. Morshanlker und Lodzer Bahn angekauft werden, 1887 die Moikau.Nishegoroder und Peter»bmg War« schauer, 1888 die Nikolaibahn, danach in jedem folgenden Jahre bi» 1898 die übrigen, mit alleiniger Ausnahme der Orlow« Witebsker und Dünadurg-WUebsker, die 1906 angekauft werden können 1932 erhall die Regierung nach Ablauf der Konzesfion die Warschau  -Wiener Bahn und 1959 erlischt die letzte Kon« zesston, so daß dann da» gesammte Eisenbahnnetz in Händen der Regierung ist." Auch in Rußland   will man für die verunglückten Arbeiter eine Mrsorge schaffen. In einer au» Delcgirtm der Industriellen und anderen Mitgliedern, darunter auch Vertretern des vürgerdeparte« ment» bestehendenKommisfion dehufSBerathung eineSGesetzes über Unfallentschädtgung von Fabrik« Arbeitern sprachen fich, wie dieRom  . Wr." derichtet, strikt gegen ein solches Gesetz die Industriellen au», welche metntm, es würde daffelbe die Arbeiter nur nachlässiger»erden lassen(!), fie empfahlen, erst eine Unfallstatistik aufzustellen und im Uedrigcn strenge Maßregeln zur Verhütung von Unfällen zu erlassen. Die Vertreter deS Bergwerl!-Resiort» dagegen waren gerade mein« Zugend, alle schöne« Hoffnungen geopfert, ich ver« achte Dich I!" Astarte  , mein Weib I Astarte, sei barmherzig!" Hahaha, Dein Weib? Geh' hinab zum Trödler, dort finde fie I Zch verzichte auf diese seltsame Ehre!" Sie wendete fich hastig nach ihrem Zimmer, da» Klappen de» Riegel» trennte ihn von ihr. Wie ohnmächtig wankte er an'» Fenster und starrte aus den Hof. . Da tönte leise von unten her ei« wehmüthig leiser Saitentsn und die zitternde Stimme de» alte« Zustu»: Nicht ist'S de« Reize» Schimmer, Der dauernd un» entzückt, ®« ist die tiefste Liebe, Die selbst da» Elend schmückt. Weinend sank er in de« Stuhl und preßte da» Haupt t» die Hände.(Fortsetzung folgt.) Ans Kunst und Zeven  . ... Osteud-Theater. Dienstag und Mittwoch müssen wegen «-n tingegangener kontraktlicher Verpflichtungen die Vor« Im derLoreley  " au»gtsetzt werden, doch sollen solche wieder ausgenommen werden und vorau  ». stchtttch bi» über""-.-..... beachtensw�th ist und dessen Wiederholungen erst für die gsrc °°° m-, Großes Eistnbahn.Ungiück w Amerika  . In der Rahe von Westdoorfield im Unionstaate Massachusett« ereignete sich.°or einigen Tagm ein Eilmbahn-Unalück. In Folge un. richtiger Weichenstellung entgleiste der mit großer Geschwindig. ctztzK..» tz.«tz� i vlllv'"Wujujirivf«CeCTivCt UTiv Waggon» bildeten einen Trümmerhaufen, aus dem verbrannte Körpertheile und gräßlich verstümmelte Gliedmaßen im wüsten Durcheinander mit zersplitterten Eiscntheilen ragten. DaS E entgegengesetzter Anficht, und fie verlangten gar, daß der Fabrikbesitzer selbst dann die Verantwortung zu tragen haben solle, wenn die Arbeiter in Folge eigener Verschuldung ein Unfall trifft. Die Kommisfion schlug nun einen Mittelweg ein. Sie erkannte die Rothwendigkeit eineS Spezialgesetzes an, aber fie will gleichzeitig... die Fabrikanten, Industriellen, Hüttenbefitzer und Landwirthe, die mit Maschinen arbeiten, nur dann für Tod, Verstümmelung und chronische Gesund« heitsschädigung von Arbeitern verantwortlich machen, wenn der Unfall veranlaßt wurde durch den Mangel an Maschinen oder StcherheitSvorkchrungen, durch Fehlerhaftigkeit der Maschine, durch Erplosion, sowie durch Rachläsfigkett oder ungenügende Kenntnisse de» Dienstpersonals, dessen Befehle und Anoid< nungen Unfälle hervorriefen, endlich, wenn der ArbeitsmoduS die bestehenden besonderen Vorschriften unbeachtet ließ." Im Falle de» Todes sind Kur« und Bestattungskosten zu tragen und die vom Verstorbenen Unterhaltenen ficher zu stellen, im Falle einer Gesundheit« schädigung die Kur-Kosten und eine Pension zu zahlen; letztere variirt zwischen 25 und 100 pCt. vom vollen Penfionsbetrage, der nach Maßgabe des Wochen« lohne» berechnet wird; dabei ist der Termin für Einreichung der Entschädigungsklage in liberalster Weise auf zwei Jahre normirt und dem Fabrikbesitzer die Beweisverpflichtung zuge« S toben, daß der Unfall durch höhere Gewalt oder Schuld des rbeiters entstanden sei. Schweden   und Norwegen  « Auch Schweden   sucht neue Adsatzquellen für seine Erzeugnisse. Die im nächsten Mai eine Üedungtfahrt unter« nehmende FregatteVanadis" soll nach Marokko   verschiedene Produkte, wie Ersen» und Holzwaaren, Fayence, Butter» Käse, ündhölzer, getrocknete Fische, Bier und Waffen mitnehmen, ir deren Einführung der schwedisch  -norwegische Generalkonsul n Tanger   sorgen wird. Wie der letzte Bericht de» Kommerzkollegiums mittheilt, giedt e» in Schweden   2924 Fabriketablissement», in denen 71713 Arbüter beschäftigt und für etwa 191'/* Millionen Kr. Waaren erzeugt werden. Die höchsten Werth« werden durch die Gießereien und mechanischen Werkstätten mit 30,8 re« präsentirt; derselben folgen die Zuckerraffinerien mit 19,3, die Baumwollenwebereien mit 12,7, die Baumwollenspinnereien mit 12,2, die Kleiderfabriken mit 11,1, Tsdarfabriken mit 10,9, Malzdarrfabriken mit 9,1, Zündholzfabriken mit 9,0 und die Papierfabriken mit 8,0 Millionen Kronen. Diesen Fabriken schließen fich die Tischlereien, Lederfabriken, chemisch, technischen Fabriken, Ziegetwerke und Fabriken von Papiermaffe mit einer JahreSproduttton von 5'/* 6 Millionen Kronen an. Spanten« In der Provinz Katalonien   herrscht seit einiger Zeit eine Bewegung unter der Arbetterbevölkerung, die neuerdino» eine Verschärfung erfahren haben muß, da fich verschiedene Blätter veranlaßt sehen, die Regierung auf die Angelegenheit aufmerk- sam zu machen und derselben den Rath zu ertheilen,Maß- regeln" zu ergreifen. Balkanländer. Nach einer Pariser Meldung find daselbst au» Athen   Be- richte eingelaufen, denen zufolge die Eventualität eine« kriege- rischen Vorgehen» Griechenland  » gegen die Türkei   al» nahezu beseitigt gilt. Der bisherige Verlauf der Kammer« debatten habe wesentlich dazu betgetragen, dem Kabinette Delyannis einen Rückzug zu ermöglichen, schon deshalb, weil die Ovpofitton unter Führung von Trikupi» fich gegen eine Krieg« führung ausgesprochen habe und die bis jetzt behauptete Ein« stimmigkeit der öffentlichen Meinung deS Landet in dieser Frage nicht mehr existire. DaS Gerücht, daß zwölf Bataillone Montenegriner nach einem heftigen Gefechte mehrere Ortschaften auf türkischem Ge« biete besetzt haben, bestätigt sich in dieser Form nicht. Richtig ist jedoch, daß 2500 Montenegriner vor Kurzem zwei Ortschaften in der Rähe von Golaschin besetzt haben und daß bei dieser Gelegenheit zwischen den Montenegrinern und den Einwohnern mehrere Schüsse gewechselt wurden. Die Pforte hat ihren Agenten in Cetinje   deauftragt, von der fürstlichen Regierung Erklärungen über diesen Vorfall zu fordern. Letztere hat den Vorfall al» ein Mißverständniß bezeichnet und sofort die Räu« mung der beiden türkischen Ortschaften angeordnet, die auch schon thatsächlich vollzogen worden ist. DaSJournal de St. Petersbourg" dementirt die Meldung desGaulois" von einem angeblichen rusfischen Zirkular be« züglrch der Entschließungen Rußlands   für den Fall, daß der Fürst von Bulgarien   fich weigern sollte, fich dem Arrangement der Mächte zu unterwerfen. Ebenso bezeichnet das Journal die Nachricht derJndtpendance Beige" von in St. Petersburg  neuerding» stattgehabten Verhaftungen nihilistischer Agitatoren als unbegründet. Amerika  « Aus Ost- St. Loui» wird gemeldet, daß die streikenden Ar- beiter daselbst versuchtm, in das Ersendahn- Depot zu dringen, um die dort beschäftigten Ardeiter zum Anschluß an den Strei! zu nöthigen. Die Vize-Marschälle feuerten auf die Streikenden, ohne angegriffen zu sein, wobei vier Personen getödtet und Grauen wurde dadurch erhöht, daß die Trümmer in Brand geriethen und schnelle Hilfeleistung unmöglich wurde. Dreißig Personen find getödtet, vierzig Reisende lebensgefährlich ver« letzt worden. Die meisten Leichname zeigen schreckliche Brand« wunden. Die Untersuchung gegen die Schuldtragenden ist eingeleitet. Die Heiligkeit der Ehe. Wiener   Blättern entnehmen wir folgende HeirathSgeschichte: Vor ungefähr zwei Jahren machle ein in London   lebender Mustker ein gebürtiger Wiener die Bekanntschaft einer dort lebenden Schau- spielerin, deren Theaternamc Lola Armin war, die in Wahr« heit aber Louise Htnterbuber hieß. Der junge Mann erhielt in Ausübung seines Berufe» Zutritt in die besten englischen Häuser, wo jedoch sein Verhältniß mit einer Schauspielerin Anstoß erregte. Um diesem Hinderniß zu begegnen, ließ stch der Mustker in London   von einem Melhodisten- Prediger, den er mit 2 Lstrl. honorirte, trauen. Da» Pärchen lebte einige Zeit im süßesten Einvernehmen. Da der Mustker einem An« trage an ein Berliner   Theater   Folge leisten wollte, wendete er sich an de» Wiener Magistrat um Erwirkung eine» Passe» und machte bei dieser Behörde die Angabe, daß erverehelicht" sei, was in den hiestgen Konskriptionslisten auch vorab vermerkt wurde. Der Musiker üderfiedelte nunmehr, und zwar allein nach Berlin   während seinWeibchen" in London   ein Verhältniß mit einem Grundbesitzer Namen» Mohamed Ebn Abdallah an« knüpfte und mit demselben nach Algier   zog. Vor Kurzem nun »endete stch unser Mustker von Berlin au» an den Wiener Magistrat mit dem Ansuchrn um Zusendung eines Ehebewilli« gungSscheim»(amtliche Blstätigung der HeimathSbehörde über den Umstand, daß der Eheweiber ledig sei und demselben zur »bschlteßunq einer giltigen Ehe im Auslande kein gesetzliche» Ehehtnderniß entgegenstehe). Dieses Ansuchen wurde jedoch mit Hinweis auf den Umstand, daß auf dessen Konskriptions blatt We Rubrik.Stand" mitverehelicht" ausgefüllt erscheine, verneigeit. Der Musiker replizme darauf, daß seine damalige Angab« eine irrthümliche war; seine in London   abgeschlossene Ehe sei vollständig ungiltig, da der die Trauung abschließende Funktionair keine Berechtigung hatte, giltige Ehen abzuschlie« ßen. Da diese Angabe bei der hiestgen Behörde wenig Glauben fand, wendete fich der in so arge Verlegenheit ge« brachte Ehewerber an seine ehemalige Pseudogatlin selbst und erhielt von dieser folgende Antwort:Lieber Freund! Ich halte Dich für zu klug, al» daß Du glauben könntest, daß wir jemal» eine Marlage geschloffen hätten; Du bist frei; ich habe längst der Kunst den Rücken gelehrt und fühle mich al» zwei verwundet wurden, darunter eine Frau. Eine Abtheilung Miliztruppen hat Befehl erhalten, fich nach der Stadt zu be« geben. Die streckenden Arbeiter in Little Rock  , Arkansas  , haben ebenfalls Ruhestörungen veranlaßt, während deren der Vize« Sheriff erschoffen wurde. Mr. Richmond, der Prästdent der Broadway Tramway Kompany, ist verhaftet worden unter der Anklage, mehrere Mitglieder de» New-Uorker Gemeinderathes bestochen zu haben. Wegen derselben Angelegenheit ist noch ein Stadtrath(der vierte) verhaftet worden. Afrika  . Nach Meldungen vom Senegal   ist da» Fort Bakel (französtsch) von den Eingeborenen angegriffen und hat daselbst ein sehr blutiger Zusammenstoß stattgefunden, welcher drei Tage dauerte. Mehrere Dörfer und Faktoreien wurden angezündet. Die Verbindungen find abgeschnitten. Die Lage wird als ernst bezeichnet._ Kozlales ttnh Arbeiterbewegung. Preisrückgang. Vor zirka fünf Jahren wurde in Klingenthal   und Markneukirchen  , wo die sächfische Industrie besonder» ausgebildet ist, für eine gangbare Sorte kleiner Harmonikas für das Dutzend 4 M. gezahlt, Millionen dieser Spielzeuge wanderten nach Amerika  . Jetzt wird für das Dutzend derselben Harmonikas nur ein Preis von 1,40 M. erzielt. Mag nun auch gegenwärtig durch allerlei technische Verbesserungen die Herstellung dieser Spielzeuge rascher und leichter geschehen, so gebt man doch mit der An« nähme nicht fehl, baß trotzdem der Preis um mehr als die Hälfte heruntergegangen ist. Daß aber in der Hauptsache die Ardeiter diesen Preisrückgang zu tragen haben, ist natürlich. Die Handweber de» obere« sächfische« votgtlandes find, wie auch der Abg. Jahn im sächstschen Landtage einge« standen hat, ganze sechs Monate lang ohne Arbeit gewesen. Die Roth   war in den Webersamilien so groß, daß, um nicht vor Hunger zu vergehen, auch die Saalkartoffeln aufgezehrt werden mußten. Beim Herannahen der Saatzeit hat nun die AmtShauptmannschaft zu OelSnitz au» einem vor 8 Jahren ge­sammelten Nothstandsfovd» Saatkartoffeln gekaust und die« selben in den vier am meisten von der Roth betroffenen Dörfern vertheilen lassen. Und da wird von verschiedenen Organen der besttzenden Klaffen im Königreich Sachsen noch immer der Nothstand geleugnet! Aus Kassel   wird gemeldet, daß im Laufe deS Winters in Niederheffen nicht weniger als 25 Personen erfroren find. Daran ist natürlich neben der strengen Kälte auch die allge- meine Roth   Schuld. Die Sammttndustrie am Niederrbein liegt schwer dar- nieder. Die größte Firma, Andrea zu Mülheim läßt entgegen einer Nachricht, daß die Sammttndustrie in dortiger Gegend im vorigen Jahre größeren Aufschwung genommen habe, er- klären, daß es, so lange die Firma existire, kein schlechteres Jahr gegeben habe, als 1885. Und gegenwärtig sei keine Beffemng eingetreten. Die Firma Andreä allein habe 800 Ar» beiter entlassen müssen, die Löhne aber seien durchweg um 2025 Prozent reduzirt worden. Der Fachverei« der Maler- und Lackirergehtlfen i« Leipzig   versendet»in Rundschreiben an die Meister, in welchem es heißt: Da e» leider der hiestgen Gehilfenschaft nicht möglich ist, mit den Herren Meistern in Gemeinschaft über die Hebung unseres Gewerbe» im allgemeinen und über die Besserung der Lage der Gehilfen im besonderen zu berathen, so hat die Ge- Hilfenschaft in ihrer Versammlung vom 1. März d. I. be« schloffen wie folgt: a) lOstündige Arbeitszeit inklustve einer zu gewährenden Frühstückspause von 15 Minuten; b) einen Minimallohn von 38 Pf. pro Stunde für einen Gehilfen; c) für Ueberstunden und Sonntagsardeit die Hälfte de» Stundenlohnes, zu welchem der Gehilfe zur Zeit arbeitet, pro Stunde mehr; ck) für Nachtarbeit, d. h. von Abend» 10 bi» Morgen» 7 Uhr, doppelten Lohn zu fordern. In Bezug auf die von den Herren Meistern eingeführte Werkstattordnung hat die Gehilfenschaft beschloffen, dieselbe anzuerkennen resp. zu unterschreiben, wenn an den§§ 2, 4, 5, 6, 7 folgende Aende« rungen vorgenommen werden: an§ 2, daß der Meister"er- pflichtet ist, auf Neubauten ic. für einen verschließbaren Raum resv. Kiste oder dergleichen besorgt zu sein; an§ 4, die Akkord« arbeit so viel al» möglich zu beschränken: an§ 5, unsauber ausgeführte Arbeiten müssen bezahlt werden, wenn die Schuld am Material oder ArbettSzeua liegt:°n§ 6, die Auszahlung de» Lohnes muß mindestens bis eine Vierlelstunde nach Schluß der Arbeitszeit erfolgt sein; an§ 7, die Frühstücktpause be- treffend(s. Forderung unter a). Verkürzung der Arbeitszeit wurde in einer Manufaktur- arbeiterversammlung zu Gera   als ein Mittel hingestellt, um den alljährlich wiederkehrenden Krisen in der Manufaktur- arbeiterdranche wirksam entgegenzutreten. Eine dahin zielende Resolution wurde einstimmig gefaßt. In der Schwei  , scheint bewegung auch eine vergangenen Jahren. in diesem Jahre die Streik« rößere zu werden, wie in den letzt« «r Arbeitseinstellung der Holzarbeiter Muhamedanerin sehr wohl; ich wünsche Dir ein Gleiche» und daß Du Dich recht bald glücklich verheirathen möchtest. Zeige mir Deine Wiederverehelichuna an. Deine Freundin Fatime Mohamed Ebn Abdallah(geb. Hinterhuber)." Der Wiener Magistrat leitete in Folge des wiederholten Ansuchens von Seite de» Heirathskandidaten Erhebungen ein, welche dahin führten, daß dem letzteren der EhebewilligungSschein nicht be« willigt werden konnte, weil über dessen eigene Angabe im Katasterblatt die Anmerkung der Verehelichung eingetragen wurde, und ein Nachweis, daß diese Eintragung eine irrige und die Ehe eine ungiltige ist, nicht erbracht worden ist. Die Maschinenkräfte am Panama-Kanal  . Der Mit- arbeiter desJournal de» Döbati", Hr. M. G. de Molinaci, befindet fich gegenwärtig am Panama   Kanal, von desien Ar« betten er seinem Blatte intereffante Berichte schick«. In einem derselben wird mitgetheilt, daß die bei den Ausgrabungen be- schäftigten Maschinen die Arbeit von über einer halben Million Menschen repräsentiren. ES finden nachfolgende Maschinen mit den beigesetzten Pferdckrästen Verwendung: 200 europäische Lokomotiven mit 19 200 Pferdekrästen 60 amerikanische 4800 8 Lokomotiven zu 3'/, Tonnen 80 105 amerikanische Erdaushcbemaschinen 5000 Baggermaschinen zu 60 Pferden 240" zu 180 3 960 Seebaggermaschinen 1 800 amerikanisch« Baggermaschinen 2100 10 Stopper-Barge»(Sperrbarken) 3 000 4 schwimmende AuSlader 240 22 Transporteure 700 97 Lokomobile 970 34 halfixe Maschinen 2 720 500 Dampskrahnen» 10000 28 große Remorqueure(Schlepper) 2140 1 Ponton bigue 25 144 Dampfpumpen» 150 4 22 3 7 Summa 57 400 Pferdekräftc. Man nimmt gewöhnlich an, daß ein Pferd die Arbeit von zehn Menscken verrichtet; die 57 400 Pterdekräfte repräsentiren also den Werth der Arbeit von 574 000 Menschen. Das geht weit über die Zeiten de» Pharao Cheop  », an dessen großer Pyramide 30 000 Menschen dreißig Jahre lang ge« arbeitet haben.