angelegt sein, als an der viel tiefer gelegenen Stelle bei Schloß Nuhwald.

Zu dem Streit in der Reichsdruderei wird uns noch mitgetheilt, daß 32 Dann nach 2 tägigem Streit entlassen worden find. Die Leute waren 8 Jahre in der Reichsdruckerei beschäftigt gewesen, fte hatten die Arbeit niedergelegt, weil sie bei einem Lohn von M. 10,20 nicht bestehen lonnten.

Nach der Beseitigung der Rinnfteine in den der Ka­nalisation bereits angeschloffenen Straßen Berlins tommt es, wie die Allg. Fahratg." bemerkt, häufig vor, daß sich die Kinder auf die Bordschwelle segen und die Füße auf das Bflafter oder auf den glatten Asphalt stellen. Es fann aber dadurch leicht ein Unglück durch Ueberfahren eintreten, wie der nachstehende Fall beweist: Am 3. d. M. batte fich ein fleiner Knabe in der Kommandantenstraße einen solchen Blas ausge sucht. Derselbe saß und spielte, achtete aber nicht auf die her antommende Droschte 1. Klaffe. Der Führer derselben mußte vor anderen Fuhrwerten ausweichen und fam dabei so nahe an die Bordschwelle, daß beide Räder über die Füße des Knaben gingen. Das genannte Blatt richtet mit Recht(?) an die Eltern und Lehrer die Mahnung, auf ihre Kinder mehr zu achten, damit derartige schlimme Fälle vermieden werden.

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Wenn nun auch genanntes Blatt" gleich so gütig wäre, und die Mittel angeben möchte, auf welche Weise sich Eltern, die vielleicht während des ganzen Tages fich in einer Fabrit oder sonstwo auf Broderwerb außerhalb der Wohnung bes finden, um ihre Kinder fümmern tönnen. Das wäre beffer als die altfluge Mahnung von der Beaufsichtigung. Kinder von reichen Leuten werden nämlich nur in den allerfeltenften Fällen überfahren.

cr. Eine der berühmtesten Kneipen, die sogar durch bas Lied verherrlicht worden ist, ist entschieden der fchwarze Walfisch zu Aslalon". Sie zeichnete fich bekanntlich nicht nur burch einen besonders groben Hausknecht, der jeden Gast, auch wenn er sonst noch so gemüthlich war, sofort in unsanftester Weise vor die Thüre beförderte, wenn er seine Bahlungsfähig­feit nicht durch den Befit von Ilingender Münze nachwies, sondern auch durch äußerst primitive Geräthschaften aus. Rech­nungen wurden dort nur auf Ziegelsteinen präsentirt, und wenn der bewußte Hausknecht auch zugleich mit dem Einziehen von Beträgen betraut war, so wurde ihm seine Arbeit des Dreinschlagens in ganz erheblicher Weise durch die zierlichen Rechnungsformulare erleichtert. Auch in Berlin scheint man immer mehr zu diesem Jdeal eines Restaurants zurückkehren zu wollen. Wir lesen nämlich in verschiedenen Blättern, daß ein spekulativer Wirth hier auf die seltsame Jdee verfallen ist, ein Restaurant à la Kamerun einzurichten. Es wird nicht lange Dauern und die Berliner Berliner Spießbürger werden, mit Der Kriegsleule bewaffnet, nach diesem Eldorado patriotischer Begeisterung wallfahren; vielleicht legt man auch, um in dieser Kamerun - Faltorei" gemüthlich ineipen zu können, die Landes­tracht jener Gegenden an, die, nach den Berichten eines weit gereiften Bernauers, an denen gar nicht zu tippen" ist, bei ben Königen der dortigen gesegneten Länder in einem einge triebenen Bylinder und einem Hübneraugenpflaster bestehen soll, während fich die gewöhnlichen Landeslinder nur mit legterem Bekleidungsstück begnügen müssen. Wer kann denn wiffen, wie weit die Verrüdtheit eigentlich geht! Indessen find wir Berliner immer noch wahre Waisentinder gegen unsere Spandauer Nach barsleute. Dort bat man, wie wir einem Spandauer Blatte entnehmen, eine Restauration etablirt, die den geschmackoollen Namen Bur Räuberhöhle" führen soll. Hoffentlich wird dieses Lolal von den Einwohnern der Millionenstadt" Spandau recht eifrig besucht, vielleicht statten sogar einmal die Berliner Kas meruner den Spandauer Räubern einen Besuch ab. Sage mir, wohin Du gebft, und ich will Dir sagen, wer Du bist!" Einen werthvollen Fund machte am vergangenen Sonntag der Arbeiter Görn zu Sternfelde bei Spandau . Der selbe war mit zwei andern Männern in dortiger Gegend spa aieren gegangen und hatte sich, um zu ruhen, auf die Erde niedergelegt. Plößlich sah er aus dem Sande etwas hervor Alänzen. Bei weiterem Nachforschen förderte er zunächst ein Goldstück und bald im Ganzen 21 zu Tage, die nicht weit unter der Oberfläche zerftreut lagen. Es waren doppelte Friedrichsd'ors aus dem Jahre 1767. Die Prägung war noch gut erhalten.

Schöne Aussichten. Wir warnen, die Belze und warmen Ueberzieher schon jest außer Dienst zu stellen. Man fündigt uns noch böse Zage an. Aus Süddeutschland wird über be deutende Abkühlung, aus München sogar Schneefall berichtet; ebenso fanden in der Schweiz und im Hochgebirge sehr ergies bige Schneefälle statt. Nach den neuesten Depeschen bat fich über der Adria, dem Mittelmeer , wie dem größten Theil Ita liens unruhiges, trübes, regnerisches, auch wesentlich fühleres Wetter eingestellt. Auch für unsere Gegenden sind stärkere nordwestliche Winde mit Niederschlägen( Regen und Schnee) bei empfindlicher Abkühlung ehestens zu erwarten. Die armen Antisemiten, welche jest den Winterpaletot versezt haben, das wird ein Heulen und Bähnellappern sein!

Gerichts- Zeitung.

o. k. Der Naubmord in Moabit vor dem Schwur­

gericht.

Dritter Tag der Verhandlung.

Der Andrang des Publikums steigert fich von Tag zu Tag.

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Gegen 93/4 Uhr Vormittags eröffnet der Präsident, Land­gerichtsdirektor Müller, wiederum die Sigung. Es erscheint zunächst als Beuge Hausdiener Hinge: Ich lernte den An getlagten in der christlichen Herberge zur Heimath, Dranien ftraße 105, tennen, und zwar war dies etwa 8 bis 9 Tage vor Dem Baeple'schen Morde. Ich wohnte in der Nähe der Hers berge und hielt mich in Folge deffen am Tage zeitweise dort auf. Präf.: Was hat Sie in die chriftliche Herberge ge führt? Beuge: Ich kaufte mir von den dort verkehrenden Handwerksbuischen einige Sachen.- Präs.: Was haben denn diese Handwertsburschen zu verkaufen? Beuge: Hofen, Präs.: Waren Sie damals in Strümpfe, Hemden u. f. m. Stellung? Beuge: Nein, ich war damals furze Beit außer Stel lung. Bräs.: Sind Sie jest wieder in Stellung?-Beuge: Nein, ich habe seit dieser Zeit feste Stellung nicht mehr gehabt, son dern nur so zur Aushilfe gearbeitet. Präs.: Sind Sie schon bestraft? Beuge: Einmal wegen versuchter Erpressung und einmal wegen Bettelns. Präs.: Haben Sie mit Rowalali über den Barple'schen Mord gesprochen?- Beuge: Nachdem ich von dem Morde gelesen, sagte ich zu Kowalsti: Du hast ja da einen großen Blutfle den am Rod. Kowalett erwiderte: Der ist von einer von mir in Fürstenwalde verübten Körper verlegung. Präs.: Kennen Sie einen Kellner Kreuzberger? Beuge: Ja.- Präs.: Wieso lernten Sie den Streuzberger Tennen- Beuge: Ich sprach einmal mit Kowalski über Kreuz berger. Ersterer fagte mir: Kreuzberger ist ein Mensch, der in Die Welt paßt.- Präs.: Was bedeutet das?- Beuge: Ja ich weiß nicht, was Kowalski damit sagen wollte.- Präs.: Ihnen find doch diese Ausdrüde sehr genau be fannt, fagen Sie nur frei heraus, was Sie darunter verstanden? Beuge( zögernd): Ich verstand darunter, Kreuzberger ist ein Mensch, den man bei Verübung von Ein­brüchen benußen tann.-Präs.: hat der Angeklagte Sie nicht aufgefordert, ihm bei Berübung von Einbrüchen behilflich zu fein- Beuge: Jawohl, vielfach. Präs.: Nun erzählen Sie einmal. Beuge: Er fragte mich, wo ich in Stellung war, ich erwiderte: ich bin zulegt in der Konditorei von Buchholz in der Friedrichstraße gewesen. Ist da nicht etwas zu machen? fragte Kowalsti, ich möchte gern einmal ein Brandgeschäft machen. Präs.: Was versteht man uuter Brandgeschäft?

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Beuge( zögernd): Das ist ein Diebstahl, durch den man so viel profitirt, daß man fich anständig fleiden und eine Beit lang gut leben kann. Präs.: Nun, ist der Einbruch bei Buch­ holz verübt worden? Beuge: Das weiß ich nicht; Rowalsti hat mich noch zur Betheiligung vielen anderen Einbiühen aufgefordert, ich habe zumeist zuge fagt, bin aber zur bestimmten Beit niemals gekommen. Bräs.: Welche Einbrüche wollte er außerdem verüben?- Beuge: Einmal wollte er in der Rosmarinstraße einbrechen. Ein anderes Mal erzählte er mir, daß er in der goldenen Hundertzehn in der Leipzigerstraße, alsdann wieder bei Binder mann in der Kochstraße einbrechen wollte. Dann erzählte er mir wieder einmal, daß er in der Leipzigerstraße einen Schau laften ausräumen wollte, ob er diese Einbrüche in der That verübt, tann ich nicht sagen. Bei einem Einbruch ist er, wie er erzählte, gestört worden. Es soll Jemand aufgewacht und mit einer Flinte auf ihn losgekommen sein; er ſet in Folge deffen geflüchtet.- Präs.: Sieht denn Kreuzberger bem Kowalsti ähnlich?- Beuge: Ja. Präfident: Sieht er ihm zum Verwechseln ähnlich? Beuge: Das wohl gerade nicht, aber er bat ebenfalls solch eingefallene Baden und vorstehende Badeninochen wie Ko waleti.- Präs.: Sie haben den Angeklagten vielfach begleitet, find Sie auch einmal mit ihm in Moabit gewesen?- Beuge: Nein, niemals. Präs.: Der Angeklagte hat mehrere Diebes handwerkzeuge beseffen? Beuge: Ja, zwei große Eisen.- Der Präsident zeigt dem Beugen die Stemmetjen, die der Beuge refognoszirt.- Präs.: Hatte der Angeklagte bloß diese zwei Stemmeisen?- Beuge: Ja, er sagte aber, er brauche noch mehr Tandelet, er müsse sich noch ein Eisen taufen, mit dem man gut Inaden fann.- Präs.: Was verstand man unter Tandelet" und Inaden"?-Beuge:" Tandelet" bedeutet Diebeshandwerkzeug und Inaden" bedeutet einbrechen.- Präs. Haben Sie den Kowalski am 3. November gefeben? Beuge: Nein, ich fab den Kowalski am 1. und 2. November, am 3., 4. und 5. jedoch nicht. Am 6. November Abends traf ich den Kowalski in der chriftlichen Herberge bei Der Abendandacht. Kowalski sab sehr verstört aus. Ich sagte au Kowalsti: Nun, wie geht's denn? Kowalsti erwiderte: Mir geht es schlecht, ich habe schon mehrere Nächte nicht ge schlafen, ich lann gar nicht schlafen, ich habe teine Ruhe. Ich fragte: Wo ist denn Kreuzberger? Der hat fich nach Kamerun anwerben laffen, versezte er. Ich bemerkte hierauf: Haft Du schon von dem Morde in Moabit gehört? Ja, antwortete er. Weißt Du, die Beschreibung des muthmaßlichen Mörders paßt ganz auf Kreuzberger, versezte ich, Ihr seid doch etwa nicht bort gewesen und habt Euch die hofen zerriffen? I wo, ant wortete er. Na hört einmal, Shr scheint da gewesen u sein, wiederholte ich. Gott bewahre, versezte er. Mir scheint es aber doch so? Na ja, sei doch schon einmal stille, antwortete er darauf letse. Nachher wollte er von der Mord­sache nichts mehr wiff n. Als ich ihm trotzdem wiederholt fagte, Kreuzberger müsse es gewesen sein, sagte er: Der ist es aber nicht gewesen. Präs.: Nun, Angeklagter, was haben Sie dazu zu sagen?- Angell. Ich lernte den Hinge am 25. Dktober v. 3. tennen. Da Hinge sehr mitgenommen aus sab, d. h. in seiner Kleidung fehr reduzirt war, so fragte ich ihn, was er fei. Er bemerkte, er sei Kellner. Ich sagte zu ihm: Du baft wohl schon lange feine Arbeit. Hinge ant mortete: Arbeit habe ich nicht, ich ernähre mich vom Falsch spiel. Dies treibe ich in einem Keller in der Jägerstraße. spiel. Dies treibe ich in einem Keller in der Jägerstraße. Dann gehe ich auf die Puppenfahrt", b. b. ich gehe in die öffentlichen Bedürfnißanstalten, versuche dort wohl habende Herren zur Berübung von unzüchtigen Hand lungen zu verführen und diese alsdann zu prellen. Ich bin deshalb auch einmal wegen versuchter Expreffung bes ftraft. Ich sagte zu Hinge: Mit dem Falschspiel und der Buppenfahrt" ift ja doch nichts mehr, wir wollen ein befferes Geschäft machen, Du lönntest mir dabei behilflich sein. Singe ging darauf ein und erzählte mir: Bei dem Konditor Buch holz ist etwas zu machen. Am 31. Ottober fab ich Kreuzberger. bola ist etwas au machen. Am 31. Oktober fab ich Kreuzberger. Dieser war mit Hinge bereits bekannt. Ich sagte zu Hinge, auf Kreuzberger deutend: Jft das ein dufter Junge? Ja, der ist duft, antwortete Hinge. Na, da lönnen wir ja mit ins Geschäft ziehen, bemerkte ich.- Präs.: Was verstanden Sie unter bufter Junge"?- Beuge: Ich verftand darunter, ob er schon Knaft" gehabt hat, b. b. ob er schon wegen Diebstahl bestraft worden ist und zur Theilnahme an einem Einbruche zu gebrauchen ist. Ich habe hier weder einen Einbruchsdiebstahl verübt, noch den hinge dazu aufgefordert. Umgekehrt, Hinge hat mich zur Verübung von Einbrüchen aufgefordert. Dinge recht beftig erregt: Das ist eine freche Lüge Präs. Sie haben fich rubig zu verhalten. Hinge: Sie werden auch noch ge fragt werden. Kowalsti fährt fort: Am 6. November Abends fragte mich der Angeklagte: Wo ist denn Kreuzberger? Der hat sich nach Kamerun anwerben laffen. Ach was, er widerte er. Nun ja, der ist nach Holland gegangen, er hat fich nach Kamerun anwerben lassen, versezte ich. Haft Du schon von dem Morde in Moabit gelesen, fragte Hinge weiter, Da bist Du wohl mit Kreuzberger dagewesen, wie habt Ihr denn das gemacht, habt Ihr Euch dabei die Hosen zerriffen? Du bist wohl verrüdt, erwiderte ich. Na, die Beschreibung past ganz genau auf Euch, ganz besonders auf Kreuzberger, bemerkte Hinge weiter. Ich bemerkte ihm wieder: Du bist wohl ver rüdt. Hinge forderte mich ganz direkt auf, mit ihm bei seinem früheren Prinzipal, Konditor Buchholz in der Friedrichstraße , einen Einbruch zu verüben. Ich fragte den hinge: Haft Du Werkzeuge, denn zu einem solchen Einbruch gehören Werkzeuge. Da Hinge verneinte Werkzeuge zu befizen, so unterblieb der Einbruch.. Daß ich zu hinge gefagt: ich brauche ,, Santeln", ich müffe ein Werkzeug haben, das gut inact", und daß ich überhaupt Diebeswerkzeuge beseffen, ist Lüge.

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Hinge bleibt bei einer Befundung und bezichtigt den An geklagten wiederholt der frechen Lüge". Rowalsti beruft fich auf einen Kellner, der zur Beit in der Taubenstraße in Ron bition war und in Gemeinschaft mit Hinge ihn( Kowalsti) auf­gefordert habe, bet dem Prinzipal des Stellners einzubrechen.- Kriminal Bolizeiinspektor v. Hülleffem befundet: Kreuzberger ist leineswegs mit dem Angeklagten zu verwechseln. Kreuz­berger machte den Eindruck eines ganz addretten Kellners, der auch sehr anständig gekleidet ging, der Angeklagte hat dagegen einen etwas schleppenden Gang.- Der Angeklagte giebt selbst zu,

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Angell: Das weiß ich nicht. Präs. Bogsch, haben noch ein zweites Brecheisen bei dem Angeklagten gefeben? Beuge: Nein. Der Angeklagte fagte mir einmal, er babe n ein zweites Brecheisen beseffen, das habe er aber bei Berübu eines Einbruchs eingebüßt. Er fet bei diesem Einbruch burch gestört worden, indem ein junger Mann mit einer F auf ihn zutam; er habe deshalb das Brecheisen im Stich laff müffen. Angell.: Das ist nicht wahr, ich habe hier fein Einbruch begangen. Präs.: Dieser Beuge hat doch a unwahrscheinlich nicht das geringste Intereffe, Sie zu belafi Sie haben gehört, daß er nur sehr zögernd und nur a meine wiederholte eindringliche Ermahnung antwortet. Angell. Ich habe teinen Einbruch hier verübt, auch zweites Brecheisen besessen. Schneidergeselle J bestätigt die bekannte Hut Vertauschungs- Affaire. Delonom Supprian: Er sei bis zum Juli v. J. Defonom wesen, seit dieser Beit sei er außer Stellung. Er habe be Angeklagten im Ottober v. J. in der chriftlichen Herberge Heimath durch den Kellner Kreuzberger fennen gelernt. Gi Tages im November v. J. sei er des Morgens gegen 8 mit dem Angeklagten und Kreuzberger in die in der Reinide Dorferstraße belegene Arbeiter Kolonie gegangen; die bei legteren wollten sich dort Arbeit suchen. Von dort seien fe die Neue Friedrichfiraße in den Verein aur Befferung laffener Strafgefangener und alsdann in die Herberge aur gegangen. Bräs.: 3u welder Beit war das?-Beu Etwa 12 Uhr Mittags.- Präs.: Ihre früheren Ausfa waren anders. Bet Ihrer Vernehmung am 12. November fag Ste: Kowalsti ist zwischen 3 und 4 Uhr in die Herberge Tommen. Beuge: Das ist falsch. Präs.: Haben bamals die unwahrheit gesagt? Beuge: Das nicht, he ift mir die Sache aber flarer. Praf.: Am 12. Novem war Ihnen der Vorgang weniger Ilar als heute? Reu Die Vernehmung tam mir damals zu überraschend.- P Sie find aber am 28. November noch einmal und zwar richtlich vernommen worden. Damals haben Sie gefagt: Angeklagte ist zwischen 2 und 3 Uhr Nachmittags in die berge gelommen? Beuge: Dann habe ich mich dam geirrt, es fann erft halb eins gewesen sein.- Präs.: W Sie, ob der Tag, an dem Sie mit dem Angeklagten und Kr berger in der Reinickendorferstraße u. s. w. gewesen, der b November wat?- Beuge: Das ist möglich, ich weiß es d nicht genau. Der Beuge belundet auf weiteres Befragen Präfidenten: Er babe, soweit er fich zu erinnern wife, dem Angeklagten über den Moabiter Mord nicht gefprod -Auf Befragen des Vertheidigers befundet der Beuge: babe den Angeklagten weder jemals rauchen sehen, noch er, daß derselbe viel Geld besessen habe. Hier tritt g 12%, Uhr Mittags eine halbstündige Pause ein.

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Nach Wiederaufnahme der Verhandlung erscheint Beuge Kriminalfommiffat Weyen: Ich habe den Angella am 10. November v. J. verhaftet und auch zuerst vernomm Das der Angeklagte Einbrüche begangen hatte, war nicht Tannt. Ich bemerte, daß ich speziell mit der Ermittelung Einbrüchen betraut bin. Etwa 8 Tage nach dem Baepte Morde fam ein Hausdiener Namens Hinge zu mir ins Bu und sagte, er habe den Mörder, er wiffe genau, mer Mord begangen und wiffe auch, wer der Komplize sei. darf wohl vorausschiden, daß in Berlin dret sogenannte liche Herbergen exiftiten. Die eine in der Dranienstraße, aweite in der Auguftftraße und die dritte am Wedding diesen Herbergen verkehren zumeist Verbrecher, d. h. nicht schließlich solche Leute, die schon bestraft find, aber eine folcher Leute, die stellungslos und zu jedem Verbrechen find. Diese Herbergen werden deshalb auch von uns revidirt. Hinge erzählte mir nun: Auf chriftlichen Herberge in der Dranienstraße verlehre Mensch, den er des Mordes für dringend verdächtig Ich habe denselben, der sehr verstört aussah, gefragt, was feble. Er antwortete: Ich habe schon längere Beit ni fchlafen, ich habe leine Huhe mehr zum Schlafen. Ich frag nun den Mann: wo sein Freund, namens Kreuzberger fel scheint doch, als ob dieser den Mord begangen, die Bef bung past vollständig auf Kreuzberger. Der Mann, ber der Herberge der Danziger" genannt wurde, bat die verneint. Als ich ihn aber näher fragte, gab er zu, daß berger den Mord begangen und er dabei gewesen sei" verhaftete deshalb so fuhr der Kriminalfommiffar f den mir beschriebenen Mann, den ich sogleich als den lungsgehilfen Kowalski erkannte, den ich bereits im Jahr wegen eines schweren, in der Frankfurterstraße began Einbruchs verhaftet hatte. Ich vernahm nun den Mann und bemerkte auf seinem Rod einen großen Blutfled. Jd zu dem Mann: Hier haben Sie ja einen großen Blutfled, Sie doch gleich zu, daß Sie der Mörder find. Kowals widerte: Mir it's egal, wie ich es gefagt, ifi's wahr. diesem Augenblick sagte Hinge: Herr Kommiffar, daß ift der richtige, der ist nur dabei gewesen, der Mörder if ein anderer, das hat mir Kowalsti gesagt. Nun sab id bem Angeklagten ein Brecheisen. Ich lagte zu Kowalsti: Hallunte, da haft Du ja noch die Morowerkzeuge, mach nicht weitere Umstände!" Ein Beamter machte die Bemer Das wird wohl die Kohlrübe toften." Der Angetlagte

Der Angeklagte begann nun zu zittern und wurde ganz

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barauf wörtlich: Mehr wie den Kopf lann's ja nicht fo im Geficht. Ein solches Benehmen ist bei einem so viel bestraften Menschen gewiß auffallend. Präf.: Nun, Ilagter, was fagen Sie dazu?- Angell.: Nichts. Die Aussage des Herrn Kriminal Kommiffars ist doch fo laftend, daß es fich wohl empfehlen dürfte, etwas hierzu au merten. Sind die Befundungen des Herrn Kommiffar Wahrheit entsprechend?- Angell.: Nein, das ist Alles wahr. Bräs.: Hat also der Herr Kommissar hier logen? Angell.: Das will ich nicht sagen. Ich ging ganz rubig auf das Kommiffariat, da mein Gewiffen rein be -Präs.: Nun Herr Kommiffar, fagen Sie einmal was Sie hier befundet, dem Angeklagten direkt.- Rimin fommiffar Weien( zum Angeklagten): Habe ich Ihnen gefagt: Du Hallunke, da hast Du ja ben großen Blutfled bie Mordwerkzeuge, Du bist der Mörder?-

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sagten: alter Freund, wir fennen uns ja auch.( Hefterleit Beamten sagte: Das wird wohl die Kohlrübe toften, o

Kriminalkommiffar Weien: Da einer mein

verwechseln set. Tischler Bogsch( augenblidlich in Strafhaft): merkten Ste: Wir ift Alles egal, es fann nicht mehr wie b

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Ich lenne den Angeklagten schon seit 1883. In der Zeit vom 20. Dttober bis etwa 10. November 1885 tam ich mit dem Angeklagten fast alltäglich in der chriftlichen Herberge zur Heimath zusammen. Bräf.: Sie wissen doch, daß am 3. November v. J. hier in Moabit eine Frau ermordet worden ift? ift? Beuge: Ja. Wie erfuhren Sie das?- Beuge: Ich habe es in der Beitung gelesen.-Präs.: Haben Sie mit Kowalsli über den Mord gesprochen? Beuge: Ich erinnere mich nicht. Präs.: Haben Sie bei dem Angeklagten Brech elfen gefeben?-Beuge: Ja wohl, eins, das hat er mir ein mal zum Aufbewahren gegeben.-Präs.: War dies ein solches Brecheisen? Beuge: Ja.- Präs.: Haben Sie daffelbe oft mals bei dem Angeklagten geschen? Beuge: Ja, er trug es sumeist bei fich.- Präs.: Wann gab Ihnen der Angellagte das Brecheisen zum Aufbewahren? Beuge: Genau weiß ich es nicht mehr, ich glaube, es war am 7. November. - Präs.: Wo übergab Ihnen Kowaleli das Brecheifen?- Beuge: In einem Keller. Präs.: Aus welchem Grunde that er das? Beuge: Er sagte, er wolle fortgehen. Präs. Nach einigen Lagen forderte er es von Ihnen wieder? Präs.: Nun, Angeklagter, stimmt das? das Brecheisen gebörte nicht mir. denn?

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Beuge: Ja.­

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Kopf toften." Sie sagten noch: Die Werkzeuge besigen feit drei Tagen. Hinge fagte Shnen jedoch sogleich: Die Du ja schon vor einigen Wochen gehabt.- Angell.: Da Alles nicht wahr.- Präs: Herr Kommiñar, haben ben Angeklagten über seinen Aufenthalt am 3. November fragt? Beuge: Ich habe deshalb mit dem Angeklagten 1% stündiges Verhör angestellt. Der Angeklagte fagte er fei mit Kreuzberger und Supprian in die in der Heinid Dorferstraße belegene Arbeiterkolonie und alsdann in ben der Neuen Friedrichstraße belegenen Verein zur Befferung a Der Angeklagte fon

jedoch sein Alibi in feiner Weise nachweisen.-

Braf Beu

der Angeklagte gefagt, daß er einen Rellner Namens Go

zu verschiedenen Cafés und Hotels begleitet hat?

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Beuge

Nein. Bräf.: Angeklagter, weshalb haben Sie das bet b Ich bin bei Herrn Kommiffar Weyen überhaupt nicht Broto

Herrn Kriminalfommiffar nicht zu Protokoll gegeben?

vernommen worden.

boch beweisen. Angell.: Jawohl.

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Haben Sie dies Protokoll unterschrieben? Präs.: Nun, das können wir Sind

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Präs.: Sehen Sie hier

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Präf.: Wem gehörte es zugeben, daß Sie von Herrn Kriminallommiffar Weym Angell.: Ja, aber Weyen"?- Angell.: Ja. Präs.: Nun werden Sie m

denn? Angell.: Einem Tischler, der es mir zum Aufbe wahren gegeben hatte. Präs.: Wie heißt dieser Tischler?-

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Protokoll vernommen worden find?

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Angeklagter Der Kriminallommiffar Weyen bekundet im Weitern:

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