mnt«. !», am kten.; Jrl5 ftt« ollv si- Ageordn«te für und gegkn die Vorlage: daS Haus hatte fich jedoch bereits stark gelichtet. Belgien  « Die gefammte soz'.aldetnolratische Partei Belgiens   beruft einen allgemeinen Kongreß auf Ostern nach Gent   ein. Bei dieser Gelegenheit werden große Manifestationen angekündigt. In der Gegend von Charleroi   find die Streiks wieder im Zunehmen; das Militär mußte, nach demBerl. Tagebl." eine größereBande" in der Nähe von Jumet zerstreuen. Rußland. DaS Riesenwerk der Erbauung der transkaspischen E i s e n d a h n ist nunmehr bis in eine Entfernung von 140 Kilometer von EarakS gediehen und nach ganz ficheren Be- rechnungen wird die Bahn in den ersten Tagen deS Mai Merw   und Ende Juli den AmuvDarja erreicht haben. Die AuSficht einer Verbindung der transkaspischen Bahn mit den ostindtschen Schienenwegen scheint dadurch immer näher ge- rückt und kann nur als Frage einer nicht allzu langen Zeit gelten. Von SarakS nach Herat   beträgt die Entfernung dloS noch 200 Kilometer und die letztgenannte Stadt trachtet be- konntlich die englische   Regierung durch einen Schienenweg zu erreichen, der in der Richtung nach Quettah und von dort mittelst einer Abzweigung nach Kandahar   bereits theilS in Ausführung begriffen, theil» im Prinzip beschloffen ist. Für die Zukunft der transkaspischen Bahn wäre die Herstellung einer Verbindung mit Ostindien selbstverständlich von uner- mrßlicher Bedeutung, aber auch ohne dieselbe erwartet man in kompetenten Kreisen, daß, ganz abgesehen von der eminenten strategischen Bedeutung, auf dieser Bahn fich ein sehr lebhafter Frachienverkehr entwickeln werde. Balkaulauder. Zu dem der rumänischen Kammer vorgelegten autonomen Zolltarif beantragt die Kommisfion. für Rohstoffe und Kon- fektionsgegenstände, welche Rumänien   nicht erzeugen kann, rein fiskalische Einfuhrzölle; für Stoffe und Konfekiionsgegenstände, welche Rumänien   fabriziren kann, Einfuhrzölle, welche die rumänischen Produkte begünstigen; für Stoffe, wobei Rumänien  ein Jntereffe hat, fich dieselben zu möglichst billigen Preisen zu verschaffen, Befreiung von allen Zöllen. Von gut unterrichteter Seite verlautet, daß zwischen der Türkei   und Montenegro für den Fall orientalischer Kompli- kationen bestimmte Abmachungen bestehen. Die Vertreter der Mächte in Athen   überreichten dem Ministerpräfidenten DelyanniS eine Note, in welcher die Machte das Arrangement, betreffend Ostrumelien, mtttheilen und dem Wunsche AuSdrvck geben, daß Griechenland   dem Wunsche Europa  « auf Erhaltung deS Frieden» entspreche. Amerika. DaS Repräsentantenhaus genehmigte die Niedersetzung eine« Sonderausschuffe», der Erhebungen über die Ursachen der A r b e i t S> i n st c l l u n g e n im SüdDesten anstellen soll. Ueder die Unruhen in Ost-St. LouiS werden folgenve Einzelheiten gemeldet: Am Freitag hatte fich am Bahnhof der LomSsille- und Nashoille- Eisenbahn eine beträchiliche Ansamm- lung von Menschen gebildet, welche zusahen, wie unter dem Schutz einer Wache die Güterzüge abgelaffen wurden. Die meisten derselben waren Neugierige. Die Beamten wurden ausgepfiffen, gelegentlich aber auch mit Steinen beworfen. Acht Gehilfen der Sheriffs defanden fich auf einem Güterzuge. Plötzlich wurde ein Pistol auf fie abgefeuert, und nun gaben fie auf die Menge mit ihren Büchsen eine Salve ab. wodurch acht Personen getödtet, andere, darunter auch eine Frau, ver- wundet wurden. Die Menge stob auseinander, sammelte fich aber schnell wieder, worauf die SheriffSgehilfm über die MissiS fippibrück nach St. LouiS   flohen und fich dort der Polizei über gaben. Die Aufregung war groß. Am Abend wurde in Oft St. Loui  » eine EntrüstungSversammlung gehalten, in welcher aufreizende Worte fielen. Einige hervorragendeRitter der Arbeit" versuchten vergeblich, die Menge zu beruhigen. Der Sberiff bat um militärische Hilf«, welche in Stärke von 500 Mann ankam. Gleichwohl konnte«i nicht verhindert werden, daß während der Nacht an verschiedenen Stellen der Bahnhöfe Feuer angelegt und dadurch Wagen, Gebäude und sonstige« Eigenthum zerstört wurde. Von St. LoniS herüber kam die Feuerwehr; aber fie war machtlos, da die Ruhestörer die Schläuche durchschnitten. Erst gegen Morgen gelang e« den Truppen, dem Feuer Einhalt zu thun. Die Truppen be setzten darauf daS weite Terrain der Bahnhöfe in Ost Et. LouiS und stellten schließlich die Ordnung wieder her. Der Senat hat die Vorlagt, welche Washington  -Territo> rium zu einem Staate der Union   erhebt, mit 30 gegen 13 Stimmen genehmigt. Parlamentarische». Auf Grund einer Petition wurde rn der Kommisfion deS Reichstag« die Duellfrage erörtert und dabei an den Regterungskommiffar die Frage gerichtet: wie e» komme, daß auf Grund der Bestimmungen oeS Strafgesetzbuches niemals licher als im Traumland. Nur im Traume sauge ich Strahlen von der mich umgebenden Welt ein. Noch niemals habe ich mich in meinen Träumen blind gefühlt; ich sehe dann ebenso gut, wie in meinen lichten Jahren. Allerdings lebe ich auch träumend immer in meiner Anstalt; aber statt daß ich mich dann auf meinen Tast» und Gehörfinn verlaffen muß, kann ich alle Jnsaffen sehen; und wa« noch sonderbarer ist: obwohl ich nie in Wirklichkeit einen dieser Leute gesehen habe, erscheinen mir ihre Gestchter im Traume doch sehr bekannt und vertraut." Diese intereffante Erfahrung steht nicht vereinzelt da; allen Personen, die erst im Laufe ihres Leben« erblindet find, scheint es ebenso ,u gehen. Blindgeborene hingegen kommen fich im �raum niemals sehend vor; man weiß von Blindgeborenen, die fich eine verhältnißmäßig große Bildung angeeignet und Vieles gelesen haben, daß fie nur von Mufik, von den Stimmen der Personen, mit denen fie zu thun haben, und allenfalls von Vorkommniffen träumen, die fich in ihrer Anstalt zutrugen. Dinge und Orte, die fie nur durch Beschreibung kennen, kommen ihnen nie. auch nicht durch da» bloße Gefühl, im Traume vor. Diese Thatsachen find gewiß von hohem psychologischen Werth. Et« Btld der freie« Konkurrenz. Große Heiterkeit er- regen in der Pfalz   die Reklamen zweier Geschäftshäuser, die uuf ganz originelle Weise das Publikum an fich zu ziehen judwn- Die Firma Josef und Scharff in Landau   inserirte FlederhoU imSüdpfälztschm Wochenblatt":Freie Fahrt nach und»urfld gewährt die Firma Josef und Scharff vo Kr" psälzischen Station au» bei Einkauf von nur 20 M- h« Konkurrenten A. Hunden er in Steinfeld so ver. \" folgendes Inserat erließ:Um jede Konkunenz, !« line Landauer Firma zu überbieten, habe mein ohnedies groß«» Lager in Manufakturwaaren vergrößert und verkaufe sammtliche Artikel, den heutigen Wollpreisen ent- -5� herabgesetzten Preisen. Bei Einkäufen von 20 Ä. vergüte ich die Eisenbahnfahrt sämmtlicher pfälzischen Stationen, bei größeren Einkäufen gebe freien Mitiagsttsch event. auch noch den Kaffee." Ein pfälzische« Blatt bemerkt d'" Herren Josef und Scharff nichts Anderes übrig bleiben, als ihre Kunden mit Austem und Champagner ZU regaliren. ÄtefeÄÄSÄ«« teMte i?%%%%;% Erde wachsen und ein Vernünftiger verachtet fie nicht." Jüngst gegen Ehrengerichte eingeschritten werde. Der Regierungs- Vertreter, kgl. sächfischer LandgerichtSrath Dr. v. Tischendorf, wie» in seiner Antwort auf zwei Urtheile de« ReichSgerichtS vom 29. Oktober 1881 und vom 18. Januar 1886 hin, auS welchen hervorgehe, daß nicht nur die Bestimmungen deS Strafgesetzbuches nach Anficht der Gerichte wohl geeignet seien, die Bestrafung von Mitgliedern von Ehrengerichten herbei» zuführen, wenn deren Thätigkeit den Thatbestand strafbarer Anstiftung oder Beihilfe zum Zweikampfe erfülle, sondern daß in der Tyat auch in geeigneten Fällen seitens der Staat»- anwaltschaften gegen Theitnehmer an Ehrengerichten ringe- chritten werde. Auf eine andere Anfrage äußerte der Kom- miffar, daß eine speziell die strafrechtlichen Bestimmungen über den Zweikampf betreffende GesetzeSvmlage derzeit nicht in Vorbereitung sei. Im Uebrigen aber würden im Hinblick auf eine eoent. künftige allgemeine Revifion deS Strafgesetzbuches im ReichS-Justizamte alle Vorfälle mtt Aufmerksamkett ver- olgt, welche für eine solche Revifion Material zu bieten geeignet seien._ Kommunale». W. Pferdebahn übe» de« Mühlendamm. Für die Ausführung der Pferdedahnlinie Eptttelmarlt Mo kenmartt über den Müblendamm ist der Großen Berllner Pferde-Eisen« bahn- Aktien Gesellschaft nunmehr die polizeiliche Konzesfion er- theilt worden, so daß die Inangriffnahme des BaueS dieser für den Verlehr so überaus wichtigen Linie in nächster Zeit zu erwarten steht. w. Die fünfte städtische VolkS-Bibltothek ist von der Putttamerstraße nach der Gemeindeschule in der Wilhelm- sttaße 117 verlegt worden und wird gleich nach dem Osterfeste für die Benutzung de« Publikum« eröffnet werden. Die Ver- waltung derselben ist dem Gemeindeschullehrer Ditmar über« tragen worden._ Soziale» und Arveitervemegung. Ein Lehrvertrag hat, einer Entscheidung des Reichs- gericht» zufolge, keine verbindliche Kraft, wenn der Lehrling zur Erlernung deS betreffenden Handwerks unfähig ist, auch wenn diese Unfähigkeit bereits zur Zeit der Eingehung de» LehrvertragS vorbanden gewesen und nicht erst nachträglich eingetreten ist. Diese Annahme folgt auS den Grundprinzipien deS VertragirechtS, daß über unmögliche Leistungen Verträge nicht geschloffen werden können. Wie die Bergedorfer   Bauunternehmer eS anstellen, um während deS Streiks der Zimmerer und Maurer billige Arbeitskräfte heranzuziehen, davon legt folgende» Schreiben Zeugniß ab: Herrn Fritz Rohloff in Warsow  (Mecklenburg). In Erwiderung Ihrer Karte theile Ihnen mit, daß e» mir lieb sein würde, wenn Sie Montag, den 12. dsS., mit möglichst vielen Kameraden kommen wollten, namentlich auch Mauerleute. Ich werde Sie am Bahnhof erwarten, an dem Zuge, welcher um 7 Uhr 13 Minuten Abends hier ist. Für jeden Maurer. gesellen, welchen Sie mir überweisen, erhalten Sie 1 Mark grali«. Ich lege Zettel mtt ein, welche Sie an die Leute vertheilen können, welche hier am Bahnhof in der Hand zu hallm find, woran ich Sie erkenne. Wilh. Sager jr., Zimmer. meister." So wird's gemacht! Hoffentlich gelingt es den Bau- Handwerkern, ihre äußerst billigen Forderungen kotz der Kopfprämien auf Maurergesellen durchzusetzen, denn fie find e» bedürftig, wie dieser Winter auf's Deutlichste be. wiesen hat. Frühstückskasse für arme Schulkinder diesen stolzen Namen führt ein Institut in Halle, durch welches arme Schul. linder in den kalten Wintermonaten in der Schule unentgelt. lich einFrühstück" erhalten. Elne solche Institution ist in der That lodenSwerth; besser noch wäre es, wenn auf Kosten der Gemeinden derartige Einrichtungen geschaffen würden. Die« selben würden dann jedenfalls segensreicher sew. DaS Früh stück besteht nämlich in Halle auS einem Brödchen und einer Suppe. Wenn die Suvpe gut und kräftig ist, so ist daffelde auch ausreichend- 20000 solcher FrühstückSportionen wurden in der Zett vom 19. November 1885 bis 31. März 1886 ver» abreicht. Man steht, daß Noth genug vorhanden war. Soweit wäre nun Alles ganz in der Ordnung. Da aber erfährt man au» dem Rechenschaftsbericht, daß ein solche«Frühstück" für die Person fich auf den Preis von 4,/ioo Pfennig stellt. Rech net man auf das Brödchen 2 Pf.(im einzelnen lostet daffelde 2'/, Pf.), so bleiben für die Suppe gleichfalls nur etwas über 2 Pf. übrig da« scheint unS doch sehr bedenklich. Ob eine solche Suppe wohl den Namen Suppe verdient oder ob die. selbe nur für die Wohlthäter Reklame machen soll? Wir glauben da« letztere. Vom Splitter und vom Balken. Mit welchem Rechte Hirsch Anderen vorwirft, daß fie durchbillige Beilräge" die Arbeiter anlocken, darüber delehrt uns übrigens Herr Kamin. Vorfitzender deS Gewerkvereins der Maschinenbauer, in Nr. 9 wurde in einer Klaffe unserer BürgerschuleHeimathkunde" be» trieben. Der Herr Lehrer sprach von den Mineralbrunnen Homburgs und von den Brunnenanlagen; er gedachte dabei auch der schönen Einfriedigung und Ausschmückung de« Elisa« bethenbrunnen und sagte dabei:Es steht auch da nächst dem Brunnen ein schöner Bibelspruch; weiß Einer mir den anzu» geben und herzusagen?" Kleine Pause. Da«kd ein Finger- chcn gestreckt und ein Bübchen schaut freudig zum Lehrer auf Ah, Du kennst den schönen Spruch? Nun, säg' ihn einmal her". Und da« Bübchen spricht im Ton de« Lesen», doch ganz fließend:Die verehilichen Kurgäste werden darauf aufmerksam gemacht, daß die Brunnenmädchen kein feste« Gehalt beziehen, sondern nur auf Trinkgelder angewiesen find. Und wirk« lich ist auch dies Sprüchlein an der Etnfaffung de» Brunnen« zu lesen. Ein tapferer Lokomotivführer. AuS Kopreinitz wird folgendes gemeldet: Die Paffagiere deS zwischen Zakany und Karlstadt   verkehrenden Postzuges wurden heute durch die GeifteSgegenwart de» MaschinenführerS vor einer großen Ge fahr dehütet. Gegen 5 Uhr Nachmittags erhob fich plötzlich ein schrecklicher Slurm, der auf der Station Lipavina vre leere Waggons ins Rollen brachte und dieselben dem anfahren« den Postzuge mit rasender Schnelligkeit entgegentrieb. Der Zusammenstoß schien unvermeidlich. Noch rechtzeitig bemerkte der Maschinensührer die Gefahr, brachte den Zug zum Stehen, ließ die Maschine loskoppeln und fuhr mit derselben mit aller Kraft dm heranrollenden Wagen entgegen. DaS Wagniß ge« lang. Zwei der Waggon» wurden zwar total zertrümmert, der dritte schwer beschädigt, aber der wackere Maschinmführer hatte mit Gefährlichkeit semeS eigmen Leben» ein großes Unglück verhütet, ohne glücklicher Weise selbst Schaden zunehmen. Nach zwei Stunden war die Skecke frei und der Zug konnte seine Fahrt fortsetzen. Tragisches Ende eine« Volkskomponisten. August Lefimple in Köln   erinnert daran, daß eS am 13. April gerade 50 Jahre waren, daß ein Volkskomponist in höchster Armuth und unsäglichem Elend gestorben ist, der wie Wenige diesm Namen verdiente, Ferdinand Kauer  , der Schöpfer des DonauweibchenS". Er schreibt weiter über denselben:Kauer lebte in einer anderen Zeit, als der heutigen, in der die Mustker Deutschlands   fich Gold zu Hause verdienen, um, wenn fie wollten, fich mit allem LuxuS zu umgeben. Wir brauchen nicht zu weit zurückzugreifen, um einer Zeit zu gedenken, da deutsche Mustker, deren Werke auf allen Bühnen eingebürgert waren, alle Herzen entzückten, die ganze MisSre deS Leben» deSRegulator". Herr Kamin behandelt dort dienächsten Aufgaben der Gewerkoereine" und leistet den Satz: . Freilich wird eS schwer halten, daS nachzumachen, waS die beidm genannten Vereinigungen(Deutscher   Buch- drucker- Verband und Englische   Maschinenbauer) vorgemacht haben, weil die Mittel hierzu nicht in dem Maße vorhanden sind. Es ist diese« ein Fehler, der bei Gründung der Gewerk- vereine gemacht und schwer zu verbeffern ist. Damals setzte man einen recht geringen veitrag(!) fest, damit der Beikitt erleichtert wurde, die Maffe sollte eS bringen. Doch die Erfahrung hat gelehrt, daß dieser Grundsatz bei der Kranken- und Jnvalidenkaffe nicht auftecht erhalten werden konnte, sondem bald Erhöhungen der Beiträge eintreten mußten. Daffelbe wird geschehen müffen für die Allgemeine oder GewerkvereinSkaffe, wenn die wirklichen Ziele der Gewerk- vereine,dem Arbeiter in allen Lagen des Leben» zu helfen", auch ganz zur AuSfühmng gebracht werden sollen." Jede Bemerkung unsererseits ist hierzu überflüsfig. Herr Hirsch aber ist durch diesen Satz eine» enfant terrible arg in Hämisch gerathen und polemifirt nun imGewerkverein" gegen den Zersplttterer". Lohnerhöhungen. Itzehoe  , 13. April. Nachdem erst vor Kurzem die hiefiam Maurergesellen eine Lohnerhöhung zu erreichen gewußt, haben nunmehr auch die Zimmergesellm am hiefigen Platze eine solche erreicht, indem von den Arbeit- gebem freiwillig bestimmt wurde, daß bei einer lOstündigen Arbeitszeit der Tagelohn 3M. 60 Pf. bekagen soll; außerdem find für Arbeiten außerhalb Itzehoe  « 30 Pf. pro Tag extra zu zahlen. Die polizeiliche Schließung de« Manrer-Fachveretn« in Altona   erfolgte Montag Nachmittag, trotz der in dieser Sache schwebenden BerufungSklage und durfte in Folge dessen die auf Montag Abend anberaumte Versammlung nicht flatt» finden. Der Streik der Steinmetzen in Halle kann als beendet angesehm werden, da die Meister eine Lohnerhöhung, wenn auch nicht völlig in dem von den Gesellen verlangten Maße, zugesagt haben. Man bittet aber, den Zuzug noch für einige Zeit fern zu halten, bi« die Angelegenheit völlig geregelt ist. I« der Hofmöbelfadrik deS Herrn Glückert in Darm« stadt kam es am 12. d. M. zum SKeik. 20 Mann, Schreiner, legten wegen Verweigerung der lOstündigen Arbeitszeit die Arbeit nieder. Bei genauer Information werden wir mehr über die Angelegenheit dringen. Der Streik der Pferdebahnkntscher in New-Iork bat gerade einen ganzen Tag gedauert. Am Morgen deS zweiten SKeiktageS machte die Direktion bekannt, daß fie sämmtliche Forderungen der Streikenden bewillige. Auch die verlangte Lohnerhöhung bis zum BeKage von 2 Dollar« bei e nem Arbeitstage von 12 Stunden wurde zugestanden. Am Mittag waren bereit» sämmtliche Kutscher wieder in Thätigkeit und fand der Verkehr wie gewöhnlich statt. Der Streik ifl durch da« energische Auftreten der Deputation der Kutscher zu einem glücklichen Ende geführt worden. Mereine und Nersammwngen. Die Stuckatenre Berlin  « begaben fich am Montag, den 12. d. M., Abends, nach Schluß der in Niest'S Salon stattge« fundenen öffenllichen Versammlung nack dem in der Neuen Grünstr. 14 befindliche Restaurant Nentwig's, um hier da» Resultat abmwatten, welche« die von der Lohnkommisston ab» gesandten Mitglieder von der um diese Zeit tagenden Meister- Vereinigung dringen würden. Elne Deputation der Meister. Vereinigung hatte in der am Sonntag, den 11. d. in Nteft's Salon stattgefundenen öffentlichen Versammlung der Stuckateure die Verflcherung gegeben, daß die Meister- Vereinigung ihre schriftliche Einwilligung zu dem Lobntarif Montag Abend geben will. Da daS Lokal nicht alle Stuckateure fassen konnte, so stand der größte Theil debattirend auf der Straße und eS war ein Leben und eine Aufregung, als befände man fich in der Zeit der Wahlen. Manch' Auge sah sehnsüchtig die Straße entlang, bei manchem war der Argwohn gekommen, daß noch im letzten Augenblicke AlleS scheitern könnte und daß die am Morgen angefangene Arbeitseinstellung doch fortdauern könne. Da nach zweistündiger banger Erwartung erschien die De« putation der Lohnkommisston, schon von weitem rufend: Der Sieg ist unser I Ein hundertfaches Hurrah begrüßte fie. Welche ergreifende Szenen fich jetzt hier abspielten, kann nur »ÄnÄ A. ÄÄÄ 6cs Ja. W* eiudattuw babm gl5n»-ndrn �s°l? dmchchf, genommen) voll und ganz bi» zum 15. April 1887 bewilligt worden. ES ist dieS ein Erfolg, wie ihn bis jetzt keine Korpo« ration so schnell aufzuweisen hat. Noch im Ottober vorigen JahreS kaum 60 Mitglieder stark, gehören jetzt dem Fachoerein �Mitglieder, der Bewegung und Vtitbetheiligung zum UnterstützungsfondS aber 450 Stuckateure, von 500 in Berlin  erfahren mußten, um schließlich wahrhaft tragisch zu enden, wie die l.ebenSwürdigen Tonmeister Konradin Kreutzer   und Albert Lortzing  , deren Schicksale ja bekannt find. Die Gene- ration ist fast ganz zu Ende gegangen, welche die Glanzzeit eines Wenzel Müller  , eineS Krd. Kauer durchlebt hat. am Ende de» vorigen, in den ersten Dezennien diese» Jahrhundert». Im Anfange der dreißiger Jahre find fie Beide, von der Mttwelt vergessen, gestorben. Von Zeit zu Zeit sah man da« malS   noch ihre Hauptwerke auf dem Repertoire:Teufels» wühle" undDonauweibchen". Jetzt find fie wohl für immer todt und in den Theater-Archiven begraben.! Ferdinand Kauer  war 1751 in Mähren   geboren. Wien   war die Stätte, von wo seine Werie in die Halde Welt gingen. An 200 theatralische Singspiele und Opern hat er ge» schaffen, fast Alle» echte Wiener   Volk»- und Zauber- Opern. Wenzel Müller   kam ihm an Zahl gleich. Von letzterem erzählt man. daß er damals auf Mozart stolz herabgesehen habe, da er nicht begreifen konnte, wie man von einem Mustker so viel Wesens machen könne, der nur steben Opern zu Stande gebracht habe. Die Maffe mußte es thun. Die Schwänke der damaligen VollSoper bildeten da» Entzücken deS Publikum», die Melodien faßten sofort Fuß bei Alt und Jung, und Arm und Reich sang fie. Der heftete Sinn der Wiener   konnte keine schönere Nahrung haben: alle diese Mufik floß auS einem gesunden, nicht zu erschöpfenden Born und ward sofort Gemetnaut Aller. Ferdinand Kauer  , lange Dirigent der Wiener Volksoper, mußte aber nach und nach Platz machen, al» die moderne italienische Mufik fich ein- zubürgern begann. So wurde auch Ferdinand Kauer   bei Seite geschooen und vergessen, und alsbald war er für Wien   au» der Welt verschwunden. AIS   im Jahre 1830 die Donau   ihre Fluthen verheerend über die Ufer wälzte, da rettete man auch einen unbekannten hochbetagten GreiS, der ein kleine» Quartier in der Vorstadt, an der Donau   gelegen, bewohnt hatte, vor dem drohenden Waffertode. Sein bischen Hab und Gut war verloren, auch seine letzte einzige Freude, sein Notenschatz, fortgeschwemmt worden. Elend und in Kümmerntß schleppte er noch seine Tage hin, bi» ihn der rettende Tod auS einer Welt befreite, die er zwei Menschenalter hindurch mit seiner Muflk deglückt hatte. In Tausende von Herzen hatte er mit seinen heueren Melodien Freude geaoffen, nun starb er freud« lo» und verlassen, ein in seinem Wien   fremd Gewordener» im höchsten Greisenalter an Entkräftung dahin. Wahr« lich ein tragische» Ende, wie eS tragischer nicht gedacht werden kann."