dienende Tendenz bet einer ArbeitSeinstel»lung zu Tage tritt» wird auch die Nothwendtgkeit ge«geben setn, gegen die mit ibr zusammenbangenden üffenUichenKundgebungen auf dem Gebiete der Presse, sowie desVereins» und Versammlungswesens die Vorschriften deS Gesetzes gegen die gemeingefähilichen Bestrebungender Sozialdemokratie vom 21. Oltover 1878 mit dersel!mit derselbenStrenge'in Anwendung zu bringen, wie gegen jene Bestredun-gen überhaup.Insbesondere wird nach Befinden der Umstände in den-jenigen Bezirken, innerhalb deren die im§ 28 des obenangeführtenGesetzes vorgesehenen außerordentlichen Maßregeln inWirksamkeitgesetzt find, von letzteren auch gegen F ü h r e r von Streilbewe-gungen Gebrauch zu machen sein, sobalv die Behörde die be-gründete Ueberzeugung gewinnt, daß von diesen Personen eineGefährdung der öffentlichen Sicherhett oder Ordnung zu be-��Unberührt durch die gegenwärtige Verfügung bleibt nolür«lich das Recht und die Pflicht des Verwaltungschefs deS betreffenden Bezirks, im Falle eines durch Arbeitseinstellungenveranlaßt«» Aufruhrs sofort bei dem obersten Militär»defehlShader die Erklärung deS Belagerungszustandesin Gimaßheit des Gesetzes vom 4. Juni 1851(Ges.-S. S. 451)zu deantragen..„_,,Ew. hochwohlgedoren ersuche ich ergebenst, die offent-lichen Zustände des Ihnen untergebenen Bezirks auf demoben besprochenen Gebiete fortgesetzt sorgfältig zu beobachten,eintretenden Falls nach den in diesem Erlaffe angedeutetenGefichtspunkten ungesäumt die erforderlichen Maßregeln zu er-greifen und mir von denselben Mittheilung zu machen.Kommunales.Die Zahl der Handwerks- Lehrlinge, welche im No-vember 1885 bei den zehn städtischen elementaren Fortbilvungs»schulen, der Fortbildungsschule des Berliner Handwerker-Vereins, den drei städtischen FortbildungSanstalten, der Hand-"chule und den Fachschulen einge-werkerschule, der Baugewerkschuletragen waren, betrug 6288.,„Dem GeWerks» Krauken- Verein gehörten im Oktober1885 186 584, im November 189 963 und im Dezember 1885189 412 Personen an. Der Verbrauch von Arzeneikosten be-ziffert fich im Oktober 1885 auf 25900 50 M., im Novemberaus 28794.02 M. und im Dezember 1885 auf 30 925,12 M.;in Summa für das Vierteljahr Oltober— Dezember 1885 auf85 619,64 M. Von 75 Gewerkiärzten wurden behandelt imOkweer 9542, im November 14948 und im Dezember 188511 894 Personen.w. Ewem Berichte der städtischen Straßtureinigung»-Deputatton über die durch die strenge Kälte im Februar unddurch die starken Schneefälle im Marz d- I. nothwendig ge-wordenrn besondere Äufräumungsarbeiten und die dadurch ent>standenen Kosten entnehmen wir folgendes: Die während desWinters 1885/86 geleisteter, Schneefuhren betrugen im Ganzen155 397,(davon im Ntärz 68933 Fuhren), die Gesammtkosten,welche während des Winters 1885/86 durch Schneeabfuhr unddurch Hilfsarbeiter entstanden find, detrugen zusammen389 888 M. und zwar für Hilfsarbeiter 97 793,50 M. und fürAbfuhr 292 086,50 M. Der Monat Mär, allein erforderte fürHilfsarbeiter die Summe von 51 096 M. und für Abfuhr129 118,50 M., zusammen also 180 214,50 M.Zu Armeuunterstütznngizwt cken find bei der Haupt-Stistungikaffe im Monat März v. I, eingegangen: An 33er-mächtr iffen und Geschenken 10 370,20 M., auS Kvllelten-geldern 1255,50 M., aus schtedSmännischen Vergleichen,Zessionen rc. 821,08 IB., in Summa: 12 446,78 M.In der städtischen Waisenpflege befanden fich am1. April 1886; 1. Im Waisen-Depot 44 Knaben. 56 Mädchen;2. in der Waisen-Anstalt in Rummelsburg 446 Knaben, 33Mädch-n: 3. in der hiefigen Pflege 949 Knaben, 1083 Mädchen; 4. in dir auswärtigen Pflege 1024 Knaben, 1049 Mädchen; 5. in Krankenhäusern 18 Knaben, 28 Mädchen. Zusammen 2481 Knaben, 2249 Mädchen— 4730 Kinder.— Aufgenommen wurden im Vierteljahr Januar— März 1886: 486Kinder und zwar 445 Haus- und 51 Kostkinder. Dagegenschieden in demselben Zeitraum aus und kamen 1. zu den An-äehüiigen 112; 2. in unentgeltliche Pflege 17; 3. zu fremdenlommunen 16; 4. gestorben find 79 Kinder, zusammen 224Kinder, so daß fich die Kinderzahl um 262 vermehrt hat.—In Zwangserziehung waren am I d. I. 326 Kinder.(252Knaben, 74 Mädchen.)I« den öffentlichen Schlachthäusern des städtischenZentral Schlachthofes find im Vierteljahr Januar-Mar, ge-schlachtet worden: 27 077 Rinder, 19 541 Kälber, 42 603 Schafe,76 918 Schweine. Zusammen 166 139 Thiere. Von denletz eren find zur menjchlichen Nahrung ungeeignet befundenund deswegen zurückgewiesen und beanstandet worden:96 Rinder. 21 Kälber, 19 Schafe, 1033 Schweine.— Zusammen 1169 Thiere.— An einzelnen Theilen und Organenfind zurückgewiesen und beanstandet worden: Von Rindern4642, von Kälbern 4, von Sckafen 1210, von Schweinen 3824.Zusammen 9680 Theile und Organe.fokale».rinzipal ist entschieden der Befitzereiner Piano-Mechanik-Fabrit in der Blumenstraße. Vor einigenWochen hatte dieser Herr seinen Geburtstag und eS wurde aufAnregung einiger Arbeiter und Arbeiterinnen eine Sammlungzu einem Geschenk veranstaltet, welches ihm zu seinem Geburts-tage überreicht werden sollte. Der Herr nahm daS Geschenkdenn auch mit einigen Worten deS Dankes an. Am Sonntag,den 11. d. M. wurde von Seiten des Prinzipals ein Fest'urt-ier der Fertigstellung der 5000 Piano-Mechanik veranstaltet.m der Feier etwas mehr Glanz zu geben und dem Prinzipalein Geschenk zu überreichen, wurde wir verum unter dem Per-sonal eine Sammlung in Szene gesetzt, welche fich auf 1 Markpro Mädchen belief.(Dieser Herr Prinzipal scdeint in BezugdaS Annehmen von Geschenken recht liebenswürdiger Naturzu setn.) Jedenfalls ist die Hergäbe einer Mark eine recht re-spektable Leistung für eine Arbeiterin, welche während derganzen Woche 6—11 Mark verdient, wofür diese Mädchen sehrangestrengt arbeiten müffen. Außerdem ist die Disziplin inder Fabrik eine überaus strenge. Denn untersteht fich eineArbeiterin, zur andem auch nur in geschäftlicher Beziehungeinige Worte zu sprechen, so werden derselben am Sonn-abend 20 Pfennig Strafgeld in Abzug gebracht. ES kommtaber auch häufig vor, daß ein Mädchen 40 bis 60 PfennigeStrafe zu entrichten hat. ÄlS nun am Mittwoch die Arbeiterund Arbeiterinnen über den Verlauf des Festes einige Wortesprachen, war eS dem Prinzipal, welchem diese Worte hinter-bracht wurden, nicht recht und er entließ sofort 2 Mädchen auSder Arbeit. Zu den anderm äußerte er ungefähr folgendes:„Das sage ich Euch, von wem ich noch einmal ein Wortsprechen sehe oder höre, der zahlt das erste Mal 40 Pf., daszweite Mal 60 Pf. und daS dritte Mal erfolgt Entlassung,denn ich brauche keinem Ardeiter nachzulaufen. Es giebt hundertandere, fie laufen mir fast das Haus ein, und machen Sie fichdarauf gefaßt, am Sonnabend werfe ich noch mehr hinaus!— Dieser dankare Prinzipal hat nun einige Geschenke vonseinen Arbeitern in seiner Wohnung res». Komtoir, sollte ihmbeim Anblick dieser Andenken nicht die Frage aufsteigen: wieviel Tropfen des sauren Schweißes daran hängen?— Esscheint, als ob dem Prinzipal dieser Gedanke auch gekommenist, denn er hat die Entlassenen am Freitag wieder ange»nommen.Das warme FrühlingSwetter am aestrigen Palmsonn-tage hatte viele Tausende der Berliner Bevölkerung in dieUmgegend hinauSgelockt. Der Zudrang zu den Pferdedahn-wagen war kaum zu bewältigen. Später am Nachmittage tratdas recht« Aprtlwetter ein, das mit warmem Sonnenschein undleichten Regenschauern abwechselte; der Abend war aber wiederbis 10 Uhr sommerlich schön, worauf dann wieder Regen folgte.In großer Gefahr vom Blitz erschlagen zu weiden, befandenfich viele Berliner Ausflügker in Tegel. ES war Nachmittags5 Uhr, als man im schönsten Wetter den herrlichen Park durch-wanderte. Plötzlich vernahm man aus heiterem Himmel einenschwachen Donner, der aber von den Besuchern nicht weiter be-achtet wurde. Wenige Minuten aber darauf blitzte es wiederund unter furchtbarem Krachen fuhr der elektrische Funken aneinem dicht am Wege zwischen Dampfmühle und Schloß stehen»den Riesenbaume herunter, denselben vollständig zersplitternd.Von den Passanten in unmittelbarer Näh« sanken mehrere de-täubt zu Boden und fühlten ihre Glieder wie gelähmt, waSaber wohl mehr der Eindruck des Schreckens, als eine Folgewilllicher Beschädigung war.DaS von dem Kachverein der Berliner Etuckaleureveranstaltete Matinee zum Besten der Wittwe und ihrer fiebenunmündigen Kinder deS verstorbenen Kollegen Steltzer, welchesam Sonntag, den, den 13. d. M. früh 11 Uhr in Kaufmann'sVariete statttfinden sollte, ist noch in letzter Stunde polizeilichverboten worden, und zwar, wie das Polizei-Pcäfidiummittheilte, auS dem Grunde, weil die Matinee in die Char-woche fällt.Der Journalist, welcher noch nicht vor Gericht gestanden,hat noch keine Ahnung von„seines nichts durchbohrendemGefühle". Er hat vor dem richtigen Verbrecher nichts voraus.Derselbe Gerichtshof, welcher soeben ein halbes Dutzend Ver-brecher abgeurthetlt hat, urtheilt auch über ihn. Wartend stehter auf dem Flur des Kriminalgerichts, bis man ihm einenVerbrecher vorüberführt, der wegen unfittlicher Handlungen miteinem kleinen Kinde zu IV-jährigem Zuchthaus veruitheilt ist.Dann umwühlen ihn die Zeugen» welche fich gegenseitig vor-werfen, falsch geschworen zu haben. Jetzt kommt eine inSträflingskleidern steckende Frau an die Reihe. Sie fällt imGerichtSsaale in Ohnmacht und wird hinausgetragen. Hinterderselben Barre nimmt er jetzt Platz. Er wird daS Gefühlnicht los, daß er mit Verbrechern in einer Reihe rangirt. Und wasist sein Verbrechen? Er hat einen alten, vorhandenen Uedel-stand geschildert und Vorschlägt zu seiner Abhilfe daran ge»knüpft. Er glaubt, damit ein guteS Werk gethan zu haben,denn von allen Seiten ist man in ihn gedrungen, das Themazu, deHandeln. Mit Emst und mit der größten Vorficht, umNiemand zu verletzen, hat er es gethan. Ader der Staatsan-walt belehrt ihn eines Anderen. Ihn hat nur die Tendenzgeleitet, damit einen sensationellen Effekt zu erzielen. Undseine sorgsamen Erkundigungen, ob etwa eine Person fich ver-letzt fühlen könnte, find nur ein Beweis seiner Furcht vorStrafe. Seine Schilderung ist richtig, aber der Präfident be-lehrt ihn, daß er die Uebelstände der betreffenden Behörde ineiner Eingabe hätte darstellen müffen. Nachdem der Jour-nalist daS erste Mal vor Gericht gestanden, sagt er fich, ei sei«in süßer Wahn gewesen, wenn er geglaubt, er habe ein Recht,zu existiren.Sechs Revolverschüsse erschreckten in der Nacht zumSonntag die Bewohner der Skalitzerstraße, in der Nähe derWienerstraße. Da eine blutige That oder dergleichen nichtbekannt geworden ist so läßt fich nur annehmen, daß groberUnfug vorliegt und ein Individuum jene Schüsse aus„Ulk"auf der Straße abgefeuert hat.Durch ein ganz ruchloses Bubenstück zog fich gesternAbend der Tanzmeister eines TanzsalonS in der Mariannen-straße schwere Brandwunden im Geficht zu, die seine sofortigeUeberführung nach dem Krankenhause Bethanien erforderlichmachten. Ein Gast hatte den Gasarm in der Retirade deSEtablissements abgebrochen und fich sodann um die Folgennicht weiter gekümmett. AlS bald darauf der Tanzmeisterdiesen Ort betrat, der dunkel war, wollte er ein Streichholzanstecken, als in demselben Augenblick das ausgeströmte Gasentflammte und dem BedauernSwerthen daS Geficht in ent-setzlicher Weis« verbrannte. Der Urheber deS Unglücks ist er-mittest.Nicht weniger alS drei Ueberfälle, darunter einer, derden Tod des Betreffenden zur Folge haben dürfte, werden unsauS der Nacht zum Sonntag gemeldet. Der erste betrifft denMetallarbeiter Greschner, Manteuffelstraße 50 wohnhaft, welcher gegen 12 Uhr Nachts am Kottbuser Damm von mehrerenrauflustigen Gesellen überfallen und in der rohcsten Weise mitMesserstichen traktirt wurde. Bei dem Unglücklichen, der nachder Sanitätswache in der Adalbertstrnßr gebracht wurde,zählte man nicht weniger als fieben Messerstiche auf der Brustund dem Rücken und zwei Messerstiche im Kopf. Nach An-legung der erforderlichen Verbände wurde G. nach dem Kran-Hause Bethanien übersührt. Die Erschöpfung deS G. war inFolge deS starken Blutverlustes eine so große, daß man anseinem Aufkommen zweifelt. ES ist gelungen, mehrere derMesserhelden festzunehmen.— An der SchillinMSdrücke fandennächtliche Paffanten bewußtlos an der Erde liegend einenMann, in dem später der Schuhmacher Wustmann ermitteltwurde. Derselbe hatte zwei nicht unerhebliche Kopfwunden,die dem W. von einem ganz anständig gekleideten Menschenzugefügt worden waren. Nachdem ihm ein Heilgehilfe die er-forderliche Hilfe geleistet halte, wurde W. nach setner Wohnunggebracht. Im dritten Falle erhielt ein Mann in der Naunyn«straße einen so wuchtigen Schlag mit einem harten InstrumenttnS Gestcht, daß ihm daS Nasenbein vollständig zertrümmertwurde.Et« Schwindler auf Velozipeden ist den hiefigen Rad-fahrer- Vereinen stgnalifirt worden. Derselbe giebt fich alsStudent aus(seine Schmisse im Geficht könnten wenigstenseine Gewähr hierfür abgelegen), ist elegant gekleidet, von an-genehmem Aeußern und besucht diejenigen Personen, welcheden Verkauf eines VelozipedS annonzirt haben. Er untersuchtdie Maschin« nach richtig fachmännischer Art, ist ein ausge-zeichnete! Fahrer und, nachdem er fich mit dem Kauf unddem geforderten Preis einoestandcn erklärt hat, machter«loch zur Bedingung, mit dem Veloziped eineStraßenfahlt anstellen zu dürfen, was ihm auchin jedem Falle gewährt worden ist. Er desteigt dieMaschine, saust davon und— Roß und Reiter sah man nie-malS wieder. MU Rücksicht darauf, daß der Preis eineszwei- oder dreiräderigen VelozipedS 300—500 M. deträgt und,wenn eS gebraucht, immer noch 200— 300>M. werth ist, so lohntfich schon«in derartiges Gaunergeschäft. Der Betrüger prellt aberauch noch die Gastwirthe, wo er Logis genommen hat, denner hat hier die Zeche nicht dezahll und ist und bleibt mit demVeloziped verschwunden.Auch ein Kunstkritiker. Durch einen etwaS ungewöhn-lichen Besuch wurde Professor Otto Heyden, der berühmteMaler, in seinem Atelier überrascht. Ein Schornsteinfeger-Jüngling, der im Hause die bekannte Parole:„Morgen wirdgefegt 1" auszugeben hatte, war durch irgend einen Zufall andaS Atelier geralhen und steckte plötzlich seinen Kopf durch dieThür desselben. DaS LoosungSwort:„Morgen wird gefegt!"erstarb ihm auf den Lippen, als er in diese ihm völlig neueWelt hineinblickte. Erst nach einer Weile bemerkte ihn dergerade in eine Arbeit vertiefte Maler und fragte nach seinemBegehr. Der schwarze G-sell kratzte fich zuerst verlegen hinterden Ohren, bald aber gewann der richtige Berliner wieder inihm die Oberhand. Er erzählte, wie er hierher gerathen sei.und dann meinte er in aller Treuherzigkett, der Herr Malermöge ihm doch erlauben, fich im Atelier einmal näher umzu-schauen, denn so etwaS habe er ja in seinem Leben noch nichtgesehen. Lächelnd willfahrte der Künstler der Bitte und derschwarze Besuch hielt nun mit aller Gemüthlichkeit im AtelierUmschau. Endlich blieb er vor einem kürzlich vollendeten Portrait, dem Seldstportrait des Professors Heyden, stehe»£betrachtete es aufmerksam.„Na, kennen Sie den Herr«,'daS vorstellt?" fragte endlich der Professor.„Ne", laiiW!Antwort.„Na", fährt der Professor fort,„so sehen Sie snur einmal an, ich bin eS ja selbst." Da wirst der Wsteinfcger einen langen Blick auf den Maler und spricht ffj»die inhattschweren Worte:„Jawoll! Wenn Sie detdenn könnten Sie froh find." Wer da weiß, daß geredPortraitfach nicht eben die starke Seite deS Professors�Heyden ist, wird die Komik der Situatton zu wMwissen.Wer auf die Ringbahnstation Weddiug �und etwa über die Fahrzeiten nicht ficher ist, der wird t«>Wartesälen und an dem Billetschalter oder auf dem ssli»>geblich nach Fahrplänen suchen. Erst nachdem der ssa»ein Billet gelöst hat, waS ihm das Betreten der AdfAPerronhalle ermöglicht, kommt er in die Lage, Einficht wjhier angeschlagenen Fahrpläne zu nehmen. Zweckmäßig�man diese Einrichtung nicht finden können.De« Erstickungstod erlttt in vorvergangener N«®!unverehelichte Stepperin Elise Kugler in ihrer Wohnungdauerstr. 16. Die Wohnung ist im 4. Stock des linke»»tenflügelS belegen und besteht auS zwei kleinen Kammer»,'denen die vordere, zur Küche benutzt, Licht durch ein am!Treppenhaus führendes Fenster empfängt; das zweitesdient alS Schlafkammer, hat kein Licht und steht mtt dem'deren Raum nur durch eine Thür in Verbindung. 8»'chem von beiden Räumen und auf welche Weise der»1entstanden ist, wird fich wohl kaum mit Sicherheit sefPlassen. Der fich zunächst entwickelnde Qualm hat jedensallllBewohnerin so benommen, daß fie überhaupt nicht mehr'■zum Bewußtsein gelangte. Ein Hilferuf ist wenigstens'den Nachbarn nicht gehört worden. Der helle Feuerst!machte den Nachtwächter auf die Gefahr aufmerksam, u»i-mühte letzterer fich, durch Pochen und lames Rufen diewohner deS bedrohten Gebäudetheils zu ermuntern. Bei'wenige Minuten nach 1 Uhr erfolgten Eintreffen der Mwehr standen nicht nur die beiden Kammern total in Flam»auch zu dem darüberliegenden Dachboden war das Feuer Wgedrungen und hatte diesen zum größten Thell ebenfalls i»JZerstörungsbereich gezogen. Der Brand war trotzdem mit der»und Dampfspritze unter Aifistenz einer großen Handdruck?ziemlich schnell zu bekämpfen, und find die gefährdete«grenzenden Wohnungen unversehrt geblieben. BeiAufräumungSarbeiten wurde, und zwar in dem Schlafsunter Schutt am Boden liegend, die fast verkohlte Leiltep. Kugler gefunden.— Bei weitem anstrengender gef»fich die Löicharbett, welche zwei Adtheilungen der Feuert— ein Dampfspritzen- und ein Handdruck,'pritzen Zug-Jvorgestern Abend bis gestern früh in der KuhnheWchemischen Fabrik bei Johannisthal zu bestehen hatten. �stätte wur das Rvhschwefellager, welches daS Erdgeschoßumfangreichen zweistöckigen schuvpenartigen GebäudeS ein>und viele tausend Zentner rohen Schwefels beherbergt.die Lagervorräthe fest verpackt waren, ließ sich das Lösch»«endgiltig nur bewerkstelligen, indem man die oft mezentnerschweren Stücke nach und nach ins Freie schaff!welcher Arbeit eine große Anzahl Menschen die ganzeüber zu thun hatte. Die eigentliche Fabrik war nicht b-auch ist ein Durchbrennen der Decke nach dem oberen...verhütet worden, was um so erfreulicher, als letzteres sehsträchtliche Quantitäten an explofionSfähigen Dingen«»»Die gestern Abend gegen 8>/, Uhr entsandten beiden Lös«kehrten erst heute Vormittag gegen 9>/, Uhr in die Wacht»schaft zurück. Die Feuerwehren der Nachbarorte waren Jfalls zur Stelle, und hat fich inkbesonverc die freiwillige F«wehr auS Grünau in nachhaltigster Weise an der Löschtbetheiligt.Sturz. Am 17. d. M. spielte die zweijährige TochteiViktualienhändlerS Rinte, Adalbertsiraße 75, auf demBei dieser Gelegenheit lehnte fich daS Kind gegen das 9küchmfenster, welches von innen nicht verriegelt war,Einrichtung eine durchaus schadhaste ist. DaS Mädchendaher in die Küche hinab und blieb hier wie leblosNachdem man daS Kind in die elterliche Wohnung zbracht hatte, stellte man elftig Wiederbelebunasoersucheauch schließlich von Erfolg gekrönt waren. Dem Änsch-hat die Kleine nur einige Hautabschürfungen erlittendiesmal also noch mit dem bloßen Schreck davongekomiDaS Fenster aber ist biS heute noch nicht reparirt.~muß fich erst ein Kind den HalS brechen.Zur Geschichte deS Berliner BiereS. Von Aist das Bier daS Nationalgetränk deS deutschen Bürg>wesen, und wenn vor einiger Zeit der Ausspruch geilder Wein müsse daS Naltonalgetränk jedes Deutschenden, so wird dieS wohl immer nur ein frommerbleiben. Wenn man in manchen Gegenden DeutschlandVerträgen u. s. w. au» alter Zeit sogar hinter jedemaraphen den Vermerk findet:„—und fie tranken auchso ist dieS auch eine uralte Berliner Eilte. ES wurde binAnbeginn deS BestehmS unserer Stadt am Feuer i»fachen Kesseln ein Bier von Gerste gebraut. Nach de*größerung der Stadt wurde auf das einheimische Bie*.Steuer gelegt, während der Rath den Ausschank deS st?BiereL selbst in die Hand nahm. Den Bürgern war fstattet, eigene» Bier zu verkaufen: um aber das R<$'Bürger nicht zu schmälern, war dies den Bauem der.gegend verboten. Frühzeitig wurden Poliz-iverordw'egen den übermäßigen Genuß de» BiereS erlassen.ist der AuSstdeS echten BRobert SpriBerlins zurvon diesem lwar Hopf.straße und iDie später ivon eingewaBraundierbrBerliner Faige-......„______________ �____Stellen der Stadt'waren vergitterte Käfige, Narrenkäst�gestellt, in welchen die betrunken Gefundenen ihrenausschlafen und fich hernach den Spott der Vorüber»�gefallen lassen mußten. An stemden Bieren wurde im �keller hauptsächlich Bernauer, Braunschweiger, Ruppin«'-Zeidster Bier verzapft, was wohl ein Beweis dafür ist., �das damalige Berliner Bier keines besonderen Ruf�s �Ein Grund hierzu mag die unter den Brauein herrsieinigkeit gewesen sein, welche den Magistrat im hs...zur Aufstellung einer Brauerordnung veranlaßte, uch%werbe zu regeln. AuS dieser Zeit kommt auch die S3pf';„Zapfenstreich", da der Amtsdiener Abends um 9 Ufr,auf der Wache getrommelt wurde, zum Feierabend zwder Kontrole auf dem Zapfen einen Kreidestiich tWesentlich gefördert wurde die Hebung deS Berlin«?durch Friedrich Wilhelm L In dieser Zeit wurden diauf daS Bier bezüglichen Edikte erlassen, namentlichStrafe für gefälschtes Bier auf 4Thsr. für die To..als dieS�nichts half, auf 9 Thlr. festgesetzt, während die«,Von dem»hotte Fälschung zur Verbannung führte.Fälschung konfiszirten Bier wurde dem Denunzicu tf,Drittel zugesprochen, 1784 gab es in Berlin 163 MM- 1Braugewerbes, 302 Brauknechte und 701 Bierschänke�inur 8 Branntweinschänker gegenüberstanden. Neben 1wöhnlichen Braundier wurde damals noch eine ArtLagerbier, daS Kufenbier, gebraut. Ein halbes Jahij,später war die Zahl der Braunbier-Brauereien tnfSMAufschwunges deS Weißbieres auf 15 zurückgegangen,(*>-2 Brauereien künstliches Bier herstellten. Auchbayrische Bier schon mehr in Aufnahme. AlS Begi�pBerliner bayiischen BiereS ist Hopf anzusehen,Bayern stammender Braumeister Ley ihn zu einen.*, t>-in dieser Richtung veranlaßte, dann aber(r$Jahre 1830 in der Neuen Schönhauser- St.Sdie erste bayrische Bierbrauerei und Bierstuöffnete. Ley führte auch die Eeidelgläser inein. Die Einführung des W-ißbiere» läßt fich nicht genstimmen, eS ist jedoch anzunehmen, daß sie durch dre'|sischen ResugiSS erfolgt ist. Eine Eigenthümlichkett jr imenkund»stdesdervonin