MeichlanVi*gttft)ie dotläti»'ngw.«*:Weiliit■sinn»Su«#vomt tt«11%: au4«SU»Frauen Knaben Mädcken1832 4528 9229 30661884 5102 8660 2154Davon in der Provinz Henntgau:Frauen Knaben Mädchen1884 4746 6645 2114Die geringe 1884 eingetretene Verminderung der Kinderentstammt auS dem inzwischen 1883 ergangenen Reglement,wonach fortab in den unterirdischen Alberten der KohlenwereeKnaben unter 12 Jahren und Mädchen unter 14 Jahren nichtmehr verwendet werden sollten: in Folge dessen stieg die Zahlder Frauen. Wie HarzS darthut, betrug 1883 die Zahl derbeschäftigten Kinder 15 vCt. aller im Innern der Kohlenwerk«beschäftigten Ardeiter, 1884 sanl sie auf 13 pCt.Fr a«r reich._Die Gerichtsverhandlung gegen Roche und D u c«Queren in Vlllefranche hat zu einem Zwischenfall geführt,der auf die franzöfische Magistratur kein günstiges Licht wirst.Nachdem das Gericht die vom Advokaten Milleraud verlangteJnkompetenzerktärung verweigert hatte, plädirte sein KollegeLaguerr« sür Verschiebung de» Prozesses. Ihm antworteteStaatsanwalt Vacquier, indem er Laguerre ver»Schtlich dehandelte, zum Beispiel nur Milleraud die üblicheBezeichnung rhonorable maitre beilegte, von Laguerre dagegenkurzweg sagte:„der Vertheidiger". Laguerre erwiderte sehrsvitzig, Vacquier ebenfalls, endlich sagte Laguerre, der Advo-katenrath von PradeS und die Lyoner Eisenbahn> Kompagniekönnten bezeugen, daß Vacquier die Bezeichnung„honorable"am allerwenigsten zukomme. Vacquier verlangte nun diszi-plinarische Bestrafung Laguene's. Der Advolatenrath vonVillefranche trat sofort zusammen und belegte Laguerre miteiner diSzrplinarischen Strafe, ohne ihm jedoch die Zurück-zichung seiner Worte aufzuerlegen. Dadurch war der Staats-anwalt gerichtet und heute fragt fich alle Welt mit Erstaunen,tjn Mann von notorisch anstößiger Vergangenheit—«Slajtim fich um einen Fall von Bestechung zu handeln—dazu komme, in einem hochwichtigen Prozefie die GesetzeSgewaltzu vertreten. Neben dieser erbaulichen Geschichte eineS aktivenStaatsanwalts kurfirt in Pari» seit einigen Tagen da» nichtminder erstaunliche Abenteuer eine? gewesenen Staatsanwaltesvon Versailles, jetzigen radikalen Dcputirten vonSeine-et-Oise,Vergoin. Eine gewiffe Maria Schneider, Tochter eines ange«sehenen deutschen Kaufmannes in Konstantinopel und einerGriechin, die fich unter dem Namen Mlle. de Sombroil in die Pa>riser Halbwelt verloren hat, war auS Frankreich ausgewiesenworden, weil ste einen ihrer Liebhaber mit dem Tode bedroht hatte.Da lernte fie besagten Vergoin kennen, der wegen anderer«alanten Aber teuer fich in d-r Magistratur unmöglich gemachtaben soll. Er wirkte vom Polizetpräfekten die Zurückziehungde Ausweisungsbefehl» auS. Da jedoch die Dame fich mittenin einem groben Ball wider seinen Willen an Vergotn'S Armgeklammen hatte, ließ er vom Polizeiprafekten den AuS-weisungSbefehl erneuern. Letzthin plaidirte nun Vergoin ineinem Prozeß in Marsaille. Im Auditorium steht er dieSchneider, die ihm Zeichen macht. Um weiteren Skandal zuverhüten, eilt er zu ihr. Sie weiß ihn wieder kirre zu machen,so daß er beim Präfekten der Bauches- du- Rhone ihre Nicht-auSweisung auswirkt. Beide kehren nach Paris zurück, wo dt«Komödie von Neuem losgeht. Bald droht die Schneider auchVergoin mit dem Tod. Er läßt fie von Spionen überwachen.Sie will seine Wohnung stürmen, so daß der Haus-wärter die Polizei rufen muß. Diese sorgt endlich für die| unwiderrufliche Abschiebung der gefährlichen Ctrce nach dem! heimischen Bosporus. Caffagnac soll beabfichtigen, diesesaubere Geschichte auf die Tribüne der Kammer zu bringen. wegen der Rolle, welche die beiden Präfetten darin gespielthaben. Vergoin soll vergebliche Schritte gethan haben, ihn, davon abzubringen.Es bestätigt fich, daß die Arbeiterdepulirten Michelin undPlanieau alle Hebel in Bewegung setzen, um einen friedlichenAusgleich zwischen der Gesellschaft und den Arbeitern vonDecazeville herbeizuführen, aber eS ist noch sehrzweifelhaft, ob diese Bemühungen erfolgreich seinwerden. Der Korrespondent deS„Tempi" hat eineUnterredung mit den Delegirten der Streikendengehabt und fie geftagt, ob fie die Arbeit wieder aufnehmenwürden, wenn der Ingenieur Blazy Decazeville verlaffe unddie Gesellschaft die früheren Löhne jetzt wieder einführen würde.Die Delegirten haben d«S verneint. Bei Beginn deS Streikswürde die Absetzung Blazy's schnell den Zwist beendet haben,aber heute hätten fich die Dinge geändert.„Weder die Ab-reise Blazy'»," sagten ste wörtlich,„noch die Wiedereinführungder alten Lohnsätze find jetzt genügende Konzesfionen; wirwollen eine Erhöhung der Löhne und sogar mehr noch: dieEnteignung der Gesellschaft- Sie sehen, daß die Gesellschaftund wir weit davon entfernt find, uni zu verständigen. Wirkämpfen gegen die AuShungerer und die Ausbeuter."Auf Louise Michel wurden am 18. d. in Nogent surMarne von einer feindseligen Volksversammlung Revolver-schüsse abgefeuert.— Zwei Pariser Zollbeamte erschossen mitgewicht im Allgemeinen zu nach einer Erhöhung der Temperatur.Die von Herrn Hansen gefundenen Resultat«— so schreibtHerr Henri de Parville im„Journal des Debati"— stimmensuwt ganz mit denjenigen anderer Forscher überein, z. B. mitvL Arzt des Gefängnisse» von West- Riding, der von1844 bis 1857 viertausend Sträflinge gewogen und gefundenhat, daß das Gewicht in den ersten Monaten des Sommer»D-»m» Im(B<IS»«iiIt. 91«! S»t«######ÄÄUÄt% Äf«Ii* Ä t v tl i nun dem Arrestanten Ruthenhiebe;% dieser davon hörte, machte er fich sofort an daS Aufreißent.JLr& i und mit dem gewonnenen Ma-uttal bombardirte er Jeden, welcher in den Karzer eintreten•Ä Man wußte fich nun keinen andern Rath, als sech»Soldaten mit scharf geladenen Gewehren vor dem Karzer aufzuund sodann den Arrestanten zum Verlaffen desselben auf.Sir?'»ä5~ ÄÄ«Är"'M«?..?der erdröhnte auch schon eine Gewehrsalve, ehe octiirfw.i, Leit gefunden hatte, sich aus der Schußlinie zu-Die Salve, welche bestimmt war, den Arrestantenelnzuschüchtern, macht« nicht nur dessen, sondern auch Wino-?„n �beir ein Ende. Die Aufregung, welche dieser Vor-Kr verursachte, war eine ungeheuere. Im Gefängntß fandenM der Gouverneur, der Prokurator und andere administrativeZ'Mvlichkeiten ein; sofort wurde die Untersuchung unter Auf«stcht des ProkuratorS eingeleitet, die Leichen der Erschossenen�den se,irt jt. Der Gefängnißinspektor, welcher durch seineAnordnung den T-d zweier Menschen verschuldete,wurde augenblicklich seines Dienstes entlassen und wird fichDocv Gericht zu verantworten haben. Der erschossene� hinterläßt eine Wfttwe mit drei unmündigen«wdern ohne alle Subfistenzmittel.Revolvern zwei Arbeiter, die fie an einer Amtshandlung hindernNach einer Wolff'schen Depesche macht fich in Roubaix,Armentieres und Tourcolng eine sozialistische Bewegung de-merkbar.„Es find Maßregeln zur Auftechterhaltung derOrdnung ergriffen. Die an der Grenze stehende Gendarmerie-brigade ist verstärlt worden, auch find au» Lille Truppendorthin gesandt."Grotzbrita«»ie«.Ueber die Sitzung de« Unterhauses, in welcher Gladstonezum ersten Male seine Vorschläge zur Lösung der irischenGrujndbesitzfrage entwickelte, entnehmen wir der„Voss.Ztg." folgenden ausführlichen Bericht:„Gladstone hob zu-nächst hervor, daß er fich in einer eigenthümlichen Lage befände.Seine Vorschlüge würden unzweifelhaft Gutspachtern großeVortheile dringen, aber hauptsächlich und unmittelbar betrafenfie die Grunddefitzer Irlands, die ifich der irischen Politik derRegierung höchst feindselig gegenüber stellten. Die Anstrengungender Regierung seien weniger auf die Zufriedenstellung desirischen Volkes, ai» auf die Herstellung der sozialen Ordnungin Irland gerichtet, und das sei der Hauptzweck seiner Vor«schlage. Die Regierung wünsche nicht allein Anordnungen zutreffen, um Irland in irischen Angelegenhelten durch irisch«Gesetze zu regieren, sondern auch die irische Landfrage in kühnerund gründlicher Weise zu lösen. Müsse die Bodenfrage gelöstwerden? Diese Frage könnte erschöpfend nur durch ein sorg-fältige» Studium der Geschichte Irlands beantwortet werden.und diese Geschichte lehre, daß die irischen Bauern stets unterdem Drucke einer unerträglichen Tyrannei geseufzthätten und daß dieser Druck den Ursprung der agrarischen Per-brechen gebildet habe, die von 1760, dem Jahre ihrer Geburtab. fich von Geschlecht zu Geschlecht verpflanzt hätten und dt»zur Neuzeit fortführen, an Zahl und Heftigkeit zu wachsen. ImHinblick auf daS lange Bestehen der den Beziehungen zwischenGrundherrn und Pächter in Irland zu Grunde liegenden Er-bitterung sei die Regierung zu der Folgemna gelangt, daß eSeine unfreundliche Handlung sein würde, die Lösung dieseSProblem» dem neuen irischen Parlament zu überlassen. ESsei gefragt worden, warum sollte Gcoßbrttannien mit der Lösungdieser Frage belastet werden? Die Antwort darauf sei,daß England fich von der Verantwortlichkeit für die irischenGrunddefitzer nicht rein waschen könne, da deren Thaten ingroßem Maßstabe Englands Thaten gewesen seien, weil daSmächtige England denselben ruhig zugesehen und Vorschub ge«leistet Hab«. England habe die ganz« 3 t vi Ire»gierung in Irland alS eine Maschine fürKorruption im Großen verwendet und dies«Korruption sei sogar auf die Kirche ausgedehnt worden. Kurz,England habe alle» gethan waS eS gerannt, um da» irischeVolk durch seine Politik zu erbittem. Die Vereinigung Jr-landS mit Großbritannien sei gegen den Willen jeder Klassevon Jrländern durch Massenbestechung und schamlose Ein-schüchterung erlangt worden. Nach einem Rückblick auf dieagrarische Gesetzgebung für Irland seit 1816, welche, wie etbemerkte, niemals vermocht habe, die Beziehungen zwischenGutsherren und Pächtern beftiedigender zu gestalten, erläuterteder Premier dem Hause seine irische Landankaufivorlage. Daüber deren Grundzüae bereits telegraphisch ziemlich ausführlichberichtet ist, deschränken wir unS hier auf einig« ergänzendeMittheilungen. Die in Dublin tagende irische LegiSlatur er-nennt eine Person oder Körperschaft, welche alS Vermittler fürden Anlauf de» Landes fungirt. Der Pächter wird nach demVerkauf deS Gutes in der Regel sofort Eigenthümer, aber dasGesetz zwingt ihn nicht, Grundbesitzer zu werden. Die Staats«behörde fungirt nur als Vermittler, ausgenommen in Fällenvon Anwesen, deren jährlicher Pachtzins unter 4 Lsttl. beträgt,sowie in unbevölkertm Distrikten, wo der Staat Eigenthümerwird. Das Gesetz ist nur auf Ackerland beschränft. Gebäude,Domänen und Waldungen find davon ausgeschloffen. DieOption det Verkauf» steht nur dem eigentlichen Grundbefitzerzu; der Hypothekar kann den Verkauf an den Staat nicht be>werkstelligen. Dagegen löscht der Staat etwaige Hypothekenund übernimmt andere Lasten. Die neue irische LegiSlaturzieht die Pachtzinse ein, die fich um 20 Prozent unter den jetztaezahl.en Brutto-Pachtzinsen bewegen. Am Ende von 49Jahren wird der Käufer des Gut«? der absoluter Eigenthümerdesselben. Die ExpropriirungS-Operation wird fich di» zum1. Marz 1890 erstrecken, und wird beabsichtigt, für die Zweckederselben in dm Jahrm 1887/88 10 Millionen Lstrl., 1888/8920 Millionen Lstrl. und 1889/90 weitere 20 Millionen Lstrl.,im Ganzen 50000000 Lstrl. KonsolS zu emittiren. Nach 2'/«Stunde war die Rede beendet, der langanhaltender Beifall,hauptsächlich der Homeruler, folgte. Hierauf ergriff Cham«d e r l a i n da* Wort. Nachdem derselbe nochmals ausführlichseine Gründe, die ihn zum Austritt auS dem Gladstone'schenKabinet veranlaßt haben, auseinander gesetzt hatte, erklärte er,daß seine Einwände gegen die irische Homerulevorlage zumTheit beseitigt sein würden, falls die irischen Volksvertreternicht auS dem Reichsparlament ausgeschlossen würden. MitBezug auf die Landankaufs- Vorlage bemerkte er, obwohl derBetrag von 120000000 Pfd. auf 50000000 Pfd. ermäßigtworden, eS sehr fraglich sei, ob eS bei dieser Summe sein Be-wenden haben werde. DaS Rifiko empfindlicher Verluste seinicht ausgeschloffen, und in anbettacht der gegenwärtigenHandelsstockung im Lande, deren Ende fich nicht absehen lasse,sollten dem britischen Steuerzahler solch große neue Lasten nichtaufgebürdet werden. England dürfte das Geld vielleicht inKurzem selbst dringend brauchen, um dem immer größer wer-denden Nothstande unter den arbettendm Klaffen abzuhelfen.Ueberdie» sei e» nicht logisch, Staatshilfe den Bauern in Jr«land zu gewähren und den Kleinbauern in Schottland und denArbeitern in England zu verweigern. Schließlich erklärteChamberlain, daß die Meinungsverschiedenheiten, die ihn jetzt,hoffentlich nur für kurze Zeit, von Gladstone trennten, setnerHochachtung für dessen Charakter und Talente nicht den min-desten Abbruch gethan hätten. Er lChamberlain) sei kein un-versöhnlicher Gegner. Der Premler habe seine Vorlage bereitswesentlich modifizirt. Wenn diese Bewegung fortdauern sollte,dürfte er(Chamberlain) einer Haltung enthoben werden, die ernur mit größtem Sträuben angenommen habe und nur mittiefstem Bedauern auftrcht halle. Schließlich wurde, wie eben-falls schon gemeldet, der Antrag auf förmliche Einbringung derVorlage genehmigt, letztere abstimmungSloZ in erster Lesungangenommen und die zweite Lesung auf den 13. Mai angesetzt.Italien«Auf Verfügung der italienischen Regierung unterliegenlaut telegraphischer Mittheilung auS Rom alle Schiffe, welchevon den italienischen Häfen deS Adriattschen Meeres mit Ein»ichluß der österreichischen Grenzen eintreffen und auf derUeberfahrt keinen verdächtigen Krankheitsfall hatten, einersiebentägigen Observation in den Häfen Agosta, Tarent, Gactaund St. Stefano; im Falle einer verdächtigen KrankhettSer-scheinung unterliegen die Schiffe einer 21tägigen Quarantänein Afinara. Alle Schiffe, welche zwischen den italienischenHäfen verkehren, haben auf ihre Kosten vom Kapitanate deiAuslauft hakenS einen mit Zertifikat versehenen Arzt mitzufüh«ren. Die Paffagiere auf solchen Schiffen werden sodann nachärztlicher Untersuchung und Bestätigung deS SchiffSarzteS, daßan Bord unter der Schiffsmannschaft und den Paffagierenkein verdächtiger Fall voraekomrnen sei, frei zugelassen.—Die Schiffe von Sizilien, Sardinien und den nicht infirirtenitalienischen Häfen unterliegen einer strengen ärztlichen Unter-suchung.Balkanländer.Ueberall hört man von Rüstungen und KriegSvorberei-tungen. Der Bau der Belgrader Fortifikationen wird be-schleunigt: die rumenischen Genie- Offiziere werden hierbei vondeutschen Fachmännern unterstützt. So meldet ein Privat«telegramm des Hamb.„Corr." Nach derselben Quelle begiebtfich der türkische General Sadib Pascha nach Deutschland, umbei Krupp für 200 000 türk. Pfd. Kanonen zu bestellen. Dergriechische Kriegsminister reiste am 19. d. zur Jnspizirung derTruppen nach Thessalien ab. Da» athenische Amtsblatt ver«öffentticht das Gesetz, betreffend die Vergrößerung der KadreSzur Aufnahme neuer Reserven.Einem Schreiben einer hochgestellten Persönlichkert auSO strumelien entnimmt die„PeterSbmStija Wjedomosti",daß für lange Dauer die Ruhe dort schwer zu garanttren sei.Erscheine eine neue Bewegung unvermridlich, so müsse Ruß.land fie in die Hand nehmen. Eine neue Revolution werdedie Beseitigung des Battenbergers und die Sympathien sürRußland auf die Fahne schreiben, waS allerdings eine guteDevise sei, aber keine nationale Aufgabe bedeute und nur aufeinen Thetl der Bevölkerung eine Wirkung ausüben, daher denBürgerkrieg hervorrufen werde, den türkische oder russischeTruppen würden lösen müssen. Auf Grund sorgfältiger Beobachtungen warnt derfBriefschreiber, die Entwicklung einer neuenBewegung„ohne rusfische Theilnahme" zuzulassen, da zumSchlüsse Rußland die Lösung doch in seine Hand werde nehmen müssen. Man steht, daß Rußland seine Adstchten auf dieBalkanhalbinsel noch lange nicht aufgegeben hat.Koziale» mh Arvettervemegung«Auch bei den OrtSmssen ist die finanzielle Lage oft einesehr bedenkliche. So ergicbt fich aus dem Berichte über dieLage der Ortskrankenkasse in Kreuzburg, daßdieselbe seit ihrem Bestehen schon zum zweiten Male in derZwangslage ist, ihre Zahlungen einzustellen. Die KreuzburgerKasse zahlt Unterstützungen an Wöchnerinnen und Begräbniß-gelder sür die Familienangehörigen der Mitglieder, wodurchfich die unvirheiratheten Mitglieder beschwert fühlen. EinGesuch um Abänderung d:s Statuts ist von den Behördenabgelehnt, wird aber jetzt wiederholt werden, da im März dieAusgaben von 1001,92 Mark die Einnahmen von 491,79 Markweit überholt haben. Es ist in Schlesten nicht die erste OrtS«krankenkaffe, welche in Folge unrichtiger Organisation ihreZahlungen zeitweise hat einstellen müssen und nachweislich findmehrfach die Unterstützungen an Wöchnerinnen daran schuldgewesen. Es macht fich oeshalb eine andere Verthetlung derBeitragspflicht nothwendig. da die Unterstützungen an Wöchne«rinnen jedenfalls fortgezahlt werden müssen.Magere Dividende«! Die VerstcherungS- Gesellschaftenzahlten(wo es nicht ander» gesagt ist für daS Jahr 1885) fol«gende Dividenden:».Inder Feuerversicherungs-Branche.Die Gladbacher Gesellschaft?>/> Prozent„ Oldenburger„ 10„„ Kölner Rückversicherung 12„„ Norddeutsche Gesellschaft 1884 12'/,„„ Deutsche„ 14„„ Preuß. National,, 26„„ Berlinische„ 29'/,„„ Magdeburger„ 34'/,„„ Colonia„ 60„„ Aachener und Münchener Ge«sellschaft 70„„ Leipziger Gesellschaft Mai1884/85 120„b. JnderLebensoersicherungS-Branche.Di« Magdeburgische Gesellschaft 6'/» Prozent„ Preußische„ 12'/,„„ Germania„ 15„Der Nordstern 15„Die Konkordia 1884 16'/,„„ Berliner Gesellschaft 28V,„ u. f. w.Das find in der That recht nette Gewinne, denen sehrgeringe voll» wirthschaftltche Erfolge gegenüber stehen.Au» Bayer« wird un» geschrieben: Wie im bayerischenspeziell im Münchener B r a u g e w e r d e der mit allen Mittelnder Technik arbeitende, auf breiter finanzieller BafiS ruhendeGroßbetrieb die Klein- und Mitttlproduktion allmäligmit naturgesetzlicher Nothwendigkeit aufsaugt und vernichtet,dafür liegen jetzt einige anziehende Daten vor. Die Mün-chener Großbrauerei zum Spaten von Se dl mayer setztebesonders in München ein Hauptnahrungsmittel; dessen Billiger-«nden bedeutet also eine kleine Verbesserung im HauShaUS«budget des Emzelnen. Bereits damals wurde darauf aufmerk«sam gemacht, daß dies Vorgehen der Firma Eedlmayer einzigund allein den Zweck habe, dadurch anderen Brauern eine ge«fährliche Konkurren, zu machen, fie gleichfall» zur Reduktionde» BierpreiseS zu zwingen, in finanzielle Verlegenheiten zustürzen und so allmälig die Alleinherrschaft oder doch die Hege«mome in der Bierproduttion an fich zu reißen. That«sachlich mußten die anderen Brauereien dem gewal-tigen Druck nachgeben und das Bter ebenso billigverkaufen, wie ihr durch seine Kapitalmacht so gewaltiger Kon«kurrent. ES liegen jetzt die G-schäftsberichte der MünchenerBrauereien vor. Da heißt es in dem Rapport der Löwen-brauerei:„WaS da» finanzielle Resultat des abgelaufenenJahres betrifft, so genügt für dessen Beurtheiluna der Hinweisauf die im vorigen Jahre hervorgerufene am 1. Dezember 1884in Wrrksamleit getretene Herabsetzung deS BierpreiseS". Aehn-lich schreibt die Leitung der Hackerdrauerei:„Wie vorauszusehen, hat die eingetretene BierpreiSermäßigung unser dieS«jährigeS Bilanzergebniß ungünstig beeinflußt". DteS find dieAeußerungen größerer Etadltffements. Hören wir die Klagenkleinerer Attienbrauereien. Die Direttion der Kolosseums«brauerei schreibt:„Das nicht erfteultche Betriebsresultat findetseinen Grund in dem im Laufe de« Geschäftsjahres erfolgtenungerechtfertigten Preisrückgang de« Bieres". Jene der Ma«thäser Brauerei:„Den geringen Gewinn des verflossenenJahreS unterlassen wir nicht, darin zu erklären, daß auf Ver-anlassung hiestger Großbrauer der Bierprei» reduzirt wurde".- G°r nicht zu leugnen ist es, daß thatsäch-ö diejenigen Brauereien, die nicht großkapita-listisch betrieben werden, durch die Preisreduktion arggeschadigt wurden; ste arbeiten nicht so billig und nicht mitsolchen Mitteln, wie die Großbrauer. Gute Geschäftehaben trotz dieser Preisherabsetzungen nur die Brauereien ge«macht, die im Stande find, ein schwunghaftes Export«ge schüft zu betreiben, d. h. die großen Unternehmungen.Bei der Ausfuhr werden wesentlich höhere Preise erzielt; manbedenke ferner, wie hoch die Einnahmen für die M a l z a u f»schlagSrückvergütung find. Dieselbe betrug detder Löwenbrauerei:257,430 M. 44 Pf. oder 44 pCt. des Reingewinn? von582.330 M. 75 Pf.der Hackerdrauerei:148,136 M. 31 Pf. oder 27 pCt. de» Reingewinns von546,494 M. 86 Pf.dem Bürgerlichen Brauhaus:ca. 90,000 M. oder 54 pCt. des Reingewinns von165,048 M. 31 Pf.Solche Ziffern, die übrigens bei den fränkischen Exumt«brauereien sogar zwischen 50 und 150 rCt. schwanken, zeigendie Einträglichkeit de« Ausfuhrgeschäftes, das in seiner„ausgleichenden Gerechiigeil" den Zwei- Pfennig- Ausfallim Münchener Konsum mehr als ersetzt, daS die Klein-