Berichte, welchen in der gegenwärtigen Bersammlung im Namen der Kommission Herr Krüger erstattete, ging hervor, daß es den Arbeitgebern wirtlicher Ernst damit ist, ein Sinlen der Löhne durch massenhaften Import sächsischer und böhmischer Arbeiterinnen herbei zu führen. Das von der betreffenden Kommission ausgearbeitete Statut des Vereins der Kurbel stepperinnen und Stepper Berlins zur Wahrung ihrer Inter effen" wurde ohne Distusfion en bloc angenommen; ebenso die vorgelegte Geschäftsordnung.§ 1 des Statuts giebt den Bwed an, die Mitglieder zu einer gewerblichen Korporation au vereinigen und ihre Intereffen zu wahren. Als Mittel zu diesem Zweck sollen dienen regelmäßige Mitglieder Versamm lungen und öffentliche Versammlungen, Erzielung mög lichft günstiger Lohn- und Arbeitsverhältnisse, Arbeits nachweis, Rechtsschus und Pflege der Kollegialität. Aus den Wahlen ging der folgende Borftand hervor: Herr Adamed, Vorsitzender; Herr Krüger, Stellvertreter; Herr Fa bricius, Schriftführer; Fräul. Gutsche, Stellvertreterin; Frau Kantin, Raffirerin, Frl. Genschmer, Stellvertreterin; Herr Cluth, Herr Hoffmann, Fräul. Schumann und Frl. Braun, Beifißer. Bu Kaffenrevisoren wurden Fräul. Fuchs. Die Zahl der Un wesenden, die ihren Namen in die Mitgliederliste eingezeichnet batten, betrug am Schluffe der Versammlung 82, darunter gegen 60 Damen. Herr Hoffmann wies darauf hin, daß viele von den Arbeitgebern mit Kurbelmaschinen, die sie auf Theilzahlung angeschafft haben, arbeiten laffen und gab den Rath, daß die Arbeiterinnen und Arbeiter, denen es möglich wäre, Maschinen auf Theilzahlung zu bekommen, eigene Arbeitsstuben einrichten möchten. Die Arbeitseinstellung bei den Arbeitgebern, welche burch einen En gros- Jmport auswärtiger Arbeiterinnen die Löhne herabdrücken wollen, würde dadurch den Berliner Arbeiterinnen wesentlich erleichtert sein. Ferner warnte Redner Die Kolleginnen davor, fich durch den Vergnügungsverein, den die Arbeitgeber gegründet, födern und feffeln zu laffen, bis Die importirten ächftfchen oder böhmischen Arbeiterinnen angelernt wären. Nachdem er dann noch geschildert, wie brutal ein Arbeitgeber, der fich gerühmt, daß bei ihm Ordnung herrsche, seine Arbeiterinnen behandle, schloß er mit dem Hin weise auf die Nothwendigkeit, Mittheilungen und Warnungen an die Stepperinnen in Sachsen und Böhmen gelangen zu laffen. Frau Berdt flagte darüber, daß die Arbeiterinnen in manchen Arbeitsstuben bis 11 Uhr Nachts und auch am Sonn tage arbeiten müffen. Schließlich wurde noch eine in nächster Beit zu veranstaltende Dampferpartie in Vorschlag gebracht und allseitig afgeptirt.
+ Die gegenwärtige Krisis in der Arbeiterinnenbewegung, lautete das Thema, mit dem fich die Arbeiterinnen versammlung beschäftigte, welche vorgestern in Sanssouci ", Rottbuserstr. 4a, unter Vorfis von Frl. Gagert stattfand. Die Referentin, Frau Hofmann, legte in sachlicher und ruhiger Weise die Vorkommnisse flar, welche in letter Beit in der Ar beiterinnenbewegung so viel Staub aufgewirbelt haben. Nicht bem eigenen Triebe, sondern der Noth gehorchend, habe man Diese Versammlung einberufen, um den Verein zur Ver tretung der Intereffen der Arbeiterinnen gegen den Vorwurf zu rechtfertigen, er habe jemals in irgend welcher Beziehung zur chriftlich- sozialen Partei geftanden. Nach einem glüdver beißenden Anfange sei die Arbeiterinnenbewegung zunächst durch die Abzweigung des Nordvereins in der Entwidlung geftört worden, atut atut set die set die Krists aber erst durch das Zwischenspiel der chriftlich- sozialen Bartei geworden. Persön lich habe fte( Rednerin) au erklären, daß fie tiefen Abscheu gegen die antisemitische Agitation empfinde, die unter der heuchlerischen Maske christlicher Gesinnung und Vaterlands liebe die niedrigsten Leidenschaften, Religions- und Rassenhaf zu schüren fich bemühe. Die Arteiterinnen nehmen von jeder Seite Unterstüßung an, wenn fie in wohlwollender Abficht und bedingungslos geboten werde, nur nicht von der Partei des Herrn Stöcker.
beitszeit einzuführen, um dadurch die Zahl der be schäftigungslosen Arbeiter zu vermindern, ferner muß es das Bestreben der Fachvereine sein, die geistige Ausbildung bildung ihrer Mitglieder nach Kräften Kräften zu fördern. Die Fachvereine sollten u. A. auch darnach trachten, durch Berträge 2c. Klarbeit über die für die Arbeiter wichtigsten Gefeße unter thren Mitgliedern zu schaffen. Ueber die Grundsäge der Rechtskunde müßte eigentlich schon den Kindern in der Schule Belehrung zu Theil werden, sollte es an Beit hierzu fehlen, so tönnte man andere Unterrichtsgegenstände, welche für bas praktische Leben wenig Nuzen bringen, fallen laffen. Redner appellitte an die Anwesenden, mit allen Kräften für den Anschluß aller Maurer Friedrichsbergs und Umgegend an den Fachverein zu agitiren. Je größer der Verein sei, um so größere Erfolge würde er für seine Mitglieder erzielen tönnen.
Nach Beendigung des Vortrages ließen sich ca. 20 neue Mitglieder in den Verein aufnehmen. In der hierauf folgenden Disfuffion wies Herr Stöpper auf die so schädlichen Wirkungen der Affordaraeit hin und forderte die Anwesenden auf, ihr möglichstes für die Beseitigung der Attordarbeit zu thun. * Metallschrauben, Facondreher und BerufsFacondreher und Berufsgenossen! Große öffentliche Versammlung am Mittwoch ( heute) Abend 8% Uhr in Wohlhaupt's Salon, Manteuffel ftraße 9. Tagesordnung: Der eingegangene Lohntarif der Arbeitgeber. Freie Diskussion. Arbeitgeber. Freie Diskussion. Zu dieser Versammlung werden hiermit alle Schrauben und Facondreher Berlins ein geladen.
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* Zentralfranken- und Sterbekasse der Tischler 2c. Dertliche Verwaltungsstelle Berlin G. Mitglieder- Versammlung Mittwoch, den 21. April, Abends 8%, Uhr, Andreasstraße 21 bei Keller( oberer Saal). Tagesordnung: 1. Statutenbe rathung. 2. Wahl von 4 Abgeordneten zur Generalversamm lung am 16. Dai in Hamburg . 3. Wahl eines Beitrag fammlers. 4. Berschiedenes. Das Mitgliedsbuch legitimirt. * Louisenstädtischer Bezirksverein Vorwärte". Ge neralversammlung am Mittwoch, den 21. April. Abends 8% Uhr, in Krieger's Salon, Wafferthorftr. 68. Tagesordnung: 1. Raffenbericht. 2. Vortrag. 3. Distusfion. 4. Verschiedenes. 5. Fragetaften.
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* Arbeiter- Bezirksverein„ Süd- Ost." Mitgliederver sammlung Mittwoch, den 21. April, Abends 8 Uhr, Wran gelfiraße 9 u. 10( Urania ). T.D.: 1. Vortrag des Hrn. H. Land: Die Werthschäßung des Lebens in unserer Beit." Diskussion. 2. Verschiedenes und Fragelasten.
* Verband deutscher Zimmerleute, Lokalverband Ber lin ,, Nord". Generalversammlung Mittwoch, den 21. d. M., Abends 8 Uhr, in Schramm's Restaurant, Hochstr. 32a. Nur Mitglieder haben Zutritt.
Verband deutscher Zimmerleute, Lokalverband ,, Berlin Süd ". Versammlung Donnerstag, den 22. d. M., Abends 8 Uhr, in den Industriehallen, Mariannenstr. Tagesordnung: Vortrag. Verschiedenes. Fragelaften. Nur Zimmerleute haben Butritt.
Lehte Nachrichten.
Wie die Londoner Morgenblätter melden, wird Lord Hartington die Verwerfung der irischen Homerulebill be. antragen.
Das Unterhaus erledigte die Spezialdebatte der schottischen Kleinbauernbill und vertagte fich hierauf bis zum 3. Mai. d. J. Während der Dsterferien des Barlaments werden, nach einem Privatelegramm der Boff. Sta.", die Führer der Whigs und Ratitalen die Agitation gegen Gladstone's irische Reformpläne eifrig betreiben. Die Führer der Torypartei hingegen gedenken fich paffiv zu verhalten. Die Aussicht auf Verständigung zwischen Gladstone und Chamberlain ist wieder etwas in die Ferne gerüdt, weil Chamberlain darauf besteht, daß die Land. antaufsvorlage aufgegeben und die Homerulevorlage modifizirt werde, was Gladstone nicht bewilligen tann. Die Debatte über die zweite Lesung der Homerulevorlage dürfte bis Ende Mai dauern. Es ist äußerst schwierig, das Resultat voraus. zusagen, doch wird angenommen, daß die zweite Lesung mit einer Mehrheit von 16-40 Stimmen genehmigt wird.
Betten zusammengepackt hatte, zunächst das jüngste Kind der dritten Etage herab. Nur wenige Budungen und Kleine ftarb in Folge einer Gehirnerschütterung. Nun hob Den 2jährigen Knaben zum Fenster hinaus; dieser wu ebenfalls verlegt aufgehoben. Dann sprang der 8jab Knabe selbst zum Fenster hinaus und brach unten ein B Inzwischen gelang es, von innen bis zur Stubenthüt vo bringen, doch das Unglüd war gefcheben. Das Feuer ton nach etwa einer halben Stunde gelöscht werden.
Offenbach a. M., 19. April. Eine schredliche Blu verübte in der Nacht von Sonnabend auf Sonntag der Gi jährig Freiwillige Gustav Gürtler von hier in der Röderftra Derselbe versette dem auf der Straße stehenden Schlof Michael Kaspar mit seinem Seitengewehr einen Stich in Bruft, welcher den Angegriffenen fofort tödtete, und verle einen Kollegen des Kaspar durch einen Stich in den Kaspar wanite, nachdem er gestochen war, noch einige Schri vorwärts und stürzte dann todt zusammen. Das Schau lichfte an der ganzen Affäre ist, daß der Getödtete mit seine Kollegen ruhig vor seinem Wohnhaus geftanden hat, und Gürtler, der einige Leute, die ihn verfolgt hatten, suchte, an redet und dann in Folge eines furzen Wortwechsels, ohne jeden Anlaß erstochen wurde. Gürtler wurde ge Morgen verhaftet und in das Kasernengefängniß gebr Die eingeleitete Untersuchung, die in einer Verhandl vor dem Kriegsgericht endigen wird, wird zeigen, wie Sache gelegen. Wie das„ Offenb. Tagebl." mitt hat Gürtler in der Weinwirthschaft des Herrn Bisch gel und sich schließlich mit dem Mädchen über ein Rendezvou der Kammer deffelben geeinigt. Herr Bisch erhielt Renn davon, störte das Rendezvous und schickte den verungl einjährig freiwilligen Liebhaber unter dem Gelächter ein Gäste nach Hause. Dies muß ihn wohl ganz rabiat gem und zur That getrieben haben. Das Opfer der Raufluf Herrn Einjährigen wird allgemein bellagt und die Entrü über die geradezu verbrecherische, leichtsinnige Benugung Seitengewehrs ist siemlich hochgradig. Angesichts traurigen Affäre ist es an der Zeit, wiederholt das Berla auszusprechen, daß den Soldaten das Tragen der Waffen a Dienst verboten werde. Wir verlangen dies zum Schut Bürger, deren Leben und Gesundheit durch solch leichtfin Menschen in fortgesetter Gefahr schwebt.
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Mannheim , 20. April. ( Sozialistenprozeß.) fanntlich hat die biefige Staatsanwaltschaft gegen das sprechende Erkenntniß der Straflammer vom 21. Januar in Sachen der Sozialdemokraten Bebel, Dreesbach, Willig Reichert, wegen Bergehen gegen das badische Vereins Theilnahme an einer Volksversammlung, die der Polizeibe nicht angezeigt war, Revision bet dem Dberlandesgerich Karlsruhe eingelegt, woselbst über diesen Fall am Montag 10. Mat, verhandelt werden wird.
St
Lemberg , 19. April. Ueber den entseglichen Brand Siry haben wir bereits berichtet. Stin liegt etwa neun len füblich von Lemberg am Fluffe Siry, einem Neben des Dnjeftr, am Norbabhang der Karpathen. Das brach am Sonnabend Nachmittag 2 Uhr aus; um 3 Uhr ber Telegraph zu arbeiten auf, das Telegraphengebäude in Flammen; um halb fünf Uhr ging fast die gesammte berger Feuerwehr per Expreßzug ab. Die Lemberger halterei erhielt durch Gledenapparate expedirle Depe welche um rafche Hilfe, namentlich um Brod bitten. Bürgermeister von Lemberg schickte solches bereits ab. Vorsteher der Lemberger Telegraphenftation reifte nach ab, um einen Felotelegraphendienft einzurichten. In der berger Kaufmannswelt herrscht Panit, da viele Häuser Stry engagirt waren und der Schaden durch den Brand loffal ist. In der legten Beit wurde dort sehr viel gebaut Stry in den lezten Jahren Der besuchtefte Drt Von den Affektranzen foll meisten Den.
Sommeraufenthalt war. Die Gefahr einer solchen Verbindung sei so
flar, daß fte offen nicht gelingen fonnte. Man habe daher versucht, fich durch ein Seitenpfädchen in die Arbeiterinnenbe wegung hineinzustehlen. Es sei bedauerlich, daß eine bekannte Dame der inneren Mission", offenbar in vollkommener Unkenntniß der Tragweite ihrer Handlungen, sich zu der unwürdigen Vermittlerrolle einer unlauteren Abficht habe ge brauchen laffen. Es stellten sich Mitglieder der inneren Misston in den Versammlungen ein, die einen persönlichen Verkehr anzubahnen suchten und es auch erreichten, daß einige Vorstandsmitglieder die Theeabende der inneren Mission bes suchten. Als im Vorstande diese Besuche besprochen wurden, war die Meinung sehr getheilt. Einzelne fanden, daß kein Mitglied hinzugehen habe, andere saben darin eine Beschräns fung der persönlichen Freiheit und wollten die Sache als reine Brivatangelegenheit behandelt wiffen. Einige hofften, an jenen Als fie fahen, Abenden für ihre Anfichten zu werben. Wenn baß dort doch nichts sei, blieben sie fort. außerdem auf Wege privatem Die Wohlthätigkeit jener Leute, die über große öffentliche Mittel zu verfügen haben, in Anspruch genommen worden ist, so könne das nicht getadelt werden. Bei dieser Gelegenheit habe man aber die Erfahrung gemacht, daß der Bibelspruch von der linlen Hand, die nicht wissen solle, was die rechte thut, für gewiffe Personen nur sehr bedingt gelte. Der Verein als solcher babe niemals auch nur die geringste Verbindung mit Herrn Stöder unter halten. Rath und Unterstügung werde er allein bei den Ar beitern und wahren Arbeiterfreunden suchen und finden.( Leb, hafter Beifall.) In der Diskussion maß zunächst Herr Dr. Heymann, der durch Gründung des Nordvereins und des Mantelnäherinnenvereins eingetretenen Spaltung die Hauptschuld an der Beeinträchtigung der Fortentwicklung der Arbeiterinnenbewegung bei. Gerade im Anfang sei die Konzentration aller Kräfte erforderlich. Die Frauen, Die fich an der Stöcker'schen Angelegenheit" betheiligt hätten, feien von der falschen Voraus fegung ausgegangen, fie handelten als Prioitpersonen. Ihrer ganzen Natur nach müffe die chriftlich soziale Partei Feindin Der Frauenbewegung sein.- Dieselbe Meinung sprach auch Herr Bubeil aus, der aber die Hoffnung hegte, daß der Bwischenfall bald vergessen sein werde. Die Arbeiterinnen follten fich sämmtlich der Organisation anschließen.- Es fprachen dann noch Frl. Wadnis, Fr. Cantius, Fr. Pötting, Fr. Dechend und Frl. Ullrich.- Fri. Wabnik und Frl. Ullrich, welche die Theeabende besucht haben, saben in dieser Handlungs weise nichts so Schlimmes. Die Gefahr einer Belehrung fei für sie nicht vorhanden gewesen. Frau Cantius nahm den Norbverein, Frau Dechend Frau Büge in Schup. Frau Bötting vertheidigte fich gegen die indiretten Beschuldi gungen, die gegen fie in der Diskussion erhoben worden waren.
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Hierauf erhielt ein Antisemit, der Schriftsteller Herr Will berg, das Wort, der sich schon vorher durch überlaute Bwischen rufe sehr unangenehm bemerkbar gemacht hatte. Als er be hauptete, daß die Sozialdemokratie sich in die Lohnbewegung
England hat den Vorschlag der egyptischen Regierung, einen englischen Delegitten nach Wabyhalfa zu entsenden, um im Namen des Khedive mit den Aufständischen zu unterhandeln, angenommen.
Eine auf den 19. b. anberaumte Versammlung in Nürn berg, in welcher Herr Reichstagsabgeordneter Liebknecht sprechen wollte, wurde auf Grund des Sozialistengefeßes verboten. Dasselbe war zwei Tage vorher mit einer Versammlung geschehen, die Liebknecht in Cannstatt abhalten wollte. Auch in Ludwigshafen war die Versammlung unter Aufbietung mili. tärischer Kräfte verhindert worden, dagegen sprach Liebknecht am 15. b. M. in Mannheim drei Stunden ohne Störung.
Der der sozialistischen Partei angehörende Kohlenhändler Wilhelm Schnell in Elberfeld , welcher am Donnerstag im Krantenhause geftorben war, sollte am 18. Morgens um 11 Uhr auf dem evangelischen Friedhofe an der Hochstraße beerdigt werden. Ta befürchtet wurde, daß von Seiten der Parteiwerden. genoffen eine Demonstration beabsichtigt werde, so ordnete Die Polizeibehörde die Beerdigung schon auf 9 Uhr Morgens an, frogdem die Familie des Verstorbenen dagegen proteftirte. Die Bartelgenoffen, welche fich später in fleiner Anzahl am Sterbebause versammelten, begaben sich nach dem Friedhofe, fanden aber das Eingangsthor verschloffen. Auf das Ersuchen des Reichstagsabgeordneten Herrn Friedr. Harm an den anwesenden Polizeikommissar wurde ihnen dasselbe indeß geöffnet, um die mitgebrachten Kränze auf das Grab nieder zulegen. Dies geschah in aller Ruhe, worauf die Erschienenen in der größten Ordnung nach der Stadt zurücklehrten.
Der Reichsanzeiger" bringt folgende Bekanntmachung auf Grund des Reichsgefeßes vom 21. Ottober 1878. Unter Bezug nahme auf die Belanntmachung vom 27. Januar 1886 wird hiermit aur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die Liquidation der zur Vereinigung der Metallarbeiter Deutschlands " ge hörigen biefigen Mitgliedschaften: 1. Mitgliedschaft Berlin I ,
Die Krakauer Versicherungs. Gesellschaft Der Brand hatte größere Ausdehnung, als anfän angenommen wurde. Sechshundert Häuser, darunter bie bäude der Bezirkshauptmannschaft, der Bezirksvertretung Steueramtes, ferner das Gymnaftum, die Kirchen, die Syna bie Militärmagazine, das Wohngebäude der Beamten Dnjestrbahn u. s. w. find vollständig den Flammen Staube geworden. Die Militärkasse und das Waffenber Der ganze Stabitheil vom Rina wurden gerettet. Herrengaffe entlang bis zur Albrechtbahn ist total ser Häuser find bis auf den Grund niedergebrannt. spottet aller Beschreibung. Bisher wurden 60
Dal Glenb
Derbrannt
Br
Leichen gefunden, 7000 Perfonen haben all' ihr Bab Gut verloren. Die Funken flogen meilenwelt ftedten die Bauernhütten der Umgebung in Im Umkreise von vielen Meilen war der intenfive Branda zu spüren. Die Alten der Behörden wurden vom Sturm auf eine Entfernung von acht Meilen fortgetragen.
E
an Waffer und die Löschvorrichtungen find überaus pr Die ganze Rettungsarbeit wurde topflos in Angriff genom Die Kirchthürme sind eingestürzt, mehrere Personen unter Trümmern begrabend. Von Volksschulen ist eine g niedergebrannt. Die obdachlosen Abgebrannten werben der Staatsbahn unentgeltlich nach Samber, Drob und Lemberg befördert. Eine weitere Meldung Ganz Stin bildet einen einzigen
richtet:
S
haufen. Sämmtliche Wohnhäuser der inneren Stadt und weiteren Straßen bis zum Bahnrayon find gänzlich ni gebrannt. Von öffentlichen Gebäuden vermochte man nut Boft zu retten. Das Augmentationslager des dortigen wehr Bataillons ist gleichfalls ein Raub der Flammen worden. Blos die Ergänzungsdepots des Infanterie Regim
Nr. 9 blieben intalt.
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Aus Schilderungen von Au
zeugen erfährt man haarsträuaende Details. hundert Personen sollen verunglückt sein.
Mehr Beim
räumen des Schuttes lommen immerfort noch menschliche Be aum Vorschein. Im Lemberger Spital wurde ein Verwund Transport untergebracht. Das Elend, das plöglich Bevölkerung bereingebrochen, spottet feder Beschreibung.
über
2. Mitgliedschaft Berlin - Often, 3. Mitgliedschaft Berlin - das Feuer zum Ausbruch gelangt ist, vermag Niemand
Süden, 4. Mitgliedschaft Freie Vereinigung der Former, be endet ist. Berlin , den 14. April 1886. Kgl. Polizeipräsidium. von Richthofen.
geben. Ein fürchterlicher Qualm hat alle Rettungsverfu
Schanden gemacht.
Nizza , 17. April. In dem Prozesse wegen der Elfenb Ratastrophe von Montecarlo wurde der Stationschef Stell treter von Roquebrune, Didelot, schuldig erklärt und zu
zehn Monaten Gefängniß verurtheilt.
Bull
gelegentlich eines Brandes in der Seelowerstraße Nr. 7 ereigs ift auf der Fahrt von Hamburg nach dem Amur in der
P
net. Wie die Franlf. Oder 8tg." schreibt, befanden sich in einer Dachstube des Hauses( dicht nebenan stand die Dachfammer in Flammen) drei Kinder im Alter von 8, 2½ und 1 Jahren. Die beiden legteren gehörten dem dort wohn
" 1
Höhe von Goodwin Sands mit dem Hamburger La Plata beftimmten Dampfer Petropolis " aufamm stoßen und eine Stunde darauf gesunken. Die Manni aufgenommen und in Dover gelandet. Von der sehr
der Mäntelnäherinnen gemischt habe, und tros mehrmaliger haften Arbeiter R., während das altere, Namens G., zur Auf- deffelben wurde von den Booten des Dampfers Betrop
Verwarnung der Vorfigenden, leine Namen zu nennen, fort während Frau Büge namentlich erwähnte, enistand eine solche Unruhe, daß der überwachende Polizeibeamte die Versammlung ,, im öffentlichen Interesse" für aufgelöst erklärte.
Der Fachverein der Maurer in Friedrichsberg und Umgegend tagte am 13. d. M. in Epißig's Lotal. Der Stadt verordnete Herr Mitan aus Berlin hielt einen beifällig aufge nommenen Vortrag über die Drganisation der Fachvereine. Er wies barauf hin, daß die Arbeiter immer mehr zur der Erkenntniß fämen, daß fie einzeln nichts erreichen können, daß fie aber, gut organifirt, sehr wohl eine, den heutigen Verhält niffen entsprechende Verbesserung ihrer Lage herbei zu führen in der Lage find. Redner wies auf die Gründung der Hirsch. Dunder'schen Gewertvereine hin und unterzog diese Vereine einer scharfen Kritit. Die Fachvereine, meinte Redner, müßten vor allen Dingen darnach trachten, eine Verkürzung der Ar
ficht den Kleinen beigegeben war. Die Mutter verließ gegen 1/12 das Haus, um ihrem Manne das Mittagessen zu bringen, und schloß die Thür zu, ließ aber den Schlüffel im Schloffe fteden, während sie dem G. befahl, die Thür von innen zuzuriegeln. Als nun gegen 12 Uhr der Wirth von Nachbarsleuten auf den Brand aufmerksam gemacht war, ftieg er in Begleis tung feines Schwiegersohnes die Treppe hinauf, um den Herd des Feuers zu ermitteln. Doch belde, wie auch ein dritter Hausbewohner tonnten, angeblich wegen des ihnen entgegendringen. den Qualmes und der ihnen entgegenlodernden Flammen, nicht vorwärts bringen. Sie versuchten nun von der Ostseite ein Dachfenster einzuschlagen, was auch gelang, jedoch auch von
vollen Ladung ist nichts gerettet.
Briefkasten der Redaktion 6. St. in Friedrichsberg. Sie dürfen das Papier auf einer Seite beschreiben, wenn wir Ihre Berichte aufneh
follen.
6. H. Görlik. Wenden Sie sich an eine Mufla
Handlung.
Sie
bier aus war ein Bordringen bis zur Stubenthür unmöglich. Schaft getroffen haben, brauchen Sie die Polize, in der
Da tam jemand auf die Joee, den Kindern anzurathen, aus dem Fenster zu springen; dies geschah. Der älteste Knabe öffnete das Fenster und warf, während man auf dem Hofe
Wenn
höhere Brämie festgesezt ist, nicht anzunehmen. lieber gutwillig.
aber nur den Agenten als Beugen haben, dann zahlen
Berantwortlicher Rebateur R. Gresheim in Balm. Drut und Beslag von Max Babins in Balin aW., Beutbftraße 2
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