unfere führt, in welche die Diebe wiederum durch das Fenster gelangt bige Er waren. Sier fielen ihnen nur ein Regula or und eine große Srperica Menge Brandscheine in die hände; die Uhr und die Brandfebr geben scheine wurden schleunigst durch einen Hehler versetzt. Dies er Geſel führte zur Entdeckung. In der Verhandlung versuchte Böttcher Die Bail alles in Abrebe zu stellen. Aber einmal belaftete ihn das Beugniß feines Genoffen und außerdem der Nachweis, daß er während es, noth nämlig einiger Beit ganz bedeutende Geldausgaben machte. Er war während einiger Wochen von liberalfter Freigebigkeit. Er been, Krem trachtete es als eine Ehrenfache in den Restaurationen die Umgegen Beche ganz fremder Leute zu bezahlen. Gleichzeitig schaffte er men get fich eine Braut an. Er machte in einem Restaurant mit Umfang Damenbedienung die Bekanntschaft einer hübschen Kellnerin, Der Ber die er fofort zu bewegen wußte, ihre Beschäftigung aufzugeben, egen Staffe zu machen" lautet der technische Ausdruck) und ihm zu folgen. Die beiden Leute amüfirten sich nun vortrefflich. Bu erer nächst fubren fie 5 Stunden lang in einer Droschte im Thier garten en Schle ſpazieren, besuchten verschiedene Tanzböden und nahmen erst am nächsten Morgen von einander Abschied. Dieses luftige Leben wurde während einiger Wochen fortgesezt und gerade. als das Geld zu Ende war, wurde Böttcher verhaftet. Er bes hauptete nun ftandhaft, die Ausgaben von den Ersparniffen
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der Karnevalsfefte erscheint fehr begreiflich, ia bemitleidens würdig. Es ist ein intelligenter, 32jähriger junger Mann von einnehmendem Aeußern, dem nicht nur seine unmittelbaren Vor gesezten und die ganze Einwohnerschaft von Roccabruna, son, bern auch die Dberleitung der Kompagnie selbst das allerbeste Beugniß ausftellen. Er frat in würdiger baltung auf und sprach flar und entschieden, ohne seine Schuld irgendwie zu bemänteln. Am Tage nach dem Unglücksfalle wurde er aus dem Dienste entlassen und verbrachte den seither ver floffenenen Monat in Untersuchungshaft wie ein gemeiner Verbrecher in einem efelbaften Loch, bem sogenannten Senat". Das Auditorium fympathifirte denn auch nach der warmen Fürsprache des Vertheidigers in demonstrativer Weise mit dem bedauerns werthen Opfer feines Berufes und mußte von dem Bräſt benten zur Ruhe verwiesen werden. Als das strenge Urtheil sodann vernommen wurde, welches Didelot unter An rechnung aller Milderungsgründe zu fünfzehnmonatlicher Haft,
auch den Fabrikanten gegenüber zur Durchführung gebracht werden, um die Bewegung zu erleichtern.
In Amerika herrscht dieselbe chronische Krists, wie im alten Erbtheile. Nach dem Jahresbericht des Kommissioners Wright vom Washingtoner Bundesbureau für Arbeiterstatistit feierten im Jahre 1885 7 pCt. fämmtlicher industriellen Etablissements, und in Folge deffen waren eine Million Arbetter arbeitslos. Eine Million Bagabunden", d. h. zehnmalhunderttausend ehrliche, fleißige Menschen, die, durch die herrschende anarchische Produktionsweise arbeitslos geworden, dem Hunger und Elend preisgegeben werden. Die stetig fort schreitende Maschinentechnit macht immer mehr hände über fluffig; die Maschinenkraft repräsentirt 3 Millionen Pferde träfte, leistet also so viel Arbeit, wie 21 Millionen Arbeiter!
fowie Bahlung der Gerichtstoften, und die Kompagnie Baris Vereine und Versammlungen.
Lyon - Méditerranée nur aur solidarischen Haftung für die legteren verurtheilte, verließ das Publikum tief ergriffen den Gerichtssaal.
Regit beftritten zu haben, die er während einer 15 monatlichen a Soziales und Arbeiterbewegung.
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fonftitu in Blößenfee gemacht haben wollte. Diese Ausrede fand wenig Glauben. Ebenso mißglückte ein Alibibeweis vollständig. Der Gerichtshof verurtheilte ihn zu 5 Jahren Buchthaus und 8 Jahren Ehrver luft, den vollständig geständigen Jäschte zu einer Gefängnißftrafe von 1½ Jahren und den behler zu neun Monaten Gefängniß.
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Belohnung" für treue Arbeit. Der Arbetter Guftav Joft der Firma Schlieger und Baum in Barmen hatte am vorigen Sonnabend fünfzig lange Jahre immerwährend bei diefer Firma gearbeitet. Er feierte selbstverständlich sein Jubiläumsfest, welches die Mitarbeiter ihm zum Besten gaben, die ihn auch des Tags über reichlich beschenkten. Da durfte denn auch die Firma nicht fehlen. Von derselben erhielt der Jubilar eine goldene Uhr zum Geschent; außerdem ers schienen Prinzipale und Beamte auf dem Feste und betheiligten fich bei den Reden und Gesängen. ,, Gewiß ein Beichen schönen Einvernehmens zolfchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, welches Ioben de Anerkennung verdient"- so sagt zu Diesem Jubiläumsfest die ,, Elberf. 3tg." Ob es fich witlich lohnt, solche Anerkennung der Spende einer goldenen Uhr", die man jetzt schon sehr billig haben kann, zu sollen? Für 50 Jahre freuer Dienstzeit ein armseliges Spielzeug für Den alten Mann! Wie wär's mit einer Altersversorgung für den Guftao Joft, so fragen wir die Elberfelderin? Da fönnte man lobende Anerkennung" zollen, aber wahrlich nicht den 50 Mart, welche die Uhr gefoftet haben mag. Für jedes Dienstjahr eine Mart. Wie billig wird bei der bourgeoisen ,, Elbf. Btg." eine Anerkennung erworben!
Alzu großer Dienfteifer führt sehr leicht zu Frr thümern, und dann schadet er, anstatt zu nügen. Volizei brafilian Lieutenant Ende scheint es fich aur ganz besondern Aufgabe altfamen gemacht zu haben, gegen die Unfitte des Anrempelns seitens ie Erg halbwüftger Burschen anzutämpfen, die betreffenden Exzedenten Gutes feftzunehmen und ihrer Bestrafung entgegenzuführen. Dies ist ihm denn auch vollauf gelungen; in dem vor einigen Tagen vor der sechsten Straftammer hiesigen Landgerichts I ver bandelten Falle, hat ihn aber fein Eifer offenbar über das Biel schießen lassen. Am Abend des 24. Dltober cr. paffirte Die Verkäuferin Frl. Häuseler mit einem Glas Bier die Fried richstraße in der Nähe der Mohrenstraße, um in ihren La den zu gehen. Vier junge Leute, welche ebenfalls bort entlang gingen, machten dem Frl. H. bereitwilligst Plat, während der von der Kronenstraße herkommende Polizeilieutenant den Eindruck gewann, daß die beiden Jüngsten von den Bieren das Mädchen gewaltsam angerempelt hätten. In Folge deffen fiftirte er dieselben, welche fich als die Lehr linge Friedrich Karl Labenath und Paul Ludwig Saling her ausstellten und veranlaßte deren Stellung unter Antlage wegen groben Unfugs. Das hiefige Schöffengericht verurtheilte benn auch auf die Aussage des Polizeibeamten die beiden Angeklagten au je 15 Mart eventuell zu 3 Tagen Haft. In der Berufungsim so mtlagten, daß diese nicht nur nicht das Mädchen angerempelt,
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sondern ihr in entgegenkommenster Weise Plas gemacht haben, ſondern Frl. V. ſelbſt beſtätigte dies durchaus. Jest erklärte der Polizeilieutenant, daß die Angerempelte dann wohl eine andere Dame gewesen sein werde. Rechtsanwalt Wollner ers
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legend, während der Staatsanwalt für Verwerfung der Be rufung plädirte. Der Gerichtshof schloß fich aber der Ansicht des Vertheidigers an und erkannte auf Freisprechung der An
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Aus Königsberg i. Pr, wird uns geschrieben: Am 10. b. Mts. hat hier die zweite Verhandlung gegen Schloffermeister Godau, den Königsberger Arbeiterkandidaten, gegen den Tabal spinner Bunt von hier und gegen Dr. B. Schönlant wegen
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Bum Bauarbeiterftreit zu Bergedorf bei Hamburg . Der Streit resp. Ausschluß( die Zimmergesellen find nach dem Ausbruch des Maurerstreits von der Arbeit ausgeschlossen wor den) ist noch immer nicht zu Ende. Wie es die Herren Bauunternehmer beginnen, um Leute von Außen heranzuziehen, ist bereits mitgetheilt worden. Heute liegt ein Brief ähnlichen Inhalts an einen Bimmergesellen in Gnoien in Mecklenburg vor, woraus wir der Kurlofttät halber den Schluß mittheilen wollen. Es heißt dort: Aber nur bis Friedrichsrube fahren Sie mit der Bahn, von dort werden Sie von mir mit einem Wagen abgeholt, Theilen Sie mir genau mit, wann Sie in Friedrichsruhe find und kommen auch umgehend, denn ich habe fehr viel zu thun. A. Fischer, Zimmermeister." Da dieser Brief von der Hamb . Bürgerstg." abgedruckt worden ist, muß Der Herr Bimmermeister doch an den Unrechten gekommen sein.
Streits in Leipzig . Der Töpferstreit ist nach furzer Dauer zu Gunsten der Streifenden beendet. Der Bericht der Streit Kommiffion meldet, daß der weitaus größte Theil der Arbeitgeber die Forderungen der Gesellen nach kurzem Widerstreben bewilligt babe, ein Grund zur Fortsetzung des Streits also nicht mehr vorliege. Jest find auch die Steinfeger in
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Die Stuckateure hielten am 16. d. M. in Nieft's Salon abermals eine start besuchte Versammlung ab, in welcher der Vorfigende der Lohntommiifton, Herr Heindorf, über die jüngsten Errungenschaften, sowie über die Nothwendigkeit der strengften Ueberwachung des Tarifs referirte. Der Nebner entwickelte im Allgemeinen den Verlauf der ganzen Bewegung, welche wohl als mustergiltig bezeichnet werden kann, indem dieselbe eine Organisation herbeigeführt, wie sie nicht beffer gewünscht werden lann. Dret Buntte wären es, welche in erster Linie als große Errungenschaft zu bezeichnen find, und zwar: Die Beseitigung des Rüftungbaues, die Abschaffung der Attord arbeit in den Werkstätten sowie die Beseitigung aller ,, Umsonst arbeiten". Daß die Attordarbeit nicht auch bei den Bauarbeitern abgeschafft werden konnte, batte man bei der Aufstellung des Tarifs nicht für unmöglich, wohl aber für verfrüht gehalten und bis zum nächsten Jabre verschoben. Wenn nun burch die jeßige Organisation auch Großes erreicht worden ist, so müffe doch auch berücksichtigt werden, daß die jest so günstige Kon junttur eine sehr große Rolle dabei gespielt habe. Es sei daher nothwendig, auch eine ungünstige Beit mit in Betracht zu ziehen, wo die Arbeiter, wenn fie nicht feft zusammensteben, und durch einen Unterstügungsfonds für ev. Fälle geschützt sind, sehr leicht das Errungene wieder verlieren könnten. Dringend geboten sei es daher, diesen Fonds beizubehalten und die Lohntommisfion zur Ueberwachung des Tarifs weiter bestehen zu lassen. Der Schriftführer ergänzte diese Ausführungen insofern, als er auch speziell die Minimallöone in Betracht zog und hervorhob, daß ein Gießer nicht unter 24 Mart, ein Former nicht unter 27 und ein Modell- Busammensteller und Bauarbeiter nicht unter 30 Matt arbeiten solle. In der hierauf folgenden Dis luffton wurden verschiedene Verstöße gegen den Tarif von Seiten indifferenter Kollegen zur Sprache gebracht. Alsdann wurde einstimmig beschloffen, 25 Pf. pro Mann und Woche weiter au sablen. Nachdem noch ein Antrag ,,, der Kommission 100 Mart Entschädigung für ihre Mühen zu zahlen", von der Kommission entschieden zurüdgewiefen und derselbe in Folge deffen abgelehnt wurde, schloß der Vorsitzende die Versammlung um 11 Uhr.
bie onbewegung eingetreten. Sie verlangen bet 10stündiger halte. Selbstverständlich müßten auch die arbeitslosen Kame
Forisegung verbotenen Blattes, ftattgefunden. Es Arbeitszeit 40 Bf. Lohn pro Stunde. Die Steinfegmeister fich um die längst von der Geraer Behörde verbotene Poltti haben zu dieser Forderung noch keine Stellung genommen. sche Wochenschrift", die man als eine Fortsegung des von der Verhalten sich dieselben aber ablehnend, dann dürfte ein Streit Königsberger Regierung fozialistengefeglich unterdrückten unvermeidlich sein. Königsberger Voltsblatt" betrachtete. Im gegenwärtigen Termin wurden die Herren Godau und Bunt freigesprochen, weil sie bewiesen, daß die Polizei die Politische Wochenschrift" während ihres elfwöchentlichen Erscheinens fets erhalten hat und fie dadurch in dem Glauben, daß es fich um teine Fortfegung einer verbotenen Bettung handle, nur bestärkt wurden. Es feblte also der Dolus , das Bewußtsein einer strafbaren handlung. Nicht so glüdlich war Dr. Schönlant. Auf Grund der Aussage des Reichstagsabgeordneten Louis Viereck in München nämlich, der
Fidget fich zur Beugenaussage in diesem Prozeß erboten hatte, war das
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+ Eine Versammlung arbeitsloser Zimmerleute tagte gestern Nachmittag um 3% Uhr unter Vorns des Herrn Seigt in Gratwell's Bierhallen, Rommandantenstr. 77/79, um den Inhalt der von der Lohnkommisston vertheilten Fragebogen tennen zu lernen und die einzelnen Fragen zu beantworten. Herr Seißt gab eine furze Erläuterung. Er erklärte, es sei von der Lohntommission durch diese Fragebogen gewissermaßen eine Urabftimmung über die wichtigsten wirthschaftlichen Fragen Durch die Berliner Bimmergesellen auf den Blägen der Bimmerergeschäfte veranstaltet worden, damit man ein flares Bld über die in der Gesellenschaft vorhandenen Ansichten er raden um ihre Meinung befragt werden und deshalb er suche er( Redner) die Anwesenden, bie überreichten Fragebogen nach ihrer Ueberzeugung auszufüllen. Es schloß fich hieran eine kleine Diskussion, in der besonders die Gefährlichkeit einer nächtlichen Ueberftun denarbeit besprochen wurde. Sodann wies Herr Seizt noch barauf hin, daß die heutige Versammlung bedeutend stärker besucht sein würde, wenn nicht viel arbeitslose Kameraden so arm wären, daß fie nicht einmal ein Glas Bier bezahlen tönnten.( Es waren ca. 80 Personen anwesend, etwa der vierte Theil der arbeitslosen Bimmergesellen. Die Lohntommiffion batte dafür Sorge getragen, daß jeder Eintretende mit einer Biermarle versehen murde.) Wie groß die vorhandene Noth fet, ging aus den Worten einiger Redner hervor, die besonders Darüber Klage führten, daß es für ältere, grau gewordene Kollegen beinahe jegt eine Unmöglichkeit sei, Arbeit zu erhal ten. Dies gab Veranlaffung au einer Besprechung jener jüngsten in die Koalitionsbewegungen der Arbeiter tief einschneidenden Verfügung des Ministers des Innern. Herr Seizt hoffte, daß bei den in der Verfügung vorhandenen Borausseßungen nun der Gesetzgeber auch Veranlaffung nehmen würde, die Arbeitgeber zu zwingen, mit den Arbeitern in Verhandlung zu treten. Die Bimmergesellen feien zur Vereinbarung geneigt; nur die Meister träfe die Schuld, wenn es zu einem Streit täme. Aber auch in diesem legten Falle würden die Gesellen den legalen Weg nicht verlaffen. Eine Lohnbewegung babe mit Barteibestrebungen nichts gemein. Man werde in Ruh und Frieden aber auch mit Ausdauer die gerechten Forderungen durchzuführen fich bemühen. Nachdem noch Herr Nix im gleichen Sinne gesprochen, wurde die Ver fammlung nach 5 Uhr geschloffen. Am Ausgange wurden die ausgefüllten Fragebogen eingesammelt.
Aufruf! Durch die widrigen Verhältnisse gezwungen, haben wir die Arbeit einstellen müssen, indem wir mit unseren Meistern eine Einigung nicht eratelen lonnten. Schon im vorigen Jahre hatten wir das Ansuchen an unsere Meister gestellt, unseren Lohn auf 50 Pf. pro Tag zu erhöhen; da wir im Jahre nur 7 bis 8 Monate arbeiten können, so wird ein jeder denkende Mensch selbst beurtheilen können, daß unser Lohn in den wenigen Monaten die Höhe erreichen muß, um in den 3-4 Monaten, wo wir feinen Arbeitsverdienst haben, davon eristiren zu können. Unsere Arbeitgeber find je boch vernünftigen Vorstellungen unzugänglich, so haben wir uns zu dem schweren Schritt entschlossen. Da nun aber durch den langen Winter, welchen wir durchgemacht, unsere Mittel erschöpft sind, so ist dringende Hilfe unbedingt nöthig, da viele verheirathete Kameraden hier am Drte wohnen, welche an bie Scholle gebunden find. Wir wenden uns an die Arbeiter Deutschlands , uns in unserem Stampfe zu unterstüßen. Alle Sendungen find au richten an Herrn Theodor Burghard, Altestraße 10, Neuheppend. Die Streit Kommission der Maurer Wilhelmshavens. Wilhelmshaven , 19. April 1886
Die Bayreuther Klavierarbeiter wenden sich noch. mals an ihre Kollegen, um ihren Streit glücklich beendigen zu fönnen. Die Berliner Pianofortearbeiter werden hoffentlich nicht bulben, daß ihre Bayreuther Genoffen während der Feiertage hungern und barben. In der Vereinsversammlung bet Gratwell am Sonnabend können sie das beweisen. Sen Dungen zu richten an Stramm, Berlin , Stalizerftr. 18, oder an H. Wellhöfer, Bayreuth , Mainagaffe 170.
Arbeiterentlaffungen. Bahlreiche Arbeiter find seit Bahlreiche Arbeiter find seit Sonnabend durch die plöglich erfolgte Betriebseinstellung des in der Nähe der Stadt Witten gelegenen Walzwertes beschäfti gungslos geworden. Die Schließung des Werkes hängt mit Der allgemeinen großen Geschäftsstille zusammen, die trop aller Schutzölle bleiern auf dem Industriebezirt lastet. Die brod los gewordenen Arbeiter sehen einer trüben Bukunft entgegen, nur die wenigften baben sofort wieder Arbeit gefunden, der weitaus größte Theil befindet sich ohne Arbeit und ohne Verdienst.
gewesen sei. Das Gericht nahm an, daß Schönlant scheinbar die Seele des Ganzen" gewesen und ihm die Gründungsvorgänge und Pläne des Herrn Biered bekannt gewesen seien; es verlangt aber von der Staatsanwaltschaft den Beweis, daß Schönlant das Blatt verbreitet habe und berief fich die erstere mangels anderer Beweismittel auf die von Schönlant vorge schlagenen Beugen, Frl. Francis Viereck und Herrn Robleder in München , weshalb deren Bernehmung beschlossen wurde. Schönlant will durch dieselben den Nachweis erbringen, daß er mit der Verbreitung, Expedition, überhaupt dem technischen Theil nichts zu thun gehabt, sondern blos Nedakteur gewesen ist. Man darf auf den Ausgang dieses Prozesses gespannt sein. Nizza , 16. April. ( Das Eisenbahnunglüd von Montes Carlo.) Die Berhandlung gegen den einen der beiden schuld. tragenden Bahnbediensteten, welcher der französischen Gerichtsbarkeit untersteht, fand heute unter großem Andrange des Bu blikums statt. Dieselbe endigte, wie wir schon berichteten, mit Der Verurtheilung des Angeklagten Didelot, Betriebsaffiftenten fängnisses. Es fällt ihm die furchtbare Versäumniß zur Laft, am 10. März den Abends mit Verspätung von Mentone ab ieder zu gegangenen Bug, der fich reglementsmäßig in Roccabruna mit dem über gen von Nizza tommenden treuzen sollte, abgelaffen zu haben, ohne b wurde den Betriebsleiter der benachbarten Station Monte Carlo zu ver ständigen. Dieser beging seinerseits denselben Verstoß, so daß Dringend ein Zusammenprall der beiden auf einem und demselben Ge Teise gegen einander rollenden Züge trop aller hin und her Treppen gegebenen Notbfignale unvermeidlich wurde, 6 Passagiere wur ben getödtet, 47 theils schwer, theils leicht verwundet, und die Bahngesellschaft Paris- Lyon- Méditerranée erlitt großen Schaden an Betriebsmitteln, einen noch viel größeren aber in der Meinung des Publikums, welcher die hiesige freifinnige Breffe fettber übereinstimmend scharfen Ausdrud gab, indem sie der Rompagnie Paris Lyon Méditerranée die Hauptschuld an dem Unglüde beimaß. Nach den Ausführungen des Staatsanwalts, im Busammenbalte mit der Berantwortung des Angellagten bem trefflichen Blaidoyer seines Bertheidigers, Maitre Tribbes, erscheinen diese Angriffe vollkommen begründet. Die Kompagnie ftellt zu wenig Beamte an, bezahlt fie schlecht und fordert von ihnen außer dem auf dieser start befahrenen Strede ohnehin besonders anstrengenden Tagesdienst noch die Bewäl tigung eines übermäßigen Separat- und Extrazugsverkehrs. Der Betriebe Affiftent von Roccabruna war, nachdem er schon 13 Stunden im Dienste geweſen, um 3' Uhr 45 Minuten wieder für feinen Chef Herrn David, eingetreten. Während David hierauf in seinem Garten nebenan umber pazierte, hatte Didelet Fahrkarten auszugeben, unb Geld einzu Reisegepäck einzuschreiben, Ankunft und Abgang der Büge zu leiten und überdies bas Ein- und Hussteigen Es ist ein Wunder, daß der Mann alle diese Verrichtungen bis dahin immer mufter haft versehen hatte, ohne daß jemals ein Unglück gefchah. Seine Kopfloftgleit im Trubel des verzehnfachten Verkehrs anläßlich
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Aus Königshütte wird der Schles. Voltsatg." ge. schrieben: Die Lohnfäße werden hier immer mehr reduzirt. So auch an der legten Löhnung, bei welcher auf einer Grube Arbeitern pro Schicht 20-40 Pf. gekürzt wurden. Ein Arbeiter machte in feinem Born hierüber dem Oberbeamten gegen über die Neußerung: Laffen Sie mich mindestens soviel ver dienen, daß ich mir einen Revolver anschaffen kann. Dann führe ich meine Angehörigen aufs Feld und erschieße einen nach dem anderen und aulest mich. Wir können nicht mehr von diesem Verdienst leben." Das find traurige Bustände!"
Der Streit der Zuschneider in der Kartonfabrik von Ed. Jalobsohn ist bereits beendet und zwar zu Gunsten der
Arbeiter.
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Auch die Berliner Stellmachergesellen drohen, nach der„ Boff. 8tg.", am 1. Mai die Arbeit niederzulegen, wenn der von ihnen aufgestellte Lobntarif von den Meistern nicht angenommen werden sollte. Die Einzelheiten der Ausführung des Streits sollen in der für nächsten Mittwoch anberaumten Versammlung festgestellt werden am Tage zuvor findet ein Kongreß sämmtlicher deuischen Stellmachergefellen statt, auf dem Bereinbarungen getroffen werden sollen, damit der Berliner Streit nicht von anderen Orten aus beeinträchtigt wird. Bu einer wirklichen Arbeitseinstellung wird es schwer lich lommen, da, wie der Referent hervorhob, die Meister der Lohnbewegung der Stellmachergesellen wohlwollen, weil auch fte unter den gedrückten Preisen zu leiden hätten. Auch folle der erhöhte Lohntarif zunächst nur den Meistern und nicht
Die Vereinigung der deutschen Schmiede( Mitgliedschaft Berlin ) bielt am 17. April eine Versammlung in Grat meil's Bierhallen ab, in welcher der Regierungs. Baumeister Reßler einen Vortrag über Gewinnung des Eisens" hielt. Referent führte aus, wie die Verwendung des Eisens in neuerer Bett fortwährend an Ausdehnung gewinne. Heute würde das Eisen zu Bweden verwendet, von denen unsere Vorfahren leine Ahnung batten. Trogdem fet die heutige Lage der Eisenar beiter feine beneidenswerthe, da gerade in diesem Geschäfts zweige eine Ueberproduktion Blag gegriffen babe, wie in teinem anderen. Sodann legte Redner tiar, wie das Eisen aus Erz gewonnen wird, wie diese Erze aber von ganz verschiedener Güte und verschiedenem Gehalt felen. Die Hauptbestandtheile, Schwefel und Phosphor, würden erst durch Einbringen in die Hochöfen entfernt. Auch die Konstruktion der Hochöfen erläu ferte der Redner. In Schweden würde immer noch das beste Eisen fabrizirt, und zwar in Folge der Anwendung von Holz toble bei der Bubereitung. Nachdem Referent noch die Hers stellung des Gußeisens erläutert batte, ichloß er frinen intereffanten Vortrag unter großem Beifall der Anwesenden. Der Bevollmächtigte Herr Matthes forderte bierauf die Mitglieder auf, fich thatfräftig an der Agitation für die Vereinigung zu betbeiligen, um alle Kollegen an die Organisation beranzuziehen. Die Kollegen anderer Drte seien in dieser Hinsicht viel weiter; fleinere Städte hätten theilweise mehr Mitglieder als Berlin .
Der Unterstüßungsverein deutscher Schuhmacher hielt am 19. v. Wite. in Weid's Lokal, Alexanderstr. 31, eine Bersammlung ab, in welcher aunächst der Kafftrer Herr Bapte ben Raffenbericht vom legten Quartal erstattete. Dem Kafftrer wurde Decharge eribeilt.. Bum zweiten Gestand der Tages ordnung: Der Streit der Schuhmacher in Frankfurt a. D., be mertte Herr Bapke, daß dieser Streit mit einem Siege der bortigen Kollegen endigen werde, da die Arbeitgeber in Frant furt felbft nur von der Hand in den Mund lebten und an einen Erfaz der Arbeitskräfte nicht zu denken sei, trogdem die dortigen Gewertvereinler Tag und Nacht arbeiten, und dadurch im Bunde mit der Innung thre Arbeitsgenossen schädigen.