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Ruß man Sicht zu setzen. Der Paftor Bethge stellte nunmehr gegen die drei Die bengal gen. Berfonen Strafantrag wegen Beleidigung und das Landge­Bwegs Gricht in Naumburg verurtheilte fie daraufhin am 17. Febr. nung waren, au 300 bezw. 200 und 150 Mt. Geldstrafe. Der Wahrheits ein pfycholog beweis wurde vom Gerichte als nicht gelungen bezeichnet, da Ingellagten nicht feft, uftellen war, daß der Pfarrer jene Anordnungen ge nig ble bit troffen habe und da angenommen wurde, daß derselbe nur die Gebräuche der alten Kirche sitirt habe, wenn er von Dornen uchungsrid mochten. We und Disteln u. s. w. sprach. In der Revision der Angeklagten, Ich vernom welche vor dem 3. Straffenate verhandelt wurde, vermißten n, wenn dieſeiben eine Erörterung des Urtheils darüber, weshalb der R... Braun als Mitthäter anzusehen sei und weshalb dem Bertheidige Mitangeklagten Solderer eine nicht genügende Vorsicht imputirt Verhandlun Der Angel fet. Auch eine Beschränkung der Vertheidigung wurde gerügt. n: Ich to Das Reichsgericht war aber mit dem Reichsanwalt der Ansicht, heidiger und daß das Urtheil den geseglichen Bestimmungen gerecht geworden Duständig fet und verwarf die Revision der drei Angeklagten.

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Vereine und Versammlungen.

Eine Arbeiterinnen- Bersammlung fand vorgeftern au fagen in der U. ania", W. angelstraße 9/10 unter Boifiß der Frauen Gubela und Stägemann statt. An Stelle des Herrn Bursche, Der Vert der in legter Stunde abgesagt hatte, hielt Frau Cantius einen Beife bie beifällig aufgenommenen Vortrag über die Nothwendigkeit alifflation einer Organisation der Arbeiterinnen. Eine lebhafte Dis aufzutrete tuffton fchloß fich an. Frl. Wabniß machte den Vorschlag, Ogar baß Arbeitsstuben für diejenigen Arbeiterinnen zu gründen, welche lich des V wegen ihres öffentlichen Auftretens gemaßregelt worden seien offen. und deren Babl fie auf ungefäh: 30 beafferte. Der Ueberschuß hm eine der Tellersammlung sollte zur Bildung eines Fonds für diesen Bweck verwendet werden. Durch eine solche positive Leistung würden die Arbeiterinnen wieder mehr zu dem Ver ein berangezogen werden, Don bem fie durch die Bänkereien der leglen Beit zurückgeschreckt worden seien. Frl. Jagert bet auerte zunächst im Anschluß an den Artilel eines Arbeiterblattes, den fie verlas, daß selbst Arbeiter, die vorgeschri ten zu ſein behaupteten, in der Frauenfiage einen

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haftet worden, weil er einen Dorfschulmeister, der rubig feines Weges ging, durch einen Revolverschuß verwundete. Ein gewiffer vial, Domberr der Kathedrale von Minorca , welcher wegen einer thätlichen Beleidigung des Bischofs zu drei Jahren Gefängniß verurtheilt worden war, machte, als ihm der Spruch des Gerichtes mitgetheilt wurde, einen Mord anfall auf den Bischof, der erschienen war, um für ein möglichst geringes Strafmaß au bitten; nach anderen Bes richten soll der Briefter nur gedroht haben, seinen Borgesezten bei nächster Gelegenheit niederschießen zu wollen. Daß über haupt die Mordwaffe die ständige Begleiterin eines Theiles der spanischen Geistlichkeit geworben au sein scheint, zeigt folgendes den Times" mitgetheiltes Geschichtchen: Ein 28jähriger Briefter, der fürzlich aus Cordoba nach Madrid gelommen war, ftellte, verkleidet, einem Mädchen nach, wurde aber hartnädig a rüdgewiesen, obgleich er ihm einen Heiraths­antrag gemacht hatte. Als der Bruder des jungen Mädchens den wahren Stand des sauberen Gottesdieners" in Er fabrung gebracht hatte, benutte er die nächste Gelegenheit, um thm offen sein Unrecht vorzuwerfen; es tam zu einem Wort wechsel; bald folgten Schläge, und es entstand ein allgemeiner Lärm, so daß die Polizei einschreiten mußte, welche beide Ruheftörer abführte. Bei der Untersuchung auf der Bolizel wache entdeckte man, daß der Priester an einem Ledergurt unter dem Rod einen fünfläufigen Revolver trug. Der eigents liche Herb, von wo aus diese Verrohung der spanischen Geift lichkeit gehegt und gepflegt wird, ist Madrid selbst, und es tritt immer deulicher zu Lage, wie sehr gerade hier die Hand eines ftrengen Sittenwalters noth thut. Eine Stunde vor dem Attentat hatte der ermordete Bischof Izquierdo die Aufstellung von Sammeltischen in den Kirchen, es sei denn zu wohlthätigen Sweden wie zur Unterstützung von Rrantenhäusern und dergleichen, aufs strengfte verboten, weil damit seit einiger Zeit geradezu grober Unfug getrieben worden war. Kaum aber war der Bischof beerdigt, so zeigte die Madrider Geistlichkeit ihre Achtung vor den Bes fehlen und dem Andenken des Verstorbenen dadurch, daß fie mehr berartige Betteltische aufstellte als jemals vorher. Die Entrüftung der Bevölkerung über diesen so schamlos zur Schau getragenen Mangel jedes beffern Gefühls hat einen bedents lichen Grad erreicht, und man trägt tein Bedenken, die Brieker zu beschuldigen, die jüngsten Anschläge in der Kirche St. Jnes in Madrid und in einer Kirche in Granada , wo am Charfreitag ebenfalls eine Betarde explodirte, selbst veranlaßt zu haben, um sich dadurch den Alleinverkauf der Kerzen zu sichern und zu zeigen, daß es gefährlich ist, die Kerzen anderswo zu kaufen. Schon lange fühlen alle aufrichtigen Katholiken in Spanien , so schreibt der Berichterstatter der Times" aus Madrid ,,, daß Die Unfittlichkeit, welche bei ihren geistlichen Berathern eine unglaubliche Höhe erreicht bat, ausgerottet werden muß. Die Furcht, dadurch der apoftolischen Kirche selbst zu schaben, hat fte bewogen, so lange zu schweigen. Jest aber, wo die Er eigniffe diese trügerische Nube gebrochen haben, scheint ein Sturm bevorzustehen, welcher die Kirche bis in ihre Grund festen erschüttern dürfte."

Arbeit", zum Worte. Seine wiederbolt von fürmischem Beifall begleitete Rede batte folgenden Jdeengang: Es sei auffallend, daß jest alle politischen Parteien den Arbeitern die schwielige Hand drücken; insbesondere trete ist die sogenannte unverfälscht deutsche Partei, insbesondere deren Abgott, an die Arbeiter heran. Dies fet aber pure Bauernfängerei.( Beifall.) Die Herablaffung eines Ritters sei nicht ernst au nehmen.( Der Polizeifommiffär unterbricht den Redner, dieses Thema verbietend. Dho Rufe Der Arbeiter. Der Kommissär droht mit Auflösung der Ver fammlung.) Redner erklärt, er balte fich verpflichtet, gegen die Tendenz der Unverfälscht Deutschen " Stellung zu nehmen, weil Schönerer vor einigen Tagen in demselben Saale amet Stunden hindurch in ganz anderer Weise gesprochen und fich bierbei auch im Namen der Arbeiter geirrt habe. Dies sei Lift und Heuchelet, denn derselbe Wann, der angeblich die Arbeiter vor Ausbeutung bewahren wolle, beute felbft seine ländlichen Arbeiter in unerhörter Weise den Sommer über aus und überlasse es ihnen, im Winter aus Liebe zum unverfälschten Deutschthum in den Städten Schnee zu schaufeln. Ebenso wenig ernst zu nehmen set der Kampf dieses Mannes gegen die Rorruption der Preffe, er müßte zuerst bei seiner eigenen Bieffe den Anfang machen, denn die Blätter, die dieser Ritter erworben habe und soutenire, müßten als höchft torrumpirt bezeichnet werden.( Rufe: So ift's!) Wir einfachen Arbeiter haltenso führt Redner weiter aus Den Antisemitismus für ein Verbrechen an der Kultur! ( Stürmischer Beifall, der Kommissär unterbricht den Redner.) Wer es mit dem Bolle gut meint, wird nicht Streit, sondern Frieden stiften.( Der Kommissär mahnt neuerlich zur Mäßigung, da er sonst die Versammlung auflösen werde.) Redner erklärt, nunmehr nachweisen zu wollen, wie infonsequent der Führer der Antisemiten sei. Jm Jahre 1870 babe derselbe vollständig zur libe ralen Partei gehalten; allein dort fonnte seine Ehrfucht nicht Be friedigung finden, seine Geistesgröße fand nicht genug Anerkennung und er suchte Ersatz bei den Arbeitern. Diese ließen sich anfangs födern, allein als fie ihn durchschauten, gaben sie ihm rechtzeitig den Laufpaß.( Bravo !) Von den Arbeitern abge­wiesen, habe dieser Mann es nunmehr bei den Bauern ver sucht und als diese mit berechtigtem Mißtrauen opponirten, habe er sich dem Gewerbeftande und der sogenannten ,, atades mischen" Jugend genähert. Schönerer spreche nur von Ring straßen- Millionären, von dem unbeweglichen Rapitale der großen Grundbefizer scheine er gar nichts zu wiffen. Und doch fet das Kapital nicht füdisch, nicht christlich, sondern inter national, so wie es nur internationale Arbeit gebe. Als der Kommiffär den Redner abermals unterbricht, sagte dieser: Der Abgeordnete Schönerer hat in voriger Woche hier in einer Weise gesprochen, daß ich nur staunen fonnte, daß er so reden durfte und daß es geduldet wurde, daß er wiederholt von Schuften, Betrügern und Schurken sprach; es sollte daber denn doch gestattet sein, seine Rede fritisch zu beleuchten. Redner plaidirt dafür, daß die Konsumtion zur Produktion in ein richtiges Verhältniß gebracht werden müsse.( Auch dies findet der Regierungsvertreter anstößig und verbietet, weiter darüber zu sprechen. Darüber zu sprechen. Große Bewegung.) Redner schließt ( in dem er Schönerer parodirt, welcher ausrief: Ich stehe mit Schlöffer und Burgen in Fühlung und tann sagen, unsere Sache stebt sehr gut!) mit den Worten: Ich stehe mit der fozialen Bewegung in Fühlung und fann Ihnen fagen, unsere Sache steht sehr gut! Wenn auch alle Barteien ausgespielt haben werden, eine wird maßgebend sein: die sozialistische Bartei!( Beifall.) Bei diesen Worten erhebt sich der Re gierungsvertreter und erklärt, er entziehe dem Redner das Wort. Die Menge ruft: Hoch Rießmann! und flascht Beifall.

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Bleichberechtigung beftritten. Sodann nahm fte den Ar beiterinnenverein gegen den Vorwurf in Schuß, noch nichts geleiftet zu haben. Seit einem Jahre bestehe derselbe erst und in so turzer Beit fet es unmöglich, mehr zu thun, als gethan worden sei. Auch jene betlagenswertben persönlichen Reibereien würden die ganze Bewegung nicht schädigen lönnen, da fie zu nothwendig het. Alle Verfuche müßten an dem Kern der Sache abprallen. Die meiste Schuld an den unliebsamen Zwischen. fällen trage die unflare Stellung einiger Frauen, die Füh rerinnen fein wollten. Die Frauenbewegung müffe fich auf N. ein denselben Boden stellen, auf den die Arbeiter seit lange fen fünden.

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Wenn einzelne Personen diesen Boden vers laffen wollten, so fönne ein folches Vorgehen nicht verheimlicht und nicht vertuscht werden.

er au Frl. Wabniz: Sie gelte als zu rubig; fie ſtebe auf dem Boden der Wissenschaft. Auch wolle sie ihre persönliche Frei heit fich nicht beschränken lassen, sondern auch fernerhin Stöcker'sche Versammlungen besuchen; in den Verdacht könne

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St die Ang te ja nicht gerathen, eine Anhängerin dieses Mannes zu sein.

In den Frauenversammlungen sollten recht viel wissenschaft liche Vorträge gehalten werden. Frau Fertau erklärte fich

bnt.( bel mit diesen von Fil. Wabnig ausgebreiteten Anfichten durchaus die feinen Fall geben. En von bi und Herr Dr. Lütgenau gesprochen, wurde beschlossen, Arbeits. eidenschafftuben einzurichten.

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Das nachfolgende originelle Eingesandt" bringt die Naffauische Boltszeitung unter der Ueberschrift Wiesbaden , ein Eldorado für junge Männer": Es giebt wohl in Deutsch land faum eine zweite Stadt, in der so viele schöne Mädchen find, wie in Wiesbaden , dem fleinen Paradiese, und in dem fogar die Frauen die Mehrzahl bilden. Die diesjährige Bolls­aäblung ergab ein Plus von 6000 weiblichen Wesen. Wäre es nicht manchem jungen Mann in anderen Städten erwünscht, eine schöne, solide und wohlerzogene Frau zu bekommen, sucht er nicht oft vergebens banach? Shm und all Denen, die in

n das E theiligte fich nur in sehr geringem Maße an der Abstimmung Hierauf erklärt der Kommiffär die Versammlung für aufgelöst. ähnlichem Falle fich befinden, seien diese Beilen gewidmet!

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Wehrpflicht erfüllten. Unter der Versicherung, daß er noch die Kraft des Mannes in fich fühle( ftürmische Heiterkeit), versicherte er, daß die Männer die Herren der Welt bleiben würden. Die Antwort bterauf gaben Frau Cantius und Frl. Jagert: Das sei die Gesinnung, welche die Frau als Sllavin betrachte für alle Beit, ganz gleich, ob fie reich oder arm, gebildet oder ungebildet set. Hierauf schloß die Versammlung.

Die 4. ordentliche Generalversammlung der Allge meinen Kranten und Sterbefaffe der Metall­arbeiter( E. H. Nr. 29 Hamburg ) zu Mainz. ( Fortsetzung.) Mainz , 27. pril. In der heutigen Morgenfizung wurde

Nur Schönerer hat das Recht! Hoch Rießmann! Bereat Schönerer !

* Fachberein der Puzer. Sonntag, den 2. Mai, Bors mittags 11 Uhr, im Vereinelokal, Inselstr. 10, ordentliche Mit­glieder Versammlung. Tagesordnung: Wichtige Vereinsange legenheiten. Verschiedenes.

* Generalversammlung sämmtlicher Stellmacher Berlins und Umgegend am Sonntag, den 2. Mai, Vor­mittags 10 Uhr, in Mohrmann's Salon, Gr. Franifurterstraße Nr. 117. Tagesordnung: Das erste Resultat. Regelung der Arbeitseinstellung. Verschiedenes.

in zuerst die Frage der Eintrittsgelder und der Höhe der Bei Tagesordnung : 1. Vortrag( Referent wird in der Versamm fie einträge behandelt. Es wurden folgende Beschlüsse gefaßt: Das

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Eintrittsgeld wird für die beiden ersten Klaffen auf M. 1,30, für die dritte Klaffe auf 60 Bf. festgesetzt; man entschied fich

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* Arbeiter Bezirksverein der Oranienburger Vor­stadt und des Wedding . Montag, den 3. Mai, Abends 8 Uhr, Versammlung in Kleine's Salon, Gerichtsstraße Nr. 10. 3.

Fragelaften. Gäfte wiltommen. Neue Mitglieder werden Gäste willkommen. Neue Mitglieder werden aufgenommen. Monatlicher Beitrag 20 Bf.

fte zur Ichluß normirt auf 42 Bf. für die erfte, 37 Bf. für die zweite, taften.-

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um den jugendlichen Arbeitern mehr Uebergang in die Kaffe zu erleichtern und für dieselbe einen fräftigen, festen Nachwuchs au fichern. Die Wochenbeiträge wurden auf einstimmigen Be auf 17 Pf. für die dritte Klaffe. Die Erhöhung der Beiträge um je 2 Pf. erwies fich als nothwendig für die Sicherstellung der Kaffe, da man sonst nicht im Stande ist, den gefeßlich vor geschriebenen Reservefonds zu schaffen. Falls die ordentlichen Einnahmen nicht dazu ausreichen, so ist monatlich in jeder Staffe ein Extrawochenbeitrag so lange au entrichten, bis der Ausgleich hergestellt ist. Am Nachmittag wurde eine Reihe Am Nachmittag wurde eine Reihe allgemeiner Anträge erledigt.

Bu dem in der Nr. vom 30. April enthaltenen Bericht über die 4. ordentliche Generalversammlung der Kranten und Sterbefaffe der Metallarbeiter" geht uns folgende Erklärung zu: Wenn der Unterzeichnete und die Herren Ver­und Müller- Giebichen

Kutscher heiden- Plagwis, Ludwig Wurzen

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* Verband deutscher Zimmerer( Lokalverband Ber lin W.). Montag, den 3. d. M., Abds. 8 Uhr, in Gründer's Salon, Schwerinstraße 26, Versammlung. Tagesordnung: 1. Vortrag. 2. Abrechnung. 3. Verschiedenes und Frage. Neue Mitglieder werden aufgenommen. Der Lofalverband Berlin- Moabit bält ebenfalls am Montag Abend 8% Uhr bei Donath, Alt Moabit 90, eine Versammlung ab mit folgender Tagesordnung: Vortrag. Verschiedenes, Frage lasten, Aufnahme neuer Mitglieder.- Nur Bimmerleute haben fasten, Aufnahme neuer Mitglieder.- Nur Bimmerleute haben Butritt.

* Verband der Möbelpolirer Berlins und Um gegend. Montag, Abends 8 Uhr, bei Säger, Grüner Weg 29, Bersammlung. Die Tagesordnung wird in der Versammlung bekannt gemacht. Gäfte find willkommen. Aufnahme neuer Mitglieder. Der Arbeitsnachweis des Verbandes befindet sich bei Wirfing, Andreasstraße 44 und bei Steffen, Wrangel ftraße 138.

Neue Unterrichtskurse in der Stenographie eröffnet der Louisenstädtische Stenographenverein( Syftem Roller) für Herren und Damen am Dienstag, den 4. Mai, im Restaurant Stemund, Schüßenftr. 18; Mittwoch, den 5. Mai, im Restaurant Löslow, Prinzenstr. 79 und am Donnerstag, den 6. Mat, im Restaurant Winkler, Fürbringerstr. 3, überall Abends 8% Uhr. Der Unterricht nimmt nur 4 Stunden in Anspruch. Meldungen zur Theilnahme werden in den betreffenden Restaurants ent gegengenommen.

Wiesbaden birgt einen Schaß schöner und reizender Mädchen und sie müssen verblühen, weil ein wirklicher Mangel an heirathsfähigen Männern ist! Mögen doch diese Beilen in die rechten Hände kommen!" Die Art der Retlame durch die Preffe und das derselben zu Grunde liegende ,, Waffen- Angebot" ist jedenfalls neu. Sollte sich dasselbe aber als probat be währen, so dürfte es an baldiger Nachahmung auch aus anderen Städten, die mindestens eben so viel Grund hierzu haben, ficherlich nicht fehlen!

Liebenswürdig. Frau v. 2. bittet ihren Mann inständig um ein neues Kleid. Protestirend sagte er: Nein, das geht nicht, es ist das dritte binnen zwei Monaten."-Schluchzend ruft fie: Du tödtest mich und Du wirst schon sehen, mein Begräbniß wird Dir mehr foften, als dieses Kleid." Du fannst Recht haben", meinte phlegmatisch der Ehemann, aber bas ist dann auch ein für allemal."

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Zum Kapitel Heiligkeit der Ehe". Vor Kurzem langte wie das Wr. Ertrablatt" berichtet in einem Hotel des Wiener zweiten Bezirkes ein junger Mann mit einer Dame an und nahm daselbst Logement. Das Paar hatte fich außer Hause begeben, um die Stadt zu befichtigen, und konnte baber von einem ältlichen Herrn, welcher in febr aufgeregter Stimmung nach dem jungen Manne und seiner hübschen Be gleiterin forschte, nicht angetroffen werden. Der Herr gab eine Stadt, aus welcher er hieher gereift war, an, welche mit ber von dem jungen Passagier mit der Dame in die Lifte als deren Domizil eingetragenen identisch war. Dem Portier mußte es auffallen, daß der alte Herr wohl ein Bimmer für sich nabm, fich in dasselbe jedoch nicht begab, sondern haftigen Schrittes im Hausflur auf und abschritt, fichtlich das Paar erwartend. Indeß vergingen Stunden, ohne daß Der junge Mann und die Dame zurüc gelehrt wären. Es war bereits später Abend geworden, die Ünrube des alten Herrn steigerte sich bedenklich, um feinen Breis war er aber zu bewegen, sein Bimmer aufzusuchen. Er gab jedoch auch auf bescheidene Anfragen, warum er fich in folch' erregter Stimmung befinde und wer das Paar set, teine Auskunft. Er sagte nur, daß es von den nächsten Stunden abbänge, ob er leben bleiben tönne oder fich den Tod geben müffe. Mit vieler Mühe gelang es, thn auf fein Bimmer zu führen. Nach 10 Uhr tamen die so sehnlich Ewarteten nach Hause. Sie waren im Theater gewesen und bestellten sich nun ein Souper aufs Zimmer. Bald wurde am Korridor des zweiten Stockes Lärm gehört. Der eine Herr pochte mit den Fäusten an die Thür des Bimmers, in dem fich die jungen Leute befanden, und rief laut einen Frauennamen in beinahe flehent lichem Tone, während er auch Ausdrücke wie Schändlicher" und ,, Schurle" schrie, welche wahrscheinlich dem jungen Manne galten, der die Thür von innen versperrt batte und nicht öffnete. Der Hotelier forderte den Einlaß Begehrenden auf, die Szene in Anbetracht der späten Nachiftunde abzubrechen; der alte Herr bestand aber darauf, daß die Dame fofort seinem Rufe Folge leiften müsse. Erst nach lebhaftem Barlamentiren versprach das Paar im Simmer, fich in das Bureau des Ho telters verfügen zu wollen. Es entwickelte sich daselbst eine überaus lebhafte Debatte, aus welcher hervorging, daß der alte Herr nicht, wie der Hotelier anfangs meinte, der Vater, son­bern der Gatte der Dame, ter junge Mann aber der Ents führer derselben sei. Als Mädchen hatte Fräulein R. zu R. ( in Ungarn ) als Verlobte eines fungen Geschäftsmannes gegolten, war aber von ihren Eltern bestimmt wor ben, den ziemlich bejahrten Herrn L. zu au heirathen. 2. hatte dem zurückgesezten Verlobten versprochen, ihm eine größere Summe aur befferen Konsolidirung feines Geschäftes zu geben, weil dies auch dem Wunsche des Fräuleins R. entsprach. L. batte nach seiner Berheirathung mit der jungen Damen von diesem Versprechen nichts mehr wiffen wollen und W.'s Briefe nicht beantwortet. Da die junge Frau L. sonderbarerweise noch immer für das Wohl ibres Jugendgeliebten sehr bedacht war, ging fie auf den romantischen Plan W.'s ein, und dieser entführte sie aus St. nach Wien . In dem Bureau des Hoteliers erklärte die junge

Deffentliche Arbeiterinnen- Versammlung am 3. d. Mts., Abends 81% Fhr, im Weddingpart, Müllerstr. Nr. 178. Tagesordnung: 1. Vortrag. 2. Distusfion. 3. Verschiedenes. 4. Fragelasten. Frauen und Mädchen, welche gewillt find, zur Hebung des Nord- Vereins und zur Verbesserung der Löhne mitzumi fen, werden ersucht, zahlreich zu erscheinen. Mitglieder aum Arbeiterinnenverein werden aufgenommen. Herren haben Butrit.

stein ohne Mandate in Der Generalversammlung er find be schienen waren, so hat das zur Ursache, weil man Den eventuell Gewählten des 22. Wahlkreises die Mandats­formulate verweigert hatte. Der Ausschuß hatte hier­bei die These aufgestellt, daß die Generalversammlung erft die legitim Gewählten aus diesem Wahlleise berufen soll. Ein ebenso eigenthümlicher wie unhaltbarer Sat, denn was sollte darauß werden, wenn Reichstag , Stadtverordneten- Kollegium 2c. fich denselben aneigneten! Deshalb ließ der 22. Wahlkreis, soweit er an der Vertretung Interesse hatte, eine solche Dedul tion fich nicht gefallen und ein Berliner Wahlkreis hätte das erst recht nicht gethan. Unsere Theilnahme an der Debatte ( und selbst eine lebhafte!) rechtfertigt sich auߧ 27 Abs. 5 des Statuts, worin steht, daß jedes anwesende Kaffen mitglied berathende Stimme hat. Abreisen mußten wir, weil man uns die Subfiftensmittel entzog. Meine persönlichen Ange­legenheiten eignen sich vielleicht zur späteren Erörterung. Julius Heiland. Leipzig . Die österreichischen Arbeiter und der Antisemitismus. Graz, 29. April. Nachdem es der hiesigen Arbeiterschaft un möglich gemacht worden war, bei der vorige Woche bier abge haltenen Bersammlung der Antisemiten zu Worte zu kommen und in dieser öffentlichen" Versammlung nur Schönerer allein zwei Stunden hindurch das Wort fübrte, fühlte fich der Aus schuß des hiesigen Arbeitervereins Wahrheit" veranlagt, für ben 27. D. eine Voltsversammlung einzuberufen, um gegen das Vorgehen Schönerer's Stellung zu nehmen. Die Versamm lung, an welcher mehr als 1200, theils dem Arbeiter, theils bem Kleingewerbestande angehörige Personen theilnahmen, wurde durch Herrn Gams cröffnet, weicher in seiner Begrüßungs anfprache hervorhob, daß es bie Grajzer Arbeiterschaft für ihre Pflicht halte, gegen die antisemitische Strömung Stellung zu egoiftliche Bwede und Handlangerdienste misbrauchen zu wollen. ( Stürmischer Beifall.) Hierauf meldete fich Herr Nießmann,

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* Verein der Tapezirer Berlins zur Wahrung ihrer Interessen. Montag, den 3. Mai, Abends 8%, Uhr, Versamm lung in Gratweil's Bierhallen, oberer Saal. T.- D.: 1. Vor­organisationen. 2. Verschiedenes. Gäste willkommen.

* Unterstüßungsverein der Schuhmacher. Montag, ben 3. Mat, abends 8% Uhr, Versammlung in Mundt's Lokal, Köpniderftr. 100. TD.: Das Handwerk, seine Ver gangenheit und Bukunft. Gäste willkommen.

Vermischtes.

urde der Behmen, damit man nicht weiter versuche, die Arbeiter für täglich treffen jegt in Madrid Nachrichten ein, welche ers

Spanische Priester. Set es, daß in Folge der Morb­that des Priesters Galeote die allgemeine Aufmerksamkeit erst auf die Berrobung der spanischen Geistlichkeit hingelenkt wurde, fet es ein eigenthümliches Spiel des Bufalls, furs, sei schredende Belege zu der Ausartung des Priesterstandes in Spanien bieten. In der Provina Huesca ist ein Priester vers

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