Ein theurer Hund. Ein loftspieliger Hundeprozeß hat mehrere Monate die fönigliche Staatsanwaltschaft beschäftigt. Der Kaufmann B. taufte vor einigen Monaten in einem Hundegeschäft der Brunnenstraße einen fleinen und für den Breis von 20 M. Eines Tages, als das Dienstmädchen des Herrn B. mit dem Hunde von einem Aufgange heimlehrte, wurte fie von einem älteren Herrn, Namens G., verfolgt, welcher schließlich das Mädchen um Herausgabe des Hundes ersuchte, da dieser angeblich sein Eigenthum wäre. Da das Mädchen fich hierzu nicht für berechtigt erklärte, ging der Herr mit zur Wohnung des Kaufmanns B., woselbst ihm aber die Thüre gewiesen wurde. G. beauftragte nun seinen Rechts­anwalt, ihm den; Hund wieder herbeizuschaffen, was der felbe dadurch zu erlangen glaubte, daß er dem Staats anwalt die Mittheilung machte, feinem Mandanten fet ein Hund gestohlen worden, welchen Herr B. in Bests genommen habe. Er beantrage baher eine Beschlagnahme des Hundes bel B. Der Staatsanwalt gab diesem Antrage statt und erließ eine entsprechende Vers fügung. B. begab sich nun ebenfalls zu einem Rechte anwalt und dieser richtete nun Namens seines Auftraggebers eine Beschwerde an den Staatsanwalt und ersuchte um sofortige Aufhebung der Verfügung. Der Staatsanwalt lam diesem Verlangen nicht nach. Nun erließ der Rechtsanwalt des B. eine Beschwerde an die Oberstaatsanwaltschaft, auf welche die Verfügung des Staatsanwalts aufgehoben und der Hund dem B. wieder zugestellt wurde; zugleich aber wurde dem G. auf gegeben, seine Ansprüche beim Zivilrichter geltend zu machen. Dies erfolgte auch seitens des G. und vor einigen Tagen hat die Angelegenheit dadurch ihren unerwarteten Abschluß ge­funden, daß B. den Hund, den er rechtmäßig erworben, be hält, G. dagegen sämmtliche nicht geringen Roften, gegen 100 Mart, allein zu tragen hat. G. ist also nicht nur seinen Hund los, sondern er hat noch ein nettes Sümmchen draufzahlen müffen.

fprechen könne, der Stimme der Bus oder Abneigung lein Gehör zu geben, sondern als redlicher und freier Mann nur nach den vorgeführten Beweismitteln Der Bug Donnerte über eine Brücke oder stampfte klirrend durch die Wechsel der Zwischenstationen, worüber Nigerl wach wurde und es ihm vorkommen wollte, als habe ihn die Stadt Wien so, eben im Traume dieselbe Eidesformel leisten laffen, welche er einft als Geschworener bei Gericht hatte nachsprechen müssen.

Daß ein Fräulein amtlich zur Frau promovirt werden fann, ohne in den Stand der heiligen Ehe zu treten, ift neulich bei der Einweihung der Auguftaschule vorgelommen. Die erste Lehrerin derselben. Fäulein Jeanne Mithène, wurde bei dieser Gelegenheit zur Oberlehrerin ernannt. Den Zweifeln, wie man fte fortan anreden sollte, machte die erfte amtliche Buschrift ein Ende, welche lautete: An Frau Dberlehrerin Fräulein Jeanne Mithène." Das erinnert an Sapbir's Scherz wort: Eine Frau promovirt in einer Nacht, wenn fie durch Heirath Frau Doktorin wird.

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Nigerl's Aufenthalt in Berlin mit allen Erlebnissen dieses trefflichen Mannes daselbst wird noch Gegenstand einer beson deren Beschreibung sein. Für heute wollen wir uns blos an das halten, was er am ersten Abend nach seiner Rüdkunft den überraschten Freunden am Stammtische des Blauen Rechen" erzählte. Er sprach noch unter dem unmittelbaren Eindrude seiner Beobachtungen in Berlin . Aus dem Saulus war ein Baulus geworden. Allein, gleichwie er vordem fanatisch in der Gegnerschart gewesen, so flammte jezt seine Begeisterung für die Rivalin Wiens so heftig auf, daß er es seinen Bu hörern beträchtlich, ftierte" und fich nicht blos mehr als ein­mal deren Widerspruch, sondern sogar den tränkenden Ber dacht zuzog, er sei ein Vaterlandsverräther geworden.

Das leidige gefährliche Spielen der Kinder mit Schießinstrumenten auf den Straßen hat wiederum, wie Die Allg. Fahr- 8tg." meldet, einen bedauerlichen Unglücksfall gezeitigt. Als der in der Memelerftr. 37 wohnhafte Kutscher Bolle mit der von ihm geführten Droschte von der Brüder nach der Scharrnstraße einbog, wurde ihm von dem Geschoß einer Armbrust ein Auge derart verlegt, daß er fich sofort nach Der Königl. Klinit begeben mußte. Auf die Erhaltung des ver legten Auges ist sehr wenig Aussicht vorbanden, da die Aerzte befürchten, daß das noch gesunde linke Auge unter den Ver legungen des rechten leiden wird und dieses deshalb heraus. genommen werden muß. Die Verlegung des Bolle ist dadurch entstanden, daß mehrere Kinder mit einer Armbrust( Fligbogen) die Scharrnstraße entlang schoffen und eins dieser Geschoffe den Bolle so unglüdlich ins Auge traf. Die Zhäter find nicht ermittelt.

Wo sein denn die Karpf'n, die über Berlin g'ichimpft hab'n begann er wo sein's denn die G'frettbrüader, daß eabna' s Wilde amerram? Mit'n Had'l derschlag'n is das Mindefte, was eahna g'hört."

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,, Du hast ja selber am meisten proßmault", warfen die Andern ein.

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f. Eine Arbeiterinnen- Versammlung tagte am Diente. 10 tag Abend im Vorstädtischen Kafino, Aderstraße 144, in be Frau Cantius referirte. Fast scheint es, als besorgten nunmeh die Chriftlich Sozialen, da Herrn Stöders Liebeswerbunges fehlgeschlagen find, die Zaktit, durch Radau und Ult den beiterinnenversammlungen das Gepräge der Lächerlichleit geben. Selten haben wir einer Versammlung beigewohnt, welcher die gebildete" Jugend fich so pöbelhaft benahm, wi in dieser Versammlung. Die Referentin betonte die Nothwen digkeit einer feften Arbeiterinnenvereinigung. Bei den barm lofesten Worten erschallten die höhnenden Stimmen der, Raba macher". Die Vortragende fand viele Zustimmung. Fra Steindorff führte etwa folgendes aus: Gern möchten insbe fondere die in But, und anderen offenen Geschäften thätige Mädchen sich in die Arbeiterinnenvereine aufnehmen laffen die Furcht vor Entlassung desbalb sei aber zu groß. Gera Diese Branche stelle mit das größte Kontingent au ben burd die Noth Gefallenen. Biemlich hart ging Herr Kunkel mit be Radaumachern" ins Gericht. Frau Lobie unterwarf besonde Die Abzahlungsgeschäfte einer Kritil. Sehr widerspruchsoo war die Rede eines Herrn Gerson. Was er den Arbeiterinne auf der einen Seite zugeftand, das Recht der Aufraffung un Selbstbestimmung, nahm er ihnen wieder, indem er meinte daß sie gar nicht nöthig hätten, in Versammluungen zu geben Fri. Wabnis und Herr Runtel übernahmen die Abführung Dieses Redners. Nachdem noch zum Anschluß an den beiterinnenverein im Norden Berlins " ermahnt worden, schlo die Versammlung in der zwölften Stunde.

Wia fann denn i progmault hab'n? hab' gar nig g'red'. Wia tann i benn über was red'n, was i net g'ieg'n bab'? Awer herentgegen, wia i blast hintommen bin, hab' i Die Glurn aufg'rifi'n wia a Stadtthor. Na, so was! Da geht's ia zua, mia in ewig'n Leo'n! Brate Straß'n, daß m'r an Dpernguder braucht, wann m'e die Hausnummern auf der andern Sett'n les'n will, und von aner Läng't, daß die Haupt­allee in Brater a rein's Hundswürzel dagegen is; Mensch'n allee in Brater a rein's bundswürzel dagegen is; Menfch'n und Wäg'n so viel mia bei uns in frühere Jahr nur bei der Matfahrt' fegen war'n und net eppa nur bein Tag, a bei Der Nacht fan's aufg'nommen zur Belewung der Stadt; S'ichäfter, ans größer und schöner, als' n andere; auf an jeden Blas a flaner Stadtpart mit grüne Rabatteln und fiegreiche Generale; a Stadtbahn, die wuscht nur so hin und her durch Die Stadt, währenddem unser Verbindungsbahn a scheichate Krankheit hat und a Stund braucht bis nach Hüttendorf aufft; a Pferdebahn, wo ta Mensch mehr auffifteig'n därf, als bequem Blat da sein, und a Ordnung, a Reinlichkeit und a pratiische Sach'n überall, daß m'r fi' todtgift'n funnt' über unsa Fretterei. Mit an Wort: I' sag' Eng, mir hat's Wien g'ftiert, wia i wieder g'rüdlommen bin.

Bei den Abbruchsarbeiten auf dem Grundstüd Mark. Arafen und Behrenstraßen- Ede trug fich am Mittwoch, Morgens in der 7. Stunde, ein schwerer Unglücksfall zu. En hier beschäftigter, am Weinbergsweg wohnender Arbeiter, Johann Brandstätter, befand fich gerade auf einer nach der Straßenfront gelegenen freistehenden Mauer, im Begriff, das alte Gemäuer auseinander zu schlagen. Bei dieser Arbeit verlor B. plöglich das Gleichgewicht und stürzte so topfüber auf den Bürgersteig, wo er anscheinend mit mehrfach ge brochenen Gliedmaßen liegen blieb. Auf Veranlassung der Polizei wurde der Verunglückte nach Feststellung des That bestandes nach der Königl. Charitee gebracht.

In eine lebensgefährliche Situation gerieth am Mitt woch Vormittag eine sirta 60jährige Frau in der Roßstraße beim Vorübergehen bei dem Grundstüd Nr. 22. Auf diesem Grundstüd befindet sich die Bäderei von Kersten, und war man gerade babet beschäftigt, Säcke mit Mehl vom Bürgersteig mittelst Flaschenzug auf den Boden des Hauses an schaffen. In dem Augenblid, als die erwähnte Frau vorüber ging, rig plößlich die zum Tragen bestimmte Rette und stürzten die Säde Derart auf die Frau, daß die Getroffene sofort bewußtlos zu fammenbrach. Von den Baffanten wurde die Dhnmächtige, bie anscheinend schwere innere Verlegungen davongetragen, zunächst in den Flur des Hauses und sodann per Droschte in thre Wohnung geschafft, wo fte sofort in ärztliche Behandlung genommen werden mußte.

Na, na, na, nur net so gach! Ehnder bat's D'r Berlin g'stiert. Hiast auf amal wirft üppi', weil's D' auffig'schmedt haft über die Grenz. War' ja quat, wann sa ft' bet uns die quat'n Einrichtungen von b'rauß't zon Mufter nabmeten, aber beßtweg'n brauchft über Del' eigen's Neft net glei' a'ichimpfen wia a Rohrspaß. Es lagt ft' schon leb'n da."

Was, ös wollt's mi belebr'n, ös Faßge's, wia m't in Berlin fagt? Na wart's..."

Wer is a Fatschle, was hast bös, außer damit! Be leidig'n will er uns a no'!"

Wie's Nigerl aus Wien in Berlin gefiel. Nigerl, ein alter Wiener Bis, so plaudert Ed. Jögl im ,, Wiener Lage blatt", war gleich vielen eingeborenen Wienern zeitlebens nicht weit über Breitenfurt, Aggersdorf, Franz Josef Land oder Hütteldorf hinausgekommen. Aber er hatte sich durch Lesen eine hinlängliche Meinung über fremde Länder und Städte gebildet und verfäumte es niemals, dieselbe durch Reisende bestätigen zu lassen, indem er an fie, sofern es Bekannte waren, Die Frage richtete: San's halt wieder froh, daß S' in Wien fan, was?" Gewöhnlich wurde diese Frage bejaht, worauf Nigerl die ganze Ueberlegenheit seiner Ansichten in die Be merfung legte: Na, alsdann; au was warn's denn eigentli'

Fagge baßt so viel, als Locherl."

" Ah fo, mir hätt'n D'r a nig anders g'rath'n."

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Im Fachberein der Steinmeßen erstatteten in der legt Versammlung am Sonntag, Sophienftr. 34, die Delegite Bericht über den Verlauf des Kongresses au Köln a. welcher am 25., 26. und 27. April flattgefunden bat. Da Resultat deffelben war ein recht befriedigendes; 27 Delegi waren erschienen und vertraten dieselben 30 Städte und gege 3000 Steinmeßen. Nach Erledigung des 1. Punkt der Tage ordnung des Kongresses: Besprechung über die Lage un Verhältnisse im Steinmeßgewert" wurde vom Rongreß ei Resolution einstimmig angenommen, dahingehend, daß ein Aufbefferung der Löbne und eine geregelte Arbeitszeit bringen nothwendig sei. Die einzelnen weiteren Beschlüffe des Ro greffes sollen erst durch das Protokoll den Mitgliedern belan gegeben werden. Der Vorfigende Herr Stieber verlas bie ein Antwortschreiben vom Vorstand des hiesigen Meistervere betreffend die Einführung eines Tarifs für Marmor Granitarbeiten. In dem Schreiben wurde gesagt, daß Lohnfäße viel zu hoch gegriffen seien, daß Meister in Unterhandlung mit den Gehilfen treten wolle wenn die Forderung derselben eine gesunde Grundlage ba - Von sämmtlichen Rednern wurde gewünscht, daß man den nächsten Tagen eine Versammlung einberufen follte, endlich einen definitiven Beschluß zu fassen, da in Berlin b übliche Tagelohn 4.50 Mt. beträgt, aber in einigen We ftätten nur 350 M. bezahlt würden. Auch über die v schiedenen Löhne für Granitarbeiten wurden von einige Rednern recht intereffante Dinge vorgebracht. Jeder Arbe geber zahle die Alfordpreise nach seinem Belieben, es fom fehr häufig vor, daß Tage und Wochen lang an einem St gearbeitet wird, ehe der Arbeiter weiß, was er dafür befomm intereffen babet entständen dann noch sehr oft No geleien", da die Me zahl der Geschäftsinhaber nicht Fachleute sind. Es wur beschlossen, in wenigen Tagen in einer öffentli Bersammlung beftimmte Stellung zu nehmen und einen Lohrsatz vom 15. Mat d. J. ab einzuführen. Bum 3. Bun Der Tagesordnung: Besprechung über die von den Meifte erlaffene Blagordnung", wurde nach furzer Debatte beschloffen Diese Blagordnung in den Werkstätten nicht anzuerlennen un der Vorstand des Fachvereins beauftragt, mit dem Melfter

" Rathen hin oder her, Des stiert's m'r a mit Engera Duslerei, und daß es nur wist's: i pad' meine fieb'n Bweschgen ' famm und zlag mi nach Berlin . Mei' Großvater war a eing'wanderter Preuß' und deffentweg'n g'spür i halt no a Biffel was von aner Bucht und Strammheit in mir. Sollt's mi' seg'n, wenn i do Bidelhaub'n aufbab'n, i mir bet an Tandler auf'n Berliner kühlendamm' lauft hab'. Da that's spis'n, ös letscheten Kerln."

Diese unvorsichtigen Worte entfachten einen großen Tumult. Nigerl schwebte in der Gefahr, gelyncht zu werden. Schließlich gingen die Spesi verfeindet aus dem Stammlotal. Natürlich gingen die Spesi verfeindet aus dem Stammlokal. Natürlich fommen fie aber am nächsten Abend wieder halb verdrießlich, balb versöhnlich zusammen, um Nigerl weiter erzählen zu lassen. Nigerl wird fich bis dahin vielleicht auch wieder ein wenig an Wien gewöhnt haben.

hörigen Keller, Ballifadenstraße 69, waren etwa 100 Liter Polizei- Bericht. In einem dem Schankwirth Giefel ge­Spiritus aus einem Faffe ausgelaufen. Is Giefel am 4. d. M. Nachmittags den Keller mit einem brennenden Lichte be trat, entzündeten fich an demselben die Spiritusdämpfe und segten den Spiritus selbst in Brand. Die Feuerwehr mußte gerufen werden und war längere Zeit in Thätigkeit.

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Frage angeregt, ob der Verein seinen Mitgliedern bei Streitig feiten im Arbeitsverhältnisse nicht unentgeltlichen Redisus ganzen gewähren wolle. Ein Antrag, dies einzuführen, wurde ein nicht de ftimmig angenommen. Der Verkehrsaltgeselle, Herr Mobil die M wurde hierauf ein Jahr wiedergewählt. Derselbe ermahnte Bivilisati Die Kollegen, welche noch nicht regelmäßig zur Fremdenunter

Kaffe immer größer werden.

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Tischler Berlins . Sonntag, den 9. Mai, Vormittag 10 Uhr, Versammlung in Keller's Salon, Andreasftr. N. 2 Tagesordnung: Die Unterschlagungen bei der Drtstrantenlaf

der Tischler und Pianofortearbeiter Berlins .

Die Fachkommission der Steindrucker und Lith

graphen ersucht alle Diejenigen, welche noch im Bests Streifliften find, solche bis spätestens Sonnabend,

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8. b. M., an Herrn Wizel, Bernauerfir. 106 v. 3 Tt., ab

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Letzte Nachrichten.

4. b. M. Nachmittags stürzte der mit dem Abbruch eines Schuppens auf dem Grundstück Rottbuserdamm 7 beschäftigte Bimmermann Krause aus einer Höhe von etwa 5 Meter herab und zog fich eine anscheinend schwere Verlegung am linken Auge zu. Er wurde mittelst Droschle rach dem Krankenhause Bethanien gebracht. Bu derselben Beit lief ein 8 Jahre alter Knabe beim Spielen in der Brenzlauerstraße unter die fahren und anscheinend innerlich schwer verlegt. Räder eines im Schritt fahrenden Bäderwagens, wurde über­In der Nacht zum 5. d. M. stürzte fich eine Frau in selbstmörderischer awischen Polizisten und Streifenden gekommen. Ein Briva

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Abficht aus dem Fenster ihrer in der Neanderstraße 4 Tr. hoch gelegenen Wohnung auf den Bürgersteig herab und verstarb

Die wichtigsten Mittheilungen, die uns Abends noch geben, betreffen die Arbeiterbewegung in Chilag Alem Anscheine nach ist es dort zu heftigen Busammenflö

telegramm der Nat. Btg." meldet unter dem 5. Mai: Chitago versuchte in der legten Nacht die Polizei, eine

Ber

auf der Stelle. Die Leiche wurde nach dem Leichenschauhause sammlung deutscher Sozialisten zu sprengen. Die Sozialifi

gebracht.

nachber futi? Da blei i bo' glet da, wo's m't beffer g'allt." Vereine und Versammlungen.

Namentlich von Einer Stadt hörte er nicht gerne sprechen, geschweige denn Vergleiche mit Wien sieben: nämlich von Berlin . Die Hauptstadt des Deutschen Reiches ftierte es thm", wie er sich ausdrückte, und zwar umsomehr, als zu seiner großen Erbitterung so mancher gute Freund von dort bes Lobes voll surüdtebite und dem hartnädigen Nigerl an den Fingern herzählte, in welchen Dingen fich Wien von Berlin habe überflügeln lassen. Das Schlimmste dabei war, daß die gereiften Freunde seit einiger Beit die Ueberlegenheit des Staubenboders" nicht mehr anerkennen wollten, sondern ibn mit dem Vorwurf mundtodi machten: Warft bort? Na?! Wann's D' net dort warst, so red' nix!"

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Da faßte Nigerl eines Tages den furchtbaren Entschluß in eigener Person nach Berlin zu reisen. Es leitete ihn hterbet bie dunkle Empfindung, daß die Entscheidung über Die Frage, welcher von den beiden Städten die Balme ge bühre, ausschließlich ihm vorbehalten und leider dadurch ver

* Der Fachverein der Schneider hielt am Montag Abend im Deigmüller'schen Lokal, Alte Jakobstraße, eine Ver­fammlung ab, in welcher Herr Taeterom über den Beruf der Breffe referirte. Derselbe führte aus, daß es den Arbeiter. Bereinigungen unter der herrschenden Prekkorruption schwer werde, objektiven, der Wahrheit entsprechenden Berichten Auf­nahme in die Tagelpreffe zu verschaffen. Die Breffe suche oft die angeführten Thatsachen so darzustellen, wie es den Leitern der Breffe gerade gefällt. Die Berichte würden oft mit dem größten Rafinement entstellt. So habe es das antisemitische

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warfen Bomben unter die Polizisten, wodurch 10 derfelbe getödtet, 20 verwundet wurden. Die Polizei gab barauf etlid Salven auf die Sozialisten ab, welche von diesen erwide wurden. Schließlich flohen die Sozialisten nach wüthenb Widerstande. Shrer 50 find erschossen. Die Lage in Chilag Abends tam es zu einem erbitterten Kampfe zwischen Polizei und den Sozialisten, welche fich in einer Starle von etwa 15 000 Mann versammelt hatten. Der Aufforderung Polizei an dieselben, sich zu zerstreuen, wurde nicht Folge leistet. Es wurden mehrere Dynamitbomben geworfen, wobu fünf Polizeiagenten getödtet und viele verwundet wurden Durch die auf die Meuterer seitens der Polizei abgegebenen Schüffe wurden gegen 50 getroffen, darunter mehrere tootli

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,, Deutsche Tageblatt" vor Kurzem fertig gebracht, ihn( Redner) graphisch, daß die Belagerung von Balel aufgehoben ift unb daß die Kolonne des Obersten Frey am Oberen Strome allaemeine Heiterfeit hervorrief, da genügend bekannt sei, daß Banden des neuen Propheten zweimal geschlagen bat Ma madouh soll die Flucht ergriffen haben und seine Schaaren

als einen Judenheter erster Größe hinzustellen, was indeß nur

Redner die Gleichberechtigung alles deffen, was Menschenant lig trage, stets befürworte. Derartige Beispiele tönne man viele anführen. Es sei an der Beit, daß man auf Mittel finne,

vollster Auflösung begriffen sein.

Von den Londoner Sozialisten werden jett

aller

Drien

zögert worden sei, daß er so spät erst auf den Einfall gelom- diesem chronischen Uebel abzuhelfen. Wenn auch zu erwägen Sammlungen betrieben, Vorstellungen arrangirt zum Befin

fet, daß die Preffe ein Geschäfts.Unternehmen set und ohne Rapital nicht existiren könne, so set doch zu verlangen, daß fie nicht zum Vertheidiger und Diener einer Korruption werde. Jeden Schwindel und Betrug sollte die Breffe energisch be­fämpfen. Es müffe die erste Forderung einer wirklich freien Presse sein, die herrschende Korruption au beseitigen. Auch die Literatur im allgemeinen wäre tief gesunken und ließe fich darüber daffelbe anführen, wie über die Tagespree. Angesichts dieser Thatsachen müffe energisch Remedur geschaffen werden und wäre es Pflicht eines jeden aufgeklärten Arbeiters, nur Blätter und Schriften zu unterstügen, welche nach allen Richtungen bin die gemeinsamen Intereffen der Arbeiter ver­

Einnahmen nicht unbeträchtlich au fein.

Der Khedive hat aus Rorosto die

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empfangen, daß der Stellvertreter des Mahbi in Berber fein fämmtlichen, aus Spartum fommenden Mannschaften in gro Eile auf Dongola marschiren laffe und daß derfelbe mit be

legten Trupp ebenfalls dorthin abgehen werde.

Briefkasten der

men, eine Reise dorthin zu thun. Er bielt seinen Plan forg fältig geheim, um nicht unwürdigen Frozzeleien" ausgesetzt zu fein, begann aber acht Tage vor Ostern mit den Reisevor bereitungen. Diese erstreckten fich auf das ganze Gebiet der Rörperbelleidung, denn Niaerl's hatte fich die dee bemächtigt, bas neue Unterhosen und Strümpfe vornehmlich geeignet felen, bas Anseben eines Wieners im Auslande zu heben. Er belam ein Reisefieber wie Hasemann- Matras, und da man ihn in diefem aufgeregten Buftande gegen Mitternacht in bas elektrisch beleuchtete Konfektionshaus auf dem Stefansplage eintreten fab, wo er mit verstohlenem Wesen einen Arzug erstand, so verbreitete fich unter seinen Bekannten das Gerücht, daß er einen natürlichen Sohn babe, welchen er eben auszubeirathen im Begriffe flebe. Am Charfonnabend dampfte er endlich mit Dem Nacht Kourierauge der Nordwestbahn ab. Ein brennen des Gefühl von der hohen Wichtigkeit seiner Mission erfüllte thn und er schwor fich in dem unruhigen Schlummer während Der Fahrt immer wieder wieder mit erhobener Rechten zu, Alles mit gewiffenhafter Aufmerksamkeit zu prüfen, nichts unerwogen zu affen, was zum Vortheile und zum Nachtheile der Preußen Berantwortlicher Rebatteus R. Gsenbeim in Balin. Daud und Berlag vun Max Bading in Berlin SW, Beathstraße 2

Redaktion S. D. 1. Fragen Sie bei Herrn Grothmann, Berlin treten. Rebner forderte zu zablreichem Abonnement auf das Wolgafterstr. 8, an. 2. Derartige Listen tönnen Sie fich felb ,, Berliner Vollsblatt" und die Neue Zeit", Revue des geistigen anfertigen. 3. Die gewünschten Schriften find durch und ni

und öffentlichen Lebens, auf. Nachdem noch herr Radnik auf

die Entstehung der telegraphischen Preß- Bureaus" und auf

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wurde über die Fachschule gesprochen, da zu Ausgang der Digung zulässig ist, so fönnen Sie feinen weiteren Anfprud die Unzuverlässigkeit ihrer Mittheilungen hingewiesen hatte, ausgemacht ist, daß i derzeitige Entlassung ohne zuvorige R geltend machen, auch wenn Sie in der Zwischenzeit vom 6

Saison ein Unterrichts Kursus im Buschneiden eröffnet wer

den soll.

fellen zum Werkführer avanzit find.

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