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Sonnabend, den 8. Mai 1886.

III. Jahrs.

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Mitte

Berliner Volksblatt.

Organ für die Interessen der Arbeiter.

Das Berliner   Boltsblatt

eint täglich Morgens außer na Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin   frei In's baus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,56 Mart, wöchentlich 86 Bf. Boftabonnement Blast. Einzelne Nummer 5 Bf. Sonntags Summer mit illuftrirter Bellage 10 Bf. ( ingetragen in der Bokjeltungspreisliste für 1886 unter Str. 789.)

Redaktion: Benthtraße 2.

Unser wahrer Wohlstand.

Wenn sonst ein Franzose sich erlaubte, deutsche Ver hältniffe abfällig zu fitifiren, so erhob sich in der gut gefinnten" Preffe fofort ein fürchterliches Geschrei und man warf den Franzosen gewöhnlich vor, sie seien zu oberflächlich und zu unwissend, um deutsche Verhältnisse richtig zu beur­theilen. Man bente noch daran, wie das Buch von Tissot und ähnliche Schriften aufgenommen worden sind. Statt über die Albernheiten des Herrn Tissot zu lächeln, tam man aus der patriotischen Entrüstung gar nicht mehr heraus. ist wahr; aber in Deutschland   hätte man auch in manchen

befleißigen Denn wie man sich über alle ungünstigen Urtheile der Franzosen   sofort empört, so ist man auch gleich über die Maßen entzückt, wenn ein Franzose einmal etwas Günstiges von

Deutschland   fagt.

Besteht darin der Patriotismus? Wir

glauben taum und würden es für patriotischer halten, wenn man sich selbst über die Zustände Deutschlands   so gut in formiren wollte, daß man feine auswärtigen Autoritäten

anzurufen brauchte. deutsche   Gründlichkeit?

Aber wo bleibt da die vielgerühmte

Bur Beit hat ein Franzose entdeckt, daß in Deutsch­ land   bie Beichen eines wahren Wohlstandes vorhanden fib. Hätte er entbedt," baß wir in Deutschland   auf dem wirthschaftlichen Gebiet mit wahrhaft jammervollen Erschei nungen zu kämpfen haben, so würde es ihm in den deut. schen Blättern schlecht ergangen sein. aber, daß wir uns in Deutschland   eines wahren Wohl Die Behauptung in den Aram, bie ein Interesse baras haben, die schlimmen Erscheinungen in unseren wirthschaftlichen Zuständen möglichst vertuscht und geleugnet zu fehen. Deshalb wird die französische land von allen Blättern eifrig verbreitet, bie bem Intereffe

"

Die Behauptung des Franzosen macht indessen seinem Jegen bamit nur ein Beugniß ihres gänzlichen Mangels an Renntniß unserer Bustände ab.

Insertionsgebühr

10

beträgt für die 4 gespaltete Betitzeile oder deren Raum 40 Pf. Arbeitsmarkt 10 Bfennige. Bei größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 s Nachmittags in der Expedition, Berlin   SW., Simmerstraße 44, sowie von allen Annonsens Bureaux, ohne Erböbung des Preises, angenommen.

Expedition: Zimmertraße 44.

land auf dem Weltmarkt aufnehmen könnten. Ueber diese allein wir, als Gegner des groben Egoismus und Mate= Dinge wollen wir uns hier nicht weiter auslaffen; dann rialismus, müssen die allgemeinen Interessen in Bes aber äußert sich die Republique française  " über den Betracht ziehen. richt des Herrn Marteau wie folgt:

Jawohl, die Erfolge auf dem Weltmarkt find ba, die Ausfuhr Deutschlands   ist groß- aber mit welchen Mitteln sind diese angeblichen Erfolge erkämpft?

Der Bericht des Herrn Amédée Marteau faßt mit überraschender Klarheit alle Beobachtungen zusammen, die er im Laufe seiner offiziellen Mission in Deutschland   ge macht hat. Seit 10 Jahren hat die Ausfuhr Deutschlands  macht hat. Seit 10 Jahren hat die Ausfuhr Deutschlands  um 800 Millionen zugenommen, indeß die Einfuhr etwa um die Hälfte dieser Summe fant. Wenn man auch über die Bedeutung der letzteren Erscheinung streiten kann, so ist bie erfte sicherlich das Beichen eines wahren Wohlfiegen. fan bs, ber zum Theil auf unfere Roften erworben stands, wurde. Bis 1877 verkauften wir an Deutschland   mehr, als wir von ihm bezogen; von 1878 an überwiegen die Räufe

und steigen von Jahr zu Jahr. Wohl haben sie seit 1884 um 45 Millionen abgenommen, gleichwie die Gesammtziffer des deutschen Exports; allein dieses Sinken ist, wie Herr Marteau sehr richtig bemerkt, viel weniger auf eine wirks liche Abnahme des Verkaufs, als vielmehr auf ein, übrigens allgemeines, Fallen der Preise zurückzuführen."

Da haben wir's schwarz auf weiß, von dem Organ der gambettistisch- chauvinistischen Partei fogar bescheinigt, daß wir uns eines wahren Wohlstandes" erfreuen, und das ist es, was von den patriotischen" Blättern mit so großem Behagen aufgeschnappt und verbreitet wird.

Es ist in der That richtig, was ein bekannter National ökonom sagt, daß man in Deutschland   gewohnt ist, sich eine Nebelkappe tief über Aug' und Ohr zu ziehen, um nicht vor den eigenen Zuständen erschrecken zu müssen. Nun borgen sich unsere Patrioten" gar noch diese Nebeltappe bei einem Franzosen  .

Es ist schon lange her, seitdem der brave ist, der bekannte Nationalökonom, ben Sah aufstellte, daß ein Land

Wir haben uns über diese Sache schon öfter ausge= sprochen: sprochen: Niedrige, beispiellos niedrige 2öhne und lange Arbeitszeit sind die Mittel, welche die deutschen Industriellen angewendet haben, um ihre Ronkurrenten auf dem Weltmarkt zu bes Aber diese Siege waren Pyrrhussiege, wie wir wiederholen, in ihrem Gefolge hatten sie Elend aller Art, Arbeitslosigkeit, Schwächung der Konsumtionsfähigkeit der Massen, Geschäftsstockung und Krachs" in allen

Formen.

Und nun kommt ein Franzose Namens Marteau und erzählt uns die alte abgebroschene Geschichte, daß die große Ausfuhr, also unsere Erfolge" auf dem Weltmarkte, ein 3eichen unseres wahren Wohlstandes sei und die" patrio tische" Preffe plappert die Sache gebankenlos nach. Frage doch Jemand einmal die fächsischen Weber, welche Vor­theile ihnen die Siege" auf dem Weltmarkte gebracht haben.

lichkeit, und nur zu bebauern, daß es in Deutschland   fo Ach, es ist eine schöne Sache um die deutsche   Gründ­wenig Leute giebt, die sich dieser Eigenschaft erfreuen mögen!

Politische Uebersicht.

Der preußische Landtag hat wiederum die geringe Erweiterung des Kommunalwahlrechtes abgelehnt, wie fte der Antrag Bachem auf Verabsezung des Bensus für die Erlangung des Wahlrechts zur Gemeindevertretung auf awet Thaler einschloß. Aktuelle Bedeutung hatte der Bachem'sche Antrag wesentlich für eine Reihe von theinischen Städten, namentlich auch für Köln  , wo das städtische Wahlrecht erst bei einem Bensus von 18 Mart beginnt. Aber auch in anderen Provinzen fann die Angelegenheit altuelle Bedeutung ge winnen, Behörden

ent=

fich dann eines wahren Wohlstandes zu erfreuen habe, wenn es eine möglichst geringe Einfuhr, und eine möglichst große Ausfuhr aufzuweisen im Stande fei. Damals, als Lift diesen Satz verkündete, mochte er sprechen. Aber seitdem ist so ziemlich ein halbes Jahr Ditsftatut mit Genehmigung der Regierung, den beftebenden hundert vergangen und in unserer schnelllebigen Beit kann in solcher Frist eine Sache schier in ihr Gegentheil um­schlagen. Daß eine große Ausfuhr und eine geringe Ein­fuhr für ein Land wahren Wohlstand" fuhr für ein Land wahren Wohlstand" bebeute, ist ein Stüd jener alt und hausbadenen spießbürger lichen Weisheit, die durch die moderne Entwickelung um mehr als fieben Pferdelängen überholt worden ist. Denn es fann fich nicht ausschließlich darum mehr handeln, daß

Herr A. Marteau, ein französischer Publizist, hat an ben französischen   Minister bes Innern einen Bericht über bie auswärtigen Hanbel Deutschlands  " eingereicht. In der Handel Deutschlands   für Frankreich   eine gefahrbrohende Ronfurren bilbeten und daß diese Gefahr immer noch im ber Trost gegeben, daß fie sehr konkurrenzfähig feien eine Ausfuhr überhaupt stattfindet. Wachsen begriffen sei. Dann wird den Franzosen indeffen und das so auffassen;

Radbrud verboten.]

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Feuilleton.

Eine Mutter.

Roman von Friedrich Gerft á de r. ( Fortsetzung)

Rolonie verlaffen?" fragte Felix Und wie haben Sie alle unsere Freunde in der alten und haben Sie nichts von Günther von Schwartau mehr - was macht Sarno  ,

gefeben?"

-

Herr Sarno   ist noch immer der Alte," erzählte Tere

mias, emfig mit einem Gänseschenkel beschäftigt- immer bei der Sprite, und die Geschichte geht jest dort wie am Schnürchen. Wer nicht in die Rolonie paßt, ben beißt er weg, und die Anderen befinden sich alle wohl, oder wenn

er ihn einen Augenblick außer Acht gelassen, gerade forts nehmen wollte.

Felix lachte und winkte, ihn in Ruhe zu lassen, und Jeremias, der seinen Gänseschenkel wieber vornahm, fuhr fort:

-

" Dem armen Teufel geht's eigentlich erbärmlich. Ar beiten tann er und will er nichts, und mit dem Vornehm thun giebt's in ben Rolonien nichts aus der Buttlich betrog ihn, wie gesagt, um eine hübsche Summe- wie er's aus ihm herausgefriegt, weiß ich auch nicht. Nachher ließ er fich in ein Geschäft mit Herrn von Pultele Hurrjeh!" unterbrach sich Jeremias plöglich, weil er glaubte, einen Mißgriff gemacht zu haben.

-

-

" alfo,

Erzählen Sie nur weiter," lachte aber Felix Herr von Bulteleben ist auch noch in der Rolonie.. Seht nicht mehr," sagte Jeremias, ber puterroth ge worden war und einen verzweifelten Blick nach Helenen

Benfus erhöhen. Daß man die Frage nicht einmal einer Prüfung in der Gemeindekommission für werth hielt, ist für Die Mehrheit bezeichnend. Man sollte doch glauben, das Dret laffenwahlsystem sei für die Beflgenden und Reichen Bevor ftimmte mit feinen Barteigen offen gegen den Antrag, ba bier ugung genug, aber nein, der freitonservative Herr v. Dergen burch noch immer, ber Schwerpunft zu ſehr in die Arbeiter maffen verlegt würde". Es half nichts, daß der Abg. Pleß  darauf hinwies, die Intelligens der Stadtvertretungen werde Gelehrten, kurzum die Träger der heutigen Bildung in der

-

Brasilien   ist groß Frau Mutter hatte eine Schwierig­feit mit dem Bädermeister Spenter und zog aus, mietheie nachher ein kleines Haus gerade dem Baron gegenüber, und da war der junge Graf eines Morgens auf eine Ent beckungsreise ausgegangen, wie sie sagten, und konnte nach­her selber nicht mehr entdeckt werden. Aber das Alles hat Ihnen gewiß Ihre Frau Mutter schon geschrieben Gott, in Brasilien   geht das ja auch oft so, daß ein junger Mensch einen Platz satt bekommt und sich nach einem anderen umsieht, der ihm beffer gefällt!"

-

Lieber

Und was ist aus der Frau jenes Mörders, jenes Bux geworden?" fragte Felix, der das Gespräch auf ein anderes Thema zu bringen wünschte.

Der geht's gut," bestätigte Jeremias; bas war eine brave, rechtschaffene Frau, und wie sie fich nur erst einmal von der schlechten Behandlung erholt hatte, schaffte fie tüchtig. Ihre Kinder brachten wir rasch bei Rolo

fie's nicht thun, ist es ihre eigene Schuld. Einen anderen hinüberwarf. Es war eine Seele von einem Menschen, aber niften unter, und nachher habe ich sie selber in das Hotel ge

Pfarrer haben fie auch, einen braven, ordentlichen Mann, ber nie länger als eine halbe Stunde predigt.

" Und von Schwartau wissen Sie nichts?"

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-

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aber ein bischen ein bischen unpraktisch, und da tam

er auf die unglückliche Idee, mit dem Baron eine Perlen fischerei an der Rüfte anzulegen."

" 1

Eine Perlenfischerei?"

" Ja, gewiß und gefischt haben fie auch genug,"

nommen, wo sie sich vortrefflich betragen hat. Sie ist jetzt noch dort und verdient sich hübsches Geld. Und jener Bur?"

"

" Doch im vorigen Jahre war er wieder in ber Rolonie und wohnte ein paar Wochen beim Herrn Direktor; meinte Jeremias, aber nicht einmal so viel Perlen gefunden, scheinlich gehangen over in's Loch gesteckt. Ich habe nie

er war lange frant gewesen und fab recht elend aus. Jetzt gings ihm aber wieder beffer, und kurz vorher, ehe ich wegging, hörte ich, daß er selber Direktor in San Se

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worben wäre."

um fich eine Tuchnabel davon machen zu laffen, und da belam es ber Herr Baron denn zuerst satt die Mittel erlaubten es nicht und Herr von Pulteleben ging nachher

-

etwas Weiteres von ihm gehört."

Aber ein sonderbares Busammentreffen ist es doch," lächelte Helene, daß wir uns hier gerade in Haßburg

baftian ober Gott weiß, wie die neue Rolonie heißt, ge nach Rio Grande  , aber ich habe nichts weiter von ihm wiedersehen sollten..."

gehört."

Armer Günther!" seufzte Felix- fo treibt er fich noch immer in der Frembe umher und kann keine Rube noch in Santa Clara?"

finben..."

Und die Gräfin Baulen," sagte Helene ruhig, ist fie Ihre Frau Mutter? Gewiß!" rief Jeremias, der

natürlich keine Ahnung von den bortigen Borgängen haben

eine andere Frage noch am Herzen lag, die sie aber nicht fonnte Und was macht der Baron?" fragte Helene, der

wagte.

werben

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,, immer noch die Alte fehr achtungswerthe Dame," feßte er aber rasch und erschreckt hinzu unge

"

noch dieselben Rantinghosen, die beim Waschen immer kürzer firen aber Graf Oskar ift fort..." " Se nun," sagte Jeremias, ber Baron   trägt immer heure Betriebskraft, weiß immer etwas Neues, um zu speku­

armer Teufel

-

ne, lieber Freund, ich bin noch

-

nicht fertig," unterbrach er sich rasch und hielt mit beiden Händen seinen Keller, ben ihm der aufwartende Diener, weil zuckend

Fort- wohin 8" rief Helene rasch.

Der liebe Gott weiß es," ſagte Jeremias achfel. mein Himmel, junges Blut will austoben, und

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Und noch dazu den ersten Tag, wo ich hier bin!" rief Jeremias.

Apropos, Sie wollten mir ja erzählen, was Sie gerade nach aßburg geführt," sagte Feliz, benn wie

felber sagen, stammen Sie gar nicht aus der" Segend. Sie

Hm," meinte Jeremias und warf einen Blid über die Schulter nach dem aufwartenden Diener und dann

nach der Bonne hinüber, bas ist auch eine etwas längere

Geschichte."

Also dann beim Raffee," nickte der junge Graf, dem es nicht entgangen war, daß der kleine Mann noch etwas anderes auf dem Herzen hatte aber vorher noch ein

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