enommene erfolgen, ausgegeben geweien; nicht aus erftät lung 3, obwohl gewachsen fo gro obichon

der

händigte und erfuhr, hierdurch mistrauisch gemacht, auf eingezogene Erlundigungen, daß der Händler oftmals Gegen stände bei dem Shantwirth niederstellte und sie dort unter bem Scheine eines Gelegenheitslaufs und als seien fie Eigen­thum des Wirths, zum Verkauf brachte. Die Frau, welcher nach diesen Erfahrungen das Geschäft wohl reuen mochte, brachte den Fall zur Kenntniß der Staatsanwaltschaft. Diefe lehnte ein Einschreiten ab, da weder ein Vermögensvortheil für den Verkäufer, noch ein Vermögensnachtheil für die Käuferin dargethan fei. Der gegen diesen Bescheid erhobenen Beschwerde hat aber die Staatsanwaltschaft beim Kammergericht stattge geben, da der Vermögensvortheil für den Verläufer schon aus der durch die falsche Vorspiegelung bewirkten besseren Verkaufe gelegenheit gefolgert werden fönne und andererseits zu prüfen fein werde, ob nicht die Käuferin, wenn sie den wahren Sach verhalt gelannt hätte, einen niedrigeren Kaufpreis geboten haben würde. Die Anklage wird also demnächst erhoben werden, und es mögen daher Möbelhändler, die fich ähnlicher Geschäftspraktiken bedienen, auf der Hut sein.

gekommen, sondern haben ihren Betriebsfonds mitgebracht. Die Herren Direktoren der verstaatlichten Bahnen haben fich doch nicht mit der Kaffe unter dem Arm aus dem Staube ge macht. hätte man uns übrigens von vornherein auf die Noth wendigkeit der Erhöhung dieser Betriebsfonds aufmerksam gemacht, so würde fich doch doch die Ausführung Berftaatlichung anders geftaltet haben. Man würde vielleicht Bedenten getragen haben, die Reservefonds so ohne Weiteres zu Erweiterungsbauten zu verwenden. Es hat mich gewundert, von dem Herrn Minister die Kaffenbestände als Inapp be tschen bezeichnet zu hören. Bei der Lotteriedebatte fagte er, es machte im große Sorge, die überflüssigen Bestände der Staatstaffe in Folge insbar anzulegen. Der Herr Minister deckt die Schaganwei inftellung fungen theurer, als er es nöthig hat. Ich hätte wirklich nicht tholischen geglaubt, daß er die hypochondrische Furcht vor der Börse ten, eine hätte. Es erinnert dies an den Mann, der aus Furcht, später Freili fodtgefchoffen zu werden, fich sofort ins Wasser fürzt. Wäre Betriebs es wirklich wahr, daß die Börse die Konjunktur in dieser Weise ausnügte, so hätte dem Finanzminister das Aus­funftsmittel, welches er ist gebraucht, immer noch zu Gebote geftanden, und er hätte inzwischen eine fleine Ersparnig gehabt. Bor der Börse braucht man fich nicht zu fürchten. Das Angebot DON Rapital ift in diesem Augenblide ein so enormes, daß gar feine Rede davon sein lann, daß die Börse dem Staate, wenn fie weiß, er muß seine Schaẞanweisungen erneuern, harte Be dingungen stellen tann. Ob die Absicht des Ministers, fich burch die Ausgabe von Schaganweisungen für ganz unerwar tete Fälle einen Rückhalt zu verschaffen, für unsere Budget ftellung vortheilhaft ist, ist mir außerordentlich zweifelhaft.

a in den Ausgabe Das find te daher, baß auf üffen del und in regel em Daß diefe emeinheit icht bei Buftände gemeint, Schuld

wir ihn

fei, bod de. J gabe von uld ve Dorüber

aren B

awungen aganwe

teber mit er Börle Börje

night

wenn

ifter mit Distont Deshalb unbirten geforg

-

11

Der Handel mit Nähmaschinen nimmt in Berlin in Folge der großen Ueberproduktion dieses Artikels bereits ganz bedenkliche Formen an. Haufirer, oder wie file fich wohl flingender nennen, Stadtreisende" machen alle im Adreßbuch verzeichneten Wohnungsinhaber unsicher und drängen ihnen mit größter geschäftsmännischer Gewandtheit so eine eiserne Näbmamsell auf. Vor etwa einem Vierteljahr erschien so ein Reisender auch bei einem Schußmann in der Staligerstraße und offerirte sein Fabritat. Der Schußmann meinte, er werde fich die Sache noch überlegen, der geforderte Preis sei ihm zu hoch, ebenso die monatlichen Ratenzahlungen von 5 M. Nicht wenig erstaunt aber war er, am Abend beim Nachhauseformen auf seinem Korridor eine Nähmaschine zu finden, die nach Mittheilung seiner Nachbaren für ihn abgegeben worden war. Jest find drei Monate vergangen und die Maschine befindet Jest find drei Monate vergangen und die Maschine befindet fich noch immer im Gewahrsam des Schußmanns, ohne daß dieser au einer Abzahlung oder Anzahlung aufgefordert wäre und ohne daß er ein schriftliches Ablommen darüber mit irgend Jemand getroffen hätte.

Dinifter v. Schola: Wir haben diese Borlage nicht früber eingebracht in der Erinnerung an unseren erften Ver fuch von 1869, wo der Binsfug für die Obligationen, die da mals für die schwebende Schuld ausgegeben werden lonnten, verhältnismäßig zu hoch war. Nachdem aber die Ausgabe der 3 prozentigen Obligationen der konsolidirten Anleihe mit Erfolg geschehen ift, halten wir den Beitpunkt für ge. tommen, mit diesem Plane vor das hohe Haus zu treten. Die Betriebl fonds der verstaatlichten Bahnen haben boch unter Buftimmung des Hauses ihre besondere alsbaldige Berwendung gefunden. 3 Jahre hintereinander habe ich in meiner Etatsrede darauf hingewiesen, daß es nicht zu umgehen ein würde, die Betriebsfonds des Staats, auch der Eisen­bahnen, entsprechend zu verstärken. Die Regierung hat da leine beimlichkeit beobachtet. Daß ich beim Lotterieetat mich beklagt babe, es machte mir außerordentliche Mühe, die so sehr häufigen bisponiblen Ueberschüsse unterzubringen, bestreite ich ent schieden. Die Meinung des Herrn Meyer beruht auf einem Mißverständniß. Meine Furcht vor der Börse war teine frantbafte. 1885 ist in wenigen Tagen infolge der Stockungen Der Grenzregulirungen in Afghanistan der Diskont an der Berliner Börse bis auf 44 Prozent in die Höhe ge 4 prona. Konsols zu 104 oder 105 verlaufen fönnen, wenn würde ein unwürdiges Verhältniß der königlich preußischen wir an einem solchen Lage an die Börse lommen. Das Finanzverwaltung zum Geldmarkt gewesen sein und das zu vermeiden ist mehr werth als die Möglichkeit, etwas billiger fortzukommen. Die Unterftellung, daß wir die Ermächtigung zur gabe von Schaganweisungen benugen wollten, um die Mittel handelt fich um eine gefeßmäßige und regelmäßige Verwendung fu nicht bewilligten Ausgaben zu erlangen, bedauere ich. Es der Mittel im Intereffe der Gesammtheit des Staates, nicht Buftande befindet." winnen am wenigften Veranlaffung hätten.

Faterung

en.

grof

elche cin leit, aus

infchen

au be

Daj

Ich bin

Den Be

webenbe

ung und t? ga Den bie bentlich Staate

sieben

bt aus

EB

e Nach

och über

ich weiß

sfonds

Fichtigen

ndirung

vergeb

e Bers

Se, daß

fonbern

Bweifel

Borban

en einer

Brin

Soulb

en, bie

sfonds

großen

Staat

von ba

nir ein

matiter

se ihn

räulein bil

Te brei

night

re böfe

ihnen

Don

mietbet

fichten

Dets

mdiffe

leber

ge u

nung nberen

um politische Machtmittel, die wir auf diesem Wege zu ge

Die Vorlage wird der Budgetlommiffion überwiesen. ( Westfälische Kreis und Provinzialordnung.) Schluß 3 Uhr. Nächste Sigung Sonnabend 11 Uhr.

Lokales.

Ueber die Dampfstraßenbahn Kurfürstendamm- Grune wald erhält die Bolle Btg." folgende Buschrift: Erstens find die Wagen, ich glaube es find deren vier in Betrieb, für den Sonntageverlehr nicht ausreichend, und zweitens ist die Art des Einsteigens durchaus ungeregelt. Es befindet sich nämlich an der Haltestelle Kurfürstendamm eine Drehscheibe, auf welcher die ankommenden Wagen herumgedreht werden. Während nun das Personal des einen Wagens an dieser Scheibe überhaupt Niemanden auffteigen läßt, sondern dies erst bei der ein paar Schritt entfernt liegenden Abfahrtstelle gestattet, handelt das Bersonal eines anderen Wagens ganz entgegengefeßt, so daß der Wagen, wenn er an dieser Haltestelle antommt, schon über füllt ist und das Publikum nie weiß, wo es zu warten hat, um mitzukommen. Es haben nun einige Bersonen, und auch ich gehörte zu denselben, einen Ausweg gesucht und zwar find wir bem uns entgegenkommenden Wagen bis zur nächsten Halte ftelle entgegengegangen und bis zum Kurfürstendamm zurück­gefahren, um uns so den Platz zu sichern. Allein auch dies war vergeblich, da wir trot unseres Proteftirens absteigen mußten. Das Fahrgeld war fortgeworfen und wir mußten, nachdem wir beinahe eine Stunde des löftlichen Sonntags­nachmittags mit Warten, Drängeln 2c. vertiöbelt hatten, doch noch zu Fuß nach Halensee laufen, was, nebenbei bemerkt, nicht gerade zu den Annehmlichkeiten gehört, da sich die Chauffee für den Fußgänger sehr wenig behaglichen

Elettrizität und Klavierseuche. Die Thatsache, daß ein Privatgelehrter ein geschlagener Mann ist, wenn im Nach barhause in demselben Stodweile ein Jungfräulein Morgens von 8 bis 12 Uhr und Nachmittags von 3 bis 7 Uhr Klavier übt und bends fich noch vor einigen Freundinnen hören läßt, gehört nicht zu den Seltenheiten. Trommeln an der Wand der Nachbarin, Pfeifen, das Bombardiren der Wand mit Stiefeln alles hilft nichts gegen Klavieromanie; es balf

überhaupt bis jest gar nichts und leider läßt die Piano Steuer

" Schneidige" Berichterstattung. In seiner geftrigen Morgennummer veröffentlicht der Berl. Börs.- Cour." einen Bericht über die vorgeftern ftattgehabte Arbeiterinnen. Ver fammlung. In diesem Bericht findet fich folgender llaffische Baffus indem er begann, den Inhalt eines Extrablattes der freifinnigen Zeitung zu verlesen mit einer Ministerial Verord nung vom 11. Mat, nach welcher auf Grund des§ 123 des Sozialisten Gesezes das Versammlungsrecht beschränkt werbe." Und haben bisher 30 Baragraphen des Sozialistengesetes genügt, die gefeßeskundigen Leute des Berl. Börf. Cour." aber Klavieritis baben vielleicht noch einige tausend Paragraphen in Betto. aber In Bezug guf die angezogene Ministerial Verfügung verweisen wir unsere Leser auf den zweiten Artikel des Hauptblattes.

awischen Rapital und Arbeit herrscht, beweisen die Bustände, Hohe Dividenden, geringer Lohn. Welche Harmonie welche in der Fabrik der Edison- Gesellschaft bestehen. Die dart mit dem Duedfilber beschäftigten Arbeiter erhalten als Mindeft lohn 15 Mart, der bis auf 18 und 20 Mt. steigt. Die Arbeits­zeit ist in der Regel eine 12 ftündige, und zwar findet dann

immer noch auf fich warten. Neuerdings nun aber hat ein Berliner Elektriter, wie ein Berliner Fachblatt mittheilt, einem in oben geschilderter Weise gequälten Freunde, von Mitleid überwältigt, durch Erfindung des Klavieriödters"( Deutsches Reichspatent Nr. 159 417) geholfen. An einem der jünsten schönen Maimorgen eilte Fräulein Else schon sehr zeitig an ihr geliebtes Blaning. Durch die Wand bindurch üble man fühlte Behagen, mit welchem die von hocharadiger

-

Befallene in Die Taften griff. Plöglich welch' ein Schreck! war das ganze ganze Klavier verstimmt und fein Ton ging mehr richtig. Eine furchtbare Angst bemächtigte fich des Mädchens und die im Nachbarhause Dperirenden hörten durch die Wand hindurch, wie Fräulein Else zu weinen anfing. Schon war der Elektriler im Begriff, dem Klavier die Tonreinheit wiederzu geben, als sein Freund wie ein Berserker auf ihn auftürzte und fchwor, daß die Schmerzen des Mädchens noch nicht zum zehn tausendften Theile die Qualen aufmägen, die er von diesem er

teine Mittagspause statt. Trogdem nun schon vor längerer duldet. Der Fall mit Else's Klavier wurde bald ein hoch

Belt die Arbeiter bei ihrem Vorgesezten vorstellig geworden And, einen höheren Lohn event. Verkürzung der Arbeitszeit zu bewilligen, ift bis jest in feiner Weise eine Aenderung ein

berühmter dadurch, daß die Verstimmung feine ununterbrochene mar, sondern zeitweilig die alte Tonreinheit sich wieder ein fand. Die größten Mufiter und Klavierdoktoren rannten

getreten. Wenn man bedenkt, wie gesundheitsschädlich diese schaarenweise herbet, um den höchft merkwürdigen Fall zu

Arbeit an und für fich ist, da alle Augenblick Erkrankungen vorkommen, so fönnte man doch mindestens von der Gesell jhaft verlangen, die einen ganz bedeutenden Gewinn erzielt, baß fie ihre Arbeiter auch dementsprechend bezahlt und eine Arbeitszeit einführt, wo es denselben bei ihrer schweren Arbeit

Strafte zu sammeln.

untersuchen. Reiner aber fand natürlich die geheimnißvolle Ursache. Dieselbe war folgende: Ein großer Elektromagnet war in das Bimmer des Gequälten geschafft und mit feinen Bolen direkt an die Wand, bie Wand, an welcher im Nachbarhause bas Klavier stand, gestellt worden. Bleich

Dergönnt ist, durch Frühstück, Mittag. und Vesperpause frische zeitig batte man eine elektrische Batterie in das Bimmer ge

Der Gipfel der Loyalität. Im lonservativen Bürger­verein( obere Friedrichstadt ) gedachte der Vorftzende, Post­jelretär Rachvoll, fürzlich einer Begegnung, welche Mitglieder des Vereins auf einer Marschtour nach den Dfterfeiertagen mit dem Fürften Reichstanzler am Stern im Grunewald gehabt batten. Herr Rachvoll war des Lobes voll über die leutselige rt, mit welcher sich der Fürst mit einzelnen Vereinsmit gliedern unterhalten hatte. Bum Andenken an die Begegnung follen die Namen dieser Mitglieder auf einen dabei gefundenen Elektromagneten abgeschaltet wurde, was geschah, wenn der Stod eingravirt werden. Dieser Reichsftod" foll zum Ge dächtniß des denkwürdigen Tages im Verein aufbewahrt wer den. So berichten verschiedene fonservative Blätter. Wir unfererseits begnügen und damit, dieses Faktum hier ebenfalls zu verewigen. Es ist nur merkwürdig, daß der Verein nicht fofort befchloffen hat, an jener historischen Stelle im Grunes felretär barauf, der in symbolischer Weise den gefundenen Reichsstod" schwingt. Der größeren Deutlichkeit halber fönnte man den Herrn ja auch statt in die Poftuniform, in den

bes

terner,

Di und

faum

ich er

mung

Weight

aber

fab

#fie

erfor

nb fie

efudite

außer

e ben

=

erft, ob in dem Sad wirklich die besagten awet Scheffel ent halten find. Später stellt es sich heraus, daß in dem Gad nur zwei Neuscheffel 1% alte Scheffel enthalten waren, ferner find es schleftsche und nicht brandenburaische Kartoffeln, Dieselben werden von den Verkäufern bei der Dftbahn bezogen, woselbst fte mit ihren Planwagen allmorgentlich anfahren, um fich die Säcke mit zwei Neuscheffeln füllen au laffen, die fle dann in Berlin in der geschilderten Weise an den Mann bringen. Wer direkt zum Dftbahnhof gebt, bekommt für das. selbe Geld richtig die zwei alten Scheffel eingemessen.

Ein Freund billigen Maitrants ist der vor einigen Tagen aus Königsberg i. Pr. hier angelommene Ranglist B. Derselbe war am 11. 5. M. Abends in einer Reftauration in Der Andreasftraße eingelehrt und batte seine Bierzeche richtig bezahlt. Als er am folgenden Abend wiederkam, ließ er fich futzessive vier Flaschen Maitrant vorlegen, vermochte diefelben aber nicht zu bezahlen, troßdem er die Zweifel des Wirths über seine Bahlungsfähigkeit als unbegründet erklärt hatte. Auf seine Versicherung, daß er Aktuar am Landgericht zu Rönigsberg fei und sein Geld in dem Hotel am Schleftschen Bahr hofe zurückgelaffen habe, begab fich der Wirth mit B. in das ges dachte Hotel, erfuhr jedoch hier, daß B. feine Sachen, sondern Schulden hinterlassen habe. Bei seiner Berbaftung fuchte fich B. mit der Ausrede zu entschuldigen, daß er gehofft habe, den Wein mit dem Wirthe auszuwürfeln und zu gewinnen.

Gefaßte Ladendiebin. Vorgestern Nachmittag trat in ein Uhrengeschäft Unter den Linden eine etwa 25 Jahre alte Frau und verlangte eine von ihr zum Swede der Reparatur zurüd gelaffene Uhr. Der im Verkaufladen anwesende Geschäfts führer. begab fich in die anstoßende Werkstatt, um die Ubr au holen, erfuhr aber dort, daß auf den angegebenen Namen Frante eine Uhr nicht in Reparatur gegeben sei. Ein ver dächtiges Geräusch, welches er im Laden gehört hatte, ermedie in F. den Verdacht, daß die Frante es auf die Berübung eines Diebstahls abgesehen habe. Da indeß von den Verlaufsgegen ständen nichts fehlte, suchte er fich Gewißheit in der Weise zu beschaffen, daß er sich noch einmal in das Nebenzimmer begab, angeblich um genauere Nachforschung nach der reparatur bedürftigen Uhr zu veranlassen und dann schnell in den Laden zurüdtrat. Jest bemerkte er, daß die Frauensperson fich über ben Ladentisch beugte, nach einer Uhr griff und dieselbe zu sich stedte. In der Ladenbiebin, bei welcher mehrere anscheinend von ihr in verschiedenen Geschäften gestohlene Schmucksachen vor gefunden wurden, ist eine bereits mehrfach wegen Diebstahle vorbestrafte Choriftin, Marie Hornisch geb. Fritsche, ermittelt worden.

Einen traurigen Ausgang nahm am gestrigen Tage ein Kinderspiel. Einem achtjährigen Knaben, Namens Heifig in der Lindowerstraße, war von einem Spielgefährten ein ziemlich großer Stein mit solcher Gewalt in das rechte Auge geworfen worden, daß das Kind betäubt zusammenbrach. Aerzt licherseits wurde eine Gehirnerschütterung lonftatirt, an deren Folgen der Knabe bereits verstorben ist.

Einem argen und gröblichen Vertrauensbruche ist, wie es scheint, die Polizei wieder auf die Spur gekommen; fämmtliche Hausdiener einer alten und sehr geachteten Tuch Großhandlung in der Papenstraße find gestern Vormittag plöt lich verhaftet worden. Die Unterschlagungen sollen ganz bes deutende sein.

Ein gräßlicher Unglüdsfall ereignete fich gestern Nacht in dem Bertheim'schen Mühlen Etablissement in der Michael Kirchstraße. Der Müllergefelle Dallad gerieth während seiner Arbeit in einen fleinen Treibriemen, welcher ſeinen linten uns

Un

terarm erfaßte und den Aermsten um die Welle schleuderte. Der aus der nahegelegenen Röpniderstraße herbeigeholte Dr. med. E. Bid tonstatirte fürchterliche Verstümmelungen; ber linte Unterarm ist in der Mitte abgerissen, der linke Oberarm mehrfach gebrochen; außerdem find zwei Rippen gebrochen unb die linte Lungenseite serriffen. Nach Stillung der sehr erheb lichen Blutung und nach Anlegung eines Verbandes wurde der Verunglückte nach dem Krankenhause Bethanien transe portirt.

Markthallen- Bericht von J. Sandmann, städtischer Verlaufsvermittler, Berlin , Sentral- Martthalle, den 14. Mat. Die Bufuhren waren recht bedeutend, besonders liefen viel Seefische ein, die au mäßigen Preisen flott verkauft wurden. Die bisher wenig gelannte Watrele wurde mit 40-50 f. per Stüd verkauft. Dorsch mit 10-12 Bf per Pfund. Lachs brachte 50-70 Bj.; Male 90-100 Bf. Spargel ist in großen Mengen zugeführt und brachte 35-60 Pf.; Salat war mäßig

vorhanden. Andere Gemüse nur in verhältnißmäßigen Quans

titäten. Nepfel find inapp und werden gut bezahlt; in Kar toffeln wird die neue Waare nur in geringen Quanten zuge führt, während alte viel zum Verlauf gelangte. Geflügel knapp, auch an Rebböden war nur mäßige Bufuhr, der Preis hielt fich auf 60-75 Pf. Geräucherte Schinken wurden mit 60 bis 75 Pf., westfälische mit 70-80 B. bezahlt. Geräucherte Fische hielten ihren Preisstand. Holsteiner Käse war in großer Menge vorhanden und mit 15-20 Bf. bezahlt. Die Zufuhr an Holländer und Schweizer Käse, sowie an Butter und Etern war mäßig; bie Bufuhren wurden schnell abgesett tim dur Polizei Bericht. Am 13. d. M., früb, wurde ein Schuh macher in der mit Koblendunst angefüllten Küche seiner in der Katharinenstraße im Keller belegenen Wohnung erhängt vor gefunden. Die Le'che wurde nach dem Leichenschauhause ges bracht. An demselben Tage, Mittags, wurde auf dem Dranienplay, an der Ede der Dresdenerstraße, ein 9 Jahre altes Mädchen von einem durch den Kutscher Wisogly geführten Kremser überfahren und an beiden Beinen so schwer verlegt, daß es mittelst Droschte nach der elterlichen Wohnung gebracht werden mußte. Am Nachmittag deffelben Tages wurde bie 66 Jahre alte Almosenempfängerin Schächtel in der Schwebters straße frant vorgefunden und zunächst nach der Polizeiwache gebracht. Dort verstarb fie vor Ankunft des sofort herbet gerufenen Arates wie derselbe fefiftellte an Entfräftung. Die Leiche wurde nach dem Leichenschauhause gebracht.

-

-

Gerichts- Zeitung.

schafft und mit dem Elettromagneten verbunden. Im Momente, wo der Strom geschlossen wurde, trat eine so gewal tige magnetische Kraft durch die Mauer hindurch auf die sent recht herablaufer den Stahlfaiten des Pianinos in Wirksamkeit, daß sofort während des Spiels die Saiten angezogen wurden. Wenn auch die Wirkung infolge der zwischenliegenden Mauer eine nicht sehr bedeutende war, so genügte file doch vollauf, um eine disharmonische Stimmung des Klaviers zu erzeugen. Wenn mittels des Stromschlüffels der elektrische Strom von dem Herr Dottor Kaesemeyer ausging, so hörte natürlich der mysti. fche Einfluß auf und das Klavier war wieder in seiner früheren Stimmung. Frl. Else spielte demnach nur zu bestimmten Tages- ihm, der Polizei die Fundunterschlagung anzuzeigen. Die Dro­zeiten. Kann fich auch solche beilsame Scherze vorläufig nur ein erfahrener Elektriter erlauben, so dürfte es doch vielleicht manchen unglüdlichen Junggesellen geben, welchem durch An

wald ein Dentmal zu errichten, mit dem politiftrenden Poft bringung des geschilderten Inftrumentariums rasch und dauernd

Loyalitätsfrad fleden.

näher!

-

zu helfen wäre. Und die Beit der fauren Gurte rückt immer

Die Geschäftspraxis vieler Möbelhändler beim Ber lauf gebrauchter Möbel, welche fie in irgend einer Privat wohnung aufftellen und dann den Kaufluftigen in den Glauben bersetzen, der Inhaber dieser Privatwohnung sei Eigenthümer Deffentlichkeit.

Dor einiger Belt bei einem in der Oranienftraße wohnenden Möbelhändler nach einem Küchenspinde. Der Möbelhändler

"

Aus Potsdam berichten die B. N." Beim Brigades Exerzieren wird seit einigen Tagen die 2. Kompagnie des 1. Garde- Regiments, deren Chef Hauptmann v. Höpfner ist, von einem Lieutenant geführt.- Ueber das Befinden des verlegten Grenadiers bringt merkwürdiger Weise gar nichts in die Ein ganz infamer Schwindel mit Kartoffeln wird

prüfen haben. Die Frau eines biefigen Justizbeamten fragte hier in neuerer Beit mit gutem Erfolge ausgeführt, vor dem

aber an einen in der Nähe wohnenden Schantwirth, von dem er zufällig erfahren habe, daß derselbe ein solches Spinde ver

wir nachdrücklichst warnen wollen. In den Haushaltungen von Restaurateuren und Privatleuten melden fich in bäuer,

+ Ein Fund. Der Sattler T. fand im Februar dieses Jahres eine Blechmarke, die er, wie er sagt, für eine werthlose Hundemarle hielt und sie nicht der Polizei ablieferte. Bierzebn Tage später saß er in einer Restauration beim Kartenspiel. Ec eraürnte fich bierbei mit einem der Mitspieler und jener drobte

bung wurde auch ausgeführt und nun stellte es fich heraus, daß die von T. gefundene Marte die Erkennungsmedaille eines Kriminalschußmanns sei. Gestern stand T. vor dem Schöffen gericht. Seine Ausrede, er habe die Bedeutung der Marke nicht gelannt, fand wenig glauben, und in Rüdficht auf den groben Unfug, der durch den unberechtigten Befit eines solchen Beichens möglich war, wurde er in eine Geldstrafe von 10 M. 24)

genommen.

P. Jene rohen Burschen, die in Friedenau am 22. Februar d. J. Nachts eine Gesellschaft heimkehrender Personen ange rempelt und gemeinschaftlich mit gefährlichen Instrumenten, als Schlüffel und Meffer gemißhandelt, standen gestern vor der Straffammer des Landgerichts II. Unter der Anklage der ges meinschaftlichen mittelst gefährlicher Werkzeuge verübten Rörper verlegung entsprechend der Schornsteinfeger Karl Hermann, ver Tischler Robert Hermann, der Schlächter Reinhold Kühn und der

behauptete, augenblidlich lein folches zu befigen, wies die Frau licher Kleidung stedende Individuen, welche gute, märkische Tischler Otto Neumann zu verantworten. Die Frau des Schrift

wart des Möbelhändlers gezahlt. Die Frau glaubte bierbei zu bemerken, daß der Wirth dem Händler

Kartoffein, angeblich in Bweischeffelfäden a 3 M. zum Kauf anbieten, die fie auf einem vor dem Bause baltenden Plan­wagen geladen haben, welcher mit einem Firmenschilde vers

Frau tam auch zu Stande und der Kaufpreis wurde in Gegen sehen ist, nach dem der Befizer aus Pyriß. Nixdorf, Marien

ein

Geld ein

Dorf, Behlendorf 2c. ftammt. Man schenkt den Worten des sehr bieder aussehenden Mannes Glauben und kontrolirt nicht

ftellers Jürgensen mit ihrer Freundin, Frau Kaufmann Pötters, gingen in jener Nacht in der Rainfiraße in Friedenau ihren beam. Ehegatten vorauf, als Frau Pötters von einem anscheinend truntenen, taumelnden Menschen angerempelt ward, sodaß die Dame zu Boden fiel. Der mitanwesende Geheim Sekretär Got hahn, von den Damen um Schuß gebeten, stellte den Schorn