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den erften Abrechnungen, welche für die Absender verlufbrin gend waren, verminderten sich die Zufuhren und die Waare wurde Inapp und theurer als im Großhandel üblich. Sur Verminderung der Bufuhren trugen die hiesigen Großhändler wesentlich bet, welche, da fie fich durch die Versteigerungen in threm Absa bedroht saben, den Absendern höhere Preise boten als fie selbst erzielten und hier mit Schaden und ohne Nugen verlauften in der Hoffnung, dadurch die Versteigerungen zu beseitigen. Bet großem Fang, den die Fischgroßhändler nicht fest übernehmen tönnen, fommen aber naturgemäß wieder große Sendungen für den Vermittler an, die durch Versteigerung rasch abgesetzt werden können. Die Fischer sehen nun ein, daß fte im Vortheil find, wenn sie ihren gangen fang ftets dem Berlaufsvermittler übertragen; fie wissen, daß der Bedarf der Großhändler ihnen auch in diesem Falle zu Gute fommt und daß fte den größten Fang selbst auf die Weise gut verwerthen tönnen. Hoffentlich wird auch in andern Branchen diese Ueber jeugung bald allgemein werden.
flammert und gelang es ihm auch, wieder in's Boot'ju lommen. Die Angst, welche die Damen ausgeftanden, tann man fich denken. Vor dem Aufspannen von Regenschirmen in Booten bel stürmischem Wetter ist jedenfalls dringend zu warnen.
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Abhanden gekommenes Kind. Die Kriminalpolizet Stellt Nachforschungen nach einem sechs Wochen alten Rinde an, welches der Mutter einem hiesigen Dienstmädchen- auf dem Bahnhofe in Lichtenberg auf der Reise nach der Heimath abbanden gekommen ist. Das Mädchen wollte das Kind, welches hier in Pflege war, ihrer in Mohrungen wohnenden Mutter überbringen. Nach ihrer Angabe stieg fte an der ersten Station Lichtenberg aus und übergab das Kind einer in demselben Wagen fahrenden Frau auf turze Zeit. Als fte zurücklehrte, war die Frau mit dem Kinde verschwunden. Die unbekannte Frau erschien etwa 40 Jahre alt, hatte dunkles Haar und war von untersetter Statur.
Ein überaus feffelndes Bild bietet jest in den Morgen stunden das Leben und Treiben auf einem der nach Berlin führenden größeren Wafferstraßen, wie der Havel , der Dahme , führenden größeren Wafferstraßen, wie der Havel , der Dahme , Oberipree u. f. w. Schon in der britten und vierten Morgen ftunde, wenn noch ein dichter Nebel auf der weiten Waffer fläche lagert, beginnt es fich hier au regen. Meistens find es Fischer, die zuerst ihre kleinen und größeren Fahrzeuge flott gemacht haben, vom Ufer abstoßen und weit hinaus fahren, um das Garn auszuwerfen, die allörbe zu sondiren u. f. w. Dann wird es auf den oft in langen Reihen hinter oder nebeneinander haltenden Spree und sonstigen Transporttähnen lebendig. Die Schiffertnechte tommen aus ihrer Rabuse heraus. gefrochen, gähnen in die Morgenluft hinein, schauen nach dem Wetter aus und nehmen dann einen Schöpfeimer, um hier unter freiem Himmel gleich auf Ded thre Morgentoilette zu be wirten. Es vergeht nur noch furze Beit, dann werden die Segel aufgebißt und die Fahrt nach dem Bestimmungsort wird fortgesezt. Ein langer, beiser flingender Pfiff unterbricht die Stille; es ist die Signalpfeife eines Schleppdampfers, aus Deffen Schornstein pechschwarze Dampfwollen qualmen, welche der herzerquidenden Szenerie einen wenig vortbeilhaften An ftrich geben. An starten Zauen oder Ketten befestigt, sieht ber ftrich geben. An starten Tauen oder Ketten befestigt, sieht der Dampfer drei, vier auch fünf befrachtete Stäbne hinter sich ber; für die Schiffer und deren Knechte ist bis eine leichte Fahrt, aber der Verdienst für die Fracht erleidet auch eine erhebliche Einbuße, denn das Schleppen ist ziemlich theuer. Aber was hilft's! Die Ladung muß an einem bestimmten Termine ( meist find es Baumaterialien) hier sein, denn die Bauherren haben fich ebenfalls zur Fertigstellung von Gebäuden zu einer bestimmten Zeit verpflichtet und da beißt es, alle Hebel in Bewegung feßen, um die Ordres pünktlich zu effettuiren. Jn. zwischen ist auch die Vogelwelt munter geworden. Ruhig und ftola fteht man die Schwanenpaare die Fluth durchfurchen, von den Schilfufern her ertönt das Geschrei der Krielente, des Rohrsperlings u. s. w., und mit langen Schwingungen zer. theilt der Reiher die Lüfte. Wenn die fiebente oder achte Morgenstunde berangerückt, dann ist Alles in voller Thä figkeit und der Bauber, den das Erwachen bietet, ver
schwunden.
Ueber den Verein zur Förderung der gemeinsamen Intereffen der Blinden enthielt ein hiesiges Blatt vor mehreren Monaten unrichtige und entstellte Angaben. In dem Bericht jenes Blattes hieß es, daß nach Beseitigung des alten Borstandes unter Leitung des Herrn Lehmann der Verein seine Borde in erfreulichfter Seise gefördert hat und fich einer regen Theilnahme in weiten Rreisen erfreut. 4979 Mart feien Jah teseinnahme, 12 finder in der Anstalt des Vereins in Ban low u. f. w., jedoch ist in der Generalversammlung 1885 nur Herr Lehmann, der Gründer des Vereins, aus demselben getreten, da, nach dem Herr Langenbucher schon am Gründungs tage, 14. April 1883, obwohl er Gegenfandidat des Herrn Lehmann war, gegen die Wahl desselben als Vorfigen der, welche nach zweimaliger Abstimmung Definitiv erfolgte, auftrat und Der 1884 versuchte Umftur des Vorstandes durch Herrn Lehmann verhindert, Herr Langerbucher in der Generalversammlung 1885 fich der Leitung der Versammlung bemächtigte. Die Jahreseinnahme betrug damals ungefähr 16 500 M. Nach Abzug der erheb lichen Verwaltungstoften, der Einrichtungs- und Erhaltungs. loften der Blindenanstalt in Bankow verblieben ungefähr 7000 Mart. Bwölf Kinder waren in der vollbesetzten Anstalt. Jest find dort nur 10 Kinder. Unter Herr Langenbuchers Verwal tung sind in der Anstalt 12 Kinder, wie in dem Bericht vom 26. März d. J. fälschlich gesagt wurde, niemals gewesen. Seit ber Uebernahme der Verwaltung durch Herr Langenbucher befist die Anstalt fein zur Erziehung und Ausbildung blin Der Kinder qualifizirtes Berfonal. Den erforderlichen Unterricht erhalten die Kinder nicht. Die Thätigkeit des Herrn Lehmann in der Anstalt ist durch die von zwei Res gierungs- Kommiffaren vorgenommene Inspektion der Anstalt und die durch 3 Stunden währende Prüfung der Böglinge festgestellt. Hinsichtlich der von ihm gemachten Vereins. ausgaben verficherter, daß dieselben statutenmäßig bezw. geſet lich zulässig waren. Seine dem Vereine 2 Jahre lang faft ausschließlich gewidmete Thätigkeit war unentgeltlich. Statuten mäßig aus dem Vorftande ausgelooft, hielt er es für richtig, obwohl seine Wiederwahl in den Vorstand mehrseitig vor geschlagen wurde, nachdem ein neuer Wahlmodus angennmmen, Durch den seine direkte Wiederwahl als Vorfigender, nicht geschah, jede Wiederwahl von vornherein abzulehnen. Bum Kartoffel Schwindel werden jezt noch That fachen bekannt, welche darauf schließen laffen, daß dieser neuefte Zweig der Nahrungsmittelverfälschung in unserer Stadt völlig planmäßig betrieben wird.
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Seit mehreren Wochen
Bescheidenheit ist eine Zier. Für die nun zu er wartenden Afttenbroschten hat die Gesellschaft die drei besten Haltepläge an der Viktoriaftraße, am Kaiserhof und am Hotel de Rom( die sogenannte Thaler Ede) ausschließlich beantragt. Da jeder Droschfenführer gleiche Rechte hat, so ist freilich an eine Gewährung des Antrages taum zu benten.
Eine originelle Konzertanzeige macht ein Gaftwirth der Umgegend zum Bußtage: Nachtigall , Fint, Grasmüde und Kulut tonzertiren. Entree frei.
Der Gerichtsvollzieher verschmäht nichts. Gestern vers fleigerte einer der Herren ein angefangenes Belosipedrad, wel. ches er gepfändet hatte. Ob die Roften dabei herausgekommen find, erscheint fraglich.
Eine tomische Nachtszene spielte fich vom Sonntag zum Montag im Hause Lichterfelderstraße 4 ab. Etwa gegen 1 Uhr lehrte ein junges Ehepaar nach Hause zurüd. Kaum hatten fie das große Portal betreten, fuhren sie auch schon erschreckt zusammen. Ein heftiges Geräusch schlug an ihr Dhr. Die junge Gattin drückte sich voller Angst an ihrem Beschüßer und befchwor ihn, in seine Parterre Wohnung zu treten und nicht dem unheimlichen Brausen nachzuforschen. Aber ein Unheil fürchtend beschloß der Mann, erst sein Weibchen in Sicherheit zu bringen und dann einen Schußmann herbeizuholen. Dies geschah denn auch. Mit einer Lampe bewaffnet, stiegen fie die Treppen hinauf und fanden bald den Unruheftifter, einen über mäßig diden Mann, im tiefften Schlafe. Jest begann die schwere Arbeit des Aufrüttelns; man erkannte, daß man es mit einem schwer Betrunkenen zu thun hatte. Endlim gelang es den träftigen Armen des Schußmannes, den, Diden" auf die Beine zu bringen; aber schwer wurde das Weiterbringen. Der Nachtschwärmer glaubte in seinem Bette zu ruhen, denn er wollte dem Diener des Gesezes folgen, wenn er ihn ankleidete oder im Bette fortschaffte. Kein Beweisen, fein Demonftriren, daß er voll und ganz in seinem Sonntagsstaat fteďte, fruchtete; man redete ihm nun vor, ihn im Bette nach Hause bringen zu wollen. Langsam ging es nun die Treppen hinab, nach dem Polizei Bureau. Was weiter aus dem nächtlichen Jrrfahrer geworden, wiffen wir nicht, ficher hatte er sich vorher in der Trunkenbeit in das offene Hans begeben und war auf der Truntenheit in das offene Hans begeben und war auf der britten Treppe umgefallen und in tiefen Schlaf versunken.
laufen Händler in den benachbarten Dörfern fogenannte Futterfartoffeln, welche die Landleute zum Füttern des Viches auf bewahren. Diese billigen und schlechten Kartoffeln werden dann in Berlin in solchen Räumen, wo Speisekartoffeln in großen Quantitäten lagern, unter diese eingefchaufelt und für den vollen Preis der besseren Kartoffeln mitverlauft. Die Hausfrauen haben dann ihren Verdruß über die vielen zum Kochen ungeeigneten Kartoffeln und über die ganz verschiedene Beschaffenheit der einzelnen Stude, von denen einige beim find. Bei dem früheren Verlauf der Speisekartoffeln in Rochen bereits zerfallen, während die anderen noch halb rob Scheffelsäden war dieser Schwindel nicht möglich, erst der Großhandel hat ihn ermöglicht zum großen Schaden fleinerer Leute, bei denen die Kartoffel ein Hanptnahrungsmittel ist. Die Geldgeschäfte mit dem Janusgesicht, wie fte kürz lich im Barlament geschildert wurden, die fich heute mit freund. lichen Blicken dem Geldbedürftigen anbieten, aber am Fällig feitstage plöglich sehr ftrenge Dienen zeigen, vor denen der Schuldner entfest ruft: Pfui Teufel, das ist ja Wucher! biese Geldgeschäfte suchen bereits seit längerer Zeit ihr Erwerbs. feld mit besonderer Vorliebe in den Kreisen der kleinen Be amten. Diesen Leuten werden Darlehne und Kredite ange
boten und in der gewöhnlichen wirthschaftlichen Situation dieser Leute gehört wahrlich lein Uebermaß von Begehrlichkeit dazu, wenn fie auf solche willkommenen Angebote eingehen. Wuche risch im strafrechtlichen Sinne find diese Geschäfte gewöhn lich nicht, da eine Nothlage der Schuldner zur Beit des Em pfanges nicht nachgewiesen werden fann. Aber was diese Leute
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Durch sein furchtbares Schnarchen aber hat er nicht nur die Familie des Schreibers dieser Beilen, sondern die sämmtlichen Bewohner des Hauses in Schreden versezt und um den Schlaf gebracht.
Swet Unglüdställe haben fich am Sonntag in Folge des verabrutschens von Rindern an Treppengeländern ereignet. Der eine Unglücksfall betraf einen etwa 5 Jahre alten Knaben, welcher am Vormittage an einem Treppengeländer des Hauses Rottbuser Damm 11 herabrutschen wollte, hierbei hinunters fürate und fich den Unterliefer sersprengte, mehrere Babne ausidlug und das Badenfleisch erheblich verlegte. Der bebauernswerthe Knabe wird zeitlebens ein entstelltes Geficht als traurige
sur Erfüllung ihrer eingegangenen Verbindlichkeit viel stärker Erinnerung an den Unglücksfall haben.- Der zweite all er Der Anzeige bei der vorgefepten Dienstbehörde. Mit wingt, als etwa der Gerichtsvollzieher, das ist die Furcht vor diesem Drohmittel erreicht der Gläubiger mehr als Durch die Zwangsvollstreckung. Selbst im günstigsten Falle,
wenn der Vorgesezte des Beamten fich garnicht
Deranlagt findet auf die Anzeige des Gläubigers einzugehen, ten und dieser is nie ficher, ob es eine verhängnißvolle Wirkung bleibt das betreffende Gesuch bei den Personalatten des Beam nicht gerade einmal im entscheidenden Augenblicke, bet Ver fegung in eine beffere Etellung, bei Vertheilung von Bra fifitationen oder bei einer ähnlichen Gelegenheit ausübt. Die Gelbbarleiher lennen diese Eigenthümlichkeit solcher Anzeigen fehr wohl und wissen mit denselben sehr geschickt zu verfahren.
eignete fich am Abend in dem Etablissement, Sanssouci ". Das felbft stieg ein fleiner Junge die nach der Galerie führende Freitreppe hinunter, und wollte fich ein Stüd an dem Gelän Der hinabrutschen laffen, wobei er außglitt. Um ibn am Fallen zu hindern, griff der Schriftseger R. mit den Händen zu, brach fich aber durch die Gewalt des Falles den Handknochen der linten Hand, eine sehr schmerzhafte Verlegung. Der Knabe wurde dadurch vor einem Unfalle behütet. Beiden Verlegten wurde die erfte Hilfe in der Sanitätswache in der Adalbert Es ist nur zu verwundern, daß die wieder Straße zu Theil. holten Warnungen in der Preffe vor dem Treppenhinabrutschen ohne Erfolg bleiben.
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Run mag es ja unter Umständen für den Chef einer Behörde Bilge aus der Erde wachsenden Abzahlungsgeschäfte, beziehent
In unverzeihlich leichtfertiger Weise schließen die wie
Don Wichtigkeit sein, die peluntären Verhältnisse seiner Beamten zu lennen, aber unter den Verhältnissen, wie fie fich für diese Leute feit Einführung der Wuchergeseze durch das Geschäfts gebahren zahlreicher Kleiner Geldmänner geftaltet haben, wäre es in der That gut, wenn die Behörden fich grundsäßlich mit biesen Dingen garnicht einließen, sondern solche Gesuche einfach threm Absender zurückschickten. Es würden dann in Zukunft Bahlreiche Beamte vor den verführerischen Geschäftsanerbietun gen bewahrt bleiben, die fich heute unter der Masle der menfchenfreundlichen Hilfsbereitschaft an fte herandrängen und benen zahlreiche wirthschaftliche Existenzen zum Opfer fallen. Die Reporternachricht, daß die Hausdiener einer Tuchgroßhand. Fast alle Berliner Blätter brachten vor einigen Tagen felr. Jetzt stellt sich heraus, daß fich das Wahre an der Ge schichte darauf beschränkt, daß in fenem Geschäft ein Hausdiener, weil er einen Reft im Werthe von 50 Pf. au fich gesteckt hatte, schlagung denungirt.
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Aus Paris war uns eine Annonze zugegangen, in weer gegen Einsendung von 40 Pfennigen schreibgeübten Leuen Beschäftigung für die Abendstunden angeboten wird. Der Schwindel lag au tlar auf der Hand, wir lehnten die Annonze daher ab. Sie hat aber doch Eingang in den Injeratentbeil einzelner Blätter gefunden. Bei der großen ift, rechnet der spekulative Bariser Inserent darauf, daß 40 Bf. für den Einzelnen nicht viel ausmachen und er fie wohl baran wagt; für den schlauen Pariser selbst soll es die Menge Adher fein. Auf alle Fälle muß vor diesem Schwindel gewarnt aber weggeworfen find, beffen tönnen die Leichtgläubigen
werden.
lich Waaren Kredithäuser vielfach Geschäfte ab mit solchen Ber fonen, die sich in momentaner Geldverlegenheit dorthin wenden und später ihren Leichtsinn im Gefängniß zu büßen haben. Ein 21jähriger arbeitsloser Mensch, welcher in Schlafftelle wohnt, und nichts sein eigen nennt als einen ziemlich abge tragenen Anzug, den er auf dem Leibe trägt, entnahm aus einem folchen Geschäft in der Naunynstraße am 12. April b. J. eine filberne Taschenuhr zum Preise von 60 M. und versette diefelbe. Am 26. deffelben Monats taufte er dort wiederum auf Abzahlung eine filberne Bylinderuhr zum Preise von 45 M. und als das durch den Verkauf derselben gelöfte Geld aufge. aehrt war, in demselben Geschäft am 3. b. M. eine goldene Damenuhr zum Preise von 75 M. Natürlich wurden die Hatenzahlungen nicht innegehalten und hat nunmehr der Ber fäufer, welcher das Eigenthumsrecht an den Uhren bis zur vollständigen Tilgung fich vorbehalten hatte, wegen Unter
Ueber einen Unfug beim Kahnfahren, der die leicht, finnigen Infaffen in die größte Lebensgefahr brach e, wird uns von einem Augenzeugen geschrieben: Bei Saatwinkel hatten fich am Sonntag Nachmittag tros des stürmischen Wetters zwei Herren und drei Damen mit einem Boot auf das hier fehr breite Waffer gewagt und als fte in die Nähe des Tegeler See's gelommen waren, wo der Wind besonders start war, spannten die Herren die mitgenommenen zwei Regenschirme auf, um so diefelben gleich Segeln zu benußen. Die Fahrt ging ganz portrefflich, bis das fleine Boot auf den Tegeler Gee tam, wo der Wind äußerst scharf pfiff die Wellen
bringen. Daß die 40 Bf. für jeden Einsender nach Paris sehr hoch gingen. Hier war es, wo fich ein starter Windstog
in die beiden Regenschirme legte und das Boot derartig ins Schwanken fam, daß einer der Herren, den Regenschirm fahren laffend, über Bord fiel. Glücklicherweise hatte er fich festge
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Spurlos verfchunden ist die fünf Jahre alte Tochter des Kaiserin Augufta- Allee 15 zu Charlottenburg wohnhaften Schiffbauers Bedürftig seit dem 12. d. M., Nachmittags. Bis beute ist es den betrübten Eltern noch nicht gelungen, eine Spur des Kindes zu entdecken. Am genannten Tage um 6 Uhr Nachmittags hat das Mädchen mit anderen Kindern auf Der Straße gespielt und sich von denselben unbemerkt entfernt. Es ist auch die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß sich das find an die nahe Spree, zu welcher dort zwet frete Wege führen, begeben hat und ins Waffer gefallen ist. Die Vers schwundene hat dunkelblonde Haare und schwarze Augen. Sie war bekleidet mit einer ponceau Sammetjade, blaugedrucktem Kattuntleid, schwarzer Schürze, weißen geringelten Strümpfen und Tuchschuhen mit Leberbesat.
Martthallen- Bericht von J. Sandmann, städtischem Verkaufsvermittler, Berlin , Sentral- Martthalle, den 18. Mat. In den Markthallen waren heute reichliche Bufuhren an Fleisch, so daß der Preis für Rindfleisch fich auf 45-60, für Kalb fletsch auf 30-50 Pf. ftellte. Geflügel wurde gern gelauft mit 75-90 für junge, 125-180 Bf. für alte Hühner. Neh böde 65 Pf. pro Bfund. Die Fischzufuhr war heute sehr be deutend. Schellfisch brachte 6-8 M., Dorsch 7 M., Rauch dorsch 1 M., Büdlinge, Flundern 4-5 M., Male 5,50-6 M. Butter und Käse war in mäßigen Quanten zugeführt und zu üblichen Preisen verlauft. Die Eierzufuhr war gering. Bon Obst waren nur Kirschen und Aepfel vorhanden und gut be zahlt. Bwiebel brachten 3-5 m. pro Bentner; Bohnen 10-12 M. Spargel war wenig vorhanden und wurde mit 60 für I., 30-40 Bf. für II. Qualität bezahlt. Gurken mit 20 Pf. pro Stüd, Schoten mit 15 Bf. pro Pfund.
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Polizei Bericht. Am 17. d. M. Vormittags wurde an der Kielerstraße eine bereits bis zur Untenntlichkeit in Ver wesung übergegangene Leiche einer Frauensperson aus dem Spandauer Schifffahrts- Kanal gelandet und nach dem Zeichen schaubause gebracht. An demselben Erge Mittags stürzte auf dem Hofe des Grundstücks Dranienburgerfir. 5 ein etwa Meter hohes Bodgerüft, auf welchem sich der mit Aus führung von Maurerarbeiten beschäftigte Arbeiter Fell befand, in Folge Brechens eines Bapfens zusammen und riß denselben mit zu Boden. Er erlitt dabei eine Verlegung am Hinterkopf und mußte mittelst Droschte nach seiner Wohnung gebracht werden. Am Nachmittage wurde ein Mann in seiner Wohnung in der Dranienstraße erhängt vorgefunden.
+ Louisenstädtisches Theater. Künstlerleben. Genres Bild mit Gesang in 3 Atten von William Köhne. Mufit von Felix Jäger. Den Mangel einer guten Voltsbühne und eines vernünftigen Schauspiels haben wir niemals so lebhaft empfun ben, als bei der geftrigen Premieren- Vorstellung des Theaters in der Dresdenerstraße. Wir gestehen, daß wir nicht mit allzu großen Erwartungen jenen Tempel der Kunst betraten, wir waren milde gefinnt und entschloffen, tein überstrenges Maß der Kritik an das Stück zu legen, das geboten wurde. Man fann nicht bescheiden genug sein, wenn man ein deutsches Theater der Gegenwart besucht. Das Künstlerleben", wie das Stüd, welches vorgestern im Louisenstädtischen Theater aufge führt wurde, fich nennt, ist typisch für die ganze Art. Es fehlt uns an einem Worte, um den Eindruck zu bes aeichnen, den die Vorstellung im Louisenstädtischen Theater in ihrer Totalität auf uns gemacht hat. Dieses Genrebild" ist der lächerlichste Unfinn, den man fich denken tann. Von einer Handlung ist keine Stede, das Stüd besteht aus einer Reihe unmotivirter Szenen, von denen jede einzelne Die andere an fader Thorheit zu überbieten sucht. Das Rünstler leben" soll geschildert werden. Titel und Text scheinen aber nur erfunden zu sein, um den Vorwand zu allerlei Sing fang zu liefern. Ein Entreelied", ein„ Duett", ein ,, Männer hor", ein Ensemble" u. f. m. werden vorgetragen. Die Mufit, welche von Felix Jäger herrührt, ist gar nicht übel, es ift aber unmöglich, bei den Tönen die Worte zu über hören, welche gesungen werden. Bwei Proben, welche einen Einblid in die Dichterwerkstatt William Köhne's geftatten, werden genügen:
und
Allgemeiner Chor.
Ha! Donner und Bliz Aus ist unser Wit!
Die Winde blasen
D, wie fie rasen;
Bom Himmel gießt das Waffer-
Wir werden immer naffer! u. f. w.
Ensemble.
Das Bellchen lehrt Bescheidenheit,
Der Rittersporn die Männlichtelt.
Gar prächtig ist das Farrentraut, atchitod
Die Myrthe schmückt die junge Braut,
Der Epheu lehrt Beständigkeit,
Die Georgin' das Herz erfreut,
Die Lil'ie weiß, der Jungfrau gleich, Der Mohn führt uns ins Freudenreich. Das giebt fich als Boefte aus. Nehme man noch hinzu, daß bas patriotische Register bet verschiedenen paffenden und nicht passenden Gelegenheiten gezogen wird, daß ein Dußend junger Mädchen in schwarz weißen Strümpfen über die Bühne marschirt, daß die Haupt fzene Ehepaare aanten zuerst und versöhnen sich dann, well ein Gewitter losbricht, unter den gemeinschaftlichen Regen schirmen fcht men aus einer Joee hervorgegangen ist, die schon in Münchener Bilderbogen " Verwendung gefunden hat, daß einem Barbier etwa fünfzehnmal derselbe Wis in verschiedener Form in den Mund gelegt wird und daß schließlich einige unvermeidliche aber fürchterlich langweilige Verlobungs Szenen das Ganze frönen, so hat man Inhalt und Form des Stückes erschöpft.
Die Schauspieler waren erträglich, jedenfalls viel besser als das Stüd, welches sie spielten. Der Regisseur, Herr Reuter, gab einen in Mašle und Spiel ganz vortrefflichen Theater Direktor. Die beiden Gäfte, Fräulein Freiheim aus Düsseldorf und Fräulein Stadthaus, find sehr hübsche Damen, die sich redlich Mühe gaben, ihren Rollen gerecht zu werden.
Das Publitum, welches nur spärlich sich eingefunden hatte, fällte ein anderes Urtheil, als wir. Es flatschte stürmisch Beifall und rief schließlich den Dichter heraus. Wiertel hier von auf Rechnung der Freibillets zu seßen ist, möge unents schieben bleiben.
Soziales und Arbeiterbewegung.
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Aus England berichtet das Sächs. Wochenblatt": Muf bem Arbeitsmarkte sehen die Verhältnisse sehr traurig aus. Reynolds News Paper" schreibt: Gegenwärtig eristiren über Drei Millionen Menschen in England, von denen Niemand