bobe Beamte nur mit Mühe die Erlaubniß erlangen konnten, Frau und Tochter bis an das Roupee begleiten zu dürfen. Natürlich haben auch Männer und Väter, die nicht hohe Beamte find, daffelbe Bedürfniß. Wenn man ferner bedenkt, welche Unannehmlichkeiten speziell für Damen, welche des Reisens ungewohnt und noch mit Backeten ausgerüftet find, die auf dem Anhalter Bahnhof   getroffene Verordnung im Ge folge baben muß, lann das Verlangen nach eine Modifikation Derselben ficherlich nur als ein gerechter und billiger Wunsch angesehen werden."- Wie uns übrigens ein Freund unseres Blattes aus Wien   schreibt, find auch auf den meisten dortigen Bahnhöfen die Berrontarten seit längerer Beit bereits abge­schafft und der Verlehr auf den Perrons völlig freigegeben worden.

Abg. Dr. Windthorft: Wenn wir so lange warten| wollen mit diesem Kanal, bis diese Jdeale des Vorredners in Bezug auf die Landwirthschaft erfüllt find, dann würden wir die J duftrie Westfalens todt finden. Wober tommt auf ein mal Jhre Sparsamkeit, nachdem Sie vor Kurzem mehr als 100 Millionen für ganz unproduttive Bwede sehr leichten Herzens bewilligt haben?( Abg. v. Below ruft: Das find blos Kriegsloften!) Wenn Sie für den Nord Ostsee Kanal   find, müffen Sie nothwendig auch für diesen Kanal ftimmen, der die Auffindung neuer Absaßwege für die weftfälischen Pro­butte bezweckt. Auch die Herren von der Rechten müssen für Diesen Kanal schon deshalb stimmen, weil Sie dadurch die Jn. duftrie lauf und fonfumtionsfäbig erhalten. Ich bestreite, daß die westfälische Kohle mit der englischen nicht tonfurriten kann; die Löbne in England find höher und außerdem muß fie auch zum Theil den Landweg zum Transport benußen. Es geben jetzt schon mindestens 20 Millionen Bentner Roble nach Bremen  und Hamburg  ; sollte dieses Verhältniß nicht nach dem Ausbau des Kanals noch günstiger werden? Natürlich muß auch da neben die oberschlesische Montanindustie noch beffer in den Stand gefeßt werden, ihre Roble nach der Dft- und Nordsee   zu brins gen. Die Regierung ist ganz auf dem richtigen Wege. Ich würde auch meines Theils gar kein Bedenken haben, zu erilären, daß ich Alles, was der Herr Minister gesagt hat, ohne Weiteres unterschreibe; denn es wird dadurch der Ausbau der Kanäle ge fichert. Indeffen kann ich zunächst nur für meine Person fprechen und muß mir vorbehalten, mich mit den anderen Herren ins Benehmen zu seßen. Jedenfalls tönnen nach den Erklärungen des Ministers die Differenzen nicht so groß sein, daß dadurch dieses große Wert in Frage gestellt werden könnte. ( Beifall im Zentrum.)

Minifter Maybach: Der Abg. Graf Ranis bat durch blicken lassen, daß die wefifätische Roble su billigeren Tarifen nach dem Diten geführt wird, als die oberschleftsche. Diesen Vorwurf muß ich als unzutreffend entschieden zurüdweisen.

Abg. Eidenicheibt( Bentrum) tommt auf seine schon früber gegen das Projekt der Vorlage geäußerten Bedenlen aurüd; er hält es für völlig verfehlt, daß der Kanal einstweilen bei Henrichenburg feinen Abschluß erreichen und erst später von dort nach dem Rheine   fortgeführt werden soll; nach An. ficht des Redners ist gerade die Strede Henrichenburg. Ruhr  ort das Hauptflück und müßte zuerst in Angriff genommen werden. Auch bezweifelt er noch jest, daß der Kanal, wie er projetiirt ist, genügend Waffer haben werde. Als praktischer Landwirth müffe er leugnen, daß die Landwirthschaft irgendwie bedeutende Vortheile von der Anlage zu erwarten habe. Trotz seiner zahlreichen Bedenken aber merde er doch für die Vorlage stimmen, damit den ewigen Vorwürfen ein Ende gemacht werde, als ob durch die Ablehnung der Kanalvorlage der Re gierung die Bethätigung ihrer Fürsorge für die wirth fchaftlichen Intereffen des Westens unmöglich gemacht weide. Abg. v. Rosenberg- Gruszinšti( freifoni.) erklärt, daß er im Jntereffe der rheinisch westfälischen Industrie nicht nur, fondern auch im Intereffe des gesammten Staats für die gefammte Vorlage stimmen werde, denn, sei diese Industrie faput, dann gehe es auch mit dem Staat überhaupt zu Ende.

Abg. Tramm( Hannover  , nationallib.): Jh werde gegen beide Kanäle stimmen, und zwar hauptsächlich in Folge der Besorgniß, daß der Ausbau des Dortmund Ems- Kanals für absehbare Beit die Herstellung des Binnenlandlanals verhindert. Der einzigen Wafferstraße, von welcher fich Stadt und Proving Hannover wirklichen Nugen versprechen fann. Der Dften und der W sten des Staats find mit den nothwendigen fünft lichen Wafferstraßen versorgt, nur das Binnenland zwischen Rhein   und Elbe   nicht, und tommt das vorliegende Projekt zu Stande, so bleibt der Rhein Weser- Elbe Kanal wahrscheinlich auf Menschenalter hinaus ein frommer Wunsch. Untlar bleibt, warum, entgegen dem 1883 ausgesprochenen Wunsche beider Häuser des Landtages, über die Förderung dieses Binnenland­lanal Projelts nicht das mindefte verlautet, zumal nach der Ausführung des Ministers, daß finanzielle Bedenken gegen Ranalbauten im großen Styl nicht vorliegen.

Hiernach wird Bertagung beschloffen.

Auf Antrag Windthorft wird die Fortsegung der Be rathung mit Rücksicht auf die am Montag stattfindende erste Berathung der Brennsteuer im Reichstage erst am Dienstag stattfinden, während auf die Tagesordnung für Montag weniger umfaffende Vorlagen genommen werden.

Schluß 3 Uhr. Nächste Sigung Montag 10 Uhr.( Nord. Dftsee Kanal; Beseitigung der schwebenden Schuld von 30 Millionen.)

Lokales.

Eine Kirchhofsgeschichte, für deren Wahrheit die Be theiligten eventuell Beugniß ablegen werden, wird uns in fol gendem erzählt. Vor einigen Wochen wollten die Angehörigen eines im Auguft vorigen Jahres verstorbenen Beamten das Grab auf dem Georgenkirchhofe in der Landsberger Allee   mit Epheu belegen laffen und wurde ihnen von dem Kirchshofs Inspektor der Bescheid, daß das Belegen des Grabes entweder eigenhändig oder auf seine( des Inspektors) Veranlaffung er folgen müße, was im legteren Falle 15 Mart tosten würde. Da ein ehemaliger Unterbeamter des Verstorbenen gern daß Grab schmüden wollte, die Angehörigen auch nichts dagegen batten, so begab sich der aufmerksame Mann mit einer Anzahl von Epheutöpfen nach dem Kirchhofe. Am Kirchhofs Portale trat ihm der Inspektor mit dem Bemerken entgegen, daß er lein Recht habe, das Grab eines Nichtangehörigen zu belegen. Trotz des Hinweises des Mannes, daß er weder Gärtner sei noch für die Arbeit bezahlt werde, er vielmehr nur seinem ehemaligen Borgesezten noch nach deffen Tode seine Ber ehrung befunden wolle, duldete der Inspektor nicht, daß der Arbeiter den Kirchhof mit den Blumen töpfen betrat. Nun begab sich derselbe zu der Gattin des Vers florbenen, der er den Borfall mittheilte. Am legten Sonntag ging die Familie felbft in Begleitung des gedachten Arbeiters, der die Epheutöpfe trug, nach dem Kirchhofe, um die Belegung des Grabes auszuführen. Am Eingange des Kirchhofes trat ihnen wiederum der Inspektor mit der Erklärung entgegen, daß er dem Arbeiter nicht geftatte, den Kirchhof zu betreten. Wenn fte, so sette er hinzu, das Grab felbft belegen wollten, so müßten fie fich auch die Blumentöpfe allein hineintragen. Troß des Proteftes des gleichfalls anwesenden Sohnes und Schwieger sohnes verharrte der Inspektor bei seiner Erklärung, so daß der Familie nichts anderes übrig blieb, als die Töpfe zum Grabe hinzutragen und einzugraben. Der Sachverhalt ist be reits dem Kirchenrathe von St. Georgen schriftlich mitgetheilt, und derselbe um Aeußerung darüber gebeten worden, ob der Kirchhofsinspektor nach Instruktion gehandelt oder ob er die der Familie des Verstorbenen und dem Arbeiter gegenüber_ge­machten Erklärungen eigenmächtig abgegeben hat. Die Ant­wort steht noch aus.

Trunkenheit und Haftpflicht. Einer der beliebtesten Einwände gegen Ansprüche auf Grund des Haftpflichtgefeßes gegen einen Unternehmer ist der Vorwurf, daß der betreffende Arbeiter fich die Verlegung durch sein eigenes Verschulden zu gezogen habe, da er fich bei der betreffenden Arbeit im Bu ftande der Trunkenheit befand. Wie es nun mit dem Nach­weise der Trunkenheit unter Umständen ergeben fann, beweift folgender Fall: Der beschäftigungslose Handlungskommis Emil R., der furz vor Weihnachten obbach und arbeitslos in Den Straßen der Stadt umberlief, wurde von dem Werkführer eines biefigen Steinfegers zum Abladen mehrerer Granitplatten aufgefordert, welche Arbeit er mit noch vier anderen Bersonen verrichten sollte. In Folge irgend welcher Unvorsichtigkeit ftürzte eine ber Blatten vorzeitig herab und zer Schmetterie dem R. das Bein. Nach längerer Kur im Rantenhause verlangte er von dem Steinfegmeister Ent schädigung nach dem Haftpflichtgeset, da heim Abladen der Granitplatten nicht die erforderlichen Vorsichtsmaßregeln getroffen seien. Der Verklagte wendete ein, daß der Kläger   bei bem Ableben betrunken gewesen sei und durch seine Urvorfich tigkeit den Unfall verschuldet habe. Der Wertmeister bes fundete dann als Beuge, daß unter den angenommenen vier Arbeitern eine gefüllte Schnapsflasche berumgereicht worden sei und daß der K. beim Anheben des Steines heftig gezittert babe; Beuge gewesen,

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stehend, einen Einbruch in das Schaufenster des hier wohnen den Uhrmaches 2. versucht. Auch in diesem Falle rubt ber Verdacht auf den beiden bereits verhafteten Einbrechern Beifts und Bohl.

Der Zimmermann Rizing, einer der bei dem Feuer wert im Schweizergarten Verunglückten, ist an den erlittenen Verlegungen und Brandwunden im städtischen Krantenhause am Friedrichsbain geftorben.

In die Spree geftürzt. Gestern Morgen 7%, Ubr fam der Kutscher des Bau Fuhrherrn Schönig aus der Greif walderstraße 8 mit seinem mit zwei Pferden bespannten beitswagen nach dem Reichstagsufer, hinter der Markthalle in der Dorotheenstraße, gefahren, um daselbst Steine aufzuladen. Beim Umwenden des Wagens, welches er in der engen Baffage badurch bewerkstelligte, daß er die Pferde beim Baum führte, fam der Wagen ins Hüdrollen, und Wagen, Pferde und de verzweifelt feftbaltende Kutscher ftürzten über die Böschung in die Spree. Mit Mühe rettete fich der Rutscher ans Ufer, rend die Pferde nur mit dem Kopfe aus der Strömung he vorragten. Durch den Markthallen Telegraphen wurde die Feuerwehr requirirt, der es gelang, die Pferde bem naffen Element zu entreißen. Den Wagen herauszuschaffen gelang jedoch nicht, derselbe soll vermittelst Dampfers gehoben werden.

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Ueber zwei jugendliche Berliner   Abenteurer erzähl die in Landsberg a. W. erscheinende Neum  . Btg." folgende Geschichte: Bwet etwa 13 Jahre alte Knaben aus Moabit  , R. M. und D. R.  , ersterer der Sohn einer Wittme, lepterer der Sohn eines Bierverlegers und Restaurateurs, hatten, wa scheinlich angeregt durch Bücher abenteuerlichen Inhalts, be Entschluß gefaßt, heimlich durchzubrennen. R. entwendet seinem Bater zunächst mehrere hundert Mart. Die Jungen fauften fich sodann zwei Taschenuhren und traten am 9. d. ihre Erlurfion über Küftrin nach Frankfurt   a. d. D. an, fte fich awet billige Belosipeds lauften und nach Landsberg fi wandten. Dort logirten fie fich bei einem Gastwirth unte falschem Namen ein und machten viele Ausflüge nach Rüfti Trebisch, Schwerin a. W., Frankfurt   a. D. 2c. fortgefesten Spazierfahrten erregten fie natürlich großes Au feben; und als nun M. im Auftrage feines Kameraden a 16. b. M. fich durch Verkauf einer Uhr Geld machen wollte erregte er dermaßen den Verdacht des Uhrmachers, daß be selbe einen Polizeibeamten berbeibolte und den Knaben v haften ließ. N. hatte fich noch rechtzeitig aus dem Stau gemacht.

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Ueber die Todeskandidaten Marunge wird von gu unterrichteter Seite geschrieben: Die Meldung eines Charlotte burger Blattes, daß die Hinrichtungen der zum Tode urtheilten nahe bevorstehend seien und daß die Kinder Frau Marunge bereits von derselben Abschied genomme bätten, ift durchaus unrichtig. Thatsache ist nur, daß der feine und dazu des Konsenses der Mutter bedarf, nach dieser Rid verständlich auch, daß Frau Marunge im Bellengefäng fist; dieselbe behält bis zur definitiven Entscheidung über Schidfal ihren Aufenthalsort im Untersuchungsgefängniß Moabit  .

Ein Extrazug, mit welchem Personenbeförderung der 3. Wagentlaffe statfindet, wird beute vom Schlesischen Bahn hof nach Lichtenberg Friedrichshaide am Nachmittage für den Hin und Retourpreis von 20 Bf. abgelaffen. Abfahrt 2 Uhr, Ankunft 2,13, Rückfahrt 9, 11 Abends, Eintreffen Berlin   9,24. Seit gestern studiren unsere schulpflichtigen Kleinen mit Ernst und Eifer das Thermometer. Da am Freitag die Size über 24 Grad gestiegen war, wurde der Unterricht in ver schiedenen Schulanftalten ausgefeßt. Um fich über die Mög lichkeit einer Wiederholung dieses fröhlichen Ereignisses zu ver gewiffern, fieht man an jeder Quecksilberröhre die kleinen Gefichter mit offenem Munde und ernſten Augen. Meift fönnen fie den dunkelgrauen Quedfilberstreifen von der hell grauen Glasröhre noch nicht unterscheiden, aber das Resultat Der Betrachtung ist allemal: u ja! gleich an die 25! denn giebts frei!" und in dieser fröhlichen Hoffnung gehts hurtig fort in die Schule.

Beit freigesprochene Hermann Marunge, welcher beirathen

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Sentral- Markthallen- Bericht von J. Sandman städtischem Verlaufsvermittler, Berlin  , den 22. Mai 1886. Bufuhr war heute ziemlich umfangreich; die Kaufluft aber n in entsprechenden Maaße vorhanden. Es brachten Steinb per Pfund 45 Bt., Barsch 14, todte Bachforelle 1,30 Bf., ber grün 5-10 Bf., geräucherter Goldflich pro Schock 5 Büdinge 1-1,85 pro Wall, Flunder 4-5,50 pro Sti Kirschen wurden mit 3-4 Mart pro Korb bezahlt. Sparg 40-50 Bf., Gurten 20 Pf. Rehe toften 60-70 Bf. per B Geflügel war wenig augeführt und ging au normalen Breifen

ein Preisradgang unausbleiblich.

konservirte der Preis zurüdgeht.

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Ein Beispiel traffen Aberglaubens, wie man es in Dbst steigert sich der Bedarf bei guten Preisen, während fi unserer Beit und in unmittelbarer Nähe der Stadt der Jn telligens faum noch für glich halten sollte, spielt augenblic Itch in Charlottenburg  . Im Hauſe Bismardstraße 82 daselbst

wohnt eine, allerdings vor einiger Beit vom Lande zugezogene

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Polizei Bericht. Am 21. d. M., Vormittags, wurde a alten Mannes aus dem Landwehr Ranal gezogen und na dem Leichenschauhause gebracht. An demselben Tage, M Was die Kleinen von ihrem Effen übrig ließen, waren die tags, fiel der Kutscher   Hühlte während der Fahrt in der Bim Eltern, um es nicht umlommen zu laffen", so unvernünftig merstraße von dem von ihm geführten Arbeitswagen und erli felbft zu verzehren. Natürlich lagen fie nach wenigen Tagen durch den Fall anscheinend schwere Verlegungen am Kopf un

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am rechten Arm. Er wurde mittelst Droichle nach fein plöglich der mit

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- Am Nachmittag beffelben Tages flar schäftigte Arbeiter Liesede. Die Todesursache fonnte durch b sofort herbeigerufenen Arzt nicht festgestellt werden. Die Leid In der Na zum 22. b.. stürzte sich ein Mann in einem Anfall Geistesgestörtheit aus einem Fenster seiner in der Solms  4 Treppen hoch belegenen Wohnung auf das Straßenpfla

ebenfalls an Diphtheritis   feft, und zwar trat die Krankheit bei tonen so beftia aut, baß beide nur durch eine jebr ristante sehr Operation au retten waren. Jest befinden fie fich ja auf dem Wege der Befferung. Statt nun aber einzusehen, daß fie ihre Erkrankung ihrem eigenen Unverstand zuzuschreiben haben, be schuldigen fie allen Ernstes einen in demselben Hause wohnen Den achtbaren Bürger, er habe fte behert! Wirklich und wahrhaftig behert! Und wenn fie wieder gesund find, wollen fte zu einer, flugen Frau" gehen und mit ihrer Hilfe dem Manne seine Hererei heimzahlen. Er soll ebenfalls behegt Er soll ebenfalls behert werden. Wie jedes, auch das albernste Geschwät seine gläubi gen Nachbeter findet, so hat auch dieser Klatsch eine solche Ver breitung gefunden, daß der renmeifter" fich gezwungen ge fehen hat, zur Wahrung seines guten Rufes Strafantrag zu ftellen. Es ist also befte Aussicht auf eine amüsante Gerichts verhandlung vorhanden.

Beim Kgl. Amtsgericht I, Abtheilung 49, lagert wiederum eine Anzahl von Fundgegenständen, für deren Be ftimmung nach dem Gesetz ein Termin auf den 7. Jult d. J., Bormittags 10 Uhr vor dem tgl. Amtsgericht I, Saal 32, an beraumt worden ist. Unter diesen Gegenständen befinden sich mehrere Portemonnaies mit Gelbinhalt, und zwar: eins ent baltend 49,71 M., bestehend aus 2 Doppeltronen, 1 Einmart

wurde nach dem Lelchenschauhause gebracht.

und verstarb auf der Stelle.

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Gerichts- Zeitung.

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gestern der Maurer B. unter der Antlage des Betielns. + Unschuldig. Vor dem hiesigen Schöffengericht f vorgeladenen Beugen, eine Frau und drei Kriminalichusman

vermochten jedoch nicht zu erklären, daß B. mit dem von

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fundete der Maurerpolier Sch., daß B. an den Tagen, wo beim Betteln angetroffenen Manne identisch ſet. Ebenso b gebettelt haben sollte, bei ihm ununterbrochen gearbeitet ba So beantragte der Amtsanwalt selber Freisprechung, die au erfolgte. Bevor B. von der Barre zurück trat, wendete er an den vorfizenden Richter mit der Frage, wer ihn für b versäumt habe. Es fonnte ihm nur erwidert werden, daß ein Kaffe für solche Entschädigungen leider noch nicht beftebe der Garnisonkirche; ferner ein Bortemonnaie, enthaltend 23,10 M., Jm Uebrigen möge er den guten Freund herauszufinden fuc

ftüd, 16 Fünfsiapfennigftüden, 5 Behnpfennigftücken, 3 Fünf Beit entschädige, die er in Folge der Verhandlung an b

pfennigftüden und 3 Bweipfennigfitüden, gefunden am 31. De zember v. Js. Abends 834 Uhr neben dem Bürgersteige vor

gefunden am 28. März v. Js. gegen Mittag vor einem Laden des Hauses Spittelmarkt 14; endlich ein Bortemonnaie mit

M. Jnbalt, aus 3 Fünfmarkstüden beſtehend

der fälschlich seine Personalien angegeben habe.

Des

benn fonft hätte er beim Fallen bes Steines noc, aur, Selle 2 Behupfennighäden, I funfpfen is free unos giden in Gold Soziales   und Arbeiterbewegung

springen fönnen. h. ift denn auch mit seinem Anspruche abs gewiesen. Er will nun durch Beugen in einer weiteren Instanz nachweisen, daß er von dem berumgereichten Schnaps nur fehr wenig getrunken und das heftige Bittern beim Anbeben des schweren Steinen lediglich eine Folge der ungewohnten Arbeit und seines durch mangelhafte Ernährung herunterge. tommenen Kräftezustandes gewesen ist. Gelingt es dem K. nicht, den Richter zu überzeugen, fo geht er als ein bejam­mernswershes Opfer unserer Erwerbsverhältnisse mit seinem verkrüppelien Beine herum.

Die Perronsperre auf dem Anhalter Bahnhofe wird ist auch von der Nord. Allg. 8tg." und der Bost" abfällig beurtheilt. So schreibt das erstgenannte Blatt: Es ist jegt ausschließlich dem Ermessen des Raffenbeamten überlassen, über bie Dringlichkeit des Falles zu entscheiden; von ihm hängt es ab, ob den Begleitern der Reisenden der Butritt zu dem Berron gestartet wird oder nicht. Bei der Schnelligkeit, mit welcher bas Kaffengeschäft in der Beit vor Abgang eines Buges fich abwidelt, bei der Vielgestaltigkeit der Fälle, über deren Dring lichkeit der Beamte zu entscheiden hat, werden manche Härten unvermeidlich sein. Die Blätter plädiren demzufolge nicht mit Unrecht für Ausgabe bezablier Perronkarten, wie solche auf österreichischen Bahnen üblich find, und die vielleicht auch auf den anderen Bahnhöfen eingeführt werden können, um die Frequenz in erwünschter, den Betrieb nicht hemmender Weise zu reguliren." Dazu bemerkt die Poft":" Wir können und ben Ausführungen des genannten Blattes nur anschließen und

1 Fünfpfennigftüd 3 Pfennigen in

Kupfer, gefunden am 28. März v. Js., Abends 7 Uhr, in der Prinzenstraße zwischen Morigplag und Ritterstraße.

geiststraße 40, welches mit der einen Front airta 40 Fuß über

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Abermals ein durchgesagtes Haus. Das Haus Heilige überaus schlechten Lage der Elsenindustrie hat fich die Berwa tung unseres Hüttenwerts genöthigt gesehen, einzelne Betrie Die neue Fluchtlinie der Kaiser Wilhelmstraße hinaufragte, einzuschränken, einen Theil der Arbeiter zu entlaffe und auch den Lohn zu türzen. So wurde geimal a ten per Woche reduzirt und im sogenannten Neuen Wert Bubblern gekündigt, im Räderwert der Betrieb auf 3 Sl erfte Strede, auf welcher in Tag und Nachtschicht aufammen Ein gefährlicher Besuch drohte in der Nacht zum Sonn außer Betrieb gesezt; die Leute wurden in andere Betti

wird nunmehr vermittelst großer Sägen bis auf die ent sprechende Grenze durchgeschnitten, eine Manipulation, die praktisch und schnell zum Ziele führt. Diese offene Seite foll Durch eine neue, dem Glanze der zukünftigen Straße ent sprechende, elegante Faffade verkleidet werden.

abend voriger Woche den Uhrmachern in Schöneberg  . Der im vorigen Jahre erst bestohlene Uhrmacher 2. gebrauchte feit

Mann beschäftigt waren, Anfang ver heilt.

vergangener

Woche

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Als nun gestern die Löhnung für die im Reu dem die Vorsicht, hinter seinem Schaufenster den Lehrling ftellten die Arbeiter von zwei Streden die Arbeit ein; b Defen löschten aus, da nicht gebeizt wurde, bas bereits e follte er in der fraglichen Nacht erfahren. Begen 2 Uhr wurde legte Eisen wurde herausgenommen. Herr Direttor Labem

schlafen zu laffen. Wie wedmäßig diese Maßregel ist, das

Der Lehrling durch ein verdächtiges Geräusch am Fenster ge wedt, und fab er, das Licht durch das Fenster schien. Er fprang aus dem Bette und bemerkte nun, heraussehend, daß

versuchte vergebens die Leute zu beruhigen. Wie wir bör ift alsbald nach Berlin   an die Generaldirettion telegra worden und wird Herr Generaldirektor Richter wohl in Fo

DIS

lam der Nachtwächter Buchwald durch die Kolonnenstraße. An

wet Männer eilig davonliefen. Eine halbe Stunde später defen hierher lommen. Man glaubt indeffen, daß morgen D dem Hause Nr. 3 beobachtete er von weitem einen Menschen, geht es schlecht, wie es ja natürlich, da die Kohleninduftrieb

der über den Gartenzaun sprang und mit einem anderen, der fich ihm anschloß, davonlief. Auf das Nothfignal des Wächters

der Eisenindustrie abhängig ift.

Die Grubenverwaltung

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" Königsgrube" hat deshalb allen Arbeiterinnen kündigt. Ferner ist seit gestern angeordnet, daß von h an alle Wochen eine Schicht gefeiert werden soll. Wenn a

tam ein zweiter Wächter hinzu, und beide verfolgten die Ein Ausnahme der Bergmannsmittmen im Laufe diefer Woche s

brecher bis zur Grunewaldstraße, wo fie ihren Blicken ent

fchwanden. Von der Schmiede hatten fte einen Bod nach dem

bemerken bei dieser Gelegenheit, daß, wie man uns erzählt hat, Borgarten Kolonnenstraße Nr. 3 getragen und, auf diesem Hütten und Bergleute nichts verdienen, tann auch der

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