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ben 70er Jahren aus Hamburg aufgewiesen wurde. Erjährigen Frrfahrten sein Schäfchen ins Erodene" gebracht, war von Hamburg nach Australien gegangen, hatte seine Fa milie nachlommen lassen, und führte zunächst sein altes Geschäft die Bigarrenmacheret fort. Später verlegte er fich auf den Tabalsbau, den man in jenen Gegenben noch nicht fulttoirt hatte. Vom Glüd begünstigt und von der 3 gegen Rolonialregierung unterstügt, begab er sich nach Brafilien, um dort das Fermentiren( Farbegeben, Fertigmachen des Roh tabats) zu erlernen. In verhältnißmäßig furzer Zeit zum reichen Mann geworden, weilt der Herr augenblicklich in Deutschland , um die zur Fabritation von Rauch und Schnupf tabat nothwendigen Maschinen zu laufen. In nicht allzuferner Beit hofft er, nicht nur Australien mit seinem Landesprodukt versehen, sondern auch auf dem europäischen Markt mit auftralischem Zabal als Konturrent auftreten zu fönnen.
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Ein Unglüdlicher. Der Schneidermeister Weide wohnte wei Jahre in dem Hause Seydelfir. 30. Am 18. Januar v. J. brannte der Dachstuhl des genannten Hauses ab; das zum Löschen des Brandes benußte Wafer drang berart in die Wohnung des W. ein, daß dieser über zwei Monate verhindert war, sein Gewerbe in der Wohnung zu betreiben, weil dieselbe ft vollständig renovirt werden mußte. In seiner Noth wandte Prozent fich W. an seinen Hauswirth mit der Bitte, ihm die 55 Mart werden. monatlich betragende Miethe für einen Monat u erlaffen. men ölo Die Antwort des Hauswirtbes war eine Ermissionsklage gegen Mehrbe, welcher in Folge des Unfalles nicht mehr in der Lige n, folche war, die Miethe pranumerando zu zahlen. Er wurde hierauf faft allmonatlich mit Ermission gedroht. Ende Februar d. J. ne Eldo wurde dem W. die Miethe für den Monat Februar nicht ab nntwein genommen, sondern verlangt, daß er dieselbe für März gleich mitbezahlen solle, was ihm indeß unmöglich war. In seiner Berzweiflung eilte W. nach Sonnenburg, um bei seinem dort wohnenden Bruder Hilfe in der Noth zu suchen. Diese Reise follte für ihn sehr verhängnißvoll werden, wie folgende Beitungonotis, welche in mehreren Provinzialblättern Aufnahme fand, beweift:
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Sonnenburg, 9. März. Der Schneidermeister W. aus Berlin wollte seinen bier ansässigen Bruder durch Besuch über raschen. Er traf Abends um 9 Uhr in Küftrin ein. Da der Omnibus nach Sonnenburg schon längere Zeit vorher fich auf die Rückfahrt be geben hatte, wollte er den Weg turz entschloffen zu Fuß zurücklegen. Unterwegs glitt er auf dem gefrorenen Boden aus, fiel und brach ein Bein unmittelbar über dem Knöchel. Der Be bauernswerthe lag die ganze Nacht auf der Chauffee. Endlich wurde er von einigen Handlungsreisenden, die per Droschke nach Sonnenburg fuhren, aufgenommen und in das hiesige Drbens- Krantenhaus in ärztliche Behandlung gegeben."
In dem Krankenhause mukte der Unglüdliche lange Beit zubringen, denn erst vor 14 Tagen konnte er wieder nach Berlin zurücklehren. Er ist jetzt vollständig ruinirt, seine Birthschaft ist während seiner Abwesenheit von hier verkauft worden, feine Familie ist zersplittert. Die Berlegungen, welche fich der Schwergeprüfte bei dem Falle zuzog, waren derart schwere, daß er sich noch heute nur mit Krüde und Stod fort aubewegen im Stande ift. Ein guter Freund hat den un glüdlichen Mann bei seiner Rüdlehr nach Berlin vorläufig in leine Wohnung aufgenommen.
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Menschenfreunde durch diese Beilen veranlaßt, dem ohne sein Verschulden heruntergekommenen Mann bilfreich Beistand zu leiften; er wohnt Kotibuserdamm 99, of links III. bei Hensel. Bon geradezu unerhörter Sartherzigkeit eines Hauswirthes zeugt, wie die Staatsb. 8tg." meldet, folgen Der Vorfall. In der Schulftr. 107 miethete am 1. v. M. Die Wittwe Ruffler beim Hauswirth W. Armand eine fleine Wohnung für den pränumerando zu zahlenden Preis von au ernähren batte, war nicht in der Lage, die Miethe pränume zu erlegen. Erst am 2. d. M. zahlte sie dem Wirth 12 M., Die berselbe jedoch nicht für April, sondern für Mai quittirte. Inzwischen hatte er aber die Ermissionsllage ange strengt. Nachdem dieselbe rechtsträftig geworden war, schloß et ber Wittwe am 12. b. M. die Wohnung ab und ließ fie
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gebentt fich nun zur Ruhe zu setzen und seinen minder glück. lichen Kunstgenoffen" die fernere Ausnußung seiner Requifiten zu überlaffen. Die Ankündigung der Versteigerung von einer Million Rorlen" bat eigentlich etwas Humoristisches, wenn gleich dieselbe ein beredtes Beugniß dafür ablegt, daß der fegige Befiger gebörig auf dem Bropfen" figt. So liegen fich noch viele Beispiele anführen, doch die angeführten werden wohl schon zur Genüge beweisen, daß das Studium der Auktions- Anzeigen ein sehr intereffantes und durchaus tein Auktions- Anzeigen ein sehr interessantes und durchaus tein ,, brotloſes" ist, denn wer es verfteht, findet hierin reichlich Ge legenheit, einen Schatz von Lehren und Erfahrungen aus dem legenheit, einen Schatz von Lehren und Erfahrungen aus dem Leben für das Leben zu sammeln.
Wie gefahrvoll für den öffentlichen Verkehr der Transport der großen Gerüststangen durch die Straßen ist, zeigt wieder die erhebliche Beschädigung eines Pferdebahn. wagens der Ringbahn, welche durch jene Stangen herbeige führt worden ist. Ein Wagen der Ringbahn fuhr gestern Mittag über den Morigplaz, als plößlich die Enden von Ge rüststangen, welche auf einem Wagen transportirt wurden, in die Scheiben des Pferdebahnwagens schlugen und mehrere berselben zertrümmerten. Die Baffagiere tamen mit dem Schreck Davon.
Bezüglich des fürzlich mitgetheilten Selbstmordes eines Ober- Primaners aus Berlinchen haben die näheren Erfundigungen, der Kreuz 3ta." aufolge, jest folgendes er geben: Der Selbstmörder D. L. aus Berlinchen war nicht Ober Piimaner eines hiesigen Gymnaftums, sondern hat bereits zu Dftern 1884 daß hiesige Friedrichs. Gymnaftum aus Unter. Selunda verlassen; zu dem bezeichneten Beitpunkte ift er durch ein, wie jest anzunehmen ist, gefälschtes Schreiben seines Vaters wegen Krankheit" abgemeldet worden. Bwei Jahre lang bat er seine Angehörigen in der Heimath in der Täuschung zu er balten gewußt, daß er das Friedrichs- Gymnafium noch besuche und sogar bis nach Ober Prima vorgerückt sei. Die Unmög lichkeit, diese Täuschung weiter zu führen, mag ihn zu der un feligen That veranlagt haben. Wo D. L. während der zwei Fabre feit seinem Abgange von der Schule fich aufgehalten hat, ift Gegenstand weiterer Nachforschung.
Haussuchungen. Gestern Vormittag fand bei der der zeitigen Vorfisenden des Berliner Arbeiterinnen Vereins des Nordens, Frau Grothmann, eine Haussuchung ftatt. Es wur den einige Briefe und ein Statut der Bentralfranken- und Be gräbnißtaffe für Frauen und Mädchen Deutschlands in polizei liche Verwahrung genommen. liche Verwahrung genommen.- Ebenso wurde bei dem Schrift. fteller Herrn Baate gebaussucht.
Die Voruntersuchung gegen den Musiker Wohlers, der vor einigen Wochen seinen etwa zehnjährigen Knaben ins Waffer geftoßen und dann selbst versucht haben soll, sich das Leben zu nehmen, ist schon jest zum Abschluß gelangt. Die Alten find nun vom Untersuchungsrichter an die Staatsanwalt schaft zur Erhebung der Antlage abgegeben. Der Beschuldigte, welcher Anfangs den Selbstmordversuch auf Nahrungssorgen zurüdführte, erklärt jest, daß er seinen Sohn, der durch Unvorsichtigkeit ins Wasser gestürzt fel, nur babe retten wollen.
Säde batte fich geöffnet und streute seinen Inhalt auf den Straßendamm zum großen Vergnügen der lieben Straßens jugend, die mit den eingesammelten Bohnen ein Bombardes ment auf den sanft schlummernden Kutscher begann. Dieser schnitt bei dem Bohnenbagel anfänglich die tomischsten Grimaffen, ermunterte fich dann aber und hieb mit der Peitsche unter seine Gegner. Natürlich begann nun das Bombardement erst recht und es intervenirten nun auch erwachsene Baffanten. Die Ursache des Streites, der geöffnete Bohnenfad, wurde ges schloffen. Db die übrigen Bohnen an den Det threr Bestim mung gekommen find, ist zweifelhaft, denn der Kutscher war unfähig, das Biel seiner Fahrt anzugeben; vielleicht wissen feine Pferde besser Bescheid. Bei der jegigen warmen Wit terung sollten fich Leute, die fich anhaltend der glühenden Sonnenhige aussetzen müssen, recht sebr vor dem Genuß allo holischer Geträrfe in Acht nehmen. Es tann nur allzuleicht vorkommen, daß Jemand, auf den sonst ein Glas Bier oder Schnaps teine nachtheilige Wirkung hat, unter dem Einfluß der Sonnenstrahlen in eine Verfassung geräth, die ihn zur Erfüllung seiner Berufspflichten untauglich macht. Der oben geschilderte Fall entbehrt ja nicht der Tragikomit, ein fleiner Rausch eines Kutschers fann jedoch unter Umständen recht un liebsame und gefährliche Folgen haben. Wir find gewiß teine Temperenzler, bei der augenblicklichen Hize möchten wir jedoch die äußerste Vorsicht und Mäßigung beim Genuß spirituöser Getränke anempfehlen.
Ueber einen Mord, der am Sonntag in Wernsdorf bei Köpenid verübt worden ist, geht uns von einer hiesigen Korres spondenz folgende Mittheilung zu: Der Hausschlächter Runt daselbst, ein in guten Verhältnissen lebender Altentheilbefizer, ein Mann in den sechziger Jahren, batte an dem genannten Tage seiner Gewohnheit gemäß dem Branntwein allzusehr zugesprochen und wurde, wie schon öfter, von den mit ihm im Kruge anwesenden Gästen mehrfach gebänselt. Nachdem Runt in Begleitung des Schankwirths nach Hause gegangen war, tehrte er später von da nach dem Kruge zurüd, wo er mit einem Schlächtermeer bewaffnet, das er aus seiner Wohnung mitgenommen hatte, denjenigen auflauerte, die ihm vorher am meisten mitgespielt hatten. Als bald darauf ein junger Vere mandter des Runt, der ihn vorher hatte nach Hause begleiten wollen, damit aber bei ihm lein Gehör gefunden hatte, ahnungss los aus der Thür des Wirthshauses trat, wurde er von Runt mit dem Meffer derartig in den Hals gestochen, daß er sofort zusammenbrach und nach wenigen Minuten verstarb. Der Mörder zeigte fich nach der That vollständig rubig, ließ fich ohne einen Verfuch zur Flucht zu machen, verhaften und ers flärte nur, er habe nicht den Todten, sondern einen Knecht, der ihn besonders gereizt habe, erstechen wollen. Als man dem Mörder, der verheirathet ist, bet seiner Ueberführung nach Moabit Feffeln anlegen wollte, meinte er, daß sei nicht nötbig; er bente nicht daran, sich seiner Strafe entziehen zu wollen.
Auch ein Attentat. In einem im Often der Stadt bes Tegenen Hause hat der Wechsel des Hausverwalters zu einer tomischen Anschuldigung geführt. Der jezige Verwalter des Hauses, ein Bädermeister, welcher annahm, daß ibm sein Vors gänger ein in demselben Hause wohnender Tischlermeister
feindlich gefinnt sei, machte vor etwa acht Tagen bei der Polizei die Anzeige, daß die Ehefrau des Tischlermeisters in feine Wohnung gelommen sei und unter Borbaltung eines Terzerols zu ihm gefagt habe: Erft erschieß' ich Sie und dann jage ich mir und meinem Manne eine Kugel durch den Kopf." Bei der amtlichen Vernehmung leugnete die Frau leinesmegs, diese Aeußerung gethan zu haben und gab als Grund an, daß fie den Bädermeister, der fie und ihren Mann bei ihrem Hauswirth verleumdet habe, darüber habe zur Rede stellen und ihm einen Schred einjagen wollen. Gleichzeitig präsentirte fie auch die Waffe, mit welcher fie den Bädermeister bedroht hatte. Diese war indeß keine sonderlich gefährliche, denn bei näherer Besichtigung entpuppte fte fich als ein..... hölzerner Stiefelinecht, welcher zusammengelegt die Form eines Pistols hat.
Eine sehr heftige Gasexplosion fand gestern Vor mittag gleich nach 8 Uhr im Vorderhause Feilnerstraße 8, und zwar in der im Erdgeschoß belegenen Wohnung der Hausbefizerin, Wittwe Thale , flatt; die Explosion ist anscheinend einer Unachtsamkeit zuzuschreiben, indem es vergessen worden war, den Hahn von der Gastrone, welche vorgestern bis spät Abends gebrannt hatte, zu schließen. Frau Thäle verspürte gestern Morgen starten Gasgeruch und wollte mit offenem Licht nach der Quelle derselben forschen. Als sie das bes treffende Bimmer betrat, erfolgte eine so heftige Explosion, daß Thüren, Fenster, sowie das Mobiliar nicht nur dieses, fondern auch eines angrenzenden Simmers fast total zer trümmert und die Deckenverschaalungen von ihrem Platz völlig entblößt wurden. Ein zum Besuch anwesender Verwandier, Eisenbahnbeamter Günther Bernhardi aus Delsnig i. Sachsen, welcher in dem einen Bimmer schlief, wurde durch die Explosion betäubt, tam jedoch, nachdem einige der im Samariterdienst ausgebildeten Oberfeuermänner Wiederbelebungsversuche an gen. Ein den Geistlichen ihrer Parochie und den Armenvorsteher, die gestellt hatten, bald wieder zu fich; seine weitere Behandlung benn nicht nur die für April rückständige Miethe von 12 M. übernahm der inzwischen zur Stelle gebrachte Dr. Meyer. aufbrachten, sondern auch noch die Gerichtskosten der Ermis Frau Thäle selbst ist mit dem Schred davon gelommen, Die Bor fonallage in der Höhe von ungefähr 7 M. bezahlten. Der während ihre erwachsene Tochter, welche sich an der Seite Die Wohnung war fogar bis Ende dieses Monats bezahlt; getragen hat. Ein Brand war durch die Explofton nicht vertrogdem gestattete er ihr den Eintritt in die Wohnung nicht ursacht worden. und erklärte, die Möbel, die Nähmaschine und die Kleider nur berausgeben zu wollen, wenn die grau piele auf einmal mit einem Fuhrwert abhole. Dazu fehlten der Frau aber die Mittel, fie mußte fich mit ihren drei Kindern bei ihrer alten Mutter, welche selbst nur ein lleines Stübchen in der Brunnen. ftraße bewohnt, ein vo läufiges Unterlommen suchen, da ft: fich eine neue Wohnung ohne thre Sachen nicht miethen tonnte und thr auch das Geld dazu fehlte. Der Wirth hält die Sachen immer noch zurüd, und die arme Frau fist nun mit ihren drei Kindern bei ihrer Mutter und fann nichts verdienen, weil ihr die Nähmaschine, die Kleidungsstücke und eine paffende Wohnung für fich und die Kinder fehlen. Die Abreffe der bedrängten Wittwe ist: Wittwe Rüffler, Brunnen
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Bei einer gestern von der Kriminalpolizei wegen Diebstahl3 verhafteten Frauens person, welche einem Herrn fein Bortemonnaie mit 300 Wt. Inbait und eine filberne Sylinderuhr im Werthe von 28 M. gestohlen hatte, wurde eine zweite goldene Bylinderuhr gefunden, welche die Verhaftete vor einigen Tagen in Frankfurt a. D. von einem Unbekannten für 15 M. getauft haben will. Da diese Angaben zweifelhaft er scheinen und anzunehmen ist, daß auch diese Uhr aus einem
Diebstahl herrührt, so wird bem unbekannten Eigenthümer an beimgestellt, die Uhr, welche die Nummern 58 108 und 23 350
frägt, beim Ariminal- Rommiffariat, Bimmer Nr. 78, zu be fichtigen.
Schwer erkrankt in Folge des Bifes einer Kreuzotter ist Die Ehefrau des in der Wendenstraße Nr. 5 wohnhaften Tischlers L. Dieser baite am legten Sonntage eine Bartie nach Johannisthal unternommen und bier im Walde eine
Zwangsversteigerungen und Auktionen bilden in den Beitungen eine stehende Rubrik und zwar eine der interessan feften. Intereffant nicht nur für die Interessenten, sondern für Schlange aufgestört, die nach langem Umherjagen endlich erdeben, der zwischen den Beilen zu lesen versteht, denn die be Steffenden Ankündigungen geftatten einen tiefen Einblid in das Werfen wir einen Blick in die Auttions tafel,
mattet liegen blieb. B. schaufelte das Thier in sein Taschentuch, das er mit den Bipfeln zusammenknüpfte und trug die Schlange so nach Hause, wo er dieselbe beim Mangel eines anderen geeigneten Behälters in ein Weißbierglas legte. Als trachtete und die auf das Glas gelegte Dede abbob, fubr bie
den Arm, der sofort zu schwellen begann. Einige herbeigerufene
fo fällt uns z. B. eine Anzeige auf, welche verkündet, daß in einem fashionablen Stadttheile eine hochelegante Wohnungs einige Beit darauf seine Frau den merkwürdigen Fund be. einrichtung, bestehend aus antil eichengeschnigten Möbeln und Blaschgarnituren, sowie große Original Delgemälde, 1 Flügel, Schlange in die Höhe und versezte der Frau einen Big in Buffet, Waschtisch mit Marmorplatte, Statuetten, Smyrna teppiche, Bronzefronen, 2 eiserne Geldspinden, Brillanten, Nachbarsfrauen ertheilten nun den Rath, die Bißwunde aus Bold und Silbersachen, mit einem Worte ein wahrhaft fürst zusaugen. Frau L. that dies auch, do ftellte fich bald darauf licher Luxus zur awangsweisen Versteigerung gelangen soll. Bem offenbart fich nicht in dieser Anzeige das düftere Walten des schonungslosen Schicksals, die Unbefiändigkeit der Göttin Fortuna, die Unsicherheit menschlicher Existenzen? Menschen, bie fich noch geftein auf der Höhe der Situation befanden, in Reichthum und Ueberfluß schwelgten, müssen sich heute ihrer Frau L. machte deren Ueberführung nach Bethanien nöthig; Herrlichleit entfleiden und morgen hinabfteigen in unbekannte, thr Zustand ist besorgnißerregend und die Aerzte haben selbst
armselige Verhältniffe.
Wem tlingt nicht aus einer solchen
in Folge dieses Verfahrens auch eine Anschwellung des Mun des und des ganzen Gefichtes ein, vermuthlich, weil das Aus. faugen mit solcher Heftigkeit geschah, daß fich an den Lippen tleine Schrunden bildeten, durch welche das Gift ins Blut ge
Ueber einen Besuch in Dalldorf bringt die ,, Köln . Btg." aus der Feder eines Berliner Korrespondenten eine feffelnde Slizze, der wir einige bochinteressante Mittheilungen über Theater, Konzert und Ball in der Frrenansialt" entnehmen. Es heißt da: ,, Außer den gewöhnlichen und täglichen Berftreu ungen, Spaziergängen und Spielen werden regelmäßige Tanz fränzchen veranstaltet und von Beit zu Beit noch ganz besondere Bergnügungs. Abende. Bu einem solchen Abend bin ich neu lich vom Direktor der Siechen Anstalt freundlichst eingeladen worden. Hier das Programm:
Abendunterhaltung
in der Jrrenanstalt zu Dalldorf. 1) Zwei Lieder für gemischten Chor.
2) Papa bat's erlaubt", Schwant in einem Alt. 3) Polacca d'Esculape, von E..( für Klavier und Beige). Der Gaal, in dem die Vorstellung stattfand, ist geräumig und hoch. Auf der obern Galerie bafand sich ein Harmonium, und da batten auch die Sänger und Sängerinnen, sämmtlich Krante, Blat genommen. Dieser Galerie_gegenüber, an der andern Schmalseite des Saales, war die Bühne aufgeschlagen, und davor saßen also die Buschauer. Born die Aerzte und beren Damen, Stadtrath Wolff, dem von der städtischen Ges meinde die Aufsicht über die Jrrenanstalt übertragen ist, noch andere Stadtverordnete, darunter der Kurator der Anstalt und einige wenige Gäfte. Alle übrigen Pläge waren von den Jrren befeßt, und zwar saßen die Männer auf der rechten Seite vom Eingang, die Frauen ihnen gegenüber zur Linken. Das zwischen erblickte man in gewiffen Abständen die Wärter und Wärterinnen, die fich in ihrer Kleidung nur unwesentlich von thien Pflegebefohlenen abboben. Die Haltung des Bublikums unterschied fich vor, während und nach der Vorstellung in feiner Weise von dem in irgend einem andern Theater. Ruhig hatten Die Kranken ihre Pläge eingenommen und führten mit einander letse Gespräche, die mit dem ersten Anschlag der Glocke sofort verftummten. Der vierstimmige Gesang mit Harmoniumbe gleitung , der nun von der Höhe herab erklang, hatte etwas unendlich Ergreifendes und Rührendes. Es waren schöne Stimmen im Chor, sowohl weibliche wie männliche, und der Gesang glockenrein. Das Wandern ift des Müllers Luft" fangen die Unglücklichen. Das Wandern! Sie, in deren Bruft der Trieb, aus diesen Mauern herauszukommen, deren starre Absperrung alle Menschlichkeit und Freundlichkeit nicht wegzuräumen vermag, unaufhaltsam und mächtig arbeitet! Der luftige Schwent von L'Arronge und Moser: Bapa bat's erlaubt", wurde sehr flott und hübsch gespielt. Der Lehrer der Anstalt machte den Souffleur; aber er brauchte fich gewiß wenig anzus strengen, denn alle haiten ihre Rollen meisterhaft eingelernt. Es war natürlich eine Dilettantenvorstellung mit dem ausges sprochenen Charakter des Dilettantenhaften, aber als solche war fie eine vortreffliche zu nennen. Der Darsteller des grobförnigen Schlächtermeisters Budite batte sogar ganz entschieden tomisches Talent. Die Rolle der ersten jugendlichen Liebs haberin wurde von einem anmuthigen jungen Mädchen bare gestellt, die zu den Genesenen gerechnet wird, und deren Ents laffung für bie nächsten Tage angefeßt war. Die Darstellerin des Dienfimädchens Jette war ebenfalls ein recht hübsches und ganz junges Mädchen, Anna R., deren Krankheit zu ben Das intereffanten Fällen" von Dalldorf gezählt wird. Bublifum war ungemein dankbar, nahm jebe wigige Wendung warm auf und flaschte lebhaften Beifall. Einige Säße, die sonst wohl in einem anderen Theater unbemerkt vorüber geben, wie z. B.: Bei dir rappelts gewiß im Kopfe!" wurden hier mit bellem Gelächter aufgenommen. Das Muftffiüd, welches die fünstlerischen Leistungen des Abends beschloß, ist in Dalldorf von einem Kranten tomponirt Der Titel, der
Verwandten, die von außerhalb zum Besuch hier eintrafen, den Die Sache ist medis Butritt zu der Kranten nicht geftattet.
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sein auf Geld und auf Gut? Wer erkennt nicht die Wahrhett zinisch besonders dadurch interessant, daß auch der Ehemann des Wortes: Wer hoch steht, der sehe zu, daß er nicht lief falle? Und weiter! Wem tritt nicht die Tragit des Lebens
welche verfündet,
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in seiner erschütterndsten Gestalt entgegen in einer Anzeige, Freilich mußte er zugeben, daß der Otternjagd und dem Fange
Spiegel, ein Sopha zwangsweise versteigert werden
baß ein Kleiderspind, ein Tisch, ein
Irgend
eine arme
Familie
wird
hier
2. behauptet, von der Schlange gebiffen au sein, ohne daß sich bei ihm irgend welche nachtheilige Erscheinung gezeigt hätte. Der Kreuzotter ein gemüthliches Frühstüc folgte, bei dem ein nicht unbedeutendes Quantum altoholhaltiger Betränke lonfu mirt wurde, und altohol ist ein spesifisches Mittel gegen die Wirkung des Schlangenbiffes.
bielleicht wegen 1üdftändiger Wohnungsmiethe oder nicht be. was ihr geblieben und der vollständige Ruin einer unver Bablter Steuern unnachfichtlich auch noch des legten beraubt, fuldet ins Elend gerathenen Familie wird durch diese Ber fteigerung befiegelt. Dies find so einige Kapitel aus dem fostalen Leben, düstere Bilder, wie sie uns die 3wangsver fteigerungen" vor Augen führen. Lichtvoller gestalten sich schon 1. B. angezeigt, daß die Requisiten einer Schaubude, bestehend aus einer böhmischen Drehorgel, einigen Dugend Panorama aläsern, die innere Einrichtung eines Panoramas, eine große schon oft die staunende Bewunderung einer schauluftigen Menge Nachmittag in der Oranienstraße, nahe bel ber Mariannen. Metallglode, Transparent und Delgemälde, welche vielleicht erregt u. bgl. m. meistbietend zur Versteigerung gelangen ftraße ab. Auf einem Fuhrwert, dessen Führer start betrunken
Der gering geachtete Sperting ift, jung aufgezogen, einer der unterhaltendsten Stubenvögel. Ein Destillateur in ber Heiligengelfiftraße befigt einen solchen Graurod. Den ganzen Tag über steht die Ladenthür offen; der Spaß fliegt ein und aus, er mischt sich unter die Brüder auf der Straße, tommt aber ftets wieder zurüd. Unbekümmert um die zahl reichen Gäfte, bewegt er fich im Laden, und setzt sich der Wirth zu Tische, so nimmt auch der Spaß neben dem Teller Plat und bekommt von allem fein Theil. Selbst einen Auß giebt Eine turbulente Straßenszene spielte fich am Dienstag
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follen. Hier hat offenbar der glüdliche Befiger nach lang schien, befanden sich mehrere Säde mit Bohnen; einer dieser den alten Gott der Heillunft anruft, ift bezeichnend genug-
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