Blatt in Verruf gethan, die New Uorker Arbeiter sollten in keinem Geschäft mehr kaufen, welche« der Tribüne Inserate»u» «»endete. Alles, waS auf Arbeiler kund schalt angewiesen war, mußte sich natürlich mehr oder weniger fügen: die Inhaber von Lkletdermagajinen, von Bierwirlhschaften, die K ämer, die Zigarren-, die Gemüsehändler, alles wagte nicht, weiter der Tribrüne Annonzen zuzuwenden, weil sonst die meiften Arbeiter nichts mehr von ihnen bezogen. Die Tribüne sah fich hierdurch bald zu Konzeistonen genöthigt. Umgekehrt verfuhr man in PittSburg , wo Lohnstrcitigkeiten in einem großen Konfektionsgeschäft entstanden. Man that nicht nur die Maaren des Geschäfts� sondern auch alle Zeitungen in Verruf, welche Annonzen der betreffenden Firma brachten; die Zeitungen gaben eS sehr balo auf, noch feiner Reklame für das Geschäft zu machen, weil der Ausfall an AdonnemcntSgeldern zu groß war, und da daS Geschäft wiederum auf die Reklame ange- »Viesen war, so bewilligte es die Forderungen der Arbeiter; es war durch einen fünfmonatlichen Vogcott an den Rand deS Bankerotts gebracht worden. In Kentucky bekam ein Fabrikant von Uhrgehäusen, der nach allen Staaten der Union lieferte, Streit mit den Rittern der Arbeit. Sofort erging folgender Befehl an alle Mitglieder des riefigen ArbeiteroerbandeS:„Da die Forderungen deS Ordens durch die Gesellschaft... in New Aoik-Kentucky gröb- lich übertreten woiden find, so erklärt das Exekutivkomitee die Gesellschaft sowohl, sowie alle Geschäfte, welche deren Fabrikate ver- kaufen, in Verruf. JedeS Mitglied des Ordens muß darauf achten, daß die Erzeugnisse der Gesellschaft in ihrer Nähe nicht mehr ad« gesetzt werden, und muß sedem Uhrmacher unv Juwelrnhändler, welcher weiter mit der Gesellschaft zu lhun hat, seine Kund« schaft entziehen. Laßt den Boycott unerbittlich und durch- greifend sein. Erinnert euch eures Versprechens der brüderlichen BeihUfe. Kämpft diesen Kampf btS zu Ende und es »vird keine Unternehmungen mehr geben, welche wie diese den Rittern der Arbeit Hohn bieten." Wir erwähnten schon neulich, daß die amerikanischen Ge« werkschaften darauf halten, daß die Unternehmer nur Mit« alieder der Fachoereine beschästigen. Der Boycott ist ein beliebtes Mittel auch zur Erreichung dieses Zieles. Manche Gewerl« schatten haben z. B. ihre eigene„Unionsmarke ", d. h. in jeder Fabrik oder Werkstätte, weiche Mitglieder des FachvereinS de« schaftigt, welche also den festgesetzten Tarif zahlt, werden die erzeugten Waaren mit einem Erkennungszeichen versehen und die Arbeiter find alsdann angewiesen, vorzugsweise solche Waaren zu kaufen, Waaren ohne Marke aber zurückzuweisen. Der Schaden für die hierdurch„venukenen" Geschäft« ist ein so bedeutender, daß die Fachoereine gewöhnlich mtt ihrer Forderung durchdringen— trotz des StcäubenS der„Nordd. Allg. Ztg." Die Meister und Unter« nehmer selber werden hierdurch veranlaßt, ihren Arbeitern den Bestritt zu den Gewerkschaften zu empfehlen, so daß die Lohn« bewegung eine viel einheitlichere und umfaffendere wird. Man steht, welche mächtige Waffe der Boycott in den Händen der amerstanischen Arbeiter ist; freilich setzt deren Ge- brauch auch voraus, daß nicht bloß tausende, sondern hundert« taufende von Arbeitern fich als eine einheitliche Klaffe fühlen und stets bereit find zu thun, waS irgend eine unterdrückte und kämpfend« Gewerkschaft von ihnen fordert.
Potttische Ueberstcht. Die Vertagung deS Reichstag «. AuS parlamentarischen Kreisen erhalten wir folgende Zuschrift:„Die„Frankfurter Zeitung " macht ei besonders den Sozialdemokraten zum Vor« wurf, daß fie in die Vertagung deS Reichstags gewilligt hätten, ohne auch nur den Versuch gemacht zu haben, den Belagerung«« zustand vorher auf die Tagesordnung zu bringen. Zunächst ' ist zu konstatirem daß sämmtliche in Berlin anwesende Mit« gliever der Fraktion einmüthig der Anficht waren, daß die Be« sprechung deS Rechenschaftsberichts über die Verschärfung deS Belagerungszustandes in Berlin und die Verhängung deffelben über Spremderg wirkungsvoller sein würde, wenn dieselbe nach Pfingsten stattfände, da man dann die Folgen dieser Maß« regeln bester übersehen könne. Dann aber war noch ein Grund maßgebend, welchen wir den Gelehrten der„Franks. Ztg." heute noch nicht auf die Nase binden wollen, der aber für die Sozialdemokraten durchschlagend war, von einem Drängen zur sofortigen Besprechung abzusehen. Das aber wollen wir schon jetzt verrathen, daß dieser Grund durchweg auf einer humanen Anschauung beruhte. Was nun den persönlichen Angriff be» trifft, den sich das in letzter Zeit p s e u d o- demokratisch ge- wordene Blatt gegen den Vertreter der sozialdemokratischen Fraktion im Seniorenkonvent erlaubt, so ist derselbe durch obige Bemerkungen völlig hinfällig geworden, doch sei noch erwähnt, daß Herr von Köller nicht Mitglied jener Vereinigung ist. Die Sozialdemokratie gebraucht aber am allerwenigsten den Rath der„Franks. Ztg.", der schon längst nur den Gegnern der Arbeiterklaffe zu Nutz und Frommen dient." Der„Bauhandwerker", das Organ der dentsche« Maurer, schreibt in seiner letzten Nummer:„Der Berliner Fachoerein hat eS geradezu ängstlich vermieden, mit anderen
lich eine kleine Verschwörung angezettelt«erden müssen, denn Paula durste natürlich nichts davon merke«, und war zu dem Zweck von einer andern, in das Gcheimviß gezoge« «en Familie, die kein Kontingent zu der Vorstellung stellte, eingeladen worden. Rottack« selber hatte» fich erboten, diese erste Probe in ihre» Räumen abzuhalten, da man damit wechseln wollte, und Graf und Gräfi« Monford ihnen schon deshalb an dem nämlichen Morgen eine sehr steife Gegenvisite für de» erste» Besuch gemacht. Es war das einmal Ton, und diese langweilige und für beide Theile gleich lästige Form durfte Niemand erspart werden. Paula machte übrigens ganz unbewußt dieser erste« Vorübung die meiste» Schwierigkeiten, denn sie erklärte, nicht die geringste Lust zu habe», die Gesellschaft zu be« suchen. Sie fühle fich nicht wohl, sagte fie, und scheue sich, unter Menschen zu gehe». Paula sah in der That seit ei» paar Tage» leidend au»; ihre Wange« waren bleich, ihre Augen eingefalle«, und daS Schlimmste, ihr ganzes Wesen, da» sonst von Frohsinn strahlte, schien gedrückt. Dem Bruder war das vor Allem aufgefallen, den« die Eltern schriebe» es, als eine Art von Widersetzlichkeit, dem ausgesprochen«» Willen, die Verlobung betreffend, zu und hütete« fich wohl e» zu bemerke». Man mußte Paula ein paar Tage fich selber überlasse», dann gab sich das auch Alles von selbst, und sie war wieder die gehorsame, fröh- liche Tochter, wie früher. Nicht so George, der seine Schwester besser kannte. Er sah, sie war wirklich nicht wohl, und zu ihr gehend, schlang er seinen Arm um fie und sagte herzlich: „Was hast Du, Paula? Was fehlt Dir, Herz? Du siehst wahrhaftig bleich und angegriffen aus!" „Mir ist nicht wohl, George," sagte daS junge Mäd- che«, ihr Haupt an des Bruders Brust lehnend und ver« geben« bemüht, ei» paar vorquellende Tbräve» zurückzu« presse«;„so viele Dinge gehen mir im Kopf herum— ich muß nur immer denken und denke», und das thut mir so weh!" „Du darfst«icht grübel», Schatz," tröstete fie George
Vereinen irgend welcher Art irgendwie in Verbindung zu treten und die Kommitfion zur Herausgabe de»„Bauhandwerker" hatte die einzige Pflicht, daS Rechnungswesen des„Bauhand- werker" zu überwachen. Et sollte dieselbe verhindern, daß Herausgeber oder Redakteur auS dem Blatte ein Geldgeschäft wachen. Alle Uederschüffe dursten nur im Interesse den Abon« nenten anwendet werden, wie denn aucb das Blatt immn ver« größert wurde, trotzdem die Schulden desselben noch nicht ein- mal vollständig gedeckt find. Wetter bat diese Kommisston über« Haupt eine Thäligkeit nicht gehabt. Ihr Wegfall würde also die Bewegung und auch daS Blatt kaum beeinflussen. So können wir der Cntwickelung dieser Angelegenheiten ruhig ent- gegen sehen."„ Die bayrische Vereintpoltzei. In einer der letzten Sitzungen dcr nunmehr vertagten Kammer beklagte der Ab« geordnete Walter die Art und Weise, wie die Münchener Polizeidirektron die Veretnspollzei Handhabe. Die Polizetkom« mtssare müßten über den Verlauf der Vereinsversammlungen schriftliche Berichte an die Polizeidire itio n er« statten und stellten darin die gehaltenen Reden, wie fich der Abgeordnete in einem ihm selbst betreffenden Falle überzeugte, so unrichtig dar, daß darin eine große Gefahr für das freie Vereinsrecht erblickt werden müßte. Er legte dem Minister nahe, doch solche Kommissare abzuordnen, die im Stande seien, die Reden richtig aufzufaffcn und wiederzugeben. Der Minister des Innern, Freiherr von Freilitzsch, v-rlheidigte die Polizei und verwies auf den Beschwerdeweg. Die Abgeordneten Walter und Kopp traten jedoch den Ausführungen des Ministers scharf entgegen und tadelten insbesondere, daß die Berichte der Poltzeikommiffare autographisch vervielfältigt und überall hin versendet würden, wo man ein Interesse habe, zu erfahren, was der eine oder der andere Redner in einer VeremSversamm- lung gesprochen Hab«. Der Krimmitschauer Exzeß, über den verschiedene sächstlche Amtsblätter zu berichten wußten, stellt fich nach der „Voss. Ztg." als durchaus erfunden heraus. Wahr ist dar« nach nur, daß die Sozialisten einen gemeinsamen Spaziergang unternommen und mehrer« Fässer Bier aufgelegt hatten, da- gegen fehlte dieser Versammlung der politische Hintergrund, den eine gewisse Presse gern hineinlegen möchte. Zu irgend welchen Ausschreitungen ist es nicht gekommen.„Entstellung der Thatsachen" wirft der Gewährsmann der„Voss. Ztg." den Amtsblättern vor. Jnnunaskrähwinkeleien. Am Dienstag Abend find nach der ,Hreis. Ztg." in Köln die Tischlermeister unter Führung des Jnnungsoorstandes beisammen gewesen und haben darüber geklagt, daß die Schreinerarbetten an einem großen neuen Juftizgebäude in Köln nicht einmal in Preußen, sondern fast ausschließlich in Baden, in Karlsruhe , ausgeführt werden. Ar« betten an städtischen und staatlichen Bauten müßten im Orte selbst vergeben werden. Hierauf beschloß man denn, auf„aus- wältige" Arbeiten einen Zoll anzustreben. Die Verhaftung eines Zahlmeisters vom 7. Infanterie- Regiment wird nach dem„vayr. Tagebl." au« Bayreuth ge- meldet. Unregelmäßigkeiten in der Kaffenführung sollen Grund zu der Verhaftung gegeben haben. Zur westafrikantsche« Kolonisation. Von dem Handel mit den Eingeborenen in Westafrika entwirft ein Bremer in einem Feuilleton der„Weser-Ztg.":„Sieben Jahre in West- afrika ", ein interessantes Bild. Der Verfasser, ein KommiS in einer deutschen Faktorei in der englischen Kolonie Lagos , sagt in Bezug auf den Branntwcinhandel, bei demselben komme es „dem Eingeborenen weniger auf die Qualität als auf die Quantität an, verlangt wird jedoch, daß der SchnapS so scharf wie möglich sei. Und wenn man steht, in welchen Unmassen Genever und Rum in daS Land gehen, so muß man fich er« staunt fragen, wo dies alles bleibt. Bedenkt man jedoch, daß die Neger in dieser Beziehung unendlich viel mehr alS die Weißen zu fich nehmen, so laßt fich diese Thatsache einiger« maßen erklären."... Die allerbesten(Neger-) Kunden werden auch wohl mtt einer Flasche Sekt traktirt. Dieser französtsche Schaumwein ist eigens für den afrikanischen Markt präparirt, ist aber so wenig empfehlenSwerth, daß der Agent, welcher den Verkauf dieses Getränkt vermittelt, selber lieber Brandy trinkt. — Ueder die im Handel von den Negern versuchten Be« trügereien heißt es: Die Palmkerne vermischen fie mtt Bananen« stengeln, Kuhmist und Erdklumpen, um das Gewicht der Pro- dufte zu erhöhen. Um einem nicht ganz gefüllten Fasse mit Palmöl den Anschein etneS vollen zu geben, werfen fie in daS Oel Alkassarpflanzen. DieS hat die Wirkung, das Oel zum Treiben und Schäumen zu bringen. Oeffnet nun«in uner« fahrener Clerk das Spundloch, so wird auS demselben Oel herausgetrieben, wodurch er in dm Glauben versetzt wird, ein volles Faß vor fich zu haben. Zum Schlüsse schreibt der Korrespondent:„Um mich herum grasfitte das Klimaffeber in erschreckender Weise. Während der vier Wochen, die ich in Lagos war, starben allein zwölf Personen von den zirka vierzig weißen Angestellten unserer Faktoreim." Bismarckbeleidigung. Flensburg , 28. Mai. Der Redakteur Jessen vom„Flentborg AviS" und der Redakteur Fa« bron von dem Journal„Modcrsmaalet" wurden heute wegen
und versuchte ihr Antlitz sich zuzuwenden; aber sie litt es nicht.„Daß Du jetzt genug zu denken hast, glaub' ich Dir ja von Herze» gern; aber«s sind doch auch nicht solch' traurige Dinge, die Dir dabei im Kopf herumgehe« können, um Dich so niedergeschlagen zu stimmen, wie Du jetzt dreinschau'st. Hab' gulen Muth, mein kleiner, braver Paul," fuhr er schmeichelnd fort, als sie ihm»ichlS erwiderte, so«- der« sich nur fester an ihn lehnt«;„Hubert Bolteu ist wirk« lich ein seelensguter Mensch, manchmal ein bischen auf« brausend und leichtsinnig, aber, lieber Gott, das giebt sich Alle» von selber, wenn er erst einmal solch' eine kleine Hausftau hat. Und denke Dir nur, wie glücklich Du Vater und Mutter dadurch machst, die ja ihr ganzes Herz daran gehangen haben— und Hubert, hundertmal hat er mich in der Stadt, wo er mich nur traf, gefragt, wie es Dir ginge und was Du triebest, und zehnmal wär' er schon herausgekommen, wenn ihn die Elter» nicht gebeten hätte», vor der Verlobung jeden auffälligen Schritt zu ver« meiden." „Ach, George, ich kann Der gar»icht sage«.. „Pst, Schatz, da kommt die Mama," unterbrach fie George rasch,„laß sie Dich nicht so traurig finden. Du weißt, sie kann eS nicht leide», obgleich fie die letzte» Tage selber ganz entsetzlich finstere Gesichter geschnit« ten hat." Die Gräfin kam durch de» Garten auf die offene Salon» thür zu, uvd Paula hatte fich rasch aufgerichtet und die ver- rätherischen Thränen abgewischt. George halte Recht, die Mutter mußte mit ihrem Leid verschont werden, und wo hätte das Kind eigentlich seinen Schmerz am ersten aus- schütten könne«, am leichteste» auSwewe« solle«, als an dem Herzen der Mutter! „Nun, Paula, Du bist noch nicht angezogen? Der Wage» wird gleich vorfahren." „Im Augeublick, liebe Mutter, ich bin in wenig Mi« nuten fertig; am liebsten blieb ich freilich zu Hause." „Geh' Du nur, mein Kind, die Zerstreuung wird Dir wohlthun; überdies haben wir auch fest zugesagt." .Ich gehe ja, liebe Mutter," sagte Paula leise, wandte
Beleidigung deS Reichskanzlers Fürsten Bismarck, ersterer P 4 Monaten, letzterer zu 3 Monaten Gefängniß verurtheilt. Wir kondoliren I Hochverrath! Vier Personen waren am 22. März in Weißinfeli verhaftet worden, alS fie in Begriff waren, eine rothe Fahne auf eine Pappel der Beuditzstraße zu befestigen. Die Anklage wegen HocboerrathS wurde gegen dieselben er- hoben und befanden fie fich bis zum 24. d. M., also über rW Monate lang, in Untersuchungshaft. Nunmehr ftttgelaffen> sollen fie fich wegen Verübuna groben UnfugS verantworten- — Unter den heutigen Verhältnissen kann man zu diese« Vorfall keinen Kommentar schreiben. Oesterreich-Ungar«. Die Durchfuhr von au» Rumänien stammendtli Schafen, Schweinen, Pferden rc. ist durch Verfügung des östeireichii'ch'ungarischen Ministeriums vom 1. Juni ab angeblich auS Veterinären Rückfichten verboten.— Die urplötzlich« Entdeckung solcher Veterinärrückfickten dürfte wohl mtt de« Zollkrieg zusammenhängen. Das Verbot ist ein Anzeichen, daß der Zollkrieg mit allen Mitteln von österreichisch -ungattschtt Seite geführt werden soll. Die antisemitische Frattton im österreichischen Abgeordnete» Hause ist gewachsen. Im Landgemeindedezirt KremS.Horn iß gestern der antisemitische Demokrat Fürntranz in den Reichs' Zath gewählt. Belgie»». Am nächsten Montag beginnt, nach der„Voss. Ztg.", vor dem Brabanter Schwurgericht der Prozeß gegen de» Deputirten van ver Smissen wegen Ermoiduni! seiner Gattin. Der Präsident deS Gerichtshofes hat die Ein' laßkarten auf 200 festgesetzt. Der General- Staatsanwalt«W Malveghem, welcher selbst die Anllage vertritt, hat die Anklagf' schrist verfaßt. Dieselbe ist für den Angeklagten sehr ungünM und spricht fich sehr streng über die von ihm aufgeführte# wödte der Scheidung auS. Der Hauptvertheidiger van d» Smissen'S ist der bedeutendste Brüsseler Advokat, Lejeune i d«' neben vertheidigt ihn der Advokat de Roo. Fr ans reich. Die ftaniöfische Budgetkommisfion hat in ihrer vorgestrig Sitzung nach einer Rede des Kultusministers Gablet do K u l t u S b u d g e t mit 15 gegen 13 Stimmen w i e d e r h e r- gestellt und mit 14 gegen 13 Stimmen beschlossen, nähere Prüfung deffelben vorzunehmen, sofern die Kammer d«- Anficht sein sollte, daß zu der Trennung von Staat Kirche die Zeit nicht geeignet sei. Der Kultusminister Godlä legte die Gründe dar, die eine„soforttge" Trennung von Stg und Kirche„unmöglich" erscheinen ließen, und sprach fich gcg« die tbeilweisen Abstriche im KultuSbudget auS, well dieselW» den Charalter ungeschickter Verfolgungen trügen. Beim Tode deS unglücklichen Oberst Herbtnge<l den man bekanntlich fälschlich beschuldigte, durch seine-R- trunkenheit dieiNiederlage von Langsong hcrdeigeführt zu 6% schreibt Rochefort Im„Jntranfigcant":„Herbtnger ist Feigheit und der Trunksucht angeklagt worden. Eine Enqu# wies die Nichtigkeit und die Nieoerträchtlgkett dieser Verleu« düngen nach. Statt aber von den Gerichten bestraft zu werlW wurden seine Verleumder mit Glückwünschen, Gunstbezeigung« und Beförderungen belohnt.... Heute triumpbicen j» Banditen, wie RobeSpterre am 8. Thermidor sagte. Sie Hai»» beschlossen, Herbinger zu tödten, um ihn zu bestrafen,»f 1 v den Sturz Ferry'S nicht verhindert hatte. Jetzt ist er todt un seine Mörder werden fich vielleicht das zynische Vergnügen gönne« seinemLetchenbegängniffe beizuwohnen... Seine Bestattung«>? aber die Verurtheilung der abscheulichen Bösewichter sein,' um dem verdienten Lohn für ihre Verbrechen zu � ibren giftigen Speichel auf dm Soldaten ergaffe»- Energie und Geschicklichkeit«S gelang, die Ausrottung ganzen Heere« zu verhindern, das von den tongkingefischsn kulanten zur Schlachtdank geschickt wordm war." DaS Leichen begänaniß fand vorgestem unter der Theilnahme von 5000 Personen statt. Ruhe störungen sind nicht vorgekomwe, nur vereinzelt wurde auf dem Kirchhofe der Ruf„nieder«» Ferry l nieder mtt Bris« de l'JSle"! vernommm. Für die Gifinnungen der Radikalen gegenüber dm zen ist nachstehender Artikel deS„Cri duPeuple" bezeichnen welcher nicht Ausweisung, sondern Vermög enSk o n N ! a t i o n empfiehlt. Das erwähnte Blatt schreibt:„Sich> Wahrung der republikanischen Ordnung darauf beschran»!, diejenigen, die an der Vemichtuna arbeiten,„hinauSzuscxcn heißt die um ihre„Geißeln" von Chantilly und Eu befto&»„ republilanische Bevöllerung betrügen. Da« Ansehm, die» sichten, die Zukunft der Orleans hangt mtt ihren Vi lionen zusammen, welche ihnen bei ihrem AuSzuge'. gen und fie deshalb gegen die Republik gleich stark lassen werden. Nehmt, konstSzirt, nationalistrt diese MilW, — die einzigen Munitionen des monarchischen Krieges � .... bleibt uns vom Halse mit Eurem Gänsegeschrn-„ den Feind anzeigt, ohne ihn zu tteffm, zu wagen oder können."__ fich ab und schritt ihrem Zimmer zu, in dem fie bald � schwand. im „Mama," sagte George, der ihr schweigend sehe« hatte, während die Mutter an de» Tisch war, auf dem ei« paar illustrirte Journale „wenn ich nur eine Ahnung davon hätte, daß sich mit Hubert wirklich unglücklich fühlm lönnte, ich wüßte" was ich thäte!" ad „Unglücklich",— sagte die Gräfin, ruhrg de« � herüber und hinüber wiegend, ohne fich aber»ach ,7,� umzudrehen—„denkst Du, daß wir selber die Verb»» zugeben würden, wenn wir da« fürchteten?"... W „Sicher nicht, Mama, ficher nicht; aber— JP«»' � fich in den letzte« zwei Tagen recht verändert und �„j- ich sie nicht so genau kennte uvd nicht wüßte, daß möglich wäre, so würde ich wahrhaftig glauben, r irgend eine andere heimliche Zuneigung." jW „Meinst Du?" rief die Gräfin, sich j-tzt
zuwendend.„Hast Du irgend einen Verdacht? Äuf"� George schüttelte mit dem Kopf.„Ich dacht," sagte er,„nur ihre« bleichen Aussehen«»».� l* sinn» wegen— aber auf wen? Ich wüßte N>ema nennen oder zu errathen, und so scharf ich sie«u�' g« Tage« beobachtet habe, ich konnte nicht das Gerwö � � decken, wa» ihn bestätigt hätte. Ich weiß«ich rnuf prttmKr« hflit Rp«Ut t i fiSt'V
und mit mir spricht fie doch über Alles und(oi von der Leber weg, was ihr gerade auf die Lipp j# Verstelluv gsgab« hat fie gar»icht— ihre Seele i
wie ei» Spiegel.". se»»� Die Gräfin sah ihren Sohn fest, aber w'« Ab- an; ihre Seele war in dem Moment nicht bei gut und schweifte vielleicht zu anderen Zeiten, ande gii hinüber; aber wie ein Schatte« zog da« über und sie sagte, nur langsam dabei mit dem�pl„je� doch ei» Wort davon gegen mich oder{uff ff- äußert, wenigsten« eine Andeutung dahin sau
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