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Die Apotheken- Reform im Deutschen
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( Eingesandt.)
Seit längerer Ruhepause ist die leidige Apothekenfrage, der Bederen glückliche Lösung frog der vielen an maßgebender Stelle fellschaft gemachten Versuche und Anstrengungen noch immer nicht ge Für das lingen will, gleich der berühmten Seeschlange wieder einmal abe von auf der Oberfläche unferes politischen Lebens erschienen. Tiefes Neubau Mal war es das preußische Abgeordnetenhaus, welches fich mit er Allee derselben zu beschäftigen Gelegenheit hatte. Demfelben war Don einer Anzahl tonditionirender Apotheker in Köln cine Betition wegen Freigabe des potbeten Gewerbes unterbreitet worden. Wie es wohl auch nicht anders zu erwarten war, ift, dem Antrage der Petitions - Rom miffton gemäß, über dieselbe sur Tagesordnung übergegangen worden, Freigabe, derartige den damit in anderen Ländern gemachten Erfahrungen gemäß, dem öffentlichen ntereffe feineswegs entsprechen würde". das öffentliche Intereffe ganz allein nur, und nicht etwa die oft sehr weit auseinandergehenden Sonders intereffen der Apotheker, lann für die Staatsregierung bei Regelung dieser für das Boltswohl so wichtigen Angelegenheit maßgebend sein. Während die bestslosen Apotheter für Die Freigabe eintreten, halten die Apothen bester an
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dem jezigen, einer längst verschwundenen Kulturepoche ange
Dienstag, den 1 Juni 1886.
unhaltbaren Zustände gezwungen, auf allen mög lichen Erwerb zu finnen, zu sehr oft fich auch auf ben so sehr lutrativen Geheimmittelschwindel zu legen, welcher doch der öffentlichen Woll ahrt nur argen Schaden zufügt. Dieser Krämers und Schacherposten nimmt fiber den amtlichen Charakter des Apothekers immer mehr die Oberhand, so daß die deutsche Pharmacie ihren eigentlichen Sweden auf dem Gebiete der öffentlichen Gesundheitspflege immer mehr entfremdet wird. Bei der bevorstehenden Reform wird baber vor Allem darauf Bedacht genommen werden müssen, diese amtliche Eigenschaft des Apotheters wieder mehr aur Geltung zu bringen und zu befestigen. Der Apotheter ftebt im öffentlichen Dienste. Seine Stellung für Die Bukunft wird daher eine derartige werden müssen, daß er feinen amtlichen Verpflichtungen auf dem Gebiete der öffentlichen Gesundheitspflege auch strenge nachtommen fann. Hierzu gehört vor allem aber auch das Fernbalten! alles humbugs und alles Schwindels aus den bem Volts woble gewid meten allen der deutschen Pharmacie. Dies dies wird unter gegenwärtigen Verhältnissen aber wohl nie und nimmer mehr der Fall sein, vielmehr nur mit Hilfe der Bersonal Ronzession erreicht werden lönnen. Dem Apotheker wird es für die Zukunft nicht mehr gestattet sein dürfen, mit dem ihm in der Form der Rom. miffion verliebenen Amte, traft beffen ihm nach streng ihm vorgeschriebenen gefeglichen Bestimmungen der Arzneidebit für einen bes stimmten Bezirt übertragen wird, Schacher au freiben und es in seinem Intereffe auszubeuten. Derartige Bustände können erfahrungsmäßig schließlich nur zu einer grenzenlosen Korruption des ganzen Standes führen. Die Ein führung der Personal Kongeffton in Breußen Anfangs ber vierziger Jahre war daher seitens der Staatsregierung eine ganz richtige Maßnahme. Wenn dieselbe mittelst Rabinetsordie Dom 5. Dttober 1846 ihrer großen Härten wegen wieder rüd gängig gemacht wurde, so fand dies seinen Grund lediglich nur darin, daß das Gesez mit rüdwirlender Kraft eingeführt wurde. In Folge deffen wurden alle die für die bis dahin in Raft gewefenen Re a I fongeffionen gezahlten Kapitalten mit einem Federftriche vernichtet und zahlreiche Familien vollständig an Den Bettelstab gebracht. Diese Unzuträglichkeiten wären nicht zu Tage getreten, wenn bei Einführung der Berfonallong ifton an eine Entschädigung der betreffenden Konzessions. inhaber gedacht worden wäre, um welche Entschädigung der Staat, da er an den gegenwärtigen Buständen ersichtlich sehr große Schuld trägt, bei seiner Apothefenreform, mag diefelbe ausfallen wie sie wolle, niemals herumtommen wird. Und Die so großen Schwierigkeiten in fich, die fich dem Staate bet diese Entschädigungsfrage birgt ausschließlich wohl Lösung dieser so sehr verwickelten, gleichsam zu einem gordischen Knoten verschlungenen Frage entgegenthürmen.
trampfbaft feft. Ist aber ein solcher besilofer Apotheker, fet es entweder durch eine reiche Heirath und andere Glücks. zufälle, oder durch Berleihung einer Kongeffion, in den Besis einer Apotheke gelangt, dann tritt derselbe sofort in das fein d. liche Lager über, und zwar mit einer Unduldsamleit, die ihres richtige Maßnahme. Bleichen sucht, wie hierzu ein Fall in Breslau vor einiger Beit einen recht schlagenden Beweis darbot.
Bel Gelegenheit der Verhandlungen im Schooße der Bes titions Anmmiffion über die Kölner Petition nahm der Herr
großen Mängel und Unzuträglichkeiten des jeßigen Kommissions. 1ystems hinauweisen. Namentlich sei es durch nichts zu recht fertigen, daß die seitens des Staates verliebenen Konzeffionen, die sehr oft einen Werth von 60-80 000 M. repräsentiren, weiter verlauft werden dürfen. Die auf diese Weise vom Staate in den legten zwanzig Jahren verschenkten Werthe be liefen fich auf weit über 10 Millionen Mart. Hier wäre ichleunige Abhilfe nöthig und stellte er den von bem Abgeordnetenbaufe auch einstimmig afseptitten Antrag, bie tönigliche Staatsregierung zu ersuchen, ihren Einfluß babin zu verwenden, daß eine baldige reichsgefegliche Regelung der Apothekenfrage stattfindet und bis zu dieser teichsgefeglichen Regelung in Preußen nur noch persön liche und unveräußerliche Stonzeffionen ertheilen zu
bollen.
Der zu diesen Verhandlungen hinzugezogene Herr Regietungslommiffar mußte diese Mängel in ihrem ganzen Umfange anerkennen. Derfelbe führte dann weiterhin aus, daß die Breise der Apotheken zu einer so enormen Höhe gelangt felen, Daß selbst die Entwerihung des Geldes dies nicht genügend tläre. Der Apotheter set immer mehr zu einem reinen Raufmann geworden, der neben seinen Arzeneimitteln Parfü merien, Weine, Verbandstoffe, ja felbft Geheimmittel Dertreibe. betreffe, in Bukunft nur noch persönliche und un Was den Vorschlag des Herrn Referenten beräußerliche Konzeffionen zu ertheilen, so babe fich die Durchführung der reinen Bersonallonjeffton, wie bies versucht worden ist, für Preußen wegen der feiten nicht ermöglichen lassen. Die Staatsregierung habe token damit verbundenen Härten und anderen Unguträglich Dieses System febr bald fallen laffen und zu dem Verfahren auriclebren müffen, wie es noch heute geübt wird.
Diese Schwierialeiten würden, ohne dem Staate irgend welche Opfer aufzuerlegen, vermöge Einführung der Personaltonzession mit der gleichzeitiger Ablösung Apotheken.
meribe, wie solche an maßgebenden Stellen schon au wiederholten Malen, fe auch gegenwärtig dem Reichstage in Form einer Petition in Vorschlag gebracht worden ist, leicht und ficher zu überwinden sein. Bei der gegenwärtigen Lage des Geldmarktes würden dem Staate die zu dieser Ablösung erforderlichen, durch eine Anleihe zu beschaffenden Kapitalien ohne jegliche wenn nicht etwa gar zu 3 pt. สิน 31/ Schwierigkeit zu Gebote fiehen, während die Apotheker für die auf ihren Apothelen bestandenen hypothelenschulten fast durch weg 5- ja in vielen Fällen felbft auch 6 pet. zu zahlen baben. Diefe Binsenersparnisse von 1-2 pSt., die der Staat durch Hergabe seines Kredites erzielen würde, würden
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vollständig dazu ausreichen, um auf dem in qu. Betition in Vorschlag gebrachten Wege die gesammten Apotheken werthe in Deutschen Reiche binnen wenigen Dejennien aus der Welt au schaffen, so daß der Staat, dem naturgemäß nach vollendeter Amortisation die Apotheken als freles veriügbares Eigenthum zufallen würden, s. 3. vollständig freie Hand haben
III. Jaeg
Marl, und ebenso viel die realen Werthe. Die Zinsen für diese 200 M. Mart an Kongefftonswerthen, die vom Staate jum allergrößten Theile verschenft worden find, bet agen also 10 Millionen Mart, so daß also unter dem gegenwärtigen Systeme, wie dies auch schon an anderer, hierzu jebr tompe tenter Stelle hervorgehoben worden ist, die Arznei zu Nutz und Frommen einiger went er Bevorzugter im Apothekertache einer nicht unbedeutenden Steuer, so zu sagen einer Krant bettssteuer, unterworfen ist, die namentlich für die weniger gut fituirten Staatsangehörigen, bei denen in Krantbeitsfällen nur allzu oft an und für fich schon die allergrößte No h etn titt, am drückendsten ist. Daß die Araneten für die Bulunft, wenn wir erst diese sämmtlichen Werthe im Betrage von 700 Millionen Mart abgelöft und die Apotheken Staats. resp. Kommunal. Eigenthum geworden sein werden, um oteles billiger worn sein tönnen, dürfte hier noch aus zuführen wohl böchft überfliifig sein. Auch würde die verschärfte amtliche Stellung des Apotheters nur dazu beitragen, die Sicherheit im Arzneidebit zu erhöhen und so beffere rzeneten zu beschaffen. Es wäre daher nur zu wünschen, daß diefe für das Volle wohl so wichtigen Reformoorschläge an maßgebender Stelle die thnen gebührende Beachtung finden möge. Der Staat dürfte aber wohl alle Ussache baben, feine Apothen eform zu be schleunigen, nicht allein im Jntereffe der öffentlichen Wohlfahrt und wegen der zu einer solmen Finanzoperation für ihn gegen wärtig fo günstigen Lage des G lomarties, sondern auch schon um deshalb, weil naturgemäß durch ein noch längeres suf schieben dieser brennenden Fage die Schwierigkeiten fich zu immer größeren geftalten müffen.
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( Anm. b. N. Ohne uns mit dem Vorstehenden vouta ein verstanden zu erfären, haben wir der Zu endung doch Raum gegeben, weil in derselben einige sehr diskutable und akzeptable Gedanken zu finden sind.)
Lokales.
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Jedermann werden die großartigen Schlachthausanlagen auf dem städtischen Zentral Viehhofe belannt sein, welche durch die immer zunehmende vö.terungsatffer Berlins eine fteiige Erweiterung erfahren müff n. Auch jezt soll sich wieder ein berartiges Bedürfnis geltend machen, ob gleich erst seit furzer Zeit mehrere Anbauten aufgeführt worden find. Interessant dürfte daber eine turze S miniszenz über bie Schlachtverhältniffe Berlins aus dem Anfang des vorigen Jahrhunderts sein. Jm Jahre 1725 wurde die Fleisherzunft beim Magifirat wegen Errichtung eines neuen Schlachthauses Dorftellig, da so heißt es in der Bitschrift wöcilich ,, unser Schlachthaus durch die Länge der Zeit in einen solchen baufälligen Zustand gerathen ist, daß wir nebft unserem Se finde des Lebens drinnen nicht mehr ficher find. In Schlacht bauß, wenn ein Ochs geschlagen oder niedergefellt wird, giebt es eine solche Drehnung, weil unten bie Brähle nebft den Helmen und schwellen verfault find, daß Jeoermänniglich die Haare zu Berge stehen." Die Betition hatte denn auch den Erfolg, daß im Jahre darauf in der Baddengaffe ein neues Rinderschlachthaus erbaut wurde. Ein zweites und drittes wurde in den Jahren 1749 und 50 an der Waisenhaus und an der Marschausbrüde, und zwar auf Pfählen über die Epree errichtet. Mit dem Unrath wurde turzer Prozeß ges macht; man warf thn einfach unten ins Waffer. Die Gedärme reinigte man von einer Waichbant aus in der Spree . Der im Jahre 1826 ei öffnete und im Jahre 1871 gefchloffene Vich marit mit Slachtanlagen vor dem Landsberger Tor, welchen Kläger erbaute, bürfte allseitig belannt sein, ebenso die Ge schichte und das Ende der Berliner Viehmarkts. Attiengesell schaft in der Brunnenstraße.
Auf dem Perron des Görlitzer Bahnhofes und zwar ber Abfahrtsette wird gegenwärtig längst der Ausgangsthüren der Bartefäle ein Gitter gezogen, um dieselbe Einrichtung ber austellen, wie fte auf den Norbbahnperrons für den Lotal perfehr besteht. Da mit dem 1. Juni die Fernzüge der Gör liger Bahn sämmtlich ven der Stadtbahn aus berördert mere den, so findet vom Görliger Bahnhof aus nur noch der Bor
Die hier gerügten Mängel treffen leider nur allzusebr zu. Ramentlich find die Apothelerpreise unter den schwindelhaften Madinationen fpelulativer Röpfe au einer solchen Höhe gelangt, würde, auf dem Gebiete unseres Apothekenwesens diejenigen ortverkehr statt, und die hierzu eingestellten Büge follen, wie
Daß der beabsichtigte Bwed der Privilegien, resp. Reallonges Einrichtungen treffen zu fönnen, die ihm alsdann mit Hücksicht
flonssystems, dem Apotheker wesentlich, und war ledig ligim Jnteresse einer gewissenhaften Aus Sung feines mit Rüdsicht auf die öffentliche Bobfabrtio sehr verantwortlichen Berufes,
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auf das öffentliche Interesse am zweckentsprechendsten er scheinen würden.
Daß eine solche Regelung des Apothekenwesens im Deut schen Reiche von den besten Erfolgen für das Voitswohl in mehr als einer Beziehung begleitet sein würde, dürfte nur allwerthe repräsentiren die respektable Summe von ca. 200 Mill.
geworden, ja geradezu in das Gegentheil umgeschlagen ist. ausehr auf der Hand liegen. Die gegenwärtigen Konzefftons
Apotheter fteht sich unter dem Drude dieser ganz
Kannegiekerei.
Von A. G. von Suttner.
Nachdruck verboten.
Lächerlich!"
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" Bu dumm!"
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Ein wahrer Tropf biefer Ralbmann!" Diese Ausrufungen entschlüpften seinen Lippen, je weiter er in der Lektüre fortschreitet.
Nach gethaner Arbeit thut die Ruhe wohl. Jeber ist Angriffe Lemmermeiers ist vortrefflich erdacht und stiliſirt.
Tags über mehr oder weniger seiner Pflicht nachgekommen,
jetzt barf er wohl ins Gasthaus schlendern und fichs bei
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nerven, bie volle zwölf Stunden hindurch in Thätigkeit ge
Der Attuar spißt die Ohren:„ Kalbmann ein Tropf? Ich muß sehr bitten; seine Antwort auf die kopflosen Daß er die Gemüther zu paden versteht, beweist doch bie augenblickliche Fusion mit der Fraktion Wurmziri." Ach laffen Sie mich mit Ihrer Fraktion Wurmzirl. gegen bas Angra Pequena - Projekt find!... Diese Fraktion
Die Stadt ahnzüge so organtfrt werden, daß die Begleitung von Schaffnern fortfällt und das Koupiren der Billets beim Betreten des Berons erfolgt.
Die Halieftelle der Hamburger Bohn am Spandaner Bock scheint nicht zu Stande zu lommen. Wie schon früher, so war auch vor Kurzem wieder von der Direttion der Spandauer Bergbrauerei das Gesuch um diese Haltestelle ein gebracht worden. Die Bahnverwaltung macht zur Bedingung,
pensionirte Hauptmann in Gesellschaft des Baumeisters ein; Guten Abend, meine Herren.
Guten Abend."
Der Hauptmann war, solange er in Attivität ge. standen, streng tonservativ gewefen, feitdem er aber uner wartet zeitlich penfionirt worden, hat er sich zur gemäßigten Liberalen Partei hingeneigt, um jedoch für sich eine eigene Fraktion zu bilden, nennt er sich: Deutschsprechender Vor einer Woche ungefähr hat ihn der Defterreicher."
Bier, Pfeife und Bigarre gut sein laffen. Die Gehirn Wie können fich die Leute hochbeutsch" nennen, wenn sie jüdische Pferdehändler mit einem alten Saul über den Löffel
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Defen, verlangen nach Nuhe, volle Ruhe foll ihnen eit hat seit jeher das Prinzip gehabt, fich mit dem, der zuletzt übergetreten. Dampf vermindert haben, der fie ununterbrochen während gesprochen, zu fufioniren.--Warten wir ab, was Lemmer
Der Schlaf bringen, des Tages in Bewegung erhalten.
Eine Partie Würfel? Warum nicht,-ba giebts nichts
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meter fagen wird, und Sie sollen sehen, wie ihm Wurmgirl und Genossen in die Arme stürzen werden!"
Bu benten babei; gut also, schnell Becher und Würfel her; schoben; er lächelte felbstbewußt vor sich hin, und
als Einfah gilt ein Liter Bier.
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Auch der Apotheker hatte die Würfel bei Seite ge murmelte laut genug, um von den Anderen gehört zu werden:„ Ja, Ja, ba find wir Mitteldeutsche ganz andere
Die beiden Erftgekommenen, der Aktuar und der Apotheter, figen am Tisch und lassen die Kaochen raffeln, Leute!" do tritt der Doktor ein: Guten Abend, meine Herren!"
Guten Abend."
Er bestellt ein Glas Bier, nähert sich dem Tisch und
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Andere Leute!" brauft der Doktor auf.
" Natürlich, da wir doch in der Hauptsache einig sind." Weil Sie im Ganzen zwei Dugend Mitglieder zählen. Was übrigens Ihre Einigkeit betrifft, so it's nicht sehr weit
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barbiert nnd da ist er nun obendrein zu den Antisemiten
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Er hört jetzt eine Weile schadenfroh zu, wie die Ans deren sich mit Worten balgen, bann ruft er plößlich: Meine Herren, Sie wissen doch alle miteinander nicht, woher diese Uneinigkeiten fommen!- Soll ichs Ihnen fagen? Von den Juden; die sind an Allem Schuld!" Wahr ist's," bestätigt der Baumeister, der heute Morgen den Kontrakt betreffs Renovirung des Ki chthurms mit dem Stadtpfarrer abgeschlossen hat, und selbstverständ lich zur ultramontanen Partei hinüberschielt.„ Der Herr Pfarrer
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Lassen wir den Pfarrer aus dem Spiel," entscheidet der Hauptmann. Ich betrachte den Juden einfach vom
febt der Partie ein paar Minuten hindurch zu, dann damit her: stehen Sie sich nicht in zwei Fraktionen gegen Standpunkt des Staatsbürgers, und da muß ich sagen, daß
baft er bas 3eitungsblatt von der Wand los, seht sich in über" tine Ede und ist bald in seine Lektüre vertieft... Was
Die aber in der Hauptsache nicht auseinandergehen!"
mag ihn ba so befonders intereffiren? Etwa die Rubrik wiederholt ber Apotheker ftolz.
Biterarisches",
Partei
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-oder Wissenschaftliches", oder„ Runft?"
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Der Doktor zudt mitleidig bie Achsel:„ Hauptsache-
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Bewabre. In Krähwinkel hat es Reibungen gegeben Hauptfache Hauptsache!" wiederholt er spöttisch. Bilden wischen den verschiebenen Parteien, und da der Doktor zur Sie sich etwa ernstlich ein, daß Sie in München ein deutsches tereffirt es ihn, zu erfahren, was die Partei Hochdeutsch, langen das gar nicht; ich kenne die Leute, da ich zwei Jahre " Hochbeutsch, Fraktion Lemmermeier" gehört, so in Bentrum zusammenbringen werden? Die Münchener ver Fraftion Ralbmann", auf die Angriffe seiner Genossen er
wibert hat.
hindurch dort praktizirt habe.
Während die Differenz immer heftiger wird, tritt der
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er sich allenthalben als Krebsschaden fozusagen als Batterie" Bakterie", verbeffert der Doktor.
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Rennen Sie's, wie Sie wollen," ber Hauptmann thut einen ärgerlichen Schlud und wischt sich den st uppigen Bart aber, wo viele Juden find, da muß der Staat Langsam zu Grunde gehen. Warum ist in Berlin die Misere so groß? Weil"
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