herabzus Rurbelstepperinnen aus Sachsen   nach Berlin   lommen sollten? sprechen. Nur durch die energische Agitation blieben diese billigen" Ar die froh beitsträfe in Massen fern. Wer aber bürgt für die Bulunft?- bezahlen Arbeiterinnenmangel! Wir wiffen nicht, daß es jedem nur Belfe alle balbwegs foliden Arbeitgeber an Arbeiterinnen fehlte. foll fich

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In der Berliner Zeitung  " steht in der geftrigen en feine Nummer ein im Bruftton fittlicher Ueberzeugung und Ent hnitchen tüftung geschriebener Artitel, der von der Liebedieneret gewiffer Beitungen und gewiffer Buträger handelt. Mit Recht beschwert dern der fich der Verfaffer darüber, daß namentlich von hochgestellten geht der Befönlichkeiten die gleichgiltigsten Dinge, die feinen Menschen erfreund, intereffiren tönnen, in die Welt gesezt werden. Schnid der ge Schnad" werden berartige Notizen genannt und beneidens­it ihren werth" werden die Leser der Berl. 3tg." gefunden, weil fie daß die vor solchem Schnid Schnad" sorgsam bewahrt werden. Auf gung bes bem nächstfolgenden Blatt aber findet der beneidenswerthe" n roser leser der Berl. 3tg." das Folgende: Direktor Steiner vom Rindern Walhalla Theater erhielt vom Komponisten Lecocq ein in lüge in warmten Dantesworten gehaltenes Telegramm anläßlich der machen. glüdlichen Wiederaufnahme der Operette Der kleine Herzog". int das l. Charlotte Hofmann wird, wie es scheint, nach Ablauf t dieser der Ferien nicht mehr an das fönigl. Opernhaus zurüdlehren. c. auch Die Sängerin bat, wie wir einem Briefe derselben entnehmen, ung zu einen ihr bewilligten achttägigen Urlaub benust, um in der Töchter Broßen Oper   in Paris den Pagen in den Hugenotten  " und fremde das ennchen im Freischüß" au fingen, und zwar mit fo tale des glücklichem Erfolge, daß fie für die nächste Saison daselbst fie die engagirt wurde." Ift wohl lein Schnid Schnad?" e mehr thr un 2 diefer n Mann umelnd erte ein eins der r Angst lüd an worden

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welche Störung ist vollständig ausgeschloffen, selbst die des Schönheitsfinnes des Beschauers, denn ebenso gut, wie man zu beiden Seiten des Thorweges Klingelgriffe oder Namen schilder in erhabener Prägung anbringen lann, ohne den Ge fammteinbrüd der Façade zu schädigen, ebenso gut tann man auch zierlich geformte Nummerschilder anbringen, die sogar zu einem gewiffen Schmude werden fönnen, wenn fie zierlich und symmetrisch gehalten find.

Ein so großes Feuer, wie das jüngste, ist ein Memento für Unverficherte. Die Versicherungsagenten schwärmen deshalb nach einem solchem Ereigniß wie die Bienen aus, um dasselbe Feuer auslöschgranaten" in empfehlende Erinnerung unter der Devise: Wer rubig schlafen will, laufe u. f. w."

den Strang zu liegen tamen. Einige Affordarbeiter waren in zwischen schon wieder an ihre Beschäftigung gegangen und wollten eine mit Brettern beladene Lowry auf dem erwähnten Geleise nach dem Waffer transporttren. Ste batten den mensch lichen Körper, der doit lag, nicht bemerkt. Plöglich erhielt die Lowry einen Rud, ein martourchdringender Schrei ertönte: die Räder der Lowry waren über Bartle hinweggegangen und hatten ihm das eine Bein fast gänzlich vom Rumpfe getrennt, während an dem andern der Fuß zerquetscht war. Der schreck lich verstümmelte Körper wurde aufgehoben und mittels eines Bootes nach der Stadt gebracht und ins Krankenhaus über führt. Auf der Fahrt war einer der Begleiter unaufhörlich bes schäftigt, dem Unglücklichen, der unfägliche Qualen litt, die Wunden mit Wasser zu fühlen. Im Krankenhause wurde sofort das Bein, das im buchstäblichen Sinne zermalmt war, amputirt. Aber schon ein paar Stunden später machte der Tod den ente feßlichen Leiden ein Ende. Bartte hinterläßt eine Wittme und mehrere Kinder." Es ist wirklich ganz unbegreiflich, wie de mand an einer so gefährlichen Stelle fich zum Schlafen nieders legen tann.

Ueber die Umstände, unter denen am Sonntag ein Knabe von der Pferdebahn überfahren wurde, erhält die Voff. 8tg." den Bericht eines Augenzeugen, der leider zu bestätigen scheint, daß das Zuschlagen des Kutschers das Une glüd berbeigeführt hat. Der Bericht lautet: Auf der Fahrt nach dem Halleschen Thor begriffen, ftand ich rüdwärts auf dem Hinterperron des Pferdebahnwagens; die Straße war ziemlich leer und der Wagen fuhr mit der gewöhnlichen Schnelligkeit. Plöglich bemerkte ich hinter dem Wagen einen Knaben im Alter von etwa sechs Jahren, anscheinend von diefem überfahren, start blutend liegen, daneben lag eine große Beitsche, nach Ihrem Bericht die des Pferdebahnkutschers. J fprang fofort vom Wagen und trug den schwer verlegten und jammernden Knaben in einen Hausflur, von wo aus die in der Neuenburger Straße wohnende Mutter( der Vater ist abs wesend) von dem Unglüdsfall benachrichtigt wurde. Der Knabe wurde nach der elterlichen Wohnung geschafft, nachdem ihm der erste chirurgische Beistand durch den Heilgehilfen Sandow, Brandenburgstraße 1, geleistet worden war. Es vers dient hervorgehoben zu werden, daß dieser Heilgehilfe erst dann zur Hilfeleistung schritt, nachdem ich ihm auf sein Verlangen die Bahlung seiner Bemühung zugefichert und er sich zu diesem 3wede meine Adreffe vorsichtig aufgeschrieben hatte. Auf ärzt

Der Tod des Raubmörders Masch in der Straf anftalt zu Sonnenberg hat hier die Erinnerung an einen Mann wach gerufen, deffen Leben so merkwürdig mit dem Masch's verknüpft gewesen ist, daß sein Geist den steten Wechseln und Aufregungen schließlich unterlag. Der Berbers gefelle Rodenstein wurde durch die Beitverhältnisse im Jahre 1848 broblos und ging, da auf Befferung der Gewerbe feine Aussicht war, zu der neu gegründeten Berliner   Schußmann­schaft. Hier zeichnete er fich durch Pflichttreue und Diensteifer schaft. Hier zeichnete er fich durch Pflichttreue und Diensteifer so vortheilhaft aus, daß er zur Kriminalpolizei lommanbirt und mit besonderen ufträgen zur Ermittelung schwerer Ber brechen betraut wurde. Rodenstein hat den Betrug des Schneiders Tomasched ermittelt, der ein Plättbrett an seiner Stelle begraben ließ, um eine Versicherungsgesellschaft um die Versicherung zu betrügen. Als Kriminalfommiffarius, wozu er bald ernannt wurde, war er vollständig an seinem Blaze und leistete bei Ermittelung gemeiner Verbrechen, wie Mord und Diebstahl, Außerordentliches. Dabei war er nicht im Stande, Diebstahl, Außerordentliches. Dabei war er nicht im Stande, einen brauchbaren Bericht aufzufegen; aber sämmtliche Unter­suchungsrichter trugen bei der persönlichen Liebenswürdigkeit Rodenstein's diesem Umftande gern Rechnung; feine Berichte wurden in der Regel gar nicht gelesen, er wurde vielmehr, um eine ordentliche Grundlage für die Alten zu geben, zu Protokoll ver nommen. Als nun die Bande Masch's mit immer größerer Frechheit auftrat, erhielt Rodenstein mit drei Kriminal- Schußleuten den Auftrag, den Verbeecher unschädlich zu machen. Es ist ihm auch gelungen, den gefährlichen Menschen einmal dem Gericht einzuliefern. Siegestrunten lehrte er nach Berlin   zurück, che er aber hier anfam, war der Bogel   bereits wieder entwischt. Rockenftein, der glücklich verheirathet war, aber das Unglüdliche Anordnung wurde der Knabe von der elterlichen Woh hatte, daß ihm alle Kinder am Knochenfraß starben, erhielt, als seine Frau gerade threr Entbindung zum vietten Mal ent gegen fah, Befehl, von Neuem den Aufenthalt Masch's zu er mitteln. Unter fteter Aufregung, am Tage auf der Reise nach und von Berlin  , des Nachts in den Wäldern auf der Suche nach Masch, in fteter Lebensgefahr, verlor er den Verstand. Bei der Beerdigung des legten Kindes bemerkten seine Freunde zuerst, daß er nicht mehr bei Sinnen war, und wenige Tage Darauf mußten fie ihn mit Bewilligung seiner Gattin ber Charitee übergeben, die er lebend nur noch einmal gelegenilich eines im Delirium gemachten Fluchtversuchs verlassen hat. Rodenftein war einer ber thätigften und muthigften Kriminal­beamten, bie je im Dienfte der Berliner   Polizeibehörde geftan­den baben, Dabei hielt er an den Sonntagen stets offene Tafel für solche jugendliche Verbrecher, die Beweise dafür gaben, daß fie den Weg des Verbrechens verlassen und den ernsten Willen hatten, wieder ordentlich zu werden.

Welche Krankheiten find als Folgen von Betriebs­anfällen anzusehen? Diese für die Handhabung des Un fallversicherungsgefeges und für die versicherten Arbeiter höchft wichtige Frage ist fürzlich eingehend erörtert worden. Sehr häufig tommt es vor, daß die Arbeiter an Brüchen, Hüftver tentungen, Musteldehnungen u. f. w. erfranken infolge eines Unfalles oder plöglich nothwendig gewordener Ueberanstren gung ihrer törperlicher Arbeitskraft, und es fragt sich, ob fie in folchen Fällen Anfrrüche nach dem Unfallversicherungsgefeße geltend machen tönnen. Auf eine diesbezügliche Anfrage hat das Reichsversicherungsamt entschieden, daß dieselbe nicht allge mein, sondern nur nach Maßgabe des tonkreten Falles beant wortet werden könne. Aber auch für den einzelnen Fall fann Das Reichsversicherungsamt fich nicht im Wege der bloßen Ver gung äußern; vielmehr ist es nöthig, um den betreffenden Fall bei dieser Behörde zum Austrag zu bringen, im Wege bes im Unfallversicherungsgesetz vorgeschriebenen Retursverfah tens die Sache dafelbft anhängig zu machen. Alsdann ent cheidet das Reichsversicherungsamt in der vom Geses vorge riebenen follegialen Buſammenſegung und namentlich unter Buziehung von richterlichen Beamten auf Grund des vollstän bigen thatsächlichen Materials und nach Anhörung aller Be tbeiligten als legte Instans. Inzwischen muß es den Verlegten überlassen bleiben, ihre Ansprüche im Wege des Feststellungs. eventuell des schiedsrichterlichen Verfahrens zu verfolgen, wobei berufsgenossenschaftlichen Drgane in eigener Buständigleit entscheiden haben, ob ein Unfall vorliegt oder nicht. Es

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ift nicht zu bezweifeln, daß sich auch in diesem Zweige der Ver waltung und auf dem vorgeschlagenen Wege fefte Normen bil Den werden für die Entscheidung dieser allen Arbeitern gleich

wichtigen Frage.

Aufgelöfte Orts- Krankenkasse. Die Gewerbe Deputation

des Magiftiais erläßt unterm 29. Mai cr. folgende Bekannt machung: Jn Folge rechtskräftigen Beschluffes des Bezirks. ausschusses vom 4. Mai 1886 wird die hieftge Drts- Kranten besto laffe der Feilenbauer mit Ablauf des Monats Mai d. J. auf Des Rin gelöft. Die im Zeilenbauer Gewerbe beschäftigten verficherungs Der Ein pflichtigen Personen, für welche diese Kaffe errichtet war, find ider oft Dom Lage der Auflösung ab der Allgemeinen Orts Kranten­en Berlaffe gewerblicher Arbeiter und Arbeiterinnen überwiesen worden. bestraft Die betheiligten Raffenmitglieder und Arbeitgeber werden hier 3 einen lig, wir bon mit dem Bemerken benachrichtigt, daß die vorgeschriebenen Derren" An und Abmeldungen vom 1. Juni d. 3. ab an die genannte Raffe au richten find.

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Haussuchung. Bei Herrn Jens Christensen, Bergstraße 66, fand geftern Mittag eine polizeiliche Haussuchung nach Korre ponbenzen und verbotenen Druckschriften statt. Obwohl eine Unmenge von Briefen, Bostkarten, losen Manuskriptblättern und Rotizen ganz oder teilweise durchgelesen wurden, fand man emischte geben hätte. doch nichts, was zu einer Beschlagnahme Beranlaffung ge Unsere Hausnummern. Wem ist die Unsichtbarkeit der ntweber Rummern bei Eintritt der Dunkelheit wohl noch nicht aufge rtrieben fallen! Wer hat wohl noch nicht in einer weniger belebten Bot Straße der Außenbezirle bends in der Dunkelheit vergeblich nach diesem Beichen gesucht! Die Schwierigkeiten, es au fin­Seut i den, tönnen einen nicht ganz und gar pflegmatischen Menschen juweilen geradezu zur Verzweiflung bringen. An manchen Häusern entdeckt man überhaupt feine Nummer. 50 Leute ingenios angebracht, daß man, um sie zu finden, den Spürfinn einer Rothbaut befizen müßte. Der Hausflur ift dunkel, die Straße natürlich auch, denn besonders in den wenig frequen tirten Außenbezitten hat man den Abstand zwischen den ein Meinen Laternen verdoppelt, die Versuche, die Geheimnisse einer am Hause in grauer Schattirung sichtbar werdenden Stelle zu ergründen, an der man

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eine jener an der Hauswand von der über fließenden Menschen Habe des Hauswirths angebrachten, an jedem vierten Gebäude bar werdenden Nummern vermuthen fönnte, scheitern, denn

man das zu Hilfe gezogene Streichholz auch nur halb bis

der Nähe jener verheißenden Stelle emporbringen tönnte, bat es der Wind längst ausgelöscht. Nun steht man rath los! Was thun? Die spärlich Vorübergehenden wiffen ebensowenig Bescheid, wie man selbst; hat man nach langem Suchen und Warten endlich Jemanden gefunden, der, aus einem Hause herauskommend, Einem fagen tönnte: Hier ift Nummer so und so viel, so befindet man fich troßdem noch im gleichen Dilemma, denn die gesuchte Nummer liegt um so und o viel Häuser vor oder zurüd und fie durch Abzählen zu fin ben, ist ebenso schwierig, da viele der zwischenliegenden Grund Bude die vortreffliche Einrichtung der a, b, c u. f. w. An hangfel an ihren Nummern haben lönnen! Die Kalamität er bellt bieraus zur Genüge. Manche Klagerufe zu ihrer Abhilfe

machte den Vorschlag, die Nummern mittelst Leuchtfarbe wäh last fich annehmen, daß die Ausführung nicht prattilabel ges Terb der Nacht fichtbar zu machen. Da es nicht geschehen, wefen ift. Nun giebt es aber doch außer diefem noch manches andere, leicht erreichbare Mittel, bem Uebelstande, wenn auch nimt vollständig, so doch theilweise und immerhin wesentlich Abhilfe zu schaffen. Vor Allem ist es entschieden möglich und naheliegend, die Straßenlaternen selbst diesem Zwecke dienstbar u machen; es würde wesentlich viel zur Erleichterung einer Dientirung beitragen, wenn auf der Scheibe einer Laterne die Rummer des Hauses, vor welchem fie ftebt, mit einem Beichen der Richtung angebracht würde, nach welcher die Hausnummern weiter jählen. Man hat die Laternen in ähnlichem Sinne ja schon

Die Kaffation und der Verkauf alter Atten, wie er früher bei unseren Gerichten bestand, war für die betreffenden Regiftraturbeamten amar lein angenehmes, aber doch allezeit gern verrichtetes Geschäft. Aus den alten staubigen Repo fitorien wurden die diden vergilbten Faszilel hervorgeholt, die Heftfäden zerschnitten und der Inhalt so von einander ge trennt, daß sein Busammenhang nicht mehr erfichtlich war. Für Diese Arbeit erhielt der Registrator einen Bruchtheil des Auktionserlöses der alten Alten. Dies Verhältniß änderte fich nach Einführung der neuen Juftizorganisation und der damit verbundenen Einführung der Gerichtsschreiber; die alten Vor schriften tamen damit von selbst in Fortfall. Neuerdings scheint man in Preußen wieder zu dem alten Prinzip zurückzukehren, denn von dem Juflizminister find die Gerichts- Vorstände ermächtigt worden, die Antheile der betreffenden Regiftratoren an dem Erlöse aus faffirten Atten festzuseßen und zwar nach eigenem Ermeffen. Es wäre nicht unerwünscht, wenn einmal hierbei die früher mehrfach erwähnte Frage erörtert würde, in wie weit es zulässig ist, solche laffationsfähigen Atten den Intereffenten auf ihren Wunsch zu überlassen, damit diesen die Möglichkeit gegeben wird, fich gegen Indiskretionen in Folge Des Altenverlaufs zu schützen.

Einen Anblid, wie er in Berlin   fich wohl noch niemals darbot, batten gestern die Baffanten der Neuen Roßstraße. Durch das Abreißen eines alten Hauses, das einem Neubau weichen soll, wurde das daneben stehende Haus auf einer Seite vollständig freigelegt. Man tann in die Zimmer Der über einander liegenden Etagen hineinblicken, wie in das pielbesprochene burchgefügte Haus in der Kaiser Wilhelmstraße.

Nur besteht der Unterschied darin, daß, während in dem legt genannten Haufe das Grauen und die Dede wohnt, fich in den offen gelegenen Bimmern der Neuen Roßstraße, die sich wie Vogelnester ausnehmen, ein sehr gemüthliches Leben entwickelt. Am sauber gedeckten Kaffeetisch figen hier oben die Familien, in traulichen Gruppen nehmen sie ihr Abendessen ein und amüftten fib ebenso über ihre seltsame Situation, wie die ver wundert zu ihnen hinauf schauenden Baffanten. Ein Weltstadts Jdyll, das man fich inmitten des lärmenden Getriebes der Altstadt taum hätte träumen lassen und das des Festhaltens burch den Photographen werth ift.

Selbstverstümmelung. Eine entsegliche That vollbrachte am geftrigen Tage ein 18jähriger Mensch Namens Ernst B., Stiefsohn eines Brunnenmachers in Nixdorf. Derselbe, der fich seit Jahresfrift von seinen Eltern entrernt hatte, tam am geftrigen Tage zurüd, um von Neuem Beschäftigung nachzu fuchen. Da ihm dieselbe verweigert wurde, so begab fich B. in einem Bustande höchfter Aufregung in einen Schuppen, er griff dort ein Beil und hieb fich mit demselben die linke Hand vom Arm ab.

Zu dem bereits gemeldeten Selbstmorde des Bigarren arbeiters Menzel in der Antonstraße wird uns noch geschrie: ben: Menzel ist Vater von vier Kindern, von denen das eine, ein erwachsener Sohn, bereits in der Lehre ist, während die Drei anderen Kinder unerzogen find. Die Frau des M. war im vorigen Jahre geftorben. Es steht fest, daß M. die That aus Verzweiflung über seine derangirten Verhältniffe gethan bat; er war amet Monate Miethe rückständig, batte Arstrech nungen zu bezahlen, u. f. w. Den Revolver, mit dem er fich ins Herz schoß, nachdem die erfte Rugel febl gegangen war und das über dem Sopha hängende Bild getroffen hatte, war Eigenthum des Bigarrenfabrikanten Schr. in der Müllerstraße, bei dem M. arbeitete. M. hatte Tags zuvor den im Geld, spinde liegenden Revolver heimlich zu entwenden gewußt. Der Selbstmörder betrieb einen Grüntramhandel in dem von ihm abwarf. Der erwachsene Sohn entdeckte zuerst seinen Bater auf dem Sopha todt liegend und alarmitte die Hausbewohner. Die Polizei, welche alsbald erschien, legte Alles unter Siegel.

untergebracht worden.

Senftbar gemacht, indem man die Adressen der Polizeireviere, innegehabten Keller, welder jedoch auch keinen großen Nugen Sanitätsmachen 2c. auf ihre Scheiben schrieb. Warum alfo nicht auch die Hausnummern!? Das wäre immerhin eine Er leichterung, aber doch immerhin erst ein Schritt zum Biele, das unferer Meinung nach erst dann erreicht ist, wenn die Haus Rummer jebem, auch dem Kurzfichtigsten, leicht erkennbar wird, und dieses Biel fönnte unter allen Umständen ficher erreicht werben, wenn man die Nummern etwa in Manneshöhe durch erhabene Beichen neben dem Hauseingange anbringen würde, foba, wenn dem Suchenden die Möglichkeit, die Biffern zu leben, nicht mehr gegeben ist, er sein Taftgefühl zu Hilfe welchem ein Schienenfirang zum Havel  - Ufer vorüberführt, temen tann. Wir wüßten wirklich nicht, was man gegen die niedergelegt und war eingeschlafen. Im Schlafe muß der Ausführung dieses Borschlages einwenden wollte! Irgend. Körper eine Wendung gemacht haben, so daß die Füße über

nung nach Bethanien überführt. Wie er sich dort befindet, fonnte mir seine Mutter am Montag Mittag nicht sagen; jedoch ist anzunehmen, daß er noch am Leben ist. Wie fich der Unglücksfall unter den geschilderten Umständen ereignen konnte, ist mir ein Räthsel."

Ein schwerer Unglücksfall ereignete fich gestern auf dem Grundstüd Kleine Martusstraße 2. Ein 4jähriger Knabe, Adolf Reppmann, fiel beim Spielen in eine auf dem Hofe bes findliche Kaltgrabe und hat sich dabei derartige Brandwunden am Unterleib und den Beinen zugezogen, daß er trop sofortiger ärztlicher Hilfe bereits gestern Abend im Krankenhause Bethanien verstarb.

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Amtlicher Bericht der Markthallen Verwaltung. Mitgetheilt von J. Sandmann, städtischem Verkaufs- Ver mittler. Engros Markt in der Bentral Markthalle am 1.Juni 1886. Fische: pro Kilo Elblachs 2,50 M. Ditfeelachs, 1-1,40, Lach forelle 1 M., Steinbutte 0,80-1,20, Seezunge 1,00-1,40, Schollen groß 0,20-0,40, Bander 0,60-1,40, Hechte 0,70, Schlete lebend 1.35.- Butter: Dit und Weft preuß. I. 1,00-105, II. 0,95-1,00, III. 85-90, Medien­burger, Pommersche, Schlesische. Holsteiner I. 93, II, 88-90, III. 85 Pf. pro Kilo. Käse: Quadrat Backsteintäse I. 12-15, II. 10-12, Centrifugen 5-8. p: o 50 Kilo. Eler: pro Schod ohne Rabatt hochprima 2,35, la. 2,20, II. 2,10, Kleine 1.65 M.- Gemüse zu geftrigen Breisen; Spargel 060-1,00 Mart pro Kilo, Burten 6-6,50 M. pro 30 Stüd, Kartoffeln alte Dabersche 36-38 M. pro Wispel, neue Staliener 9-10, Malta   13-14 M. pro 50 Kilo. Bwiebeln: Egypter 9 bis 9,50 M. pro 50 Kilo.-übner lebend 1,75 M. pro Stüd Wuist in Auftion: Schladmurft zu 1,10-1,20, Braun schweiger 0,90-1,10, Leberwurft 0,90-1,10 M. abgegeben.

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Bolizet Bericht. Am 1. b.. früh wurde ein Mann in seiner Wohnung in der Antonftraße erschossen auf dem Sopha vorgefunden. Zu derselben Beit wurde vor dem Grundstüd New Köln am Waffer 21 die Leiche einer Frauens person aus der Spree   gezogen und nach dem Leichenschauhauſe gebracht. An demselben Tage Vormittags wurde ein zwei Jahre altes Mädchen in der Langestraße von einem vorschriftsa widrig schnell fahrenden, von dem Kutscher Böhm geführten Kremser überfahren. Daffelbe erlitt einen Bruch des linten Fußgelents und mußte nach dem städtischen Krankenhause im Friedrichshain   gebracht werden. Am Abend deffelben Tages Friedrichshain   gebracht werden. fiel ein unbekannt gebliebener, etwa 60 Jahre alter Mann an Der Ede der Mitter- und Alexandrinenstraße plößlich zu Boden und starb auf der Stelle. Die Leiche wurde nach dem Leichen­

fchauhause gebracht.

Gerichts- Zeitung.

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Mit der Frage nach der Zulässigkeit einer Auskunfts- 08 ertheilung über die Beförderung von Auswanderern in der Breffe hatte sich gestern die fünfte Straflammer hiesigen Land gerichts I au beschäftigen. Nach§ 10 des Gefezes vom 7. Mai 1853 ift die Vertragabschließung und Vermittelung von Auswanderung nur den dazu besonders fongeffionirten Agenten gestattet, und ist namentlich auch das Anerbieten, über die Bes förderung von Auswanderern Auskunft zu ertheilen, mit Ge fängniß oder Geldstrafe bedroht. In den Nrn. 34 und 37 der inzwischen eingegangenen Ameritanischen Nachrichten" vom 6. Mai und 3. Juni v. J., sowie in der von dem Schriftsteller Georg Gustav Brückner herausgegebenen Broschüre: Amerila. Führer für Auswanderer", waren Inserate von Kolonisation? agenten enthalten, in denen die Verhältnisse in den Staaten Minnesota   und Mannetaga geschildert worden und in denen den Personen, welche fich dort eine neue Heimath gründen wollen, empfohlen wurde, ftch be üglich der Auswanderug dorthin nur an tongeffionirte Agenten zu wenden. Die Anklagebehörde fand in dem Inbalt Dieser Inserate einen Verstoß gegen den oben gedachten§ 10, indem über die Beförderung von Auswanderern eine Austunft ertheilt set. In Folge deffen wurden Brückner und der d Redakteur ber Amerikanischen Nachrichten", Richard Breg, unter Antlage gestellt, und beantragte Statsanwalt Schäfer unter der Ausführung, daß der Gesetzgeber doch nicht das Mindere, das bloße Anbieten der Auskunftertheilung, mit Strafe belege, während er das Plus, die Auskunft selbst, ftraflos laffen wolle; daß sonach in der letteren Thätigkeit zu gleich ein Anbieten liegen müffe, gegen die Angetlagten eine Strafe von je 50 M. Der Gerichtsbof irat aber der von den Angeflagten geltend gemachten Auffaffung bei, daß, da das Gefes lediglich gegen die geheimen Agenten gerichtet sei, gerade das Anbieten der Auskunftertheilung als das eigentliche Uebel, nicht die lettere selbst, getroffen werden soll. Aus diesem Grunde war auf Freisprechung zu erkennen.

Ginstweilen find die verwaiften Kinder bei Hausbewohnern Soziales und Arbeiterbewegung.

Aus unserer Nachbarstadt Spandau   meldet der Anz. f. t. Havell." folgenden betrübenden Unglücksfall: Der Arbeiter Bartke, welcher auf der Frankschen Schneidemühle beschäftigt war, batte fich in der Mittagspause in ei em Schuppen, an

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Ueber die Lage der Dresdener Schuhmacher wo fürzlich in einer Bersammlung in Dresden   folgendes getheilt. In den seltensten Fällen sei ein Schuhmache Stande, vom Ertrage seiner Arbeit zu leben, und die Bahl der Kleinmeister habe nebenbei einen Hausmann Bie ber oder die Frau mache irgendwo die Aufwartung. Und Schuhmacher wohne! Entweder dem Himmel am hächsten

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