lich wurde aber in dem Notizbuch des Angeklagten der Name feines Heimathsortes vorgefunden und dies führte die Behörde auf die richtige Spur. Nachdem das Nationale des Schwindlers feftgestellt war, legte dieser ein offenes Geftändniß ab und wiederholte daffelbe in der geftrigen Verhandlung. Staats anwalt Oppermann charakterisirte das raffinirte Vorgehen des Angeklagten und empfahl den Geschworenen, die Frage auf mildernde Umstände zu verneinen. Der Vertheidiger, Rechts. anwalt Dr. Friedmann, machte dagegen für seinen Klienten Milderungsgründe geltend. Die Geschworenen billigten dem Angeklagten mildernde Umstände zu, worauf ihn der Gerichts bof zu anderthalb Jahren Gefängniß und awei Jahren Ehr perluft verurthrilte.
Die Einmischung von Frauen in die manchmal etwas ftrenge Erziehung der Kinder von Nachbars. leuten hat schon viel Unheil angerichtet, so auch in einem Falle, der gestern vor der fünften Straflammer hiesigen Landgerichts I in der Berufungsinftans gegen Frau Schneidermeister Bertha Schönfeld zur Verhandlung gelangte. Als dieselbe vor sirla 3 Jahren Herrn Schönfeld heirathete, war fie Wittwe mit zwei Kindern; der lettere war über 4 Jahre lang Wittwer und batte vier Kinder, welche während seiner Wittwerschaft in der Erziehung ftart vernachlässigt worden sind. Zwei Kinder find bereits in der neuen Ehe geboren. Da wird man fich von der Schwierigkeit der Erziehung so vieler unermachsener, zum Theil halb verwilderter Kinder wohl schwerlich den rich tigen Begriff machen fönnen. Insonderheit waren es die Stieflinder der Angeklagten, welche faft täglich gezüchtigt werden mußten, um ihnen die zahlreichen Unartigteiten auszutreiben. Selbstverständlich hörten die Nachbarsleute Das Schreien der Gezüchtigten, und leider legten sich dieselben in der Weise ins Mittel, daß fie den Kindern Vorschub leifteten, beren übertriebene Erzählungen unter Rundgebungen des Bebauerns und Verurtheilungen der Raben- Stiefmutter mit anhörten, fich die Striemen zeigen ließen, welche von den erhaltenen Schlägen zurüdblieben, und schließlich die Polizei requirirten. Das hiesige Schöffengericht verurtheilte Frau Schön feld lediglich auf Grund der Aussagen dreier Frauen, die nur über Mittheilungen der Kinder und über die geringen Ueber. bleibsel der Büchtigungen Auskunft geben fonnten, au brei Monaten Gefängniß. In der Berufungsinstanz erstand der Angeklagten in threm Ehemann, dem rechten Vater der gemis handelt sein sollenden Kinder, der befte Vertheidiger. Derselbe schilderte in recht anschaulicher Weise die Nothwendigkeit der etwas ernften Büchtigungen, und da feine der Beuginnen Mig handlungen selbst gesehen hat, erkannte der Gerichtshof auf Freisprechung der Angeklagten.
Kleine Mittheilungen.
Lübec, 5. Junt. Eine erschütternde Familientragödie er eignete fich gestern Morgen auf dem hiesigen allgemeinen Kirchhofe. Gegen 10 Uhr erschoß fich dafelbft auf dem Grabe seiner Mutter der der vierundzwanzigjährige Handlungs gehülfe 3, welcher erft vorgestern Abend nach längerer Abwesenheit von Manila nach hier zurückgekehrt war. Die Liebe zur Mutter, welche während seines Fernseins geftorben war, hat den unglüdlichen jungen Mann zu seiner unseligen That getrieben.
Hagen , 4. Juni. In vergangener Nacht wurde dem Fa brilanten Joseph Schnettler in Hagen durch den pensionirien Eisenbahnbeamten Runde daselbst der Bauch aufgeſchlist. Beide waren spät Nachts von einem Ausflug nach der sogen. Donnerluble heimgelehrt und in Streit gerathen. Schnettler wurde heute Morgen von Vorübergehenden bewußtlos im Chauffeegraben gefunden und später ins Strantenhaus trans portirt. Die Aerate erklären seinen Bustand für absolut hoff nungslos. Der Zhäter wurde verhaftet.
Kratau, 5. Juni. Ueber einen Grubenbrand in Siersja melbet bie eben zurüdgelehrte Feuerwehr Folgendes: Is der Brand ausbrach, befanden sich nur zwei Arbeiter in der Grube; zur Rettung derselben ftlegen vier Arbeiter in die Grube hinab. Als auch diese nicht mehr zum Vorschein kamen, stiegen noch 24 Arbeiter hinab. Diese fanden die ersten sechs Arbeiter toot; vier Leichen wurden heraufgezogen, die anderen zwei aufzufinden war unmöglich, weil der Grubenbrand fort Dauert. Sämmtliche übriger Arbeiter wurden theils ohn mächtig, theils verwundet aus der Grube gezogen. Von hier hat sich eine Gerichtstommiffion zur Unglücksstätte begeben.
Breslau , 5. Junt. Während des heftigen Gewitters in Der Nacht vom 3. zum 4. d. hat ein Blisstrabl den Thurm Der Kreuzkirche auf dem Dome getroffen. Der Blis fuhr nicht von oben tommend in ganz oder nahezu senkrechter Richtung nach unten, sondern er bewegte fich, wie es bei den Blisstrahlen jenes Gewitters mehrfach vorgekommen ist, von der Seite gegen einen emporstrebenden Gebäudetheil; er traf den Thurm an einem ungefähr einen Meter unter dem sogenannten Knopfe belegenen Punkte. Hier verbog er die lange, Kreuz, Knopf und Thurmlörper mit einander verbindende eiserne Stange, die fogenannte Spille, so zwar, daß Knopf und Kreuz seitdem eine Neigung von etwa 20 bis 25 Grad gegen die Sentrechte nach Weften hin( Richtung zum Blindeninstitut) bekommen haben. Die Abweichung der äußersten Theile des Thurmes von der fentrechten war am geftrigen Tage bereits bemerkt worden. Heute Nachmittag glaubte der Glödner der Kirche ein Rauch wöllchen unter dem Thurmknopf aufsteigen zu sehen, und bei genauerer Beobachtung stellte es fich heraus, daß in der That die Spige des Thurmes rauchte. Der in der Nacht von Donnerstag zu Freitag niedergefahrene Blig hatte das Holz wert des Thurmes in seinen äußersten Ausläufern nach oben entzündet, und unter dem Kupferblech Mantel, welcher den sehr spis emporfirebenden oberen Theil des Thurmes dicht umschließt, hatte das Feuer langsam weiter gezehrt, bis es endlich, etwa vierzig Stunden nach dem Beginne des Brandes, bemerkt wurde. Es war unmittelbar vor vier Uhr Nachmittags, so be richtet die Bresl. 8tg.", als die Feuerwehr alarmirt wurde. Sie erschten sofort in bedeutender Stärke auf der Brandftelle und begann ohne Säumen den Versuch, an den Herd des Feuers zu gelangen. Die Aufgabe war eine der schwierigften. Oberhalb des in Bweldrittel seiner Höhe das äußerste Mauerwert des Thurmes frönenden Steinfranges( Galerie) strebt Der Thurm, fortan ausschließlich holatonftruktion mit Kupferbekleidung, wie schon erwähnt, sehr spig empor, so daß die sehn obersten Meter gewiffermaßen ein dichtes Ballenbündel bilden, innerhalb deffen ein weiteres Empordringen völlig ausgeschloffen ist. Der Weg zum Herde des Feuers war also nur von der obersten Aussteigelule aus, etwa zwanzig Meter unterhalb des Knopfes, auf der Außen feite möglich, wo die gäbe Kupferbedachung, die mit leinerlei Vorrichtungen zur Tragung von Leitern ausgerüstet ist, den Bemühungen zum Emporsteigen den bartnädigsten Widerstand entgegenseite. Stundenlange Mühen führten endlich dazu, daß ein Schlauch auf fünf, dann auf vier, zulegt auf drei Meter Entfernung dem Herde des Feuers genähert werden konnte. Die ausgezeichneten Drudsprisen unserer Feuerwehr ermöglichten es nunmehr, einen Wafferstrahl bis an den Herd des Feuers hinanzusenden. Leider hatte dieser Strahl nur geringe Wir fung, da die Kupferbedachung sein Bordringen bis zu der bisweilen fichtbar Funken werfenden Brandstätte hinderte. In Anbetracht der geringen Wirksamkeit des bisherigen Löschwerles feste es fich die Leitung der Brandhilfe alsbald zum lesten Biele, den Brandherd unmittelbar zu erreichen. Auf dem Wege nach oben mußte das Kupferblech entfernt werden, damit in das Holzwerk Steigeeisen zur Stüße für nach oben anzubrin gende Leitern eingetrieben werden tonnten. Dabei konnte die ganze Arbeit oben an der Thurmspige nur ein einziger Mann thun; der Brave, welcher hier stundenlang, ohne sich ablösen au laffen, raftlos aushielt, war der Feuerwehrmann Robinson. -Bulegt hemmte bie einbrechende Dunkelbeit das weitere Rettungswert. Um 9% Uhr rückte die Feuerwehr vom Brand plage ab, eine Brandwache zurüdlaffend, welche in dem Falle, baß etwa die helle Flamme aus der Thurmspige herausschlagen sollte, die Hauptwache alarmiren wird. Daß der Knopf mit bem Kreuze noch während der Nacht herabftürzen könnte, wird nicht befürchtet, weil die Spille, die beides trägt, und bie nicht gebrochen, sondern gebogen ist, sehr tief hinab in das Holzwert reichen soll. Morgen, Sonntag, den 6. d. M., früh um 4 Uhr, wird die Feuerwehr wieder auf der Brandstelle erscheinen, um die heute Abend unterbrochene Arbeit fortzusetzen. Man hofft, nach weiterer zweistündiger Arbeit die noch zurückzulegenden drei Meter bis an den Brandherd vordringen zu fönnen, worauf dann das Ablöschen des Feuers leine besonderen Schwierigkeiten mehr bereiten wird. Ist aber das Feuer gelöscht, dann fann bei der soliden Konstruktion des Thurmes die erforderliche weitere Sicherungsarbeit voraussichtlich den Architekten überlassen wer den. Ein inzwischen eingelaufenes Telegramm meldet, daß es gelungen ist, des Feuers Herr zu werden.
+ Einen Sad Koats von ganz geringem Werth hatten zwei Männer an einem Februarabend von einem Neubau ent. wendet. Der Wächter hatte sie bei der That entdeckt. Der Eine, der noch gänglich unbestraft war, wurde zu fünf Tagen, Der zweite, der vor 20 Jahren einmal wegen eines Bergehens gegen das Eigenthum bestraft worden ist, und der in diesem Falle als Anftifter angesehen wurde, zu 1 Woche Gefängniß vom Schöffengericht verurtheilt.
+ 3ft es überhaupt gestohlen worden, daß Kästchen nämlich, in dem die Kellnerin Anna N. thre Ersparnisse ver wahrt haben will? Sie behauptet es und auf ihre Anklage hin ftehen zwei Schwestern, die dreizehnjährige Martha und die vierzehnjährige Hedwig V. vor der 93. Abtheilung des hiesigen Schöffengerichts. Anna N. erzählt den Vorgang folgender maßen. Eines Morgens, als fie gerade beim Anfleiden war, hätten fte die beiden Mädchen, deren Eltern fie von ihrer Hei mathsftabiStettin her fenne, besucht. Die Rommode, in der fich ein Räftchen mit 21 M. befunden, habe offen gestanden. Während fie noch mit den Kindern plauderte, sei ihr plöglich von der Wirthin gesagt worden, daß der Vater derselben ste sprechen wünsche; fle Au fet hinausgegangen und 2. habe thr Herr mitgetheilt, Daß ein anderer Bekannter aus Stettin mit ihr zusammentreffen wolle. Als fie in thr Simmer zurüdlehrte, sei die Hedwig V. mit einem Rorbe am Arm vorbeigegangen und habe gemeint, fie müffe schnell ihrem Vater nacheilen. Die Martha V. set in Der Stube geblieben. Gleich darauf habe sie ihrer Wirthin Die Wäscherechnung bezahlen wollen und fie bhabe dabei den Verlust thres Geldes entdeckt, das Niemand anders als die Hedwig V. genommen haben tönne.- Die Verhandlung nahm einen für die Angeklagte sehr günstigen Verlauf. Bunächst machte fte und ihre Schwester den beften Eindrud. Es schien unwahrscheinlich, daß ein Vater, dem das beste Leumundßzeug niß zur Seite steht, mit ein solches Komplot geschmiedet hätte, um Anna N. zu befteblen. Außerdem führte Herr V. den Nachweis, daß die Anna N. sehr häufig fich in großer Geld. verlegenheit befinde, und die Annahme, daß möglicherweise Die Kellnerin nur fingirt bätte, bestohlen zu ſein um ihre Zahlungsunfähigkeit zu bemänteln und um die Wäsches rechnung erst später begablen zu brauchen eine Bermuthung, eine Vermuthung, die der Herr Amtsanwalt selber offen aussprach- gewann badurch noch an innerer Wahrscheinlichkeit, daß die Wirthin über den Lebenswandel der Beugin N nicht gerade Rühm liches zu befunden wußte.- Unter diesen Umständen wurden Martha und Hedwig V. freigesprochen und die Kosten der Der Herr Amtsanwalt hatte Staatstaffe zur Laft gelegt. Der Herr Amtsanwalt hatte fogar gewünscht, daß die Kosten der Anna N. auferlegt würden, well ihre Denunziation von grober Fahrlässigkeit, wenn nicht gar von Böswilligkeit zeige.
Vereine und Versammlungen.
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Marseille , 3. Junt. Eine neue Eisenbahnkatastrophe bat babier Schreden verbreitet. Der von Air tommende Bug N 415 hielt am 31. Mai im Bahnhof St. Marthe, um einige Baffagiere auszufeßen, als dret von dem Güterauge im Bahn hofe Saint Antoine losgelöfte Rohlenwagen mit ungeheurer Wucht auf den hinteren Theil des Personenzuges an ftießen. Anf dem Gefälle zwischen den beiden Bahn höfen hatten die Waggons, ihrem eigenen Gewicht überlaffen, 4600 Meter mit einer schließlichen Geschwindigkeit von 120/130 Kilometer per Stunde durchlaufen. Der Stoß war schrecklich. Die drei Kohlenwagen, der hintere Backwagen des Versonen zugs, ein erst und zweittlasfiger Bersonenwagen flogen in Trümmer, bevor die Angestellten des Bahnhofes durch Alam fignale von Saint- Antoine avifirt, Belt hatten, Vorlehrungen zu treffen. Der Airer Bug war von zahlreichen Baffagieren besezt und nach dem ersten Schred mengten sich die herzzer reißenden Schreie der Verwundeten mit den Rufen der fi Topflos überftürzenden unversehrten Reisenden. meine Entsegen zog noch unbeschreibliche Auftritte nach fich Nach und nach stellte sich etwas Ruhe ein, die Bahnbedienfteten, von Reisenden und den Arbeitern der nahegelegenen Mehlfabril Gérin Frères unterstügt, machten sich an die Rettung der Opfer. Mit Sorgfalt wurden die tausenderlei Trümmer abge hoben und nach unsäglichen Anstrengungen gelang es, die Bet unglückten zu befreien. Durch den Draht benachrichtigt, ellte ein Expreßzug, aus Lokomotive und Dienstwagen bestehend, von Marseille herbei, weitere Hilfe tam von St. Louis, und nun lonnten die meisten der Verwundeten ihre Bestimmungs orte erreichen, während die anderen nach Marseille überführt wurden. Es find im Ganzen 17, ausschließlich von bter und aus der Umgegend. Die Katastrophe hat sofort ein Echo im Gerichtshof in Air gefunden. Die Seffton war nämlich am Vormittag eröffnet worden und es fehlten 8 Geschworene, welche nach einer halben Stunde Wartens jeder zu 200 Fre Strafe laut Gefes verurtheilt wurden. Die Armen batten nicht erscheinen tönnen, denn sie waren bei der Katastrophe be theiligt. Es scheint nun einige Verlegenheit zu befteben bin fichtlich der Ausführung des ausgesprochenen Urtheils. Um 1 Uhr Nachmittags lonnten die Verbindungen zwischen Marseille und Afg wieder aufgenommen werden.
Lehte Nachrichten.
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Das Schicksal der Homerulevorlage hängt, nach bet Voff. Btg.", ganz von zwanzig unentschloffenen Liberalen ab. Wenn dieselben für die Vorlage stimmen, so ift die zweite Lefung mit einer geringfügigen Mehrbett geficbert; wenn fle fich der Stimmabgabe enthalten, so beträgt die Mehrheit gegen Die zweite Lesung 16, wenn sie gegen die Vorlage stimmen 36. Weitere Bugeständnisse Gladstone's werden nicht erwartet. Wird die Vorlage verworfen, so erfolgt am 24. d. M. Muf lösung des Parlaments. Für heute ist bereits ein Rabinet rath anberaumt; falls die bomerulebill verworfen wird, foll über die nothwendigen Maßnahmen für Auflösung des Bar laments und schleunigfte Berufung an das Land beraih
werden.
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Cholera. Von Sonnabend bis Sonntag Mittag find an der Cholera in Venedig 30 Personen ertrantt und 10 Ber fonen( darunter 6 früher Erkrankte) geftorben; in Bart find 5 Personen erkrankt und 2 Personen( darunter 1 früher Tranfter) geftorben.
Bet den in Peft stattgehabten Demonstration gegen den General Jansti wurden mehrere Personen verwundet und 31 Personen verhaftet. Bahlreiche Schaufenster find trümmert. Am Sonntag Abend wurden wiederholte, jedoch I unbedeutende Versuche gemacht, die Demonftrationen gegen den General Jansti su erneuern; legterer war jedoch bereits von Fünfkirchen direkt nach Wien abgereift. Die Straßen waren durch Militär theilweise abgesperrt und zahlreich aufge botene Polizeimacht verhinderte überall größere Ansammlungen.
Lieguit, 5. Juni. Wie das Liegn. Zgbl." schreibt, ist der Mörder des Droschtenbeftgers Affig in Miloslaw verhaftet worden. Der Verhaftete heißt Kamladen( nach anderer Mel Dung Rallenbach), und ist aus Kniegnis, Kreis Lüben , gebürtig, wo feine Eltern, durchaus ehrenwerthe Leute, eine fleine Müllerei betrieben. Der Verbrecher langte unter Eskorte auf dem hiesigen Bahnhof an. Staatsanwalt Pauli und Gefängniß- Inspektor Hein übernahmen den Verhafteten, der von den Transporteuren zunächst in der Gepäck- Expedition untergebracht und darauf mittels Droschle nach dem Gefängniß gebracht wurde. Bei seiner Ankunft waren ihm die Hände vor dem Leibe geschloffen, sein Anzug fab sehr reduzirt aus, sein Benehmen dem Publikum gegenüber war äußerst frech. Im Gefängniß wurde er ruhiger. Dort wurde er fofort einem fuizen Verhör unterworfen, nachdem Lehrer Nusche sowie der Haushälter des Hotels zur Eisenbahn " ihn beim erften Blid auf das Bestimmteste relognosjirt hatten. Kam laben giebt an, am Sonnabend vor 8 Tagen nach Liegniß ge Tommen zu sein und fich in dem eben genannten Gasthof auf gehalten zu haben. Es will dann nach Goldberg gegangen fein, ein dortiges Gasthaus besucht und fich von da aus einen Wagen zur Rückfahrt verschafft haben. Der Kutscher dieses Wagens war Affig. Unterwegs, so erzählt Ramlaben, habe er dem Affig den Revolver gezeigt, und bei diesen Demonftra tionen, bei denen Affig die Schußwaffe wiederholt selbst in der Hand genommen, babe fich der Revolver entladen, die Kugel sei dem Affig in den Kopf gegangen, so daß fie den sofortigen Tod herbeiführte. Dann sei er, Ramladen, über Lüben bis zu jener Stelle bei seinem Heimathdorfe Kniegnig gefahren, an welcher er die Leiche im Kornfelde versteckte. Er ist dann in bie Provinz gefahren, wo er in Miloslam verhaftet wurde. Der Verbrecher, 37 Jahre alt, ift den Behörden als ganz gefährlicher Mensch belannt. Bwei Mal ist er früher aus Mustau eniflohen; er hat noch drei Jahre in Striegau abzufißen, von wo er ebenfalls entsprungen war, und außerdem find Kriminalanlagen gegen ihn in haynau und Bittau an hängig.
hr. Im Verein zur Wahrung der Intereffen der Klavierarbeiter bielt Herr Dr. Sandmann einen interessanten Bortrag über: Die Nase in ihrer Beziehung zum Deganis. mus." Nachdem der Vortragende den Bau und die Be schaffenheit der inneren Theile der Nase und die Kommunila tion derselben mit dem Auge, dem Ohr und der Luftröhre ge fchildert hatte, gab er praktisch wichtige Belehrungen aus dem Gebiete der Gewerbe Hygieine. Die vielen Fragen, welche nach Schluß des Vortrages an den Vortragenden gerichtet wurden, gaben den Beweis, daß der Vortrag das Interesse an bem behandelten Gegenstande in bohem Maße angeregt hatte. Nach erfolgter Aufnahme der neu eingetretenen Mitglieder gab Herr Nagel die Abrechnung über den im Februar stattgefun benen Bereins- Maskenball. Die Einnahmen haben 1818 M., Die Ausgaben 740,70 m. betragen, so daß für die Krankenunterstügungstaffe ein Gewinn von 1067,30 M. erzielt worden ift. Darauf wurden noch zwei Krantenunterstügungsgesuche er lebigt: das eine durch definitive Bewilligung, das andere durch Ueberweisung an den Vorstand behufs Prüfung.
Arbeiter- Bezirksverein für den Often Berlins . Der Vorstand des Vereins macht bekannt, daß folgende Bahl ftellen errichtet worden sind, in denen die Beiträge der Vereins. mitglieder entgegengenommen werden: 1. beim Raffirer Albert Berger, Strausbergerstraße 27 II, Wochentags von 7-9 Uhr Abends, Sonntags von 9-12 Uhr Vormittags; 2. bei Herrn Tischlermeister Paul Langer, Lange Straße 79, parterre, au jeber Tageszeit. Die Mitglieder werden, in Hinweis auf§6 des Vereinsstatuts, gebeten, fleißigen Gebrauch von den Babl. ftellen zu machen. Bu gleicher Beit macht der Vorstand darauf aufmerksam, daß Billets zur Auerbach 'schen Badeanstalt( vor bem Stralauer Thor) bei Herrn Meyer, Koppenftr. 66, au haben find.
Berband deutscher Zimmerleute( Lokalverband Berlin C.) Heute, Dienstag, Abends 8 Uhr, Versammlung. Tagesordnung: 1. Die Anträge zum Handwerkertag. 2. Ver schiedenes. 3. Fragelaften. 3. Fragelaften. Aufnahme neuer Mitglieder. Gäfte( Bimmerer) haben Butritt.
Stettin , 6. Juni. Der erste Subventions Dampfer ,, Stettin ", welcher auf der Werft des Bultan" für den Bre mer Lloyd erbaut worden ist, ist gestern Nachmittag 4 Uhr unter Assistenz eines Bugfirdampfers von hier nach Swine münde abgegangen.
Mainz , 5. Juni. Ueber die Fahrgeschwindigkeit der euro. päischen Eisenbahnen hat ein höherer Beamter der Ludwigsbahn folgende interessante Busammenstellung gemacht. Am fchnellsten fährt die Mittl. Bahn auf der Strede London Glasgow nämlich 70 Kilometer per Stunde; dann folgt die London und Nordwest Bahn gleichfalls auf der Route London Glasgow , mit 65 Kilometer per Stunde. Hieran reibt sich zunächst die Linie Paris- Calais mit 58 Rilometer und Baris
Zur Prinzenfrage in Frankreich . Prinz Jérome Napoleon richtete an die Deputirten ein Schreiben, worin et gegen seine Ausweisung protestirt, die ihn nicht als Brätendent bebrohe, da er tein Prätendent set, sondern als Haupt bet
Wiederaufrichtung des Vaterlandes tragen, aber die Gefahren für die Republit rührten von den Fehlern der monarchifitfchen Berfeffung und von der schlechten Bolitik der Regierenden her. Die Ausweisung der Prinzen werde Mechtungen von Bürgern und die Schrecken des Bürgerkrieges herbeiführen. Der Prin sege seine Hoffnung auf das Bolt, welches bald seine wahren
Freunde erlennen werde.
Der Streit der New- Yorker Pferdebahnbediensteten
ist durch Kompromiß beendet.
Ueber 300 Laftarbeiter streiken in Lübed, und einige
40 Schiffe tönnen nicht gelöscht werden.
Briefkasten der Redaktion.
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A 6. Sie fragen, warum das, Berliner Boll blatt" in so vielen Restaurants feblt, in denen doch hauptsächlich Arbeiter verlehren. Wir können hierzu wenig thun, würden aber allen Arbeitern empfehlen, bei den be treffenden Wirthen die Anschaffung au verlangen und jedes Lokal zu meiden, in denen trop wiederholter Bitten das Blatt nicht aufliegt. Die Arbeiter tönnen von den Wirthen, die von ihnen leben, zum mindesten beanspruchen, daß neben den Blättern anderer Parteien, die ja regelmäßig da find, auch das
Blatt der Arbeitervartet vorhanden ist.
W. Schl. Wir konnten das natürlich nicht wiffen und
Bordeaux ebenfalls mit 58 Rilometer per Stunde. Deutschland nehmen deshalb unseren Vorwurf gern zurüd. Also nichts für
Rirche
S. D. 43., Alter Abonnent. Die Füselier Regimenter der preußischen Armee waren früher mit dem Bündnadel- Gewebr auch das 35. Regiment Bajonnette zum Aufpflanzen gefübit Modell 1860 ausgerüftet. Seit dieser Beit wird wohl alfo
tommt erst in britter Reibe, und zwar ist hier die größte Fahrungut. geschwindigkeit auf der Route Berlin - Köln mit 53 Kilometer und der Blizzug Mainz Basel mit 54 Rilometer per Stunde. Bei dem legten Derby- Rennen brachte es ein Renner auf 52 Kilometer und bei dem internationalen Velosiped. Rennen in Nürnberg ein Radfahrer auf 30 Kilometer per Stunde.
haben.
Berantwortliner Rebatteus R. Evenbeim in Berlin . Drud und Berlag, on May Babing in Berlin SW, Buthrake 3,
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