Alte Jakobftraße Winter, im nächsten Jakobstraße 47, benen Jahre, gelegentlich des 15jährigen Beftehens der Wache, unermüdlichen und für ihre aufopfernden Dienst Leiftungen Belohnungen ertheilt werden sollen. Im Monat Mai tamen in der I. Sanitätswache 62 Fälle zur Behandlung, von denen 24 innere und 38 äußere Krankheiten betrafen. In der Wache fanden 37 Fälle ihre Erledigung, während in 25 Fällen ein Besuch des Arztes im Haufe der Patienten noth. wendig war. Seit dem 1. Juni wird die Wache Sonntags statt um 6 bereits um 4 Uhr Nachmittags geöffnet, da die in ber Wache geführte Statistit ergeben hat, daß an den Sonn tagen der Sommermonate des vergangenen Jahres während Der Nachmittagftunden eine große Anzahl Fälle zur Behand lung gefommen waren, und zu dieser Seit Aerzte sehr schwer au belommen find.

Eine neue Boftverfügung schließt bedruckte Poft tarten mit angebogener Rüdantwort von der Beförderung als Druc fache à 3 Bf. aus. Stedt man fie jedoch in ein Kouvert, so befördert die Post die Sendung glatt für 3 Pfennig, ja man tann sogar noch andere Drucksachen bis zum zulässigen Ge wichte hinzufügen. Man fährt also unter Umständen noch bil­liger als bisher. Der 3wed der Beschränkung ist also nicht recht ersichtlich.

Preußische Klaffen- Lotterie. Am 22. Juni beginnt bie Bebung der 3. Klaffe. Die Erneuerung der Loose muß bei Verlust des Anrechts bis zum 18. Juni, Abends 6 Uhr, erfolgen.

Im Inferatentheil unserer geftrigen Nummer be­findet sich eine Aufforderung", welche durchaus der Aufklärung bedarf. Ein Herr A. Echmidt sucht Beugen, welche gefeben baben sollen, daß genannter Herr Schmidt von dem Deftillas teur Herr May rüdlings überfallen und zweimal zu Boden geschlagen sei. Der Vorgang spielte fich folgendermaßen ab. Herr Schmidt findet ein besonderes Vergnügen daran, Herrn May in jeder erdenklichen Weise zu chilaniren. Er wird hierzu von geschäftlichen und anderen Feinden des Herrn May auf geftachelt. Als nun Herr Schmidt am Montag Abend auch bie Frau May beleidigte, wurde er von Herrn May hierüber zur Rede gefiellt und als er sich dann auch noch ungehörig betrug, erhielt er von dem erzürnten Ehemann eine Tracht Prügel. Beugen des Vorganges find überhaupt vorhanden, und hätte Herr Schmidt nicht nöthig gehabt, fich dieselben erft Durch eine öffentliche Aufforderung zu verschaffen.

Eine Hausfuchung fand am Sonnabend Vormittag bei bem Buchhändler und Kolporteur Herrn W. Jwandly, Naunyn ftraße 19, ftatt. Dieselbe ergab dem Vernehmen nach ein negatives Resultat.

Von den Arbeitern der chirurgischen Instrumenten Fabrik von Kettner, Neuenburgerstraße 29, find für die bei Dem legten großen Brande Verunglückten M. 12,80 gesammelt worden. Es ist ein Rollege mit der Ablieferung des Geldes betraut worden und werden wir über die Verwendung des Geldes später Kenntniß geben.

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Au zahlen. Die größten Brandschäden fanden statt am 25. November 1884 auf dem Grundstüd der F. Wöblert'schen Maschinenbauanftalt mit 170 395,00 Mart und am 27. Januar 1885 des Brauerei Direktors Babel, Bergmannstraße 5-7 und Tempelhofer Berg mit 130 795 99 Mart.

Zur Heilkunft des Dottor" Clauß tönnen wir noch mit einigen interessanten Einzelbetten aufwarten. Der eble Menschenfreund gab sich bei seinem Batienten die denkbar größte Mühe. So war er ftets in höchsteigener Person beim Baden zugegen, angeblich, weil er gleich nachher den Buls des Kranten fühlen wollte. Dann ordnete er auch ein kräftigendes Frühstüc an, bei welchem Raviar und Portwein nicht fehlte und an dem der Herr Doktor" so gnädig war, felbft äußerst attiv theilzunehmen. Wie weit die Fürsorge für seinen Batienten ging, erfieht man auch darauß, daß er sich gern er bot, nach Beendigung der Kur seinen Schußbefohlenen auf einer diesjährigen Seereise nach Misdron zu begleiten,- natür lich auf deffen Roften: Bei einem so freundschaftlichen Ver hältniß, wie es unter solchen Umständen fich naturgemäß herausbilden mußte, nimmt es denn nicht Wunder, wenn der Dolior Eisenbart, pardon! ,, Doktor" Clauß seinem Patienten zur Erinnerung auch sein Konterfei debisire! Der Mermste bat es allerdings theuer genug bezahlen müffen!- Als einmal deffen Frau den Wunderdoktor besuchte, zeigte er ihr eine Reihe von Roftbarkeiten, Säulen, Figuren und ähnliche Dinge, die er zum Andenken von geheilten" Patienten bekommen haben will. Uebrigens hat er nicht immer seine Medikamente mitgebracht, einige Male bat er auch selbst Rezepte geschrieben! Wir haben in diefelben Einsicht genommen und dabei als auf fällig bemerkt, daß in der Unterschrift nur der Doktortitel sehr deutlich zu lesen war, während das Uebrige ebenso gut Früher hatte Clauß ein auch Schulze heißen fonnte.

Schild an seinem Hause, auf welchem er Dr. med." fich nannte. Nachdem er jedoch von der hiesigen Straftammer zu 100 m. verurtheilt worden war, zog er es vor, das ihm nicht gebührende Schild zu entfernen. Jest prangt ein solches nur noch an der Thür seiner Wohnung. Seine Haupttunft, sowett wir in die Mysterien derselben eingeweiht find, besteht darin, baß er seinen Batienten au imponiren sucht. Das gelingt ihm auch in der Regel dermaßen, daß einer derselben, bevor ihm auch in der Regel dermaßen, daß einer derselben, bevor ihm freilich noch geholfen war, etwas voreilig erklärte: In dem Doktor" Clauß ist ein Engel in Menschengestalt auf die Erde gelommen!" Und er selbst äußerte allen Ernstes: ,, Sie müssen mir vertrauen und an mich glauben wie an Jesum Chriftum." Da er schon bis zum Hausbefizer es gebracht hat, so tann auch er, wenn ihn Jemand fragt, ob seine Methode hilft, gleich einem feiner, Rollegen" antworten: Warum denn nicht? Mir wenigftens hat fie geholfen!"

Abzahlungsgeschäfte. Es hat fich ergeben, daß diese Art von Geschäften, welche hier seit dem Jahre 1882 ihren Sit aufgeschlagen haben und gut floriren, nur den Zweck der Aus beutung des minderbemittelten Publikums verfolgen. Die Art und Weise, wie solches geschieht, wird von allen hier befind. lichen derartigen Geschäften gleichmäßig und nach einer Schablone gehandhabt. Bon einem Eingeweihten erhalten wir eine Schilderung, wie bei dem Verkauf von Kleidungsstücken verfahren wird. Er schreibt: Ein Arbeiter oder eine Arbeiterin, welche für ihren fargen Wochenlohn einen Anzug oder einen Mantel faufen, zahlen mehr als das Doppelte. Beispielsweise muß ein Arbeiter für ein Kleidungsstück zum reellen Werthe von 12 M. den horrenden Betrag von 30 M. bezahlen, nur weil er nicht in der Lage ist, diesen Betrag auf einmal ab stoßen zu lönnen und dabei lann man auf den Empfehlungs tatten dieser Geschäfte wörtlich lesen: Avis! Sie werden freundlichft ersucht, dieser Geschäfts Empfehlung einige Geschäfts Empfehlung einige Aufmerksamkeit zu widmen, umsomehr fich dieselbe von einer mark schreierischen Reklame fern bält(!) beren fich eine große Anzahl Ronkurrensen mit Vorliebe bedient. Es ist mein höchftes Bestreben, dem Bublifum ganz reelle Waare zu äußerst billiger Preisen zu liefern und wird sich Jeber durch den Besuch meiner Verkaufsfäle von der Leistungsfähigkeit und Reellität überzeugen." Unser Gewährsmann schreibt weiter: Beim Kauf und Empfang hat der Käufer den dritten Theil anzuzahlen( im vorgedachten Falle also 10 M.), und die Ver­pflichtung beftimmt ferner, daß Käufer allwöchentlich auf den Reftbetrag 1,50 M. abzuzahlen hat. Bezahlt ist also das Klei. bungsstüd schon mit der Anzahlung und der ersten Rate. Es ist schon wiederholt vorgekommen, daß das Kleidungsstüd nicht mehr tragfähig war, wenn die legte, regelmäßig erfolgte Theil. zahlung geleistet worden! Su verwundern ist nur, daß das Bublitum einem derartigen Ausbeutesystem noch seine Hand leiht, nachdem es genugsam erfahren hat, daß es hier nur in der schnödesten Weise übervortheilt wird.

Auf dem Hofe der Schwarzkopf'schen Fabrit, welche Anschlußschienen an die Geleise der Großen Berliner Pferde bahn hat, werden jest täglich Versuche mit einem neuen

Strolche überfallen und in schändlicher Weise gemißbraucht. Dem Kinde gelang es, dem Unbolde zu entfliehen und seinen zwischen Neu- Glienice und Sacro in einer Grube beschäftig ten Vater in Kenntniß zu setzen. Der Bestßer der Grube be auftragte sofort drei seiner Arbeiter mit der Verfolgung. Die selben wurden auch bald des Thäters gewahr und es gelang ihnen nach längerer Verfolgung durch den Wald, den Unhold auf einer in die Havel hineinragenden Landzunge unter einem Gebüsch versteckt aufzufinden und dingfest au machen. Der Verbrecher ist ein junger Mensch von ca. 25 Jahren. Obwohl der Strolch, der über seine Person jede Auskunft verweigerte, die That vollständig abzuleugnen versuchte, so erfolgte doch seine Verhaftung und Ueberführung in das Amis gefänants.

" Maien, Maien, Maten!" Diese Rufe erschollen geftern schon in der frühesten Morgenstunde und es währte auch nicht lange, so fab man Neubauten, Kellerhälle, Fuhrwerke, Läden und andere Gegenstände und Räumlichkeiten mit dem herz­erfrischenden Grün der Birken geschmückt. Mit mächtigen Wagenladungen waren die Landleute aus der Umgegend nach Berlin gelommen und reißend" ging der Abfas von ftatten. Daneben gestaltete fich der Verkauf von Kalmus recht flott, der ebenfalls in großen Maffen nach Berlin gelommen war. Wie manche schöne Baumpartie mag arg von den Maienhänd lern mitgenommen, wie mancher dieser, Bingfträuber" von den wachsamen Forfibeamten abgefaßt" worden sein! Wenn man fteht, wie der robuste Steinträger oder Maurer auf dem Bau, der Droschkentutscher, oder der fernschrotige Bierfahrer fich oder fein Gefährt mit dem jungen Birkenreis schmückt, so wird die vielfach aufgeftellte Behauptung widerlegt, daß in den arbei tenden Kreijen der Sinn für die Natur und ihre Schöpfungen ganz verloren gegangen sei. Gerade bier findet man oft mehr idealistisches Gefühl, als in den Kreisen der oberen Behn tausend".

In den Gratwell'schen Bierhallen tand gestern Abend das erste Garten Konzert bei überfülltem Hause statt und Tönnen wir diese Konzerte unseren Lesern beftens empfehlen.

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Ein schrecklicher Anblick bot fich der Stbgr. 8tg." au folge Freitag, Nachmittags in der vierten Stunde, den Baffanten der Parochialftraße. Die Frau eines Produktenhändlers, welche mit ihrem Manne nebft fleinem Kinde alte Glasbroden vom Bierverleger abgeholt hatte, war beim Abladen behilflich, indem fie mit einer Lampe leuchtete und dabei das Kindchen auf dem Arme hielt. Plößlich überschlug fich das Kind, die Mutter ließ vor Schreck die Lampe fallen und im Nu stand fie am ganzen Leibe in Flammen. 3war gelang es dem Manne, ihr bas Kind zu entreißen, die Mutter aber rannte in brennenden Kleidern auf die Straße. Der im Nachbarhause wohnende Glasermeister Schulze fürzte fich fofort auf fte uud suchte die Flammen mit den Händen zu erfliden; doch gelang ihm dies nicht, da die Frau fich in ihrer Angst losrig und weiter lief. Nun suchte der in der Klosterstraße wohnende Klempnermeister Bergmann die Frau aufzufangen, welchem dies auch mit Hilfe des Publikums gelang, so daß jest endlich die Flammen ge löscht werden konnten. Aber die unglückliche Frau batte schon entsetzliche Brandwunden davongetragen und mußte mittelft Krantenwagens in ein Krankenhaus geschafft werden.

Der Mann, welcher nach unserer gestrigen Mittheilung Expreffungsbriefe an vier Hebeammen geschrieben hat, ift gestern in der Person des Bigarrenmachers Bweticfy verhaftet worden. Derselbe ift in den Jahren 1882 und 1883 wegen gleicher Bergehen bestraft und erst am 16. d. M. aus der Strafanstalt entlaffen worden.

Zwei Unglücksfälle durch Ertrinken, welche fich gestern mögen den Nachmittag am Landwehr Kanal ereigneten, Eltern c. zur Warnung dienen. Der fünfjährige Knabe Kalbom, welcher mit zwei gleicbaltrigen Knaben am May. bach Ufer entlang gina, seste fich gegenüber dem Grund ftüd Görliger U/ er Nr. 21/23 auf die Waffertreppe und hielt die Füße ins Waffer. Hierbet ftürzte er topfüber in den

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Polizei Bericht. Am 11. d. Mts., Vormittags, wurde auf dem Grundstück Lüßowfir. 82 ein unbekannter etwa 30 Jahre alter Mann schwer frant vorgefunden und mittelft Droschte nach der Charitee gebracht. Neben ibm lag eine zerbrochene mit Köpfen von Phosphor- Streichhölzern gefüllte Schnaps flasche. flasche. An demselben Tage Nachmittags stieß die im Steller des Bierverlegers Schulz, Parochialftr. 22, beschäftigte Arbeiter frau Liese unvorsichtigerweise eine brennende Betroleum- Lampe um, welche in Folge deffen explodirte und ihre Kleider in Brand segte. Diese erlitt so schwere Brandwunden, daß fle mittelst Krantenwagens nach der Charitee gebracht werben mußte. Bu derselben Beit wurde der Tapezirer Lehrling mußte. Pfeffer in der Friedrichsstraße in Folge eigener Ünachtsamkeit von einer Equipage überfahren, aber nicht erheblich verlegt. Am Nachmittage fiel ein 8 Jahre alter Knabe von einer Treppe Des Kohlen Ufers an der Bärwaldstraße in die Spree ein 5 Jahre alter Knabe von einer Treppe am Maybach Ufe in den Landwebrtanal. Beide ertranten. Bu derfelben Bell versuchten zwei Mädchen vor einem Hause am Schiffbauerdamm fich zu ertränken, wurden aber gerettet und nach der Charitee bezw. ihrer Wohnung gebracht.

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Gerichts- Zeitung.

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Eine Anklage wegen Majestäts- Beleidigung, welche wie so viele thresgleichen lediglich aus der Denunziation swuth feindseliger Nachbarn und Nachbarinnen hevorgegangen, be schäftigte vorgeftein die 2. Straffammer des Landgerichts, Der bei den Königlichen Munitions.Fabriken auf dem Ei werder bet Spandau beschäftigte Arbeiter Hawraned war des obigen Bergebens angeklagt. Der Angeklagte ist Eigenthümer des Grund füds Scharfrichteret 5 in Spandau ; mit der Bächterin deffelben, ber Handelsfrau Gerede, hatte er f. 8. projefftrt und dieser Broze war zu Gunsten der letteren entschieden worden. Am 29. Mär D. J. empfing Frau H. die Ausfertigung des zu ihrem Gunften lautenden Endurtheils in diesem Prozeß und unmittelbar darauf erschien fie auf dem Hofe des von ihr gepachteter Grundstüds, um den Eigenthümer und Verpächter Hawran aufzufordern, eine von dem legteren begonnene Aufräumung arbeit sofort einzustellen; dabei berief fie fich unter Hinwe auf das ergangene Urtheil auf ihre Gerechtsame. Haroraned der fehr harthörig ist, soll nun bei dieser Gelegenheit mit Be aug auf das qu. Urtheil eine Neußerung gethan, die angeblid eine Majestätsbeleidigung involvirt. Eine Anzahl von 3 uginne legten thre Aussagen auch in diesem Sinne ab; andererseits aber tam zur Sprache, daß die Hauptbelastungszeugin Gerele ben Hamraned gedroht, fie werde nicht eher als bis fie den Hawraned hineingelegt Grunde berichtet."

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und - Bum größten Leidwesen der dem An Kanal und ertrant. Ein gleiches Schicksal ereilte den 8 Jahre getlagten feindlich gesinnten Angeber erachtete der Gerichtshof indeffen eine Beleidigung der Person des Landesberrn objektio nicht für vorliegend. Demgemäß lautete das Urtheil auf Frets sprechung.

alten Knaben Rattei, welcher fich oberhalb der Bärwaldbrüde vom Roblenufer aus auf die Waffertreppe begeben hatte, wahr scheinlich um Fische zu fangen. Nur die Leiche des ersteren Snaben ist bis jetzt gefunden worden.

Der Mörder der Schiffling'schen Eheleute ist noch immer nicht ergriffen worden. Möglicherweise ist, wie es jest

Breslau , 10. Juni. ( Nachtlänge zur Streitbewegung.) Die Töpfergesellen Paul Frenzel, Alois Altmann und Dog Schaff, genannt Klose, sowie die Maurer Karl Milde,

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Straßenbahnwagen gemacht, welcher durch Elektrizität getrieben auch in dem von amtlicher Seite den Zeitungen zugeftellten Heinze und Franz Gottwald, fämmtlich von hier, standen heute

wird. Die elektrischen Batterien befinden sich vorn und hinten auf den Berrons und nehmen sehr wenig Raum ein, so daß immer noch genügend Stehpläße vorhanden find. Abweichend von den Pferdebahnwagen befist dieser vier Achsen, also acht Räder. Die Versuche haben ein ziemlich gutes Ergebniß gehabt, nur beim Vaifiren der Kurven lommen wegen der größeren Bahl der Räder noch ab und zu Entgleisungen vor, welchem Uebelstande man aber durch einige Verbesserungen abhelfen zu tönnen glaubt. Wie eine Lolalforrespondenz erfährt, ftebt der Efinder bereits mit einer biefigen Straßenbahn Gesellschaft, welche auch den Oberbau des Wagens geliefert hat, sowie mit einigen anderen deutschen Lokalbahnen behufs Einführung der. felben in Unterhandlung.

Das Geschäftsjahr der städtischen Feuersozietät pro 1. Dltober 1884/85 bat fib nach dem Verwaltungsbericht des Magiftrats wesentlich ungünstiger gestaltet, als das Vorjahr. Dbwohl die Anzahl der entstandenen Hausschäden, welche ver gütet worten, fich nicht ganz in dem Maße vermehrt hat, wie es im Vorjahre und auch im Durchschnitt der legten zehn vor­angegangenen Jahre der Fall war, dieselbe ist immerhin von 647 auf 675 geftiegen, so ift auch die dafür gewährte

Berichte beißt, der bisherige Migerfolg der Nachforschungen der Gewiffenlosigkeit desjenigen Berichterstatters, der die falsche Nachricht von seiner Fefinahme den Beitungsredaktionen zuge tragen hat, auzuschreiben, denn den Beamten und Agenten, welche gefiern in der Umgegend von Berlin Nachfrage hielten, wurde allerwärts entgegengehalten, daß der Thäter ja bereits ergriffen sei. Urbrigens scheint die Annahme der Kriminal polizei, daß Keller durch den Brunewald in der Richtung nach feinem legten Aufenthaltsort Dber Glauche bei alle fich ent fernt hat, auzutreffen. Vorgestern Mittag um 1 Uhe hat ein Mann, auf welchen die Beschreibung und Kleidung des Mör ders genau paßt, und welcher auffallend verstört aussah, sich bet dem Förster zu Wannsee ein Butterbrod geben laffen. Dieser Mann ist auch noch von anderen Berfonen am Schlach tensee gesehen worden und trug eine neue seidene Müße. Nach Aussage eines mit dem 2c. Keller genauer bekannten Stall mannes W. ist der Mörder auf beiden Unterarmen blau täto, wirt und zwar ist auf dem linien Arm die Jahreszahl 1884

feines Namens eingegraben.

Für Lebensmüde. Die deutschen Rolonialvereine mit

follte, unternommen

klage, es am 11. Dai vorigen Jahrns, ou einer Beit, wo bier ein allgemeiner Streit der Töpfer in Szene gefegt werden zu haben, mehrere Genoffen burd Dohungen vom Arbeiten abzuhalten. Durch die Aussagen der Beugen wurden nur Frenzel und Milde hinreichend belaftet Der erftere hatte, als er einiger Töpfer, die in bem Haule Matthiasplas 20 arbeiteten, anfichtig wurde, ausgerufen: ba die Kerls mit dem Richtscheite heraus! Sie sollen nicht beiten, fie sollen ftreiken!" Und Milde hatte denselben Leu zugeschrien: Sh : Lumpen braucht nicht zu arbeiten! müßt streiten!" u. f. w. Der Staatsanwalt beantragte halb, Frenzel und Milde zu je 2 Monaten Gefängniß zu

be

Der

urtheilen, die übrigen Angeklagten dagegen freizusprechen. Der ftrafe von 3 Monaten für angemessen. Die anderen vier An

gellaaten wurden freigesprochen.

Düsseldorf , 10. Juni. In der heutigen Straflammer und auf dem rechten ein Herz, sowie die Anfangsbuchstaben figung wurde gegen einen Raufmann aus Köln wegen eines Eisenbahnkoupee gegen ein breizehnjähriges Mädchen verübt Berbrechens gegen§ 176 des Strafgesetzbuches, das er in Enischädigung eine verhältnismäßig weit höhere gewesen, ihren längeren oder fürzeren geographischen Beinamen ent batte, unter Ausschluß der Deffentlichkeit verhandelt. Der An Die Gesammtentschädigung wideln augenblidlich eine große Rübrigteit im Anpreisen ihrer getlagte wat gegen Stellung einer Raution von 15 000 R

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als die Des Vorjab: es. betrug pro 1884/85 719 792,24 Mart, gegen das Vor­jahr mehr 160 191,28 Mart. Die Total Versicherungssumme fämmtlicher Gebäude von den unterhalb des Weichbildes be legenen, bei der städtischen Feuersozietät versicherten 19 385 Grundstüden nicht mitverfichert find die fal. Echlößer, die Theater und die Gebäude des Staates und des Reiches- betrug am 1, Dltober 1885 2286 530 600 Mart. Jm Ganzen find in der Belt vom 1. Dltober 1884 bis Ende September 1885 im Feuersozietätsbureau 2416 Feuer gemeldet worden. Für 675 dieser Brände, 28 mehr als im Vorjahre, infl. 9 Schornstein, 61 Gardinenbrände, 8 Blisst: ahlbefchädigungen und 8 Leucht­gaserploftonen, hatte die Feuerfozietät Bergütigungen zu leiften, und beläuft sich die Gesammtsumme, wie bereits oben Die Gesammitoften angegeben, auf 719 792,24 Mart. betrugen influfive den Beitrag zu den Kosten des Feuerlösch­mesens und deren Feuerwachtgebäude in Summa 1259 455 43 Mart. Bur Deckung dieser Summe ist ein Beitrag von 5% Bf. pro Hunde t der am 30. September 1885 vorhandenen Ver­fiberunad fumme und zwar von 2286 530 600 art überhaupt 1 269 890,55 Mart ausgeschrieben worden. Die Gesammt Einnahme betrug 2080 271,42 Mart. Im Durchschnitt waren im Jahre 1883/84 pro Brandschaden 864 Mart, im Jahre 1884/85 pro Brandschaden dagegen 1066 Mart Entschädigung

entdeckten oder noch zu entdeckenden Länder in Afrifa, Poly. 3. aus der Untersuchungshaft entlassen worden, wurbe

neften u. f. w. Selbst ,, amtliche Berichte" müffen herhalten. In dem einen Bericht wird die Fruchtbarkeit des Landes, der Reichthum an Vieh und Wild, die Ergiebigkeit der Erslager In einem nächsten wird diefer Theil des Bildes gerühmt. vorsichtig übergangen, dagegen das Klima, die Kulturfähigkeit

aber nun sofort wieder verhaftet, da das Urtheil auf achtebn Monate Buchthaus und fünfjährigen Berlust der Ehrenrechte

lautete.

Brünn , 10. Juni.

Bor dem Schwurgerichte fand heute ein interessanter Prozeß wegen Gattenmordes feinen Abfluß des Bodens und die Sanftmuth der Bewohner gepriesen. In Die Häuslerin Franzidla Sedmara aus Borky bei Tischnowis

der an ein Hamburger Haus von seinem dortigen genten neuerdings eingetroffenen Schilderung der Herrlichkeiten in Kamerun und in Angra Pequena beißt es fogar wörtlich: ,, Sie dürfen es mir glauben, bier lebt fichs selbst für Europäer

35 Jahre alt, lebte mit ihrem etwa 50jährigen Manne in ftetem 3 vift. Bei einer Hochzeit lernte fte den bloß 17jährigen

Am 27.

Butschen Franz Rojelet fennen, und es entspann fich ein in times Liebesverhältniß. Die Sedmera versprach dem Burschen gans prächtig, zumal einem das Sterben so außerordentlich leicht die Heirath, Haus und Hof, wenn ihr Mannftetben" follie

gemacht wird..." u. f. m.

Das Marunge'sche Mörderpaar soll zu lebenslänglicher Fau Marunge wird nach Buchtbausstrafe begnadigt sein. dem Buchthause zu Sonnenburg(?) überführt werden, während thr Sohn hier und zwar im Moabiter Bellengefängniß ver­bleiben wird.

Ueber ein neues Verbrechen wird uns berichtet: In der Gemarkung von Neu Glienicke, und zwar auf dem vom legteren Orte nach dem benachbarten Sacro führenden Wald wege wurde vorgeftern Nachmittag das 10jährige Töchterchen eines Arbeiters Rennebarth aus Neu- Glienice von einem

Es wurde verabredet, diesen zu beseitigen.

sollte der Mord ausgeführt werden. Vorher begab fich fedod Franziska Sedmeta nach dem nahen Wallfahrtsorte Strazel um vorerst für das Seelenheil ihres dem Tode geweihten Batten zu beten. Rojelet begleitete den Sedmera von Tif nowis nach Hause und stieß ihn während des Heimweges den hoch angeschwollenen Loucstafluß. Die Leiche Gebmera' wurde später aufgefunden. Beide Angeklagte wurden einftim mig des Meuchelmordes, refp. der Mit chuld hieran fchuldig erlannt und Rozelet zu 14, Franziska Sedmera au 16 Jahren

schweren Kerters verurtheilt.

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