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Die Tournüre vor Gericht. Darf fich die Leibespfän bung einer Dame auch auf ihrem Cul de Paris erftreden? Diese ligliche Frage hat füngst ein Wiener Gerichtshof su Gunsten des hartbedrängten schöneren Geschlechtes entschieden. Es hatte Jemand wegen einer ziemlich beträchtlichen Schuld ein Ehepaar beim dortigen Handelsgerichte verklagt, und so febr er fich auch bemühte, es gelang ihm nicht, zu seinem Gelbe zu kommen, denn das Ehepaar besaß nichts, was die Forde rung des Gläubigers gedeckt hätte. Da erfuhr er eines Tages, Daß die Gattin seines Schuldners eine ziemlich beträchtliche Summe in ihrem Cal de Paris eingenäht habe. Darauf schrieb er ein Gesuch an das kompetente Gericht, worauf er seinen Verdacht zu Papier brachte und den Aufenthalt des Beldes fein jäuberlich und mit allen Details der Dertlichkeit beschrieb; das Gesuch gipfelte in der Bitte, an der Schuldnerin mit dem werthvollen Ausstattungsstüd" unter Suziehung einer ehrbaren und diskreten Frau eine Leibespfändung, wie für solche im Geseze vorgesorgt ist, vornehmen laffen zu dürfen. Allein das Handelsgericht erkannte zu Recht: eine Leibespfän bung lönne fich niemals auf einen Cul de Paris erftreden, fondern habe gewiffe Grenzen der Dertlichkeit und Wohlan ftändiglett einzuhalten und wies das Begehren des Klägers aurüd. Somit wäre also eine recht geräumige Tournüre in gewiffen Fällen bei weitem dem festesten Arnheim vor ausleben.
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Orts Krankenkasse der Tischler und PianoforteArbeiter Berlins . Die Vertreter der Kaffenmitglieder( Delegirten zur Generalversammlung) ladet Herr W. Schmit zu einer Vorversammlung, welche am Dienstag( 3. Feiertag) Bor mittags 10 Uhr, in Nieft's Lolal, Kommandantenstraße 72, ftat findet, ein. 8wed der Versammlung ist: Besprechung über die am Mittwoch zu wählenden 6 Vorstandsmitglieder und Aufstellung der Kandidaten hierzu. Der Einberufer er. fucht sämmtliche Delegirten, vollzählig zu erscheinen.
Verein zur Wahrung der Intereffen der Tischler. Mitglieder, welche gewillt find, die Landpartie mitzumachen, werden vom Vorftand aufgefordert, fich spätestens in der Ver fammlung am 21. Juni beim Raffiter zu melden, da spätere Meldungen nicht berücksichtigt werden.
Arbeiter Bezirksverein der Rosenthaler Vorstadt. Sonntag, den 13. Juni( erfier Pfingstfeiertag), Nachmittag 3 Uhr, bei Schramm, Hochftr. 32a: Geselliges Beisammensein mit Familie.
Ortstrankenkasse der Tischler und Pianofortearbeiter Berlins . Mittwoch, den 16. Juni, Abends 7 Uhr, im Bür gersaale des Rathhauses, außerordentliche Generalversammlung. Tagesordnung: Wahl von 8 Vorftandsmitgliedern, darunter des Rendanten und des Altgesellen, seitens der Vertreter der Raffenmitglieder. Es ist Pflicht sämmtlicher Delegirten, in dieser Versammlung zu erscheinen. Die Delegiztenkarte legi. timirt.
Soziales und Arbeiterbewegung. Bingfifeiertag Bormittags 10 ühr, Rofenthalerftraße 38, Bor.
An die Steinträger Berlins . Kollegen! Wir theilen Euch hierdurch mit, daß der Lohntampf sein Ende erreicht bat, daß fich bis jetzt feiner der Kollegen gemeldet, der auf Grund von Lohnabzügen gemaßregelt worden wäre, und wir nehmen an, daß die Mehrzahl den Tarif voll und ganz bewilligt et halten hat. Auf Grund dieser Wahrnehmung erklären wir die Lohntommiffion für aufgelöst. Mit tameradschaftlichem Gruß: Die Lohntommiffion.( Wir möchten dem noch hinzufügen, daß alle Steinträger, die in irgend eine Streitigteit mit ihrem Ar beitgeber gerathen, vielleicht am besten thun, dieses direkt dem Vorstand des Fachvereins der Steinträger zu melden. D. N.)
Der Beschluß der Töpfermeister vom 9. Juni d. J., welcher im Vereinshause gefaßt wurde, ift seltens sämmtlicher ftreitenden Töpfergesellen, an Bahl ca. 1000, mit großem Jubel aufgenommen worden. Daß nun die Herren Arbeitgeber selbst einen Generalftreit in Szene feßen wollen, d. h. daß fie noch sämmtliche bei ihnen in Arbeit stehende Töpfergesellen entlaffen werden, entspricht ganz unsern Erwartungen und wir werden abwarten, ob die Löpfermeister und Arbeitgeber dies mal ihren gefaßten Beschluß aufrecht erhalten lönnen. Defto mehr wird die Gesellenschaft bemüht sein, die streitenden Ar beitgeber unberücksichtigt zu laffen und soviel Arbeit wie möglich an fich zu bringen. Noch müffen wir tonftatiren, daß noch ein guter Theil unserer hiesigen Arbeitgeber sowie auch einige Firmen der Weltener Ofenfabrikanten den strellenden Töpfergesellen Berlins und Umgegend zur Seite stehen. Um fo entschloffener find wir deshalb, weil angesichts des legten Beschlusses der Arbeitgeber recht deutlich die Gesinnung zu Tage tritt, daß die Rechte der Gesellen in feiner Weise zur Geltung fommen sollen, auch find wir nicht gewillt, auf die vielen falschen Angaben, die uns gegenüber gemacht werden, ftets zu erwidern, wir überlassen sie dem gefunden Urtheil des Publikums. Die Gesellenschaft von Berlin und Umgegend wird trot allem unentwegt bie gefeßliche Bahn verfolgen. Die iros Lohntommiffion der Töpfer von Berlin und Umgegend.
Freireligiöse Gemeinde. Am erften und zweiten träge des Herrn Schäfer über das theologische Vorurtheil und feine Folgen.
Männergesangverein Schneeglöckchen" jeden Montag Abend im Restaurant Naunynstraße 78.
Kleine Mittheilungen.
Groffen, 10. Junt.( Verbrannt.) In der lezten Nach brannte in Habenidel das mit Stroh bedeckt gewesene Wohn haus des Stellmachermeisters Quoos vollständig nieder. Leider ist dabei eine Frau in den Flammen umgelommen. Georgenburg D.Schl, 10. Junt. Morgens in der achten Stunde treuzen auf dem hiesigen Bahnhofe awei Güter züge.
schleppt wurden. Der Rummel währte schon eine Viertelftunde, als plöglich aus der Mitte der eingeschlossenen Menge auf dem Karlsring ein greller Feuerschein fichtbar wurde Alarms wurde und Flammen emporloder ten. rufe erschollen, " Feuer! Feuer! und Die weiter Stehenden glaubten auch schon, daß ein Geschäftsladen in Brand gerathen sei. Dem war aber nicht so; die Tumul tuanten hatten ein Stüd in Petroleum getränktes Werg ange sündet und in die Luft geworfen, um durch diesen Runstgriff Militär und Polizei in Schwantung au bringen und die all gemeine Panique auszunügen. Die Sache mißlang, und für Die in einem Quarré von Bajonneten Eingeschloffenen gab es feine Rettung mehr. Vor dem Militärlondon ftanden die etwa 1000 Röpfe zählenden Gefangenen, viele ohne Hüte, meistens verdächtige Vagabunden, die jezt im Augenblide Stöde und Steine wegwarfen. Nun nahm Baron Splengi eine Sortirung vor, und die halbwegs Anständigen wurden freigelassen, wäh rend 5 bis 600 Leute innerhalb des Quarrés in fleinen Trupps in die Polizei Bentrale eskortirt wurden, wo dann die Ausweisleistung gefordert wurde. Der Buchdruckergehilfe Karl Petral, der gestern mit einem Bajonnet lebensgefährlich verwundet wurde, ist heute Abends geftorben. Heute wurden insgesammt 710 Individuen aur Polizei eingebracht. Auf den Straken ift jest, 12 Uhr 30 Min. Nachts, Alles ruhig.
Best, 10. Juni. ( Dreifache Naubmörderin.) Die Ber haftung eines Weibes Namens Katharina Merchel versezt die Bewohner der Stadt Vukovar in hochgradige Aufregung. Katharina Merchel, ca. 35 Jahre alt, als Bedienerin in den besten Häusern gelannt, entpuppt fich jest als eine dreifache Raubmörderin. Nicht immer war die Habsucht das Motiv ihrer Thaten, auch Liebe und Rachsucht spielten dabei eine wichtige Rolle. Intereffant find die Aussagen dieses Weibes, die fich auf die Details ihres legten Mordes beziehen. Alles gesteht fte, weil fie gebrochen an Leib und Seele ist. Eine schwere Krankheit warf fie auf's Lager; halb genesen nahm fte Gift, doch daffelbe Mittel, durch welches fie awet threr Opfer ins Jenseits beförderte, verfing nicht bet thr. Der Sachverhalt ift folgender: Josef Hameter, ein Müllerbursche, unterhielt mit ber Merchel ein Liebesverhältniß. Diese Liebe war aber nur eine einseitige, denn nur die Merchel empfand eine Leidenschaft für ihn. Hameter selbst wurde ihrer Liebe bald überdrüffig und erklärte ihr, das Verhältniß lösen zu wollen. Die Mer chel entschloß fich in Folge deffen, fich zu rächen. Sie bes schwor ihn, ihr noch einmal seine Liebe zu schenken, versprach ihm, seine Existenz begründen zu wollen, und für ihr erfpartes Geld eine Mühle zu laufen. Der Bebauerns merthe ging richtig in die ihm gelegte Falle. Beide begaben fich in die Schlaftammer der Merchel, wo auch eine sogenannte Waschrolle" stand. Dort ergriff die Merchel ben zum Rollen beftimmten Prügel und verfeste dem Hameter einen so much tigen Sieb über den Kopf, daß er sofort leblos zur Erde fant. Darauf nähte fte ihn vollständig in einen Sad, den fte mit Steinen beschwerte und versentte den Leichnam in die Donau . - Noch zwei andere Morde geftand die Katharina Merchel ein. Der eine wurde an Herrn Franz Wagner, Hotelier, be gangen, bei welchem die Merchel in Dienst stand. Herr Wagner starb vor Jahren eines plöglichen Todes, dessen Ursache erst jett belannt wird. Katharina Merchel gesteht ein, Herrn Wagner Gift verabreicht zu haben. Ueber die Motive dieser That lurfiren verschiedene Gerüchte, doch dürfte die Wahrheit erft bei der in nächster Beit stattfindenden Schlußverhandlung zu Tage treten. Ein anderes Opfer war ein slovalischer Leins wandhändler, der den Markt in Bulovar besuchend, eine Beute der Verführungskünfte dieses Weibes wurde. Er starb eben falls an Gift und wurde seiner Baarschaft beraubt.
Nachdem vorgestern der fungirende Beamte den Bug, in der Richtung Breslau abgemeldet hatte, begab er fich, wie der ,, Breslauer 8tg." geschrieben wird, zur Abfertigung des zweiten Buges. In diesem Moment wurden von der nächsten Bahnftation( Stahlhammer) zwei zufammen getoppelte Lokomotiven, von welchen nur die eine gebeizt war, hierher angemeldet bis zu deren Ankunft hier der Güterzug warten sollte. Da nur ein Beamter auf der biefigen Station Dienft thut, so blieb das legtere Telegramm im Augenblid unbemerkt und beide Züge dampften gegen einander ab. Etwa drei Kilometer von hier, in einer Kurve, erfolgte der Zusammenstoß. Steben Wagen, darunter der Gepäckwagen, wurden zertrümmert und eine größere Anzahl anderer mehr oder weniger beschädigt. Der Heizer vom Güterauge wurde herausgeschleudert, glücklicherweise aber wenig ver legt. Die Lokomotivführer harrten auf ihren Boften aus und tamen mit leichten Kontufionen davon, so wie denn überhaupt Niemand erheblich verlegt wurde. Bis gestern Abend war der Güterverkehr vollständig unterbrochen, nur Personenzüge ver tehrten. Die Paffagiere mußten an der Unglücksstätte umfteigen. Unter dem Publikum herrscht hier eine gewiffe Auf regung darüber, daß an der hiesigen Station für Tag und Nachtdienst nur je ein Beamter fungirt, der den Dienst eines Stationsvorstehers, Billetoerkäufers, Telegraphisten, Güter
Vereine und Versammlungen. Expedienten zugleich zu vertreten hat.
hfs. Der Fachberein der Mechaniter, Optiter, Uhr macher, chirurgischer und anderer Juftrumentenmacher bielt am 9. b. M. im Niefi'schen Lotale, Kommandanten frage 71/72, eine start besuchte Mitglieder Versammlung ab, in welcher zunächst Herr Dr. Bendendorff in einem fünfviertel ftündigen Vortrag über Feuerbestattung die mannigfachen Migftände und fanitären schädlichen Folgen tennzeichnete, welche mit der seitherigen Leichenbestattung verknüpft und nur burch Die allgemeine Einführung der Leichenverbrennung zu beseitigen feien. Von einer Distusfion wurde abgesehen; doch liefen viele auf den Gegenstand bezügliche Fragen ein, welche der Vorfragende eingebend beantwortete. Bei Vornahme der Vor ftands. Ergänzungswahlen wurden gewählt die Herren: Spieß, zum ersten Vorfizenden und Maaß zum Revisor. Jedem der brel Delegirten zum Jenaer Kongreß der Mechaniker sc. während der Pfingstfeiertage wurden tägliche Diäten von 7,50 Mart nebst freier Eisenbahnfahrt bewilligt. Hierauf wurde noch Verschiedenes" und der Fragelasten erledigt.
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Die Zentral- Kranten- und Begräbnißtaffe der Buchbinder und verwandter Geschäftszweige hielt am 6. und 7. Juni in Hannover thre ordentliche Generalversammlung ab. An welend waren 69 Delegirte. Es wurden folgende Beschlüsse gefaßt: 1. Die Altersgrenze auf 40 Jahre festzuseßen. 2. Lehre linge und jugendliche Arbetter lönnen nur in der 3. Klaffe Aufnahme finden und dürfen nur einer Krantentaffe angehören. 3. Wiederholt eintretende Mitglieder haben 3 Mart Eintritts. geld zu zahlen. 4. Ertrantt ein Mitglied während den ersten 13 Wochen, so hat es nur Anspruch auf die gejegliche Mindeft leiftung; dieselbe wird nur 13 Wochen gewährt. 5. Eine 14. Steuerwoche vierteljährlich einzuführen zur Aufbringung des Reservefonds. Auf Erhöhung oder Erniedrigung der Steuern wurde abgesehen; ebenso von Einführung des Vier tlassensystems; ferner wurde der Ausschuß von Hamburg nach Berlin verlegt. Die nächste ordentliche Generalversammlung wird in Erfurt abgebalten. Anfang der Versammlung den 6. Juni, Bormittags 11 Uhr, Schluß derselben den 7. Juni, Abends 12 Uhr.
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Fachverein sämmtlicher im Drechslergewerk beschäf ligten Arbeiter Berlins . Der provisorische Vorstand macht be tannt, daß Listen zur Beitrittserklärung zum Verein bei folgen Den Kollegen ausliegen resp. ausgegeben werden: K. Buch mann, Naunynstraße 4, 3 Treppen; A. Moench, Adalbert ftraße 26 4 Treppen; H. Lable, Strausbergerstraße 26, 2 Treppen; F. Beride, Borfiaftraße 19;. Gromoll, Mollen. marti 7, 4'Treppen und R. Sündermann, Bitschinerstraße 61, 1 Treppe. Am dritten Pfingstfeiertage findet eine Herren partie rach den Rüdersdorfer Kallbergen statt. Treffpuntt: Morgens 6 Uhr am Schlesischen Bahnhof , Abfahrt 6 Uhr. Gewerkschaft der Metallarbeiter Berlins und Um gegend. Ordentliche General- Versammlung am Dienstag, den 15. Juni, Bormittage 10% Uhr, in Weid's Restaurant, leg anderstraße 31. Tagesordnung: 1. Raffenbericht. 2. Statuten Blenderung(§ 4). 3. Erfazwahl für die ausgeschiedenen Vor standsmitglieder. 4. Verschiedenes und Fragelaften. Mitglieder werden aufgenommen.
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Der Unterstüßungsverein deutscher Schuhmacher veranstaltet am aweiten Feiertag eine Herrenpartie nach dem Grunewald . Sammelplay am Brandenburger Thor 6% Uhr Morgens. Abmarsch pünktlich 7 Uhr. Freunde und Gönner
find willkommen.
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Dülmen, Weftf., 9. Juni. Ein scheußlicher Mord hält hier die Gemüther in Spannung. Der Boftfuhrknecht W., welcher noch am Sonnabend Abend 11 Uhr die Badetpoft zum legten Eisenbahnzuge gefahren hatte, wurde Sonntag früh im Mühlengraben als Leiche gefunden. Mühlengraben als Leiche gefunden. Der ganze Körper war mit Wunden, theils von wuchtigen Schlägen, theils von Revol verschüffen herrührend, bedeckt; insbesondere fand fich am Hinter topf eine bedeutende Schlagwunde, welche die Hirnschale zer Gründe und Einzelheiten des Verbrechens schmettert hatte. find völlig unaufgeklärt. Mehrere Berdächtige wurden bereits verhaftet.
Beft, 10. Juni. Von Seiten der Polizei und des Mili. tärs wurden für heute Abend dieselben Vorkehrungen wie gestern getroffen. Ober Staatsanwalt Rosma erstattete heute ex officio die Anzeige von den Vorfällen des 6. Juni, refpeftive von der Erftechung Braunsteiner's burch Polizisten beim Präs fidenten des Gerichtshofes, und forderte unter Berufung auf Die Beugenschaft von zwölf Abgeordneten die Einleitung der Untersuchung. Im Laufe des heutigen Tages verfügte die Polizei die Aushebung sämmtlicher Verbergen und die Deti nirung der Arbeitslosen bis über Pfingsten. Die flürmischen Szenen des geftrigen Abends fanden leider auch heute eine Wiederholung, die einen schlimmen Ausgang verheißt. Die Anjammlungen begannen, wie der N. Fr. Pr." telegraphirt wird, später als an den vorausgegangenen Tagen. Die Grup wird, später als an den vorausgegangenen Tagen. Die Grup pen vor der Hatvanergaffe bestanden anfänglich nur aus barm lofen Neugierigen, allein gegen halb 9 Uhr tamen aus den Vorstädten Hunderte, die fich an der Ede der Kerepeserstraße poflitten. Buerst vertrieben sich die Leute die Zeit mit entstand eine beftige Schreien und Pfeifen. Plößlich Bewegung längs der
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Wien , 10. Juni. Ueber den bereits gemeldeten Mord versuch an einem Arzte wird weiter berichtet: Die Identität bes jungen Mannes, der am vergangenen Sonntag den Arzt Dr. Lajar Hirsch in deffen Drdinationszimmer durch mehrere Revolverschüsse schwer verlegte und fich dann selbst erschoffen bat, ist nunmehr festgestellt worden. Er heißt Johann Gschier. meister, war 22 Jahre alt und Lebergalanterie Arbeiter. Die Agnoszirung der Leiche erfolgte gestern Nachmittags im pathoLogischen Institute des allgemeinen Krankenhauses durch einen Bruder Gschiermeisters. Johann Gschiermeister war der Sohn eines in Kierling wohnhaften Ehepaares, das eine leine Bauernwirthschaft betreibt, und wohnte seit dem Herbste vori gen Jahres im Hause Nr. 17 der Strozziggaffe in der Joseph stadt. Er war im Hause wegen seiner Luftigkeit beliebt, sowie wegen seiner Solidität und Sparfamteit belannt. Sonnabend Abends schrieb er an feinen in Dttalring wohnhaften Bruder einen Brief des Jnbalts, daß ihn das Leben nicht mehr freue und daß der Bruder fich nicht kränken möge, wenn er aus demselben scheide. Gleichzeitig gab er ihm bekannt, daß er allen seinen Verpflichtungen nachgekommen sei, damit ihm Nie mand etwas Schlechtes nachlagen fönne. Der Bruder fchentte dem Briefe teine sonderliche Beachtung, da er die Sonderbar fetten Johann's fannte und der Ansicht war, daß der Inhalt des Briefes, der in humoristischem Tone gehalten war, auch nur scherzhaft gemeint sei; erst als die Frau, bei der Jobann Gschiermeister wohnte, vorgestern zu dem Bruder mit der Nach richt fam, daß Johann seit Sonntag verschwunden set, dämmerte in ihm der Gedanke auf, daß der Attentäter und Selbft mörder fein Bruder sein tönnte. Gschiermeister begab sich gestern Nachmittags in tas allgemeine Krankenhaus und fonftatirte, daß die Leiche in der That die seines Bruders Johann fei. Einige Tage vor Ausführung seines Planes batte fich Gschlermeister photographiren lassen. Weshalb er vor der Ausführung des Gelbstmordes das#ttentat gegen den Arzt verübte, wird wohl uraufgeklärt bleiben. Ferner wird der N. Fr. Pr." mitgetheilt, daß nebst dem ersten Briefe, den Johann Gschiermeister an seiuen Bruder gerichtet und worin er demselben die Absicht des Selbstmordes angezeigt hatte, in einem Badet ein zweiter Brief gefunden worden ist, worin Johann Gioiermeister Mittheilungen über feine Krankheit und über seine fehlgeschlagenen Hoffnungen auf Heilung derselben machte. Er bekannte ferner in diesem Briefe, daß er ursprüng lich beabsichtigt hatte, an dem ibn behandelnden Arate einen Racheats und Raubmord au verüben, daß er aber durch die Vorträge eines freikirchlichen Predigers, die er angehört, von diesem Borhaben abgebracht worden sei. Dieser Theil des Schreibens ist übrigens so untlar, daß er auf einen gestörten Geisteszustand schließen läßt. Endlich traf Gschiermeister in dem Briefe legtwillige Verfügungen über seine Habe. Seine Möbel teftirle er seinem Bruber, und den Kindern beffelben vermachte er feine Bücher. Heute Nachmittag um 2 Uhr fand die Obduktion der Leiche Johann Gichtermeister's statt. Die Ansicht des Arstes geht dahin, daß Gschiermeister das Attentat auf Dr. Hirsch nicht unbedingt im Buftande geistiger Un
ganzen Linte. Ein Boligift brachte einen Häftling aus der Provinz vom Zentral Bahnhof. Die Menge machte Miene, den Häftling zu be freien, was nur dadurch verhindert wurde, daß der Polizist und der seine Situation nicht erfassende Schüßling fich in ein Haus retteten, deffen Thor fte zuschlugen, um das Eindringen Der Menge zu verhindern. Von diesem Augenblide an war die Situation in gefährlicher Weise verändert, und wenige Minuten vor neun Uhr wurde Militär aus den Kasernen requiritt. Es erschienen 2 Bataillone Infanterie und Husaren; erstere wurden anders poftitt als gestern, denn es besteht die Abficht, ein vollständiges Reffeltreiben gegen die Erzedenten zu veranstalten und dieselben von allen Seiten zu faffen. Um 9 Uhr rüdte ein Bataillon Infanterie aus der Karlslaserne aus. Das Militär fammelte fich in der Neuen Weltgaffe und wurde vom Detektiv Chef Baron Spler yi empfangen. Die Polizei wich von ihren bisherigen Disposi tionen ab und beschloß, den Ansammlungen durch eine Maffen verhaftung ein Ende zu machen. Bu diesem Swede wurde bas Militär tompagniewetse unter Führung eines Boltzeibeamten auf den Museumsring, den Karlsring, in der Hatvanergaffe und in die Mitte der Kerepeserstraße auf einem Umweg beordert. Die Demonftranten mertten nichts von
dem Umzüngelungs. Manöver. Nachdem die Aufstellung erfolgt war, ritt Stadthauptmann Chudy abermals in Begleitung eines Bataillons Trompeters sämmtliche Ansammlur gspunkte ab und forderte die Menge zum Auseinandergehen auf. Ein Theil entfernte fich nun, daß Groß blieb jedoch zurück. Lang. fam erfolgte jegt die Ausführung des Manövers. Von allen vier Seiten rudte das Militär schrittweise gegen das Bentrum bes Straßenviereds vor. Die von einer Seite auf diese Weise Vertriebenen rannten auf die entgegengefeste Seite, in der Der Zentral Arbeitsnachweis des Fachvereins der Meinung, burchzukommen, doch auch dort stießen fie auf einen Tischler, Blumenftr. 56, in der Tischlerherberge, tft am ersten Militär- Kordon. Viele Personen, namentlich Frauen, die fich und zweiten Bfingftfeiertage geschloffen. Vom Dienstag, den 15. Juni, ab, findet die Arbeitsvermittlung wieder regelmäßig in der Menge befanden, jammerten und baten, fte durchau fiatt und zwar an Wochentagen von 812-91 Uhr Abends, laffen, während die in die Falle gerathenen Eredenten, in Drohrufe ausbrachen und umberliefen, um möglicherweise den Sonntags von 9-11 Uar Vormittags. Die nächste Ber Kordon zu durchbrechen. Hunderte erhoben ihre Stöde und sammlung des Vereins findet am Sonnabend, den 19. Juni, eingeine warfen angesichts des Militärs Steine auf die Boli Abends 8 Uhr, in Jordan's Salon, Neue Grün zisten. Als ein Trupp sab, daß fein Ausweg vorhanden sei, Amphion". Jeden Montag Abend Schwang er fich über das Gitter in den Vorgarten des National Theaters, von wo dann die Individuen einzelweise hervorge. Uebungsstunde im Kurfürstenfeller", Boststraße 5.
fraße 28, statt. Bitherklub
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zurechnungsfähigkeit begangen babe, da das Gehirn, deffen Bildung nur ganz unbedeutende Abnormalitäten aufweift, eine folche Annahme nicht gut zuläßt. Es ist vielmehr wahrschein licher, daß der Unglüdliche unter dem deprimirenden Drucke feiner Krankheit und in Folge der Erregung, in der er sich bes fand, gehandelt habe.
Parts, 9. Juni. Ueber den bereits in unserer Sonnabend nummer gemeldeten Straßenauflauf im Faubourg St. Antoine und über die Ursache deffelben wird der Voff. 8tg." folgen des geschrieben:" Der hauptsächlich von Möbeltischlern be wohnte Faubourg St. Antoine fab gestern einen förmlichen Aufstand, der sich gegen einen seit langen Jahren hier ans fäffigen bolländischen Möbelfabrikanten Eugen Dirly richiete. Jegend ein bisher unbekannt gebliebener Feind dieses Herrn Dirft ließ im ganzen Stadtviertel Anschlagzettel antleben, welche einige Stellen aus der Aussage enthielten, die er vor etwa zwei Jahren im Kammerausschuß zur Untersuchung der Ursachen des wirthschaftlichen Rüdganges machte. Danach hätte sich Herr Dicke folgendermaßen geäußert: Das Möbel