würdigt und gutgeheißen worden.() Wir werden daher Diese Haltung allen noch so teden herausforde rungen gegenüber auch ferner bewahren, verbeblen aber nicht, daß es wohlgethan wäre, wenn die Parteileitung Be legenheit nähme, den peinlichen Eindrud, welchen solch fortge fester, wenn auch einseitiger Rratebl auf jeden Unbe fangenen machen muß, Demjenigen nahezuführen, bem es doch mit in erster Reihe obliegen sollte, die Diskreditirung der Barteiverhältniße und damit die Schwächung der liberalen Pofition nicht als Brtvatgeschäft zu betreiben." Wir haben mit Herrn Eugen Richter   nichts gemein, wollen aber ganz offen gestehen, daß wir an Herrn Richters Stelle es auch für eine unserer ersten Aufgaben halten würden, den Einfluß solcher Blätter zu brechen, die, wie das Berl. Zgbl.", von ganz anderen Gefichtspunkten aus geleitet werden, wie es fich für politische Drgane geziemt.

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Schutzölnerisches. Im Jabresberichte der Handels. Tammer für die Kreise Reichenbach, Schweidnth und Walden burg für 1885 finden die auf Einführung von Böllen   auf die Rohmaterialien der Textilinduftrie gerichteten Bestrebungen eine entschiedene Abwehr." Wir tönnen," beißt es, nicht bringend genug davor warnen, auf die Befteuerung der Rohmaterialien unserer Textilindustrie einzugehen, die früher in Bezug auf Flachs und in neuefter Belt in Bezug auf Wolle angeftrebt worden ist. Wir befigen in beiden Branchen hochentwidelte Industrien, und es ist der Export in leinenen und namentlich wollenen Waaren von sehr großer Bedeutung und eine reiche Erwerbsquelle, die leicht durch Bölle auf Rohmaterialien ver stopft werden könnte." Die ,, Bresl. Mgatg." bemerkt hierzu: Die Befürchtung, daß durch die Einführung von Flachs- und Wollzöllen der Industrie des Begirls große Nachtheile auge fügt werden würden, ist gewiß begründet, weniger verständlich aber ist es, daß dieselbe Handelslammer auch fegt noch jede Erhöhung der Bölle auf Fabrilate freudig begrüßt. Jede Er böburg des Schußes, das sollten doch die Herren bedenken, den die Induftrie für ihre Erzeugnisse erhält oder verlangt, giebt den agrarischen Bestrebungen zur Erhöhung des Schutzes der nationalen Arbeit der Landwirthschaft neue Nahrung und einen gewiffen Schein von Berechtigung.

Zur russischen Freundschaft. An der ruffischen Grenze geftalten fich, nach schleftschen Blättern, die Verkehrsverhältnisse von Tag zu Tag chinesischer. An der Modrzejower Brüde wird jezt der russische Grenzbaum nur dann zurückgelegt und Die Baffage nach und von Rußland   geöffnet, wenn 30 Personen am Grenzbaume stehen. Da tommt es vor, daß so mancher eine Stunde und mitunter noch länger an der Grenze warten muß, bis fich diese Anzahl von Personen gefunden hat. Dorf. mufitanten, fo berichtet der Oberschl. Ans.", welche dieser Tage in Polen   zu einer Hochzeit aufgespielt hatten, mußten vor der Modrzejower Grenzfammer brei Stüde spielen, um den Beweis au führen, daß fie wirklich Muftlanten und nicht etwa Männer find, welche Musikinstrumente nach Rußland   schwärzen. Noch einen Schritt weiter und sämmtlich die Grenze paffirenden Personen werden gezwungen werden, ein examen rigorosum in ihrer Berufsthätigkeit abzulegen. Der Schneider macht einen Rod, der Schufter macht ein Paar Stiefel und der flubirte Mann legitimirt fich durch einen extemporirten Vortrag

aus dem Gebiete seiner Wissenschaft. Warum soll sich auch zu den mancherlei modernen Ueberraschungen nicht auch die einer laiserlich russischen Grenz. Prüfungs Rommisfion" ge fellen- Ein amtliches Blatt der föniglich sächsischen Regierung, die Leipz. Big.", schließt einen gegen Rußland   ge richteten Leitartitel mit folgendem Baffus: Rußland   ist die jenige Macht, welche an der heutigen europäischen   Konftellation bas meiste Gefallen finden dürfte. Je mehr die anderen Staaten bei fich zu Hause beschäftigt find, um so freiere Hand hat es in Aften wie in Osteuropa  . Seine Sprache Bulgarien  gegenüber ist denn auch drohender als je. Daß von Peters burg aus einfach die Verschwörung von Burgas   für eine Fabel, Naboloff für einen Ehrenmann, das Ganze für ein Wahl. manöver der Regierung in Sofia   erklärt wird, wo doch die Entscheidung den Berichten vorliegt, übertrifft alles, was bisher von rufftschem Uebermuth in dieser Frage geleistet ist. Es wird immer flarer: Rußland   will Europa   nicht zur Ruhe tommen laffen, und es giebt leine Macht, die es daran hindern

tönnte."

Zu den Polenausweisungen. Die Weser  - Btg." be richtet, daß in Schleswig  () die dort wohnhaften pol. nischen Familien den Befehl erhalten haben, das Gebiet des früheren Herzogthums zu verlaffen. Es befindet sich darunter ein Apoth fer, ber bereits 50 Jahre in der Provins   ansässig ist, an ben die Weisung erfolgt, die Apotheke zu verkaufen und die Stadt zu verlaffen. Aus Flensburg   wurde eine Lehrerin der französischen   Sprache ausgewiesen, welche in Paris   geboren ist, aber einen polnischen Namen führt.

Haussuchungen. Der Frankf. 8tg." schreibt man aus Mainz  , 12. Junt: Gestern fanden bei mehreren Mitgliedern des aufgelöften Arbeiterwahlvereins Haussuchungen statt. Bel einem derselben wurde die Vereinstaffe tonfissirt. Neben dem febr bescheidenen Inhalt der beschlagnahmten Kaffe war das Resultat der Haussuchungen erfolglos. Unter dem gleichen

er als Orakel galt, als daß man ihn irgend hätte tränken mögen. Außerdem lag es auf der Hand, daß er nur aus Ge fälligkeit in Rebe's Rolle eingetreten sei. Der Erbprinz lachte aber, daß er sich zurückbeugen und sein Gesicht mit bem Tuch bebeden mußte, und Meier warf ihm einen vor wurfsvollen Blick zu.

Der zweite Alt ging wieder so ruhig vorüber, als der erste. Nicht einen einzigen Applaus betam Hamlet, obgleich bie Buschauer boch bei Fräulein Bellachini bewiesen hatten, baß fie applaudiren konnten. Peters ging um den Direktor herum.­Herr Direktor!"

M

Datum schreibt man demselben Blatte aus Darmstadt  :| Wie gestern in Mainz   bei den Mitgliedern des dortigen auf gelöften Arbeiterwahlvereins, so fanden auch hier bei einer größeren Anzahl Sozialdemokraten umfangreiche Haussuchungen ftatt. Nach den einen ist dabei nichts gefunden worden, wie man auch nicht recht weiß, wonach überhaupt gesucht worden ift, nach den anderen soll bei einigen der Durchsuchten Material au einer ftrafrechtlichen Verfolgung entdeckt worden sein. Schweiz  .

Der Schlosserfachverein in Zürich   hat gegen die Verordnung des Bolizeidirektors, betreffend den Streit, Returs an die Gesammtregierung, ergriffen, weil er in der selben einen Amtsmißbrauch erblide.

Belgien  .

Die Angst vor dem rbettertongres in Brüssel  hat die wunderlichen Blüthen getrieben. In Folge zahlloser Gerüchte über zu erwartende Nubeftörungen befand fich die Hauptstadt in großer Aufregung; man fürchtete, daß alle aweifelhaften Elemente, welche die Hauptstadt birgt, den Tag benußen würden, um Unruhen bervorzurufen. Dazu fam die offisielle Meldung, daß viele Kohlengräber im Hennegau   zu Fuß nach Brüffel tommen würden. Die Bahnhöfe waren, nach Dem Berl. Tagebl.", start bewacht; allein die Maßregeln, welche die Behörden ergriffen hatten, erschienen feineswegs be rubigend. Abgesehen von der Aufbietung einer starken Militär. macht und der Besetzung der Bahnhöfe und öffentlichen Ges bäude, wurden Soldaten und Bürgergardiften mit scharfen Patronen versehen; es war Befehl ertheilt, auch nur beim erften Versuch einer Ruheftörung mit aller Energie vorzugehen. In Folge deffen trafen die Bewohner selbst auch Sicherheits maßregeln; viel: Gewölbe wurden verbarriladirt, und die meisten Fabriken ließen nicht mehr arbeiten. Die Lage wurde noch verschärft durch die Nachricht, daß die Streifbewegung im Beden von Charlerot wächft. Die Bahl der Streifenden beträgt bereits wieder 700. Der Generalrath der Arbeiter partel erließ eine Proklamation, worin in den heftigsten Aus­brüden gegen das Berbot der Manifeftation protestirt wird. Niemals fin d, nach der Frankfurter   Stg.", bei den Waffen­bändlern so viel Waffen getauft worden, wie in diesen Tagen. Wie die Gazette" berichtet, haben viele Leute ihre Werth fachen, Schmud, Silber u. s. w. in den Gärten vergraben und zahlreiche Hauseigenthümer hätten sogar die Kellerlöcher mit Sandfäden ausfüllen laffen aus Furcht vor Dynamit, welches hineingeworfen werden lönnte. Banquiers und Banthäuser so wird weiter verfichert sollen ihre Angestellten mit Waffen sollen ihre Angestellten mit Waffen versehen und verpflichtet haben, am 13. b. frübzeitig auf ihrem Offizier in der Bürgerwehr ist, wird erzählt, er laffe sein Ber  Posten zu sein. Ja von dem Chef eines solchen Hauses, der fonal täglich unter seiner persönlichen Leitung auf dem Hofe Uebungen machen; von einem anderen, er schicke feine Ange ftellten truppweise auf den großen Schießftand, um sich im daß all' diese Beängstigung völlig grundlos war. Revolverschießen zu üben. Es braucht nicht gesagt zu werden,

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Delegirten der Arbeitervereine des Landes führte In der am 13. zusammengetretenen Versammlung der ber fürlich von dem Affisen- Gerichtshof in Gent   verurtheilte Anseele den Vorfis. Gegen 500 Delegirte, welche Die Arbeiterpartei des gesammten Landes veitraten, nahmen an der Versammlung Theil. Es gelangten durch Attlamation folger de drei Resolutionen zur Annahme. 1) Die Propaganda zu Gunsten des allgemeinen Stimm rechts soll fortgesezt werden, 2) eine allgemeine Ar beitseinstellung soll eintreten, sobald die Arbeiterpartei Die nothwendige Kraft erlangt habe und falls die Regierung weiter die Gewährung des allgemeinen Stimmrechts verweigern würde, 3) eine neue Manifestation soll für den 15. August, den belgischen Nationalfeiertag, organiftrt werden. Außerdem wurde für den Fall, daß die beabsichtigte Manifeftation am 15. Auguft verboten werden sollte, beschloffen, 24 Stunden danach eine allgemeine Arbeitseinstellung für das ganze Land zu erklären.

In der Stadt herrschte den ganzen Abend hindurch die vollste Rube. Die Bürgergarde, welche zusammenberufen worden war, ist wieder entlassen worden. Die Stadt hat ihr gewöhn liches Aussehen. Mit den Eisenbahnzügen find weniger Ber fonen hier eingetroffen als an anderen Sonntagen, da Regen wetter eingetreten ist. Eine Depesche aus Charleroi   von Abends ebenso berichten Depeschen aus den Provinzen, daß es nirgends 6 Uhr meldet, daß in dem ganzen Kohlenbecken Ruhe herrscht; ebenso berichten Depeschen aus den Provinzen, daß es nirgends au Rubeftörungen gelommen ift.

Franireich.

Die Bergleute in Decazeville beschloffen, nach der Franff. Stg.", auf den Antrag Basly's einstimmig, die Arbeit wieder aufzunehmen, nachdem Basly ihnen erklärt hatte, fte wieder aufzunehmen, nachdem Basly ihnen erklärt hatte, fte würden, wenn sie die Kongeffton der Kompagnie, den Preis für einen Rarren Rohlen auf 10 Centimes au erhöhen, ver werfen, die öffentliche Meinung gegen fich haben. Der Rest Der Unterstügungskaffe im Betrage von 8000 Frts. bleibt den jenigen Arbeitern reservirt, welche die Rompagnie nicht wieder anftet.

Wir wiederholen nochmals zusammenfassend das Resultat Gegner auch alle Mühe damit gegeben hatte, ging es recht gut.

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Jett tam der britte Att kam die Szene mit der Mutter, und Nebe entwickelte da eine so volle Kraft und Schöne, eble Sprache, daß sich im Publikum immer mehr ein Gefühl zu regen begann, er habe doch am Ende wohl einen Beifall verdient, aber Jeber scheute fich den Anfang zu machen.

Die Szene spielte er durch, von Anfang bis zu Ende ganz vortrefflich, und tobtenstill saß das Parterre babei, benn der erste Rang hält es gewöhnlich für unter seiner Würde, zu applaudiren. Es greift auch die Glaceehand­

der Rammerverhandlungen über die Ausweisung der Brinzen. Der Gesezentwurf ist also am Freitag in der von der Regierung angenommenen Form des Antrages Brouffe, welcher die Ausweisung der direkten Brätendenten und der ältesten Söhne derselben vorschreibt, mit 315 gegen 232 Stim men angenommen worden; dagegen wurde der Entwurf der Kommission, welcher die allgemeine Ausweisung der Brinzen verlangte, mit 314 gegen 220 Stimmen abgelehnt. Vorher wurde mit 310 gegen 233 Stimmen beschlossen, in die Be rathung der einzelnen Artikel der Vorlage einzutreten. Die Rammer nahm ferner die Artikel an, durch welche die Regies rung ermächtigt wird, die anderen Prinzen durch Dekret auß zuweisen, durch welche Strafen von 2-5 Jahren Gefängniß festgesezt werden für den Fall einer Rüdlehr ins Land, und Durch welche den Brinzen die Ausübung von Wahlhandlungen untersagt wird. Im Senat brachte am Sonnabend der Jufti minister die Vorlage über die Ausweisung der Prinzen ein. Italien  .

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Bom 11. bis 12. d. Mittags find an der Cholera in Benedig fünf Personen erkrankt und sechs gestorben, in Bart Dret   Personen ertrantt und zwei gestorben. In Triest   ist, nach dem ,, Berl. Taaebl.", am 11. b. Abends ein neuer, schnell tödtlich verlaufener Cholerafall vorgekommen. Derselbe betraf einen Laftträger, welcher auf einem von Benedig angelommenen Schiffe gearbeitet hatte.

Grohbritannien.

Das Wahlmanifest Gladstone's an seine Wähler in Midlothian besagt: Die Königin hat in die Auflösung des Parlaments gewilligt, um die Meinung des Landes über die wichtigste und gleichzeitig einfachste Frage zu erfahren, welche man dem Lande seit einem halben Jahrhundert unter breitet hat. Gladstone beruft sich auf sein legtes Manifeft und fügt hinzu, wenn eine fonservative Regierung die Vorlage ein gebracht hätte, den Jrländern ein so hohes Maß von Autono mie zu bewilligen, so würde dieselbe seitens der liberalen Partei eine fräftige Unterstügung gefunden haben, aber die Konservativen hätten noch im Januar eine auf 3 mangs maßregeln beruhende Politif in Borschlag gebracht, welche durch die Ereignisse nicht gerechtfertigt war. Gladstone habe fich für eine andere Methode als die der Brangsmaßregeln entschieden und habe darnach ein Rabinet auf einer dieser Bo litit entgegengefeßte Grundlage gebildet. Er habe im Einver ständniß mit seinen Kollegen vorgeschlagen, au untersuchen, ob es nicht möglich wäre, Irland   einen eigenen gesep gebenden Körper zu geben, und zwar unter Bedingun gen, wie fie die Integrität des Reiches erheischen. Es gebe überhaupt nur zwei Wege für die Politil, über welche bas Land zu entscheiden habe, sb nämlich die Regierung Bwange maßregeln anwenden solle, oder ob man die Frländer felbft ihre eigenen Angelegenheiten regeln laffen wolle. -Gladstone beftreitet den Gegnern feiner Vorlage das Recht, die legiere unter Berufung auf die Union   zu verroerfen. Die Union  , welche er abzuändern trachte, sei eine solche, die nur auf dem Papier ftände, erlangt durch Gewalt und Täuschung und niemals von dem irischen Bolle santtionirt. Jrland ver

lange nicht die Beseitigung der Union  , sondern die Herstellung eines Barlaments ohne diejenige Prärogative, durch welche die Reichsintereffen beeinträchtigt werden fönnten. Frland babe die Bestimmungen, durch welche auch der Minorität ein Schus gewährt werde, freudig angenommen. Gladstone führt sodann Die Vortheile auf, welche die von ihm verfolgte Politit mit fich brächte. Es seien bies: Konsolidirung der Einheit des Reichs und Vermehrung seiner Stärke, die Beseitigung der Streitig teiten mit Jrland und Entfaltung der Hilfsquellen dieses Landes, Reinigung der Ebre Großbritanniens   von dem Schandfled, welcher ihm nach der Meinung der gesammten zivilifirten Welt anbafte, und endlich Wiederherstellung der Würde des Reichsparlaments und ein wirklicher Fortschritt der Angelegenheiten des Landes. Gladstone fagt schließlich, es sel unmöglich, die irische Frage mit halben Maßregeln zu behandeln. Er habe seinen Antheil für die Lösung der Frage gethan, bas Uebrige au thun fomme nun den Wählern zu. Daily News" verspricht fich von dem Manifeft einen großen Erfol und drückt die Ueberzeugung aus, das Boll werde sich um den Staatsmann schaaren, der den Muth und die Fähigkeit zu eines glücklichen Lösung der irischen Frage befize.

"

In Sligo  ( Irland  ) fanden am Sonnabend Abend ernfte Unruhen statt. Durch eine unbedeutende Beschädl gung des bischöflichen Balais erbittert, griffen die Katholifen Die Häufer der angefehenften Proteftanten an, schlugen die Fenster ein und zündeten ein Haus an. Da die Polizei außer Stande war, den Tumult zu unterdrüden, mußte Militär auf geboten werden, welches die Straßen mit dem Bajonette fäuberte. Die Ruhe ist sodann nicht weiter gestört worden.

Rußland.

Es war anzunehmen, daß der von Desterreich Ungarn gonnene Bollfrieg gegen Rumänien   das benachbarte Rußland veranlaffen werde, im Intereffe seines Handels die Situation nach Möglichkeit auszunußen. Nach Berichten, die der Kreuz Beitung" aus St. Petersburg   zugehen, gewinnt benn auch die

Munde und als ob es das Verfäumte jetzt mit Lärmen unb Toben wieder nachholen wollte.

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Der Vorhang ftieg in die Höhe, aber Rebe kam nicht. Die Ungebulb wuchs, bie Leute geberbeten sich wie toll und pochten, Stampften, flatschten und schrieen: ' Raus,' raus! Rebe, Hamlet  , Hamlet  ! Nebe,' raus,' raus," raus!" Ein schüßender Engel waltet über Alem- Fräuleis Rottenhöfer glaubte oder hoffte, ihren Namen mitzuhören. Aber, Herr Rebe, so tommen Sie boch, wir werbes ja gerufen 1"

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Aber, mein bestes Fräulein..."

" Sind Sie ein wunderlicher Heiliger! So tomme Sie doch!" und seine Hand ergreifend, 30g fie be

" Der Rebe macht seine Sache gar nicht so schlecht; Betracht kommen, der all' seine Kräfte barangesetzt hat, sei schüchternen Hamlet unter einem neuen Ausbruch von Jubel

foll ich einmal wieber in's Parterre hinunter und vielleicht mit einer Rleinigkeit..." er zeigte babei seine zwet horn­harten Fäufte.

Um Gottes willen, Peters!" rief ber Direktor er Schreckt. Rebe ist in dem Aft viel schwächer als im ersten ein einziges verkehrtes Beifallszeichen, und der Teufel geht am Ende los! Wir wollen Gott   banken, wenn wir bie Sache ruhig zu Ende bringen!"

Wie Sie meinen; manchmal hängt's aber nur an einer Kleinigkeit

Ja wohl thut's bas," rief der Direktor, und wir wollen es felber nicht muthwillig heraufbeschwören! Die Heidenangft, die ich heute Abend ausstehe, werde ich über. haupt im Leben nicht vergessen!"

Als der Vorhang fiel, regte fich Niemand. Selbst der Erbpring hütete fich, einen zweiten Verfuch zu machen, da ber erste so gründlich mißaludt war. Rebe schien etwas be fangen, benn die übrigen Schauspieler wichen ihm aus, aber er suchte seiner Furcht Herr zu werden.

Fräulein Bellachini tanzte wieder in diesem 3wischen alt, und Rebe benutte bie 3eit, um inbeffen hinter der Bühne mit dem Laertes, einem jungen, ganz geschickten Schauspieler, die 3weikampf Szene ein wenig einzuüben, da biese in der Ausführung besondere Schwierigkeiten hat und leicht lächerlich wird. Rebe selber wußte übrigens vor

trefflich mit der Stoßwaffe umzugehen, und ba sich sein

ner Aufgabe zu genügen, und bem das Publikum durch nichts, nichts weiter auf der Welt lohnen tann als augen­blicklichen Beifall!

So tamen die legten Worte:

Nus, Mutter, gute Nacht der Rathsherr da 3ft jetzt sehr still, geheim und ernst fürwahr, Der sonst ein schelm'scher alter Schwäger war, Rommt, Herr ich muß mit Euch ein Ende machen Gute Nacht, Mutter..."

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Aber das letzte Gute Nacht, Mutter" sprach er so er greifend, so wunderbar wahr, daß dem Kleinen Jeremias die Thränen in die Augen traten.

und Beifall auf die Bühne hinaus.

Rebe stand wie betäubt, und Pfeffer ging immer um ihn herum, als ob er ihn anreben wollte, änderte aber eben so oft seine Absicht wieber und machte fortwährend und Gedanken vergebliche Versuche, seine Hände in die gewohnten Seitentaschen seines alten Roces zu bringen. Das Kostüm

hatte leider teine.

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Fräulein Bellachini zürnte. Sie war auch gerufen, aber nicht so, und beim zweiten Male hatte man fogar da es Peters nicht mehr für nöthig fand ihren Tanz nicht einmal da capo verlangt. Sie schreien wie verrüdt", sagte fte, als fie fich in diesen einen Abend engagirt habe." ihre Garderobe zurüdzog; ich bin froh, daß ich mich nur für

Unb teine Hand regte sich. Jetzt aber hielt fich Jere mias nicht länger. Seine Handschuhe hatte er schon lange Jetzt war aber Bahn für Rebe gebrochen. Schon im ausgezogen, um zu augenblidlichem Dienst bereit zu sein- vierten Aft, bei ben fleinen Szenen, wurde jebe, einiger jetzt hieb er ein, und wie der erste Schall durch das Haus maßen passende Stelle lebhaft applaudirt, und im fünften flog, war es, als ob ein Bauber gebrochen wäre, der bis Aft, in der Szene mit dem Tobtengraber, brach der Sturm auf's Neue aus. Es war gut, daß Fräulein Bellachini Einen solchen Applaus hatte selber bie berühmte das Theater verlassen hatte. Nicht enden wollte aber ber Tänzerin nicht bekommen; das ganze Haus bröhnte förmlich Beifall in der Fechtszene, die auch wirklich vortrefflich von vom Klatschen und Beifallssturm, in das der Erbpring jezt Beiben gegeben wurde, und als der Vorhang endlich zum

jett Alle befangen gehalten hätte.

mit augenscheinlicher Freude und mit gutem stimmte.

Willen ein

Schluffe fiel, ging es von Frischem an.

Rebe' raus!" gellte da zwischendurch eine Stimme, Baden fehlte, und Fräulein Rottenhöfer erschien im Mantel und: Rebe' raus!" schrie das Publikum wie aus Einem und ohne Stroh in den Haaren. Dann wurde Rebe no

gar

holte

ben

Sie

Bart

ber

ben

酒釀