tffl der der/ sei In. I mit 1 Agitation für eine Festerknüpfung der Handelt« deziehunaen Rußlands   mit den Ballanstaaten an Umfang. Sine Reihe von Blättern plaidirt für die Bildung «inet ZollbundcS der Balkanstaaten, der den handelspolitischen Kampf gegen Oesterreich   führen solle. Die Verwirklichung einei solchen Plane» wäre für Oesterreich allerding» ein schwerer Schlag. In Verbindung hiermit steht vielleicht folgend« Mittheilung derPolit. Korr.":Im Laufe de» nächsten Mo« nat» wird in Belgrad   der bekannte Moskauer   Großhändler Ruranewitsch erwartet; derselbe beadfichtigt, da» Terrain für die Errichtung einer Dampfschifffahrt-Station der russtschen Handel»« und vchiMahrtgesellschast auf der Donau   zu sondiren und direkte Handelsbeziehungen zwischen Serbien   und Rußland  anzubahnen. Man meldet: In Bolgrad(Bessarabien  ) scheint am vorigen Dienstag von dm Nihilisten(?) ein Attentat au»ge« führt worden zu sein. Wie nämlich derDaily New»" au» Odeffa telegraphirt wird, ist von dort«in Arzt DuchnowSkt mit einem Exttazuge nach Bolgrad gereist und derselbe be« lichtet, daß der Zustand de»Gouverneur»" von Bolgrad, SWo», welcher in seinem Wagm von zwei Personen angeschossen wurde, ein hoffnungsloser ist. Die Attmtäter find noch nicht verhastet. Balkauläuder. Wie verlautet, bereitet die s e r d i s ch e Regierung umfang« reiche Reformen in allen Zweigen der Vtaat»verwaltung vor. Die Reorganisation der Verwaltung und der Armee soll eine radikale sein. ES werden viele KreiSpräfetturm auf- gehoben, die Bezirke ander» gruppirt uud die Wirkungskreise der einzelnen Höheren Beamten werden geietzlich geordnet wer« dm. Auch da» Gemeindewesen wird viel freier gestaltet. An« grficht» all dieser Gesetzentwürfe, welche den Erwartungen aller freiheitlichen Männer de» Lande» mtsprechm, wird die Lage der Regierung in der Skupstina   eine günstigere sein; die Opxofttton aber wird, wenn fie gegen diese Gesetze stimmen sollte, Viele» an ihrem Einfluffe und Ansehm einbüßen. Nach einer Meldung derPoltt. Korr." au» Sofia   weigert fich die bulgarische Regierung, der von der gemischten Kommisston festgestellten neum   ostrumelisch.türkischm Grenze iuzustimmeu._ Amerika  . Au» Gloucester. Maffachusett«, kommt die Nachricht, daß, fall» die Regierung nicht prompt in der Fischerei. An« gelegenheit handelt, eine Anzahl Schiffe stch armiren wollen, um die kanadischen Fischer zu vertreiben und dm Im« vort frischer Fische zu verhindern. Rfrit«. In Kairo   heißt e», daß die Derwische mit der Abficht vor« rücken, in Halfa und Alascheh die Eisenbahn zu zerstören. Die» verhindtrt die Eröffnung de» Handel», wa» fich in der Kon ferenz beim Khediv« am Montag unter Erwägung befand. Au» Suakim wird gemeldet, daß die Rebellm ihre Außen posten in der Umgegend der Stadt zurückgezogen haben. General Wat« son hat zwei Märtte eröffnet. Der Gesundheit»,»stand der in Affuan und anderen Ortm stehenden Truppenthetle ist zur Zeit ein ungünstiger. IS0 Sol« baten find in der letzten Zeit an gastrischem Fieber und am Schlagfluß gestorben. 700 Erkrantte sollen nächsten» hierher tranSportirt werdm._ Oerichts-Zeitnng. Die bösen Folge« von der Abschließung von Schein« Verträgen, die in den meisten Fällm eintreten müffen, machen stch in immer neueren Variationen geltend. Der Schuhmacher. Meister Heineman defand fich Anfang v. I. in großen Ver legenheiten und veräußerte, um für alle Fälle gegen Angriffe der Gläubiger stcher zu sein, sein Schuhwaaren-Geschäft an sein« Ehefrau Marie und deren Onkel, den Handelimann Kiedrich Eichstedt  . Htinemann meldete berett» damals sein Gewerbe von der Gewerbesteuer ab, und die beiden Käufer "Ödeten«» nicht nur thrersett» an, sondern fie schloffm auch W dem Etgentbümcr de» Hause», nachdem derselbe den ftüheren �telher von seinem Kontra» entbunden hatte, einen neum Miethliontrakt ab. Ein Gläubiger de» Heinemann, derLederhänd« l« Erpert, welcher eine Forderung an denselben recht»»ästig au»« »eklagt hatte, erschien am 10. September v. F. in Begleitung de« G-richtSvollzieberS Schiebe in dem ditherigen Heinemann« schm GrschäftSlokal, um dort eine Pfändung vorzunehmen, fie nahmen aber davon Abstand, al» ihnen Eichstedt   und Frau Heinemann ihren Steuerzettel und den MiethSkontrakt mit hem Bemerken vorlegten, daß fie da» Geschäft 1885 für 3000 M. gekauft hätten. Einige Zeit später dewtrve der «derhändler Meseritzer trotzdem eine mdgiltige Forderung. Da der Gerichtsvollzieher Schiebt erklärte, daß er lediglich in stolge der Vorsptegelunz, E. und Frau K. hätten da» Ge» ichäft für 3000 6%. gekauft,«a» aber al» unwahr angesehm Nnrd,»on der Pfändung Abstand genommen habe, wurden dieselben wegen gemeinschaftlichen Betrüge» unter Anllage ge« stellt. Die erste Strafkammer hiestgen Landgericht» l sprach besonder» gerufen, und wie der Vorhang kaum wieder her« Unter war, mußte er noch einmal herau». Etwa» derartige» war in Haßburg»och»«cht geschehe», sd lange die alte Stadt stand. Jetzt mdlich beruhigte fich der See er hatte sei« �pfer, und der Direktor wollte eben auf Rebe zugehe«, um % seine Anerkennung autzusprechm, al« der Hofmarschall uu» der Loge de» Erbprinzm auf die Bühne kam und de» Direktor ersuchte, einm Augmblick zu dem gnädigste« Herr« heraufzukommen, der ihn zu sprechm wünsche. Mich? Heiland der Welt I" sagte Direktor Krüger �schreckt;.aber ich ich bin ja nicht mtschuldigm Sie einen Augenblick 1" und wie ein Wetter schoß er in da» �onversattonSzimmer, wo er wild«ach Peter« schrie. ,.Peter», Peter» I Verfluchter Kerl,«o steckt der nur w'eder?" Aber, Herr Direktor, hier bin ich ja ich habe vor Verzückung auf Einem Bei» gestanden 1" _.Habe» Sie meinen Frack mitgebracht? Ob ich et ?tt den» nicht immer dachte, daß noch ein Unglück pas« stre» würde! Meine» Frack will ich hören Sie den» sticht? vAber da liegt er ja auf dem Sopha! Wo wolle» Sie »och hin?" Zum Erbprinzen er hat ja nach mir verlangt!" Mtt dem Fettfleck?" t. .H«r Du mein Gott, an de« Fettfleck habe ich °)cht gedacht! O, daß diese« Schulze der Teufel i» Glaube nur nicht, daß er unter den viele» Schulze'» 2!? richtigen findet," meint« Peter».Aber warum nehme« «r**tch» Herrn Rebe'« dunkle Hose«? Er ist«och in der Garderobe." Die find mir ja um eine« Fuß zu lang I" «Krempeln wir auf," sagte Peter». i»Es geht nicht mehr, er«artet!" ächzte der Direktor, k:' seinen alten Rock schon abgeworfen hatte und fich in .» etwa« engen Frack hineinzwängtewo ist mein Hut? halte meine» Hut vor!" auch da» Schuldig au» und vemrthellte die Angeklagten zu je 14 Tagen Gefängniß. Da» Echtedsaericht für Unfallversicherung tu Ham« bürg hat unseres Wiffen« dieser Tage in den ersten drei Fällen Entscheidungen gefällt. Der erste Fall betrifft die Be« rufung des MaurerardeitSmanne» Fick, welcher im vorigen Fahre bei einem HauSeinstmz am SpeckSplatz in Hamburg   ver« unglückte und dem in Folge der dabei erlittenen Verletzungen der rechte Arm amputut wurde. Die Baugewerk»- Beruf»« genoffenschaft erachtete ihn al» nochzum Theil erwerbsfähig" und-sprach ihm nur 40 pCt. von seinem dmchschntttlichen JahreSverdienste, der auf die Höhe von 982,86 Mark festgestellt wurde, al» Jahresrente zu, und würde die» die Suvnne von 32,10 M. betragen haben, gleich 385,41 M. pro Jahr. Fick, damit nicht zufrieden, appellirte an da» Schiedsgericht und er« achtete daffelbe seine Apgellatwn al» begründet Daffelbr er« kannte ihm 50 pCt. seine» durchschnittlichen JahreSverdienste» zu und deträgt demnach die jährliche Rente 481,52 M., gleich 40,15 M. monatlich. Ein zwetter Verhandlungsfall betrifft da» außereheliche Kind eine» ebenfalls bei jenem HauSeinsturz zu Tode gekomme« nen Maurer». Die hiefige Baugewerksbelufsgenossenschast hatte der Hinterbliebenen Wtttwe und ihren au» der Ehe mtt dem getödteten Manne stammenden Kindem von dem auf M. 1200 normirten JahreSverdienste de» Verunglückten 88'/» pCt. gleich M. 800 al» jährliche Rente zugesprochen. Nun machte auch der Vormund eine» außerehelichen Kinde» de» Verstorbenen, für welche» derselbe bi» zu seinem Tod« monatlich M. 6 Alimente bezahlt hatte, höhere Ansprüche gel» tend, welche Ansprüche jedoch von der BerufSgenoffenschaft zu- rückgewiesen wurden. Ein Appell an da» Schiedsgericht hatte den Erfolg, daß daffelbe für Recht erkannte, daß dem außer« ehelichen Kinde, ebensowohl wie einem ehelichen, Ansprüche auf 15 pCt. zustehen und seien deshalb für die Folge M. 8 per Monat für daffelbe von der BerufSgenoffenschaft zu zahlen. Letztere hat gegen diese» Urtheil Be« rufung beim ReichsverficherungSamt angemeldet und find wir gespannt, wie diese» in diesem komplizirten Falle entscheiden wird. Einen weiteren Verhandlungsgegenstand vor Sektion IV, der Eisen- und Stahl-BerufSgenoffenschaft, bildet ein Unfall eine» Keffelschmiede» in einer Maschinenfabrik in Billwärder, wodurch die Sehkraft eine» Auge» zerstört wurde. Von der Beruftgenoffenschaft wurde dem Manne eine monatliche Rente von 6 M. zu Theil. Hiermit nicht zufrieden, wandt« fich der Verunglückte an da» Schiedsgericht und erachtete daffelbe auch in diesem Falle die Rente al» zu gering bemeffen und sprach ihm«ine Rente von 14,60 M. pro Monat zu. Man steht, daß in allen diesen Fällen die Appellanten keinen Schaden von der Berufung gehabt haben, wa» überhaupt auch niemals der Fall fein kann und wird, und ferner ist zu bedenken, daß Be« rufungen in allen, au» Ansprüchen auf Grund de» Unfallver ficherungigesetze» entspringenden Fällen unentgeltlich find. Reichsgerichts«Entscheidung.  (Nachdruck verboten.) Leipzig  , 12 Juni.(Störung de» öffentlichen Frieden».) Im Elsaß   besteht noch ein französisches Gesetz vom 11. August 1848, welche» in Art. 6, Ziffer 3 folgende» bestimmt:Mtt Gefängniß bi» zu 2 Jahren und Geldstrafe bi» zu 4000 Frank» wird de­straft da» Auistellm an öffentlichen Orten oder in Versamm lungen, da» Verthetlen oder Felldieten aller Zeichen oder Sinn dilder, welche geeignet find, den Geist vc» Aufruhr» zu erzeugen und zu nähren oder den öffentlichen Frieden zu stören." Auf Grund dieser Bestimmung war Herr Jakob Urban von Sennheim   angeklagt, weil er am 14. Januar d. I. gelegentlich des Begräbnisse» eine» Mitgliedei de» Gesangverein»(Union  Choräle") die Standarte diese» Verein», welche mit einer seidenen Fahnenschärpe, die franzöfischm Nationalfarben enthaftend, versehen war, durch die Straßen gettagm und offen entfaltet hatte. Die Etrajkammer in Mülhausen   sprach ihn jedoch frei. weil fie einen entschuldbaren Jrrthum für vorliegend erachtete. Herr Urban sagte nämlich, er sei erst seit Kurzem Fahnenträger, die Fahne sei von jeher so getragen worden, und er wie die übrigen Mitglieder seien der Meinung gewesen, der Verein habe da» Recht die Fahne zu tragen, weil fie im Jahre 1863 durch den damaligen Vorstand dem Vereine geschenkt sei und gemäß dem Frankfurter   Friedensvertrag« offen getragen werden dürfe. Da» Gericht erkannte an, daß die», so lange Elsaß   wieder zu Deutschland   gehört, allerdings unbeanstandet geschehen sei, und nahm daher an, daß da» rechtswidrige Be« wußtsein beim Angeklagten nicht vorhanden gewesen sei, wes halb auch auf Freisprechung erkannt wurde. Die vom Staat» anwalt hiergegen eingelegte Revision wurde in einer der letzten Sitzungen de» l. Sttafienates vom ReichSanwalte für be« gründet erklärt. Derselbe beanttagte die Aufhebung des Urtheil» und sagte dazu folgende»: E» ist nur ein Jrrthum auf Seiten de» Angeklagten angenommen, dieser Jrrthum ist aber nicht ein solcher über Thatsachen, sondern über da» Straf  « gesetz. Da» Urtheil ist so kurz gefaßt, daß darau» eigentlich nicht zu entnehmen ist, auf welche rhatfächlichen Umstände die Freisprechung fich stützt. Es ist gesagt, die Fahne sei von jeher mit der dreifarbenen Schärpe herumgetragen. Die» würde den Angeklagten in keiner Weise entlasten können, denn Da steht der Fettfleck beinah'»och besser au»," sagte Peters:Sie habe« de» alten erwischt." Na, da»» kann'» nicht« mehr helfe»; ei« Unglück kommt nie allein, und wenn ich jetzt in Oel   eingekocht wäre wie eine Sardine, warte« kann ich ihn nicht länger lasse« I" Da« Schnupftuch hängt Ihnen Hinte  » heran»," sagte Peter». Der Direktor stopfte e» in wilder Hast wieder ei«, und fich unterwegs die in Unordnung gerathene» Haare«in wenig zurecht drückend, schoß er in»oller Flucht zurück auf die Bühne, um sich dem übermäßig besternten und beorden« te« Hofmarschall zur Verfügung zu stellen. Dieser führte ihn auch ohne Weitere» der fürstltchen Loge zu, und Krüger, etwa mit einem Gefühl wie ei» Sud- akternbeamter, der vor einen Vorgesetzte« zitirt ist und die Gewißhett hat, eine« tüchtigen Rüffel zu bekomme», folgte ihm so rasch er konnte. Der Erbprinz erwartete ihn oben. Der Wage» stand schon lange unten, seiner harrend, aber er blieb trotzdem zurück und sah indessen zu, wie fich da» Hau  » entleerte. Herr Direktor Krüger, Königliche Hoheit." Ah, liebe, Direktor, e» fteut mich, Sie kenne« zu lerne« ich bi« Ihnen dankbar für Ihre Aufmerksamkeit!" Königliche Hoheit," stotterte Klüger. Heute Abend aber," fuhr der Prinz fort,bitte ich Sie, Ihrem Herr» Rebe in meinem Name» für den Genuß zu danken, den er mir durch sei« vortreffliche» Spiel be« rettet hat. Er ist jetzt noch im Kostüm, sonst hätte ich ihn selber heraufrufe« lassen, und so ersuche ich Sie den», ihm in meinem Name» diese Tuchnadel zu überreiche», die er mir zum Andenken tragen mag," und mit den Worten nahm er seine eigene Brillantnadel au» der Kravatte und über« reichte fie dem Direktor. Königliche Hoheit," stammelte dieser wieder,find so gnädig.. Guten Abend, Herr Direktor, nochmal«, ich bi« Ihne« sehr dankbar!" und fort war er, und in einer solchen Auf« regung befand fich der Direktor, daß er selbst seine» Fett« wenn daS nach dem Gesetze nicht erlaubt ist, so hätte er fich in einem Jrrthum über da» Gesetz befunden und kann fich nicht darauf berufen, daß in früheren Zeiten der Umstand unbeachtet geblieben ist. Die Entscheidung würde nur dann zutteffend sein, wenn da» Ge- richt entschieden hätte, der Angeklagte habe die Trikolore für ein private» Abzeichen gehalten. Im Jahre 1863 konnten die Farben getragen werden; mit dem Frankfurter   Friedenivertrage änderte fich die Sache; die Farben waren von da an die einer auSwärtiam Regierung. DaS Gericht hätte aussprechen müffen, daß der Angellagte allenfalls nicht in dem Bewußtfein ge­handelt habe, daß dai Anheften dieser Schärpe an die Fahne und daS Hemmtragen der letzteren den Geist de» Aufruhrs nähren oder den öffentlichen Frieden stören werde. Der betr. Paragraph ist nicht blo» politischer Natur, sondern auch eine Represstomaßregel. ES wird immer vorausgesetzt, daß der Be« treffende da» Bewußtsein gehabt hat, daß das Herumttagen deS Zeichen» den öffentlichen Frieden stören könne. Darauf hat fich da» Gericht aber nicht dezogen, sondem nur den guten Glauben festgestellt. DaS Reichsgericht hob darauf da» Urtheil auf und verwtei die Sache an das Landgericht zurück, indem ei die Giünd« der Reviston und deS Reichsanwaltes für zutreffend erklärte.__ soziales und Arbeiterbewegung« Sozial-Reform? Der national-liberal-konservative Ad« geordnete RMerguttdefitzer Sombart   macht auch in Sozial« Reform. Davon giebt sein neueste» Unternehmen vollgiltigen Beweis. Derselbe hat nämlich kürzlich im Wege der noch« wendigen Subhastation da» 3100 Morgen umfaffende RUtergut Steesow   bei Lenzla in der Priegnitz   erworben. Herr Sombart beadfichtigt, da» Gut zu zerschlagen und so ein neue» Bauern- dorf zu gründen. Der Plan ist folgender: ES soll das Rittergut in 6 Vollspännerhöfe» 4 Halbspännerhöfe und 10 Koffätyenhöte umgewandelt werden. Der Prei» eincS Voll« spännerhofe» ist in dem Voranschlage annähernd auf 36 000 M., der eines Halbspännerhöfe» auf 24 000 M. und der eineS Koffäthenhofe» auf 12 000 M. festgestellt. Bei der Uedemahme soll ein Viertel der Kaufsumme baar eingezahlt werden. Ein Viertel bleibt 10 Jahre lang vom Verkäufer unkündbar zu 5 Proz. Zinsen al» zweite Hypochek stehen. Für die beiden ersten Viertel, die Hälft« der Kaussumme, sollen zur ersten Stelle Zmttalpfandbriefe für da» neue brandenburgische Kredit- instttut eingetragen werden, die mtt 4 Pro», zu verzinsen find. Wa» die Größe der Besitzungen betrifft, so find für die Voll« spännerhöfe 240, für die Halbspännerhöfe 160 und für die Koffäthenhöfe 80 Morgen in Aussicht genommen. Leuchtet hierbei nicht sofort Jedem der Segen ein, der aus zahlrriche Personen herniederströmen wird? Zwanzig neueBesttzer", wo früher nur einer war! Die Produktion auf den zer« kleinertm Grundstücken ist zwar bedeutend schwieriger, alS auf einem einheitlichen Rittergut, besonders wo der Boden nicht allzu ergiebig ist und in ebenen Gegenden, aber tüchtige Arbeit ist bekanntlich recht gesund, besonders für die Koffäthen. Vier und fünf Prozent Z«nsen bringt gegenwättia daS Kapttal lange nicht ein hier aber sollen fie gezabtt werden. Zu der Kauf­summe muß noch die Summe zum Erbauen de» Wohnhause», der Ställe, zur Anschaffung von Vieh und Geräthen hinzu- genommen werden und dann kann es losgehen vermuthlich biS in den baldigen Konkurs hinein. Wir glauben, daß von dieser Sozial-Reform nur Herr Sombart   den Vottheil hat. Die Rtedeck'sche« Montanwerke(die Gesellschaft hat in Halle ihren Sitz) erzielten im Jahre 1885 bei 10 Millionen Aktienkapital einen Gewinn von 1 783 146 M. also fast 18 pCt.! Und dabei hört man noch immer Klagen seitens der armen Attionäre und Industriellen. Der Lohn aber der Arbetter ist im Jahre 1885 niedriger gewesen alS im Vor« jähre. I« Nordamerika   scheinen stch die Verhältniffe in diesem Jahre doch etwaS zu beffem; wenigstens ist der Konsum größer gewesen, al» im Vmjahie. Der Export Deutschlands  nach den Vereinigten Staaten   ist nämlich tm ersten Quartal diese« Jahre» gegen denselben Zeitraum im Vorjahre um 22 Mill. Mark gestiegen. Diese Erscheinung erklärt fich au» dem Aufblühen der südlichen Staaten Nordamerika  », in wel« chen der Unternehmungsgeist durch den Bau neuer Eisen- bahnlinien neu geweckt worden ist, und au» dem Wachsen de» nordamerikanischen Exporte» nach Zenttal- und Süd- amerika. AuS Apolda   erhlett dieThüringer Waldpost" folgende Korrespondenz: Vor kurzer Zeit verkaufte die hiefige größte Fabrtt Chr. Zimmermann und Sohn die meisten ihrer Strick- Maschinen an ihre Meister und Arbeiter zu ziemlich hohen Preisen. So kam e», daß ein solcher Ardeiter 8 solcher Ma­schinen kaufte, um nun den Meister zu spielen. Er nahm auch die Arbeiterinnen, die auf den Maschinen gearbeitet hatten, mit in den Kauf und versprach ihnen den gleichen Lohn, den fie bi» dahin von der Fabrilfirma bekommen hatten. Nach kaum 14 Tagen indeß zog er vom Dutzend Strümpfe 30 Pf. ab. Die» ließ man fich gefallen, weil man glaubte, e» würde fleck veraessen hatte, und in einem Zustand, von dem er fich selber später keine Rechenschaft ablege» konnte, zurück auf die jetzt leere und fast dunkle Bühne schoß. Er schüttelte dabei fortwährend mit dem Kopf und murmelte in Einem fort:Roch gar nicht da gewesen,«och gar nicht da ge- wesen I" (Fortsetzung folgt.) Aus Kunst und Leben. Eperl Treptow  . Während der Pfingstfeiertage pilgerte die schaulustige Welt zu Tausenden nach diesem herrlich, n Eta­blissement. Da» Wiederauftreten der berühmten Blondin tWres, welche, mit reichen Lorbeeren beladen, au» Amerika   wieder re« tournirt find, warm vor allen Dingm die HauptanziehungS« kratz. Eine Reihe von Spezialitäten haben fich imSperl" zu Mchselnden Broduttionm vereinigt, unter welchen wir besonder» den original.ex,enkisch.mufikalischen Clown, Mr. Harri», lobend hervorheden. Der elbe ist ein vielseitiger Künstler und al» Spezialist ein Unikum. Auch der Tanzlomiker Herr Weber. da» enfant ch6ri der Berliner  , ist wieder imSperl" einge« ,ogm und drilltet durch seine drastischen Vorträge. Al» Gast si Z�bslizuzetretm der Profeffor Hanlon, ein ausgezeichneter Pristidigitatem, der mit Geschick und Eleganz zu arbeiten ver- steht. Binnen Kurzem wird die Direktion ein große» italie­nische» Sommernachtifest«ntriren, worauf wir noch besonder» zurückkommm. Ein bezeichnende» Bild au» einem texanischen Gericht«« saal entwirft eine Meldung au« Hearne in Texa» vom 20. Mai. Dieselbe besagt: In der Mayor« Court wurde beute Sol Geiger, ein farbiger Politiker und Detektive, von O. D. Cannon, Anwatt der Anklage, erschoffen. Der Gerichtssaal war zur Zett mit Menschen überfüllt und eS herrschte die größte Auf« regung. Der Mayor verhandelte die Fälle einer Anzahl un. glücklicher Weiber, de« VagadondirenS beschuldigt, und Cannon betrieb die Anklage. Geiger trat schwankend in den Saal und verlangte die Anklageschrist zu sehen. Cannon opponirte: Geiger habe kein Recht, al» Advokat aufzutreten. Geiger schimpfte dann Cannon und ging in drohender Weise aus ihn los. Cannon zog sofort seinen Revolver und feuerte fünf Schüsse aus Geiger; jeder Schuß traf und der Verwundete starb kurz danach.