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Beilage zum Berliner Volksblatt.
Nr. 137.
bildet jest allgemein das Tagesgespräch. Es ist unseren Lesern belannt, daß es gelungen roar, den irrfinnigen Fürften nach Schloß Berg im Starnberger See zu bringen. Dort schienen fich feine Wuthausbrüche gänzlich verloren zu haben, auch von Selbstmordgebanten, bie bereits nach der Katastrophe in Neu schwanstein in ihm aufgetaucht sein sollen, war nichts mehr zu bemerken, so daß der ihn behandelnde Arzt, Dr. Gubben, die beruhigendften Telegramme nach München fandte. Am Sonn tag Abend gelang es daher dem König mit Dr. Gudden allein fpazieren zu gehen, und beide find von diesem Gange nicht wieder zurückgekehrt. Db der Gelftestranke im Uebermaß des Schmerzes über den ihm scheinbar angethanen Schimpf den Arst ins Waffer gestürzt und dann erst seinem eigenen Leben ein Ende gemacht hat, oder ob der Arzt mit ertrunten ist, als ez den Lebensmüden zu retten versuchte das wird vielleicht niemals zu erforschen sein. Wir geben nunmehr die wichtigsten Depeschen wieder:
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München , Montag, 14. Juni. Die fönigliche Polizei Direktion erlägt foeben folgende Belanntmachung: Nachdem der Rönig den ärztlichen Rathschlägen rubig folge geleistet, machte er gestern Abend mit Ober- Medizinalrath Gudden einen Spazier gang im Bart, von dem der Rönig und Gudden nach längerer Beit nicht zurückkehrten. Nach Durchfuchung des Parles und des Seeufers wurde der König und Gudden im See gefunden. Der König gab ebenso wie Gudden anfangs noch schwache Lebenszeichen; die von Dr. Müüer vorgenommenen Wieder belebungsversuche waren jedoch vergeblich. Um 12 Uhr Nachts wurde der Tod des Königs festgestellt. Gleiches war bei Gudden der Fall.
München , Montag 14. Juni. Nach einem Telegramm des Oberfilieutenants Washington erfolgte das Unglüd fura vor fleben Uhr. Die Uhr des Königs zeigte Waffer zwischen Glas und Bifferblatt, und blieb sechs Minuten vor fieben Uhr fteben. Dr. Müller und Schloßverwalter Huber brachten die belden Körper an das Ufer und in das Bett. Buls und Athmung waren nicht mehr wahrnehmbar. Dr. Müller mit Pflegern und zwei früheren Sanitäissoldaten machten bis zwölf Uhr Wiederbelebungsversuche, alsdann er tlärte Müller die Fortseßung derselben für nuplos. Die Be völkerung der Hauptstadt ist auf das Tieffte erschüttert. Ueberall Beichen aufrichtigfter Trauer.
München , 14. Juni. Nach einem von den Neuesten Nachrichten" veröffentlichten Telegramm aus Berg an den Minister Crailsheim machten der König und Gudden gestern furz vor 7 Uhr Abends einen Spaziergang am See. Als fte gegen 11 Uhr noch nicht zurüdgefehrt waren, fuhren Barten in den See, und wurden Beide in einem faum mannstiefen Waffer, noch Lebenszeichen von fich gebend, gefunden. Aus Bodenfpuren ist zu schließen, daß Gudden vom König, der beibe Röde abgeworfen hatte, nach beftigem Kampfe unter getaucht wurde. Gudden's Antlig ist von Fingernägeln zer fragt. Der König scheint in den See gesprungen und Budden, um ihn zu retten, ihm nachgeeilt zu fein. Die Geltion und Ginbalsamirung der Leiche des Königs wird morgen hier vor. genommen werden. Ein Geistlicher ist nach Berg zur Einsegnung Der Leiche abgereift. Nach einem von der Allg. Stg." ver öffentlichten Brivattelegramm aus Starnberg " batte der König geſtern Bormittag auf einem Spaziergange im Barte eine Beit lang in rubigem Gespräche auf einer Bank im sogenannten Hirschpark in der Nähe des Gees verweilt. Abends speiste der König mit dem Leibarzt Dr. Gudden anscheinend ruhig. Um 64 br verließ der König mit Gudden bas Schloß und ver anlagte den Arzt, die Wächter zurückzulaffen.
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München , Montag, 14. Juni. Nach Nachrichten aus Schloß Berg muß zwischen dem König und Gudden vor der Ratastrophe ein heftiger Kampf stattgefunden haben. Bahlreiche Fußspuren im Grunde des Sees sowie Verlegungen im Ge fichte Bubben's, awei größere und zwei fleinere Kragwunden an der rechten Nasen- und Stirnseite machen dies unzweifel baft. Der Rönig baite, bevor er in den See sprang, fich beider Röde entlebigt. Gudden war ihm augenscheinlich sofort nach
geeilt.
München , 15. Junt.( Privattelegr. der Voff. 8tg.") Bei dem Spaziergange im Bart foll Gubben die Wärter fort geschickt haben; bei der Erfahrung Gudden's ist das sehr un wahrscheinlich. Darüber kann tein 3weifel herrschen, daß der König Gubben so lange unter Wasser gehalten bat, bis er todt war. Die Wunden Gubden's, sowie Spuren in dem sehr seichten Seewaffer deuten darauf, daß ein gradezu verzweifelter Kampf zwischen
Von M. Folticineano. ( Rachdruck verboten.)
Während alle großen Kulturftaaten bas Gemeinschädliche ber öffentlichen Hazardspiele erkannt und biefelben abge schafft haben, wagt noch das unbedeutende Monaco ber öffentlichen Moral Bohn zu sprechen, indem es burch seine Spielhölle dem Lafter Borschub leistet. Trotzdem die Ab geordneten ber französischen und der italienischen Rammer u wieberholten Malen ihre Entrüftung über das ungestörte Fortbestehen des Raubneftes ausgedrückt haben, fanden es die beiden Regierungen doch nicht nöthig, der Spielbank bas unfaubere Handwerk zu legen.
Es ist ein beklagenswerthes Unglück, daß die kleinen Potentatchen niemals mit ihren legitimen Einkünften zu frieden sind und auf jede erdenkliche Weise ihr Vermögen zu vergrößern suchen. Honorius IV. und Florestan L. batten bie unglaublichsten Steuern, Abgaben und Monopole ers funden, um ihre armen Unterthanen zu schröpfen. Vom
Mittwoch, den 16. Juni 1886.
Belden stattgefunden. Der König trug fich schon vor der Regent schaft, wie man in parlamentarischen Kreisen vermuthete, mit Selbstmordgedanken. Anscheinend wurde überhaupt Schloß Berg fest zum Aufenthalt von ihm gewählt, um den Selbft mord auszuführen. An dem Herunterstürzen vom Hohenschwangauer Thurm hatte Dr. Gudden ihn bereits vorher ver hindert.
München , 15. Juni. Man nimmt an, daß die Wärter einen Wint Subden's, wegen der Erregung des Königs un fichtbar zu bleiben, misverstanden und fich entfernten. Gudden wurde mehrmals vor der Riesenkraft des Königs gewarnt. In Der Frühe hatte der König mit Dottor Müller rubig am See ufer promenirt. Als ihm dann die Wärter als den persön lichen Dienst zu leiftende Beamte vorgestellt wurden, bemerkte er furs: But, gut! auch recht!"
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München , 15. Juni, Mittags. Die Art der Katastrophe in Berg ist bis zur Stunde mit Sicherheit nicht zu ermitteln. Wahrscheinlich ging der König zuerst ins Waffer, entledigte fich des ihm nacheilenden Arztes und schritt dann, wie die Fuß fpuren zeigen, weiter in den See. Die Leiche wurde um 11 Uhr Nachts gefunden; der Tod war schon Stunden vor her eingetreten. Die Züge des Todten find rubig und ernst.
München , 15. Juni, Nachm. Der König hatte vorgestern, um schleunige Nachforschungen zu hindern, das Diner erst für Abends 8 Uhr bestellt. Er ist, wie man festgestellt zu haben glaubt, in weitem Sprunge ins Waffer gegangen.
Ein Telegramm des Kabinetssekretärs Klug an den Mi nifter v. Crailshaim meldet:
Habe Einsicht am Blage genommen, wo der Kampf ftattfand. Man fieht genau und erkennt die Spuren im Boden. Dr. Gudden muß untergetaucht worden sein. Dann gehen die Schritte des Königs weiter. Die beiden Schirme lagen am Ufer. gez. Klug.
Ein Telegramm an den Minifter Baron Feiligsch lautet: An der Leiche des Dr. Gudden find Riffe, von Finger nägeln herrührend, an der rechten Stirnseite und berein an der rechten Nasenseite bemerkbar. An der rechten Stirnseite finden fich ferner noch Spuren eines Schlages, der vordere Theil des Nagels am rechten Mittelfinger ist zur Hälfte abgetrennt.( gea.) Kobell , Bez.-A.
Ueber die Krantbeit des Königs gehen noch immer die Ansichten auseinander. Der Münchener Korrespondent der Wiener Allg. Stg." batte mit dem Leibarzt des Königs, Dr. Schleip von Löwenfeld, eine Unterredung wovon folgendes berichtet wird:
Der Korrespondent fragte den Geheimrath von Schleip, ob es richtig sei, daß er als Leibarat des Königs gegenüber dem Gutachten der anderen Aerzte ein Separat Botum über die Frage, ob der König geistesgeftört sei oder nicht, abzugeben gedente oder gar bereits abgegeben habe. Dr. von Schleip entgegnete hierauf: Wenn ich das gethan hätte, be fände ich mich augenblicklich wahrscheinlich in Haft. Es erginge mir, wie es Andern ergangen." Wie fonnte aber das Gerücht entstehen, daß Herr Geheimrath öffentlich erklärten, bas Gutachten jener Aerzte entspreche durchaus nicht Ihrer eigenen Anschauung und slimme nicht überein mit den von Ihnen gemachten Erfahrungen?"" Thatsache ist, daß ich von Schloß Berg aus, rooselbst sich ja turz vor der Katastrophe von Hohenschwangau das tönigliche Hoflager befand und woselbst ich seit 14 Tagen weilte, ein Telegramm an die Münchener ,, Allgemeine Beitung" richtete, worin ich die Redaktion ersuchte, zu konstatiren, daß meiner begründeten Anschauung nach der König nicht geiftestrant fel." Und dieses telegraphische Dementi, oder besser diese Widerlegung der Frrenärzte" ft nicht zum Abdruck gelangt, ich lenne die Gründe hierfür nicht Worauf gründet sich, wenn ich fragen barf, Jbre früber geäußerte Meinung?" Auf eine 46jährige Erfahrung. Seit der Geburt des Königs bin ich sein Arat. Dr. Gietl und ich, sonst wurde Niemand vom König zu Rathe gezogen. Dr. Gietl jedoch ist ganz meiner Anschauung, auch er hält den König nicht für geiftestrant." Welches ist also dann das Leiden des Königs?"
,, Der König hat bloß seine Eigenthümlichkeiten, er ist verschwenderisch und bis zum Erseß gutherzig; seine Leiden fchaft ift die Bauluft und das Interesse an den schönen Künften. Schuldtragend an dem, was man Exzentrizitäten nennt, find lediglich die Personen, welche leider seit vielen Jahren feine Umgebung bildeten; diese feilen, egoistischen und ver logenen Bedientenseelen haben den Rönig in allen seinen Wün schen stets nur noch bestärkt, fte hesten ihn förmlich in die leis denschaftliche Bethätigung seiner Paffionen hinein. Sie brute ten ihn aus und veranlaßten ihn au enormen Ausgaben. Doch
Um den Fürsten stand es schlecht. Er konnte sich nur gleich den spanischen Hidalgos einen kostbaren Bahnstocher anschaffen und sich die 3ähne stochern, damit die Welt glaube, daß er eben sehr gut gespeist habe. Der junge Fürst Carlo III., ber bas Thrönchen seiner Väter bestiegen, hatte vollauf Muße, darüber nachzudenken, wie ungerecht es sei, baß der Himmel bie Lilien auf dem Felbe fleide und bie Raben speise, dem Fürsten von Monaco aber ein Jahreseinkommen von vielen Millionen verweigere. Da rief er in seiner Verzweiflung ben Teufel und dieser tam in Ge ftalt bes bekannten Monfieur Blanc. Was hätte auch der burchlauchtige Fürst, der Nachtömmling der alten Grimaldi, mit einem Jahreseinkommen von faum fünfzehntausend Franken beginnen follen? Die Zeit, wo er allmorgens nach dem Frühstück sein Land durchspazieren konnte, ohne befürchten zu müssen, daß ihm kühne Diebe bie Raffe leeren könnten, hatte schon zehn Jahre gebauert. Was Wunder also, daß Carlo Danae ben Gold regen- Blanc Jupiters willig auf sich herabregnen ließ! Bu seiner Entschuldigung wollen wir noch anführen, daß bamals auch in Baden- Baden , Homburg , Ems u. f. w. bie
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Im Jahre 1858 erklang in Monaco zum ersten Male bas monotone Messieurs, faites votre jeu!" Rien ne va plus!" und der gute Landesvater Carlo, der britte feines Namens, stand fi gar nicht schlecht dabei.
Erlös ber Ernte maßte ein Prozent an die fürstliche Raffe öffentliche Spielbank graffirte. Nur Frankreich darf die abgeführt werden, und wurde ein Lamm auf dem Gebiete bereits abbes Fürstenthums geboren, so mußte sich dessen Eigenthümer geschafft zu haben. einen Geburtsschein auf einem Stempelbogen zu fünfunds zwanzig Centimes für das neugeborene Thier ausstellen fich ein Einkommen von nahezu einer halben Million zu laffen. Auf diese Weise gelang es dem seligen Florestan I., fchaffen, die die armen zehntausend Unterthanen aufbringen mußten. Die Abgaben und Steuern betrugen 50 Franken pro Ropf, während in Frankreich zu derselben Zeit faum fünfzehn Franken Steuer auf jeben Einwohner entfielen. giere haben sich gewiß nicht über die Langsamkeit der Reise Endlich brachte das stürmische Jahr 1848 den Unterthanen beklagt, denn die Umgegend ist herrlich und sucht ihres Sr. Hoheit Erlösung, indem dieselben nach berühmten
Bu Anfang der sechziger Jahre wußte das idyllisch gelegene Fürstenthum noch nichts von einer Bahn. Bon bie Paffa
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derlei lann man doch nicht Berrücktheit" nennen! Man frage nur die zahlreichen Künstler, mit denen der König bis in die jüngfte Beit verkehrte, die Architekten, Baumeister , Kunstge werbeleute u. f. m., man lege ihnen einmal die Frage vor, ob der König geifteßgeftört, und man wird hören, was fie ant worten werden, man wird hören, daß fie oft erstaunt waren über den außerordentlichen Geschmack und das feine Kunstvers ftändniß des Königs, über den vornehmen Sinn seiner ganzen Richtung, die verblüffende Kenntniß aller fünftlerischen Details, bie Umficht seiner Anordnungen." Ich möchte mir, Herr Ge heimrath, die Bemerkung erlauben, daß eben nur von den Beobachtungen der lezten Jahre die Rede ist und nicht von den früheren Bethätigungen Sr. Majeftät."
Der König ist heute ebensowenig geistesgestört, als früher; wie gefagt, er hat seine Eigenheiten. Aber nach dem, was ich in den legten Stunden miterlebt, nach den Vorbereitungen, die, wie ich gefchen, in Berg zu seinem Empfange getroffen wur den, lann ich Ihnen nur das Eine sagen: Wenn der König nicht schon jest geiftestrant ist, fo muß er es in der allernächsten Zeit werden. Man hat die Gemächer für ihn so arrangirt wie für einen Tobfüchtigen. Die Fenster wurden mit verschließ baren Riegein versehen; die Ecker wurden aum Theil ver mauert, zum Theil mit Schränken verstellt. Mit einem Wort, Alles ist so eingerichtet, wie es eben Jrrenärzte in ihren An ftalten anordnen laffen. Dem König selbst find zwei Appartes ments eingerichtet, ein Schlafzimmer und ein Wohnzimmer; das Gemach, welches früber sein Speisezimmer war, ist in ein Wohnzimmer für den Frrenarzt Dr. Grasbei umgestaltet wor ben. Aber ein herrlicher Part steht dem König zur Ver fügung." Jawohl, ein Bart, der mit einer hohen Plante umgeben ist, über welchen man nicht hinwegschauen lann, und bie Gitterthüren dieses Partes, zu welchen es früher gar teine Schlüffel gab, find jest sorgfältig abgesperrt."
Das Gutachten der eiblich vernommenen vier Aerzte vom 8. Juni flingt freilich ganz anders. Es lautet: Wir erklären einftimmig: Majeftät find in sehr weit vorgeschrittenem Grade seelengeftort und zwar leider in jener Form der Geistestrant bett, welche den Frrenärzten aus Erfahrung wohlbekannt ist und Paranoia( Verrücktheit) genannt wird. 3weitens, bet Dieser Krankheitsform, ihrer allmählichen fortschreitenden Ents widlung und ihrer schon sehr langen, über eine größere Reibe von Jahren fich erstreckenden Dauer ist Se. Maj ftät unheilbar und nur noch ein weiterer Verfall der Geistesfräfte sicher in Aussicht. Drittens, Drittens, durch die Krantheit ist die freie Willensbestimmung des Königs vollständig ausgeschloffen und derselbe ist als verhindert an der Ausübung der Regierung zu betrachten, welche Verhinderung nicht nur länger als ein Jahr, sondern die ganze Lebenszeit andauern wird. Bezeichnet: Gudden. Hagen . Grasbey. Hubrich. Auch soll die Sektion der Leiche Ludwigs II. hochgradige Ber änderungen am Schädel, sowie am Gehirn und feinen Häuten ergeben haben. Dieselben find theils auf abnorme Entwide lung, theils auf chronische Entzündungsvorgänge älteren und Profeffor Dr. Rüdinger, Profeffor Dr. Grasben und hofftabs jüngeren Datums zurückzuführen. Die Seftion wurde von arst Dr. Halm und mit Buziehung des Obermedizinalraths Dr. v. Kerschenfteiner vollzogen.
Nach dem Berl. Egbl." hat in der That König Ludwig von Hohenschwangau aus einen Aufruf erlassen, in dem er die Minister als Verbrecher, fich selbst aber als Ver rathenen hinstellt. Der Aufruf, vom 9. d. datirt, ist, wie man zugeftehen muß, durchaus würdig und ernst gehalten.
Unterdeß bat in München bereits die Vereidigung der Truppen zum Gehorsam gegen König Otto I. stattgefunden, dem nach der bayrischen Erbfolgeordnung die Krone zufällt. Dtto ist aber bereits feit Jahren geistesge stört, so daß Luitpold Regent bleibi.
Kommunales.
Rückzahlung. Seitens der städtischen Behörden war im Jahre 1882 dem Komitee für die Allgemeine Deutsche Ausftellung auf dem Gebiete der Hygiene und des Rettungswesens zur Errichtung des Ausstellungsgebäudes, sowie aur Durch führung des durch den Brand vom 12. Mai 1882 für dies Jahr vereitelten Unternehmens aus dem Ueberschusse des Rech nungsjahres 1881/82 ein Betrag von 200 000 t. überwiesen worden, welcher rückzahlbar sein sollte, soweit die Erträgnisse der Ausstellung nach Dedung aller Kosten und Ausgaben ohne Inanspruchnahme des Garantiefonds die Mittel dazu bieten würden. Das Komitee der genannten Ausstellung bat nun mehr alle Verbindlichkeiten seines Unternehmens abgewickelt und man die See aufleuchten. Es fehlten die barocken Schweizers häuschen, die blauen und rosa Villas und die sonstigen im indischen und byzantinischen Styl ausgeführten abenteuerlichen Bauten, welche heut zu Tage bie paradiesische Gegend vers unstalten. Auf dem Weg von Grasse nach Nizza hatte man links die schneebebeckten Ausläufer ber Alpen und rechts bas meer in feiner großartigsten Schönheit. An lichthellen Tagen fab man einen schwarzen Streifen sich aus den Fluthen erheben, die Insel Korfita.
In Hyeres bestand ein einziges Hotel, in bas sich einige Brustkrante geflüchtet hatten, um den Tob um einige Stunden zu betrügen. Eine feierliche Ruhe herrschte in Fréjus und Saint- Tropez , die sich in ihrer Weltabgeschiebenheit behaglich fühlten und selbst in Cannes begannen fich kaum die ersten Spuren modernen Lebens zu zeigen. In Nizza lebte bas mals schon eine kleine, aber wohlhabende Rolonie von Fremben, die den Winter in dieser herrlichen Gegend zu brachten. Die französische Regierung gab sich alle Mühe, ben Fremdenverkehr zu heben, indem fie großartige Prome naden, Quai's 2c. anlegen ließ. In Privattreifen, unter denen der Cercle Massena und der Cercle de la Mediterranée ben ersten Platz einnahmen, wurde hoch gespielt, aber die Gesellschaft war vornehm, und brängte fich ein Abenteurer heran, so fand man Mittel und Wege, ihn zu entfernen. Außerdem führte noch keine birekte Bahn von Paris nach Nizza und Monaco . Der Erême und dem Abschaum der Pariser Bevölkerung war es noch nicht so leicht gemacht, fich nach Nizza zu begeben, um da ihr Glück zu probiren. Wiesbaden , Ems, Baden- Baden und Homburg übten zu bem noch ihre volle 3ugkraft auf das spielliebende Publis tum aus.
Von Nizza gelangte man entweder mit dem Vetturino oder mit dem täglich fahrenden Dampfboot nach Monaco . Das alte Schloß der Grimaldi hatte noch ben mittelalter: lichen Charakter einer Raubritterburg; das heutige Rafino an manchen freien Punkten des romantischen Weges sah mit seinem Theater und die Villas verunstalteten noch nicht