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ichleit genommen werden lann, fich mit den zureifenden Kol legen zu verständigen, was sogar in Berlin  , wo Ausnahme gefeß und Belagerungszustand herrschen, den Arbeitern bisher unverwehrt geblieben ist." In legterem täuscht sich der schweizer   Bürger allerdings sehr bedenklich.

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In Zürich   find der Stadtrath und die Regierung zusam mengetreten, um einer etwaigen Wiederholung tumultuarischer Auftritte rechtzeitig vorzubeugen.

Belgien  .

In Flénu firellen 2500 Roblenarbeiter. In Quaregnon wurden die Arbeiter durch eine große Schaar Streifender ge nöthigt, die Arbeit nieberzulegen. Die Gendarmerie verhinderte die Schaar weiter zu ziehen. Der Gouverneur von Hennegau  hat fich nach den von Arbeitseinstellungen bedrohten Diftritten begeben. Eine Eskadron Lanziers ist nach Hornu abgegangen, eine zweite Eskadron soll in Kurzem nach Duaregnon ab­geben.

Frankreich  .

Trot dem unerwarteten Ergebnis der Kommissionswahl glaubt die republikanische Preffe, der Senat werde die Ausweisung der Prinzen mit 20 Stimmen Majorität annehmen, da die 60 Senatoren, welche an der Kommiffions wahl nicht theilnahmen, meist für die Ausweisung seien. Nach Dem Matin" wird der Senat möglicherweise auf das ursprüng liche Projett Freycinet's, die allgemeine falultative Ausweisung, aurüdgreifen.

In Dicazeville befürchtet man Unruben in der Grube Firmy, wo die Bahl der entlassenen Arbeiter ganz besonders start ift.

Großbritannien  .

Gladstone erhält, nach der Boff. Btg.", in seinem alten Wahlkreise Midlothian einen tonservativen Gegenfandi Daten. Große Verstimmung herrscht unter den liberalen und radikalen Unionisten, weil die Tories das Abkommen nicht halten, wonach unionistische Kandidaten nicht beanstandet wer den sollen. Die Wahlen werden fich voraussichtlich auf ein Plebiszit for Gladstone auf der einen, für Salisbury   auf der anderen Seite zuspißen. Pall Mall Gaz." fordert die De motratie Englands auf, einen großen nationalliberalen Wahl fonds aufzubringen.

Die trischen Dynamit, politite-" scheinen ihre unterbrochene Thätigkeit wieder aufnehmen au wollen. Dem Hamb  . Corr." zufolge äußerte D'Donovan Roffa, daß in Folge von Gladstone's Niederlage die Beiträge für Dynamitzwede wieder beginnen. Der United Frishman" veröffentlicht einen awei Spalten langen Aufruf der fenischen Brüderschaft, welcher folgendermaßen schließt: Wir müssen daher Home Rule als tobt betrachten. Unsere Kriegführung muß erneuert werden, und zwar muß es ein Rachelrieg fein. Zwölf Monate lang baben wir einen Waffenstillstand gehalten, um das Resultat Der legten Herbstwahlen und der von Mr. Gladstone sofort nach dem Zusammentritt des Barlaments versprochenen Home Rule Bill abzuwarten. In einer heute abgehaltenen Versamm lung der fenischen Brüderschaft wurde erliärt, daß dieser Waffen stillstand zu Ende sei. Während des ver floffenen Jahres fagten uns häufig Freunde der parlamentarischen Agitation in diesem Lande, daß, wenn dieser Plan teinen Erfolg bätte, es der legte in dieser Richtung gemachte sein würde. Wir fordern iegt diese Leute auf, ihr Wort einzulösen und gemeinsame Sache mit uns zu machen. Unser Wert machte die Einbrin gung der Home Rule- Bill überhaupt möglich. Mit der halben Beihilfe, welche die parlamentarische Agitation erhalten hat, wollen wir die irische Autonomie zu einer vollendeten Thatsache machen."

Spanien  .

Es zirkuliren wieder Gerüchte über eingeleitete Verschwö­rungen und die Regierung hat umfassende militärische Maß nahmen getroffen, weil es in Madrid   offenes Geheimniß ist, Daß fich fürzlich 70 Rarliften aus der Stadt zu einer Musterung nach Ratalonien begaben.

Balkanländer.

Konstantinopel  , hat der ruffische Ronful für einen der Haupt. Ronftantinopel, hat der ruffische Konful für einen der Haupt beschuldigten, ben vormaligen rufftschen Hauptmann Nabokoff, intervenirt und beffen Stellung auf freien Fuß erwirkt. Die Forderung hatte nicht einen judiziellen, sondern einen politischen Charatter und mußte demgemäß auch politisch behandelt werden. Von diesem Gefichtspunkte erledigte Minister- Präfident Karawelow aus Eigenem die Angelegenheit, indem er aus Gefälligkeit für Rußland   verfügte, daß der ge nannte Hauptmann aus der Haft zu entlassen fet und in Burgas  fich fret bewegen dürfe. Ueber die Ergebnisse der Untersuchung verlautet zur Stunde noch nichts; die richterlichen Beamten find auch gebunden, hierüber strenges Schweigen zu beobachten. Die Sache würde aber schlimm enden, wenn sich ergeben sollte, daß Hauptmann Naboloff, für den Rußland offiziell fich so energisch eingesett, an dem Komplot gegen den Fürsten   und gegen die bestehende Drdnung in Bulgarien   denn doch be thetligt gewesen sei; die Bulgaren   müßten fich doch wohl dann ihre eigenen Gebanien darüber machen, daß Rußland   öffentlich als Beschüßer Derjenigen auftritt, welche dem Fürsten   nach dem Leben trachteten und neue schwere Krisen über das Land beraufbeschwören wollten.

Amerita.

Dem fürzlich in New York   zu einem Jahr Buchthaus ver urtheilten Johann Most   wird vermuthlich noch weiter der Projek gemacht werden. Wie dem Berl. Tagebl." aus New. Dort geschrieben wird, verlautet daselbst, man beabsichtige Don Chilago aus eine Anflage gegen Moft zu erheben und das Gesuch wegen Auslieferung deffelben an die New- Yorker Be hörden zu stellen; man soll bei den dortigen Anarchisten Papiere vorgefunden haben, die es deutlich erkennen laffen, daß der neuliche Krawall in Chitago, bei dem ein Dugend Polizisten getödtet oder verstümmelt wurden direlt von Most angeftiftet worden fet. In Chilago würde es Most jedenfalls sehr schlimm ergehen, denn die Grand Jury hat gegen die gefangenen Anarchisten den Antrag angenommen, die Anllage des Mordes zu erheben und in Chilago spaßt man nicht.

Aften.

Hinterindien   hat wieder ein Blutbad erlebt. Jn Thanhod find ein Kapitän und ein Lieutenant durch vergiftete Pfeile

getödtet worden. In Anam haben neuerdings wieder Nieder megelungen von Chriften stattgefunden. Die Aufständischen baben einige Dörfer in der Umgegend von Touranes in Brand geftect.

Nach einem Telegramm der Nomoje Wremja" aus Tehe ran hat der dortige Gesandte der Vereinigten Staaten  von Amerita. Dr. Wintson, eine Rongeffion zum Bau einer Eisenbahn von Teheran   nach Buschir   und von Teheran  nach Mesched mit verschiedenen Seitenlinien erhalten. Stelle einer Staatsgarantie erhält der Kongefftonsinhaber das Recht, in den nächsten 20 Jahren ben natürlichen Reichthum der betreffenden Gebiete zu entwideln, foll wohl heißen, aus aubeuten. Der Gesandte stehe im Begriffe, nach Petersburg  

An

zu reisen, um dort megen des Transports von Materialien auf der Translaspischen Eisenbahn zu verhandeln.

Gerichts- Zeitung.

Goldleiftenfabrikanten

falls seien fie fich der Rechtswidrigkeit ihrer Handlungsweise nicht bewust gewesen. Der Gerichtshof erkannte diesem An­trage gemäß.

Eine nette Familiengeschichte aus dem badischen Drte Bietigheim   spielte fich am 10. Juni vor der Straflammer zu Karlsruhe   ab. Mutter, Sohn und Tochter hielten ein Strafs gericht über den Eheherrn und Vater, der fich unbotmäßig bes nommen hatte, weil er am Sonnabend vor Dftern teinerlet Abendessen vorfand. Der Mann wurde an den Füßen gebun den und mit ausgestreckten Armen auf einen ominösen Stuhl gesezt, mit der angeblichen Abficht, ihn die Dfterfeiertage in Dieser wenig feftlichen Weise verbringen au laffen. Nach einiger Beit gelang es indeß dem Manne, fich los zu machen. Der Gerichtshof erkannte wegen widerrechtlicher Freiheitsberaubung auf vier, zwei und eine Woche Gefängniß. Der Ehemann hatte den ursprünglichen Antrag wegen weiterer Körperverlegung zurüdgezogen. Bei der Strafmeffung wirkte der Leumund des Mannes mildernd. Das Verfahren der Familienglieder scheint auf freier Nachahmung des sog. Swangsstuhles in den Straf anstalten zu beruhen.

Der Schneefturm im März d. J. hatte auf der Bahn ftrede Bromberg Dirschau   Verkehrsstörungen veranlaßt. Bur Ausgrabung eines auf dieser Strecke bei Pruft im Schnee steden gebliebenen Buges war vom 17. bis zum 19. März der Bauunternehmer Schäfer aus Schröttersdorf mit über hundert Mann thätig. In der Nacht zum 19. März wurde derselbe mit seinen Leuten per Bahn zurückbefördert. Auf dem Bahne hofe hier angelangt, umringten die Arbeiter den Schäfer und verlangten mit Drohungen den Lohn für ihre Arbcit. Da er tein Geld zur Bezahlung bei fich hatte, brachten fie ihn auf das Bolizeibureau. Auf dem Wege dorthin erhielt er Stöße und hiebe mit Schaufeln. Da die Arbeiter dort nichts aus. richteten, ging es nach Schröttersdorf, dem Wohnorte Schäfers, wo dieser aufs Neue mehrfach angefallen und arg gemißhandelt wurde. Selbst in seiner Wohnung wurden diese Mißhand­lungen noch fortgefeßt, bis Sch. fich eine Summe Geldes ges borgt und diese den Leuten ausgezahlt hatte. In der Sigung ber Straflammer des Landgerichts zu Bromberg am 5. b. M. lam diese Sache, nachdem gegen 12 jener Arbeiter Antlage er. hoben worden war, zur Verhandlung, und es wurden, Der D. Btg." zufolge, die Rädelsführer zu 1 bis 1 Jahr Gefängniß, Die übrigen zu Strafen von 2-6 Monaten verurtheilt.

Gattenmord. Beft, 16. Jun!. In der Gemeinde Baßena machte die achtzehnjährige Marie Ribar gelegentlich einer Hoch zeit im Herbfte 1885 die Bekanntschaft des Landmannes Josef Roftl, der fte balo darauf auch ebelichte. Raum waren jedoch einige Wochen verfloffen, als die junge Frau ibres Batten überdrüffig ward. Sie beschloß, denselben zu tödten. Bu diesem Behufe gab fte ihm zuerst eine Phosphorlösung zu trinken, und als dieselbe ohne Wirkung blieb, mengte fie in das Frühstück thres Mannes Arsenit, was denn auch den Tod Kofil's zur Folge hatte. Der Neusohler tgl. Gerichtshof vers urtheilte Marie Ribar wegen Verbrechens des Mordes nach $ 278 St. 3. mit Berüdfichtigung des jugendlichen Alters der felben zu 10 Jahren Buchthaus. Dieses Urtheil wurde auch von der tgl. Tafel mit dem Beifügen bestätigt, daß die Strafe vom heutigen Tage an gerechnet werde.

angeht, and porgefiern vor der britten Strafiammet des Soziales und Arbeiterbewegung.

Landgerichts I   statt. Auf der Anklagebant befanden sich fieben junge Mädchen, welche in der hiesigen Goldleiftenfabrit von Methlow u. Komp. gearbeitet hatten und sich dadurch des Diebstahls schuldig gemacht haben sollten, daß fie von dem ihnen anvertrauten Material, sogenanntes Blattgold, an zwei Bergolder verlauften. Diese Beiden fianden deshalb unter der Anklage der Hehlerei. Sämmtliche Angeklagten bestritten thre Schuld und sprachen ihre Verwunderung darüber aus, daß thre handlungsweise überhaupt als unredlich, aufgefaßt werden lönne. Die Mädchen erklärten, daß es in der Fabrit von Methlow u. Komp. eingeführt gewesen, daß fie je nach der Breite der Leiften eine entsprechende Anzahl Goldblätter zuge theilt erhielten, mit denen die Arbeit ausgeführt werden mußte. Durch besondere Geschicklichkeit und durch forg

Der Befter Lloyd" schreibt über das geplante bulga. tische Attentat unter scharfen Seitenhieben auf Rußfältiges Eintheilen des feberleichten Materials ſet eine land:

Das Journal de St. Petersbourg" war so nato oder so breift, zu behaupten, die Verschwörung gegen das Leben des Fürsten Alexander, die in Burgas   entbedt worden, sei eine bloße Fabel, ein Märchen, das lediglich zu Wahlzweden er. funden worden. Man bat in den biefigen Regierungsfreifen Urfache, über eine folde Aeußerung gerade in den Spalten des Journal de St. Petersbourg" ganz besonders erstaunt au fein, da just die Inspiratoren des genannten Journals am besten in der Lage sein müssen, ben Ernst des in Burgas geschmiedeten kom. plots au tennen und zu würdigen. Die rufftsche Regierung war es gerabe, welche in die gerichtliche Unter fuchung dieser Angelegenheit fich eingemischt und dadurch sogar eine partielle Minifterfrise herbeigeführt hat. Auf das Gebeiß des Herrn Onou, des gegenwärtigen Geschäftsträgers in

Aufregung vorher! Aber die Musit, die hinter ihrem Vorhang nichts davon bemerkte, spielte noch immer den Fest marsch weiter.

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Meine Gnäbige," flüsterte der Staatsrath seiner Nach barin zu, wie mir scheinen will, fallen wir mit unserem Tannhäuser vollständig aus der Rolle. Die Verwirrung tritt schon ein, ehe der Festmarsch zu Ende ist, und jetzt wird gleich der Chor der Pilger erschallen. Ich fürchte, wir befommen heute Abend nichts zu effen."

Das wäre entfeßlich!" sagte das alte Stiftsfräulein mit einem giftigen Blid über die Tafel. Und doch hat Der Graf ba Silber genug aufgeschichtet, um das Bankett eines Raisers zu überfüllen."

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" Ich habe einen starken Verdacht, daß die Platten plattirt find," flüsterte der Staatsrath. Wohl möglich," meinte das Fräulein; lieber Gott, es ist ja Alles Schein heutzutage auf der Welt!"- und fie e baite wirklich Ursache, so zu reben, denn sie selber trug falsche Locken, falsche Zähne und falsche Wattirungen, und Der Staatsrath, mit einem boshaften Blick über ihre Ge ftalt, flüsterte:

We recht haben Sie, meine Gaäbige! Aber da tommt George, er sieht blaffer aus wie gewöhnlich." Der alte Graf Bolten, der sich bis jeßt außerordent. lich ruhig gehalten und nicht von seinem Plaz bewegt hatte, ging auf ihn zu, nahm seinen Arm, flüsterte einen Augen­blid mit ihm und verließ dann den Saal. Warum kommt

ber Bater nicht zurüc? Wo bleibt Paula? Unsere Gäfte Was ist, George? fagte die Gräfin.

warten

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Es thut

Ein plögliches Unwohlsein hat den Vater ergriffen," fagte George mit heiserer, fast tonloser Stimme. mir leid, die Gesellschaft zu stören; ich fürchte, er wird nicht bei der Tafel erscheinen können."

Arbeiterin bisweilen im Stande, einige Goldblätter, die nur einen Werth von wenigen Pfennigen hätten, zu ersparen, und es set in allen ähnlichen Fabriken Sitte, daß dies ersparte Gold den Arbeitenden gehöre. Dieselbe Behauptung stellten die angeklagten Vergolder auf und fanden darin auch Unter fügung durch die Aussagen der beiden Sachverständigen, Goldleiftenfabrilanten Andree und Werkmeister. Beide erklärten, daß hier ein eingewurzelter Mißbrauch vorliege und die An schauung der Angellagten allgemein verbreitet sei; es gebe Fabriken, in denen die Arbeiter Blattgold aus ihrer Tasche anschaffen müßten, wenn bas, gewöhnlich fnapp bemessene Material nicht zu der ihnen aufgetragenen Arbeit zureichte. Naturgemäß betrachteten die Arbeiter demzufolge etwaigen Ueberschuß an Blattgold als thr Eigenthum. Unter diesen Umständen blieb dem Staatsanwalt nur übrig, die Frei sprechung sämmtlicher Angeklagten zu beantragen, denn jeden­

ment auf dem Saal. Da trat der alte Graf Bolten wieder in den Saal und sagte mit ernster, aber vollkommen leiden. schaftsloser Stimme:

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Meine Herrschaften, es tut mir leib, Sie benach richtigen zu müssen, daß wir uns in feinem Hause der Freude, sondern in einem Haufe der Trauer befinden. Mei­nen alten Freund Graf Monford hat ein ernster Unfall be bie troffen, ber feine Familie an fein Lager feffeln muß Tafel ist aufgehoben, denn es würde unmöglich sein, unter diesen Umständen noch längere Störung hier zu ver= ursachen." Aber was fehlt ihm? Was ist geschehen?" rief es von allen Seiten. Hoffentlich nichts," erwiderte abweisend der alte Herr, was uns verhindern könnte, in einigen Wochen ja, vielleicht in einigen Tagen wieder eben so fröhlich hier zusammen zu kommen Frau Grafin  , erlauben Sie mir, baß ich Ihnen meinen Arm biete und Sie hinüber zu Ihrem Gemahl führe."

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Jett tommt der Chor der Pilger, meine Gnädige; habe ich es Ihnen nicht gefagt? Und wie gut bie Suppe riecht!" flüsterte der Staatsrath feiner Nachbarin zu.

Neine Nerven!" föhnte diese und machte eine Be­wegung, als ob fie fich an feinen Arm hangen wollte, dem ber Hofmann aber geschickt auswich, indem er that, als ob

er es gar nicht bemerkte, und sich rasch ab zu einem Andern ber Gesellschaft wandte. Die Dame wurde beshalb nicht ohnmächtig. ( Fortsetzung folgt.)

Ans Kunst und Leben.

Das Friedrich Wilhelmstädtische Theater benutzt die Muße, die ihm die stets regen Besuches sich erfreuenden Vor­ftellungen bes Bigeunerbaron" bietet, au Vorbereitungen für

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Zur Unfallversicherung. Die Textil- Berufsgenossene schaften haben sich zum großen Theil über einen Gefahrentarif geeinigt. Es find im Ganzen fteben G: fabcentlaffen einges richtet, und war bat die erfte( niedrigste) Stufe 20 pCt., bie aweite 30 pCt., die dritte 40 pCt., die vierte 60 pSt., die fünfte 75 pSt., die fechfte 90 pC. und die fiebente 100 pet. der höchsten Beitragsquote zu zahlen.

Bur österreichischen Fabrikgesetzgebung. In den Fabriten der Textilindustrie dürfen nunmehr in Defterreich jugenbliche Hilfsarbeiter zwischen dem vollendeten vierzehnten und dem vollendeten fechszehnten Jahre, sowie Frauensperfonen während der Nachtzeit nicht mehr zur Arbeit verwendet werden. Von verschiedenen Fabriken wurde beim Handelsministerium barum angesucht, die ausnahmsweise Verwendung wenigstens noch für einen turgen Beitraum zuzulaffen. Das Handelss minifterium hat nur dem Ansuchen der Seidenabfall Spinne reien, und zwar für die Dauer von zwei Jahren, Folge ge geben, alle anderen 3weige der Textilindustrie aber abgewiesen. Die Verwendung von jugendlichen Hilfsarbeitern, sowie von Frauenspersonen zur Nachtarbeit ist für die Seibenabfall ( Floretseiden.) Spinnerei, und zwar mit der Beschränkung auf Die Spinnerei und Bvirnerei- Abtheilung bis zum 11. Juni 1887 gestattet worden.

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Arbeiterrifiks. Aus Neumünster   schreibt man: Die Unglüdsfälle bet den verschiedenen Arbeiten und Gewerken mehren fich in erschreckender Weise. Nachdem fürzlich ein Weichensteller in der Nähe des Bahnhofes serunglückt ist, in­dem er an der Weiche, die hier sehr eng eingeteilt liegt, zu Boden geriffen und dann von der Maschine auf der andern Seite zur Seite geschoben wurde, wobei ihm das eine Bein fürchterlich zerriffen und das andere verstaucht wurde, so daß

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Novitäten von Frans v. Suppé  , Louis Roth  , dem Komponisten Des Marquis von Rivoli", und mehrere franzöfifche Operetten. erworben. Johann Strauß   fehlt auf der Novitätenliste der tommenden Saison, da der große Erfolg des Bigeunerbaron" ihm eine längere Muße gestattet. Im Friedrich Wilhelm städtischen Theater finden von legtgenannter Operette nur noch 12 Vorftellungen statt.

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Eine Entführungsgeschichte. Die in Sarajevo   er scheinende ,, Bosnische Poft" vom 13. b. M. erzählt folgende Entführungsgeschichte: Es war Nachmittags, ungefähr 4 Uhr, als ein Türte, in einen rolben Mantel gebüllt, gedankenvoll an einem am Straßenrande stehenden Baum lehnte und seine Blide unausgefeßt nach der nahen Stadt richtete, von woher er etwas sehnsüchtig zu erwarten schien. Die Leute der Um gebung lannten diesen Türken", der fich schon seit mehreren Tagen in der Umgebung aufhielt, recht gut, und wußten genau, in welcher Carsija" er erft vor Kurzem seine türkischen Neußer lichkeiten getauft hatte und daß er im Innern ein richtiger Schwaba" war. Um die bezeichnete Stunde fab man aus Der Richtung der Stadt mit taschen Schritten eine Dame, Die weber Türkin wat, noch scheinen wollte, herankommen. Offenbar mußte fie die Erwartete sein, denn fofort, als er fie bemerkte, verließ der Pfeudo Türte seinen Standpunkt, eilte ihr ent Aegen und schon im nächsten Augenblid saß das Pärchen auf einem Wagen, welcher verborgen war und erst auf ein Beichen sein Verfted verlassen hatte und nun mit ihnen pfeilschnell davon rollte. Dieser ganze Vorgang war aber von dem Fenster eines benachbartes Gebäudes aus beobachtet worden und daher auch rasch in der Stadt bekannt, wo die Meldung nicht geringe Aufregung hervorrief, am meiften aber bei dem Gatten der betreffenden Frau. Derlet Entführungs- Geschichten find wohl öfter dagewesen, was aber der eben erzählten ein ganz be sonderes Relief verleiht, ist der Umstand, daß die entführte Frau nicht zum ersten Male ein solch romantisches Abenteuer bestand, indem fie schon vor einigen Jahren von ihrem da maligen Gatten entführt worden war, wobei jener Pseudos Türte seinem Freunde" es soll dies in der Nähe von Wien  gewesen fein auf die toulanteste Art behilflich war, indem er ihm hierzu seine eigene Equipage, und zwar dieselbe zur fichte. Das Ende der ganzen Affaire läßt sich heute noch nicht absehen. Diese Geschichte, so abenteuerlich fle auch flingen mag, ist nichtsdeftoweniger buchstäblich wahr und hat sich erst vor wenigen Tagen in Dolni- Tuzla   er

fröhlichen Weifea so start hervor, daß die Worte beinabe die nächste am 1. Auguft beginnende Herbst aison. Während Verfügung stellte, mit welcher er ihm die Frau jest wieder ab Die Trompeter hinter dem Vorhang schmetterten ihre

unverständlich wurden. George schritt zu dem Vorhang, schlug ihn zurück und gebot Ruhe.

Mit einem Mißtlang hörten die Leute überrascht mitten im Egtt auf, und eine unheimliche Stille lag in dem Mo

im Theater selbst ertönen, berrscht in den Vormittagsstunden im Theater felbft ertönen, berrscht in den Vormittagsstunden in den Probefälen bereits regstes Leben. Für die Herbst und Winterlampagne ist in ausgiebigfter Weise gesorgt. Nebst Karl Millöder's neuer Operette Der Vice- Momiral" find eignet.