Nr. 139. Freitag, de« 18. I«tti 1886. HI IchiZgc 1« HachM in ftipjij. Unter dieser Ucberschlift veröffentttchl daS Hauptblatt der Rattonalltderalen in Sachsen   eine ganze R.ihe von Artikeln, denen wir solgmde interessante Thalsachen entnehmen KtölUn. Sonntag, den 6. d. Mt., besuchten zahlreiche Mitglieder der Handelskammern von Bremen   und Hamburg   die»See. (adt" Leip-ig. um dort, und in Sachsen   überhaupt, die In. ustrteverhällniffe kennen zu lernen. Unter den Hamburgern befand stch auch, wie daöLeipz. Tagedl." bemerkt. Derrühm- ltchst bekannte" ReichStagSabgeocDneie Woermann. Doch zählen wir die Hamburger Herren nament. M au?' '' Jakob Ablers, Th. H.®. Burchard, Rud. Grase. mann, F. G. Th. Heye. Siegmund Hinrichten, stell. vertretender Vorfitzender Der Handelskammer, Dr. Jüt. oens. Sekretär Der Handelskammer, Al.x. Kahler sun., I. F. Krogmann, G. Zerd. LaeiSz, �erd. Lüddecke, Arthur Lutteroth. Rod. E. I. Mestern. Vorsttzender der HardelSkammer, E. Pontoppidan, I F C. Refardt, H. M. Robinow, Ludw'g Sanders, Johannes Schröder, I. I. Warnholtz, Ad. Woermann- AmerstenTage fand dieBegrüfiung Durch dieL�pzigerHandels. kammer in der Neuen Börse statt, bei welcher Gelegenhett der Präsident dieser Kammer das große Wort gelassen aussprach, die wntben Gäste seien nicht gekommen, um Feste»u feiern, sondern sich ernster Arbeil hinzugeben. Darauf führte Redner diewerthen Gäste", in derett gehaltenen Equ-paaen sofort(nicht im Sinne Des Herrn v. Puttkamer  ) nach dem Rosenthal, ,Mo in«onorands Etadliffement gesellige Vereinigung und«e- wirthung von Seiten Der Handelskammer mit kalter Küche, Bier und Wein stattfanden, welche letztere von der kulinarischen Leistungsfähigkeit Des gedachten Restaurants recht günstige» "folgende Tag. der Montag, war der Haupttag. Es wurden Vormittags per Equipagen vier industrielle EtadlrffementS besucht. Im zweiten wurde vom Besttzerein Imbiß dargereicht und in dem vierten stand nach geschehener Befichtigung im großen, aus diesemAnlaß finnig geschmückten Eßsaalein vsnder Wollkämmerei angebotene» Frühstück bereit, deffen von der Firma Krtzing und helbig gelieferte Ausstattung eine mehr als opulente war. «ein Wunder, daß da, stattliche, mit einer Fülle von lul. "arischen Herrlichkeiten versehene Büffet starken Zuspruch erh elt Und bei lebhaftem Gläserklang stch eine allgemetne.Fröhlichkeit entwickelte." Dann mußten die in der Fabrik beschafirgten Ar- beiter. welche einen Gesangverein bildeten, den werthen Gasten  einige Lieder vortragen, welche sehr applaudirt wurden Nachmittags hatte noch eine Fabrik die Ehre de» hanseatiscben Besuchs; gegen vier Udr nabm im Preußischen Hof das Festmahl seinen Anfang.Die Stimmung bei der lukullisch ausgestatteten Tafel war eine überaus ledhafte und gthodene." In diesergehobenen Elimmung" sprach nach dem Bericht desL. T." Herr Kahler auS Hamburg   folgende warm empfundenen Worte: ES seien unvergeßliche Erinnerungen, welche er und seine LandSleute au» Leipzig   mit hinwegnähmen. Leb. hafte Anerkennung gebühre auch Der braven Leipziger «rdeiteldevölkerung. welche man heute in so vielieitiger und dewundernSwerther Weise an der Arbeit gesehen habe. Dieser Arbetterbevölkerung widme er sein GlaS. (Großer Beifall.)" Forden sei."- VomMästen" dieser Agitatoren von den Mennigen Der Arbeiter hat Der geehrte Redner nach dem vor« "tgenden Bericht leider nicht gesprochen. . Hiermit wurde die Reihe Der Toaste geschloffen. Recht Mend! Im Bericht aber heißt ei weiter:Eine immer wehr gehobene Stimmung hatte Platz gegriffen, die durch die -.orzü gliche, wir können wohl sagen, fürstliche Ausstattung der uefttafel wesentlich destärkt wurde. hlrillk(fjeslhilhlm aus der Kühuemelt. Von Reinhold Ortman«. Nachdruck verboten.) Zerrüttete BermögenSverhältnisse. (Schluß.) ... 3» dem Aeußere« der rothhaarige« Ghoristi» hatte sich Lühreud dieser wenige« Monate eine ganz überraschende �wwandlung vollzogen. Ihre Wange« hatten sich gerundet, Testalt war voller und üppiger geworden und merk- Mdiger Weise hatte» dadurch auch ihre Bewegungen an Weichheit und Anmuth wesentlich gewonnen. Der Maschine«. Erster sah da» Alle», und seine tteuherzige« Augen leuchtete« Awer tiefer und seliger in der Tluth einer Liebe, die von "em Wesen ganz und gar Besitz genommen hatte. Aber ? war nicht der Einzige, welcher diese Veränderung de« und immer häufiger geschah e», daß sich die Oper«. Uäser der Habitus« im Parquet auf die junge Ghoristi» Fitten. Eine» Abend« wurde ihr abermals ein mächtiger Blumenstrauß in die Tarderobe gesandt, der freilich viermal j. Troß«ad zehnmal so kostbar war, al» das simple Bouquet J,** treuen Verehrer«, und diesmal machte sich ebenso wenig i** der Kolleginnen über die Huldigung lustig, al« Elise �ra» ßachte, die duftige Spende in dre Ecke zu werfen. L* diesem Abend aber gab es zum erste« Mal etwa« wie 0? Mißhelligkeit zwischen dem Maschinenmeister und der Er hatte sie mtt leise zitternder Stimme gebeten, ..che Teschenke nicht weiter anzunehme«, und al« sie darauf (J"aivem Erstaunen gefragt, wie er zu einem so seit. I,,wen Verlangen gekomme», hatte er geantwortet, daß e« ihm s�weh thäte, sie von irgend Jemandem falsch beurtheilt zu aerTt" �hre Erwiderung war nur ein lustiges, silberhelle» Lache» tij l*"' ei» Lache», da» ihm wohl tief und schmerzlich in L fe«le schneide» mochte, den« ganz gegen seine Gewöhn- L war er heftig aufgefahren und hatte in einem Tone, &,***) verzweifelt ernsthaft klang, gesagt, er würde sich Wm' n:,enn ihre Liebe jemals einem Ander» zuwenden ®0rauf hatte sie ihm schweigend ihre weiche, warme t,?,Sereicht und ihn freundsicher und verheißungsvoller stachelt als je zuvor; er aber war beruhigt und beseligt Die Spreisekatte dieses Festmahles dürfte auch Einen oder den Andere» interesstren: Suppe von Spreekrebsen. Gedämpfte Rindslende mit Trüffeln. Voigiländer Forellen Leipziger Allerlei m t TaubenkoteletteS. Römischer Punsch. Schnepfenpastete. Gemästete Hühner v. Breda  . Stangenspargel. EiS. Baumkuchen. Bienenkorb. Meißner Erdbeeren. Käse. Kaffee. Ueder die Qualität der Speisen und Getränke sollen stch die Hamburger Gäste äußerst lobend geäußert haben, wozu der Bericht finnig und treffend bemerkt:wir dürfen diesen Herren wohl einige Befähigung betreffs Diese» Kritikeramts zu­trauen." Nachdem daS Mahl aufgehoben war, begaben fich die Herren in bereitstehenden Wagen nach Dem Birnbaum'schen Waldhofe in Gonnewitz,wo fich rasch wieder eine hochdeledte gesellige Vereinigung inszenirte, wobei eine Bewirthung der Gäste mit Kaffee, Bier u. s. w. seitens der Handelskammer stattfand. Manch herzliches Wort wurde beim schäumenden Gerstensaft gesprochen." Darauf wurde daS neue Konzert» hau  «»och in Augenschein genommen, daS heißt von Denen, die noch, wie Der Berliner   sagt,aus die Dosen kiken" konnten. Am dritten Tage wurden weitere vier Etadliffement» de- stchtigt, worauf doch geben wir dem Korrespondenten De» L. T." selbst da« Wort: Nach gethaner Arbeit beanspruchte selbstverständlich auch Der Körper die nöthige Erquickung und Erfrischung, und die sämmtlichen Theilnehmer an der Exkmston folg- ten nach Beendigung der Befichtigung der Fabriken einer Einladung des Herrn Kommerzienrath Meißner zum Fttlbstück in deffen Villa, deren wahrhaft fürstliche, an die Zeit der Fugger erinnernde Ausstattung bei Allen Bewunderung und freudige« Erstaunen erregte. Damit in vollem Eir klang hielt fich die Beschaffenheit De« Dar- gebotenen Mahl-s, DaS wohl nur scherzhaft die einfache Bezeichnung eine«Frühstücke»" erhalten hatte; die all- emeine Stimmung war eine überaus gehobene, trotzdem e bereits unter der Einwirkung der Abschiedsstunde stand." In dieserüberaus gehobenen" Stimmung hielt auch der ReichStag�abgemdnete   Woermann eine leider nicht der Nach- weit überlieferte Rede zum Lobe der Stadt Leipzig.   Und in dieserüberaus gehobenen" Stimmung ging'S nunmehr von Leipzig   weiter zu demHerrn Kommerzienrath", Der Da» BuchDer Herr Kommerzienrath" von Dr. Vogler auf stch dezogen hat. Also zum Herrn Kommerzienrath Vogel in Lunzenau  . Doch geben wir hier nochmal» dem Herrn Kor­ respondenten de  » ,Ai. T." das Wort: Man konnte einigermaßen gespannt darauf sein, ob nach den so schönen und glanzvollen Tagen von Leipzig  nicht etne kleine Reaktion eintreten werde; in Lunzenau  ist fie aber, Das wissen wir jetzt, entschieden nicht er« folgt, im Gegentheil, die Aufnahme der hanseattschen Gaste hat dort mehr noch eine Steigerung erfahren. Drei wesentliche Bedingungen vereinigten fich daselbst, um diese Wirkung herbeizuführen: eine herrliche, im üppigen Sommerschmuck prangende Natur, da» schönste Wetter, daS man fich denken kann, und die Auf« dtetung großer finanzieller Mittel, durch deren natürliche Kraft in Verbindung mit gutem Geschmack wahrhaft Große» erreicht worden ist. Ei lag, so zu sagen, in der Begrüßung und Aufnahme der yanseati- schen Kauf- und Handelsherren in Lunzenau   von An- fang bis EndeSchmiß". «ach Hause gegange«, um neue Luftschlösser zu baue», in denen selbstverständlich nur fie al» unumschränkte Gebieten« restdirte. Tag» darauf hatte sie bei der Heimkehr wiederum ein Geschenk von ihm vorgefunden ei» allerliebste» Arm- band in Gestalt einer goldenen Kette mit einer daran hän» gende« Kugel aus LapiSlazuli  . Ihre Mutter hatte da» Päckchen angenommen und geöffnet; aber al» sie Elisen den Schmuckgegenstand überreichte, sagte sie in strengem Tone: Da« ist das Letzte I Jetzt muß der dumme« Geschichte mit diesem arme« Teufel ein Ende gemacht werde«! Er hat nicht» mehr, und e« wäre nicht gut für Dein Fort. komme«, wen« man Dir«achsage» könnte, daß sich ei» Maschinenmeister um Deinetwillen in Schulde» gestürzt hat!" Elise antwortete nicht»; aber sie legte lächelnd die blitzende Kette um ihren weiße« Arm.-- Auch die Bühne de» süddeutschen Stadttheater» hatte, so beschränkt ihre räumlichen Verhältnisse sei« mochten, allerlei halbdunkle Winkel und Ecke», in denen man wohl gelegentlich während der Vor- stellung mit einem guten Freunde ei« paar Wort. che« plaudern konnte, ohne sogleich von Jedermann gesehe« und gehört zu werden. E» w'sperte und flüsterte sehr eifrig in solche« Winkel», zu denen stch auch wenige Bevorzugte au» dem Publikum verstohlene« Zugang zu verschaffen wußten. Oftmalt schon hatte der Maschinenmeister dieses Wisper« gehöct;«her noch niemals war ihm ein Verlange« gekommen, tiefer in diese kleinen Geheimnisse der Koulisse». weit einzudringen. An diesem Abend aber blieb sein Fuß wie festgewurzelt hafte«, al» er an der dunkelsten jener Ecken vorüber ging und de« gedämpfte» Klang einer weib- liche» Stimme vernahm, die er unter Hunderttausenden er- kaunt haben würde. Mehrere Minuten lang stand er steif und starr wie eine Statue an dem nämliche« Fleck; aber al« dann ei» Geräusch an sei» Ohr schlug, welches ver- zweifelte Aehnlichkeit mit dem Schall eine» Kusses hatte, taumelte er ei» paar Schritte zurück, als hätte ihm Jemand einen Schlag vor de« Kopf versetzt. Gleich darauf ging eine der beide» Personen, die da drinnen geflüstert hatten, an ihm vorüber. E» war ein alter grauköpfiger Herr von gebrechlicher Haltung und schlotterndem Gang. Der Maschinenmeister kannte ihn zufällig. Er wußte, daß es ei» reicher Holzhändler sei, der wegen seiner Freigebigkett Und weiter: DaS Spiel der Kapelle der Rochliyer Ulanen em­pfing die Gäste bei ihrer Ankunft, welche nun der Gegenstand der gesuchtesten Aufmerksamkeit und einer wahrhaft fürstlichen Gastfreundschaft seitens deS Herrn Vogel waren, w-lcher zu dieftm Behufe eigens den Hof« ttatteur Herrn Siegel au» Dresden   nach Lunzenau   hatte kommen laffen. Die Herren au» Hamburg   und Bremm  waren über das Bild landschaftlicher Schönhett, welche» autgebreitet zu ihren Füßen lag, und über die aller- ding» mtt raffinirtem Geschmack vorbereitete Art und Weife ihreS Empfange» und ihrer Bewirthung auf da» Höchste entzückt, und fie werden die Aufnahme, welche fie bei einem sSchstschen Großindustriellen ge« funden haben, wohl so bald nicht vergessen." Nach B-fichtigung der Fabrik, nach einem Gartenfest mtt Feuerwerk und einem Fackelzug, zu dem die Arbeiterbefohlen" warm, fuhrm die Hanseaten am Abend nach Ebemnitz. Von dort ist zu melden, daß den Gästen nachgethaner Arbeit" ein großartiges Banket gegeben wordm sei. Wir haben nur eine Bemerkung zu machen: Neid über ein derartige« Schlaraffenleben empfinden wir nickt und wir wollen auch hoffen, daß die Ardeiter darüber keinen Neid haben; aber die Handelsherren und Großtadrtkantm solltm doch endlich zu klagen aushören über schlechte Zeiten und schlechten Verdienst. Zu diesen Klagen paffen solche Festlichkeiten doch wohl nicht. Kommunales. w. Die erste städtische De»t«fettionS. Anstalt in der Reichenbergerstraße 66 wurde am Mittwoch Abend durch Ver» treter des kgl. Polizeipräsidium» und der städtischen Behörden einer eingehenden Befichtigung unterzogen. Die baulichen Ein« richtungen erklärte der Herr Stadtdaurath Blankenstein, die maschinellen Einrichtungen der Direktor des Krankenhauses Moabit Merkel, die medizinisch festgestellten Resultate derDiri« gent de« Moaditer Krankenhauses SanitätSrath Dr. Guitmann unter Beistand zweier Asfistenzärzte; ferner warm erschienen ein Profeffor aus Tiflis   und ein Prof'ffor au« Japan  , welche hierher geschickt find, um die sanitären Einrichtungen zu studiren. Der Apparat funktionirte in ausgezeichneter W-ise zur vollsten Zufriedenheit aller Anwesenden. Die mit Krankheitsstoffen im« prägnirten Gegenstände, Möbel, Kleidungsstücke, Wäsche ,c. werden in lustdicht verschloffenen Wagen auf der einen Seite des Grundstücke» vor die Anstatt gebracht und dort abgeladen, währmd die deSinstzitten Gegenstände auf der anderen Sette deS Grundstücks wiederum in anderen Wagen dem Publikum in ihre Wohnungen gesandt werden. Die ganze Prozedur der Tödtung aller organischen Keime währte 35 Minuten. In die Mitte zwischen dm Gegenständen wird ein Thermometer gelegt, welche?, sobald die Ofenlemperatur 100 Grad ZelfiuS erreicht hat, ein außerhalb angebrachte» Glockenspiel in Bewegung setzt. Ein oderhalb des Apparate» angebrachter Manometer zeigt an, ob der ganze Jnnenraum gleichmäßig durch Wafferdämpfe ge« füllt ist. Die Anstatt wird demnächst dem Publikum zur Be» Nutzung üdergedm werden. Lokales. Daß e» bisher noch nicht gelungen ist, die Arbett der vteinträger durch maschinelle Einrichtungen zu ersetzen, ist dm Unternehmern im Baufach ein Dom im Auge. Man wird stch erinnern, daß bei den mehrfachen Versuchen, die man hier in Berlin   in dieser Beziehung angestellt hat, die Sache stet» darauf hinauslief, daß Arbeiter ihre gesunden Gliedmaßen ein» büßten und daß schließlich die Polizei einschreiten mußte, um weitere Experimente auf Kosten der Arbeiter zu inhibiren. Die Unternehmer wollen fich eben in jeder nur'denldaren Weise vor Eventualitäten schützen, es wäre ihnen nur zu angenehm, an die Stelle der menschlichen Arbeitskraft auch im Stein. träger- Gewerbe die Maschine zu setzen, weil die Unternehmer dann ausbrechenden Streiks am stchersten vordermen könnten. Neuerdings sucht man für da» Projett wieder Stimmung zu machen, es soll fich nämlich eine Berliner   Firma gefundm gegen seine weiblichen Schützlinge de« Ruf ge- «, allen jungm Dame» vom Theater, um deren Gunst er sich bemühte, unwiderstehlich zu sein. Erst machte der junge Man» eine Bewegung, als wen» er ihm nachstürzen wollte; dann aber wurde er anderen Sinne« und wartfte, bi« auch die andere Person aus dem halbdunkle« Winkel hervorkam. Es war Elise Sieahoff, und sie wurde todten- blaß unter der Schminke, als sie in sei» gänzlich veränderte» Antlitz sah. Er hatte ihr den Weg vertrete» und sie wagte stch nicht zu rühre». Stumm erwartete sie seine Anrede; aber eine ganze, endlos lange Minute verstrich, ohne daß ein Laut über seine Lippe» gekommen wäre. Dem Keuche« seiner Brust und dem Beben seiner Lippe» war eS anzu­sehen, daß er mühsam«ach einem Worte rang und ei nicht finden konnte. Diese« lange Schweige« aber gab der Eho- risti» ihre Fassung zurück; fie dachte an die gut gemeinte Mahnung ihrer Mutter und welch' eine prächtige Gelege«, heit fich eben jetzt darbot, fie zu beherzige». Lustig brach fie m ihr hellste» und unbefangenste» Lache« au» und rief: Aber mein Sott, wie sehen Sie den« au»! Man könnte sich ja fast vor Ihnen fürchten! Wen« Sie unwohl sind, sollte« Sie fich einen Urlaub gebe« lasse», aber wenn Sie etwa gehorcht haben sollten, so nehmen Sie sich» viel» leicht zur gefälligen Notiz, daß ich Leute», mit denen ich nur oberflächlich bekannt bin, niemal» eine Einmischung in meine Privatangelegenheiten gestatte!" Durch eine gebieterrsche Armbewegung forderte sie die Frei« gäbe de» Wege«, und er wich zurück, indem er sie unver« wandt anstarrte wie eine ganz neue seltsame Erscheinung, Elise aber athmete doch erleichtert auf, al» fie sich wieder inmitten ihrer Kollegen in Sicherheit wußte. Seine Auge» hatte« eine« gar so eigenthümliche«, beinahe unheimliche» Ausdruck gehabt. An diesem Abend geschah in dem Stadttheater etwa» noch nie Dagewesenes, Unerhörtes. Der Soufleur hatte bei de» letzte« Worten, welche die Schauspieler auf der Bühne zu sprechen hatten, da« Zeiche  » zum Herablasse» de» Vor» hang« gegeben; aber da» letzt« Wort war längst verhallt, ohne daß die Gardine gefallen wäre. Mit verblüffte» Mienen sahen sich die Darsteller an und im Publikum regte sich allmälig eine wachsende Heiterkett. Hinter de» Koulisse» 1835 Bakator. Marsala. Geisenhetmer. Pontet Eanet. Oderemler Rosenberg. Ghateau Margaux 1878». Hochheimer   Domdechant. Ghat. Glair- Margaux 1869 er. Ghampagner. MoScado di Siracusa.