lufftn wknig Entgegenkommen bei den ReichSdoten finden, welche fast ohne Ausnahme den Schluß der Sesfion so kurz als irgend möglich ausfallen laffm möchten. DieN. L. C. hebt mit Recht hervor, daß die Anbringung sozialistischer Bischwerden, nachdem das Sozialistengesetz auf 2 Jahre er» neue« ist, sachlich gar keinen Zweck haben würde.(!) Auch hätten die Verhandlungen über die Jnrerpellation Hasenclever bewiesen, daß die Sozialdemokraten trotz ihrer aufregenden Reden nicht in der Lage wären, pofitive Thatsachen zur Be- gründung ihrer Beschwerden beizubringen.(?) Wer könne außer den Sozialdemokraten Neigung haben, dies Schauspiel fich jetzt nach einem Monat bereits wiederholen zu sehen? Eine Erörterung der Dmkschristen über die auf Grund des Sozialistengesetzes getroffenen Maßregeln würde man viel» leicht zugestehen unter der Voraussetzung, daß die sozial- demokratischen Abgr ordneten fich bei ihrer Kritik auf wirkliche Thatsachen beschränken und nutzloser allgemeiner Deklamationen, an denen in dieser Sesfion genug geleistet worden, sich ent- halten. Für weitergehende parlamentarische Aktionen der Sozialdemokraten sei jetzt nicht mehr die Zeit. Der sozial» demokratischen Partei werde im Reichstage eine das numerische Stärkeverhältniß weit übersteigende Rücksicht ge» schenkt. Ader wenn die Herren Miene machen wollten, den Reichstag zu tyrannistren, dann dürfte doch auch dieser ge« duldigen Körperschaft gegenüber einer Richtung, die fich immer von Neuem mit einer Art höhnischer Herausforderung außer- halb des RabmenS unseres Staatswesens stelle, der Langmuth reißen." So der nationalliberale(!) Waschzettel. Wir be» merken hierzu, daß wir eine übertriebene Beschäftigung mit der Arbeiterpartei bisher nur darin wahrnehmen konnten, mit welchem Eifer man bisher für jede neue Beschränkung der Freiheit der Arbeiter»intrat. Hier ist allerdings stets maßlos übertrieben worden. Was ferner dieNeigungen" der einzelnen bürgerlichen Abgeordneten anlangt, so sollte man nicht so unverstoren diese Rückstcht auf die persönliche Bequemlich« kett hervorkehren, wo ei fich um die freie Entwickelung einer ganzen Volts klasse und zwar der mächtigsten und unentbehrlichsten handelt- Nicht die Zahl der Arbeiter» Vertreter entscheidet darüber, wie viel oder wie wenig man fich mit derartigen Fragen billigerweise abzugeben hat. Wäre daS richtig, so brauchte man ja nur da» Wahlrecht in einer Weise zu ändern, daß kein Vertrauensmann der arbeitenden Klaffe mehr in daS Parlament kommt, um fortan jeder Be» schäftigung mit Ardeiterangelegenheiten überhoben zu sein. Hegen die bürgerlichen Parteien deS Reichstages eine solche Mißachtung vor den Jntereffen deS Arbeiterstande», wie fie aus obiger Mittheilung spricht, nun wohlan, so sollen fie wenigstens in die Lage kommen, dieselbe offen zu bekennm. Die Arbeiter werden dann wenigstens klar sehen, wer ihre Freunde und wer ihre Feinde find. Zur Auslegung deS Reichswahlrechts hat die groß» herzoglich badische Regierung entschieden, daß Zahlung von Schulgeld oder Anschaffung von Lehrmitteln aui ArmenfondS nicht als eine Armenunterstützung anzusehen sei, welche von dem Wahlrecht ausschließe. Herr Enge« Richter versteht bekanntlich soviel von Sozia» liSmus, wie der Esel vom Lautenschlagen. DieS beweist er wieder einmal, indem er erklärt, dieAusbildung der sozio- ltstischen Partei" trage eine große Schuld daran, daß in frei» heitltcher Richtung seit den 60« Jahren viele« nicht erreicht und manches verloren gegangen sei. Irgend einen Beweis für diese seine kecke Behauptung tritt der ehrenwerthe Herr nicht an. Aber er fährt fort:Die sozialistische Partei hat den Ar» beitern nicht daS Mindeste genutzt, dagegen der Reaktion durch Zersplitterung deS BürgcrthumS vor» treffliche Dienste geleistet. Deshalb ist auch mit klugem Vorbedacht die Eozialistmpartei in ihren ersten Jahren von der Reaktion künstlich groß gefüttert wor< den." Ob ein in sozialen Dingen so unwiffender Mann, wie Herr Eugen Richter  , den Nutzen, den die sozialistische Partei den Ardeitern schon durch die polstisch« Aufklärung und durch die Aufbesserung ihrer sozialen Lage gebracht hat, begreift und anertennt, da« ist unS absolut glnchgillig. AnderS aber liegt eS mit der Verdächtigung, als od die Sozialiften der Reaktion durch Zersplitterung de« BürgerthumS vortrefflich« Dienste ae- leistet haben. Ter Parteiführer und Parteirabulist Richter hat nämlich etwaS mehr Bedeutung, als der SozialpolitUer. ES ist in der That neu, daß die Sozialistenpartei daS Bürgerthum zersplittert hat. BiS jetzt haben wir geglaubt, daß die Sozia- listen dem politischen Bürgerthum nur die von demselben ge- täuschten Arbeiter entzogen hätten aufgeklärte und ehrliche liberale Polittker haben gerade dieS auch oft genug beklagt. Ader daß die Sozialdemokraten die Trennung des politischen BürgerthumS selbst z. B. in Fortschrfttler und Nationalliberale bewirkt haben sollten, da« ist eine sehr sonderbare Behauptung. Diese Trennung bat in der That schon 1863 stattgefunden, als bei der MilitärreorgantsationSfrage im preußischen Adgeordnetenhause der frühere fortschrittliche, dann natio» naltiberale, dann sezesfionistische, jetzt deutschfreifinnige Abgeordnete von Forckendeck sein Amendement(einmalig? Bewilligung) der starren Waldeck'schen Verneinungs Resolution den Pul« deS Kranken los zu lassen. Er hielt eine» Aderlaß für nothwendig, aber ehe er ihn anwende» konnte, schlug der Kranke die Auge« auf und stierte den Doktor destürzt an. Mein bester Herr Graf, wie fühle« Sie sich jetzt? Es ist Zhven plötzlich unwohl geworden, nicht wahr?" Der Graf aarwortete nicht. Er schloß die Auge» wieder «ad legte seine Hand gegen die Stirn, als ob er fich auf etwa« besänne. Er trug«och seine weißen Handschuhe, und der Arzt entfernte fich jetzt vorsichtig, wa« der Leidende ruhig geschehe» ließ, und rieb ihm dann die Schläfe mit Eau de Cologne  . .Ich danke Ihne«, Doktor," sagte der Kranke«ach einiger Zeit e« waren die erste» Worte, die er wieder sprach; bitte legen Sie mir die Handschuhe nicht fort, ich muß zur Gesellschaft zurück." Der Doktor sah die Gräfin fragend an. .Heute Abend nicht mehr, George," sagte diese.Du hast sehr lange in Ohnmacht gelegen, die Gäste find längst nach Hause, eS ist spät." Der Kranke sah fie rasch an. und wieder fuhr er fich «ach der Stirn, lag aber eine Weil« ruhig. Endlich sagt« " �Schicke George und Paula zu mir her; ich will fie sprechen." .Die Kinder sind schon im Bett," erwiderte die Grä» fi»morgen srüh- heute halte Dich nur ganz ruhig. daß Du morgen wieder wohl und kräftig bist. Fühlst Du Dich besser?". Der Arzt hatte zu Graf Balten aufgesehen als dieser ihm ein Zeiche« gab und da« Zimmer verließ. Der Arzt folgte ihm«ach einige« Sekunde«. .Was halten Sie von dem Zustand de« Kranke»? Glauben Sie, daß e« eine bloße Ohnmacht war?" »Ich hoff«, ja. Hat der Graf Monford diese« Zucke« de« linke« Augenlid»« schon öfter gehabt?" Ich glaube nicht; ich habe e« nie bemerkt." »E« kann Schwäche im Auge sein; ich hoffe, e« ist nicht mehr." Und wa« fürchte« Sie sonst?" entgegensetzte. Da ist durch schwächliche liberale Eiemente die volttische Zersplitterung de« BürgerthumS vor fich gegangen. Daß aber in sozialer Beziehung daS Bürgerthum zersplittert sei, kann nicht behauptet werden, wenn man von dem lang» jahrigen Zwiespalt zwischen der wirthschaftlich-konseroattven Richtung(Vertretung deS Grundbefitzei) und der wirthschast» lich- liberalen Richtung(Vertretung deS mobilen Kapitals) absteht.Verdienen" wird bei dem Bürgerthum noch immer groß geschrieben und größtmöglichste«uSdeutung der Ar- deitSkraft ist ncch immer ein allgemein giltigeS Prinzip der wirthschastlich-liberalen Schule, dieser Vertre­terin der Bourgeoiste. Also, waS den Vorwurf der Zersplttte- rung deS BürgerthumS betrifft zu Gunsten der Real'ion, da- von kann fich der Sozialismus frei fühlen; eine Adsplitterung der Arbeiter aber von ihren langjährigen Verführern wird der Sozialismus im Interesse der Arbeitelkiaffe immer anstreben und diese« Ziel auch ficher vollständig erreichen. Die Be­hauptung, daß die Reaktion den Sozialismus künstlich groß- gefüttert habe, steht auf derselben Höhe, wie die Behauptung. welche von reaktionärer Seite gemacht wird, daß die Agita» toren die ganze Bewegung machen. Man steht eben, daß Herr Richter selbst noch so tief im Sumpf der Unwissenheit steckt, daß er nicht einmal über den nächsten Hügel hinweg blicken kann. Wer behauptet, die deutsche Arbeiterbewegung wäre künstlich gemacht worden oder würde künstlich gemacht, der ist ein Pardon! der parlamentarische Anstand erlaubt da« Wort nicht, welches uns auf der Zunge schwebt. ES ist«tchtS ewsäMg genug,«ai der ganze Troß der konservativ-offiziös, liberalen Prrffe seinen Lesern nicht über die Arbeiterbewegung aufbinden darf. Augenblicklich macht wieder einmal ein Artikel der amerikanischen  World" seine Reise um die Well, der das Familienleben der überseeischen Anarchisten schildert: wie fie ihre Frauen schinden,während die Ehemänner vergnügt Dynamit und Zerstörung predigen." Schwad desttze wenigstens 20000 Dollars, Most über 50 000, d. h. über 200 000 Mark. DaS genügt wohl, um das Preß« erzeugniß zu charakteristren. ES schließt übrigens mtt folgender Glanzleistung:Sozialismus und Anarchie vermengen fich mit einander und eS gehörte schon ein Sozialphilosoph dazu, um den feinen Unterschied zwischen ihnen zu beschreiben. Die An» fichten ihrer Anhänger find ungefähr(!) dieselben. Ihre Idee vom Leben ist Herumlungern, Bier trinken, Rauchen und Stehlen." Setzen wir für stehlen:DaS Produkt d r Arbeit Anderer aneignen" und für Bier allenfallsWein" so scheint es fast, als lebten die hier geschilderten Anarchisten nach berühmten Mustern, die freilich nicht in Arbeitrrkreisen zu suchen find. Der Streik iu Decazeville hat bekanntlich mit einer Lohnaufbesserung der Ardeiter sein Ende gefunden. Der Pa» riser Korrespondent derNordd. Allg. Ztg." dringt eine längere Korrespondenz, der wir folgenden Schlußabsatz in Bezug auf den Streik entnehmen:Die sozialistischen   und anarchistischen Blätter triumphiren natürlich. Die Gesellschaft von Drcazeville, sagen fie, nachdem fie mit so vieler Festigkeit dem Streik gegenüber widerstanden hat, hat nun endlich doch nach« gegeben. Die monarchistischen Blätter aber, die Herrn von Freycinet jetzt besonders gram find wegen de« PrinzengesetzeS, behaupten, die Regierung habe auf Herrn Leon Say  einen Druck geübt, damit die Gesellschaft nachgebe. Das Gouvernement   habe fich angestcht« de« Prozesses Watrin und GueSde in Decazeville am Vorabend eines AufstandeS und einer blutigen Unterdrückung desselben befunden und dei- halb habe fie der Gesellschaft zum Einlenken gerathen." Diese Bemerkuiwen find f r den Heim Korrespondenten und daS genannte Blatt recht bezeichnend. AuS denselben geht, wenn man die früheren Korrespondenzen auS Paris   und die Gesammthaltung derNordd. Allg. Ztg." bettachtet, hervor, daß Korrespondent und Blatt ärgerlich über die Nachgiebigkeit derGesellschaft" find und die Fortsetzung de« StteiM, resp. die völlige und bedingSlose Unterwerfung der Ardeiter unter die kapitalistische Ausdeutung einer dieser Aktiengesellschaften oder auch Arbeiterunruhen herbeiwünschen. Nun hat ihnen die französtsche Regierung, welche in solchen Fragen auf einem anderen Standpunkt steht, wie die Regierungen in Deutsch  - land, einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht, und die Ardeiter von Decazeville   waren besonnen genug, mit einer Abschlagszahlung e« vorlieb zu nehmen und wetteren Unruhen vorzubeugen. DieS eben scheint einzelnenHetz- blättern" in Deutschland   nicht in drn Kram zu paffen, da fie ja ihre Hetzereien gegen die Arbeiter nur andringen können, wenn Putsche und Revolten im Auslände zu verzeichnen find. Zu de« letzten Vorgängen auf Samoa   wird der Voss. Ztg." auS Washington   geschrieben, daß der amerikanische  Konsul Greenebaum, der den Deutschland   feindlich gefinnten König Malietoa unter amerikanischen   Schutz stellte und zum Schutze de« Königs gegen die Deutschen dt« amerikanische Flagge hissm ließ, von seiner Regierung deiavouirt und ab- berufen werden wird. Im Staatsdepartement zu Washington  sei man nicht der Anficht deS Konsuls, daß die Deutschen tn Samoa   irgend welche Rechte der Amerikaner verletzt hätten. O, nichts, in der That nichts! Nur im ersten Augenblick fürchtete ich, daß e« ein leichter Schlaganfall sei» könne. Er ist aber ja schon wieder vollkommen bei Besinnung." Der Graf nickte langsam mit dem Kopf und sagte endlich': Gehen Sie wieder zu dem Kranke» hinein, Doktor, ich will nach Hause fahren. Ich glaube, Ruhe wird ihm am wohlste» thun. Gute Nacht, Doktor. Morgen früh bitte ich Sie, mir Nachricht zu senden, wie Sie ihn verlassen haben." Sehr gern, Herr Graf, ich werde nicht ermangeln da draußen haben Sie ja auch«ine« Berwua» dete«...." Einen Verwundete»?" ftagte der Graf hastig und erschreckt. Den alten Förster. Sie brachte« ihn eben in'« Hau  », wie ich ankam, aber e« scheint nicht« Gefährliche« zu sei». Nur ei» Schnitt oder«in Hieb durch'« Geficht er war von Blutverlust wahrscheinlich ohnmächtig geworden. Ich werde dann gleich nach ihm sehen." Der Graf zog seinen Ueberrock allein an, den» die Diener waren alle hinausgegangen,»ahm seine» Hut,«ickre dem Arzt noch einmal zu und verließ da» Hau  «, um fich erst der Richtung hinter dem Schlosse zuzuwenden, wo er noch die Fackeln sab. Allgemeine Bestürzung herrschte indessen auch unter der Dienerschaft, der da« Vorgefallene natürlich kein Geheimniß bleibe» konnte, ja, die da« eigentlich Geschehene sogar schon früher wußte, al« die Herrschaft selber. Der junge Gärtner- bursche hatte nämlich erzählt, daß er, als er im Park her» aufgekommen wäre, ei« paar Frauen bemerkt hätte Dame« mit große», weite« Kleidern, die rasch de« Weg hinabgeeilt wäre» and von denen die eine etwa« Schweres getragen hätte. Vorher habe er aber eine« Wage« unten am Drahtthor halten fthen, und ein Herr dort habe ihn gefragt, ob die Tafel schon begonnen hätte. Er glaubte damal«, daß der Herr mit zu de» Gästen gehöre, vielleicht einer der Rittergutsbesitzer au» der Nachbarschaft, der den Weg durch de» Wald gekomme» sei; nur daß er nicht mit- Die Gründe für daS Verbot derRenen Deutsche« Gerberzettnng" tn Mainz   beleuchtet dieFränk. Tag-epe-st" in sehr treffender Weife. In der amtlichen Begründung heißt es unter anderem:Aus dem Inhalt(der Nummer der Gerberzcitnng") geht zur Genüge hervor, daß dieselo« speziellen politischen Interessen, nämlich der Förderung sozialdemoliatischer Un sturzdestrebungen dient und daß auch die über Sozialreform gebrachten Artikel durchaus dasjenige Maß der Kritik Über« schreiten, welche als gerechtfertigt zu erachten ist, vielmehr durch gänzlich üderttiebene Echiiderungen die bestehende Ordnung gefährden." Wer dies.-S Blatt gelesen hat, der wird begierig sein, waS das großherzogliche KreiSamt zu Mainz   als gerecht« fertigt« Kritik erlaubt. Wahrscheinlich übersteigt die Kritik der Kreuzztg." nach Anficht des KreiSamte« noch das Maß des Erlaubte,'. In dem Verbot beißt eS weiter:Der guten Absichten und der Maßregeln der Reichs« regierung zur Abhilf- sozialer Schäden und Mängel wird in tendenziöser Weise nir- g e n d S a e d a ch t." Also daS ist schon Umsturz, da« find ge« meingefährliche auf den Umsturz gerichttti Bestrebungen, wenn man nicht in Liebe und Freundschaft der Tozialreform gedenkt k O, waS find diese Preßmenschen doch für ein miseradleS Gelichter! Haussuchung. In Schwetzingen  (Baden) fanden in der vorigen Woche zahlreiche Haussuchungen statt. Bei der noto« rischen Hitmlichkeit, welche bei solchen Sachen von der Polizei beliebt wird, hat man nicht erfahren können, warum gefucht wurde. Nachträglich erfährt dieFränk. Tageipost", daß die Razjiii eine sehr umfangreiche war. Gefunden wurde nichts außer derSchwitzinger Ztg.", dikfeldr ist jedoch nicht auf den Index gefetzt. Verboten wurde die auf Dienstag anberaumte Metall» arbeiterverfammlung in Braunschweig  . Zwei sozialdemokratische Begräbnisse. Wie die Elb. Ztg." eerichtet, wu-de am 14. d. M. in Elberfeld  unter zahlreicher Betheiligung von Anhängern der Arbeiter» Partei die Leiche deS verstorbenen Sckuhmacheimeistert Herrn Wilhelm May zu Grade getragen. Die Zahl der Leidtragen» den dürfte fich auf annähernd vierhundert belaufen haben. Am Leichenwagen befand fich ein großer Kranz mit rother Sckleife, welcher indeß auf Befehl des überwachenden Kam» miffars beseitigt werden mußte. Auf dem Friedhofe feldft warf einer der Parteiführer den Kranz in die Gruft, während ein anderer auch die Schleife dem verstorbenen Parteifreund in die Gruft nachgab. Auf Veranlassung deS Herrn Kom» miffarS jedoch mußte der Todtengräber die Schleife wiever auS dem Grabe herausholen und wurde dieselbe beschlagnahmt. Ansprachen wurden untersagt. Die Menge verlief fich nach dem Vorttag zweier Lieder durch einen Gesangverein und dem damit erreichten Ende des TraueraktcS in aller Ruhe. AuS Gera   berichtet dieSaale- Ztg.", daß dort gleichfall« am 14. d. M.«in soziaidemak ratliches Leichenbegängniß stattge» funden habe. Gegen 1000 Angehörige der Partei deihriiigten sich an der Trauerfeier. Der Verstorbene war ein Restaurateur Krause. R-ichstagsabgeordneter Rödtger legteim Namen der Genossen der sozialdemokratischen Partei Deutschlands  " einen Lorbeerkranz mit rother Schleife auf dem Grade nieder, Schuh« macher Halm that das Gleicheim Namen der Geraer G:» Nossen  ". Gastiirth Kühn, ein Führer der hiefizen Sozialisten. widmete dem Verstorvenen einen Nachruf am Grade. Vier Gesangvereine sangen am Grabe und tn der Begräbnißtapelle. Dem Leichenzuge voran wurden zwei Lordeertlänze mtt rothen Schleifen grttagen. DaS Begräd, hatte einen voll« kommen ruhigen, anständigen Verlauf. Die Polizei hat fich nicht eingemischt. Schweiz  . In Zürich   ist der 16. Juni rubig verlaufen. Alle An« sammiungen wurden ohne Mühe zerstreut. Im Ganzen find 40 Personen verhaftet worden. Belgien  . Die von der Regierung eingesetzteArbeiterkom« Mission" zur U-itersuchung der Lage der Jndustrie>Aibeiter hat soeben«in Fragebuch"eröffentlichl, da» hundert Fragen enthält und in 10 00) Exemplaren an Industrielle und Ar« beiter Syndikate zur Beantwortung gesandt werden soll. NächsteWoche will die Kommisfion in denJnoustriebezttken periön» liche Enqueten eröffnen. Tie von der Kommisfion aufgestellte» Fragen umfassen die Zahl der Ardeiter tn den verschiedene» industriellen EtabliffementS, Art und Dauer der Arbeit, Frei« zeit, vorhandene Bedingungen betreffend Hygiene, Unglücks­fälle. Beziehungen zwischen Arbeit und Kapiral, Lohn und Art der Lohnzahlung. Kontrakt« und Reglements, Verhältniß zu den Leitern der Etablissement«, die SireilS und ihre U fach«»- die Arbettervereine und vir Unternehmeroerdtndungen, Schiebte gerichte und Vergleiche, die materielle Lage der Arbeiier, da» Budget des Arbeiters, die Wohnung und Verpflegung de«» selben, Hilfi' und Sparkaffen, Auswanderung, intellektueU» und moralische Lage der Arbeiter, die Schulen, die Religion, den AlkoholiSmuS. Telegramme auS Man« missen wiederum von A u«' .chreitungen feilen« streikender Arbeiter zu berichten. ging oder da« Thor nicht geöffaer haben wollt«, wuadert* ihn auf wa« wartete er den»«och? Aber er mußte selber eilen, daß er da« Traktemcnt nicht versäumte.®ll! Dame», denen er nachher begegnete, machten ihn stutzig, und er erzählte, wa« er gesehen, dem etvk« Lakai, der jetz* seiner seit» die Kammerjungfer der gnädige» Komtesse suchte, {ie aber nirgend« fiade« konnte. Ehe man aber der Hess" chaft selber Mmbeiluag davon machen konnte, war die Flucht der Komtesse oder wenigsten« ihre Abwesenhett beme.kt, und der Bericht de« Gärtner  « konnte nur die Richtung andeute«, die fie genommen. Bald darauf sprengte Graf Bolte« fort, und gleich danach fiel der Schuß in der» selben Gegend. Der Haushosmeister hatte eine Anzahl von Pechfackel» Herautschaffe» lasse«, um fie heute vielleicht beim Heimfahre» der Herrschaften zn verwende». Mit einigen von diese» machte fich nun eine Anzahl junger Burschen, darunter o** Forstgehilfe, auf, um den Park abzusuchen, und da sie M auf de» Wegen vertheilten, trafen fie hier auf den eh* wächtig gewordenen alten Förster, de« fie jetzt zurück Schloß trugen. Mehrer« wurde» freilich«ach dem Dray' thor geschickt, um dort nach dem Wagen zu sehen, aber v»* war natürlich fort. Nur die Geleise desselben fanden 1 im Sande  , wo er gehalten, dann hatte er de» dort eivVß?*' Weg»ach dem Dorfe eingeschlagen aber wo? dann weiter? Zm Dorf selber liefe» vier We» »ach vier verschiedene» Richtungen ab welch hatte der Wagen nun verfolgt? Da« Dorf lag« zu weit, um dort«achzusehe«; auch gi»«-- Wind heute Abend ziemlich heftig, und fie hätte» den Pechfackeln, die fortwährend Funken abwaren, Lj nicht zwischen die Sttohdächer hineinwage« dürfe«. Bauern würden e« gar nicht gelitten haben. h Der Förster erholte sich übrigen« sehr rasch wieder uno kaum wie fie ,ha in dc« Haushofmeister«»wg auf; der Alte sah aber schrecklich au«.