( 3 Männer und 2 Frauen) find gewohnheitsmäßige Verbrecher, bie ihre Freiheit sofort zu den raffinirtesten Gaunereien bes nugen würden. Ihre fichere Unterbringung in Dalldorf hat besondere Schwierigleiten verursacht und die zeitweiligen Er furfionen des Einen oder Andern dieser gefährlichen Gesell schaft find von den Beitungen oft genug gemeldet worden. Jm Ganzen vertheilt fich die Bahl der in öffentlicher Pflege befindlichen Geistestranten Berlins auf 957 Männer und 952 Frauen. Rechnet man hierzu die noch immerhin sehr beträcht liche Bahl der auf Privattoften verpflegten Geistestranten, io ergiebt fich eine Verhältnißzahl sämmtlicher Frren zur Befammibevölkerung von weit über 1 pro Mille. Wer die Geistesfrankheiten als eine Folge erschwerter Existenzbedingun gen auffaßt, der wird aus der ungemein hohen Biffer dieser Krantheit zu dem Schluffe lommen müffen, daß die Existenz bedingungen in Berlin ganz besonders erschwert find.
Wie groß noch immer das Interesse ist, welches bas Publikum bei dem Vorgehen des Vereins der vereinigten Ber liner Sargfabrikanten hat, trat auch in der gestern Abend stattgehabten Versammlung im Restaurant Alt- Berlin", au welcher mehrere Gäste erschienen waren, llar zu Tage. Eine Frau Schicht ließ mittheilen, daß bei der am 30. Mai vom ftädtischen Krantenhause aus erfolgten Beerdigung des Bürstenmachers Auguft Bed 4 Leichenträger bei dem Rüfter der St. Georgen- Kirche bestellt und die Liquidation für 4 Träger bezahlt worden set. Nichts desto wenigers erschienen aber nur 3 Träger, die außer Stande waren, den Garg zu transportiren und mußte nunmehr der Leichenkutscher, sowohl beim Herauf beben des Sarges auf den Wagen, als auch auf dem Kirchhofe behilflich sein. Da nun aber derartige Unzuträglichkeiten haupts sächlich bei der St. Georgen Gemeinde vorkommen, so Itegt also eine Schädigung des sablenden Bublifums vor, die man im gewöhnlichen Leben mit Recht Unterschlagung" nennt. Bei der Anzahl der Reserve Leichenträger find derartige Borkomm niffe in der That unbegreiflich, zumal die Reserve- Leichen träger, wie dies besonders in der Versammlung hervorgehoben wurde, fich darüber beschweren, daß fie nur als Reserve auf dem Papier aufgeführt stehen, in Aftion aber im Jahre nur 2 bis 3 mal treten. Der Schriftfübrer machte die Mit 7. Juni an bas theilung, daß er bereits unterm auf Grund babe und Konststorum gefchrieben habe gegen den Küfter Müller vorliegenden, mit Beweismittel ge nügend unterstüßten Thatsachen Namens des Vereins die Be ftrafung des Küfter Müller beantragt habe, da bisher auf wiederholten Antrag bei dem Gemeinde Kirchenratb der St. Georgen Gemeinde noch fein Bescheid eingegangen sei. Herr Prediger Dahms babe darauf folgendes Antwortschreiben ge fandt: Auf Ihre Beschwerde ohne Datum( Datum und zwar 27. April und 12. Mai waren wohl angeführt!) benachrichtigen wir Sie, daß unserem Rüfter aufs Strengste jede Empfehlung von Sargfabrikanten untersagt ist, insbesondere aber die der Beschwerdeführer, wegen Benachtheiligung der Kirche, und wir um so mehr die Befolgung dieser Vorschrift voraussegen müffen, als unser Küfter die von Ihnen in der Beschwerde an geführten Angaben fämmtlich als nicht zutreffend erklärt hat. Gemeinde Kirchenrath zu St. Georgen. F. Dahms. Es foll, bevor der Rüfter Müller vielleicht Veranlaffung nimmt, fich aus Gesundheitsrücksichten" penfioniren zu laffen, schleu nigft das Konfiftorium nochmalnlerfucht werden, die schwebenden Angelegenheiten auf das Strengfte zu untersuchen, eventuell soll ein Gesuch an den Kultusminister gerichtet werden, und wurde der Schriftführer beauftragt, diesbezügliche Schritte schnellftens einzuleiten.
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weil jeber fte als Bekanntmachung einer zuständigen Behörde lesen muß. Wir würden über den Gebrauch der rothen Platate zu solchen geschäftlichen Anzeigen Teine Mißbilligung aussprechen, wenn wir nicht der Anficht wären, daß dadurch der Zweck des Vorbehalts der rothen Farbe vereitelt und das Publikum gleichgiltig gegen solche Anzeigen gemacht wird.
Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin find bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 6. Juni bis intl. 12. Juni cr. zur Anmeldung gelommen: 263 Eheschließungen, 864 Lebendgeborene, 31 Zobtgeborene, 644 Sterbefälle.
Die Markus- Straße, vom Grünen Weg einschließlich des Kreuzbammes bis zur Wallner Theaterstraße ausschließlich des Kreuzbammes, ift bebufs der Umpflasterung bis auf Wei teres für Fubrwerke und Reiter gesperrt.
Der am 1. Juli d. J. beginnende Umzug muß bei Meinen, aus höchstens 2 Zimmern nebst Zubehör bestehenden Wohnungen an demselben Tage, bei mittleren, aus 3 bis 4 Bimmern nebst Bubehör bestehenden Wohnungen, am 2. Juli, Mittags 12 Uhr, bei großen Wohnungen am 3. Juli be endigt sein.
Eine für das Publikum sehr bequeme Neuerung hat die Direktion der Großen Berliner Pferdebahn. Gesellschaft an einigen neu eingestellten Wagen anbringen laffen. Bisher öffnete fich die Schalterklappe an der Thür des Vorderperrons halb nach innen und nach außen, was oft für die an der Thür vorn ftehenden Fahrgäfte recht unangenehm war. Das ist jest Derart geändert, daß die Klappe fich ganz nach innen öffnet und die vor ihr stehenden Personen nicht mehr belästigt.
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Der Maurer FWilte, der frühere Verleger des„ Baubandwerter", ist gestern aus Berlin ausgewiesen worden. Bis Montag Mittag muß er Berlin verlassen. Die Frau des Ausgewiesenen ermartet jeden Augenblid ihre Niederkunft und wurde Herrn Wilte bedeutet, daß er auf Grund dessen beim Polizei Präsidium um Urlaub nachsuchen tönne. Herr Wilke Von einem Berichterstatter wird hierauf jedoch verzichten. erhalten wir noch folgende Mittheilungen: Von einer polizeis lichen Durchsuchung wurde Freitag früh die Druckerei des Bauhandwerker", in der Elsafferstraße hierselbst, überrascht. Gegen 11 Uhr erschienen eine Anzahl von Beamten der politischen Polizei mit einem Rommiffar an der Spitze und von dem legteren geleitet begann die Haussuchung; sämmtliche in der Offisin vorgefundenen Exemplare der Nin. 22, 23 und 24 des„ Bauhandwerker" wurden mit Beschlag belegt. Den in der Druderei zufällig anmesenden früheren Expedienten der genannten Beitschrift, Maurer Wille, erklärte der Kommiffarius für verhaftet. Sofort nach dem Moltenmarkt transportint, ward dem p. Wille seine Ausweisungs Ordre zu Theil, jedoch ward ihm gleichzeitig eröffnet, daß er nicht, wie dies gewöhnlich ges fordert, innerhalb 24 Stunden Berlin zu verlaffen habe, sondern daß ihm ausnahmsweise hierzu bis Montag Mittag Aufschub gewährt wurde.
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ben war, denn von seinem Begräbnisse lehrten mehrere Leid tragende nicht bloß in sehr betrübter Stimmung, sondern auch in etwas unsicherer Haltung zurück. Besonders zeichnete fich ein jüngerer Mann aus, der voll war des Lobes des Ver ftorbenen und obwohl die Beine ihm schier den Dienst ver sagten, dennoch vor einem Schußmann am Kottbuser Damm Aufstellung nehm, um ihm alle großen Eigenschaften des Tooten vorzutragen. Aber der unzugängliche Mann des Ge seges besaß absolut kein Verständniß für die Größe des Ver ftorbenen und forderte den modernen Panegyriler zum Weiter gehen auf; als dieser Aufforderung nicht Folge gegeben wurde, drehte er den Lobredner um und schob ihn vorwärts. Hierbel versagten aber die Beine in ihrer tiefen Traurigleit den Dienst. Der Geschobene fiel zu Boden und sein umflorter Bylinder that das Gleiche. Langsam erhob fich der Gefallene, stolperte noch einmal auf den Schußmann zu und fragte diesen mit trunten traurig- unficherer Stimme? Werden Sie mir meinen Hut jest auflangen?" Bu seinem Glüde nahmen jegt einige Freunde den Hutlosen beim Arm und führten ihn mit sich. Er aber blieb noch immer dabei:" der Schußmann muß mir meinen Hut doch uffheben!"
Der Lumpendoktor" ist trop seines verdächtigen Namens eine der beneidetsten Persönlichkeiten in Berlin . Derselbe ist ein amerikanischer Arat, den seine Regierung mit der Desinfel tion aller von Europa nach der Union exportirten Lumpen angestellt hat. Nur sein Stempel öffnet den Lumpen den Zu tritt zu dem amerikanischen Festlande. Von seiner Regierung erhält er 20 000 Dollars Gebalt, von den Exporteuren für jeden Sad 65 Pfennig Gebühren. Und da er täglich durch Schnittlich 400 Säde desinfizirt und stempelt, so macht dies eine Einnahme von rund 200 Mart. Sein Einkommen wird auf jährlich mindestens 100 000 Mart veranschlagt.
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Das Finansgenie" hieß unter den jungen Leuten an der Börse der Kommis eines größeren Bant und Getreidege schäftes wegen seines Glüdes in fleinen Spetulationen auf Vor einigen Jahren war eigene Hand. völlig mittellos aus der Provinz Posen hierher in die Lehre gekommen und war allmälig Befiger von einigen tausend Mark geworden. Auch äußerlich nahm er mit sich eine entsprechende Wandlung vor. Aus dem unscheinbaren Provinzialen wurde ein eleganter Dandy, welcher sich von den erften Firmen belleiden ließ, und nach seinem Bureau begab er fich nur in Droschten erster Güte Mit seinen Erfolgen aber fühlte er fich zu höherem berufen, er wagte fich direft an Börsenoperationen heran, diese aber miß glüdien und mit einem Echlage war er nicht nur seine paar tausend Mart los, sondern faß auch noch in Schulden. Gläubiger, einige Maller und etliche Kleinere Firmen, fordern nun Dedung von seinen Eitern, schlichten Landleuten, und seine Stellung ist er außerdem los. Leider ist die Unfitte tief eingeriffen, daß fich die jungen Leute von Bankgeschäften an Der Spelulation betheiligen und natürlich früher oder später von dem Verhängniß ereilt werden. Es ist heutzutage chic, an Kredit oder Distonto, an Roggen oder Spiritus ein Unter effe" zu haben. Aber diese schüchternen Engagements über schreiten bald die Kräfte der jugendlichen auffters" oder " Firer". Es ist deshalb zu bedauern, daß sich Firmen finden, welche um der geringen Provision willen derartige Ordres effettuizen.
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Was ein fleines Gut in der Umgegend Berlins werth ist, resp. mit der Zeit werth sein wird, fann fich Jeber ausrechnen, wenn er erfährt, daß fteben Koffäthen, denen die Schöneberger Wiesen gehören, über welche noch vor Kurzem Der Schwarze Graben teine" Wohlgerüche verbreitete, und auf deren zugigen Eisflächen man fich im Winter beim Schlitt schublaufen mit tödtlicher Sicherheit den Schnupfen holte, pro Quadratruthe 700 D. geboten find. Da nun jedem dieser Glücklichen in dieser Gegend gegen drei Morgen Land gehören, so tommen in runder Summe auf jeden 400 000 R so tommen in runder Summe auf jeden 400 000.fürlich verdächtig aussehender Mensch und bat um Effen, da einen fleinen Theil seines Befiges. 8var ist der Baugrund baselbst ein nicht besonders gesunder; froßdem rüden die Häuser reihen Berlins , wie die aller großen Städie, gleich einer tapferen Armee, die fich auch durch Sümpfe und Gräben nicht aufhalten
Das Haus Mühlendamm 12/13, Ede des Fischmarktes, wurde gestern meistbietend auf Abbruch verkauft. Daffelbe brachte ganze 135 M. Der Abbruch ist nämlich eine fisliche Sache, da der Giebel fteben bleiben muß, weil sonst das Nachlägt, nach Weften vor. barhaus nachfällt. Blan hätte beffer gethan, die ganzen Buden auf ein Mal abzureißen. Die Häuserschlächter saben den Kauf als ein Babanque- Spiel an; einer derselben meinte, er würde Die Sache nicht übernommen haben, wenn man ihm noch 500 M. bazu gegeben hätte.
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Die rothen Anschlagzettel. Vor einer Reihe von Jab ren wurde feitens der Behörden die ganz unzweifelhaft awed mäßige Anordnung getroffen, daß nur die amtlichen Anzeigen auf rothem Papier gedruckt werden sollten. Dadurch sollte die Aufmerksamkeit des Publikums in einfacher Weise auf diese Anzeigen gelenkt werden, aber dieser Bwed tann nur erfüllt fet es Der werden, wenn nur wirklich amtliche Anzeigen auf städtischen, sei es der Königlichen Behörden Dies ist aber leider, folchem Bapiere gebrudt werden. wie ein Blid auf die Anschlagfäulen zeigt, nicht der Fall, wenigstens glauben wir nicht, daß jede Anzeige Deshalb, weil fie von einer föniglichen Behörde erlaffen mito, auch ohne weiteres als eine amtliche bezeichnet werden fann. Dies gilt gans speziell von den Unzeigen, welde die Eisenbahn Verwaltungen in Bezug auf Extrazüge und dergleichen ver öffentlichen. Dies find reine Geschäftsanzeigen und der Um ftand, daß seit der Verstaatlichung der Eisenbahnen diese von Staatsbeamten verwaltet werden, fann doch unmöglich den Anzeigen einen amtlichen Charakter in dem Sinne geben, daß die Aufmerksamkeit des Publikums auf fie gelentt werden muß,
entsprechenden berben Handbewegung ab. Dann fehrte sie zu unserem Gespräche zurüd.
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, Geld verdiena, o mei', was hat er scho' im Wirthshaus a Pfeifen g'fungen, aber was fummt denn da z'samm' haben's ihm g'ftifi' zu sein' Namenstag und a Maßfrügel mit ein' g'mal'nen Dedel..."
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ich moan, " Im Wirthshaus soll er a net fingen ganz wo anders im Theater!" fezte ich, meine Schüchtern heit bekämpfend, hinzu. Dies war das entscheidende Wort und es tam barauf an, wie es aufgenommen würde. Ich forschte in ihrer Miene.
Martels Schwefter sah mich ungläubig an, fie begriff offenbar noch nicht recht, wie das gemeint set, aber ich war ermuthigt und fuhr fort: Er müßt' halt no tüchii' lerna, aber b' Hauptfach' is die Stimm' die scheene Stimm'! Die is viel werth und es is a reine Sünd', daß er's nit
ausbild't."
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Das barometrische Minimum", jener unwillkommene Besuch, der die Welt durchzieht und seine Spuren in Regen güffen und Kälteanfällen hinterläßt, hat sich nach den meteoros logischen Beobachtungen gestern häuslich in Berlin niederge laffen. Der Brometerstand in Berlin war um 1 Uhr Mittags - dem legten Moment, den das Künstlerkomitee vom Aus ftellungsfefte für seine Entschließungen sich vorbehalten hatte- 751, b. h. niedriger als sonst irgendwo zu derselben Beit in ganz Europa . Nur Moslau und die Insel Eylt tommen uns mit 752 nabe, sonst sah es überall wenigstens etwas beffer aus, während die heitere meteorologische Ede Europas diesmal Fr land war, so wenig beiter es auch sonst dort oben aussehen mag. Unter den obwaltenden Umständen hatte das Festkomitee somit ganz Recht, als es dem Frieden nicht traute. Hat der Himmel fich gegen Abend aufgeklärt, so war die Temperatur doch noch eine so füble, daß ohne Gefahr für die Gesundheit vieler Theil nehmer das Feft ficherlich nicht vorübergegangen wäre.
Das ftille Glas, welches gewohnheitsmäßig zu Ehren eines Verstorbenen von Denjenigen getrunten zu werden pflegt, welche dem Dahingeschieden n die legte Ehre erweisen, verviel fältigt fich nicht selten in Folge des Durftes, welchen die leb hafte Besprechung der guten Eigenschaften des zu seiner legten Ruhestätte Geleiteten verursacht. Es muß wohl ein sehr tugendbafter Mensch gewesen sein, der am Donnerstag Nachmittag auf einem der Kirchhöfe an der Briger Chauffee beerdigt wor
im Innern, man sah nichts als die letzten Stufen einer fteilen, verfallenen Holzireppe, die von dem obern Wohnraum des Bauernhauses herabführte.
Einen guten Fang glaubte man am Sonnabend in Behlendorf gemacht zu baben. Zu dem Restaurateur Mar quardt in der Alten Fischerhütte fam nämlich, wie die Ch lottenburger Neue Beit" erzählt, um die Mittagszeit ein ziem
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feit ein paar Tagen nichts genossen hätte. Herrn Marquardt fiel die Scheu des Menschen auf und da er glaubte, eine ge wisse Uebereinstimmung mit dem gesuchten Mörder Reller Vor entdeden, beschloß er, fich des Mannes zu bemächtigen.
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erst ließ er ihm nun Speise und Trant geben, um Beit zu ge winnen, dem Amtsvorsteher Mittheilung zu machen. Der Ver bächtige ließ fich indeffen das ihm Vorgeseste mit großem Appetit schmeden. Inzwischen hatte sich im Dste das Gerücht Alle über die Anwesenheit des Doppelmörders verbreitet. war auf den Beinen, um den Bielgesuchten zu sehen und de Verhaftung deffelben beizuwohnen. Gleich darauf erschien be Herr Amtsvorsteher mit dem Sekretär sowie dem Gendar und der Betreffende wurde festgenommen. Nach einem A weis befragt, reichte derselbe seine Legitimationspapiere, die schönster Didnung befunden wurden. Aus denselben gin hervor, daß der vermeintliche Mörder ein reisender Schor fteinfegergefelle war. So löfte fich denn die ganze Affaire allgemeinem Wohlgefallen auf. Der unter dem Berbacht Mordes schwer fich ängstigende Handwerksbursche fonnte unde belligt seiner Straße weiter sieben. Von dem Raubmörbe fehlt übrigens jede Spur. fehlt übrigens jede Spur. Wir wollen daher das Signale ment, wie es dem vom Untersuchungsrichter am Landgericht erlaffenen Stedbrief beigegeben ist, hier nochmals veröffent lichen. Hiernach ist Dito Gottfried Keller 27 Jahre am 17. Juni 1859 in Steindorf geboren, 1,57 Meter gro Ilein von Statur, unterfest, breitschulterig, hat schwarzch binten turz gefchorenes Haar, vorn fraus, einen Anflug Schnurrbart, dunkle Augenbrauen, graubraune Augen, scheue Blid, Nase und Mund gewöhnlich, rundes Rinn und rund volles Gesicht, dunkelbraune Gefichtsfarbe. Sprache deutsch Kleidung: wahrscheinlich dunkle Kleidung. Besondere Ren zeichen: fneit beim Lachen die Augen zu und grient mei hat einen wiegenden Gang.
Ein in der Wilhelmstraße wohnhafter Bantier
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er von einem gewiffen Sonderhoff ersucht wurde, für 30 000 Mastichete Staatepapiere poftlagernd Schlefti Bahnhof" zu übersenden, worauf Bahlung des Geldbetra am 17. b. Mts. wiederum durch die Boft erfolgen sollte. von derselben Hand gefertigtes, aber mit Berghoff unters netes Schreiben erhielt am folgenden Tage ein Unter den ben wohnbafter Juwelier mit dem Auftrage, ein Paar goldene 16 tarätige Ohrgeschmeide, einen Brillanthala ſchmu und eine ebensolche Broche gleichfalls postlagernd Schleich Bahnhof" zu senden. Beide Adresaten übergaben die Befe
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Unterdessen beschäftigten mich die Fragen: Wie wird hielt am 15. b. Mts. einen Brief durch die Post, in welde er aussehen? Wird sich das Naturkind in einen helbenhaften Lohengrin , einen ritterlichen Raoul, einen verführe rischen Troubadour verwandeln lassen? Wie werbe ich ihn überreben, diese beschränkten Verhältnisse zu verlassen? Wirb es mir gelingen, ihm die Begriffe Erfolg"," Triumphe" zu erklären? Ich glaube mahrhaftig, ich fühlte dabei Herz flopfen. Mit einer seltsamen Erregung sah ich dieser ersten Begegnung entgegen. Ich trat fettwärts. Es wurden der Treppe Tritte hörbar, auf hörbar, nickte die Bäuerin und verließ die Thüre, um von ber thre Schüffel mit dem grünen Gemüse ihre Schüssel mit
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vermuthet, daß der Briefschreiber geiftesiraut ift. „ Einfam bin ich" fonnte ein bietger Bürger in b Bank zu entfernen, auf der nach ihrer unausgesprochenen Nacht vom Sonnabend zum Sonntag auf dem Bahnhof Meinung die erste Unterredung zwischen uns Männern statts gebäude der Station Fallenberg fingen. Derselbe batte finden sollte. Die schlürfenden Tritte näherten sich und Ertrazug nach der fächsischen Schweiz benust und wat ein kleines Bäuerlein, hoch in den fünfziger Jahren, Faltenberg, wo nach Aussagen des Bugführers 5 Minuten Aufenthalt sein sollte, gleich vielen anderen Bersonen auf den mit ergrautem Haupt- und Barthaar trat aus der Thüre. Berron geeilt, um fich die Füße wieder einmal gebörig vertreten". Nach einer kurzen Raft feste fich der Bug wieder sagte: in Bewegung, wiewohl sich noch viele Baffagiere draußen be Martel, es is a Herr da, der moant, weil'st schon fanden Man fann fich denten, was jest für ein Gedrängt so a müßtest halt auf München , weil'st erst ausbild't werd'n
Die Frau kreuzte ihre braunen Arme über dem Mieber und
Die Bäuerin hatte inzwischen offenbar insgeheim ben Gebanken der Rentabilität des Handels verfolgt, denn fie begann: Es wär eh recht, wenn er mehr verdienen that, dö Steuern fan so viel hoch und man b'halt ng übrig. Es ist nur die Frag', ob er mit will; er ist halt so viel eing'wöhnt, g'acht in Rottach ." Ich bemühte mich, der Frau einen Begriff von ben Vortheilen des Tausches beizubringen. Als ich die WerthSchätzung, die begabte Sänger in der Opernwelt finden, in sollft. Geh', set' Di' nieder, wann Dir's Steh'n schwar vergeblich dem Bug nachjagte. Wer den Schaden hat, braudt
ben Biffern der üblichen Gagen ausdiüdte, sah sie mich an wie einen Märchenerzähler. Aber so unglaublich ihr meine
boch geeignet, für meine Propofition zu sprechen.
wird
erreichten dieselben auch glüdlich bis auf einen Herrn,
Burüd
für Sport nicht zu sorgen." Das erfuhr auch der arme feinem Gepäd, einsam auf dem wildfremden Bahnhofe
Der Alte ließ sich auf der Bank nieder, ohne mich be- gebliebene, der nun getrennt von seinen Angehörigen und Mittheilungen auch erscheinen mochten, so waren dieselben merkt zu haben, und lehnte fich dabei behaglich zurüd; bie wandelte, erst am nächsten Morgen das Biel feiner Reife er reichen fonnte, und an spöttischen Bemerkungen und Wünschen Ja, ja, ja," sagte fie mit nachdenklichem Ernst, i aber erwiderte mit einem Lächeln, in welchem eine Spur für gutes Amusement" fehlte es ihm durchaus nicht; rieth tem von Künstlerhumor aufleuchtete: ,, Geh' weiter, Du Narrische!" boch fogar ein pfi figer Berliner , das Lied ,, Steh to in fintres
moan, fein Glüd wird er bo net ans'n Weg geh'n woll'n, gelt? Und wann aus ein' Menschen was werd'n tann, wär's bo a reine Sünd', wann er net Ja und Amen fagen that. Dös Best' ist: Ihr rebt's mit ihm selber..."
Sie erhob sich und irat in die Thüre, an deren Pfosten fie fich beiderseits ftüßte, und den Rörper etwas vorneigend, rief fie zwei Mal:„ Martel!"
Ich blickte ihr über die Schulter, aber es war finster
Dann zog er den Knaben an sich und strich mit der Hand nachdenklich, aber mit einem zufriedenen Lächeln über das zerzaufte Haupt seines N.ffen.
Mitternacht" anzuftimmen!
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Verhafteter Banknotenfälscher. Im Monat April Je. ftieg in einem hicfigen hotel ein angeblich aus S Amerila tommender Landwirth ab, der fich durch einen Die Sonne war untergegangen, ich trat auf die Chauffee. ben Namen v. R. lautenden Bas legitimirte und vorgab, vor in Buenos- Ayres ansässigen Firmen mit bedeutenden Aufträgen fich u. A. bei einem Drudereibefiger und einem Lithographe verschiedener Art betraut zu sein. Der angebliche v. R. fabit
Wer weiß, ob der Mann so glücklich geworden wäre, hätte man ihn rechtzeitig entbedt", sagte ich mir im Heimgehen. Paul v. Schönthan.
gang
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