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unfern 38 Millionen oder was eine Gemeinde in ihrem De partement, Glücklicherweise geht unsere Sprache über unsere Grenzen hinaus; in Afrila und Nordamerila wird es mehr Französischredende geben, als in Europa  ."

Großbritannien  .

Der Marquis von Salisbury  , das Haupt der eng lischen Konservativen, besuchte am Freitag Leeds  , wo ihm ein enthusiastischer Empfang zu Theil wurde. Am Abend hielt er eine lange Ansprache an eine Maffenversammlung fonser vativer Wähler im Koliseum über die brennende Tagesfrage, Home Rule für Frland. Im Eingange feiner Rede bemerkte et, man wiffe unglüdlicherweise nicht, wofür man lämpfe, da weder die alte Home Rule- Bill vorläge, noch die neue Vor lage, die Gladstone's Gehirn in schattenhafter Form durchkeust habe. Er( Lord Salisbury  ) und seine Bartel feien beschuldigt worden, daß fie einst Verfechter der Home Nule gewesen und Die Sache erst nach den Wahlen preisgegeben hätten. Er habe nichts über die Anfichten Lord Carnarvon's   zu sagen; er selber set indeß stets entschieden der Meinung gewesen, daß eine trische Legislatur unthunlich sei und daß die Herstellung einer solchen nachtheilig für das Reich sein und schließlich zur Trennung Jrlands von England führen müsse. Gleiches dürfe er für seine ehemaligen Amtsgenossen sagen. Es sei thatsächlich feine Begründung vorhanden für die Be­hauptung, daß sein Rabinet jemals den Vorschlag zur Grün dung einer irischen Legislatur in Erwägung gezogen habe. Er babe niemals die Ausübung politischen Zwanges befürwortet, aber Mr. Gladstone habe politischen 3wang in großem Maß stabe ausgeübt. 8wang follte nur gegen Mörder, Räuber, Viepperfümmler und Jene, beren Terro rismus das Leben der Menschen verbittere, ausgeübt werden. Sonst set er nur für eine gehörige hand, habung der ordentlichen Gefeße. Die Vorschläge der Regierung für Jrland enthielten fein Element einer end­giltigen Lösung. Im Weiteren führte der Redner aus, wie ein unabbängiges Jrland Großbritannien   nachtheilig berühren dürfte. Er vertheidigte fich gegen den Vorwurf, daß er das irische Bolt expropritren wolle. Er wünsche nur, durch Aus wanderung die Wohlfahrt Jener zu fördern, die als Boden bebauer in ihrem eigenen Lande teine Existenz finden könnten. Er befürwortete eine Ausdehnung der lofalen Selbfiregierung unter der dauernden Kontrole der Zentralregierung, forsie eine Reform der Methoden der Privatbill Gesezgebung. Schließlich ermahnte er anläßlich des bevorstehenden Wahlkampfes alle Konservativen, Bartelswiftigkeiten zu begraben und ernstlich für die liberalen Unionisten zu wirken, die mit Lord Hartington   und Mr. Chamberlain gegen die zweite Le fung der Home Rule Vorlage stimmten.

Der Daily Telegraph  " warnt Mr. Gladstone, die Rundgebungen öffentlichen Wohlwollens, die ihm neuerdings zu Theil geworden, zu überschäßen. Er sagt ihm u. A.:,,Der Bremierminister hat jede Ursache, darauf ftols zu sein; er darf fich aber nicht selbst betrügen, indem er annimmt, daß der Enthusiasmus, den seine Gegenwart überall erweckt, im rich tigen Sinne des Wortes politisch sei. Es ist nicht so; er ist von Anfang bis zu Ende ein persönlicher Tribut. Die Eng länder find das enthusiastischste Volt, und die Demokratie in allen Ländern wird, wenigftens äußerlich, mehr durch eine große Persönlichkeit als durch den Vertreter der größten Sache bewegt. Es würde der allergrößte Irrthum sein, wenn man annehmen wollte, daß die Szenen, welche seine Abreise aus der großen Metropole bezeichneten, oder jene, welche seine An funft in Edinburgh   begleiteten, irgend eine Andeutung der Gefühle liefern, mit denen seine Politit von der Nation ange fehen wird."

Der Schluß des Parlaments erfolgt, wie Schap tangler Harcourt im Unterhause mittheilte, am Freitag, die Muflösung des Parlaments am Sonnabend.

Die Nachricht von der Gefangennehmung Oberst odbart's ist nach einer Erklärung des Unterstaatssekretärs Howard im Unterhause unbegründet. Howard theilte mit, daß Obert Lockhart während seiner Erforschungsreise, nachdem er Bilgit und Chitral   besucht, auf seinem Rüdweg nach Indien  Durch das Land des Hindulusch in Nieder Badalschau ange tommen fel.

Balkanländer.

Unter den Vorlagen, welche der neuen bulgarisen Wolfsvertretung unterbreitet worden find, ist diejenige in Be treff des Baues einer Eisenbahn von Schumla nach Jamboli  hervorzuheben, weil sie das Schlußglied einer weiten Drtentbahn bildet, welche von Deutschland   über Galizien  oder Rußland   durch Rumänien   geht, bie Donau   bei Giurgewo. Ruftschut überschreitet und mit Benugung der Varnabahn von Norden ber bei Jamboli   auf die türkischen Linien stößt, während die erfte, ebenfalls noch nicht vollendete Drientbahn über Ungarn   und Serbien burch Bulgarien bei Bellovar den Anschluß an das fürdische Neg findet. Schon in den Ver trägen mit der Pforte hatte Baron Hirsch   fich zum Ausbau der Strede Jamboli Schumla auf Roften ber türkischen Regierung Derpflichtet, allein er wußte denselben au verzögern, indem er

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man ging zur See; unterdeffen aber nahte fich der Jugend geliebte der Frau und ging mit ihr nach Ametila. Das Baar fam nach Baltimore   und lebte hier ruhig aufammen, bis der Derlaffene Mann den Aufenthalt seiner Schweftergattin aus findig gemacht hatte und ebenfalls hierher tam. Die junge Frau fagte ihm traurig aber bestimmt, daß fie nicht ferner mit thm leben könne. Der Mann wandte fich an den Advokaten . E. Tied, und dieser lettete die Scheidungsllage ein. Der jungen Frau ging es mit ihrem neuen Manne nicht zum Beften; vor einigen Wochen lam fie nieber. und während der Weben gerieth das Haus in Brand; der Mann trug fte mit dem neu­geborenen Rinde aus dem brennenden Hause und rettete fie, aber das Kind starb. In einer Unterredung, welche Herr Tied mit ihr hatte, machte er fte darauf aufmerksam, daß der Mann, Der die Scheidung verlange, so treu an ihr hänge, während fle doch noch gar nicht wiffe, was ihr mit dem andern paffiren tonne. Die Frau vertraute aber felfenfeft auf ihren Beliebten, und so wurde die Scheidung ausgesprochen."

Eine Frauen Liga ist in Paris   im Entstehen begriffen. Madame Balfayre ist unabläfftig thätig für diese Gründung. Diese Dame ist ein Original. Sie war es, die fich von Prof. Bafteur impfen laffen wollte ,,, um der Humanität einen Dienft au leiften", fie forderte seiner Beit auch Madame Adam, die Direttrige der Nouvelle Revue". Jett hält fie in Paris   regel­mäßige Sigungen ab, worin fie ihre Buhörerinnen beschwört, den Stridstrumpf mit dem Rapier, den Kochlöffel mit dem Degen oder Revolver zu vertauschen und fich in den Waffen fünften gründlich zu üben. An dem Tage, wo die Frauen Das Fechten verfteben", ruft fte patbetisch aus, ift die Mensch beit gerettet." Sie behauptet, die Frau müße fich nicht nur givilifiren -worunter fte natürlich emansipiren versteht- fondern auch vermännlichen, indem sie ihre Beit zwischen Salon und Fechtboden theilt. Nicht nur mit Revolver, Gewehr, Degen und Säbel müsse jede Frau umzugehen wissen, sondern auch man böre und siftere!- mit Dolch, Schlagring und αυτ ähnlichen Waffen! Jebe Frau, welche mindestens sechs Kinder felbft gesäugt hat, soll belorirt werden, well fle der Ent bollerung des Landes entgegenarbeitet. Erst wenn alle Franzöfinnen in den Waffen geübt felen, wäre für Frankreich  Der Tag des Rubmes und der Rache gelommen!

Bu der sonderbaren Rechenaufgabe, die eine Lehrerin in Liegnig thren Schülerinnen aufgegeben haben sollte( vgl. Die Dienstag Nummer), wird der Freis. Stg." geschrieben, der Berichterstatter habe die Sache falsch aufgefaßt. Es babe fich nicht um eine Subtrattions sondern um eine Divifions. Auf

in seinem Plan diese Strecke, welche in Wirklichkeit 155 Rm. Länge hat, fünftlich auf 217 Am. verlängern ließ, um seinen Baugewinn zu erhöhen. Die Pforte machte berechtigte Ein wendungen, Hirsch zog die Verhandlungen hin und der rufftsch türlische Krieg drängte auch diese Angelegenheit zurück. Deutscherseits ist der Bau der Linie Schumla Jamboli, welche auch ruffischen Interessen entspricht, durchaus will tommen zu heißen und thunlicht zu unterstügen, da hierdurch im Vorhinein das Monopol der ersten- ungarisch serbischen  Drientbahn durchlöchert und ein im hohem Grade erwünschter Konkurrenzlampf geschaffen wird. Belläufig ist die Inbetrieb segung der ersten ungarisch serbischen   Orientbahn nicht vor Witte 1887 zu erwarten, da in Bulgarien   während des Krieges Die begonnenen Bauten hatten unterbrochen werden müssen und erft jest wieder aufgenommen worden find.

Wenn die von Delyannis inspirirte ,, Broia" recht berichtet ift, fteht Griechenland   am Vorabend einer neuen Minister Krisis, indem Herr Trikupis   gesonnen sein soll, aus taktischen Gründen mehrere seiner jeßigen Kollegen über Bord zu werfen. Dem widerspricht allerdings das von der Regierung subventionirte Journal d'Athénes." In zwischen fährt die Delyannistische Preffe fort, den König als ben eigentlichen Urheber der politischen Ralamität scharf anzu greifen. Delyannis behauptet, Rönig Georg habe ihm die Hände gebunden, so daß er leider nicht anders hätte handeln tönnen, als er es zu seinem persönlichen Schaden gethan hat. Merkwürdig ist die Indifferenz der griechischen Gerichte gegen über dieser Denunziation.

Rußland.

Nach einer Mittheilung der Rigaischen 3tg." nimmt die Auswanderung aus Kowno   und der Umgebung dieser Stadt nach Amerita immer mehr zu und zwar aus Brot. mangel. Wie sehr bei uns alles Geschäft und Gewerbe Darniederliegt," schreibt man dem genannten Blatte aus Kowno  , ist aus dem Umstande zu ersehen, daß man sogar in den bis hierzu belebtesten Stadttheilen auf jedem Schritt und Tritt leere Geschäftslotale und Wohnhäuser erbliden lann, deren Thüren respektive Fenster mit den für die Hausbefizer verhäng nisvollen Anzeigen versehen find, daß diese Räumlichkeiten zu vermiethen find. Wenn nun solche Erscheinungen bei uns wahrzunehmen find, wo Dampfschiffe und Lolomotiven den Berlehr vermitteln, wo die Gouvernementsobrigkeit Domizilirt und wo viele Schulen vorhanden sind, welche Umstände doch regeres Leben verursachen müssen so fann man sich schon leicht ein Bild von den traurigen fommerziellen und materiellen Zuständen in den lleineren litauischen Ortschaften entwerfen, mo mehr Handwerker als Arbeitgeber, mehr Verkäufer als Käufer vorhanden find. Was Wunder also, daß diese Un glücklichen in ihrer Verzweiflung den Wanderstab ergreifen, und thr heil in der neuen Welt au finden glauben."

frita.

Die Nachrichten aus dem Sudan   lauten übereinstimmend bahin, daß die Derwische und Anführer der Mahdisten von Abartum aus nordwärts vorrüden, in der Abficht, beim Ein treten der Nilschwellung die von den Engländern geräumten Stellungen anzugreifen. Um zu diesem Swede ein möglichst großes beer zu sammeln, entsenden fte nach allen Theilen des Sudan   Emiffäre, welche die Bevölkerung zum Kampfe auf reizen; jene Stämme, die sich weigern au folgen, werben mit Plünderung und Raub heimgesucht. Das Kundschafterwesen hat bei den Rebellen einen hohen Grab von Entwidlung erreicht.

Kommunales.

Tagesordnung für die Sigung der Stadtverord­neten Versammlung am Donnerstag, den 24. Juni cr., Nachmittags 5 Uhr. Vorschläge des Ausschusses für die Wah len von unbesoldeten Gemeindebeamten ein Naturalisa tionsgesuch Vorschläge des Ausschusses für Petitionen- Benfionirungs- und Anstellungsfachen Wahl je eines Bür ger  - Deputirten für die Schul- Deputation und für die Armen Direktion Wahl von 8 Mitgliedern für die aus Anlaß der im September b. J. hier stattfindenden 59. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte au bildende Subtommiffion

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Berichterstattung über die Vorlage, betr. das Pensions Reglement für Angestellte der wirthschaftlichen c. Anstalten Der Stadt Berlin   desgl. über die Borlage, betr. die Fest­fegung von Baufluchtlinien für eine neue Straße zwischen der Röpniderstraße und der Spree   in Verlängerung der Eisen­bahnstraße Desgl. über die Vorlage, befr. Die Erwerbung des von dem Grundflüce Spandauer Brüde 4/5 zur Stadt bahn Barallelstraße erforderlichen Terrains desgl. über die Borlage, betr. Die Stizze zum Neubau eines Hospitals Desgl. nebst Siechenanstalt an der Brenzlauer Allee über Die Vorlage, betr. Den Antauf des Grund. ftüds Kommunikation am Neuen Thor 9-10 zu eine Gemeindeschulzweden Petition Desgl. über Vorlage, betr. den Erwerb der des Rathbausteller- Bächters­von dem Grundstücke Krautstr. 38-39 zur Verbreiterung dieser

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gabe gehandelt, die aber in eine in allen Schulen vorkommende Form gekleidet gewesen sei: Wie oft fann man 629 von 880 788 889 abatehen?" Es liegt demnach fein Grund vor, Der Lehrerin einen Vorwurf zu machen.

Wann?! Ein Advokat hatte zwei Spizbuben zu ver theidigen, von denen der eine bei Tag, der andere bei Nacht geftoblen hatte. Darauf fußend, fagte er in der glänzenden"

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Straße erforderlichen Flächen- desgl., betr. Die Bewilligung der für den Umbau des Rindvichftalles in Blankenfelde   er forderlichen Mittel besgl., betr. Die bei der Sublevations taffe im Rechnungsjahr 1885/86 vorgelommenen Etatsüber schreitungen desgl., betr. Die gegen die Richtigkeit der Ge meindewählerlifte nach Ablauf der vorgeschriebenen Frift etwa erhobenen Einwendungen desgl., betr. die Rückzahlung des dem Komitee für die Allgemeine Deutsche   Ausstellung auf dem Gebiete der Hygiene und des Rettungswesens im Jahre 1882 städtischerseits gewährten Buschufes desgl., betr. die provi forische Weiterverpachtung des Rechts zur Erhebung des Markt ftättegeldes bis zum 1. Juli d. J.- Vorlagen, betr. Die Pro­jette zum Bau einer Gemeinde- Doppelschule in der Staligers Straße 55-56, einer Markthalle awischen der Aderstraße und Der Invalidenstraße und einer Gemeindeschule nebft Rektor wohngebäude auf dem Schulgrundstücke Bernauerstr  . 89 und Stralfunderstr. 70. Vorlage, betr. Die Bertheilung Der Roften für die Umlegung beziehungsweise Neuver legung der Schienengeleise der alten Verbindungsbahn in der Bitschiner und Stalizerstraße- desgl., betr. den Ver lauf einer Barzelle an der Benthiner und Stegligerstraße besgl., betr. Die Uebernahme eines Theils des Invalidenparts feitens der Stadtgemeinde in gärtnerische Verwaltung- desgl., betr. die Feier des diesjährigen fog. Milchfestes seitens der Böglinge der Waisenanstalt zu Rummelsburg  - desgl., betr. den Erwerb des Grundstücks Landsbergerstraße 40 zur Durch legung der Liegmannstraße- desgl., betr. das Projekt zum Bau einer Lazarethbarade für das Waisenhaus zu Rummels burg besgl., betr. Die Stigge zur Erbauung eines Kochküchen und Maschinengebäudes für das Waisenhaus in Rummels burg- besgl., betr. die Erneuerung von Luftheizöfen im Ver waltungs und Delonomiegebäudes des Krankenhauses im Friedrichshain  - desgl., beir. Die Wiederherstellung einer Giebel­wand auf dem Grundstück Stechbahn 3/4- desgl., betr. die Siftirung der Bentenarfeier König Ludwig I. in München­desgl., betr. das Projelt zur baulichen Erweiterung und Auss ftattung der Kaiser Wilhelm   und Auguftaftiftung- desal., Berlin   vom 1. Juli b. 3. ab bis zum 31. Dezember 1887 betr. Die anderweitige Verpachtung des Marttstättegeldes in J. Desgl, betr. Die Anlegung je eines Schwimm bassins   bei den beiden Männer Badeanstalten an der Waisen und Schleusen Brücke, sowie bie Erwei Der terung Männer Badeanstalt am Nordhafen besgl., betreffend die Bewilligung der zur Regulirung der Greifswalderstraße noch erforderlichen Mittel- Vorlage, ber treffend die Bestellung von Pflastersteinen für das Etatsjahr 1887/ 88- besgl., betreffend die Revision des Ortsftatuts für Die Kanalisation von Berlin   vom 4. September 1874- Desgl., betreffend die Einziehung der Kirchenfteuer pro 1. April 1886/87

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besgl., betreffend die Ueberlaffung des städtischen Parkes bei Treptow   zur Veranstaltung einer Deutsch   Nationalen In buftrie und Gewerbeausstellung im Jahre 1888 und die finanzielle Betheiligung der Stadt Berlin   an diesem Unter nehmen besgl., betreffend den Antauf des Grundstüds Alt Moabit Nr. 67-70 au Ranalisationszweden- desgl., betreffend den Erwerb des fistalischen Grundstücks an der Ede der Budowerstraße und des Luisenufers zur Errichtung einer Markthalle für die Luisenstadt, sowie den Erwerb eines Bus ganggrundstücs in der Dresdenerstraße Desgl., betreffend Die Auslegung und Ergänzung des mit der Berliner   Handels gesellschaft über die Herstellung der Kaiser Wilhelmstraße ab gefchloffenen Vertrages vom 27. Juni 1884 mehrere Rechnungsfachen Vorbesprechung, betreffend die Wahl von awet unbesoldeten Stadträthen- awei Unterstüßungs fachen.

Die Ferien der hiesigen Gemeindeschulen und Private Elementarschulen find für die zweite Hälfte dieses Jahres wie folgt feftgefeßt. Sommerferien: Schulschluß: Sonnabend, den 3. Juli; Schulanfang: Montag, den 2. Auguft. Herbstferien: Schusschluß: Mittwoch, den 29. September; Schulanfang: Montag, den 11. Oktober. Weihnachtsferien: Schulschluß: Mittwoch, den 22. Dezember; Schulanfang: Donnerstag, den 6. Januar 1887.

Beihilfe zu gewerblichen Unterrichtssweden. Das Kuratorium der Stiftung der Berliner   Gewerbe- Ausstellung im Jahre 1879" macht bekannt, daß Bewerbungen um Bus laffung zum Genuß der genannten Stiftung durch Bewährung Don Beihilfen an die der Industrie und dem Gewerbe fto widmende Jugend behufs Aneignung einer gediegenen ge. werbtechnischen oder funstgewerblichen Ausbildung für ihren Beruf in der Beit vom 1. Januar bis zum 1. Februar und vom 1. Juli bis zum 10. Auguft jeden Jahres an das ge nannte Kuratorium Gewerbe- Deputation, Köllnisches Rath haus, Breiteftr. 20 a, Bimmer 1- schriftlich einzureichen find. Die nicht zu diesen Terminen eingehenden Gesuche können erst mit benjenigen, welche innerhalb der nächstfolgenden Melde frift eingehen, durch das Kuratorium in Erwägung gezogen werden.

Zu Armenunterstüßungszwecken find bei der Haupt­Stiftungstaffe im Monat Mai cr. eingegangen: a. an Vers mächtnissen und Geschenken: 756,00 M.; b. aus Kolletten. Geldern 136,50 M.; c. aus schiebsmännischen Vergleichen 804,00 m. n Summa 1696,50 m.

Zentral Vichhof. Im Monat Mai dieses Jahres find auf dem städtischen Fleischschauamt 21 653 Schweine auf Trichinen untersucht und darunter 6 trichinöse und 66 finnige ermittelt worden, welche als zur menschlichen Nahrung unges eignet verworfen worden sind.

Wertheidigungsrebe:" Der Derr Staatsanwalt bat es bei Soziales und Arbeiterbewegung.

meinem erften Klienten als einen erschwerenden Umstand be zeichnet, daß derselbe bei hellem Tage mit unglaublicher Frech heit einen Diebstahl begangen. Jegt wird bei meinem zweiten Klienten der Umstand, daß er zur gefährlichen Nachtzeit ge­ftohlen, gleichfalls als erschwerend bezeichnet. Ich frage nun den Herrn Staatsanwalt: Wann soll benn der Kerl steblen?"

Einen weiten Begriff von menschlicher Langlebigkeit muß das Amtsgericht Landshut   haben, da es in einem Aufge bot in den öffentlichen Blättern den am 1. Juli 1749 ges borenen Bauerssohn Jacob Sigl von Unterglaim, der schon am 10. Dezember 1824 als vermißt" in dem Hypothekenbuche vorgetragen war und über dessen Leben seit 10 Jahren" teine Nachrichten vorhanden find, unterm 15. April 1886 auffordert, Nachrichten vorhanden find, unterm 15. April 1886 auffordert, fich spätestens bis Samstag, 29. Januar 1887, persönlich an der Gerichtsstelle anzumelden. Der seit 62 Jahren Vermiste würde sich dem Amtsgericht als Greis von 138 Jahren präsentiren.

Ueber einen originellen Heirathsantrag wird der Oberschles. Grens 8tg." folgendes geschrieben: Ein Heiraths. antrag durch die Beltungsannonse gehört heutzutage au ben ,, nicht mehr ungewöhnlicher Wegen"; neu und jedenfalls ori ginell ift aber ein Heirathsantrag durch eine Bigarre. Herr X. faufte fich neulich eine Bigarre. Als er die Spitze derselben abschnitt, bemertte er im Innern der Bigarre ein zusammen. gerolltes Stück Papier  . Daffelbe war beschrieben und enthielt einen Heirathsantrag der Bigarrenarbeiterin an den event. Raucher der Bigarre. Die Heirathsluftige gab an, 18 Jahre gab_an, alt, hübsch und gut erzogen zu ſein; an Vermögen befigt ste 240 Mart. Leider fonnte Herr X, da er schon vergeben war, von diesem Antrage der Heiraths. Kandidatin, die ihre voll ständige Adresse angegeben hatte, leinen Gebrauch machen.

Auch ein Troft. Ein Brautpaar tommt von der Trauung, und die Braut fängt plöglich an zu weinen. Auf die Frage bes jungen Ehemannes nach dem Grund ihrer Traurigkeit will fie zuerst nicht mit der Sprache herausrüden; endlich aber fchluchst fie: cha nit loche!" Du Närrsch", war die fchluchat fie: cha nit loche!" Antwort, bo bruchsch nit' bale- i ba nüt' toche!"

Der Sieg des Fabritbetriebes in der Textilindustrie ist des öfteren bereits von uns erörtert worden. Jm Gladbacher Handelskammerkreise( Gladbach  , Grevenboich und Stadt Dülfen) gab es Jahr Spinnereien Spindeln Webereien Kraftstühle 1856 45 276 300 1858 71 072 1001 103 088 231 000 280 059

1861

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1 491

42 68

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Das ist ein ganz rapides Wachsthum. An Stelle der Handarbeit ist die Maschine getreten, die selbstständigen Klein meister werden in Lohnarbeiter oder Vasallen der großen Unter nehmer, set es Großhändler, sei es Großindustrieller umges wandelt, die Frau und das Kind regen geschäftig da die Hände, wo früher der geschickte erwachsene männliche Arbeiter thätig gewefen ist. Sinlen der Löhne, Berschlechterung der wirth schaftlichen Lebenshaltung, Steigen der Erkrankungs- und Sterblichkeitsgiffer, Verkürzung der durchschnittlichen Lebens­bauer, das ist so der Gang der Dinge in unserer fapitalistischen Wirthschaftsordnung. Aber Eines steht fest, die Großindustrie fegt überall den Zwergbetrieb vom Erdboden fort, die Bereinigung der Produktionsmittel in den bänden einer immer fleiner und immer reicher werdenden Minderheit von Befigenden vollzieht fich mit naturgefeßlicher Nothwendigkeit. Und die Parlamente huldigen noch immer bem manchesterlichen Grundsage das Gehen und Geschehenlassens?!

Die Krisis trifft am furchtbarsten die Arbeiter. Hören wir einmal einen unverfänglichen Gewährsmann, den vor furzem verftorbenen lammfrommen Freiburger Univerfitäts. profeffor A. Thun. Derselbe fagt bei Besprechung der Aachener Textilindustrie: Die Krifts( von 1875) hat fürch terlich unter dem Arbeiterftande gewüthet. Alle wohlgesinnten Männer fönnen ihr Erstaunen darum nicht bemeistern, daß die Arbeiter überhaupt noch existiren lönnen, und fte grübeln, wie dieselben es wohl anstellen mögen, fich durch's Leben au schlagen. Mir scheint das Räthsel unschwer zu lösen: bie