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2. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Ur. 281.

Dienstag, den 1. Dezember 1896.

13. Jahrg.

Für die Arb.- San.- Kommission gingen ein: 5 M. von der Uebelständen der Arbeitsverhältnisse in Berlin   bekannt und ent­

Arbeiter- Sanitätskommiffion. Bentr.- Hilfskaffe der Zimmerer.

suche veranlaßt.

plättet wird.

raum verwandt.

Recherchen.

Die Müll­

hat.

der

Versammlungen.

Aber die

schlossen sind, berechtigten Beschwerden Abhilfe zu schaffen, damit Herr Dr. Freund, wenn er wieder gefragt werde, nicht aber­Rastanien. Allee 179 in der Wäschefabrik von mals sagen fönne: Es hat nur eine Beschwerde stattgefunden, Cohn u. Ellenburg   sollen in der Plätterei für ca. 100 Arbeite­und die mußte zu gunsten des Arbeitgebers entschieden rinnen 1 oder 2 Klosets, in der Zuschneiderei und Näherei für werden. Außerdem möge man die Organisation stärken, ca. 25 Personen beiderlei Geschlechts 1 Kloset sein, in welchem Der Ausstand in der Eisengießerei bei Hartung be damit die neugewählten Kuratorium- Mitglieder an der ev. einen fich zugleich die Wasserleitung befinde. Auch soll ein Ankleides schäftigte eine gut besuchte Versammlung, die am Sonntag im festen Rückhalt haben. In der Besprechung bezeichneten verschiedene raum fehlen. Unserem Kontrolleur wurde der Kolberger Salon tagte. Aus den Ausführungen des Referenten Redner die Sagungen des Arbeitsnachweises als so mangelhaft Eintritt verweigert, man scheint demnach die Kontrolle. Näther sowie den der nachfolgenden Redner war zu und das dort geübte Verfahren als so ungerecht und einseitig, zu fürchten, was den Fabrikinspektor hoffentlich zu baldigem Be- entnehmen, daß die Lage des Streits eine wesentliche Aenderung daß es besser sei, teinen Arbeitsnachweis zu haben. Es werde nicht erfahren hat. Von den 43 in Ausstand getretenen dort nicht blos von den Arbeitsuchenden ein Befähigungs­Schilling str. 12 in der Wäsche fabrit von J. Jacoby Formern und Gießerei- Arbeitern hat sich bis jetzt fein einziger nachweis gefordert, sondern auch eine geordnete Reihenfolge wird in der Plätterei über große Hiße geklagt, da mit Gas ge- gefunden, der die Arbeit in dieser Fabrit wieder aufgenommen der Arbeitslosen nicht mehr innegehalten. Das habe Der Ankleideraum ist für zirka 80 dort be- alles jüngere Arbeiter, eingetreten, die bei derartigen Ge­Als Ersatz für die Ausständigen sind bisher sieben, fast zur Folge, daß alte Brauereiarbeiter zu den Kuratoriums­schäftigten Arbeiterinnen zu klein und wird überdies als Lager- legenheiten immer zu haben sind. Der Former Mehnert, zu theil werden zu lassen und ein gutes Wort für sie einzulegen. mitgliedern gehen und diese bitten, ihnen Bevorzugung Schillingstr. 12 in der Wäsche fabrik von Wohl u. und in dieser Zeit nicht mehr in seinem früheren Beruf thätig Müßten auch die Mängel des Arbeitsnachweises anerkannt mehrere Jahre die Gastwirthschaft betrieben hat Bon anderer Seite wurde diesen Ausführungen widersprochen. Heimann ist für zirka 35-45 Arbeiterinnen und mehrere männ= liche Arbeiter ein gemeinschaftliches, dunkles Kloset. Ankleide- die Arbeit bei der Firma Hartung aufzunehmen und hat Kuratoriumsmitglieder sein, für die Abstellung dieser Mängel zu war, hat sich gleichfalls veranlaßt gesehen, an stelle der Streifenden werden, so werde es gerade Aufgabe der zu wählenden raum nicht vorhanden. Die Arbeiterinnen müssen sich auf ihrem derselbe, wie behauptet wurde, in einer Woche auf Afford sorgen. Den Arbeitsnachweis auflösen, oder dahin zu wirken, Play umziehen. Grüner Weg 8. In der Wäsche fabrit von Arndt 2,40 m. verdient. Daß sich trotz Inserate, in welchen hohe daß er aufgelöst werden muß, das sei nicht schwer; aber sehr ist für ca. 25 Arbeiterinnen ein auf dem Boden gelegenes Kloset, bekannten Maßregeln auf dem Unternehmer- Arbeitsnachweis teine beffer entsprechenden Arbeitsnachweis Löhne und dauernde Beschäftigung versprochen werden, und den schwer würde es sein, einen neuen, den Wünschen der Arbeiter ohne jegliche Beleuchtung und Ventilation vorhanden. Ankleide- bedeutenden Kräfte gefunden haben, gilt als ein Beweis der der Redner fühlte sich gedrungen, Mitgliedern des Arbeits­zu gründen. Einer raum soll nicht vorhanden sein, die Besichtigung desselben wurde Solidarität der in betracht kommenden Arbeiter. Seitens des Arbeits- nachweises in der Desdenerstraße in ziemlich unverblümter unferem Kontrolleur verweigert. Gleimstr. 15. Der Käsefabrikant Dosse hat das nachweiſes in der Gartenstraße versucht man noch rücksichtsloser Form den Vorwurf der Bestechlichkeit zu machen und zwar unter Nachtquartier für 2 junge Leute in einem engen schaffen. So wurde mehreren Arbeitern der Schein, der aus unter dem Beifall der Versammlung zur Ordnung gerufen wurde. als bisher vorzugehen, um der Firma Streifbrecher zu vermehr als drastischen Ausdrücken, so daß er vom Vorsitzenden Stalle aufgeschlagen, in welchem 2 Pferde stehen und die Betten beschmutzen. Im Winter sind außerdem weist, daß die betreffenden in einer Fabrik Arbeit erlangen Ohne Widerspruch beschloß die Versammlung die Theilnahme an den noch ca. 14 Hühner in demselben untergebracht. tönnen, einfach zerrissen und ihnen die Abstempelung verweigert. am 6. Dezember cr. stattfindenden Kuratoriumswahlen und stellte abfuhr ist sehr unzulänglich, dazu kommt der starke Geruch aus( Nach dem Abkommen der Metallindustriellen dürfen nur solche für diese Wahlen folgende Kandidaten auf: a. für die Arbeiter eingestellt der Käserei, wodurch die nach dem Hofe zu wohnenden Miether beitsnachweis abgestempelt erhalten.) werden, die den Schein im Ar- Brauer: Richter und Bauer und als deren Vertreter: taum in der Lage sind, ihre Fenster zu öffnen. einzelnen Heyder, Köpisch, Wunderlich und Knieg. b) Für Fruchtstr. 42, Eingang Friedenstraße, im Vorderhause Fabrikanten stehen gleichfalls nicht zurück, unter allen die Böttcher und Hilfsarbeiter: Gilbinger befindet sich eine Kellerwohnung, Laden, Wohnstube und Küche, ständigen in den Rücken zu fallen. Umständen die Arbeiter zu veranlassen, den Aus( Böttcher) und Beyes( Hilfsarbeiter), und als deren Vertreter: die für menschlichen Aufenthalt und zur Aufbewahrung von Wie angeführt wurde, Bülow( Böttcher) und Senftleben, Krumbach   und ist bei einer bekannten Firma ein Kernmacher entlassen Franke( Hilfsarbeiter). Waaren gleicherweise unbrauchbar ist. Die Wände sind naß, der Unter Verschiedenes" wurde ge­worden mit der Weisung, Kalt fällt von ihnen ab; Thürfüllung und Fußboden von er möge sich bei Hartung fragt, ob das Gerücht sich bewahrheite, daß in der Nord­Schwamm zerfreffen. Die Wohnung ist 1,30 Meter unter dem wurde die Situation als günstig für die Arbeiter bezeichnet und bewilligt seien und diese Brauerei ihre Arbeiter durch den hinbemühen und dort in Arbeit treten. Von allen Rednern deutschen Brauerei die Forderungen der Arbeiter sämmtlich Straßenniveau. Die Bewohner kränkeln; die Waaren verderben, darauf hingewiesen, daß die Kunden der Firma wohl kaum gewillt fein Arbeitsnachweis erhielte? Die Frage wurde aus der Versamm zumal es auch hinein regnet. Liegnizerstr. 30, Borderhaus parterre im Restaurations- dürften, mit der Ausführung der gemachten Bestellungen noch länger lung dahin beantwortet, daß diese Behauptungen nicht zuträfen, Geschäft: Die Wohnung feucht, die Wände schimmlig. zu warten und dies wird wohl nicht ohne Einfluß auf die Firma vielmehr Herr Arendt erklärt habe, er wolle von organisirten dem Laden ein Bierkeller, dessen Decke durch die Nässe defekt ist. rufen, lediglich zu dem Zweck, um das Vorgehen der Kühne wenn sie zu ihm käme, hinauswerfen. Ein Mitglied der letzteren sein. Ein Antrag, das Gewerbegericht als Einigungsamt anzu Arbeitern nichts wissen und würde die Agitations- Rommission, Schon vor einem Jahre sind Reparaturen( neue Schalbretter) männer vor das Forum der Deffentlichkeit zu ziehen, wurde von bemerkte darauf, die Agitationskommission habe Herrn Arendt deshalb erfolgt, doch wäre es auch an anderen Stellen nöthig gewesen. das lebhafteste bekämpft und zwar ihren Besuch angemeldet und werde denselben voraussichtlich im Langestraße 71, Hof links part. Wohnung feucht und einerseits deshalb, um nicht den Anschein der Muth- Laufe dieser Woche abstatten. dunkel, trok fleißiger Lüftung stets dumpfiger und muffiger Geruch. Iofigkeit zu erwecken, andererseits weil die Erfolge, welche Die Frau leidet an Reißen. Gemacht wird nichts. Auch der nicht besonders dazu angethan waren, die Sympathie bet vember bei Hente in der Naunynstraße. Der Besuch war nur das Einigungsamt in den verschiedenen Fällen erzielt hat, Eine öffentliche Gürtler- Versammlung tagte am 26. Nos vorige Miether ist gezogen, weil seine Kinder erkrankten und nichts den Arbeitern zu erhöhen. Nachdem noch wiederholt aufgefordert mäßig; aus diesem Grunde wurde der Vortrag des Genossen gemacht wurde. 3wingliftr. 14d. Vorderhaus parterre im Restaurant worden war, auch in Zukunft den Zuzug fern zu halten, bis die Meyner für eine spätere, besser besuchte Versammlung vertagt.. die Wohnung feucht, Luft modrig, die Sachen verschimmeln, die Firma gezwungen ist, mit der Kommission in Verhandlung zu treten, Der Vertrauensmann Heinrich berichtete sodann über seine. Kinder und Frau find krank. Aehnlich ist es in den übrigen zur Annahme, in der den Ausständigen volle Sympathie Veranstaltung von 4 öffentlichen und 2 speziellen Werkstatt­gelangte auch in dieser Versammlung eine Resolution Thätigkeit während des abgelaufenen Geschäftsjahres. Neben der Wohnungen( Neubau). Der Wirth läßt nichts machen, Brunnenstr. 122. Auf dem 2. Hof, Quergebäude im zugesichert wird und alle Metallarbeiter verpflichtet werden, für Bersammlungen habe das Sammelwesen eine unausgefeßte Keller, befindet sich eine Metallgießerei ohne jeden Abzug die Sammlungen zu öffentlichen Fonds einzutreten. Wie mit Thätigkeit beansprucht. Im Laufe des Jahres seien zirka für Rauch und Dunst, so daß der Treppenflur oft durch Qualm getheilt wurde, haben die Vertrauensmänner der Former und 6000 M. an Näther abgeliefert und zwar nur aus fleineren völlig unpaffirbar ist und die in der oberen Etage beschäftigten abzuführen. Zum Schluß wurde ersucht, alle Maßnahmen der fammlungen, Listensammlungen, Gießerei- Arbeiter befchloffen, pro Woche eine Mark an den Fonds Werkstätten. Diese Summe setzt sich zusammen aus Tellers ca. 35 Arbeiter sehr beim Athmen belästigt werden. Ueberschuß eines kleinen Feldstraße, Ede Suffitenstraße, befindet sich im Unternehmer gegenüber den Arbeitern an zuständiger Stelle zu Bergnügens und den Verkauf von Maimarken und Keller, ca. 10 Fuß unter dem Straßenniveau, die Gießerei unterbreiten, und bekannt gegeben, daß den Gemaßregelten die Gewerkschafts- Marken. Von den zirka 3000 Gürtler der Allgemeinen Elektrizität- sGesellschaft. Der auf die Straße nothwendige Unterstützung zu theil wird. in Berlin   haben zirka 300 den 1. Mai durch Arbeitsruhe ge dringende Rauch belästigt die Anwohner und Passanten oft Eine gut besuchte Versammlung der Brauerei- Arbeiter feiert. In anbetracht der großen Zahl derer, die am 1. Mai außerordentlich. tagte am Sonntag im Englischen Garten, um zu den bevor- gearbeitet, seien die Eingänge für die Maimarken recht niedrig Brunnenstr. 6-7. Für die Bewohner der beiden vorstehenden Wahlen zum Kuratorium des Arbeitsnachweises su bezeichnen. Nachdem der Redner Veranlassung genommen deren Höfe, ca. 60 Miether, die Arbeiter verschiedener Werkstätten Stellung zu nehmen. Das einleitende Referat hatte Kollege hatte, an dem lauen Verhalten der Kollegen aus einigen Werks und Besucher einer Restauration, im ganzen 150-200 Personen, Wiehle- Hannover   übernommen, der nach einer eingehenden stätten Kritik zu üben, fam er auf den in der Montag- Versamm befinden sich nur 3 schmutzige unzureichende Klosets. Dahinter Schilderung des Ueberganges vom kleinen und handwerks- lung in Sanssouci   erneuten Beschluß vom 7. Mai zu sprechen, das unsaubere Pissoir ohne Thür. mäßigen Betrieb der Brauereien zu modernen kapita- der die Fortsetzung der 50 Pf. Beitragserhebungen bis auf listischen Großbetrieben die daraus für den Arbeiter ge= weiteres anordnet, und erklärte, daß die Versammlung nicht gebenen Schlußfolgerungen zog und nachdrücklichst dazu auf- umbin tönne, diesen Beschluß ebenfalls zu akzeptiren. Nach forderte, bei den Kuratoriums Wahlen dafür zu sorgen, daß kurzer Diskussion wurde Sucker zum Vertrauensmann ernannt. Kandidaten der Arbeiter gewählt werden, die auch mit den Heinrich hatte abgelehnt, ersuchte nun aber die Kollegen, die noch

Unter

A der str. 58, Gartenhaus zu ebener Erde, Wohnung be­stehend aus Stube, Kammer, Küche. Wände sind naß, Schwamm in den Dielen, muffiger Geruch, Gesundheitszustand der Bewohner mangelhaft.

von

Kunst und Wissenschaft.

Ruederer auf.

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allen Rednern auf

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war auch an

schätzt man die Absicht Ruederer's   zu gering ein. Diefer Fahnenweihe beginnt und drei Münchener   Dirnen segnen als Frrthum ist durch eine künstlerische Schwäche im Stück zu er weiße Engel mit goldenen Flügeln die feierliche Gesellschaft. Josef Ruederer   ist den Lesern des Vorwärts" nicht flären. Von zwei sozialen Schichten, die aneinander gerathen, ist Mit diesem blutigen Hohn endet die Komödie, in der Herr fremd. Vor einiger Zeit war in unserem Feuilleton ein Roman die parafitisch vordringende in grell satirischen Farben lebhaft ge- Bonn   als Rettinger einen überraschend treuen Münchener des Münchener   Schriftstellers veröffentlicht worden. Am jüngsten schildert, die andere, die sich verzweifelt wehrt, wird nur matt Typus schuf. Weniger sicher trafen den Ton unbewußter Verderbt­Sonntag nahm die neugegründete, Dramatische Gesell- behandelt. Es hätte freilich größerer poetischer Vertiefung be- heit Herr Hof pauer und Frau Buze( das Ehepaar Schlegel). schaft" eine Bühnenstudie Die Fahnenweihe" durft, um sie in ihrem Kampf, ihrer Abwehr begreiflich erscheinen Im Theater des Westens Friedrich Wilhelmstädtisches Theater. Ein Bild des be zu lassen. stand Ruederer's   dramatische Erstlingsarbeit die Bühnen- Der Kampf der Parteien wird um eine Wiese, die Gregori- Jammers zog vor dem Publikum vorüber, das sich hatte vers probe. Für die dramatische Gesellschaft handelt es Wiese, geführt. Sie ist Gemeingut, ein Lebensbedürfniß der leiten lassen, am Sonnabend in die italienische" Troubadour sich nicht, wie seinerzeit für die Freie Bühne, um ein bestimmtes bäuerlichen Gemeinschaft. Man dente nur an die Bannwälder Vorstellung zu gehen. Eine Vorstellung. in der der Titelbeld Kunstprinzip, fie will im allgemeinen auf neue Talente aufmert- mancher Dörfer oder an Fuchsmühl  . Diese Wiese ist eine Ahnung vom Singen hat und an das Mitleid der Zu­sam machen. Spekulationsobjekt geworden. Ein Münchener   Bürger, Herr schauer appellirt, weil er nicht dafür kann, daß er an der Auf Josef Runderer aufmerksam zu machen, war nicht Schlegel, ist im Markt Posthalter geworden. Er hat exponirten Stelle steht. Wie neulich, so mehr nothwendig. Daß er scharf und flug beobachtet, seine Leben in die Bude gebracht. Er hat's aufg'mischt, wie diesem Tage urplöglich ein Sänger fontraktbrüchig geworden, Beobachtungen gern in bittere Satire umprägt, wußte man man im Süden sagt. Allein außen hui, innen pfui! Den Poſt- so daß in der Noth ein Chorist den Manrico dahergröhlen bereits. Seine Fahnenweihe", eine ländliche Komödie, ist ein gasthof erhält der Posthalter nur dadurch, daß seine Frau sich mußte. Es iſt merkwürdig, wie Künstler, von denen man denken Zeugniß mehr für seine start satirische Begabung. Böllig Neues prostituirt und er beide Augen zudrückt. Die feine Familie hat sollte, daß ihnen die Gelegenheit angenehm wäre, in Berlin   auf in der Form, Neues an Ideengehalt bringt sie nicht. Wenn das einen Goldfisch geangelt, den faden, eitlen Reservelieutenant und zutreten, unter der Direktion Samst mit einem Male fontratt Stück, auf dessen besonderen Vorzug im Vorwärts" Großhändler Rettinger. Will Herr Rettinger knausern, so erinnert brüchig" werden und spornstreichs in Nacht und Nebel ver= neulich hingewiesen wurde, noch nicht auf das reguläre ihn Herr Schlegel mit dem schlagbereiten Nachdruck eines schipinden. Als zweites Malheur wurde noch verkündet, daß der Theater tam, fo lag es daran, daß die Direktoren Buhälters an seine Lage. Der große Schlag, den das Ehepaar Vertreter des Luna krank geworden sei und daher ebenfalls sich sich scheuen, dem Publikum herbe Wahrheiten aufzutischen, Schlegel plant, ist der Erwerb der Gregori- Wiese. Dort soll ein vertreten lassen müsse. Leider war auch der Theil der italienischen zumal jezt, da gerade das lehrhafte Märchen, Die vage großes Fremdenetablissement entstehen, und um als Wohlthäter äfte, der glücklich auf die Bühne hinaufgelotst worden war, Träumerei, romantische Phantastit, ja selbst romantische Maste- der Gemeinde zu gelten, erbaut Herr Schlegel auf der Gregori- nicht von einer Qualität, daß sich ein ernsthaftes Eingehen auf rade modisch sind. Zu diesen sanften Harfentönen will Ruederer's Wiese ein Findelhaus, feine theuere Gattin, die zu ihrem Herzens- ihre Kunst verlohnte. Wir sind nicht optimistisch genug, um zu gellendes Gelächter nicht passen. trost neben dem feinen Refervelieutenant sich noch einen stämmigen hoffen, daß Herr Samst, durch die Vorgänge vom Sonnabend Ruederer, der selber begüterten Bourgeoistreifen entstammt, Bauernschauspieler als Liebhaber hält, stiftet eine prächtige Fahne zur gewißigt, von Experimenten ablaffen wird, die über den Horizont wird in der Fahnenweihe" zum heftigen Ankläger des Mammo- Weihe des Findelhausvereins. Das ist das Lockmittel des Raubzeugs, seines Hauses gehen. nismus. Seine Komödie spielt im bayerischen Oberland, etwa das in die bäuerliche Hürde einfällt. Die Würdenträger des Im Volks: Theater in der Reichenbergerstraße wird jetzt in der Gegend von Tegernsee  . Rapitalistische Einflüffe Ortes sagen: Leben und leben lassen! Der Bürgermeister, schon Räder's urdrollige Posse Robert und Bertram" mit gutem Ge­reichen von München   herüber; die Fremdenindustrie" ein Halbbauer und Unternehmer, wird als Maurermeister am lingen gegeben. Das lustige Vagabundenstück ist neuerdings beginnt; die Großstadt entfendet widriges Raubzeug; Hotel verdienen; der Gemeindevorstand ist ein Kaufmann, auch mit unrecht vernachlässigt worden; troß seines vierzigjährigen eine alte, vielleicht beschränkte, aber in ihrer Be ihm wintt Profit. Der Amtsrichter amüsirt sich gern. Der Alters erscheint es durch seinen flotten Humor so frisch, schränkung feste soziale Ordnung, die im eingesessenen Bauern Pfarrer ist gern der Geldmache dienstbar; und unter den zum daß manche neue Quälerei, die zum Amüsement des thum ihre Wurzeln hat, fängt an zu wanken. Man gründet theil mit angesteckten Bauern findet sich ebenfall ein Anhang; furz, Publikums dienen soll, sich beschämt vor ihm verkriechen müßte. Bauerntheater und Hotels, ein Theil der Bauernschaft, die der Ruhhandel wird abgeschlossen. Die Gregori- Wiese wird dem Im Volts- Theater ist die Posse gut einstudirt und so gediegen aus ihren gewohnten ökonomischen Bedingungen hinausgedrängt Berderber zugeschlagen. Darob empört sich, was noch an Kraft gegeben, wie man es an dieser Bühne nur verlangen kann. Die wird, findet feinen Halt mehr an ihrem naiven Sittenkoder; übrig blieb im Bauernthum. Die Haberer eilen ans Werk, nie beiden Vagabunden fanden in den Herren Winkler und Conrad und die andere bäuerliche Partei gährt in grollender war Voltsnothwehr gerechter, als in diesem Fall. Aber Herr ein paar Vertreter voller Laune und Gewandtheit, und als bär­Empörung, die sich im Haberfeldtreiben Bust   macht. Sie ist Schlegel lacht auf dem Geldfac des Liebhabers seiner Frau. Die beißiger Invalide Strombach that Herr Heinrich Richter sein aber schon zu schwach geworden, das Verhängniß aufzuhalten. Haberer, die Bauerulümmel waren so dumm, auch beim Pfarrer Bestes. Drollig wurde auch der Banquier Jagelmeier von Herrn Die freffende Rorruption, die mammonistische Macht triumphirt und Amtsrichter zu treiben. Das freut Herrn Schlegel. Den Reif gespielt, wie denn überhaupt so ziemlich ein jeder auf der über die ethische Einfalt! Rettinger hält er mit derben Zuhälterfäuften fest und die Macht- Bühne sich bemühte, die Poffe wirkungsvoll zu gestalten. Be Man hat in Ruederers Fahnenweihe" blos den Spott haber erfuhren dieselbe Volfsjustiz, wie er. Gleiche Brüder, gleiche merit sei noch, daß die in der ersten Etage befindlichen Säle des über die falsche Biederkeit der Bauern heraushören wollen; Rappen. Die Fahnenweihe wird abgehalten, die Haberer Volts- Theaters durch Guirlanden, Tannenbäume und Bilder­ein Thema, das seit Jahrzehnten in der französischen   find weggezogen. Pfarrer und Richter, Bürgermeister schmuck hübsch zur Weihnachtszeit hergerichtet sind; ingleichen Literatur geläufig ist und am lautesten von Sardou in der und Vorstand, sowie das biedere Ehepaar Schlegel figen verdienen einige Spezialitäten, die in den Paufen auftreten, ge= Satire Unsere braven Landleute" angeschlagen wurde. Damit freundlich wieder beisammen im Festsaal. Das Festspiel zur lobt zu werden.