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Zum Anarchistenputsch in Chicago  . Die Chicagoer Grano- Jury bat endlich einen Bericht über ihre Untersuchungen betreffs der Dynamitaffäre dem Gericht vorgelegt und diefer Bericht enthält einige bemerkenswerthe Bugeständnisse. Estens muß die Grand Jury eingefteben, daß die Sensations. berichte der Breffe, wonach die Anarchisten einen zablreichen meitver weigten und wohlorganiftrten Anbang in Chicago  haben, große Waffenvorräthe und Dynamitlager bereit halten und umfassende Vorbereitungen zur Demolirung der ganzen Stadt getroffen haben sollten, eitel Gespensterseherei war. Die ganze gefährliche Anarchistenmacht beträgt nach den Ermitte lungen dieser Grand Jury wahrscheinlich leine 50, gewiß aber nicht 100 Mann, denen einige Hundert unwiffender Leute blindlings folgen. Zweitens muß die Grand Jury zugeben, daß die Dynamiter in teinem wirklichen Zusammen, hang mit den Streits und der Arbeiter bewegung ge ftanden baben. Drittens, und das ist für uns am intereffan teften, hat die Grand Jury ausgefunden, daß die Anarchisten durchaus nicht identisch find mit den Sozialisten und Kommunisten, welche fie auf 2-3000 Personen in Chicago   schäßt. Der Bericht ber Grand- Jury verräth trop mancher Jrrthümer und tenderatöser Entstellungen mehr Einficht in die Bewegung, als wir erwartet hatten. Sie weist den Anarchisten durchaus den richtigen Blag an, wenn sie sagt, daß ihre Bedeutung weniger in ihrem diretten Anbang im Volt bestehe, als in ihrem fyftematischen Bestreben, die Agitationen anderer Drganis fationen und die durch Streits verursachte Aufregung und Un ruben für ihre Pläne auszunußen. In Bezug auf die Be theiligung der angeflagten Anarchisten an der Bombenwerferet will fie direite Beweise in Händen haben, daß ein von den Angeklagten geleitetes Komplot bestanden habe. Wir müffen Die Gerichtsverhandlung abwarten, ob es bewiesen werden lann, daß fich diese Anarchisten bis zu einer solchen Höhe des Wahnsinns wirklich haben versteigen lönnen; aber bellagen tönnen fie fich wahrhaftig nicht, daß für diese Dynamit- That, bie so ganz wie eine Ausführung der von ihnen so lange ge. predigten Tattit aussieht, auf fte der Verdacht der Anstiftung fällt. Im Uebrigen ist der Bericht der Grand Jury ganz in realtionärem Geifte gehalten und verräth den ſebn lichen Wunsch, die Dynamit Affäre zur Be schräntung der Rede und Versammlungs. freiheit auszunuzen.

Zu den Grenzftreitigkeiten der Zünftler unter ein ander liefert auch die Baugewerksatg.", bas zünftlerische Drgan des Verbandes deutscher Baugewerksmeister, einen Beitrag. Das Blatt fühlt fich beunruhigt durch die Eingabe der ständigen Deputation des Innungsausschusses der vereinigten Jnnungen in Berlin   an den Reichstag  , betreffend die verwandten In nungen". In dieser Eingabe heißt es: als Grenze gegen die Hantirung des Bimmermanns wurde das Leimen des Holzes Durch das Gefeß verboten werden. Wir glauben aber, es giebt viele Bimmermeifter, welche mehr Leim als die Tischler ver brauchen, z. B. jeder Bimmermeister, der den Treppenbau als Spezialität betreibt. Oder soll der Treppenbau und auch das Anfertigen von Thüren dem Zimmermann verboten sein? Dann steht in der Eingabe: Die Vertretung der Dach, Schiefer und Biegeldecker Jnnung erklärte fich für allein­insofern, als die Dachdeckergesellen von an ftehend deren Arbeitern ersetzt würden. Dagegen lomme es vor und set althergebracht, daß die Dachdecker in Folge der strengen polizeilichen Handhabung des Gerüstwesens an Häuser fassaden die roben Anftreicherarbeiten besorgten und auch Klempner vielfach beschäftigten." Also der Maurermeister darf fünftig ein Siegelbach sc. nicht mehr einbeden, während andererseits die Dachdeckermeister Maler und Klempnermeister als ver wandte Gewerbe" für sich in Anspruch nehmen wollen. Man fiebt, folche ,, Abgrenzungen" find nicht leicht und die Bestim na des Begriffs verwandte Gewerbe" ist mehr als schwierig. Wir glauben, der Bunowertes mag uuch länftig den ganzer Gegenstand, das Wert als fo ches berftellen lönnen mit Hinein­ziebung aller nothwendigen Nebenarbeiten, sonst legt er sein Geschäft lahm und untergräbt seine Eristena." Wer einen obligatorischen Befäbigungsnachweis will bemerkt hierzu die Freis. 8tg.", muß auch eine genaue Abgrenzung der Hand werte von einander wollen. Wer das letztere nicht will, muß überhaupt auf zünftlerische Drganisationen verzichten.

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Antisemitisches. Bur Unterstügung, der antisemitischen Bewegung" wurde vor etwa 2 Jahren in Mainz   ein fich Wucherpille" nennendes Blatt gegründet, das mit wenig Wit und viel Behagen gewissenhaft jedes Verbrechen und Vergehen registrirte, das auf irgend einem Winkel des Erdballs von einem Jfraeliten begangen ist oder begangen sein soll. Trot verschie bener Zuwendungen bei der legten Reichstagswahl wurden ihm von dem betannten flüchtigen Ehrenmann Kingberger be deutende Beträge als Lohn für die für Herrn von Schauß be triebene Agitation zugewendet- ist das edle Blatt nach der Frantf. 8tg." nunmehr wegen Mangel an Abonnenten und Subfiftensmitteln sanft entschlafen. Sein Herausgeber und Ne batteur empfiehlt fich jest als öffentlicher Schreiber zum Ab­faffen von Bitischriften und Gelegenheitsgedichten.

Der Graf hatte heute Morgen durch den Haushof­meifter erfahren, daß der Maulwurfsfänger durch den Förster beim Wildern ertappt und ins Bein geschoffen set. Die Anzeige war in der Stadt gemacht worden und die Polizei herausgekommen, um den Thatbestand zu untersuchen. Aber was fümmerten ben alten Herrn diese gleichgiltigen Menschen, er hatte andere Dinge im Ropf; fie sollten ihn damit zu frieben laffen.

Da der Förster übrigens mit einem heftigen Wund­fieber ebenfalls im Bette lag, ließ man ihn jetzt gewähren, um den Termin etwas später anzusehen und zu untersuchen, ob er zu dem Schaffe berechtigt gewesen, d. h. ob er ihn in Selbstvertheidigung gethan, und dagegen sprach aller bings, daß der Betroffene den Schuß nicht von vorn, son bern seitwärts und sogar mehr von hinten bekommen hatte. Man wollte den alten Maulwurfsfänger auch in das Kran. fenhaus bringen, aber der gerade dazu kommende Famulus bes Ober- Medizinalraths litt das nicht Wie er die Wunde genauer untersuchte, stellte sich heraus, daß der Knochen des Oberschenkels zersplittert war, und der Verwundete lag in einem so heftigen Fieber, daß an einen Transport gar nicht gebacht werden durfte. Die Polizei konnte hier vor der Hand gar nichts thun, nicht einmal an Ort und Stelle vers hören, denn der Rrante phantafirte wild und toll burchein ander. Von den Beiden lief ihnen auch jetzt Reiner fort, und fie mußten eben ruhig liegen bleiben.

Die Gräfin befand sich in ihrem Zimmer; sie hatte es vermieden, heute Morgen mit ihrem Gatten zusammen zu treffen. Sie wollte ihn nicht wieder auf's Neue aufregen, wie fie dem Haushofmeister sagte. Ruhe war für ihn das Beste. Nach ihrem Sohne hatte sie einigemal gefragt, aber George war noch nicht zurückgekehrt. Sobald er tam, sollte

es ihr gemeldet werben.

Es schlug gerade 3wölf auf der Schloßuhr, als er in den Hof einritt. Er stieg langsam die Treppe hinauf, zu dem Bimmer seiner Mutter, die aber erschrat, als sie seiner anfichtig wurde.

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In München   find endlich die Berathungen über die Noth wendigtet der Regentschaftseinfegung zum Abschluß gekommen. Mit 151 Stimmen, d. h. einstimmig, hat am Samstag der Landtag seine Buftimmung zu der Einsegung der Regentschaft erklärt. Damit ist der am 9. Juni vorgenommene staatsrechts liche Att legalifirt worden; am 28. Juni wird Prinz Luitpold den vorgeschriebenen Eid leiften und Bayern   wird bis den vorgeschriebenen Eid leiften und Bayern   wird bis auf Weiteres ein Königreich ohne König sein, denn der Krante von Fürfienried fann doch nicht als solcher nur in be schränktem Sinne gelten. Die Ausführungen des Referenten Bonn   in der Kammerfisung enthalten die folgenden Details über den geistigen Zustand des verstorbenen Rönigs Ludwig II.  : Auf dem Bahnhof umarmie der König Ludwig  , so oft er ihn auf längere Zeit verließ eine Säule, während er fie, sobald er fich nur für fürzere Beit entfernte, blos berührte. Erinne rungen an schreckliche Träume veranlaßten den König zu ge radezu gräßlichen Ausbrüchen. Ein Stallknecht Namens Burde wurde von ihm derart gestoßen, geschlagen und an die Wand geschleudert, daß es nicht ausgeschloffen ist, daß der nach Jahres. frist eingetretene Tod des fleinen schwächlichen Mannes mit jenen Mißhandlungen in ursächlichem Busammenhange stehe. Der König befann fich stundenlang auf besondere Strafen.- Ein Kammerdiener sollte auf einen Esel gelegt und auf der Landstraße herumgeführt werden. Kammerfourier Heffelschwerdt erhielt den Auftrag, den früheren Kriegsminister General  v. Maillinger im Burgverließ einzusperren. Auch die Prinzen waren von solchen Befehlen nicht ausgeschlossen. Heffelschwerdt erhielt ferner den Auftrag, den Finanzminifter Riedel zu ergreifen und nach Amerita zu schaffen. Die Staats. minifter nannte er:" Bad", Befindel"," Geschmeiß". Der Re ferent verlas einen eigenhändigen Brief des Königs an Heffel­schwerdt wegen Einberufung des Landtages behufs Beschaffung pieler Millionen für die Baupläne des Königs. In dem Briefe heißt es: Paffe recht auf und besorge es gut! Sprich umgehend mit Biegler, fage ihm, daß die jezigen Minifter weg müssen, fie haben sich bei mir unmöglich gemacht. Er wird es über. nehmen, wenn die Sache besorgt ist, wie ich will. Die Kollegen soll er mir selbst vorschlagen. Schneider soll gleich fort und einen tüchtigen Sekretär besorgen. Auf die Kammern ist ein Drud auszuüben und wenn sich die Kammer steift, dieselbe aufzulösen. Andere her! Das Bolt sehr bearbeiten! schnell! Sage, daß außer den Rückständen noch ein paar Millionen dazu bringend zu beschaffen wären. Sage ihm, daß die Bauten meine Hauptlebensfrage und Hauptlebensfreude find, daß ihr Stoden mich unmöglich macht, daß ich an Selbst tödtung dente. Die Bauten dürfen nicht mehr ftoden; wenn er es fertig bringt, dann wird er mein Leben retten. Geh' rasch an die Dedung, nicht mit Vorschüssen, die find meiner unwürdig. Dann ist die Sivillifte wieder in meinen Händen. Rasch vorwärts! Die Schlafzimmer von Linderhof  , die Schlösser von Hohenwart   und Fallenftein! Mein Lebensglück hängt davon ab." Heffelschwerdt wurde nach Regensburg   ge schickt, um bei dem nunmehr verstorbenen Fürsten von Thurn Taris ein Darlehen von 26 Millionen zu negoziiren. Durch Vermittlung des Herzogs Ludwig in Bayern   sollte der Kaiser von Defterreich um ein Darlehen angegangen werden. Ein Flügeladjutant wurde nach Stockholm   zum König von Schweden   gesendet, auch in Brafilien wurde der Versuch, ein Darlehen aufzunehmen, gemacht, ferner wurden Personen nach Konstantinopel   zum Sultan  , nach Teheran   zum Schah gesendet, um Geld aufzutreiben. Für den Fall, als dies nicht möglich sein sollte, wurde der Befehl gegeben, Leute zu werben, um in die Banten von Frankfurt  , Stuttgart  , Berlin   und Paris   inzubrechen. Vier Mann wurden entsendet, je zwanzig Millionen berbeizuschaffen, ohne daß Einer vom Anderen etwas wissen durfte, so daß auf einmal 80 Millionen flüssig geworden wären. Charakteristisch ist, daß auf einzelnen Betteln lediglich die Bahl angegeben ist. Bei biefer Saft nach Beld tonn es nicht befremben, baß man fich auch an den Grafen von Paris   wenden wollte, doch berechtigt dies in leiner Weise zu einem politischen Hintergedanten. Richtig ist, daß ein Maschinen Erfinder, Armand Faure aus Algen, der übrigens gar nicht zu existiren scheint, mit einem Briefe vom 7. Januar 1886 die Gewährung eines Darlebens durch Rothschild   angeboten babe, aber der Schreiber bes Briefes erwähnt durchaus nichts von einer Aufforderung oder Sonstigen Veranlassung. Die Nöthen des Kabinets Lutz müssen sehr groß sein, denn man spielt jett Die gegen fatholische Kammermajorität Bayerns   als höchsten Trumpf den Batitan aus. Die Augem. Sta." macht hochoffiziös diesen Versuch in folgender Weise: Die Stellung der maßgebenden vatilanischen Persönlichkeiten gegen­über den hochwichtigen, über ein dem latholischen Glauben treu ergebenes Fürstenhaus und ein Land von überwiegend fatholischer Bevölkerung bereingebrochenen tragischen Vorgängen wird hier vielfach besprochen. Es verlautet mit großer Be ftimmtheit, daß die jüngst durch die Blätter gegangene Auf faffung des Moniteur de Rome" in feiner Weise die An schauung der Kurie wiederspiegelt; es sollen vielmehr authen tische Belegftüde hier vorliegen, aus denen zur Evidenz her vorgeht, daß die Ueberzeugung der leitenden vatilanischen

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Es ist nichts, liebe Mutter, wie geht es dem Vater?" Beffer, er ist auf. Der Ober- Medizinalrath meint, Der Ober Medizinalrath meint, es sei nur eine Ohnmacht gewesen und habe nichts zu fagen. Aber Du mußt Dich schonen. Die Aufregung dieser Nacht hat Dich furchtbar angegriffen und Du bist wohl auch ohne Speise und Erant geblieben." Sie Ilingelte, und als der Diener das 3immer betrat, rief fie ihm zu: Das Frühstück für meinen Sohn; bringen Sie es herein."

Üm Gott, George, wie siehst Du aus?" rief fie ihm entgegen, Du bist frank; Dein Gesicht gleicht einem Tooten."

Durft."

Ich danke Dir Mutter, ich fühle weder Hunger noch

Aber Du mußt etwas genießen, daß Du mir nicht auch am Ende frant wirft. Wir haben Elend genug im Hause, das weiß Gott  ," sagte sie mit düsterer Stimme.

Wieber schwiegen Beide, und der Diener tam jest herein und brachte einige Speisen, zu denen er eine Raraffe mit Portwein auf den Tisch stellte.

George schenkte fich ein Glas Wein ein, das er leerte, und ein paar Bissen; dann schob er ben Teller zurüd. Er war aufgeftanden und ging ein paarmal im 3immer auf und ab.

Mutter," sagte er endlich leise, indem er vor ihr stehen blieb, Paula wird sicher in diesen Tagen an Dich schreiben."

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Kreise, in vollkommener Uebereinstimmung mit der bei den besonnenen bayerischen   Bolitikern bestehenden Beurtheilung der Dinge, mit Entschiedenheit dahin gerichtet ist, daß unter den Frage gegenwärtigen fritischen Beitverhältnissen die unabweisbare Verpflichtung bestehe, vor allem durch das einmüthige Busam menwirten aller Frattionen und unter Verzichtleiftung auf jede funder Barteibestrebung die Gemüther zu beruhigen und die Regie Die ultramontane rung des Prinz Regenten zu stärken." ,, Germania" ist freilich anderer Anficht. Nach ihr wird misfior Das Kabinet Luz den Intereffen des Landes geopfert werden müffen."

Frage

fowie

Koope

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Beant

Schweiz.

Am 8. Juli soll die Sigung des Züricher   Kantonsrathes des ftattfinden zur Behandlung des regierungsräthlichen Berichtes Tragm über die Gründe des Erlasses gegen die stretten Solei den Slosser, dem demokratischerseits die Verantwortung Die E für die Standalizenen vom 16. b. M. zugeschoben wird. 30 ist da Liberal Konservative haben, nach der kranff. 3tg.", auf Be lann schleunigung dieser cußerordentlichen Gigung gedrungen und fichern. dadurch das Bureau zu obigem Termin genöthigt. Nun ist find te beim Bezirksgericht vom Fachverein der Schloßer und den reich a Grütltvereinen Klage anhängig gemacht gegen Regierungsrath pon Spiller sowie die ausführenden Polizeiorgane wegen Amismik brauch, Berfaffungsbruch, Freiheitsberaubung. So einfach bis her die Lage war, so templizitt wird fie durch die Verlegung der Rathsfigung auf einen Termin, bis zu welchem das Ge richt noch nicht schlüssig geworden sein fann. Es giebt Liberale genug, welche erschrecken vor der selbstgeschaffenen Situation. Die Unparteilichkeit des Richterstandes läuft die höchste Ge fabr. Denn die unanständige Preffton, welche ein für die Regierung günstiges Votum des Rantonerathes auf das Gericht ausüben muß, wird von allen ehrlichen Leuten empfunden werden. Spricht aber das Gericht trop Allem den Arbeitern die Berechtigung zur Klage zu und verurtheilt Spiller nebft feinen Organen, so ist eine bedenkliche Kluft zwischen der Rechtsanschauung der Richter und derjenigen der Räthe auf gethan.

Belgien  .

Seit Beginn voriger Wome hat die große Arbeits. Kommission, die von der Regierung im April d. J. be hufs einer Enquete über die Lage der Arbeiter in den In duftries und derbau Bezirken einberufen worden war, thre Sigungen im Palais der Akademie begonnen. Das Wer Dieser Kommiffion begegnet, nach der Frankf. 8tg.", in be Breffe wie bei den zunächst Intereffirten einer sehr getheilten Aufnahme. Selbst gemäßigt liberale Blätter nehmen an ein zelnen Fragen, die sich in dem Questionnaire befinden, Anstoß, so namentlich an jenen, welche nach dem Religionsbekenntnis der Arbeiter und dem Einfluß forschen, den die Ausübung oder Vernachläffgung beffelben auf die allgemeine Haltung der Ar beiter gehabt und haben. Die ,, Etoile Belge" und andere Blätter sehen hierin einen Eingriff in die Gewissensfreiheit, der tleritale Genter, Bien Publit hingegen gerade einen Vorzug Wieder Andere finden die Fragen zu zahlreich und ausgedehnt während felbft manche Mitglieder der Kommission eher noch das Fragebuch vervollständigen und die Enquete noch umfangreicher machen möchten. Das letztere begreift sich um so eber, als die Kommission bis auf zwet oder dret eigentliche Nationalötonomen worunter der Profeffor Hettor Denis, ausschließlich aus Vertretern der Groß Industrie, Minen besitern und Finanzleuten aufammengefegt ist, non benen nicht wenige ein Intereffe daran haben, die ganze En quete möglichst in die Länge zu ziehen. Was die Arbeiter, fo um die allein es fich bei der Sache handeln soll, betrifft, haben die Organe der Arbeiterpartei noch vor Eröffnung de Kommissionsberathungen unter dem Hinweise auf den vom Benter Kongreß gefaßten Beschluß jede Theilnahme an diese Enquete abgelehnt und hauptsächlich mit der Motivirung, ba nicht ein einziger Arbeiter in der Kommission vertreten set Es ist dies ein großer Fehler bet Busammenseßung der Kom misfion gewesen. Troßdem aber jene Blätter den bettern gerathen haben, auf die Fragen, welche die Kommiffion an die einzelnen Bereine richten wird, leine Aus funft zu geben, find doch etwa 30 Delegirte von Arbeite Synditaten der Einladung der Kommiffton gefolgt und haben fich am ersten Sigungstage im Alademiesaale eingefunden, lediglich mit ihnen berathen wurde. Am Mittwoch wurden b Chefs von Induftrieunternehmungen vernommen und der Pla Der Arbeit vorläufig festgestellt. Die Kommiffion hat sich brei große Sektionen getheilt und wird die Resultate threr zum Thell durch die einzelnen Mitglieder in den verschiedenen Theilen des Landes mündlich und persönlich vorzunehmenden Nachfragen und Untersuchungen so viel wie möglich schriftlig niederlegen laffen. Anfangs batte man die Bertreter der Prefe nicht zugelaffen, in der heutigen Plenarsizung ist jedoch diefe Mißgriff wieder gut gemacht worden. Sehr bedauert wird von progreffiftisch raditaler Seite, daß in das Fragebuch folde Fragen, die fich auf die Arbeiter- Kooperatiogenossenschaften und Die Steuerlaft, welche die Arbeiter zu tragen baben, nicht auf genommen worden find. Die Sektionen, in die fich bic Rom mission gleich bei ihren Vorarbeiten getheilt hatte, haben diele

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zu stehlen wußte, o, bebente, daß es fie schon unglüdlich wieber gemacht, laß fie nicht auch damit die legte Stüße lieren, die sie auf der Welt hat, die Liebe, den Schuß ihrer Eltern!"

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Der ward ihr im reichsten Maß zu Theil," entgegnete beden ift plöglid mit zusammengezogenen Brauen die Frau. Rein Rind wie Reben mehr geliebt und auf den Händen getragen worden, diefes falsche, undankbare Geschöpf. Laß sie jetzt ernten, gerabe, wo fie gefäet; auf unsere Liebe hat sie feinen Anspruc träfeft. mehr."

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Aber der Vater wird sie nicht verstoßen," rief Georg Beit heftig, er tann es nicht, sie war von je sein Liebling Er wandte fich, als ob er zu ihm eilen und seine Hilfe flehen wolle.

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Wenn Du ihn töbten willst," rief die Mutter heftig bann gehe jetzt zu ihm und nenne ihm Deiner Schwefter Namen! Er hat sich kaum von seinee Schwäche erholt der Arzt ftreng befohlen, daß Alles ihm ferngehalten werben littenen Berluft mahnen tönne. Bersuch es, aber die Folgen auf Dich selber!"

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Großer Gott," Stöhnte George, was für Silfe fann für ein die Unglückliche von fremben Menschen erhoffen, wenn mich ni eigenen Eltern ihr Herz vor ihr verschließen

Sie het fich fremben Menschen in die Arme geworfen, Nenne mir den Namen nicht mehr," rief die Gräfin fagte die Mutter talt, fremde Menschen mögen ihr benn heftig, indem ihr Blid selbst finster und drohend wurde, auch das ersehen, was sie hier muthwillig von sich gestoßen; ich will ihn nicht wieder hören."

Es ist der Name Deiner Tochter, Mutter,

Kindes."

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Ich habe keine Tochter mehr," sagte die Gräfin, in­

bem fie fich gewaltsam emporrichtete.

fie hat keine Eltern mehr."

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anheim wendet

&

traurig tüßtei

Arme Paula!" feufzte George. Aber Eins verfpri Lebe m mir, Mutter. Bist Du wirklich im Stande, ein Kind so von Deinem Herzen zu reißen, dann gestatte wenigftens Nie hat eine Tochter fremden Menschen, sich desselben anzunehmen, und tommt ein Brief von Paulasie wird und muß ja schreiben, -so senbe ihn an Rottads, die mir zugesagt...

ihre Eltern tödtlicher beleidigt, nie gewaltsamer die Bande zerrissen, die sie an fie banden. Es ist geschehen, aber des halb fein Rücktritt auch mehr möglich. Ich kenne sie nicht mehr."

Das ist nicht möglich, Mutter," rief George bewegt, fo unnatürlich fann Dein Herz nicht benken! Paula war

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Bist Du wahnsinnig?" rief die Mutter, ordentlig erschredt emporfahrend. An Roitad's? Und was haben bie mit unserem Hause zu thun?"

Es sind brave, treffliche Menschen, die Paula von

Bunge eines schlauen, bübischen Verführers fich in ihr Ohr fie dann wenigftens Rath und Trost und vielleicht aud

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