Wuf der Tagesordnung ftebt zunächst die Berathung des Dom Herrenhause in abgeänderter Faffung zurüdgelangten Ent murfs einer Rretsordnung für Westfalen  . Eine Differens zwischen beiden Häusern besteht nur bezüglich des 827. Nach dem Beschluß des Abgeordnetenhauses follte die Errennung des Amtmannes durch den Oberpräsidenten auf Grund von Vorschlägen der Amtsversammlung, über welche Der Kreisausschus fich zu äußern hat, erfolgen.

Das Herrenhaus bat beschloffen, daß die Ernennung des Amt­mannes durch den Oberpräsidenten auf Vorschlag des Kreis­ausschusses, über den die Amtsversammlung gehört werden muß, erfolgen soll.

Abg. v. eere man beantragt, die Beschlüsse des Ab geordnetenbauses wieder herzustellen.

Abg. Frhr. v. Heereman äußert sein lebhaftes Be dauern, daß die staatsmännische Weisheit der Majorität, Don welcher der Minister v. Bu ttamer gesprochen, die Proving Westfalen mit dem Ge ege beglüden werde. Die ungewöhnliche Gereiztheit des Ministers, gerade seinen Ausführungen, sowie ber auffallende Mangel an höflichleit ihm gegenüber, laffe es ihm zweifellos erscheinen, daß auf jener Seite teine Spur von Renntniß darüber bestehe, was den bestehenden Einrichtungen Westfalens   fich am besten anschließen lasse. Unannehmbar werde das Gesetz durch die Wiederherstellung des ersten Beschlusses nicht, er bitte daher, seinen Antrag anzunehmen.( Beifall im Bentrum.)

Minister v. Putttamer: berr von Heereman begann bamit, daß ich bei der früheren Berathung dieser Vorlage ihm gegenüber eine ungewöhnliche Gereistbeit und einen Mangel an Höflichkeit an den Tag gelegt habe. Ich habe bet Durch ficht meiner früheren Ausführungen auch nicht einen Schatten Davon entdeden tönnen. Es würde mit lieb sein, wollte Herr v. Heereman mir solche Stellen in meinen Reden zeigen, denn es ist mir das Unangenehmste, persönlich anzustoßen, weil dies regelmäßig der Sache selbst schadet.( Sehr wahr! rechts.) Bei der jeßigen Geschäftslage und der Auffaffung des Herren hauses habe ich die Ueberzeugung, daß, wenn dieses hobe Haus hier feinen früheren Beschluß wiederherstellt, für dieses Jahr das Gesez gar nicht zu Stande kommt. Ich weiß, daß dies für einen großen Theil des Hauses teinen Eindrud machen, fondern freudig begrüßt werden würde, aber ich glaube, es würde dies einen sehr wesentlichen Hiatus in der politischen Entwicklung unseres Landes bedeuten. Nach meiner be fcheidenen Auffaffung besteht überhaupt gar lein wesentlicher fachlicher Unterschied bei der Ernennung der Amtmänner, aber richtiger ist doch die Auffaffung des Herrenhauses. Die Amt männer find doch etwas mehr als reine Kommunalbeamte, fie find im Wesentlichen Dbrigkeiten für die Gemeinden, deshalb ift es richtiger, daß nicht die unterfte Kommunalinftans, sondern Der Kreisausschuß die Vorschläge macht. Dieser ist auch beffer in der Lage, die Qualifikation der Betreffenden zu prüfen und fachgemäß zu beurtheilen. Ich kann also nur dringend bitten, bas Sie in dieser legten Stunde das Geses nicht noch an diesem meiner Meinung nach untergeordneten Punkte scheitern laffen.( Beifall recht.)

Abg. Graf ue de Grais weist zunächst darauf hin, daß an diesem an fich unbedeutenden Puntte das Schicksal des ganzen Gefeßes hänge. Die aufs Neue vorgeschlagene Faffung habe dem anderen Hause fammt den Gründen dafür ja schon vorgelegen; da man nun nicht in der Lage set, neue Gefichts puntie für die Wiederherstellung vorzubringen, so wisse er nicht, was das Herrenhaus bestimmen sollte, seinen Entschluß

zu ändern.

Abg vom bede( N.L.): Ein großer Theil meiner Freunde wird für die Wiederherstellung der Faffung des Abge orbretenbauses fiimmen, in der Hoffnung, daß das Herrenhaus feinen Widerstand fallen laffen und unseren Beschlüssen zu ftimmen wird.

Abg. Barth spricht fich im Sinne des Grafen Que de Grais für die Herrenhaus- Vorlage aus.

Abg. Windthorst: Ich bin im Allgemeinen gegen die Kreisordnung und gegen die Provinzialordnung insbesondere. Meine Erfahrungen in Hannover   rechtfertigen ein Mißtrauen auch gegen diese Vorlage. Mein Widerstand wird aber wohl nichts nügen; die Regierung will 3 so und das baus beschließt danach. Wenn es fich hier wirklich nur um einen tleinen Unterschied handelt, wie tommt es denn, daß die Ne gierung dies im Herrenhause nicht ausgesprochen hat? Sie würde dann das Herrenhaus überzeugt haben, daß es richtig set, sich dem Beschluß des Abgeordnetenhauses zu allomodiren. Sh   halte diesen Unterschied ganz und gar nicht für unerheblich. Man will eben die Amimänner in die band der Regierung stellen. Haben Sie denn überhaupt die Sicherheit, daß der Kreisausschuß aristokratisch tonservatio zusammengestellt ist? Bisher find im Kreisausschuß die Großgrundbefizer grundsäglich eliminiri worden. Ich sehe gar nicht ein, weshalb dieses Geset nicht zu Stande fommen sollte. Das Haus hat immer noch Beit, unseren Beschluß zu akzeptiren.( Beifall lints und im Bentrum.)

Minister v. Putttamer: Es ist erfahrungsmäßig ver geblich, den Abg. Windthorst von eingewurzelten vorgefaßten Meinungen abzubringen. Er hat heute mit amet absolut un

richtigen Thatsachen operirt.( hört! hört! rechts.) Es find| dazu ist die Staatsregierung nicht in der Lage, und ich hoffe,

eine ganze Reihe von Großgrundbefizern in den bannoverschen Selbstverwaltungsorganen, von denen ich hoffe, daß fie fich threr Pflicht als Staatsangehörige bewußt sein werden, aber die den Beweis dafür noch zu erbringen haben.( Beifall rechts.)

Abg. Hansen: Ich balte es für eine Beleidigung dieses Hauses, wenn der Abg. Windtborst sagte, die Majorität be schließe nach dem Willen der Regierung. Der Abg. Windt horft hat sich im Laufe der Jahre vieles angewöhnt, ich will nicht fagen angemaßt, was nur ihm und feinem anderen Mit gliede nachgesehen wird. Ich werde für die Herrenhausfaffung ftimmen.

Abg. v. b. Red( R): Jch bitte Sie, im Interesse einer guten Selbstverwaltung! dem Antrage Heereman zuzuftimmen. Es wäre teine gute Selbstverwaltung, wenn der Stcetsausschuß bet der Wahl der Amtmänner ausschlaggebend würde.( Leb hafter Beifall links und im Bentrum, Bischen rechts.)

Abg. v. Liebermann: Wir stehen jegt an einem Wendepunkte: entweder das Gefes tommt zu Stande, oder es wird auf unbestimmte Zeit zurückgelegt, denn ich fann mich nicht der Hoffnung bingeben, daß das Herrenhaus uns rach Augeben gewillt ist. Deshalb bitte ich Sie, bei dem Be schluffe des Herrenhaufes stehen zu bleiben, nachdem dieses in den wesentlichsten Punkten uns nachgegeben hat.( Beifall rechts.)

gehegten Gärten des Nordens gesehen, der kennt ihre wahre Natur nur unvollkommen. Um diese zu entfalten, bedarf fie der Sonne, der Wärme des feligen Südens. Im Norden erscheint die Nose stets als ein wenn auch glückliches Pro­butt der Kultur, im Süden dagegen wirkt sie mit einer Naturkraft, die zauberhaft ist, obgleich fie auch hier durch die Rultur eingebürgert und heimisch geworden ist. Aber unter biefen Himmelsstrichen, die den heißen Athem des Orients hauchen, wenn auch etwas gemäßigter, entwidelt sie sich wie in ihrer Urheimath und in manchen Gegenden Italiens  wird man beim Anblick ganzer Felder, die sie bedeckt, an bie märchenhaften Rosengärten von Schiras   erinnert.

Abg. Richter: Es ist doch bezeichnend, daß für die Faffung des Herrenhauses von der Rechten heute nur Redner gesprochen haben, die zu den höheren Verwaltungsbeamten gehören. Der Einzige, der nicht dazu zählt, bat gegen die Faffung des Herrenhaufes gesprochen. Ich bestreite dem Herrn Minister, daß es sich hier um Rüdichten der Kourtoisie gegen das Herrenhaus handelt. Wenn die Kreis und Bro vinzialordnung scheitern sollte, so fönnte und das gerade recht sein. Leider ist das in feiner Weise zu boffen. Ließe das Herrenhaus die Vorlage scheitern, so wäre das ja ein so ver nichtendes Urtheil über Herrn v. Buttkamer, wie es bisher nie mals ausgesprochen. Dazu ist das Herrenhaus viel zu flug. Die Entscheidung liegt nun bei der nationalliberalen Bartel. Herr v. beede bat uns zwar verfichert, daß der überwiegende Theil seiner Partei mit uns ftimmen würde, aber für die Bu fammenlegung des Hauses kann uns das nicht glücklich machen. Der anerkannte Führer der Partei", Herr v. Eynern( Heiter teit), ift Gegner des Antrages Heereman, thn und seine teit), ift Gegner des Antrages Heereman, ihn und seine Freunde trifft also die Verantwortung. Wie aber auch die Entscheidung fallen möge, es bleibt dies immer ein schlechtes Gesez.( Beifall lints.)

Nach einigen weiteren Bemerkungen der Abbg. v. Heere man und Windthorft wird die Generaldebatte geschloffen und ohne Spezialdiskussion sofort aur namentligen Ab ftimmung über den Antrag v. Heereman zum§ 27 über gegangen. Derselbe wird mit 141 gegen 139 Stimmen ab gelehnt.

Im Süden beginnt sie im April ihre herrliche Blüthe, bie den Mai überbauert, um sich unter der Gluth der Juni fonne zu verflüchtigen, da fich dann ihr Leben gleichsam in fich selbst zurückzieht, während geringe Sorten, wie die Mos natsrose, fast bas ganze Jahr im Freien blühen, die heißesten Monate ausgenommen, denn im Süden ist es nicht die Rälte, Jonbern bas entgegengefeßte Element, die Sonnengluth, welche ber frohen und freien Entwicklung blühenden Pflanzenlebens erftarrend Einhalt gebietet. Auch im Süden ist bie Nose vorzugsweise eine Gartenpflanze, aber in wie freier Entfal tung und Gestaltung zeigt sie fich hier! In solchem Maße ist es der Fall, daß der Eindruck des Rünstlichen völlig ge hoben ist und sie als ber natürliche Bestandtheil so mancher blühenden Wildniß erscheint, die das ordnende Wert der Menschenhand nur noch undeutlich erkennen läßt, wie es gerade im Süden, wo die Natur übermächtig ist, der Fall zu sein pflegt. Während die Rose im Norden auf wohlgepflegten Beeten, an geraben Stöcken oder in Töpfen fein orbentlich und fäuberlich gebeiht, überzieht sie im Süben ganze Mauern, ganze Bauerwiesen mit thren in den gefättigsten Farben glühenden Blüthen. Schlangenhaft windet sich der Stamm, dicht über dem Bo ben schon reich belaubt, an den glatten Wänden und Stämmen empor, um sich in hundert 3weige und Aefte auszubreiten, bie zur Zeit der Blüthe unter der leuchten den weißen, rothen oder goldenen Pracht der Blumen vers schwinden. Wie ein Wasserfall flürzt sich ihr Gerant über

Es folgt die Verlesung der Interpellation von Strombeck:

1. Welche Resultate haben die amtlichen Ermittelungen ergeben, welche über die durch Ueberschwemmungen Anfangs dieses Monats in den Kreisen Duderstadt  , Ginbed, Göttingen  , Heiligenstadt  , Nordhausen  , Osterode  , Worbis   und angrenzenden Bezirken verursachten Verheerungen stattgefunden haben?

regierung zur Linderung des Nothstandes in den erwähnten 2. Welche Maßregeln beabsichtigt die fönigliche Staats Gegenden zu treffen?

Nachdem Minister v. Buttlamer fich aur sofortigen Be antwortung derselben bereit erklärt hat, erhält zur Begründung

das Wort

Abg. v. Strombed: Der durch die Ueberschwemmungen im Gebiete des Eichsfeldes verursachte Schaden beschränkt fich nicht auf den geringen Umfang, von dem man in der vorigen Woche Renntniß batte; er ist weit größer und recht.

fertigt die Einbringung einer besonderen Interpellation durchaus.

Minister v. Putitamer: Durch behördliche Berichte ift die Staatsregierung allerdings davon unterrichtet, daß in den genannten Gegenden durch ein mit Blig und bagelschlag verbundenes Gewitter erhebliche wirthschaftliche Schäden her beigeführt worden find. Auf die zweite Frage erkläre ich: Staatsregierung und Boltsvertretung haben anerkannt, daß Staatsregierung und Vollsvertretung haben anerkannt, bak man unter gewiffen ganz außergewöhnlichen Verhältnissen für wirthschaftliche Schäden in einzelnen Landestheilen mit Mitteln des Staates einzutreten wohl in der Lage ist. Aber Regierung und Voltsvertretung find auch stets der Meinung gewefen, daß im wahren und wohlverstandenen Intereffe des Staates die Grenze, bis zu welcher in finanziellen Beihilfen des Staates zu geben ist, sehr vorsichtig zu ziehen sein wird( Buftimmung rechts); es fönnten sonst Konsequenzen und Bräzedenzen entstehen, deren Umfang schlechterdings nicht abzusehen ist, welche bahin führen lönnten, bas Gleichgewicht der Staatsfinanzen in bedentlicher Weise zu schädigen. Aber im Großen und Ganzen, wie der Herr Ab geordnete verlangt, von vornherein auf den Boden zu treten, Daß wir eine moralische Verpflichtung aur Hilfe anerkennen,

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daß eine vorurtheilefreie Prüfung der Angelegenheit durch das bobe Haus lepteres zu leinem anderen Ergebnis führen wird. Es schließt ich wiederhole dies für einzelne Fälle nicht aus, daß man die Gewährung von mäßigen Unterstügungen regierungsseitig ins Auge faffen wird.

Abg. mwalle: Die Worte des Minifters beweisen leider das Gegentheil von Theilnahme für die betroffenen Landesthelle, to bedauere, daß er so wenig warme Worte für Die schwere Kalamität gefunden hat. Bur Brüfung seiner Be hauptung, daß die Noth so groß fet, um Staatshilfe zu recht. fertigen, hat uns der Minister gar tein Material beigebracht; es soll einfach der Grundfas gelten: bilf Dir felbft!" Ich rufe dem Herrn Minister die Worte zu, welche neulich einer seiner Herren Kollegen bei der Kanalvorlage anwendete: Mann mit zugeknöpften Taschen, Dir thut Niemand was zu lieb; vand wird nur von Hand gewaschen, wenn Du nehmen willst so gieb." Hier find die Worte mehr am Plage als damals; ich bitte ihn, dieselben zu beherzigen.

Thore, Mauern, Säulen, überwuchert Baumkronen, so daß man die Rosen für Blüthen von Eichen, Platanen, Ulmen hält, so dicht umkränzt sind diese ebeln Stämme von der lieblichen Blume. Bald als fefter Kranz, bald als loses Gewinde, bald als freiflatternde oder hängende Gunlande, als Laub oder Laubgang, in hundert Gestalten und Formen erscheint fie, selbst in den Schattirungen ihres Laubes wun berbare Farbentöne von grün, bläulich, golden, bis zum tiefen Roth und Braun hervorzaubernd, stets aber ben ebelften Einklang der Farbe zwischen Blume und Blatt zeigend, eine organische Natur, mit Künstlerwissenschaften begabt.

Minister v. Putttamer findet es begreiflich, daß der Vorrebner in seinen Ausführungen zur Beantwortung der Interpellation eine gewiffe Engberzigleit gefunden hat, muß aber nochmals darauf verweisen, daß Staatshilfe nur bel außerordentlichen wirthschaftlichen Schädigungen au ge währen ist.

Dort steht fie in festgefügtem, fräftigem Wuchs einzeln oder in Gruppen, kaum Männerhöhe erreichend, hier schwebt fie frei in Ranken, eine Bacchantin, trunten von Sonnengluth und Sonnenlicht. Bald erreicht fie die Höhe eines Rinderkopfes, mie im Norden bie nach ihr benannte Bauerrofe, balb

Darauf vertagt fich das Haus. Schluß 4 Uhr. Nächste Sigung Mittwoch 1 Uhr. ( Interpellation Eberty Halberstadt, betr. Die Ueberschwemmungen in Schleften, Betitionen.)

Lokales.

Am Maybach Ufer beginnt bereits neues Leben aus den Ruinen zu blüben. Bunächst am Kopfe der Brandstätte, die von der Schinkestraße im Südwesten her schlangenartig fich nach Südosten bis zum Rottbuser Damm ausdehnte, fiebt man die ausgebrannten Schladen der verschiedenen Brennstoffe, naments lich des Kolophoniums, die den großen Brand hauptsächlich her vortiefen, aufgeschichtet. Bu grünschimmernden, faft granit artigen Maffen zusammengeschmolzen, find dieselben zu hohen Wällen aufgeschüttet, nachdem fte mühsam aus dem faft meter tiefen Feuerpfuble, der während des Brandes fich gebildet hatte, herausgearbeitet worden find. An eine Wiederherstellung der Schmieröl Fabrit an dieser Stelle ist jedoch, wie wir hören, aus feuerpolizeilichen Gründen nicht zu denken. Unter besonderen Restriktionen für die Aufbewahrung von Stroh, Heu und Getreide wird auch der Wiederaufbau des hinter wärts angrenzenden Fuhrgeschäfts nur geschehen tönnen; doch wird damit schon begonnen. Dagegen ist die weiter angren gende Holzschneidefabril, deren Gemäuer zum größeren Theil flehen geblieben ist, in vollem Aufbau begriffen und auf den am Rottbuser Damm belegenen Holzöfen nimmt man faum noch etwas von der durch das Feuer angerichteten Verwüstung wahr. Ein besonders erfreuliches Bild bietet schließlich bie Gärtnerei nach dem Brande dar, die so arg aertreten, doc auch versengt worden war. Faft wunderbar haben hier Dbft bäume, beren Laub und dichtes Bezweig völlig gebräunt und verkohlt erschien, frisches und träftiges Laub an verschiedenen Stellen zu treiben begonnen und die Gartenfläche selbst prangt im dichten Schmuck der Sommerflora und grüner Gemüſe.

benannte Bauerrose, bald erscheint sie zwerg­haft in zierlichster Gestalt, meist weiß oder gelb, aber in einer Fülle der Blüthen, daß man staunend dieser unverfiegbar scheinenden Naturkraft gegenübersteht, die den Wanderer aus ihrem Ueberfluß mit tausend hellen oder weißen Floden, wie mit sommerlichem Schnee überschüttet. So unendlich ist die Fülle, daß eine neue Blüthe bie ältere verdrängt, noch ehe die Stunde der Weltens gekommen und baß die ältere Schwester noch in der Beit ihrer lieblichsten Entfaltung sich im Andrang der Jüngeren loslöst und zur Erde fintt, ein merkwürdiges Sinnbild der Dinge, die fich im Raum drängen, stoßen und verdrängen.

Aber ob im Norden ober Süden, bie Rosenzeit ist so recht dazu beschaffen, den Reichthum und die Fülle, den Glanz und die Güte der unverfiegbaren Natur den Sterb lichen zu offenbaren. Ist sie vorbei, so ist es, als ob der Sommer seinen höchsten Reiz eingebüßt habe, es ist wie der Aschermittwoch nach dem Karneval, da man über die Ver gänglichkeit aller Schönheit auf Erden mehr als sonst nach zudenken geneigt ist. Der Dichter aber hat Recht, wenn er fingt:

,, Laß' uns scherzen, laß' uns tosen, Denn es ist bie 3eit der Rosen."

Sanitätsbehörden, verdient ein Vorgang, der uns von einem Alseitige Beachtung, besonders seitens unserer Der Bethelligten gemeldet wird. Von einem Hause der Man Eisenbahnbetriebssekretärs statt. Schon beim Betreten bes teuffelftraße aus fand gestern Nachmittag die Beerdigung eines Hauses nahmen die erschienenen Leibtragenden einen schredlich penetranten Geruch wahr, der fich als von der Leiche des Ver ftorbenen herrührend herausstellte, welche hier in der Woh nung drei Tage lang aufgebahrt war. Als der Sarg mit der Freunde, Kollegen, Vereine, Deputationen ac. fich dem Bug Berewigten in den Leichenwagen gehoben worden war und bi anschließen sollten, war dies ganz unmöglich, denn der Wind trieb denselben den schrecklichen Verwesungsgeruch direkt ent Zeichenträger fonnten den Geruch nicht aushalten und mußten gegen; felbft die zu beiden Seiten des Leichenwagens gehenden Die beiderseitigen Trottoirs passtren. Auf dem Wege bis zum Friedhofe waren die in einiger Entfernung von dem Leichen wagen gebenden Bersonen genöthigt, zur Niederlämpfung de immer wieder auffteigenden Uevelleit stärkere Erfrischungsmittel zu sich zu nehmen. Als der Leichenwagen auf dem Kirchhofe angelangt war und der Sarg herausgehoben wurde, war der Boden des Wagens vollständig mit Leichenwaffer bedeckt. ift geradezu unbegreiflich, wie es möglich war, daß die Be gesundheitsschädlichen Geruch aushalten fonnten, vornehmlich wohner des betreffenden Hauses in der Manteuffelstraße den aber die aus Frau und sechs Kindern bestehende Familie des Verstorbenen. Der Vorgang zeigt aber, wie bringend noth wendig es ist, während der wärmeren Jahreszeit die Leiche eines Verstorbenen sofort nach der Leichenhalle transportiren au laffen. Es wird die Aufgabe unserer Sanitätsbehörden sein hier die nöthigen Anordnungen zum Schuße der Gesundheit Der Einwohner in den vorliegenden Fällen zu schaffen.

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Einsturz einer Landungsbrüde in Grünau. Ku nach Schluß der Ruder Regatia bat fich vorgestern Abend in Grünau noch ein Unglüdsfall zugetragen, nicht unähnlich jene fchredlichen Ratastrophe in Tabbert's Waldschlößchen; eine Anzahl Personen ist, wie das Berl. Tagebl." erfährt, auf einer fleineren Landungsbrüde eingebrochen und ins Waffer geftürst, doch ist, nach den bisherigen Nachrichten, der Berluft von Menschenleben nicht zu bellagen. Im Stein'schen Garten lotal ist längs der festen Dampferlandungsbrüde eine fleinere niedrige Laufbrüde angebaut, welche für die landenden Be gnügungsboote und die den Berlehr zwischen beiden Ufern vermittelnden Fähren bestimmt ist. Eine fleine Treppe führt vom Garten her zu dieser ziemlich mangelhaft fonftruisten herrschte, war dieser fleine Laufsteg arg mitgenommen worden, Brüde. Durch den gewaltigen Berlehr, der am Sonntag bort ein Stüd von der Wafferfelte war schon eingebrochen. Tro Dieses bedentlichen Bustandes wurde die Brüde fortwährend von den aussteigenden Bassagieren weiter benutt. Gegen 7 1hr landete eine von etwa breißig Personen besegte Fähte an der leinen Treppe an. Behn bis zwölf Insassen waren bereits ausge ftiegen und brängten fich auf Treppe und Brüde, als plöslid bas ganze gebrechliche Bauwert nachgab und sämmtliche Darau befindlichen Personen ins Waffer stürzten. Die Stelle wat Dort ziemlich tief, und so gelang es nur wenigen der Berun glückten, unter denen auch vier Damen waren, festen Fuß im affet su faffen. Alles eilte ben mit dem Love Ringenden zu Hilfe. Die noch in der Fähre Befindlichen zogen Einige ber dem Boote zunächst liegenden Berfonen in das Fahrzeug zurück. Einer der Schiffer, welcher auf der Treppe gestanden batte und mit eingebrochen war, hielt fich mit einer Hand am Boote fest, mit der anderen ergriff er eine der gefährdeten Damen und hielt dieselbe über Waffer, bis Beide geborgen werden konnten. Zwei Einjährige, die gleichfalls ins Waffer geftürzt waren, ertletterten einen in der Nähe befindlichen Fischlaften, der an einer Rette befestigt war. riß aber unter ihrer Laft und sie fielen ins Waffer zurüd. G blieb ihnen nun nichts übrig, als einem gegenüberliegend Kahne zuzuschwimmen und fich in diesen zu retten. Die übri gen gefährdeten Personen wurden zum Theil von hilfreichen bänden herausgezogen, theils gelang es ihren eigenen ftrengungen, das Land zu erreichen. Dort bemühte man fich, so schnell als möglich für die Dutchnäßten eine Anzahl trodener Kleidungsstücke zu beschaffen; begreiflicherweise waren nur menig aufzutreiben und die Berunglüdten mußten fich behelfen so gut und so schlecht es eben ging, schon zufrieden, daß der

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