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Bufammenbruch noch am hellen Tage eingetreten war, denn im andern Falle hätte wohl manch einer sein Leben bei der Rata ftrophe laffen müssen. Das ist die Darstellung eines Augen. zeugen, welcher den Borgarg von der oberen feften Dampfer brüde beobachtet hatte, nachdem er lurz vor demselben Betrach tungen darüber angestellt, ob man es wohl noch wagen werde, den wadeligen und theilweis eingebrochenen Laufsteg benußen zu laffen.

Nach der Mittheilung einer hiesigen Korrespondenz beschäftigt fich die deutsche Reichsponbehörde damit, der Brivattonfurrenz auf dem Gebiete der Paceibeförderung und der Briefbestellung in Berlin entgegen zu arbeiten. Wie ver lautet, wird nun seitens der Boftverwaltung beabsichtigt, zu nächft noch drei weitere sogenannte Badet Boflämter hier ein­zurichter, um dadurch eine beschleunigtere Bestellung der ein gebenden Backetsendungen zu ermöglichen. Ferner wird ge plant, das hier noch von verschiedenen Säßen erhobene Badet Bestellgeld( 15, 20 25 und 30 Bf.) nicht unerheblich zu er mäßigen. Ob freilich diese Maßregel, die schon längst geboten erschien und aus Billigkeitsrücksichten hätte getroffen werden müffen, noch den erhofften Erfolg erzielen wird, bleibt jegt, nachdem die Privatfonkurrenz in der Badetbeförderung einen so außerordentlichen Erfolg erzielt hat, sehr abzuwarten. Daß Die neueste Einrichtung der Packetfahrtgesellschaft, die Beförde rung von Stadtbriefen zu ganz geringen Bortosägen, der Reichspoftverwaltung ebenfalls nicht gleichgiltig ist, geht Daraus hervor, daß bereits an maßgebender Stelle eine Er mäßigung des Stadtbriefportos in Aussicht genommen sein soll. Daß aber trotzdem das neue Unternehmen prosperiren wird, erscheint nach Lage der verschiedenen Verhältnisse zweifellos. Welches Vertrauen demselben bereits entgegen gebracht worden ist, beweist die Thatsache, daß am zweiten Lage seines Beftebens nicht wenige Boten gegen febenhundert Bestellungen tagsüber außauführen batten.

Der Restaurateur Jakoby in der Landsbergerstraße schließt heute Abend sein Lotal.

Ein Veteran der Arbeit. Der Beerdigungsverein Ber liner Bimmerer begeht am 10. Juli in Keller's Hofiäger ein ebenso schönes wie feltenes Feft. Es handelt fich darum, einen Rameraven zu ehren, der in Ehren ergraut ift. Der Bimmerer polier Louis Risch, Belle Allianceftraße 88 wohnhaft, feiert an diesem Tage sein fünfzigjähriges Gesellenjubiläum. Herr Nisch lernte am 11. Juli 1836 aus. Am 11. Juli 1861 feierte er fein fünfundzwanzigjähriges Jubiläum, und damals mochte er wohl taum glauben, daß er nochmals 25 Jahre hindurch Art und Säge führen würde. Der Jubilar batte in seinem Leben Jahre lang mit schweren Krankheiten zu kämpfen, jest erfreut er fich für sein Alter aber wieder einer bemerkenswertben Rüftig leit. Möge dem Veteran der Arbeit ein heiterer Lebensabend beschieden sein.

Sum zweiten Male ausgewiesen. Am Donnerstag ift dem aus Berlin ausgewiesenen Regierungs- Baumeister Regler, welcher in Brandenburg auf der fleinen Gartenstraße Web nung genommen hat, wie erzählt wird, eine Ausweisungs ordre zugestellt worden, nach welcher er binnen drei Tagen Branden burg zu verlaffen hat. Die Ausweisung gründet sich nach bem Kurm. Wobbl."- auf die mehrfachen Bestrafungen, die auf die mehrfachen Bestrafungen, die Der Herr aufzuweisen hat.

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Baungäfte. Am Abend des großen Künstlerfeftes wur ben auf den den Lehrter Bahnhof pasitrenden Stadtbahnzügen zahlreiche Kontravenienten abgefaßt, die mit ihrem auf der Station Friedrichstraße" nach Station Thiergarten" gelöften Billet mehrere Mal hin und zurüd fuhren, um während der Vorbeifahrten etwas von dem großen Aufzuge zu er Schauen.

Die in neuerer Zeit zunehmende Unsicherheit auf den der Bewachung seitens der Gendarmen anvertrauten Landstraßen in der nächsten Umgebung der Refidenza ist eine cigenthümliche Erscheinung, die vielfach von den Landbewohnern mit der militärischen Organisation der Gendarmerie in Ber bindung gebracht wird. Der Offisier, der mit dem Sicherheits Dienst der Gendarmen gar nichts zu thun bat, sondern nur die militärischen Befehle ertheilt, die fogen. Kommunikationen" abhält und den Bustand der Uniformen, das Buzen derselben und der Waffen lontrolirt, ist der direkte Vorgesezte, während der Landrath den Gendarmen nichts au befeblen, fondern nur Aufträge zu ertheilen berechtigt ist, aber felbft weder ein Strafrecht hat, noch Verweise ertheilen tann. Dft begegnet man auf den Landstraßen Gendarmen mit Gewehr und vollständiger Ausrüstung, diese befinden sich dann aber auf dem Wege nach oder von der Kommunitation, wo nicht felten, wie die Staatsbürger Beitung" schreibt, von den alten Leuten vor einem jungen Offizier baben Griffe gemacht wer Den müffen. Db folche Uebungen und so häufig im Intereffe der öffentlichen Sicherheit nothwendig find, das ist schwer zu beurtheilen.

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Fürsorge für den armen Mann. Die an der Nord­babnftrede Berlin Oranienburg gelegenen Orte Hermsdorf , Waidmannsluft und Schönholz fangen immer mehr an, Biel punkte unserer Berliner Sommerfrischler zu werden. Der Ver lehr auf der Strede hat bereits folchen Umfang angenommen, indheit das zu seiner Bewältigung an den Sonn- und Feiertagen be fondere Stationsbeamte nach den Haltepunkten Waidmannsluft und Schönhols geschickt werden. Befremdend ist es nur, daß noch feine Schritte gethan find, ein zweites Geleife anzulegen. Die ganze Laft des Verkehrs von den Fern, Omnibus und Ertrazügen ruht auf der eingeleifigen Strede, was nicht allein die ordnungsmäßige Beförderung des Publiums, sondern auch die Verantwortlichkeit der Betriebsbeamten in nicht geringem Maße erschwert. Die Anlage eines zweiten Geleifes auf der Omnibusfirede Berlin Oranienburg ist ein dringendes Bedürf nig. Es gewinnt faft den Anschein, als wenn diese Verkehrs. chwierigkeiten zu der sonderbaren Maßregel geführt hätten, die Billetpreise an Sonntagen höher zu ftellen als an den Wochen tagen. So toftet z. B. ein Retourbillet nach Waidmannsluft an den Wochentagen nur 60 Bf., an den Sonn- und Feier fagen dagegen 80 Bf., während man doch umgekehrt annehmen follte, daß man darauf bedacht sein müßte, durch Verkehrs erleichterungen dem minder begüterten und an den Wochen lagen unablömmlichen Theil der Berliner Bevölkerung die sonn täglichen Erholungen mehr zugänglich zu machen.( Die Ein richtung der Potsdamer Bahn, daß an Sonntagen teine Ertra­Retourbillets ausgegeben werden, wirft ganz ähnlich.) Bu be dauern ist es endlich, daß auf Station Gesundbrunnen feine Retourbillets nach Waidmannsluft, sondern nur nach Herms dorf verabfolgt werden; so tritt der merkwürdige Fall ein, daß Derjenige, welcher vom Stettiner Bahnhof nach Waldmanns luft fährt, nur 60 Pf., derjenige, der vom Gesundbrunnen nach bort fährt, aber 80 Bf. zahlen muß.

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Von einem alten Achtundvierziger, der fich in unver schuldeter Noth befindet, erzählt eine Lotalforrespondenz: Unter ben noch lebenden Personen aus jener Beit befindet sich der Maschinenbauer Siegerist, der als Voltsführer vom März bis um Juni 1848 fich hervortbat und damals unt: r den Berliner Arbeitern bedeutenden Anbang hatte. Er wurde zu einer mehr jährigen Feftungshaft verurtheilt, die er auch verbüßt hat. Später hat man in der Deffentlichkeit nur noch selten etwas Don ihm gehört; er ist der chriftlich- sozialen Partei und der Stöder'schen Agitation wiederholt in Vereinen und Ber fammlungen entgegengetreten. Mit dem Alter des Mannes scheint es mit seinen Verhältnissen mehr und mehr abwärts gegangen zu sein. 8war noch arbeitsfähig und selbst ein ge chicter Arbeiter, bat er doch schon seit Jahren faft gar leine Beschäftigung mehr, so daß er schließlich, wie der Bericht erstatter aus dem Munde eines Berliner Armen Rommissione Borftehers erfahren hat, der öffentlichen Armenpflege anbeim gefallen ist. Siegerist wohnt in einer elenden, feuchten Reller wohnung in der Rosenstraße 21 in Berlin , faft allen Haus­

rathes entbehrend, im buchstäblichen Sinne des Wortes Strob als Lagerstätte benußend. Die Unterstügungen, die er aus Tommunalen Mitteln erhält, reichen laum aus, ihn vor dem Hunger zu schüßen. Da er bei seinem Alter von 73 Jabren in einer Fabrit feine Arbeit mehr findet, so bat er seit längerer Beit selbstständig Blumentische mit Fontaine gefertigt, wozu er Beit selbstständig Blumentische mit Fontaine gefertigt, woju er ausreichendes Werkzeug befigt. Leider feblt es ihm jedoch so sehr an Bestellungen, daß sein Erwerb äußerst färglich ift.

Die plößlich erfolgte Verhaftung des in der Brüder ftraße wohnenden Schneidermeisters G. erregt bort großes Aufsehen. G., ein Mann in den 50er Jahren, joll bereits seit längerer Beit zuerst mit seinen Dienstmädchen in gewaltsamer Weise Handlungen begangen baben, welche diese ftets ver anlaßten, schon nach 3 oder 4 Wochen den Dienst wieder zu fündigen. Als er schließlich befürchtete, daß die Polizei durch den häufigen Wechsel der Dienstboten aufmerksam werden würde, nahm er sich vor, seine Unthaten an Ileinen Mädchen auszuüben und führte dies scheußliche Vorhaben auch folgender maßen aus. Seine Frau betreibt in einem Hause der Brüder­ftraße einen Dbfthandel, den fie täglich mehrere Stunden ver läßt, um Dbft einzulaufen. Während dieser Zeit befindet sich G. in dem Laden und diese Gelegenheit benuste er, um fleine Mädchen unter allerlei Versprechungen in den Laden zu loden, die er dann mißbrauchte. Mehrere dem Geschäftslofale gegen. über wohnende Kaufleute wurden durch das Treiben des G. aufmerksam und verständigten hiervon die Revierpolizei, welche in der Nähe des betreffenden Hauses zwei Schußleute in Zivil poftirte, die den 3. beobachteten. Schon am zweiten Tage faben diefe, wie G. zwet fleine Mädchen in den Laden lockte und die Thür hinter ihnen schloß. Jest traten die Beamten hinzu und nachdem fte Einlaß erhalten hatten, wurde G. fofort festgenommen und in Untersuchungshaft geführt. Es finden iezt Ermittelungen darüber statt, in welchem Umfange G. seine Ruchloft leiten getrieben hat. Eine exemplarische Strafe ift ihm ficher.

fündiger Dauer mit der Verurtheilung der beiden Angeklagten zu je 6 Monaten Gefängniß. Der Andrang des Bublifums war groß, aber ber Wunsch, den Verhandlungen beizuwohnen, wurde verhältnismäßig nur wenigen erfüllt, da der Zuhörer raum flein und im Augenblic belegt war. Auf den Gängen patrouillirten etwa 20 Schußmänner und eben so viel, wenn nicht mehr, Polizeibeamte in Sivil waren anwesend. Als Vor­figender fungirte Amtsgerichtsrath Bathifius, die Anklage ver trat Staatsanwalt Wagner, in den Händen der Rechtsanwälte Mundel und Freudenthal lag die Bertheidigung. Puntt 10 Uhr wurde die Sigung eröffnet und mit der üblichen Beugenvernehmung begonnen. Als Angeklagte erschienen der Tischler Franz Berndt und der Privatlehrer Jens Lawris Christensen; als Belastungszeugen die Schuße männer Thring und Schulze; als Entlastungszeugen die Are beiter Tabert, Langer, Büchel, Eisert, Rittmeister, Baars, Gelbaar und Fuchs; endlich waren noch die Polizeibeamten Graf Stillfried, v. Mauderode, Schöne und Weinert vorge laden. Der Vorftgende bemerkte den Beamten, daß ausdrüc lich die vorgesetzte Behörde ihnen gestattet hat, umfangreiche Aussagen abzugeben; je erschöpfender und unumwundener ihre Antworten wären, desto mehr Aussicht habe ihre Sache. Die Entlastungszeugen machte er darauf aufmerksam, daß gegen die beiden Beugen, welche im Proseffe Bobkiewicz bekundet haben, baß jener am 2. Februar den Schugmann Thring nicht ge schlagen habe, ein Verfahren wegen Meineids eingeleitet worden sei, well der Verdacht vorliege, daß ihre Aussagen falsch seien. Die Entlastungszeugen sollten sich durch Parteifreundschaft und Parteidisziplin nicht verführen laffen, von der Wahrheit abzuweichen. Im übrigen bemerkte er, daß er die Deffentlichkeit nur bei denjenigen Punkten auszuschließen denke, wo es unbedingt nöthig set. Es werde zunächst alles Das erörtert werden, was sich ohne Gefährdung der öffent lichen Ruhe und Ordnung verbandeln laffe. Die Antlage ist wegen verleumderischer Beleidigung erhoben und stüßt sich auf $ 187 des Strafgesetzbuches. Berndt und Christensen werden beschuldigt, in Bezug auf Shring wiffentlich falsche Thatsachen verbreitet au haben, die geeignet find, denselben verächtlich zu machen und in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen. Nach der Anklage ist der Schußmann Shring im Herbst 1885 mit der Ueberwachung der Versammlungen des Arbeiter Bezirks vereins für den Dften von seinen Vorgesetzten beauftragt wor ben und hat sich, um diese Aufgabe zu lösen, unter dem Namen Mahlow und unter Angabe seiner früheren Profeffion als Gürtler als Mitglied in den Verein aufnehmen laffen. Es war ihm ausdrücklich anbefohlen worden, fich passiv zu vers balten und nur zu beobachten. Es wird nun behauptet, daß Die beiden Angeklagten wahrheitswidrig den Thring beschuldigt hätten, er fei agent provocateur. Er habe die Anfertigung Don Dynamit öffentlich angegeben, habe 5 Dynamitbomben felber mitbringen wollen und gerathen, dieselben in öffentliche Gebäude zu werfen, damit bie Bande vor Berathung des Sozialistengefeges einen ordentlichen Schreck bekomme." Es leuchte ein, wie widerfinnig diese Behauptung set, da durch Attentate nur eine Verschärfung des Ausnahmegefeßes herbei geführt werden würde. Ferner soll Thring nach der Behaup fung des Angeklagten Cbriftensen in der Nähe des tronprinz lichen Palais etne Majestätsbeleidigung ausgestoßen haben. Der Reichstagsabg. Singer habe alle diese Behauptungen dann gelegentlich seiner Rede bei der Berathung des Reichstags über die Verlängerung des Sozialistengefeges verwendet. So weit die Anllage. Beide Angeklagte bekennen fich nicht schuldig. Es wird zu ihrer Bernehmung gefchritten. Angeflagter Tischler Berndt, 25 Jahre alt, ist seit 1883 Mitglied des Arbeiter. Bezirksvereins für den Osten Berlins ". Er giebt an, im Monat November von einigen Freunden auf Shring aufmerksam ge macht worden zu sein, dessen Benehmen Berdacht erweckt habe. Um nun zu prüfen, ob dieser Verdacht nicht einen Unschuldigen treffe, babe er gesucht, die Bekanntschaft Thrings zu machen.

In großer Lebensgefahr befand sich am Sonntag eine Anzahl fleiner Kinder im Alter von 5 bis 7 Jahren. Der 17 jährige Sohn eines in der Nähe der Moabiter Brüde mit 17 jährige Sohn eines in der Nähe der Moabiter Brüde mit feinem Schiffsfahrzeug liegenden Schiffers unternahm gegen 7 Uhr Abends auf der Spree eine Kahnfahrt nach der Leffing­brüde zu und entbot zu derselben die auf dem im Zuge der Paulstraße befindlichen Wiesengrundstück spielenden Rinder, von denen ein großer Theil unbeaufsichtigt war. Ein Vor arbeiter von der Lehrter Bahn sab vom Spreeufer dieser Fahrt zu und nahm zu seinem großen Schreden wahr, daß der Rahnführer derartig start betrunken war, daß er von der einen Seite auf die andere taumelte und dadurch sich und die Kinder in die Gefahr brachte, au eririnken. Auf seinen Anruf, ans Ufer zurückzukommen, forderte der Schiffer ihn und noch einige andere Personen auf, mit ihm zusammen die Wasserpartie zu machen. Der Vorarbeiter sagte zu, und mit Mühe gelang es dem trunkenen Bootführer, an das Ufer zu rudern. Nachdem zunächst die Kinder and Land gebracht waren, nahm der Vor arbeiter neben dem Schiffer im Kahne Plaz. Wie nothwendig diese Theilnahme war, ging aus dem nachherigen Verhalten des jungen Schiffers hervor. Derselbe sprang nämlich mitten im Strom ins Wasser und wiederholte diesen Sprung noch einige Male, nachdem er von den Anderen in den Kahn hin eingezogen worden war. Schließlich legten fich einige Schiffer ins Mittel und brachten den inzwischen entnüchterten jungen Burschen auf das Fahrzeug seines Vaters.

In einer gegen profeffionirte Leichenfledderer wegen Diebstahls schwebenden Untersuchung ist die Ermittelung des jenigen Herrn von Wichtigkeit, welcher am 24. Mat d. 3. bei bem Tröbler Cranz , Dranienstraße 30, eine filberne Bylinderuhr Nr. 25 049 für 6 Mart getauft hat. Der betreffende Herr wird ersucht, fich event. auch schriftlich bei der hiesigen Kriminalpolizet, Bimmer Nr. 75a, zu melden.

Ueber den Selbstmord des sechszigjährigen Bild. hauers Ernst S. berichtet eine Lokallorrespondenz: H., der in ziemlich bescheidenen Verhältnissen lebend, in der Ritter ftraße 49 wohnte und bei den Bewohnern des Hauses dadurch Aufmerksamkeit erregt hatte, daß er seit längerer Beit Spuren von Tieffinn zur Schau trug, wurde gestern früh von seinem Wirth an einem Wandhaken erhängt vorgefunden. Angestellte Belebungsversuche blieben erfolglos, da die Todtenstarre schon seit einigen Stunden eingetreten war. H. soll durch die vor einiger Beit erfolgte Flucht seiner Ehefrau nach Amerita, einem Gerücht zufolge, schwermüthig geworden sein.

Markthallen Bericht von J. Sandmann, städtischem Verkaufsvermittler, Berlin , den 28. Junt. Wild und Ges flügel. Nachdem etwa 14 Tage lang die Bufuhr eine sehr geringe gewesen ist, bäuften fich die Busendungen ganz bedeu tend, und weil die Händler noch vielfach Dirette Busendungen erhalten, der Handel also noch nicht in der Hand der Ver Taufsvermittler allein liegt, wird der Engrospreis sehr gedrückt, während im Detailhandel von einer Breisberabſegung den Konsumenten gegenüber nichts zu merten ist. Rehböde per Pfund 55-70 f. weichend. Vielfach vernachlässigen die Ab. sender die Gesegesvorschrift, wonach das Geweih oder die Ge schlechtstheile, besonders der Pinsel, am Wilde erhalten bleiben müffen, und fegen ihre Sendung dadurch leicht der Konfis. lation aus. Wildschweine 35-45 Bf. ver Pfo. Junge Gänse 2,75-3,50. per Stüd. Junge Hühner 50-80 Bf. Junge Enten 1-1,20. pro Stüd, Tauben 30-40.- Für Junge Enten 1-1,20 W. pro Stüd, Tauben 30-40. Obst und Gemüse finden von Dienstag ab regelmäßig jeden Morgen um 4 Uhr Auktionen ftatt, über welche Bericht er folgen wird. Butter, Käse und Eier im Preise unver ändert.

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Borsitzender: Wäre es nicht beffer und aufrichtiger, wenn Sie fich von bring gana aurüdgezogen bälten?- Angell. Berndt: Verdächtigt lann heutzutage sehr leicht jemand werden. Es gilt erft zu prüfen. Vorsitzender: Also aus rein philantro pischem Intereffe wollen Sie die Bekanntschaft bes J. gemacht baben? Das foftetJhnenBelt? Haben Sie die?- Angell. Berndi: Ein solches Opfer bringen wir gern. Am 25. Dezember ver anftaltete der Fachverein der Tischler ein Vergnügen in den Räumen des Keller'schen Restaurants, Andreasstraße 21. Sch nahm daran Theil und traf dort Shring. Er bot mir ein Glas Bier an und begann zu erzählen, daß er in der Schweiz gewesen sei und dort Erfahrungen in Betreff der Spigel" ge macht habe. Dort ließe fich noch im freieren Ton reden, als hier. Sein Benehmen machte mich stußig und um ihn weiter zu prüfen, lub ich ihn ein, am 27. Dezember nach einem Lokale in der Blumenftraße zu lommen, wo einige Freunde von mir fich treffen wodten. Vorftgender: War diese Busammenkunft Die erfte, die überhaupt stattfand, au der Shring eingeladen wurde? Angeklagter Berndt: Unter uns tamen wir öfter au fammen. Diese Busammenkunft wurde expreß des Thring wegen Deranstaltet. Wir unterhielten uns über bie Tagesfragen. 0 So sprach ich über die Lurusfrage". Vorftzender: Ist es der Beruf eines Tischler gefellen, über den Luxus" zu sprechen? Angeklagter B.: Der Beruf nicht, aber wir suchten uns gegenseitig zu belehren. Dort in der Blumenftraße bei Ebersbach nahm Sbring unseren Freund Büchel bei Seite und sagte ihm, wie Dynamit ber gestellt wird. Büchel erzählte mir biervon und als Shring Dies hörte, schrte er: Bst! schrei nicht so! Ich komm ja wer weiß wie tief hinein, wenn das herauskommt!" Durch folche Reden fiel er uns noch mehr auf und später sagte ihm Büchel auch direkt, wofür er ihn halte. Wir stellten uns nun die Mufgabe, ihn vollständig zu entlarven und famen zu diesem Bwede am 3. Januar zusammen. Wir sprachen wieder über die Tagesfragen und Shring sagte: Mit dem Parlamentarismus geht es doch nicht weiter. Blickt auf Rußland , wie es bort gebt." Unser Verdacht belam neue Nahrung, als ein Bimmermann Schmidt, wie wir später erfuhren, ist er der Flurnachbar Thrings und steht in deffen Solde, au dem Schneidermeister Tebs, Ballisadenstr. 43, lam und ihn fragte, ob er verbotene Druckschriften für ihn babe. Tebs verneinte es. Als ich Ihring sagte, es sei ein Berdächtiger bei Tebs gewesen, rief er: Du glaubst doch nicht, daß ich es war? Ich erwiderte: In diesen Seiten wiffe man nicht, wem man trauen dürfe. Am 15. Januar war Haus suchung bei dem Tischler Wittkowski, der es uns am Abend des Tages im Lolale des jest ausgewiesenen Wesenad erzählte. Shring drängte fich hierbet in auffälliger Weise awischen uns. Später begleiteten wir, ich, Büchel, Hafenbein und Shring, den Wittkowski nach Hause und Hafenbein und ich begaben uns mit ihm in seine Wohnung im vierten Stod, um die polizeiliche Bescheinigung über die Haussuchung einzusehen. Büchel und Thring blieben unten. Es war Nacht und die Hausthür geschloffen. Als wir Als wir lange oben blieben, ging Shring zu dem Nachträchter, sagte, er fei Polizeibeamter und ließ fich das Haus aufschließen. Wir waren sehr erstaunt, als er oben flingelte. Er sagte aber, er habe dem Nachtwächter vorgeredet, er fei Bolizeibeamter und fet so hineingekommen. Wieder verstärkte fich unser Verdacht. Dann gingen wir noch zufammen in eine Kneipe. Vorftgender: Sie erzählen fo oft, daß Sie in Kneipen waren. Waren Sie nicht arbeitslos? Angeklagter Berndt: Shrirg bezahlte sehr oft für uns. Die Beche ist auch nicht groß, die Arbeiter machen. Auf dem Wege von der Kneipe sprach Shring wieder davon, daß er Dynamit fabrizire. Ich sagte, ich wolle ihn besuchen, um mir die Fa britation anzusehen. Er meinte, daß ginge einmal deswegen nicht, weil seine Wirthin in den Wochen liege und dann tönne ein Spigel" auf meiner Fährte sein, der sebe, wohin ich gehe und dann bei ihm eine Haussuchung veranlaffen würde.

Polizei Bericht. Am 26. b. M. Vormittags wurde in der Nähe der Von der Heydtbrüde die Leiche des seit dem 21. b.. vermißten Frotteurs Pöttle aus dem Landwehrkanal gezogen und nach dem Leichenschaubause gebracht. An dem felben Tage Mittags wurde eine Frau, in der Schönhauser Allee wohnhaft, in einem Pferdeftalle baselbst erhängt vorge funden. An demselben Tage Nachmittags wurde in der Bandelstraße, vor dem Hause Nr. 10, ein 7 Jahre alter Rnabe von einem Bierwagen überfahren; er erlitt am Kopfe und am Bein nicht unerhebliche Quetschungen und mußte nach dem städtischen Krantenbause in Moabit gebracht werden. Am 27. b. M. Mittags wurde ein junger Mann in seiner in der Alten Jalobftraße belegenen Wohnung bewußtloß auf dem Bette liegend vorgefunden und mußte mittelst Krantenwagens nach der Charitee gebracht werden. Nach einem vorgefundenen Briefe liegt verfuchfer Selbstmord vor und zwar, wie ärztlich festgestellt, durch Genuß von Blausäure. An demselben Tage Nachmittags wurde ein 10 Jahre alter Knabe beim Baden an unerlaubter Stelle in der Nähe der Oberbaumbrücke mitten in der Spree plöglich schwach und fing an zu finden. Er wurde von dem Arbeiter Biehm gerettet und seinen in der Oppelner fraße wohnhaften Eltern zugeführt.-Bu derselben Beit schlug ein von einem Arbeiter und drei in seiner Begleitung befind lichen Bersonen befester Rahn in der Nähe der Leffingbrüde um. Sämmtliche Personen fielen in's Waffer, wurden aber von in der Nähe befindlichen Schiffern, ohne Schaden genom men zu haben, wieder an's Land gebracht. An demselben Tage Abends durchschnitt sich ein in der Großen Frankfurter ftraße wohnhafter Mann mit einem Tischmesser die Bulsadern der rechten Hand. Er wurde nach der Charitee gebracht.- Bu derselben Beit wurde ein Mann in einem zu seiner in der Böchstraße belegenen Wohnung gehörigen Bodenraum erhängt vorgefunden.

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Gerichts- Zeitung.

Der Prozeß gegen Christensen und Berndt aus Anlaß ber Affäre Jbring Mahlow fam gestern vor der 87. Abtheilung des Schöffengerichts zur Verhandlung und endete nach acht

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