Benn aber das Dynamit gefunden werbe, bas er beige, ufammengekommen. Die Thüren zu dem Simmer, in welchem gemäß objektiv?- Beuge Graf Stillfried: Allerdings! Ebener. 1

fo tomme er auf mehrere Jahre ins Buchthaus. Ich ging nicht zu ihm. Er gab uns auch eine Geheimschrift an und schrieb als Motto auf die Blätter: Kauft Revolver. Später rieth er uns, einen Roup zu veranstalten, um der herrschenden Bande einen Schred einzujagen." Die Fübrer der Sozialdemokraten feien Rapitaliften und aus diesem Grunde sei ihre Haltung im Reichstage eine so schwächliche. Er werde fünf von ihm verfertigte Dynamitbomben mitbringen, welche man in die Häuser werfen müsse; vor allen Dingen werde man die Zelegraphenleitungen vernichten und die Bahnhöfe zerstören müssen. Vorsitzender: Blaubten Sie, daß Sie und ihre wenigen Freunde etwas erreichen würden?- Angeklagter Berndt: Wir hielten es für unmöglich. Borsigender: Wohl nur fattisch, aber im Prinzip waren Sie einverstanden?- Angeklagter Berndt: Durchaus nicht. Der Verdacht, es mit einem agent provocateur zu thun au baben, wurde immer lauter, und da teh damals feine Arbeit hatte, wurde ich von meinen Freunden beauftragt, dem Manne nachzugehen. Bald Darauf, in einer Frauenversammlung bei Keller, gelang es mir, den Mahlow   zu entlarven. Es fag nämlich an einem Tisch ein mir von Ansehen bekannter Bolizei beamter und um nun die Sache zum Klappen zu bringen, fagte ich so laut, daß es dieser Polizeibeamte hören konnte: " Ich weiß jest, welche Rolle Mahlow   spielt!" Ich hatte mich nicht getäuscht; Mahlow   wußte bald von dieser meiner Aeuße rung und fonnte sie nur von dem Polizeibeamten erfahren haben. Er erwartete mich am 31. Januar vor meinem Hause, fprach erst davon, daß er ein ganz ehrlicher Mann set, fragte Dann, wie viel Schulden ich habe und sagte schließlich, daß er Bolizeibeamter fet. Er redete mir nun zu, auch in den Dienft der Polizei zu treten und zeigte mir drei blaue Bücher mit allerlet Namen von Leuten, welche als verdächtig polizeilich observirt würden. Ich sagte erfi, daß ich da mit meinem Ge wiffen in Konflikt kommen würde, er beruhigte mich aber mit der Bemerkung: Das Gewissen muß vor allen Dingen über Bord geworfen werden." Dann aber ging ich scheinbar auf Das Anerbieten ein, um den Mann zu entlarven; er fagte, daß ihm der Polizeirath Krüger direkt den Auftrag ertheilt bat, mich anzuwerben, daß ich mir alle Donnerstag am Denkmal im Friedrichshain   einen Lohn von 20 Mart abholen tönne 2c. 2c. Ich erzählte das ganze Abenteuer am Nachmittage meinen Freunden und erhielt den Auftrag, Alles daran zu fegen, um den Mann zu entlarven. Ich sollte am Montag, 1. Februar, dem Polizeirath Krüger vorgeftellt werden, Mahlow   sagte mir aber, daß Herr Krüger die Vor­ftellung erft in 8 Tagen wünsche, und mir dann meine Legitimation ausstellen wird. Ich fah dann doch wohl etwas niebergeschlagen aus und Tablow redete mir zu: Laffen Sie doch das dumme Gewiffen bei Seite und denten Sie an Ihre

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diese harmlosen" Busammenfünfte fattfanden, waren ge schlossen. Trat der Wirth oder das Dienstmädchen mit Bier schloffen. ein, fo wurde die Distuffton unterbrochen. Am 27. Dezember war die dritte Versammlung dieses Diskutirklubs". Sie waren durchaus nicht unschuldiger Natur diese Busammenfünfte. Christensen hat dort Majestätsbeleidigungen ausgeftoßen. Berndt habe ich bezahlt, er ist mein Vigilant gewesen und hat mir habe ich bezahlt, er ist mein Vigilant gewesen und hat mir wichtige Nachrichten überbracht. So theilte er mir mit, daß die Polen   bei Wesenad Zusammenfünfte abbielten. Er sagte mir, daß bei Rafalsti, bei einer Frau Jakobi, Louisenufer 2 wohnhaft, eine Sendung verbotener Drudschriften zu treffen fet und wir fanden thatsächlich dort 1195 Exemplare. Für diese erhielt er 3 M. Seine Beche besohlte ich fiets. Später sagte er mir, er sei zwar arbeitslos, aber Singer unterhalte ihn, dafür müsse er in tonservative und antisemitische Versammlungen geben, um diese zu sprengen. Am 31. Januar traf ich ihn früb. Er flagte seine Noth und wollte ca. 38 Thaler haben. Ich war nicht im Stande und hatte auch nicht die Abficht, diese unverschämte Forderung zu bewilligen. Er theilte mir bierbei mit, daß im Laufe dieses Jahres der britte Bartel Kongreß stattfinden werde. Im Ganzen habe ich ca. 50 M. an Auslagen und baarem Gelde dem Berndt bezahlt. Er war mir wichtig, weil ich die Umtriebe der hiesigen polnischen Sozialdemokraten zu überwachen hatte. Ich erfuhr, daß Bobkiewicz einen Geldbrief über 450 M. nach Paris   wahr Bobliewicz einen Gelbbrief über 450 M. nach Paris   wahr scheinlich an Mendelssohn   geschickt habe. Es wurden hier im scheinlich an Mendelssohn   geschickt habe. Es wurden hier im latholischen Gesellenverein polnische sozial revolutionäre Flug blätter verbreitet und ein fefter Klub gegründet. An der Spige ftand der jegt ausgewiesene Buchbinder Janiszewski, iegt ist der Leiter der Drechsler Zabert. Borftzender: Welchen Bwed batten Sie, als Sie fich von Bernot eine Beuge Shring: Quittung über 9,50 M. ausstellen ließen?-Beuge Shring: Ich wollte das Geld nicht aus der eigenen Tasche gegeben haben, sondern es mir von der Behörde zurüderftatten laffen. Sodann erzählt der Beuge, daß er die Methode, die vielen fchon vorber bekannt war, angegeben habe, mit Eisenchlorid und Blutlaugensals eine sympathische Dinte herzustellen. Ebenso habe es den Leuten eine Quadratschrift gelehrt, die einem Artikel der Berliner Börsenzeitung" aus dem Jahre 1882 über bie Mittel, durch welche fich die russischen Nihilisten verständigten, entnommen sei. Er sei überzeugt, daß Berndt ihn nur deshalb bet seinen Genoffen denunzirt habe, weil er auf seine hohe Geld forderung nicht eingegangen sei. In der erfien Busammenkunft am 27. Desember v. J. habe ihn Büchel gefragt, ob er als Mechaniter nicht wiffe, wie Dynamit hergestellt werde. Er habe geantwortet: Er wiffe es nicht; es gebe aber genug Bücher, die es mittheilten. Bei einer zusammenkunft im so genannten Luftleeren Raume", einem fenfterlofen Simmer bel Wesenad, habe der Kaufmann Hafenbein ein Stüd Blutlaugen Dynamit?" Diese Bemerkung set als scherzhaft aufgefaßt worden. Zum Schluß bestätigt der Beuge noch, daß ihm der Wachtmeister Weinert und der Kriminaltommiffarius v. Tausch ausdrücklich befoblen hätten, fich vor Provokationen zu hüten.

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fowenig wie der Sittenpolizist ein persönlicher Feind Prostituirten ist, ebensowenig war Ibring ein fönlicher Feind der Sozialdemokraten. Es wurde hierauf e bie Beweisaufnahme über den erften Theil der Be hauptungen der Angeklagten gefchloffen und zum zweiten übergegangen. Ueber bic Majefätsbeleidigungen wurde unter Ausschluß der Diffentlichkeit verbandelt, ebenso erfolgten unter gleichen Umständen die Plaidoyers des Staatsanwaltes und der Vertheidiger. Das Urtheil lautete wie bereits angeführt auf je fechs Monate Gefängniß für jeden Angeklagten. Die Begründung des Urtheils laffen wir morgen ausführlich folgen. Der Verhandlung wohnten der Polizeidirektor Krüger und der eifte Staatsanwalt von Ungern bei.

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+ Ueber das sogenannte Retentionsrecht des Haus wirths gegenüber dem Miether find rechtsirrihümliche An schauungen weit verbreitet. Man meint allgemein, daß der Sauswirth verpflichtet sei, ausdrücklich und wörtlich dem Miether, der ihm den Bins schuldet, zu erklären, er mache fich des strafbaren Eigennußes schuldig, wenn er, ohne die Schuld zu bezahlen, die Wohnung räume. Dem ist nicht so. Gefes giebt dem Wirth ohne Weiteres das Recht, die Möbel aur Deckung der Miethe zurück au behalten; er hat nicht nöthig, auf diese Bestimmung besonders aufmerksam zu machen. In einem solchen Frrthum behauptete ein Fräul. A., die geftern vor der zweiten Straflammer des hiesigen Landgerichts als Ange tlagte ftand, befangen gewefen zu fein, als fie am 1. April v. J aus ihrer Wohnung Elsafferstr. 11,, rüdte". Der Prozeß lam Deshalb so spät zur Entscheidung, weil der Ausfall der Bivil flage abgewartet werden mußte, weiche der Hausbefizer G. gegen seine frühere Mietherin angeftrengt batte. Der Sivil richter hatte au Ungunsten des Fel. A. entschieden, thr Einwand fte babe die Wohnung verlassen, weil ihr der fontrattlich be ftimmte Bodenraum nicht angewiesen worden sei, war ohne Beweis geblieben. So nahm auch der Strafprozeß, der ihr wegen ftrafbaren Eigennutes gemacht wurde, einen schweren Verlauf für fte. Und mit hineingezogen wurde auch ein junge Kaufmann, bem fie ein möblites Bimmer vermiethet hatte. G batte seiner Wirthin den Gefallen gethan, an dem Tage, an welchem fie den heimlichen Umzug bewerkstelligen wollte, au dem Hauswirth zu gehen und ihm zu verfichern, die Sache werde glatt gemacht werden". Eine Stunde später war die Woh nung leer und der junge Kaufmann trieb seine Gefälligkeit fo weit, die auf der Straße ftebenden Möbel zu überwachen. J Anbetracht des geringen Objekts- die Schuld betrug 20 und der bisherigen Unbescholtenheit der beiden Angeklagten wurde Fräulein A. zu einer Geldstrafe von 30 M. und ih Helfer zu 10 m. verurtheilt.

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Griftens, forgen Sie nur für eine ausgedehnte Klubbildung. fala berumgezeigt und da fei gefragt worden: Das ist woh Vereine und Versammlungen bee

Damit wir bald alle im Gad haben, denn das Sozialistenge fet fteht benor. Mahlow   hatte mich schon wiederholt_traktirt und mir schon früber einmal 3 M. 50 Pf. gelieben. Er über reichte mir nun den Schuldschein darüber und noch 6 M. und ich mußte eine Quittung unterschreiben, in welcher ich be­ftätigte, von einem Schußmann 9 M. 50 Pf. für Berichte aus fozialdemokratischen Versammlungen erhalten zu haben. Am Abend war ich niedergeschlagen. Mahlow   tieth mir, mich au beruhigen; die Sache gehe auch ohne Agitation weiter. Ich folle so extrem wie möglich auftreten und mich nur vor per fönlichen Beleidigungen hüten. Paffiren würde mir nichts. Strebe mir immer darnach, Klubs zu gründen, so fügte Shring bingu, damit wir das ganze Neft auf einmal ausnehmen lönnen. Wir brauchen Material zur Verlängerung des Sozia liftengefeges." Am 2. Februar erfolgte dann die bekannte Ratastrophe, die Entlarvung in öffentlicher Versammlung, wo bet es zur Mishandlung des Mahlow   fam. Ich habe alle meine Erlebnisse dem Reichstagsabgeordneten Singer mitge theilt und dieselben Herrn Singer dann auch schriftlich zuge ftellt. Auf eine Anfrage des Voifigenden verwahrt fich schließlich der Angeklagte noch energisch gegen die Geltend machung eines Verbachtes, als ob er jemals Barteigelder unter. schlagen habe und als ob er selbst seinen Barteigenoffen als verdächtig erschienen sei. Dem Staatsanwalt antwortet der Angeklagte noch, daß Mahlow   in dem sogenannten Distutir. Ilub" auch öffentlich von Dynamit gesprochen habe. Ueber seine eigene Thätigkeit fügt der Angellaate auf Befragen des Staatss anwalts hinzu, daß er sehr viele Versammlungen befucht und auch mehrfach in Frauenversammlungen und bei Herrn Stöcker gefprochen habe. Vorfigender: Wie tommt ein Tischler. gefelle dazu, fich immerwährend in Versammlungen herumzu treiben? Berndt: Jch nenne das nicht herumtreiben. Für mich find die Versammlungen eine Bildungsstätte. Damit schließt das Verhör des ersten Angeklagten.

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Der 30 Jahre alte zweite Angeklagte, Schriftsteller Christensen, erklärt, daß er seit Oktober v. J. in Berlin   fei, aber schon lange der Partet angehöre. Den Shring habe ich, wie der Angeklagte weiter deponirt, Ende November im An schluß an einen von mir gehaltenen Vortrag tennen gelernt; er sprach mit mir über den Vortrag und äußerte fich so radilal, Daß ich ihn für einen Anarchisten hielt. Später äußerte er eine so große Majestätsbeleidigung, daß er verdächtig wurde, und es fand bann bei Ebersbach eine Busammenfunft ftatt, zu welcher auch Shring geladen war und bei welcher derfelbe beobachtet werden sollte. Faft jedes Mal, wenn wir mit ihm aufammen tamen, hat er von Dynamit gesprochen und darauf hingewiesen, daß es mit dem mäßigen Barlamentiren nichts werbe, daß die sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten Schlafmüßen und selbst Kapitalisten seien 2c. 2c. Er hat auch vielen Benoffen Weisungen über die Anfertigung von Dynamit ertheilt und einmal auch gesagt, er werde dem. nächst Dynamitbomben mitbringen. Einige hielten dies für einen schlechten Scherz, ich hielt die Ausführung dieser wahn wißigen Jdee aber doch für möglich, und da wir dadurch lom­promittirt werden konnten, rieth ich den Genossen, das nächſte Mal nicht zu Eberslach zu geben, sondern anderswohin. Wir beauftragten Berndt, den bring inzwischen zu beobachten und namentlich darüber zu berichten, ob derselbe etwa ins Polizei präsidium gehe. Am Sonntag, den 31. Januar, Nachmittags, gab uns dann Berndt ganz genaue Enthüllungen über die Bersönlichkeit des Mahlow   und wir riethen ihm, um das Ver trauen beffelben ganz au erwerben, die qu. Quittung in der geschehenen Weise zu unterschreiben. Ich habe das, was Berndt für Herrn Singer aufgeschrieben hatte, umgearbeitet. Ich bleibe babei, daß Shring zu mir selbst wiederholt von der Anfertigung ber Dynamitbomben gesprochen und daß ich felbft gehört babe, wie bring auf eine Frage des Beugen Tabert: Saft Du denn heute Dynamit mitgebracht?" antwortete: Nein, ich bin noch nicht fertig geworden, aber ich bringe es das nächste Mal mit." Bevor zur Beugenvernehmung geschritten wird, wünscht der Vorfißende das Striptum zu erhalten, welches die Mitthei lungen Christensens und Berndt's an Herrn Singer enthält. Der Vertheidiger Rechtsanwalt Freudenthal verweigert aber Die Herausgabe. Es seien in diesem Schriftstücke noch mehrere Beugen genannt und seine Klienten befürchteten, daß, wenn Diese Namen zur Kenntnig fämen, noch mehr Berfonen aus gewiesen werben würden.- Nun folgt die Beugenvernehmung. Unter vorläufiger Ausseßung der Vereidigung deponirt der erfte Beuge Schußmann Ferdinand Shring, der angiebt 32% Jahr alt zu sein, folgendes: Bom 4. November bis zum 25. Dezember hab ich mich zunächst darauf beschränkt, die Hauptagitatoren Christensen, Voigt, Weise, Tabert zu beobach ten. Am 25. Dezember batte ich den Auftrag, das Bergnügen des Fachvereins der Tischler zu überwachen. Hier drängte fich Berndt an mich unb lub mich zum 27. Dezember ein. Ich babe niemals von der Bereitung des Dynamit gesprochen. Auch bin ich an jenem Inge zum ersten Male mit Christensen Verantwortlicher Rebatteur R.

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Der nächste Beuge ift der Drechslermeister Zabert. Der Staatsanwalt spricht unter Hinweis auf einen Artikel in der Nr. 27 des Sozialdemokrat" vom 29. Juni 1882, in dem flargelegt wie die Sozialdemokratie von der Bedeutung des Eldes dente, sich gegen die Bereidigung aus und beantragt die Verlesung des genannten Artitels. Auf den Widerspruch der Vertheidigung bin beschließt der Gerichts. bof, den Artikel nicht zu hören und Zabert nach nochmaliger eindringlicher Verinabnung zu vereidigen. Vorher bemerkt er, daß er wiffe, daß politische Freundschaft tein festes Band bilde. Er werde von seinen Parteigenoffen in legter Brit nicht mehr Der Angeklagte Christensen erklärt so geachtet wie früher. bas damit, daß Zabert, ein gutmüthiger und vertrauensseliger Zabert Mensch, Sachen erzäble, die er nicht erzählen solle. bestreitet, der jezige Leiter der Bolenbewegung zu sein. Ich habe nicht gehört, daß Jbring von Dynamit fprach; ich fann mich nicht mehr darauf befinnen.- Beuge Tischler Langer weiß ebenfalls nichts davon, daß Shring von Dynamit gesprochen babe. Beuge Tabert( von der Vertheidigung befragt): Sbring   bat au mir gelegentlich geäußert, wir sollten es machen, wie es in Rugland   sei. Dort beherrschten 12 Nihilisten den ganzen Staat. Er habe nicht erwartet, daß ich auf einem fo tleinlichen Standpunkt stehen und von Sozialreform rede. Ich solle doch wissen, daß nur Gewalt helfe. Beuge Thring: Das find nicht meine Worte, sondern die des Herrn Christensen. Es ist zum mindesten eine Frechheit... Borfißender eimabnt zur Mäßigung. Es folgt die Ver nehmung des Tapeziers Büchel. Derselbe belundet, daß am 27. Dezember im Lotale von Ebersbach fich bring an den Tisch zu ihm gefest und ihn gefragt habe, ob ich wohl wüßte, wie Eynamit gemacht werde? Er nannte mir darauf die Be standtheile. Borfigender: Welche find es?- Beuge: Es Bor  find Fremdwörter, ich habe die Namen vergessen. figender: Das ist sonderbar.- Beuge: Er empfahl mir ein Buch von Johann Moft Revolutionäre Rtiegswiffenfchaft".- Beuge Thring: Ich fannte das Buch damals gar nicht. Außer. bem verwechselte ich immer Marg mit Moft.Beuge Büchel: Ich erzählte den Borfall 8 oder 14 Tage später meinem Schlaf wirth Baars. Wittlowsli sagte zu bring, er habe brin genden Verdacht, daß er die Ursache der Haussuchung bei ihm ge wesen sei. Hierüber war Jhring sehr beleidigt, er soll fogar Thränen vergoffen baben. Vorfigender: Haben Sie das lettere gefehen?- Beuge: Nein.- Borfigender: Sagen Sie nur, was Sie wissen. Beuge: Dann fagte Thring: Wenn es mir auch so geht, wie Wittkowati, dann friege ich 2 Jahre Buchthaus, folche Quantitäten Dynamit finden Sie bei mir. Berndt hörte das mit an.- Vorfigender: Angeklagter Berndt, warum haben Sie uns diese neite Ge schichte nicht erzählt?- Angell. Berndt: Das habe ich ge than. Borfigender: Jch erinnere mich nicht mehr, bie Herren Schöffen haben ebenfalls nicht notirt.- Bertheidiger, Rechtsanwalt Freudenthal: Sch berufe mich auf das Beugnis Vorsitzender: Nun, es mag des Berichterstatters Fränkel. sein. Der nächste Beuge, Klempner Eisert, weiß nichts zu belunden. Beuge, Tischler Rittmeifter bat am 27. Dezember gebört, wie Jbring mit Büchel über die Bereitung von Dynamit fprach. Sbring babe öfters gesagt, daß Moft ein tüchtiger Mann set. Vorfizender: Wann soll bring das gesagt haben? Beuge: Darauf tann ich mich nicht besinnen. nächste und legte Entlastungszeuge, Tapezier Baars hat ebenfalls gehört, daß Jhring am 27. Dezember mit Büchel über die Bereitung des Dynamits sprach. Am nächsten Tage habe ihm außerdem Büchel von diesem Gespräch erzählt. -Worfigender macht auf den Widerspruch zwischen der Be fundung des Büchel, wonach das Gespräch at Baars 8-14 Tage später erfolgt fet und dieser legten Angabe des Jeugen Baars aufmerksam. Beuge Baars: bring fagte, beß er Dynamitbomben anfertige, bie in die öffentlichen Gebäude ge worfen werden müßten. Staatsanwalt zum Beugen: Ste haben ein sehr gutes Gedächtniß?- Rechtsanwalt Freuden haben ein sehr gutes Gedächtniß?- that: Der Beuge Baars hat ein genau so gutes Gedächtniß, wie der Beuge Shring, der fich auf alle Einzelheiten bonnen bat. Es wird nun noch Graf Stillfried, Beamter poli fischen Polizei vernommen. Er stellt dem Schußmann Thring Das beste Beugniß aus. Seine Führungsattefie aus der Milt tärzeit und über seinen Dienst als uniformirter Schußmann bezeichneten ihn als einen zuverlässigen, rubigen, besonnenen

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th. Der Gauverein der Maler hielt am 27. b. M. ab den Gratweil'ichen Bierhallen eine Generalversammlung in welcher zunächst die Neuwahl des Gesammtvorstandes vol zogen wurde. Der Vorstand sett fich nunmehr wie folgt fammen: Erfter Vorsitzender Herr Bars, zweiter Boifigenbe Herr En, erfter Kaffiter Herr Opig, zweiter Raffirer Herr Wil Schulz, Schriftführer Herr Wendler, Belfiger Herren Hirschber und Bräß, Revisoren Herren Bläschte, Herzog und Küßna Die Remuneration für den Kassirer wurde in bisberiger Söbbon bem 24 M. pro Monat, beibehalten. Der von dem Kaffirer He Rüßner vorgelegte Rechenschaftsbericht mußte behufs endgtitig Erledigung auf die nächste Versammlung verwiesen werden, Einwendungen gegen einzelne Pofitionen gemacht wurden, eine Henderung des Berichts bedingen. So wurde u.. b schloffen, die für die Strertenden in Bielefeld   bewilligten 33 fofort an die Kontrollommission in Hamburg   abzusenden un bie dortige Empfangsbescheinigung als allein giltigen Belfomie von anzuerkennen. Es fommen sodann die Namen der aufgeno menen und ausgeschiedenen Mitglieder zur Verlesung. laufende Mitgliedsnummer ist 478; ausgeschieden aus de Verein find in Folge Ausschlusses 1, in Folge Abreise Berlin 1, in Folge rückständiger Beiträge( länger als 5 Mor 187 Mitglieder. Die Berathung über die Fachschule wurde vorgerüdten Zeit wegen von der Tagesordnung abgesett beschlossen, zu diesem Swede eine außerordentliche Versamml einzuberufen, doch wurde der neue Verstand beauftragt, behu Erlangung des Schullotals die nöthigen Schritte zu thun, fo in Erwägung zu ziehen, daß die Untoften der Fachschule for Durch diese selbst gedeckt werden. Mitgetheilt wurde noch, Die Protokolle über den Kongres pro Stud 10 Bf. fäuflich haben find. * Zentral- Kranken- und Sterbe Kaffe der Tischle und anderer gewerblicher Arbeiter.( Eingeschriebene Hilfsla zu Hamburg  .) In den sieben hiesigen Verwaltungsstellen jest sämmtliche Neuwahlen der Verwaltungsbeamten vollzog Reiches, i worden. Für diejenigen Arbeiter, welche gewillt find, obfeit Jahre genannter Raffe beizutreten, laffen wir die Adreffen beri in un wiber. vollmächtigten und Ortstafftrer der einzelnen Bezirke faft allen folgen:

Bezirk A

( äußere Louisenstadt).

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Bevollmächtigte

H. Noeste, Adalbertstr. 89, vorn III. Dristaffirer: W. Geilin Manteuffelftr. 115, vorn II.

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Bezirt B( innere Louisenstadt). Bevollmächtigter: G. Ri Josephstr. 14, of lints IV. Drtelasfirer: F. StügelmeRegarados Gitschinerstr. 93, Hof rechts 1.

Bezirt C( Hallesches Thor). Bevollmächtigter: F. Kar Wartenburgstr. 26, vorn im Keller. Drtslasfirer: D. Michaelsen Solmsftr. 74, Dorn IV.

Besirt D'( Moabit  ). Bevollmächtigter H. Nitschmann, bergerstraße 25. Drtstaffirer D. Haffelbach, Berlebergerfit., Bezirt E( Wedding   und Gesundbrunnen  ). Bevollmä tigter H. Faift, Dalldorferstr. 3. Ortslasstrer M. Pietsch, Hochstr. 21.

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Bezirt F( Schönhauser Thor). Bevollmächtigter W. Fehrbellinerstraße 51, v. I. Ortstaffirer F. Blume, Streli ftraße 58, v. III,

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Besirt G( Frankfurter   Thor). Bevollmächtigter M. Loreiner Langeftraße 22, 2. Quergeb. II. Drtstafftrer A. Böhlie, Frankfurterftr. 129.

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Ferner find für das Zentrum Berlins   drei neue ftellen eingerichtet: Boftftr. 20a, bet Segle; Charlottenfit bet Linke( Kellerlotal), und Oranienburgerstraße 52, bet Stiefe nabe der Friedrichstraße. In lezigenannten pret Lokalen den vom 3. Juli ab jeden Sonnabend Abend von 8-10 man ihn Beiträge in Empfang genommen und neue Mitglieder

genommen.

Gauverein Berliner beute Bibliothek Abend.

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Die Rohrleger Berlins   werden nach einem Telegramm aus Leipzig   ersucht, nicht unter 6 M. pro Tag für die Firma Schmidt und Schönberner nach Leipzig   zu reifen und dort Schmerz ü arbeiten. Der Borstand des Fachvereins der Rohrleger brin einen Rla

den Kollegen dieses durch Inserat belannt.

Briefkasten der Redaktion.

6. Z., Gubenerstraße. Eine solche Staffe ift uns belannt; Sie tönnen jedoch, auch wenn Sie selbstständig

fammlungen".

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aus seiner Erfahrung bestätigen. Die Berichte Shring's seien Tischler 2c. bettreten. Die Aufnahmestellen finden Sie init ja a objektiv gewesen, seine Angaben hätten fich stets als richtig heutigen Nummer unseres Blattes unter Vereine und erwiesen und das Material, welches er gebracht, habe wichtige Auffchblüffe enthalten. Bertheidiger Rechtsanwalt Mundel: Der Herr Graf hält die Stellung des Schußmanns für natur­Gronheim in Berlin  . Drud und Verlag von Mar Bading in Berlin   8W. Beuthstraße 2.

Fennstr. 45. Das Inserat loftet 4 Mart.

Aber burfsfänge Bieber zufa