mäßigen Berufes in ihrer Gesammtheit fich aneignen mußte. Da übt er, wo wir es mit der entwideltesten Form der modernen Broduktion zu thun baben, heute nur noch einen und denselben einförmigen Handlangerdienst, den er vielleicht in wenigen Tagen, ja in wenigen Stunden hinlänglich er lernen lann.
Manche Folgen dieser Umwälzung find jebem un ferer Leser bekannt. Je einfacher die Thätigkeit jedes Einzelarbeiters wurde, desto überlebter find selbstverständlich die alten Leb lingsverhältniffe geworden. Ein Mädchen verrichtet beute viel leicht Gefindedienfte in einer Familie des Mittelstandes, morgen acht fie in eine Webfabrit, in einer Woche weig fie den Webstuhl ebenso gut zu ,, warten", wie die langjährige Weberin neben ihr: was soll eine mittelalterliche Lehrordnung mit ihren vielen Lehrjahren und ohne Brüfungen noch in dieser raschlebigen Welt? Der früber röthige Aufwand persönlicher Kraft in der Produktion ist meistens binfällig, die Arbeit zu einer bloßen Aufmerksamkeit geworden, und in demselben Maße wurde die Arbeit de Männer durch die der Frauen und Kinder erfegbar, drängte fich die Frauen und Kir derarbett Leivor. Alle diese sozialen Wandlungen vollziehen fich mit dem Um schwung der Technit.
Mit dem Umschwung der Technik treten aber nothwendiger Weise auch große Veränderungen in den Organisationen ber Arbeitertlaffe, in den Kampfgenossenschaften des Proletariates ein, und da dieser Busammenhang bisher weniger Beachtung gefunden hat, augleich aber von höchfter Wichtigkeit für den Arbeiterstand ist, so tommen wir ausführlicher auf ihn zurüd, und zwar an der hand von Erfahrungen, welche die Ver einigten Staaten bieten.*)
Die Vereinigten Staaten haben weniger als andere Reiche unter überlebten Wirthschaftsformen zu leiden gehabt. Vielfach wuchs dort die Industrie sofort als Nachahmung der europä ischen Großindustrie empor, und wo das nicht der Fall war, beschleunigten die boben Arbeitslöbne, die noch bis vor furzem herrschten, die Entwidlung in dieser Richtung. Die Theilung und Vereinfachung der Arbeit sieht daber in der nordamerika nischen Union auf einer ungewöhnlich hohen Stufe.
In den großen Schubfabriken des Staates Moffa chusetts z. B., in welchen 300-400 Arbeiter an einem Tage 8000 Baar Stiefeln oder Schuhe anfertigen fönnen, ift die Arbeitstheilung so weit entwidelt, daß ein Schuh durch die Hände von 64 verschieden beschäftigten Arbeitern geht, ebe er zum Verkauf fertig wird. Die meisten baben an besonderen Maschinen zu thun, welche durchweg mit Dampf getrieben werden. Einer schneidet mit der Maschine die Goblen zu, ein awetter preßt fie, ein dritter rigt die Kanten für die Naht auf, ein vierter glättet fte, ein fünfter preß die Doppelsohlen an. Behn Männer find allein mit der Fertigstellung des Stiefelabsages beschäftigt, noch mehr arbeiten an der Bu bereitung des Oberieders. Eine Eage einer solchen Schub fabrit ist mit Maschinen besett, mit denen ausschließlich genäht wird, in anderen findet man nur die zahlreichen Vorkehrungen des Polirens, Ladirens, Preffens us. w. der im übrigen fertigen Waaren. Jeder Arbeiter hat hier seine bestimmte, eng aber feftumgrenzte Thätigkeit und dieselbe ist natürlich viel rascher zu erlernen, als die Summe von Fertigkeiten, die man von einem alten handwerksmäßigen Schuhmacher beanspruchte.
Das Schneiderhandwert hat einen ähnlichen Brozeß der Auflösung in viele einfache Theilarbeiten durchge macht. So ist beim Buschneiden eine verzweigte Arbeitstheilung vorhanden, indem für Röcke, Hofen, Weften u. f. w. besondere Arbeiter angestellt und bei jedem Kleidungsstüd diejenigen Bersonen unterschieden werden, welche die Modelle entwerfen; dann diejenigen, welche die Mufter auf das Tuch aufzeichnen, und schließlich diejenigen, welche vielfach mit einer Maschine das Ausschneiden besorgen.
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Das Tischlerhandwer! bat fich in derselben Weise differenzirt. Es giebt nach Waltershausen - nur wenige Arbeiter, welche einen Tisch, Stuhl oder Schrank vollständig anfertigen fönnen. Für alle einzelnen Bestandtbeile find be fondere Arbeiter und Maschinen da, die Theilstücke werden dann wieder von Leuten zusammengefeßt, welche von der Her ftellung der einzelnen Stüde nichts zu verstehen brauchen, welche fogar oft die Thätigkeit ihrer Vorarbetter gar nicht feben. In der Klavierfabritation theilen sich zehn bis fünfzehn verschiedene Arbeiter allein in das Lacktren der Inftrumente; natürlich bedarf feiner von ihnen einer langen Echulzeit und Lebrzeit. Bei der Befenfabritation giebt es Besenmacher, Besennäher, Besentornsoritrer, Drahtzieher, Bohrer, Binder, Fertigsteller; in den bolzräberfabriten Wertführer, Säger, Diaschinenarbeiter, Nabendrechsler, Speichen brechsler, Speichen Finischer, Speicheneintreiber, Holzbieger und Radeinfaffer.
Bei den Bädern ist die gesammte Arbeitsverrichtung in der Weise getheilt, daß zum Einrühren, Kneten. Theilen, Formen, Abwiegen, Stempeln, Baden, Verpaden und Umbertragen oder
*) Bergl. A. Sartorius v. Waltershausen , Die nord amerikanischen Gewertschaften unter dem Eir fluß der fort fchreitenden Produktionstechnik. Berlin , Bahr 1886. 6 m.
ohne zu erröthen-benn er sah blaß aus, baß wir eine Seit lang im 3weifel waren, welches der Geist sei- dem urtheilsfähigen und feingebildeten Haßburger Publikum eine solche Dual zu bereiten. Die Noth entschuldigte dies keines. wegs, denn er konnte sich doch unmöglich einbilden, die geiftvolle Auffaffung eines Handor uns ersetzt zu haben- also was sonst? Er hat nur eine Rolle hergesprochen, damit bas Stüd gegeben werben konnte nur damit tein recht licher Grund vorhanden war, dem Publikum das Eintritts gelb zurückzuzahlen.
Wir haben die Gutmüthigkeit des Publikums bewun bert, daß es sich das gefallen ließ und sogar den Delin quenten noch applaudirte; es sollte ihm das vielleicht in etwas bie Angst vergüten, bie er gehabt. Nun, Gott sei Dant, der Abend ist auch überstanden und wird hoffentlich nicht wiederkehren.
Laß, Bater, genug sein des grausamen Spiels.
Herr Horatius Rebe mag ein recht lieber, braver Mensch und ein guter Bürger sein, aber wir können es ihm Schwarz auf Weiß geben, daß er ein sehr mittelmäßiger Schauspieler ist. Sein Hamlet war der Beweis dafür; feine Jbee einer höheren Auffassung, keine Fafer von Ge nialität, kein Funke jenes göttlichen Feuers, das die der Runft Geweihten auch durchbringen und sie und dadurch den Buschauer elektrifiren muß.
Das Einzige, was uns Herr Rebe an jenem Abend ge zeigt, ist, daß er ein gutes Gedächtniß bat; möge er deshalb nie vergeffen, daß er seine ruhmreiche Laufbahn wohl noch immer auf einer fleinen Winkelbühne Deutschlands fortseßen tann, daß es aber dem Haßburger Publifum nicht zuges muthet werden darf, einen solchen Genuß zum zweiten Male zu leiden. Wir warnen die Direktion wohlmeinend vor einem solchen Mißbrauch des Vertrauens und hoffen, daß biefe milbe Nüge genügt hat, Herrn Horatius Rebe dem hiesigen funftsinnigen Publikum nicht mehr gefährlich zu machen. F. S."
Nun, wie gefällt Ihnen das?" fagte Krüger, als Rebe bie Epistel beendet hatte und bas Blatt wieder lächelnd auf den Tisch zufücklegte.
Und sorgt Sie das wirklich, was ein Strohwisch
Fabren besondere Arbeitsfräfte angestellt werden. Der Mann, welcher das fertige Produkt zu den Ronsumenten bringt, thut nie einen Einblid in das Getriebe der Bäderet, und der Mann am Dien tennt toum die Konstruktion der Maschinen, welche ihm sein Arbeitsmaterial liefern.
Das Fleischergewerbe ift in vielen Berrichtungen bereits ein ungelerntes geworden. Um ein Schwein z. B. zu öbten und zu erlegen, find in einem großen Etablissement auf der Stod Yard zu Chikago 15 Personen in verfchiedenen Thätigkeiten beschäftigt. In einer Dinute werden 10 Schweine geschlachtet und vollständig getbeilt, mithin 150 einfache Manipulationen ausgeführt. Die Schinkenzubereitung und die Wurftfabritation ist einer ähr Itab weitgehenden Arbeitstheilung unterworfen. Von gelernten Fleischern, wie wir fie in unseren Klein und Mittelstädten noch baben, von Männern, die alle Thätigkeiten gleichmäßig nacheinander ausüben, die mit der Schlächterei zufammenhängen, ist hier also teine Rede mehr.
Politische Uebersicht.
nicht einmal berechtigt, im Reichstag zu erscheinen. " Der Reichstanzler ist nicht nur nicht verpflichtet, er ist Art. 9 der Verfaffung beftimmt: Jedes Mitglied des Bundes besrath besteht aber nur aus Vertretern der Mitglieder des rathes hat das Recht, im Reichstag zu erscheinen." Der Bun Bundes und Fürst Bismard ist also zum Erscheinen im Reichstag nur berechtigt in seiner Eigenschaft als ein von dem König von Preußen ernannter Bevollmächtigter zum Bundesrath."- Diefe Ausführungen bringt das Ranglerblatt in einer Bolemil gegen Abg. Richter. Wenn fie überhaupt ernft zu nehmen find, so wäre es wohl das beste, dem Reichsfanzler durch Ber faffungsänderung das entbehrte Rest unumschränkt zu eribellen, ihm zu gleicher Beit aber da Rechten ja immer Pflichten gegenüberstehen sollen-die Verpflichtung aufzuerlegen, auf Wunsch des Reichstages persönlich die Politik der Reichs. Regierung zu vertreten.
Regierungspresse und Lotterietolletten. Herr Hopp, Verleger der Dirschauer Beitung", hat eine neue Lotterie follette erhalten. Es ist dies der dritte Verleger eines regierungs freundlichen Blattes, dem eine solche Sineture au Theil wird. Vivat sequens!
Die polnische und dänische Sprache und der Telegraph. Mit dem heutigen Tage titt der neue Telegraphen tarif und die neue Telegraphenordnung in Kraft. Man hat wohl nicht gleich darauf geachtet, daß diese neue Drdnung innerhalb des Deutschen Reiches nur den Gebrauch bestimmter Sprachen gestattet der deutschen , englischen, französischen, spanischen, italienischen, holländischen, portugiesischen und lateinischen Sprache daß aber die polnische Sprache, wie überhaupt jedes slavische Joiom ausgeschlossen ist. Wir ge Kehen, daß uns diese Einschränkung unverständlich ist. Wir haben doch einmal amet Mintonen Polen im Reiche, und wir vermögen nicht abzusehen, weshalb diesen der Gebrauch des Telegraphen in ihrer Muttersprache verboten sein soll. Much Das Dänische findet sich in obiger Aufzählung nicht.
Haussuchungen in Frankfurt a. M. Wie die ,, Kl. Breffe" berichtet, wurde früh 6 Uhr in der Wohnung und in dem Geschäftsbureau des Herrn Karl Hahn, Vorfizender des Maurerfachvereins zu Frankfurt , Haussuchung nach verbotenen Schriften, doch ohne Erfolg, abgehalten. Desgleichen wurde bet dem Kaffiser des Vereins, Herrn Adam Weber, Haus fuchung gehalten und wurden die Bücher des Fachvereins der Maurer mit Beschlag belegt.
Sozialistisches. Verschiedene liberale Blätter, wie bie Voltszig." und die Franif. 3tg.", veröffentlichen folgendes Schrifftüd aus Darmstadt :„ Das Großherzogliche Minifterium des Innern und der Jußis an sämmtliche Kretsämter. Sefret! Betreff: Handhabung des Sozialistengesetes. Das Großherzogl Ministerium des Innern und der Justiz und die Königl. Regie rung in Wiesbaden haben mit Bustimmung des Reichstanzlers folgende Maßnahmen in rubristriem Betreff vereinbart: Sämmtliche Bolizetorgane haben genaue Liften zu führen über alle ihnen befannten Sozialdemokraten und dieselben in von den Kretsämtern noch näher zu bestimmenden Zwischenräumen nach beigegebenem Schema einzusenden. Die Listen find dann zu vervielfältigen und gegenseitig auszutauschen. Die einzel nen Personen find scharf zu überwachen und alle Wahrneh mungen umgehend höheren Dris mitzutheilen. Es ist besonders dabei zu bemerken, wer agitatorisch thätig ist, oder nur als Anhänger betrachtet werden tann. Die Wirthschaften, die von Sozialdemokraten geführt werden, oder in denen Sozialdemo fraten vertehren, find der Obhut der Aufsichtsbehörde besonders zu empfehlen; ebenso babe man ein wachsames Auge auf die Leiter der Fachpereine und deren Beziebungen zu den Sozial demokraten. Im Weiteren ist bei Festlichkeiten, Versamm lungen und Beerdigungen ein vorheriges Verbot einer Auf lösung vorzuziehen, und zwar unter steter Anwendung des§ 9 rubrizirten Gefeßes. Ferner wird den Kretsämtern aufgegeben, die in beffen erscheiner den sozialdemokratischen Blätter, als: " Offenbacher Tageblatt"," Offenbacher Beobachter" und
schmiert?" sagte er.„ Ich kann mir doch nicht denfen, daß es auch nur den geringsten Einfluß auf das Publis fum selber haben könnte; also lassen Sie ihn schreiben. Notiz darf man ja doch von einem solchen Menschen nicht
nehmen."
" Das fagen Sie, lieber Rebe," rief der Direktor; aber ich kenne die Welt und mein Publikum beffer, und ich versichere Ihnen, der Artikel hat Sie hier zu Grunde ich versichere Ihnen, der Artikel hat Sie hier zu Grunde gerichtet.
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Und wollen Sie es trotzdem versuchen?"
" Ja, wollen Sie es denn versuchen 8" rief Krüger er flaunt. Mann Gottes, ich gebe Ihnen mein Wort, daß Sie bei Ihrem ersten Auftreten ausgepfiffen werden!"
" Ich habe keine Furcht, Herr Direktor," sagte Rebe ruhig und entschlossen. Mit folchen schmutzigen Waffen fann ich allerdings nicht fämpfen und werde es nicht, aber wir fönnen jegt gleich an mir die Probe machen, ob das Publikum wirklich ein Urtheil für sich selber hat, oder ob es fich von jedem lumpigen Literaten leiten und an der Nase berumführen läßt."
Aendern Sie einmal die Welt."
" Ich will sie nicht ändern, ich will sie nur kennen lernen."
Na, das Vergnügen fönnen Sie haben," nickte Rrüger; so viel will ich Ihnen aber sagen, ich habe Sie im Bor aus gewarnt. Ich riskire nichts dabei, denn ich bekomme jedenfalls ein volles Haus, und bin auch noch immer erbötig, Sie für einen vollen Monat zu engagiren, aber mit der Bedingung: fallen Sie beim ersten Auftreten gründlich durch, so ist unser Kontrakt gelöst."
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Und soll Herr Doktor Strohwisch das Urtheil fprechen?" lächelte Rebe. Nein," rief der Direktor, Sie selber, benn nach ber nächsten Vorstellung bleiben wir nicht lange im 3weifel. Das Gute hat es jedenfalls, baß wir genau wiffen, woran wir find." Gut, ich nehme es an," nickte Nebe; ,, ich bin fest ent schlossen, dieser Nichtswürdigkeit zu begegnen, und hoffe das Befte." Hoffen, lieber Freund, hoffen ist gar nichts," sagte ber
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Darmstädter frele Breffe", au abonniren und fobald Anhalts puntte zu einem Verbote rubrizirten Betreffs fich ergeben sollten, dieselben höberen Drts sofort zu berichten." beigegebene Schema lautet wie folgt: Franz Malbach, Schloffer, ledig, fatholisch, 28 Jahre alt, arbeitet in der Bentral werkstatt der Main Neckar Bahn in Darmstadt , war vor vier Jahren nach Amerika ausgewandert, dort mit Moft befreundet, lehrte 1885 zurück, seitdem Anarchist. Eltern leben noch, hul digen sozialistischen Bestrebungen."
Nervosität gegen die tothe Farbe ist nach der Freis. 3'g." auch dem Amtsoorfteber au Burgwerben in der Proving Sachsen eigenthümlich. Dort feierte der Drtsverein der Bau bandwerker, welcher zu den deutschen Gewerkvereinen gehört, fein Stiftungsfest und hatte auch benachbarte Drtsvereine eins geladen. Diese waren mit ihren Fahnen erschienen. Der Amtsvorsteher musterte die Fahnen und erklärte, daß die Fabne des Ortsvereins der Bauhandwerker zu Weißenfels ent fernt werden müsse; da er die rothe Farbe nicht ertragen fönne." Die Farbe des genannten Vereins ist nämlich auf der einen Seite weiß, auf der anderen roth mit grünem Lorbeerkranz und trägt auf dieser Seite die patriotische Inschrift: Deutschlands Heil und Heil aufs Neu! Deutsche Tugend, deutsche Treu!" Dieselbe Weißenfelser Fahne hatte bei dem Weißenfelser Raiserfeste im Festzuge vorangeftanden. -Damals war freilich die Neroofität gegen die rothe Farbe noch nicht epidemisch.
Das bayerische Gesammtministerium will nach des Frantf. Btg." unmittelbar nach dem Landtagsschluß seine Demisfion einreichen, um sofort wieder berufen zu werden.
Als Symptom der friedlichen Beziehungen zwischen Staat und tatholischer Kirche verzeichnet die Kreuzstg." bie nachträgliche Ectheilung von Dispensen von den zur An ftellung im geiftlichen Amt gefeßlichen Erfordernissen an alle bisher in Rom , Innsbrud und anderen auswärtigen Anstalten ausgebildeten fatholischen Geistlichen. Das Jesuitengeset schließt zwar bie Jesuiten aus dem deutschen Reichsgebiet aus, die Jesuitenschüler aber werden in Preußen zum geistlichen Amt zugelaffen. Die Kreuzatg." nennt das Friedensatte."
Im Kamerun - Gebiet find die Bustände sehr unbefriedi gender Natur. Dem ,, Reuter'schen Bureau" wird darüber von bort unterm 23. gemeldet:„ Die Eingeborenen haben alle Weißen geboycottet und sich geweigert, mit ihnen handel zu treiben ober fte mit Nahrungs mitteln zu versehen. Kein Weißer fann ein Stüd Geflügel oder einen Ochsen laufen. Die Eingeborenen haben ferner den Weg nach dem frischen Waffer versperrt, so daß die Weißen ganz auf das Regenwaffer für alle ihre Bedürfnisse angewiesen find. Eine Menge Fattoreien den Fluß hinauf find geschloffen worden und die Händler entlaffen ihre Arbeiter. Die Einge borenen zahlen alle ihre bei den weißen Händlern einges gangenen Schulden und geben keine neuen Geschäfte ein. Die Bevölkerung ruf beiden Seiten des Fluffes bat fich verbunden, um gemeinsame Sache gegen die Regierung zu machen. Sie drohen nicht, noch wollen fie fämpfen, aber fte weigern fich au arbeiten. Ihre Häuser und Pflanzungen wurden sämmtlich ger flört, als die Deutschen den Drt bombardirten, so daß fie nichts zu verlieren haben. Die englischen Händler haben eine Audienz bet dem Vizekonsul und dem deutschen Gouverneur gehabt, und wenn lein Rompromis erzielt wird, bleibt es nur eine Frage Der Beit, wie lange die Händler ihre Fattoreien no halten lönnen, da fte täglich Geld verlieren." Eine Bestätigung bieser etwas sensationell Ilingenden Nachricht bleibt jedenfalls abzumarien.
offen
Parlamentarisches. In Neu- Ruppin soll die Ersagwahl für den verstorbenen Landtagsabgeordneten v. Beuner Köpernig den 15. Jult zu Gransee stattfinden. Die liberalen Wahl männer werden fich wahrscheinlich der Stimmabgabe enthalten. Eigenthümlich ist es, daß bis jest nicht einmal der Name des Kandidaten in die Deffentlichkeit gedrungen ist.
Das neue, vom Reichsrathe beschlossene und dieser Tage publizitte Anarchistengeset wird am 11. Auguft d. J. in Raft treten. Da das bisher bestehende Ausnahmegeses mit Ende Juni erlischt, wird eine Zwischenpause von über einem Monate eintreten, in welcher Diejenigen, gegen welche beide Geseze gerichtet find, wiederum unter das gemeine Recht kompetiren.
Vom 28. zum 29. Mittags find an der Cholera in Brindist 27 Personen ertrantt und 7 gestorben, in Latiano 68 erfranti und 18 geftorben, in Francavilla 35 erkrankt und 11 geftorben, in Sanvito 21 erkrankt und 4 gestorben, in Monte mesola 8 ertranft und 1 gestorben. In Triest soll tein neuer Cholerafall vorgekommen sein. In Undine famen aber nach der Wiener N. Fr. Pr." 2 Cholerafälle vor, von denen einer tödtlich verlief. In Fiume tam ein zweiter verdächtiger Fall vor.
In Florenz ist am 24. Juni unter dem Borstge des bes Tannten Grafen Aurelio Saffi , eines Freundes Mazzini's, ein Arbeiter Kor greß eröffnet worden, welchem 300 italienische
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Direktor. Direktor. Aber wollen Sie wenigften dieses Mal einen guten Rath annehmen?"
,, Und welchen, Herr Direktor?"
ehrlich sein, vielleicht auch gut baran gethan. Ein solcher " Sie haben den ersten nicht befolgt und, will ich recht Mensch wie dieser Strohwisch und alle diese Art Leute ist nicht zu laufen, sondern nur zu miethen, das heißt, mit einer Bahlung können Sie sich ihrer nie versichern. Sie brauchen immer Geld und sind unerfättlich. Aber wenn es Ihr Stolz auch nicht zuließ, jenen Burschen zu bestechen, so glaube ich, werden Sie doch nichts dagegen haben, seine Pläne zu kreuzen."
Wenn das auf ehrenvolle Weise geschehen kann." Ehrenvolle Weise?" sagte der Direktor, den Ropf uns gebulbig herüber und hinüber werfend. Wenn mich ein unreines Thier anrennt, so sehe ich, daß ich ihm ausweichen kann, und jebe Weise ist dabei ehrenvoll, denn Selbster haltung bleibt das Hauptgeset in ber Natur- ehrenvoll? Nennen Sie es etwa ehrenvoll, wenn Sie den Abend ausgepfiffen werden?"
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Sie
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Wenn es ohne mein Verschulden und ungerecht ge schieht."
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" Und wer fragt banach? Ich bitte Sie um tausend Gottes willen, lassen Sie doch nur die verfluchten Redens arten und werden Sie vernünftig- ohne mein Verschul ben und ungerecht! Lassen Sie Jemanden auf einen fal schen Verdacht hin einsteden und ihm den Kopf herunter schlagen, glauben Sie, daß ihm das nachher eine Beruhigung sein kann, daß es ohne sein Verschulden und ungerecht ge schah Lauter Nebensarten; hier haben wir es mit der Sache selber zu thun, und wenn Sie Alles gefchidt anfan gen, läßt sich dem Mosje doch noch am Ende ein Paroli bieten."
„ Aber wie?"
Das will ich Ihnen fagen; Gelb toftet die Geschichte, weiter nichts. Einige Dugend Freibillets sollen Sie von mir haben, dann engagiren Sie noch eine Anzahl kräftiger Rerle, bie...
Mein lieber Herr Direktor," unterbrach ihn Nebe, auf solche Spitfindigkeiten verstehe ich mich nicht; ba
mege
Erft
Pap
Pro
Mit
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