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Berläufer nicht handelseins zu werden vermögen. Da nun augenblicklich der Preis für Palmöl und Palmlerne auf dem europäischen Martte erheblich gewichen ist, so müssen die Händler in Weftafrita, wenn sie nicht mit Berluft arbeiten wollen, billige Einkäufe zu realisiren suchen. Umgelebrt liegen die Dinge bei den Eingeborenen, deren Urtheil fich die Welt. marlitonjunktur völlig entsteht und die ihre Waare daber nur zu den früheren Preifen abgeben wollen, zu denen fich jetzt tein Käufer findet. Daß eine„ band leftodung" in Kamerun befteht, wird also im Vorstehenden ohne Weiteres zugegeben. Und weiter ift nichts behauptet.
Nord- Schleswig. Ausweisungen. Aus dem dies. seitigen Staatsgebiete ausgewiesen worden find der Aus wanderungsagent Anders Terkelsen, au Hadersleben, gebürtig aus Rödding, dänischer Staatsunterthan, weil läftig gefallen, und der Arbeiter Karl Andreas Niffen, gebürtig aus Arrild, Krets Hadersleben, wegen unerlaubten Aufenthalts.
Ein Flugblatt in München, welches eine Amnestie ver langte und eine Unterstügung des Ministeriums Frandenstein durch die Sozialdemokraten in Aussicht stellte, ist von der sozialdemokratischen Partei nicht ausgegangen, wie Abg. von Bollmar in den Münch. Neueft. Nachr." mittheilt.
glaubte fie selbst nicht und General Brialmont ift jest auch ohne solchen aus Holland zurüdgelehrt; er hofft aber, den holländischen militärischen Kreisen, in denen er eine freundliche Aufnahme fand, die Wichtigkeit und die Vortheile eines Ver theidigungsbündnisses so flar gemacht zu haben, daß fte den Plan nicht aus dem Auge verlieren werden.
Frankreich.
Der Senat nahm die Vorlage der 250 Millionen. Anleibe der Stadt Paris mit 179 gegen 81 Stimmen an, nachdem er den von der Rammer gemachten Busat, die Stadt dürfe für ihre Bauten nur einheimische Arbeiter und Materialien verwenden, mit großer Mehrheit verworfen hatte.
Nach genaueren Angaben find in der Kommission der Kammer fünf Mitglieder gegen jedes Affichengefet, fünf für ben Antrag Dreyfus, eines für den Antrag der Regierung. Großbritannien.
Der frühere englische Premier, Lord Salisbury, daß Haupt der Tories, rafft sich ziemlich spät auf, um auf die von Seiten Parnells gegen ihn und sein Rabinet vorgebrachten Be schuldigungen wegen seiner trischen Politik zu antworten. Salisbury stellt nach einem Wolff'schen Telegramm aus London entschieden die Behauptungen Parnells in Abrede, daß das lunservative Kabinet den Plan eines trischen Barlaments in Erwägung gezogen oder begünftigt habe; ebenso dementirt Salisbury die Behauptungen Barnells betreffs seiner Unterredung mit Lord Carnarvon.
Italien.
Aus Leipzig wird uns geschrieben: Bekanntlich ist von der Kreishauptmannschaft die Druckschrift: An die Wähler des XII. und XIII. Wahlkreises verboten worden. Diefelbe wurde von den Arbeitern in der Stadt und Umgegend in zablreichen Exemplaren verbreitet, wie wir hören, che fte ver boten worden war. Das Flugblatt soll die Antwort auf die wiederholte Verhängung des Belagerungszustandes über Leipzig fein und ist allerdings in scharfen Worten abgefaßt. Beim Verbreiten des Blattes wurden 6 Personen verhaftet und, wie Das Leipz. Tabl." melbet, am selbigen Tage ein Schrififegerliche Budgeizu bewilligen, sprach die Kammer durch wegen anarchistischer Umtriebe. Welcher Art diese waren, haben wir nicht erfahren tönnen. Auch in Rötha, dem
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Size des Generalfeldmarschalls der tonservativen Bartet, des Herrn von Friesen, fand zahlreiche Verbreitung des Flugblattes ftatt und zwar sofort am 27. Juni, wo von einem Verbot noch nicht die Rede war. Acht Verbreiter wurden verhaftet, doch nachdem ihre Personalien festgestellt waren, sofort wieder ent laffen. Neben einer Auseinandersetzung über den Belagerungs zustand enthält das Flugblatt noch einen Aufruf für die im nächsten Jahre stattfindende Reichstagswahl.
Rußland.
Wie man der Boltt. Korr." aus Warschau meldet, wird gegenwärtig, nachdem die Fortifitationen von Ware ich au renovitt und erweitert worden find, an der Vervoll ftändigung der Befestigungen bei Modlin gearbeitet. Bier Forts alter Konftruftion werden in einer den Anforderungen der modernen Kriegstechnik entsprechenden Weise umgestaltet und außerdem ist der Bau von acht fortifilatorischen Werken in Angriff genommen worden. Der Bau wird mittelst der zahlreichen, theilweise aus dem inneren Rußland herangezoge, nen Arbeiterpartien rasch geführt. Auf der Linie Chelm Warschau ist der Bau mehrerer großer Kasernen für die dort einzurichtenden neuen Garnisonen im Buge. Es heißt, daß auf dieser Linie( bel Bulin) ein befeftigtes Lager errichtet wer ben wird.
Belgien.
Die belgischen Sosialisten und Anarchisten haben sich in ihren Anschauungin jest vollständig getrennt und schlagen fortab gesonderte Wege zur Erreichung ihrer Biele ein. Die Sozialisten und sozialistischen Arbeiter erftreben zunächst auf gefeßlichem Wege das allgemeine Wahlrecht, die Anarchisten dagegen halten das für nuslos und für einen über wundenen Standpunkt; fie wollen die Revolution. Leider wird die Lage der Arbeiter immer trüber. Die Koblenwerke, die die Forderungen der Arbeiter nicht erfüllen wollen, zum Theil auch nicht lönnen( Verminderung der Arbeitszeit und Lohnerhöhung), sieben es vor, den Betrieb der Werle gans einzustellen, und somit wächst das Elend, deffen Ende nicht abzusehen ist. Der franzöftiche Minister des Innern bat schon, um fich die belgischen Arbeiter fern zu halten, die Boll beamten angewiesen, alle nach Frankreich zu Fuß Einwandern den zu durchsuchen und feinen Arbeiter, der nicht 15 Frants bei fich hat, in das Land einzulaffen. Ueber mehrere neue Streils berichteten wir gestern unter Leste Nachrichten".
Holland.
Das Verhältnis zwischen Belgien und holland ift awar äußerlich ein freundschaftliches; während aber Belgien schon mehrfach Anregung gegeben bat, intimere Beziehungen mit Holland anzufnüpfen, zeigte die holländische Regierung ftets Widerstreben gegen solche Annäherung, und es ist noch nicht einmal gelungen, einen Handelsvertrag zwischen beiden Ländern abzuschließen, obgleich die Industriellen auf beiden Geiten denselben sehnlichst berbeiwünschen. Troßdem sette Belgien feine Annäherungsversuche fort. So hatte die Regie rung, wie der„ Voff. 8tg." aus Brüssel geschrieben wird, ben Chef des Generalftabes, General Brialmont, nach dem Haag geschickt, um ein militärisches Bertheidigungs bündnis anzubahnen. An einen augenblicklichen Erfolg
vorbeigeritten. Es war derselbe, Onkel, der damals bem armen Jungen hier vor dem Hause, dem Graf Bolten den Karren überritten hatte, Geld gab, um ihn für den Verlust zu entschädigen."
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Und der Nämliche hat ihn jest todtgeschossen?" Und was für Strafe bekommt der nun?"
Strafe?" fagte Fräulein Bassini, solche vornehme Herren werben sie auch strafen! Uebrigens ift er noch die felbe Nacht fortgereift, und nun sucht ihn, wenn Ihr ihn haben wollt."
Aber was hast Du nur, Vater?" sagte Jettchen, bie erstaunt Jeremias betrachtete. Dieser war indessen in der Stube, sich immer die Hände reibend, auf und abgegangen, und so mit seinen eigenen Gedanken dabei beschäftigt, daß er die Frage nicht einmal gleich hörte.
Was ich habe Rind?" sagte er bann, als Jettchen die Worte wiederholte, oh, oh, nichts, ich dachte nur in dem Augenblid gerabe an' was, ich habe noch etwas zu thun, beinah' hätte ich's vergessen. Also guten Morgen mit ein ander!"
Wo willst Du denn hin, Jeremias?"
Ich muß einmal nach Hause, ich komme nachher
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Um zwölf Uhr effen wir."
" But, ich werde kommen, sollte ich aber um zwölf Uhr nicht da sein, so wartet nicht anf mich, denn es ist boch möglich, daß ich Abhaltung bekäme," und mit den Worten schoß er zur Thür hinaus.
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Was hat nur der Bater?" sagte Jettchen verwundert; er fab so merkwürdig verstört, so zerstreut aus." Gott weiß es," brummte Pfeffer, irgend noch ein paar brafilianische Schrullen vielleicht, bie ihm im Repf herumgehen! Laß ihn nur laufen, der findet sich wieder zurecht, dafür ist mir gar nicht bange. Wo warst Du, Bettchen?"
" Ich habe den Brautkranz fortgetragen," fagte das junge Mädchen, und jetzt gar nichts weiter zu thun, als ben bestellten Kranz für Graf Rottad zu machen." Das ist gefcheidt, ba kannst Du Dich endlich einmal ausruhen."
Nach lebhafter zweitägiger Debatte über den von Bonghi eingebrachten Antrag, dem Minifterium das sechsmonat.
Annahme einer Tagesordnung Bongbi's dem Minifterium ein Vertrauensvotum mit 220 gegen 153 Stimmen aus. Damit ift auch die Annahme des Antrags Bonghi gefichert.
Bom 29. bis 30. Mittag find an der Cholera in Brindift 5 Personen erkrankt und 11 gestorben, in Latiano 67 ertrantt und 24 geftorben, in Francavilla 27 erkrankt und 15 geftorben, und in San Vito 13 erkrankt und 11 geftorben. Balkanländer.
forgnis und Misgunft irgend eine Maßnahme betrachten, welche Frankreich als Nation mit dem Kanal identi fisiren würde, da ein solches Verfahren gegen die Politit des amerikanischen Bolles verstoßen würde. Endlich ersucht die Refolution den Staatssekretär, dem Kongreg jebe Auskunft über eine Angelegenheit von so weittragender Bedeutung und von solcher Gefährlichkeit für die nationalen Interessen mitzutheilen.
Am 27. Juni wurde eine start besuchte Vollsversammlung in Cincinnati abgehalten, um Beiträge für Mr. Barnell und die minifterielle Partei in den bevorstehenden englischen Wahlen zu sammeln. Es wurde ein Verein zu dem Bwede gebildet, zu deffen Präfident der frühere Kriegssekretär und Gesandte am ruffischen Hofe, Mr. Taft, ernannt wurde.
Gerichts- Zeitung.
+ Unter der Antlage der Bigamie ftand gestern der Maler Ignas Gundermann, ein vierundfünfzigjähriger Mann, vor der erften Straflammer bes biefigen Landgerichts. In Bosen verheirathete er fich am 20. Januar 1861 mit einer ge wiffen Luitgarda Rotomska und lebte mit ihr bis zum Jahre 1870 zufammen. Die Ehe war besonders in den legten Jahren feine glüdliche; nach den Behauptungen des Mannes war die Frau, nach den Behauptungen der Frau der Mann der schuldige Theil. Schließlich verließ Gundermann beimlich feine Frau und fünf Kinder und ging nach Rußland. Die Frau, die seinen Aufenthalsort erfahren hatte, forderte ihn auf, zurückzukehren und die Familie zu unterfügen. Er fümmerte fich aber um diese Aufforderung nicht, weil es ihm, mic er fagt, felber in Rußland schlecht ging. Im Jahre 1874 lernte er in Riga ein Mädchen Namens Henriette Rallmeyer lennen und ließ fich mit ihr nach evangelisch- lutherischem Nitus trauen, obwohl ihm belannt war, daß seine in Deutsch land abgeschloffene Ehe noch zu Recht bestand. Seiner zweiten Frau baite er übrigens verheimlicht, daß er schon verheirathet set. In diesem Jahre lehrte er nach Deutschland zurück und die Doppelehe wurde entdeckt. Das Gericht verurtheilte den durchweg geständigen Angeklagten au einer Gefängnißftrafe von 1 Jahre, von der 1 Monat durch die Untersuchungshaft als verbüßt angesehen wird und zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf 1 Jahr.- Gundermann lann zufrieden sein, daß sein Verbrechen in Deutschland und nicht in Rußland aur Aburtheilung gelommen ist; im Reiche des Baren steht auf Bigamie Deportation nach Sibirien.
Eine Klage der Ortstrantentaffe für das Gastwirths. gewerbe wider den Kommiffar zur Wahrnehmung der öffent lichen Ordnung gelangte vorgeftern vor dem Bezirksausschus zur Verhandlung. Der Streit drehte fich um eine Statuten änderung genannter Kaffe. In der Generalversammlung der Strantenfaffe vam 8. April war eine Erhöhung der Beiträge für die Kaffenmitglieder der II. und V. Klaffe beschloffen wor den. Diesem Beschluß versagte der Bezirksausschuß am 11. Mat feine Genehmigung aus folgenden Gründen: Die qu. Bei träge beliefen fich bisher auf 33, 27, 18 und bezw. 15 Bf. und sollten erhöht werden auf 36, 30, 24, beam. 18 Pf. Da ber Statutennachtrag vom 26. Juni den durchschnittlichen agelohn dieser Klaffen fefifest auf 3-240-1.50 und bezw. 1,30 M., so übersteigen die erhöhten Bettragssäge die Norm von 2 pt. dieses Tagelohns. In§ 50 Absa 2 des Statuts vom 25. November 1884 ist aber bestimmt, daß über eine der
Acht Jahre find verflossen, seit im Artikel 9 des Berliner Vertrages bestimmt wurde, daß die Kongreßmächte ein Jahr nach der Konftituirung des Fürstenthums Bulgarien die Höhe des Tributs feftsegen werden, welchen daffelbe an die Pforte zu entrichten bat, und noch immer ist diese Bestimmung nicht ausgeführt. Die Pforte bat tein Interesse, die Feststellung zu beschleunigen, denn fie bat den bulgarischen Tribut tisation der türkischen Staatsschuld abgetreten, und Fürst an die Inhaber türkischer Bonds zur Berzinsung und Amor Alexander lann erst recht warten. Wie nun der Times" aus Konftantinopel geschrieben wird, haben die Bondsbefizer einen Regelung der Angelegenheit zu unterbandeln. Sie werden Bertreter nach Sofia geschickt, um mit dem Fürsten über die jedo so bald noch nicht auf einen Erfolg zu rechnen haben, denn in dem Entwurfe für das bulgarische Budget für 1887 bat der Tribut feinen Blag gefunden. Anders verhält es fich mit dem oftrumelischen Tribut, welcher alljährlich in dem tür lischen Budget unter den Einnahmen mit 24 Mill. Piafter 5400 000 Frants eingestellt erscheint. Ein- oder zweimal bat die Regierung der autonomen Provinz Dftrumelten den Tribut voll bezahlt, dann hat ihn aber die Provinzialversamm mächtig herabgefeßt, und schließlich ist die Bablung ganz ver lung noch unter dem Generalgouverneur Alelo Bascha eigenartige Erhöhung nur getrennt von den Vertretern der Kaffen geffen worden. Da die Pforte an der Regelung dieser Angelegenheit ein viel größeres Intereffe hat, so wird Fürst Alexander, wenn er die für ihn unentbehrlichen guten Be stehungen zur Pforte erhalten will, fich entgegenfommend zeigen müssen. Der oftrumelische Tribut ist aber viel au boch angefegt. Als Beigabe zum bulgarischen Budget ift der Na welches mit einer Einnahme von 13 400 000 Frants und einer tionalversammlung in Sofia ein oftrumelisches Budget vorgelegt, Ausgabe von 13 200 000 Frants abschließt. Daß bei solchen Einnahmen und Ausgaben die Provinz nicht über 5 Millionen fährlich als Tribut an die Pforte abgeben tann, ist tlar, auch abgesehen davon, daß das oftrumelische Budget darauf einge richtet ist, die Ueberlaftung recht augenfällig au machen.
Aus Konftantinopel erhalten die„ Daily News" folgendes Zelegramm vom 26. Juni: Der Ministerrath am Donnerstag entschied fich gegen eine ansehnliche Demobilifirung der Armee. Der Beschluß ist wichtig, da er die Besorgnisse der Pforte in Betreff der Haltung Rußlands andeutet."
Amerika.
Das Bureau Reuter" meldet: Jm Repräsentantenhause brachte Mr. Ring von Louiftana eine Resolution ein, worin Die Versicherung Frankreichs, daß der Panama Ranal ein Privatunternehmen und die französische Regierung in leiner Weise für denselben haltbar zu machen ist, wiederholt wird. Die Resolution lenkt ferner die Aufmerksamkeit auf die Nachricht, daß die französische Regierung eine Anleihe empfohlen habe, wodurch fie fich mit dem Unternehmen identifiairen würde. Amerita würde, heißt es in der Resolution, mit großer Be
Aber die Beit wird mir lang werben, und was hätte ich Alles zu thun bekommen können! Wie viele Arbeiten waren bestellt, aber Vater wollte es ja nicht leiden."
Ganz vernünftig von ihm, denn Du hättest Dich taput gearbeitet, das ist sicher. Nun aber fieh nach Deiner Küche, Schat, daß wir' was zu effen bekommen!"
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" I Alles in Ordnung, Onkel," nickte Jettchen, brauche nur ein wenig nachzulegen, denn während es tochte, bin ich blos die zwei Schritt hinüber gelaufen. Puntt zwölf Uhr kann das Essen auf dem Tisch stehen."
Jeremias flieg in einer nnbeschreiblichen Stimmung die Treppe hinab, und niemand Anders war die Veranlassung dazu, wie der arme, unfelige Rezensent.
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Du Federfuchfer," rief er dabei halblaut vor fich hin und ballte die gar nicht so unansehnliche Fauft gegen bas Treppengeländer, D, Du verfluchter Federfuchser hätt' ich Dich, wie wollt' ich Dich!" Aber er hatte ihn eben nicht, und es blieb ihm nichts weiter übrig, als Rebe aufzusuchen, um mit diefem zu befprechen, was fich etwa in der Sache thun ließ, denn daß sich etwas thun ließ, davon war er fest überzeugt.
( Fortsetzung folgt.)
Aus Kunst und Leben.
Kirchliche Jutolerans. Röln, 24. Juni. Die R. 8." erzählt: Am 9. b. verstarb hier ein allgemein geachteter Mann, schwindsucht. Er war latholischen Glaubens und fleißiger BeKrieger aus dem Feldzuge von 1870-71, an der Lungen fucher seiner Kirche. Seine Frau und Kinder aber find evan gelischen Glaubens. Auf dem Sterbebette empfing er von dem Staplan feiner Pfarre, den die Frau herbeigerufen, die lette Delung und die General Absolution. Ein von dem Geiftlichen zurüdgelassenes Formular follte dann der Kranke zu der Er flärung unterschreiben, daß er seine Kinder fatholisch erzogen wiffen wolle. Er tam aber nicht wieder zum Bewußtsein und starb, ohne die Unterschrift vollzogen au baben. Die Wittwe wollte dem geftorbenen Batten ein ehrenvolles fatholisches Be gräbniß geben laffen, empfing aber auf ihre Bitte seitens der Geistlichkeit den Bescheid, daß eine Kirchliche Beerdigung dem Geftorbenen nicht zufomme. Auch der Kaplan in Melaten, der
mitglieder und den Vertretern der Arbeitgeber Beschluß gefaßt werden lann. Eine solche getrennte Abstimmung hat aber nicht stattgefunden. Gegen diesen Beschluß beschwerte sich die Ortstrantenlaffe bei der auständigen Instanz, welche wiederum der Bezirksausschuß war. Der Beschluß zur Versagung der Genehmigung beruhe, wurde ausgeführt, auf einer mißverständ lichen Auslegung des§ 31 des Reichsgesetes, betreffend die Krankenversicherung der Arbeiter vom 15./6. 83. Danach sollen die Beiträge nicht über 2 pCt. des durchschnittlichen Tageslohns festgelegt werden. Die erhöhten Beiträge betragen aber weniger als 2 pCt., also ist die Schlußfolgerung des Besirtsausschuffes verfehlt. Der Kommiffar zur Wahrung der öffentlichen Ord nung mußte die Richtigkeit dieser Ausführungen im Audienz termin zwar zugeben, der Bezirksausschuß aber erkannte dennoch darauf, die beschloffene Statutenabänderung zu genehmigen. Es tommen hier nicht nur die Intereffen der Versicherungs verpflichteten, sondern auch die der Versicherungsberechtigten in Frage; deshalb hätte von den Vertretern der Kaffenmitglieder und den Vertretern der Arbeitgeber getrennt berathen werden müffen.
Halle a. S., 28 Juni. Das Schwurgericht verurtheilte den Bürgermeister Bitschmann in Alsleben nach fünfftündiger Verhandlung wegen Sittlichkeitsvergehen zu sechs Monaten Gefängniß.
Kaffel, 27. Juni. Ueber die gräßliche Mordthat, welche fich am 15. Mai auf den Bruchmühlen" bei Bladenbach, Kreis Biedenkopf, autrug, baben wir damals tura berichtet: Der Müller Souppner schoß seinen Todfeind, den Müller Klingelhöfer, nieder. Schuppner, der Mörder, ftand nun vor
gemessenen Befehl erhalten hatte, weigerte fich, ben Todten auf Dem Friedhofe einzufegnen. Ein zahlreiches Trauergefolge er wies aber dem Berstorbenen die legte Ehre, die ihm seine Kirche aus dem einzigen Grunde versagt hatte, weil er die vielmehr sterbend nicht mehr versprechen fonnte. fatholische Erziehung seiner Kinder nicht versprochen hatte oder
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Aus dem amerikanischen Gerichtsleben. New York, 15. Juni. Ein deutscher Friedensrichter zu North Platte, Nebraska, hat dieser Tage ein mertwürdiges Urtheil in einem Falle abgegeben, in welchem ein Mann, den Bestimmungen des Slocum Gefeßes zuwider, geistige Getränke verkauft hatte. Der Staatsanwalt hatte die Verhaftung des Angeklagten erwirkt und diesen in der ficheren Vorausseßung seiner Berurtheilung vor die Schranken des Gerichtshofes Sr. Gestrengen führen im Begriff, einen Belaftungszeugen auf den Beugenstand zu laffen. Der Staatsanwalt legte den Fall dar und stand eben rufen, als der Friedensrichter den Gefangenen zum größten Staunen des Staatsanwalts ohne vorheriges Vernehmen der Beugen entließ. Aber Ew. Ehren", wandte der Staatsanwalt ein, ich fann ficherlich den Nachweis dafür liefern, daß dieser Mann schuldig ist." Ich weiß dies," erwiderte der Friedens richter ,,, allein das Slocum Gefes ift ,, no good" und ich werde Niemand unter demselben verurtheilen." Aber Ew. Ehren," fuhr der Staatsanwalt mit triumphirender Mtene fort, bas Obergericht hat entschieden, daß dasselbe lonftitutionell ift." ,, Dafür fann ich nichts. Blos weil das Dbergericht einen verd.... ten Narren aus fich machte, sebe ich mich noch lange nicht verpflichtet, auch aus mir einen verd.... ten Narren zu machen. Das Geses ist nicht recht und der Ange lagte lann gehen."
Wie viel Elend fich unter der glänzenden Außenseite des Theaters birgt, davon wird aus Paris ein Beispiel bes richtet. Während einer der legten Aufführungen der Jüdin" in der Opéra fab man in der Szene des großen Buges im erften Aft in dem Augenblick, als Kaiser Sigismund in aller feiner Bracht und Herrlichkeit die oberste Stufe, die zur Kas thedrale führt, betreten hatte, denselben plöglich wanten, die Stufen hinuntertaumeln und ohnmächtig zusammenbrechen. Der schnell herbeigerufene Theaterarat tonftatirte bald, daß Kaiser Sigismund vor Hunger ohnmächtig geworden war, ba der in den laiserlichen Gewändern stedende Chorist, wie fich berausstellte, seit dreißig Stunden teine Nahrung zu fich ge nommen hatte. Eine schnell unter den Künstlern veranstaltete Kollekte hat dem geschwächten Choriften bald wieder auf die Beine geholfen.
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