Die Nordd. Allg. 8tg." bob neulich die Anficht von Leroy Beaulieu als besonders beachtenswerth" bervor, daß durch billigere Lieferung der Produkte an die Konsumenten die Strifen beseitigt werden tönnten. Wir widerlegten seinerzeit Diese Ansicht durch den Hinweis auf das eherne Lobngeses. Heute schreibt auch der übrigens offiziöse- ,, bamb. Corr.": Leroy Beaulieu weiß nichts anderes vorzuschlagen, als bas Gesellschaften oder einzelne Bersönlichkeiten die Reform des Kleinhandels in die Hand nehmen. Das läuft ungefähr auf unsere Konsumvereine hinaus. Wer aber glaubt, daß solche Bereine die Konsumtionsfähigkeit erhöhen und damit der Welthandelskrifts ein Ende machen tönnten, muß mit einer febr naiven Auffassung begabt sein." Mit einer fehr naiven Auffaffung ,, begabt", liebes Kanzlerblatt!
Die Berliner Ausstellung. Der Bundesrath hat in feiner Plenar fizung am Freitag beschloffen, daß schon mit Rücksicht auf die ablehnende haltung eines großen Theils der Snduftrie gegenüber dem für das Jahr 1888 geplanten Aus ftellungsunternehmen von der Einstellung eines Betrages von 3 Millionen Mart in den Reichshaushaltsetat des Jahres 1887/88 abzusehen sei." Mit diesem Beschluß ist über das ganze Unternehmen der Stab gebrochen. Der provisorische Ausschuß", der die Vorarbeiten bis zu dem jest erreichten Buntte geleitet, wird der erfolgten Vereinbarung gemäß seine Aufgabe als erledigt betrachten und die Fortführung des Werles fofort einstellen.
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Lotteriekollekten und Reptilienblätter. Die Alt preußische 8tg," meldet den vierten und fünften Fall, daß Berlegern gouvernementaler Beitungen Lotteriefolletten zuge theilt worden find. Es find dies der Verleger der Danziger Allgemeinen Beitung", Schroth Danzig, und der Verleger der Marienburger Beitung", Halb- Marienburg.
Eine Zusammenstellung der Redner im Reichstage giebt wie alle Jahre einen nicht uninteressanten Rückblick auf Die eben abgelaufene Seffton. An der Spige steht diesmal Abg. v. Köller, welcher 157 Mal zu Worte gelommen ist, da von allerdings 84 Mal als Referent für den Militäretat, im Uebrigen ragt, wie gewöhnlich, Abg. Dr. Windthorft mit 113 Mal hervor, thm folgt dann Abg. Ridert mit 78, Schrader mit 59, Spahn mit 54, v. Helldorff mit 53, Frhr. von Malzahn Gülz mit 50, Richter( Hagen ) mit 48 und Dr. Bamberger mit 44 c. Durch diese Aufstellung find zugleich die Hauptredner der Deutsch Konservativen, des Sentrums und der Deutsch Freifinnigen genannt; von den Nationalliberalen treten hervor Die Abgg. Dr. Hammacher 38, Struckmann 35, Dr. Buhl 33, Dr. Meyer( Jena ) 32 Mal; von der Deutschen Reichspartei v. Kardorff 25, Graf v. Behr Behrenhoff 18 Mal. Bei der Sozialdemokratischen Partei haben die Mitglieder ( 24) mit alleiniger Ausnahme der beiden Abgg. Dies( vam. burg) und Wiemer, sämmtlich gesprochen; Abg. Ranser erhielt das Wort 35, Singer 24 Mal. Von den Bundesraths.Bevoll mächtigten nahm der Reichskanzler das Wort 11 Mal, sein Stellvertreter Staatsminister v. Boetticher hat sich bei seiner vielseitigen Thätigkeit 75 Mal an der Debatte betheiligt; außer bem find zu erwähnen Kriegsminister Bronsart v. Schellendorff 31, Schatsekretär v. Burchard 24, Finanzminister v. Schola 15, Staatsminister v. Buttlamer 12 Mal. Im Laufe der Session wurden im Ganzen 31 Ordnungsrufe ertheilt und zwar 5 an den Abg. Bebel, 4 an den Abg. Singer, 3 an den Abg. Frohme, je 2 an die Abgg. Hafenclever, Kayser, v. Bollmar und Ridert und je 1 an die Abgg. Liebknecht, Auer, Edler v. Graeve, Dr. Windthorst, v. Helldorff, Dr. Barth, Viereck, Sabor, Bod( Gotha ), v. b. Dften und v. Röller.
Die Reichsfinanzen. Nach offiziöser Berechnung haben bie Einnahmen des Reichs aus den Verkehrsanstalten pro 1885/86 ein Minus von 1420 000 m. ergeben und zwar be trägt daffelbe bei der Post und Telegraphie 768 500 D., bet Der Eisenbahn 148 000., beim Bantwesen 510 000 M. Dem Gesammtminus fteben Mehreinnahmen im Betrage von 1400 000. bei den verschiedenen Verwaltungseinnahmen gegenüber. Dieses Plus ist hauptsächlich durch Münzgewinn bet Ausprägung von Einmartftüden u. f. w. erzielt. Die Aus gaben haben in ihrer Gesammtheit, wie schon hervorgehoben, eine nennenswerthe Abweichung von der Etatsfumme nicht er geben, so daß das Gesammtminus von 17 Millionen einzig und allein auf Rechnung des enormen Ausfalls bei der Rübensteuer zu setzen ist. Im Ganzen betrugen bie bei der Schlußabrechnung in Betracht tommenden Ein nahmen des Reiches pro 1885/86 566 900 000 M., die Aus gaben 584 300 000 M., so daß der Fehlbetrag sich auf rund 17 400 000. beläuft.
Die Ausübung der Jagd feitens der Lehrer ist viel fach besprochen, ebenso die ministerielle Entscheidung über diese Angelegenheit vielfach in Bweifel gezogen worden. Jegt lägt Der Unterrichtsminister eine bereits am 5. September 1884 er laffene darauf bezügliche Verfügung babin bekannt machen, daß Die Birkularverfügung vom 20. Mat 1853, menngleich zu einer ausdrücklichen Aufhebung derselben lein genügender Anlaß vor Itegt, doch in ihrem ganzen Umfange nicht aufrecht erhalten werden lann. Die Lehrer find durch leine gefegliche Be ftimmung von der Ausübung der Jagd ausgeschloffen, fte ist
Romteffe zu hören. Lieber Gott, der alte Mann wußte felber nichts barüber und liebte seine Herrschaft viel zu sehr, bas von ihr weiter zu erzählen, daß fie mit eigenen Händen die einzige Runde ihres verlorenen Rindes vernichtet hätten und ein weiterer Brief war doch nicht ein getroffen. sid
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Graf Rottad mußte unverrichteter Sache wieder nach Haßburg zurückkehren.
Empört war er aber hier, in dem fogenannten Stadt blatt einen ganz gemeinen Artikel über die Verhältnisse des Monford'schen Hauses zu lesen, auf welches Doktor Stroh wisch eine spezielle Malige zu haben schien. Es ist wahr, ber alte Graf hatte ihn früher nicht mit der Hochachtung behandelt, die er glaubte als Vertreter der Preffe beans Spruchen zu dürfen. Sein erster Besuch im Schloffe war allerdings angenommen, aber nicht einmal durch eine abgegebene Rarte erwidert worden, fein zweiter schlug total fehl, unb nicht eine einzige Einladung war an ihn, trotz aller Fefte und Gelage", wie er es nannte, ergangen. Man hatte ihn vollständig ignorirt, und er konnte deshalb eine so gün ftige Gelegenheit, sich zu rächen, nicht unbenutzt vorüber Laffen.
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Leiber verfehlte er aber baburch vollkommen ben be absichtigten 3wed, denn die Familie Monford war in Haß burg wirklich beliebt gewesen. Die alten Herrschaften galten allerdings für stolz, aber kein Nothleidender hatte je ihre Thür unbeschenkt verlassen, alle Armen- und Wohlthätigkeits. Anstalten der Stadt waren von ihnen stets auf das freis gebigste bebacht worden, und der junge Graf und bie Romteffe durch ihre Liebenswürdigkeit und ihr offenes, freund liches Betragen gegen Jeben, mit dem sie in Berührung tamen, allbeliebt in ganz Haßburg gewesen. Das furcht bare Schicksal der Eltern bet so schwerem Verlust trug bann ebenfalls noch bazu bei, alle Schatten in dem allerdings etwas übermüthigen Charakter der Gräfin selber zu vers wischen; was mußte ihr Mutterherz jeht empfinden.- Defto unangenehmer wurden die Lefer fast ohne Ausnahme von der rücksichtslosen Schadenfreude berührt, mit welcher ein Leitartikel des Blattes das Unglück dieses Hauses besprach.
ihnen daber zu gewähren, wenn nicht in der Persönlichkeit oder Amtsführung Gründe vorliegen, aus welchen fte im bienfilichen Intereffe einem Lehrer zu untersagen ist. Aus allgemeinen Er wägungen oder Befürchtungen barf dies nicht geschehen, es müssen vielmehr nachweisbare Thatsachen vorhanden sein, durch welche fich die Regierung veranlaßt findet, von ihrer Disziplinar befugniß Gebrauch zu machen.
Die Straßburger Tabal Manufaktur bat den Prozeß wegen ihres Fabritseichens, die schwarze Hand", enbgiltig verloren; bas Reichsgericht hat die Revision gegen das Urtheil des Appellationsgerichtshofes au Kolmar verworfen, und somit hat dieses Urtheil, welches die schwarze Hand der Firma Schaller u Bergmann aufpricht, Rechtstraft erlangt. Da an der in dem Urtheil vorgesehenen Eidesleistung seitens der ge nannten Firma nicht zu zweifeln ist, so hat die Manufaktur das Recht verloren, thre Badete und Risten mit dem Reichen der schwarzen Hand zu versehen.
Schweizerwei
Ueber die Berhandlungen betr. Erweiterung der Haftpflicht schreibt man der Nordd. Allg. Sta.": Was Die Haftpflicht der Arbeitgeber betrifft, so handelt es sich im jegigen Moment nur um eine Erweiterung des schon beftehen ben Haptpflichtgefeges. Gemäß einem vom 25. Brachmonat 1881 batirten Geseze ift der Fabrikant bereits hafibar, wenn in den Räumlichkeiten seiner Fabril und durch den Betrieb derselben ein Angestellter oder ein Arbeiter getödtet oder förperlich verwundet wird, sofern er selbst oder ein Mandatar, Leiter 2c. durch ein Verschulden die Verlegung oder den Tod herbeigeführt hat. Diesen Schuß genießen also nur die in einer a brit verlegten Arbeiter, obschon es eine ganze Reihe von Industrien und Gewerben gefährlicher Natur giebt, welche nicht in den engen technischen Begriff einer Fabrit gebracht werden können. Die Haft und Entschädigungspflicht auch für folche Arbeiter zu ftatuiren, bat fich das neue Gefes zum Biel genommen. Die Haftpflicht, nach dem Beschluffe des National rathes, wird ausgedehnt: 1. auf die Gewerbe, in welchen exploditbare Stoffe gewerbsmäßig erzeugt oder vermehrt wer den; 2. auf die nachstehend verzeichneten Gewerbe, soweit fie nicht schon unter Biffer 1 fallen, wenn der Gewerbeunternehmer elementare Kräfte verwendet oder in der Regel mehr als fünf Arbeiter beschäftigt: a) Eisenbahn, Tunnel, Straßen und Brückenbau, Telephon und Telegrapheneinrichtung, b) bas Aufstellen und Abbrechen von Maschinen, c) Baubandwerf, d) Steinbrüche, Gruben und Bergwerke, e) Fuhrwert und Fahrverkehr. Bielfach betrachtet man die Erweiterung der Haftpflicht nur als Uebergang zur Unfallversicherung der Ar. beiter.
Rußland. lapio di Wie der St. Petersburger Korrespondent der Daily News" erfährt, ist es der ruffischen Polizei gelungen, Dega jem zu verbaften, der am 28. Dezember 1883 den Bolizei chef Sudeylin ermordete. Degajem wurde in Defterreich feft genommen und unter starker Bedeckung nach St. Petersburg gebracht.
In den Tretjalow'schen Baumwollspinnereien und Webereien in Serpuchow bei Mostau, welche 7000 Arbeiter beschäftigen, wurde die Arbeit eingestellt.
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Ein eifriger Ratholit und Legitimist, Herr Berrot de la Rosemontoise, veröffentlicht eine: Nein, es giebt lein baus das Ludwig Philipp nicht der Sohn des unter Orleans mehr!" betitelte Flugschrift, in welcher er nachweift, dem Namen Philippe Egalité belannten ichen Gefängnißwärters, Namens Lorenzo Herzogs von Chartres , sondern eineBitalieni Chiappini, war. Der Herzog und die Herzogin von Chartres reiften nach der Darstellung Berrot's um jene Beit in Italien als Graf und Gräfin de Joinville und sahen fich nach einem Mittel um, fich für alle Fälle des unermeßlichen Vermögens zu verfichern, welches der alte Herzog von Bont laffen konnte. Bu diesem Bebufe wurden fie mit dem Ge bièvre nur einem männlichen Sprößling von Chartres hinter fängnißwärter zu Modigliano, Diözese Faenza, einig, wenn die Gräfin de Joinville eine Tochter, seine Frau aber einen Sohn gebären sollte, einen Tausch vorzunehmen. Dies geschah genau o, wie es vorausgesehen war. Die Tochter des franzöflichen Prinzenpaares wurde auf den Namen Maria Stella Chiappini und der Sohn des Kerkermeisters auf denjenigen Ludwig Bhilipp's von Orleans am 17. April 1773 getauft. Maria Stella beiratbete später einen Lord Newborough und als ihr Pflegevater Chiappini im Begriffe ftand, das Beitliche zu fegnen, ließ er fie in einem Briefe, der ihr erst nach seinem Lobe zugeftellt wurde, wegen des Betruges um Verzeihung bitten. Auf diesen Brief hin verlangte Lady Newborough von ben italienischen Behörden eine Berichtigung im Taufregifter, welche denn auch vollzogen wurde.
Brice interpellit den Kriegsminifter wegen Anschaffung ausländischen bafers. Boulanger antwortet, wenn die Kammer die Ausschließung desselben beschließe, werde er eine Erhöhung der Kredite verlangen müssen. Die Kammer nimmt mit 329 gegen 204 Stimmen die Tagesordnung an, der Kriegsminister möge die einheimische Agrifultur möglichst be rüdfichtigen.
Grokbritannien. so
Der Londoner Korrespondent des Dublin Expreß" schreibt: Die Meldung, daß Mr. Chamberlain bestän big von bewaffneten Polizisten begleitet wird, hat große Aufs regung in Birmingham hervorgerufen, da Jedermann davon überrascht war. Nach weiteren Nachrichten aus privater Quelle, welche ich von Birmingham erhalten habe, ift die trische Partet daselbst so außerordentlich thätig, daß es nothwendig ist, fie genau zu beobachten. Vielleicht bofft man, daß Mr. Chambers lain wie Earl Spencer und Sir William Harcourt , auch Homeruler wird, um den unerträglichen Aufmerksamkeiten der Detektivs zu entgehen. Es ist bekannt, daß Sir William Har court Freudenthänen an dem Tage vergoß, als die Detektivs zurüdgezogen wurden, und fich gelobte, niemals wieder das in ihn von den Parnelliten gesezte Vertrauen zu täuschen. Aber Mr. Chamberlain ist aus besserem Stoffe, und die feigen Drobbriefe, welche ihm täglich gefandt werden, werden ihn nnr in feinem Entschluffe bestätten, feine Pflicht seinen proteftanti schen irischen Landsleuten gegenüber zu erfüllen. Sein großes Verbrechen ist, daß er es gewagt hat, die Diangiften zu vers theidigen. Den ersten Schuß erhielt er aus London , wo die Behörden Nachricht von einem Anschlag erhielten, Mr. Cham berlains Wohnhaus mit Dynamit in die Luft au sprengen." Ein Berichterstatter der ,, Birmingham Mail" hatte gestern eine Unterredung mit Chamberlain über die von den Feniern gegen ihn geplanten Anschläge. Derselbe sagte, daß Freunde, welche die Pläne der tischen Extremisten su tennen in der Lage wären, ihm mitgetheilt hätten, daß eine Verschwörung bestände, thn zu ermorden. Die Londoner Polizei habe ihn gleichfalls gewarnt. Lord Hartington befinde fich auch unter poli zeilichem Schuß.
Die„ Daily News" sitirten eine Bemerkung Salisbury's, Daß er es schwierig fände, eriftirende Phänomene mit dem vorausgesetten gesunden Menschenverstande des Premierminifiers au vereinigen", und fagen dann: Dies ist die rationelle und höfliche Sprache Lord Salisburys gegenüber dem hervorragendsten Engländer seines Beitalters. Lord Salisbury hat viele Rollen gespielt. Er hat die meisten der Prinzipien verschluckt, zu denen er fich jemals belannt hat. Er hat die unverhüllte Verachtung Mr. Disraeli's mit Inech tischer Ergebenheit für Lord Beaconsfield zurückbezahlt. Er ift vermöge des irischen Votums ins Amt gelangt, und hat dann feine Bundesgenossen über Bord geworfen. Aber sein bitterfter Feind fonnte ihm teine tiefere Erniedrigung gewünscht haben, bolpf Churchill's nachahmt."
Die unleiblichen Streitzustände in Gent dauern fort. Der Wefer Btg." schreibt man aus Brüffel, 30. Junt. Bwei große Spinnereien find geschloffen und der Verein der Die unleiblichen Streitzustände in Gent dauern fort. Fabritherren bat beschlossen, die durch die Arbeitseinstellung geschädigten Befiger, um den Forderungen der Arbeiter ent schieden entgegen zu treten, au entschädigen. Dabei handelt es fich hier nicht um die Löhne, sondern um die Beschwerden der Arbeiterinnen, die durch die von den Werkmeistern für die ges ringften Verstöße verhängten Gelbftrafen fich in ihrer Eriftens bedroht sehen. Unter Vorantragung von Schildern mit den Aufschriften helft den Spinnerinnen! Wir wollen wie die Menschen behandelt werden!" sieben fie durch die Stadt, aber die Fabrilbefizer wollen leine Bugeständnisse machen. Die Streitwuth( 9) hat schon so weit um fich gegriffen, daß die Arbeiter der Bäderei, die fich die Arbeiter selbst gegründet haben und die allen Arbeitern billiges Brod liefert, ftreiten und nur arbeiten wollen, wenn nicht mehr alle Arbeiter, fon dern nur fte allein den Betriebsgewinn erhalten.(?) Ift diese Situation schon eine bebauerliche, so ist der neue Streilaus. bruch im Borinage noch viel schlimmer. Das ganze Baffin Mons ist wieder in Erregung. Diesmal fordern die Arbeiter fategorisch statt der Arbeitszeit von 4 Uhr Morals daß er in dieser Weise demüthig die Manieren Lord Ran gens bis 7 Uhr bends(!) nur die Arbeitszeit von 6 Uhr Morgens bis 7 Uhr abends bei unvermindertem Lohn. haben die Kohlenbergwerte bis Donnerstag das nicht bewilligt -so erklätten die Delegirten dem Bürgermeister von Je mappes so wird überall die Arbeit eingestellt. Schon jest wieder aller Drten partielle Streils. In Frameries haben fchon 1250 Arbeiter die Arbeit eingeftellt; die in hornu und Wasmes lehnen das Einsteigen in die Gruben ab. Die Werle bewilligen nicht die Forderung die Situation ist sehr Die Situation ist sehr ernst.
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sid Einen unglüdlicheren Moment hätte Strohwisch auch nicht wählen fönnen, wenn ihm wirklich ein Erfolg am Herzen lag, als in derselben Nummer den Versuch zu machen, die Entrüstung des Publikums gegen die Theaterdirektion aufzurufen, die an diesem Abend die Recheit haben wollte, ihnen Herrn Horatius Rebe nochmals als Fiesto aufzu zwingen, dem er ein gänzliches Fiasto prophezeite.
Haus gefchickt. Das Blatt wurde Herrn Rebe unter Kreuzband ins
an dem ganzen Tag nicht bei Pfeffers bliden, sondern lief Jeremias hatte es ebenfalls gelesen, aber er ließ sich in einer merkwürdigen und an ihm sehr ungewöhnlichen Auf regung in der Stadt herum. Die Klagefache mit Strohwisch Tonnte es auch nicht sein, denn die war schon abgemacht ftrafe davon gekommen. Er tauchte auch oft in abgelegenen und er dieses Mal mit einer nicht unbeträchtlichen Gelb. Straßen in tleine, ganz uwansehnliche Spelunten ein, mit beren Bewohnern er einige Beit verkehrte, ftieg in bem Hause in den britten, in jenem in den vierten Stod hin auf, und entwidelte überhaupt eine Thätigkeit, wie er fie vielleicht seit seinen Dienstjahren in Brasilien nicht mehr ge zeigt hatte.
nach ber ungewohnten Anstrengung zu reftauriren, sondern Um zwölf Uhr fuchte er dabei kein Hotel auf, um sich eine ganz gewöhnliche, noch dazu außer dem Weg gelegene Biertneipe und Schantwirthschaft, wo er fich ein Glas Bier und eine Portion Graupen und Rindfleisch, die ein. aigen Gegenstände, die auf der Speisekarte standen, geben ließ.
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Er hatte bort aber noch nicht lange gesessen und es war dabei augenscheinlich, daß er Jemanden erwartete, benn er sah fortwährend nach der Thür als Peters, ber Theaterbiener, auf der Schwelle erschien, ihm ziemlich ver traut zunidte, feinen alten Hut an einen Nagel hing und sich dann, wie zu einem alten Bekannten, neben ihn fette.
Jeremias.
„ Na, das ist gescheidt, Peters, daß Ihr kommt," sagte Werde doch die Fütterung nicht verfäumen," be
Bom 1. bis 2. Mittags find an der Cholera in Codi goro 5 Personen ertrantt und 1 Person gestorben, in Venedig 2 Bersonen ertranft und 2 gestorben, in Brindisi 18 Personen ertrantt und 9 geftorben, in Latiano 105 Personen ertrantt und 32 geftorben, in Oria 3 Bersonen ertranft und 3 geftorben, in Francavilla 44 Personen erkrankt und 18 geftorben, in San Biro 26 Personen erfrankt und 7 geftorben. Es wird gemeldet,
merkte biefer, wo sollte nachher die Kraft und Ausbauer herkommen!"
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Und Alles in Ordnung?"
fühle meine Beine nicht, und habe ben legten Groschen von " Alles, aber ich sage Ihnen, Herr Stelshammer, ich dem Gelbe ausgegeben!"
Hier ist mehr," nickte ihm Jeremias zu, indem er ihm eine 3wanziggulden Note in die Hand brückte, ,, wenn es die Leute nur vernünftig anfangen, daß es nicht auffällig wird."
Ra, ba tönnen Sie sich ganz auf mich verlassen, aber der Durst..."
Rellner, zwei Glas Bier!"
Darin, bächt' ich, hätt' ich einige Uebung," fuhr Bier den Mund, Alles mit dem gehörigen Avel und zur Peters fort, und wischte fich schon im voraus nach dem rechten Seit 1" tu
Und wenn welche pfeifen?" adDefto beffer, die werden hinausgefuhrwerkt. Uebri gens habe ich mir noch einen Hauptkerl für derlei Sachen ein außerordentlich nüßliches Mitglied, wie unser Direktor fagt, hier um zwölf Uhr herbestellt, weil ich ihn nicht zu Hause traf."
So? tommt er?"
Gewiß, es ist eine Art verdorbenes Genie, der Ges legenheitsgebichte und dergleichen macht und eigentlich mit Durst; Ihr Wohl, Herr Stelshammer, und ein paar Gulben bem Doktor" befreundet, aber, lieber Gott, er hat immer mehr auf die eine Seite fönnen da schon was aus
H
richten!"
Sie wissen, Herr Peters, daß es mir auf ein paar Gulben nicht ankommt."
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Sehr hübsch von Ihnen, Herr Stelzhammer," bes merkte Peters, wollte, ich fönnte dasselbe von mir fagen" wiß nicht sein!" Wenn die Sache gut abläuft, soll es Ihr Schabe ge=
Was that man nicht im Interesse ber Direktion," be merkte Peters bescheiden, und wenn uns der Rebe nur ein flein wenig hilft, und ich bin fest überzeugt, er wird seine Sache gut machen, so Sache gut machen, so aber da fommt er," fließ er plöß
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