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daß wegen der Cholera die großen Manöver, welche bei Babernona und Somme hätten stattfinden sollen, abbeftellt wurden, und daß sämmtliche Manöver auf den Herbst vers schoben werden sollen. Aus Trieft wird von einem, aus Udine von zwet neuen Cholerafällen berichtet. Die Triefter Polizei Direktion hat aus Sanitätsrüdfichten die Abhaltung von Kirch methfeften im Triester Territorium verboten. Aus Fiume wird Die Erkrankung eines Honvedsoldaten an Cholera berichtet. Die Seebehörde meldet, daß auf Luca di Guipana ein Fall von Cholera nostras vorlam. Der Hafentapitän von Ragusa wurde beauftragt, die von Guipana eintreffenden Schiffe ärztlich unter­fuchen zu lassen.

Spanten.

Die Rede, welche General Lopez Dominguez am verflofe nen Montag im spanischen Kongreß gehalten, hat großes Auf feben erregt. Der General bestand auf der Nothwendigleit radilaler Reformen in der Armee und besonders im Difiziertorps. Die Unzufriedenheit set durch Atte des Favori tismus und die fyftematische Ausschließung der liberalen Ele mente so allgemein geworden, daß diejenigen, welche ein Intereffe baran hätten, die Armee zur Revolte zu treiben, alle Aussicht auf das Gelingen ihres Planes hätten. Der General sette hinzu, daß, wenn nicht so schnell als möglich ernfte Reformen eingeführt würden, eine Ratastrophe möglich sei.

Durch ein Defret werden aus Anlaß der Geburt des Königs Alphons XIII. die Strafen für gemeine Vergehen, aber nicht für politische und militärische, erlaffen. Ein Diebstahl ist also beffer, als ein politisches Ver geben!

Balkanländer.

Aus Konftantinopel wird gemeldet: Die Pforte bat be. schloffen, verschanzte Lager in Ueslüb und Adrianopel zu er richten und die nöthigen Arbeiten haben in beiden Drten bereits begonnen. Es soll dadurch einem etwaigen durch ausländische Umtriebe angezettelten Versuch, einen Aufstand in Maledonien au erregen, vorgebeugt werden.

Amerika.

Aus Philadelphia wird der Times" gemeldet, daß die Angestellten der von Chilago ausgebenden Eisenbahnen dafelbft eine Busammenfunft gehabt haben, in welcher fte awar ihre Sympathie den Streitenden der Lale Shore Bahn aussprachen, aber zugleich beschloffen, fich denselben nicht anzu schließen.

Kommunales.

W. Von den zu Markthallenzweden gemietheten Stadtbahnbögen beim Bahnhof Alexanderplay find vier Bögen noch unbenust. Der Magiftrat hat nun beschlossen, in einem dieser Bögen das Fleischschauamt für das nach der Markthalle in der Neuen Friedrichstraße von auswärts an Inmmende frische Fleisch zu errichten, während die drei anderen Bögen zu Verlaufshallen für dieses Fleisch eingerichtet werden follen. Die städtische Baudeputation wird Auftrag erhalten, fofort mit der Pflasterung der Zufahrtsstraßen zu diesen Stadt bahnbögen vorzugeben.

Elektrische Beleuchtung in der Handwerkerschule. Der Magiftrat bat beschlossen, die für die städtische Handwerker schule in dem Vorderbause in der Lindenstraße beftimmten Räumlichkeiten mit elektrischer Beleuchtung zu verfehen; es soll jedoch die Ausführung in diesem Jahr nur so weit gemacht werden, als die Mittel dazu in dem betreffenden Etat resp. Anschlag vorgesehen find.

Nach dem Berwaltungsbericht des Magistrats über die britische Straßenbau- Polizei- Verwaltung pro 1. April 1885/86 haben, wie wir der ,, Nat. 8tg." entnehmen, dieser Ber­waltung in dem angegebenen Beitraum 50 Projekte zu Pferde­bahn Neu und Erweiterungsanlagen, zur Feftftellung der Breiteneintheilung der Straßen, zur Herstellung einer Ent wäfferungsleitung durch die Stadtgemeinde, zu Neu, resp. Um pflasterungen, sowie endlich zur Festseßung von Bauflucht­linten, ferner 2486 Bauprojekte vorgelegen. Von diesen Bau tojetten wurden durch die Antragsteller zurüdgezogen 18, ab­gelehnt 152, noch nicht erledigt 101, genehmigt 2215. Von den genehmigten Projekten betrafen 1191 größere und 1044[ leinere Baulichkeiten. Ferner waren auf den Ausbau von Stadtbahn bögen 16 Projekte gerichtet.

w. Die Große Berliner Pferdeeisenbahn- Attien­gesellschaft beabsichtigt die Anlage der Pferdebahnftrede Moltenmarkt Spittelmarkt bis zum 1. Auguft c. für den Be trieb fertig zu flellen und hat den Magiftrat mit Rücksicht Darauf ersucht, die Fertigstellung der Pflasterarbeiter in der Jüdenstraße möglichst zu beschleunigen.

10 Bf., für einen Hammel 10 Bf.; in Gemäßheit des§ 13 des Regulatios soll diese Gebühr auch für jedes Stud unter fuchtes Fleisch, gleichgiltig welche Größe es hat, erhoben werden. Für jede der bereits eröffneten Marktballen und für die noch bestehenden offenen Märkte sollen 8 Fleischschauämter errichtet werden, von den 4 in die Markthallen verlegt und die anderen werden, von den 4 in die Markthallen verlegt und die anderen 4 in dazu zu miethenden Lokalitäten in der Nähe der öffent lichen Märkte untergebracht werden sollen; das Personal für Diese 8 Schauämter wird befteben aus 17 Thierärzten, ebenso viel Brobenehmern und etwa 60 Fleischbeschauern; für das in der Bentral Markthalle einzurichtende Fleischschauamt find 3, für jedes andere Schauamt 2 Thierärzte in Aussicht genommen; die Fleischbeschauer sollen größtentheils aus der Bahl der auf dem Bentralschlachthof in Thätigkeit fich befindenden Fleisch beschauer entnommen werden.

Die Verwaltung der städtischen Fleischschau hat fich im legten Rechnungsjahr( 1885/86) günftig gestellt. Die Ein nahmen aus den Schaugebühren haben statt 239 500 M. 261 511 M. also 22 011. mehr betragen. Die Vermehrung fällt fast ausschließlich auf die Untersuchung der Schweine, die ftart zugenommen hat und noch fortwährend zu steigen scheint. Die Ausgaben haben fich fast nur bei den Remunerationen der Fleischbeschauer erhöht, die im Ganzen 142 901 M. betragen haben. Der Ueberschuß war auf 40 686. veranschlagt, er beläuft sich aber auf 47 880 M. und ist bereits auf das laufende Rechnungsjahr 1886/87 übernommen.

Gerichts- Zeitung.

Das Erkenntniß im Münchener Sozialisten- Prozeß.

II.

Es ist jedoch der Natur der Sache nach undenkbar, daß eine berartige in großem Maßstabe angelegte Drganisation mit Aufgebot von so viel Versonen, mit Beischaffung so verschie dentlicher Hilfsmittel in's Leben gerufen werden sollte, zu dem einzigen Swede, eine im Ganzen wenig bedeutende Flugschrift zur Bertheilung zu bringen. Es läßt fich auch faum begreifen, welches irgend bemerkenswerthes Intereffe der Angeklagte Franz Andra haben konnte, die nicht unerheblichen Koften, die Arbeit und Mühe, sowie die Gefahr solcher Vertheilung auf fich zu nehmen, während andererseits wohl verständlich ist, baß eine beftebende Verbindung von Angehörigen der sozial Demokratischen Bartel von den ihr zu Gebote stehenden Organen Gebrauch macht und so zu sagen im Fluge tausende von Exemplaren einer thre Grundsäge verbreitenden Druckschrift über eine ganze Stadt ausftreut, um für ihre Parteizwede zu wirken, sei es durch Verbreitung ihrer Jdeen, set es durch Schauftellung der Größe und Kraft ihrer Mittel.

Einen vollgiltigen Beweis für die Richtigkeit dieser An nahme liefert die oben schon erwähnte Mittheilung eines Münchener Bartelgenoffen unter dem durchfichtigen Pseudonym Bogenschüße" in der Nr. 32 des Sosialdemokrat über die in einer Stunde erfolgte Verbreitung von 50 000 Exemplaren eines Flugblattes in der hiesigen Stadt am 3. Auguft 1884. Eine berartige rasche Ausbreitung einer so großen Anzahl von Flugblättern war nur möglich unter Bubilfenahme einer Drganisation der Genoffen, wie fte die mehrerwähnten In­ftruftionen barbieten und wie fie die Mittheilung in Nr. 32 des 5.D." unter Betonung des Studiums des Stadtplanes felbfi andeutet.

ber Abonnementsgelder, sowie die Ablieferung an Franz Andrä zu besorgen hatten.

Es ergiebt sich dies mit voller Bestimmtheit aus den Auf zeichnungen des dem Franz Andra abgenommenen Notizbuches, welche selbst in der nun enträthselten Geheimschrift gemacht zu haben er in der Hauptverhandlung vom 11. b. M. zugiebt, allerdings mit dem wenig werthoollen Belfag, er könne fich auf diese Notizen nicht mehr erinnern. Die in diesem Notiz buch enthaltenen Aufschreibungen beziehen fich augenscheinlich auf das Maffenabonnement des Sozialdemokrat" und laffen entnehmen und zwar schon auf der inneren Seite des Um fchlages fchlages daß 222 Abonnenten vorhanden waren, welche bet einem Preise von 1,80 t. pro Quartal und bei Gewährung M. von 15 Freiexemplaren 399,60-27= 372,60 M. ju be zahlen hatten.

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Auch die weiteren Abrechnungen liefern ein gleiches Ers gebniß, wie z. B. die pro 2. Duartal 1886 für 208 Abonnenten mit 374,40. unter Bugutrechnung von 15 Freiexemplaren ers mit 27.347,40 D. Mit der Bahl der hieraus fich ete gebenden Abonnenten ftimmt die bei der tgl. Polizeidirektion München gemachte Erfahrung insofern überein, als mehrere bless her gelangte, aber beschlagnahmte Maffensendungen des ,, Soziale bemolrat" gewöhnlich ihrer Bahl nach mit der im Andra'schen Notizbuch verzeichneten Abonnentenzahl übereinstimmten. Die in dem Notizbuche als Abonnenten aufgeführten Angeklagten stellen den Bezug des Sozialdemokrat" nicht in brede, wollen solchen aber durch einen Unbekannten bestellt, zugestellt erhalten, und dem Unbekannten bezahlt haben, mit Ausnahme des M. Ernst, welcher direkt in Bürich bestellt haben will, aber zugiebt, burch einen Unbekannten zugestellt erhalten zu haben.

Aus diesen Bugeständnissen ergiebt sich ein unumstößlicher Beweis für die Richtigkeit der Andrä'schen Liste, sowie dafür, daß die dort aufgeführten Namen, nicht etwa die Namen britter Personen, sondern genau die Namen der betreffenden Angeklagten find.

Es erscheint hiernach auch hier nachgewiesen, daß die Organisation der bestehenden Verbindung als Mittel zur un gebinderten Verbreitung der verbotenen Druckschrift Sozial demofrat " benügt worden ist.

Die Swede der Verbindung werden gefördert durch Versammlungen der einzelnen Klube, sowie Versamm lungen der Vertrauensmänner. Der Bestand der or ganisirten Verbindung ist, wie schon hervorgehoben, ers wiesen durch die vorliegenden Schriftftüd. Für den selben ergiebt sich aber gleichwie über die stattgehabten Busam mentünfte und Versammlungen vollgiltiger Beweis durch die Aussagen der vernommenen Beugen. Die Glaubwürdigkeit zweier zunächst in Betracht kommender Beugen G. Luz und Elise Emmen wurde in 8weifel gezogen und bemängelt, unter Aufstellung der Behauptung, daß beide Beugen zu ihren Aus fagen lediglich aus Gehäfftgleit oder Rachsucht gelommen seien, und daß G. Luz überhaupt als ein vertommener Mensch leinen Glauben verdiene. Was in lepterer Richtung vorgebracht und durch Beugen dargelegt wurde, besteht lediglich in der Be hauptung, G. Luß, der augentrant war und in der That auch bereits verstorben ist, habe sich Unterfügungen aus der Kranten taffe verschafft auch für jene Beit, in der er wieder arbeiten oder in's Wirthshaus gehen konnte.

Much die Herstellung der vorliegenden Exemplare der In ftruktionen auf autographischem Wege und der in den Instrut tionen enthaltene Auftrag, die einzelnen Exemplare der Instruktion nach geschehener Vertheilung der Drudschriften Instruktion nach geschehener Vertheilung der Drudschriften wieder an die Dbmänner zurüdzugeben- fich weiter erfolgenden Vertheilungen wieder zu benußen läßt Den bauernden Bwed der aus den Jnstruktionen sich ergeben den Drganisation auf das Deutlichste erkennen.

offenbar um fie bei Chefrau Babette Gaigel eifersüchtig geworben machen, wird

Ein weiterer Bweck der Verbindung ist nachgewiesener­maßen auch die Verbreitung der Druckschrift ,, Sozialdemokrat". Aus den Abonnementseinladungen der Redaktion des 50 zialdemokrat" ist zu entnehmen, daß dieses Blatt bei Einzelbe ftellung pro Quartal. 4,40 bezw. M. 3, dagegen bei Be ftellung von wenigfters 10 Exemplaren nur. 1,80 pro Quartal loftet. Bei Einzelbeftellung erfolgt die Bufendung per Boft und find die so bezogenen Exemplare auf möglichst dünnes Papier gedruckt. Bei Maffenabonnement erfolgt die Busen bung lediglich an einen am Bestellungsorte wohnhaften Ber trauensmann, der die Vertheilung an die einzelnen Abnehmer übernommen hat. Die Versendung erfolgt unter einer soge nannten Dedabreffe und die Exemplare des Maffenabonne ments find, wie der Augenschein zeigt, auf grobes gewöhnliches Bapier gedruckt. Solche, das Papier des Massenabonnements

Es kann diese Thasache auf sich beruhen, da ſelbe an fich faum geeignet ist, die Glaubwürdigkeit des Beugen, der seine Aussagen unter dem Verbande des Eides und faft im Ange ficht des Todes gemacht hat, zu beeinträchtigen. Die Glaubwürdig teit belder Beugen, felbst wenn fie von Nachsucht geleitet- wie die Beugin Emmen felbft zugiebt, fte war als frühere Geliebte des An aetlagten Urban durch seine Beziehungen zu seiner jegigen gefeben haben, Aussagen über ihr Wissen zu machen, wird hierdurch um so weniger beeinträchtigt, als ihre Angasen in bestimmtester Weise mit den übrigen erhobenen Beweisen, so namentlich den mehr erwähnten Instruktionen, sowie den Briefen der Babette Gaigel- Urban übereinstimmen. Die Angaben des Georg Lug hinsichtlich der bestehenden Organisation der Vere bindung finden faft wörtlich ihre Bestätigung in dem Inhalte der vorliegenden Inftruttionen und find auch im Uebrigen nach dem Gesammtbeweis. Ergebnisse wahrheitsentsprechend, sohin glaubwürdig und das Gleiche ist der Fall mit der Aussage der Beugin Emmen , welche insbesondere durch den Inhalt der Gaigel'schen Briefe Bestätigung findet. Die Aufstellung der Vertheidigung, G. Lug hätte, wenn selbst Mitglied eines ge beimen Klubs, nicht als Beuge beigezogen und nicht beeidigt werden dürfen, erledigt sich durch den Hinweis auf die That sache, daß G. Luz nach seiner Aussage als Mitglied in einen Klub nicht eingetreten ist.

Auf Borschlag des Kuratoriums des Zentral- Bich- eigenbe remplace wurden bei einer Steibe ber angefagten Soziales und Arbeiterbewegung.

hofes hat der Magiftrat, wie wir der, Bof. Stg." entnehmen, beschloßen, der Stadtverordneten Versammlung die Genehmigung eines Tarifes für die Untersuchung des von auswärts einge führten frischen Fleisches nach folgenden Säßen vorzuschlagen: Für ein halbes Schwein 1 M.( einschließlich für die Unter fuchung auf Trichinen), für ein Rind 30 Bf, für ein Ralb

lich seinen Nachbar heimlich mit dem Ellbogen an. Das ist der Hauptmatador von allen aber jest ruhig, daß er nichts merkt. Lassen Sie mich nur machen.

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Der Eintretende war eine ganz auffallende Erscheinung, ein baumftarker Mensch mit blonden Haaren und blauen, etwas verschwommenen Augen. Die Nase dabei ein wenig geröthet, das Geficht unrafirt, ging er, in einen braunen, fehr abgetragenen Ueberrod trotz der warmen Witterung bis oben hin eingeknöpft, fo baß auch nicht die Spur von reiner Wäsche fichtbar wurde. Den Hut hatte er dabei keď und zuversichtlich auf einem Ohr fizen und in der Hand figen und in ber trug er ein bides spanisches Rohr.

Wie er in die Thür trat, warf er einen Blid in bas noch sehr spärlich besetzte Bimmer, bemerkte Peters, nickte ihm huldvoll zu, hing bann ebenfalls seinen Hut an den Nagel und feste fich, ohne Jeremias weiter zu beachten, bem Theaterdiener gerade gegenüber.

Wollen Sie mit effen?" fragte der etwas schmutzig aussehende Kellner ohne viele Umstände, Graupen und Rindfleisch!"

Dante

Glas Bier 1" war die Antwort. Nun,

Dorgefunden. Den Bezug des Blattes, dessen Vertheilung die Vertrauensmänner, die Einholung der Abonnementsgelder von diesen und Verrechnung und Ablieferung der Gelder an Die Redaktion in Bürich hatte der Angeklagie Franz Andrä übertragen erhalten, während die Vertrauensmänner die Ver theilung des Blattes an die Genoffen und das Einfammeln

Herr Walther nidte einfach, während er die für ihn bestellten Speisen in Empfang nahm und trotzdem, daß er sonst später fpeifte, mit außerordentlichem Erfolg zu bear­beiten begann.

Alle Wetter," rief Peters, das wäre mir aber nicht lieb! Sie selber würben viel babei versäumen, Herr Walther, denn es liegt uns viel daran, daß die Vorstellung Walther, denn es liegt uns viel baran, daß die Vorstellung heute Abend eine befriedigende ist!"

So?" fagte Herr Walther.

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Aber vielleicht ließe es sich doch noch vereinigen." Möchte wohl schwerlich gehen, Peters, ich werde pfeifen," sagte der Herr mit einer bobenlosen Ruhe. Jeremias zudte zusammen, Peters gab ihm aber unter bem Tisch einen Stoß mit dem Fuß.

Hm," meinte er bann, als ob in der Antwort nicht freilich etwas anderes. Schabe, aber wenn's nicht ist, ist bas geringste Außergewöhnliche gelegen hätte, bas ist dann bianen tönnen!" es nicht Sie hätten indeß ein schön Stüd Geld ver

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Bah," sagte Herr Walther verächtlich, und taute bas nicht ganz zarte Stüd Rindfleisch, was Ihr schön Stück frei Entree und einen halben Gulben Klopf­Peters, wie gebi's? Was freibt Ihr" gelb. Die andere Seiterer und einen halben Gulben Klopf bequemer, ich die

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?"

Haben Sie denn schon gegessen, Herr Walther?" Hände in den Taschen behalten." fragte biefer. 02 000( Fortſeßung folgt.) 08

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Ich?- hm nein speise gewöhnlich später.." Na, aber dann zur Gesellschaft. Heh, Kellner, Rouvert für ben Herra!" rief Peters, der sich alle gefell. fchaftlichen Formen angeeignet hatte. Die Herren tennen fi wohl noch nicht? Herr Walther, eine literarige fich

Größe; Herr Stelzhammer, ein Kaufmann aus Brafilien!"

Sehr angenehm, Ihre Bekanntschaft zu machen," sagte Herr Walther mit einem völlig gleichgiltigen Geficht, indem er verlangend nach dem eben gebrachten Bier hinüber sah, und auch drei Viertel des Glases auf einen 3ug leerte. Was wollten Sie bean, Peters? Sie waren bei mir im Hause. Ich hatte einige Besuche zu machen."

Sind Sie schon auf heute Abend engagirt, Herr Walther?" fragte Peters, der weitere Umstände nicht für # öthig hielt.

Ans Kunft und Leben.

Schweizer Garten. Das für diesen Sonntag in Aus ficht genommene Programm verspricht insofern ein sehr inter effantes au werden, als baffelbe um eine überaus humoristische Studentenpoffe: Die luftigen Heidelberger, in welcher das ge sammte Bühnenpersonal mitwirken wird, bereichert werden soll. Bei eintretender Dunkelheit wird Miß Lazel ihre gefahrvolle Luftnummer: Der Flug aus der Kanone, bet elektrischer Be. leuchtung zur Aufführung bringen. In Betreff der Volls. beluftigungen erfreut fich die neu angelegte Nutschbabn der regften Benugung des Publikums. Für fommenden Dienstag wird wieder ein großartiges Kriegs und Feontenfeuerwerk von ben Pyrotechnikern des obengenannten Etablissements abge

Der Normalarbeitstag und die Gesundheit der Ar beiter. In den Schweizerischen Blättern für Gesundheits­pflege" wird die Frage aufgeworfen: Db dem Normalarbeits tag wirklich eine so hohe Bedeutung automme." Die Antwort Der Redaktion genannten Blattes lautet: Gewiß, derselbe ift

brannt werden, deffen effektvolles Schlußtableaux diesmal das Programm der Schlacht bei Wörth bilden soll.

Sperl- Treptow . Die reisende Kostümsoubrette Mlle. Blanda Felicitas, welche im Bouffes parisiens au Baris die größten Erfolge basongetragen, giebt heute ihr erftes Debüt. febenen equilibristischen Broduktionen, der mufitalische Klown Der indische Gauller Sidy Said mit den noch nicht hier ge Harris, der nicht weniger als auf 20 Inftrumenten seine Weisen ertönen läßt, fowie die Blondins frères, welche ihre so schwie rigen Probuftionen auf dem 100 Fu hoben Thurmfeil exelu firen, treten gleichfalls auf und heben wir diese Rünftler aus dem reichen Repertoir besonders hervor. Am nächsten Mittwoch wird fich hier der erste Athlet der Welt Mr. Reçou produsiren. Eine interessante Rheinreise sowie das malerische Ber ner Dberland wird in dieser Woche in dem vielbesuchren Kaiser Panorama, Baffage, zu sehen sein.

Neue Motoren. Ein Ersatz für den Dampf behufs Er­neuen Präparate der Soda in merika entdeckt worden, welches zeugung von Kraft zur Bewegung von Maschinen ist in einem in mächtiges Betriebsmittel liefern soll. In Chikago wird ein Straßenbahnwagen mittelst eines Soda Motors ohne Feuer, Dampf, Geräusch und sonstige Unannehmlichkeiten ge fahren. Nur dreizehn Minuten find erforderlich, um den Apparat zu füllen, welcher dann sechs Stunden hindurch un unterbrochen arbeitet. Die Boston und Albany Compagnie erbaut gegenwärtig ein Baffin für 8000 8entner Soda, um einen solchen Betrieb in Boston einzuführen. Eine Gesellschaft in Minneapolis , Minnesota , V. St., schließt einen Rontratt ab, um alle thre Straßenbahnwagen mit Soda- Motoren von awet Pferdekraft zu versuchen. Der in Hamburg gemachte Versuch, die Elektrizität als Rraft für die Bewegung folder Begen zu benußen, ist in der Hauptfache gelungen und befinden fich die dabei benugten Apparate unter den Eigen der Fabzgäfte. Die Einführung dieser Fubrwerte steht auf einer Straßenbahne linie bevor und wird die Benugung der Pferde bei berselben überflüffig werden.

Das Rafiemeffer ein Zivilisator. Wie der ben Bao" anfündigt, bat fich eine große Anzahl der Eingeborenen der Insel Formosa der chinesischen Regierung unterworfen. Liu- Deing Chuang hat nun in Amoy mehrere tausend Rafte meffer anlaufen lassen, welche an die Häuptlinge der Stämme vertheilt werden sollen, um allen tbren Unterthanen nach chinefticher Mode die Köpfe rafiren zu laſſen. Der Shen Bao" Inüpft nun baran bie Bemerkung: Die Wilden von Formosa werden nun rasch zivilifirt werden."